Brauneck Skitourengeher werden mit 20 € zur Kasse gebeten

  • Wie der Münchner Merkur heute berichtet, kostet das Parken für Skitourengeher am Brauneck künftig 20 Euro - es wird also unverschämt teuer.

    Die Regelung soll ab kommenden Wochenende und mindestens bis über die Faschingswoche gelten, ist also vorerst befristet.

    Die Betreiber wollen damit den Andrang reduzieren, da es derzeit zu Engpässen kommt, da angeblich witterungsbedingt nicht alle PP zur Verfügung stehen.


    Das dürft Ihr hier gerne kommentieren, allerdings muss ich aus rein rechtlichen Gründen Beleidigungen jeglicher Art löschen. Und glaubt mir, mir liegt auch einiges auf der Zunge....


    Ich persönlich finde es wird Zeit, dass wir Bergsteiger und Skitourengeher in unserem eigenen Verhalten einiges verändern und z.B. nur noch dorthin reisen, wo wir auch wirklich willkommen sind und nicht nur ausgenommen werden. Konsequenz in der Masse wird eine Auswirkung haben! (Aber das ist meine persönliche Meinung.)

  • Da die Parkplätze in Wegscheid Privatgründe der Liftbetreiber sind und die ihren Kunden das Parken ermöglichen wollen, ist das völlig in Ordnung. Vor allem wenn manche ach so sportlichen Tourengeher bis ganz rauf zum Lift fahren müssen und den skifahrenden Eltern mit ihren Kindern dann den Platz weg nehmen und diese ihr Zeug zum Lift schleppen müssen. Die Tourengeher sollten meiner Meinung nach schon den PP von unten her auffüllen.

    Im Tölzer Kurier hab ich von einigen gelesen, dass sie jetzt nur noch über den Garland aufs Brauneck gehen wollen. Davon rate ich dringend ab. Man ist immer wieder gezwungen, am Rand oder auf der Piste zu gehen. Gerade im Bereich der steilen Querung am Garland keine Gute Idee. Ich verstehe auch nicht wenn Tourengeher trotz perfektem Tourenweg die Familienabfahrt auf der Piste gehen müssen. V.a. am Bachhang.

    Hoffen wir auf Schnee und kaltes Wetter und dann ist das Parken auch kein Problem.

    p.s. nicht falsch verstehen, ich gehe auch gern aufs Brauneck...

  • Diese Maßnahme über die Faschingswoche ist für mich nachvollziehbar.

    In der kommenden Woche herrscht eine Ausnahmesituation: Großer Andrang und reduzierte Parkplatzfläche aufgrund aufweichender Felder. Ein Skigebiet wird für zahlende Pistenskifahrer betrieben und diesen ist vorrangig ein Parkplatz zu ermöglichen. Der Tourengänger wird nicht verbannt, sondern angehalten, seinen zu erbringenden finanziellen Einsatz für einen Parkplatz zu erhöhen. Selbst wenn der Liftbetreiber 20 Euro von einem einzeln angerreisten Tourengeher erhält anstatt 4 Skipässe zu verkaufen, weil eine Familie am späten Vormittag keinen Parkplatz mehr bekommt, macht er dabei einen schlechten Schnitt.

    Im Übrigen gibt es eine große kostenlose Parkfläche am Lenggrieser Sportplatz und den kostenlosen Skibus ab dem Bahnhof, der von dort in 3 Minuten erreicht werden kann.

    Also liebe Tourenkollegen setzt Eure Luft auf den Stufen der Bahnhofsunterführung ein, anstatt groß zu schimpfen.

    Jeder Naturfreund sollte mal im Sommer den begrenzt großen Schotterparkplatz am Draxllift aufsuchen und dann erkennen, wie unscheinbar dieser in der grünen Jahreszeit wirkt. Ob das mit einer x-fach größeren Asphaltfläche, welche in der kommenden Woche Platz für alle Pistler und die zusätzlichen paar Hundert Tourengeher bieten würde, auch so wäre?

    Außerdem ist die Durststrecke, in der Skitouren ausschließlich aufs Brauneck unternommen werden konnten, derzeit zum Glück überwunden.

  • Parkgebühr für Tourengeher und eine (Teil-)Erstattung dieser Gebühr für Liftnutzer finde ich absolut ok. Über die Höhe kann man natürlich immer diskutieren.

    Mit der Pandemie kam das ja auch schon in Garmisch (15 €) und am Kolben/Oberammergau sogar selber Betrag am Wochenende bei deutlich kleinerem beschneiten Bereich. 20 € finde ich auch etwas zu viel.

    Ich persönlich betrachte meine persönlichen Favoriten, was liegt für mich nicht zu weit weg und im Schnitt zahle ich wenn ich ehrlich bin zu wenig für die Gegenleistung: Einstieg auf Kunstschnee, um dann oben in höherer Lage auf Naturschnee weiter laufen zu können, ist ein von mir dankend angenommener Luxus, für den ich gerne ein paar Euro hinlege.

    Es gibt ja auch Skigebiete (z.B. Seefeld, Rosshütte), wo der Tourenparkplatz weiter wegliegt als der Liftnutzer-Parkplatz. Das finde ich auch ok.

    Danke auch für den Tipp von Peter B. Das schont den eigenen Geldbeutel und die Liftnutzer haben weniger Engpässe.

  • Eigentlich wollt ich da meinen Senf nicht dazu geben, weil es mich nicht betrifft - bin nie am Brauneck, aber ein bisserl nervt mich das hier zu lesende Verständnis für die Liftbetreiber/PP-Besitzer. Ich empfinde viele PP-Gebühren gerade in den heimischen Bergen teilweise einfach als Frechheit. In den letzten Jahren schießen die Parkautomaten wie Pilze aus der Erde und plötzlich soll man 5-10 Euro bezahlen, wo es früher gratis war. Am besten wird das Ganze dann noch mit Klimaschutz begründet (, weil die Leute ja nicht mehr Autofahren sollen). Ich finde, dass wir (gemeint die Bürger, nicht nur die Tourengeher) uns in fast allen Bereichen viel zu viel gefallen lassen und sehe es wie Bernhard: Wer so viel Geld von mir für einen lumpigen PP will, der hat mich zum letzten Mal gesehen.

    Hier mal ein paar Tipps für Pistentouren (, die übrigens alle in meinen Augen viel lohnender sind als Brauneck oder Spitzing).

    Alpbach: Widersberghorn. Vom Greiter Graben aus kann man über die Skiroute 66 zur Baumgartenalm und dann im freien Gelände weiter fast ohne Skigebietskontakt zum Gipfel.

    Wildschönau: Schatzberg. Auf den Schatzberg führt zwar ein extra präparierter Skitourenaufstieg, den ich aber landschaftlich unschön finde (teils direkt unter der Lifttrasse). Viel lohnender ist es, den Normalweg auf den benachbarten Gern zu machen und dann zum Schatzberg rüberzuqueren. Auch von Alpbach kann man ohne Skigebietskontakt zum Schatzberg aufsteigen.

    Schwaz/Kellerjochbahn: Arbeserkogel/Hecherhaus. Aufstieg über die Rodelbahn. Donnerstag Tourengeherabend bis 24 Uhr.

    Ich bin ja grundsätzlich kein Pistentourengeher, aber wenn ich mit meiner Freundin auf Skitour bin (sie fährt erst seit einem Jahr Ski), dann steigen wir meist im Gelände auf und fahren über die Piste runter.


    Noch eine kleine Anmerkung: Natürlich können private PP-Besitzer verlangen was sie wollen; viel mehr ärgere ich mich eigentlich über öffentliche PP, die ja mit Steuergeld gebaut werden. Mir ist da nicht so recht einsichtig, warum man da überhaupt nochmal bezahlen soll. Und nein - das Argument "den muss die Gemeinde bezahlen und der Parkende ist ja woanders her" zieht nicht, weil es am Ende immer das Geld des Bürgers ist...

  • Ich gehe im Winter meist zwei bis drei mal die Woche aufs Brauneck.

    Habe heute den Hinweis am Jaudenhang Parkplatz gesehen, dass ab dem 16.2.2023 20 Euro Gebühr erhoben wird.


    Die Botschaft kam bei mir an, dass ich als Tourengeher zu den Faschingsferien dort nicht parken soll. Ich habe dafür Verständnis, und werde dann dort auch nicht parken. Die Bergbahn wirbt mit sehr guten Pistenverhältnissen auf Ihrer Homepage und erwartet nun auch guten Umsatz nach dem bisher schwachen Winter durch die Liftkunden.


    Geärgert hat es mich nicht, da ich mich am Brauneck als Tourengeher stets willkommen gefühlt habe. Die Koexistenz zwischen Pistlern und Tourengeher erscheint mir sehr gut zu funktionieren. Selbst in der Pandemie als die Lifte nicht liefen war am Brauneck wenn überhaupt nur eine mässige Parkgebühr verlangt worden.


    Und nach Fasching passt es dann eh wieder.

  • Ich habe bereits im Dezember gegenüber den Sudelfeldbahnbetreibern wegen der Erhöhung der Parkgebühren auf 15 € mein Mißfallen zum Ausdruck gebracht und stelle fest, dass die Parkplätze unter der Woche nicht annähernd belegt sind. Ob sich die Betreiber damit einen Gefallen tun, steht dahin...

    Das Problem liegt wohl eher darin, dass für Skitouren immer höhere Ausgangsorte benutzt werden müssen und in den Voralpen hier meistens Liftanlagen betrieben werden. Touren unter 1000 m ohne Kunstschnee werden wohl bald der Vergangenheit angehören. Der Konflikt wird sich möglicherweise noch verschärfen. Andererseits macht es wenig Sinn, jede Woche 100 km einfach ins schneesichere Hochfügen zu fahren, vor allem ökologisch ein "Wahnsinn". Ich habe auch den DAV kontaktiert. Dort stellt man aber den Umweltgedanken in den Vordergrund.

  • Tja, da hätte ich vorher doch mal hier nachlesen sollen. War heute morgen am Brauneck und bin vorm Parkplatz wieder umgedreht. Bin dann schön Frühstücken gegangen, statt oben Mittag zu essen. Ich wohne in der Region, bin aber tatsächlich immer weniger vor der Haustür unterwegs, da die Gebühren fürs Parken mittlerweile in keinem Verhältnis mehr stehen. Ich fahre halt mehr nach Tirol, die Hüttenwirte und Gasthäuser dort freut es. 20 € Parkgebühr für eine Abfahrt auf einer engen und vollen Piste - sorry, geht‘s noch? Die 5 € bisher habe ich fair gefunden. Bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt. Ich kann mir gut vorstellen, dass es zur Hochsaison dabei bleibt.

  • Um eine Diskussion und hoffentlich keinen Shitstorm zu entfachen:

    Konstruktive Kritik ist gefragt.


    "Lenkung der Massen von Touristen und Ausflüglern"

    Wie sollten es die beiden Lift- und Parkplatzbesitzer in Wegscheid Eurer Meinung nach in der kommenden Woche handhaben?

    Welche Möglichkeiten haben sie, um das absolut reale Problem der massiven Knappheit an Parkplätzen in den Faschingsferien 2023 für die Mehrheit akzeptabel in den Griff zu bekommen?

    Wie man ersten Kommentaren entnehmen kann, scheint die Lenkung mittels der hohe Parkplatzgebühr zu funktionieren. Diese Maßnahme kann auch unter diesem Aspekt betrachtet werden und nicht als reine Abzocke.


    Zweiter Punkt: Gibt es das Skigebiet, welches in der kommenden Ferienwoche Hunderte von Pistengeher herzlich willkommen heißt und dies durch Anbieten von kostenlosen oder günstigen Parkplätzen zum Ausdruck bringt?

  • Für mich stellt sich die Frage, ob es tatsächlich so ist, dass der Parkplatzmangel so gravierend ist. Vor etwas mehr als 10 Jahren gab es die erste große Diskussion über Pistentouren. Es gab Sperrungen am Spitzing, wütenden Protest und letztendlich ein doch m.M. nach pragmatisches Miteinander. So wurden wie in Garmisch und auch am Brauneck Aufstiegsrouten ausgeschildert und auch teilweise angelegt, es gab Tourengeherabende mit längeren Hüttenöffnungszeiten usw. Moderate Parkgebühren für Tourengeher, Winterwanderer und Rodler sind auch weitgehend akzeptiert und nachvollziehbar. Ja, die Pandemie hat dazu geführt, dass das Skitourengehen einen ungeheuren Boom erlebt hat. Gleichzeitig scheinen viele das reine Pistenskifahren auch aufgegeben zu haben. Ich könnte mir also vorstellen, dass netto die Zahl der Pistennutzer nicht so dramatisch zugenommen hat, dass ein Skigebiet wie das Brauneck sich gezwungen sieht, eine „Lenkung der Massen von Touristen und „Ausflüglern“ vorzunehmen. Ich glaube es geht einzig und alleine um das Geschäft. Die Winter werden kürzer und wärmer, das Interesse am reinen Pisteln sinkt (die Zeiten von Skilagern in der Schule sind auch vorbei), also braucht es neue Einnahmequellen.

  • Bei heute 12 Grad in Lenggries sind die Wiesen, die normalerweise noch als Parkplätze genutzt werden, aufgeweicht. Es kann nur noch der befestigte Parkplatz benützt werden. Das ist so und hat nichts mit Geschäftemacherei zu tun. Wenn die befestigten Parkplätze vergrößert würden, wäre es ja auch nicht recht.


    Und an alle, die das Skifahren so verteufeln:

    Wer hat das Skifahren nicht auf der Piste sondern im freien Gelände gelernt? Ich vermute mal die wenigsten.

    Meine Tochter durfte heuer im Januar Gott sei Dank ins Skilager fahren. Sie redet heute noch davon und ich bin froh, dass sie gescheit Skifahren lernt, damit sie auch mal eine "normale" Skitour gehen kann und sich nicht nur auf Pistentouren beschränken muss.8o

  • Grundsätzlich ist jede Form der Erhebung einer Parkgebühr sehr bedenklich, laut bayerischer Verfassung gilt ein Betretungsrecht für Naturschönheiten unentgeltlich, Pisten und Loipen eingeschlossen.

    Allerdings verlangen natürlich Privatbesitzer und Gemeinden gleichwohl Parkgebühren.

    Der bayerische Forst hatte bisher keine Rechtsgrundlage Parkgebühren zu verlangen, jetzt wurden massenweise Parkflächen an die Gemeinden verpachtet und schon stehen Parkautomaten da.

    Aber zum Thema Brauneck(Draxlhang), egal ob Skitourengänger oder Aufstiegshilfenbenutzer, jeder nimmt ein durch die bayerische Verfassung verbrieftes Recht in Anspruch. Ich kann hier nur eine Ungleichbehandlung feststellen, die Aufstiegshilfennutzer bekommen die 20 Euro ja zurückerstattet und dadurch sind die 20 Euro ja mehr eine Strafe für Tourengänger als eine Parkgebühr. Ich bin grundsätzlich gegen jede Form von Parkgebühren, weil es einfach eine Doppelbesteuerung ist.

    Die Schneekanonen am Brauneck und anderswo in Bayern, wurden steuerlich sehr gut von allen Steuerzahlern bezuschusst, das wird schnell mal unter den Tisch gekehrt.

    Und wieso sollen in diesen Fall künstlich beschneite Pisten nicht von allen genutzt werden können und die Pistengeher extra dafür zahlen.

    Für die eine Gruppe geht es um Gewinnmaximierung und für eine andere Gruppe geht es um Lenkungswirkung, und in ein paar Jahren werden wir Ausfahrten in die Berge nur noch auf Bezugsschein genehmigt kriegen.....und der großteil der Bergsteiger, Kletterer, Skitourengänger werden dann sagen, ja das ist schon richtig so, fürs Klima muss halt auf sowas verzichtet werden.

  • Lieber Peter,


    Was genau hält dich denn davon ab mit deiner Familie am Sportplatz zu parken und den kostenlosen Skibus zum Lift zu nutzen? Wieso solltest du nicht auch 20 Euro Parkgebühr in Wegscheid für den vor Ort Luxus zahlen?


    Die armen Kinder die heute überall mit E-Bike hinfahren sind wahrscheinlich überfordert wenn sie und ihre Eltern Mal 50 Meter gehen müssen...


    Bei einem kostenlosen Skibus Angebot das von allen in der Nähe befindlichen Parkplätze den Transport garantiert eine schlichtweg abzockerische Maßnahme, wenn nicht jeder parkende gleichermaßen zur Kasse gebeten wird.

  • Wenn ich mal die Pistentour auf das Brauneck mache, dann komme ich mit dem Rad.

    Mit dem Skibus bin ich auch schon gefahren - am Faschingsdienstag.

    Am Brauneck betrachte ich mich als Tourengeher als Gast.

    Für die Alpinskifahrer werden die Pisten präpariert, mittlerweile der Kunstschnee gemacht und der Parkplatz bereitgestellt und bei Bedarf geräumt.

    Dafür bezahlen sie durch den Kauf des Skipasses und halten damit den ganzen Skizirkus am Laufen.

    Ich bin froh, das auch nutzen zu können, falls die Schneelage keine richtige Skitour zulässt.

    Umso schöner zu lesen, dass dies sogar in der bayerischen Verfassung geregelt ist.

    Beinhaltet diese für den Bürger auch ein verbrieftes Recht auf einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe der Naturschönheit?


    Bisher lese ich zwischen den Zeilen, dass einige erwarten, der Parkplatz soll am besten kostenlos sein und wird dann irgendwie ausgerauft.

    Zwischen 48Eur zahlendem Liftfahrer und nutznießendem Pistengeher, der bisher 5Eur für den Parkplatz zahlt, sollen die Lift-Unternehmer nicht weiter unterscheiden, auch wenn jetzt die Parkplätze zu wenig werden.

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