Beiträge von Andreas84

    Gipfel und Höhe: Pfaffenbühel, 2431m


    Gebirge: Tuxer Alpen


    Art der Tour: Skitour


    Datum der Tour: 26.09.20


    Ausgangspunkt: Hochfügen, Zufahrt auf meist geräumter Straße (mit Allrad und Winterreifen) problemlos.


    Tourenverhältnisse: Mittelprächtig. Genug Schnee hat es auf den Pisten, unten so 30-50cm, oben teilweise bis 75cm, da es den Schnee auf die Pisten geweht hat. Der Aufstieg macht aber eigentlich mehr Spaß als die Abfahrt, da das Gelände bei den Schneemassen und der Schneebeschaffenheit zu flach ist. Ich bin über die eher flacheren Pisten bis zur Bergstation des Sessellifts aufgestiegen und über die schwarze Piste (6) abgefahren, aber auch hier konnte man froh sein, wenn man nicht schieben musste - Genuss sieht definitiv anders aus, aber cool war's wegen der traumhaften, einsamen Winterlandschaft irgendwie trotzdem.
    Natürlich hat es noch keine Unterlage, aber erst auf den letzten 100 Höhenmetern der Abfahrt hatte ich den ersten Bodenkontakt. Trotz Steinski habe ich ab da getragen, weil man ja auch den guten alten Steinski nicht gänzlich zugrunde richten muss.
    Abseits der Pisten ist an ein Fahren aber noch nicht zu denken.


    Gefahreneinschätzung: Keine Lawinengefahr. Aufpassen muss man aber auf verdeckte Bachläufe (natürlich noch nicht zugefroren), noch nicht abgebaute Elektrozäune und die für die Pistenbescheiung/präperation künstlich angelegten Querrillen auf den Pisten.


    Exposition der Route:


    Prognose: Geht wohl nicht mehr lang, vielleicht noch morgen früh. Wenn die Sonne den Schnee faul macht...


    Sonstiges:
    Oberhalb von 1500 Metern wird man zur Zeit nur mit Ski oder Schneeschuhen vorwärts kommen. Ohne kommt man da nicht weit.

    Leute aus Bayern (und einigen anderen Bundesländern) müssen erst nach einem mehr als 48h Aufenthalt in einem Risikogebiet (zu dem ja Tirol bescheuerterweise erklärt wurde) in Quarantäne bzw sich testen lassen.
    Diese Info wird ja in den offiziellen Medien gerne unterschlagen, da man mit den Reisewarnungen einen Abschreckungseffekt erzielen will.
    Funktioniert ja offensichtlich bestens, wie ich anhand des beeindruckenden Staus vor der Teststelle Heuberg heute morgen sehen konnte...


    Bilder / GPS-Track:

    Gipfel und Höhe: Wilder Freiger (3418m) und Rotgratspitze (3096m)


    Gebirge: Stubaier Alpen.


    Art der Tour: hochalpine Bergtour, T4


    Datum der Tour: 19.09.20


    Ausgangspunkt: PP Grawaalm (kostenlos)


    Tourenverhältnisse: Genial, anders kann man es nicht sagen! Ich bin heute mal wieder auf meinen Lieblingsberg gegangen und bin auf's neue absolut begeistert. Statt wie sonst über die Nürnberger bin ich über die Sulzenauhütte aufgestiegen, was mindestens genauso schön ist; ab der Seescharte ist es ja eh die gleiche Route. Vom Freiger wollte ich dann eigentlich zum Becherhaus und da Mittagessen, aber das hat leider schon geschlossen, wie ich am Gipfel erfuhr. Warum weiß ich nicht. So habe ich umdisponiert und bin über den Rotgrat zur gleichnamigen Spitze (sehr schön und deutlich einfacher als es aussieht). Von dort ging's dann runter bis fast zur Nürnberger Hütte und wieder hoch zur Seescharte, um zurück ins Sulzenautal zu kommen. Grundsätzlich ist es natürlich besser, gleich den Weg über die Nürnberger zu nehmen, wenn man den Rotgrat in eine Rundtour mit einbezieht, aber wie gesagt, habe ich da ja kurzfristig improvisiert, weil mir der Tag heute zu schön war, um einfach wieder auf dem gleichen Weg abzusteigen.


    Gefahreneinschätzung: Das ist der eigentliche Grund für meinen Eintrag, da mir heute auffiel, dass viele Leute "overequipet" - wenn es Wort gibt - unterwegs sind bzw.den Freiger für schwieriger halten als er ist. So kamen mir einige Leute mit Pickel und Steigeisen (am Rucksack) entgegen, die auf meine Frage, ob sie von der Müllerhütte kämen, antworteten, dass sie über den Normalweg von der Nürnberger aufgestiegen seien. Andere wiederum wollten nur auf das Gamsspitzl anstatt auf den Freiger, weil sie diesen für eine reine Gletschertour hielten - hier konnte ich einigen die unnötige Angst nehmen, sodass sie nun den Freiger und nicht das doch recht unscheinbare Gamsspitzl im Tourenbuch stehen haben.
    Es ist nämlich so, dass auf dem Normalweg von der Nürnberger bzw. Sulzenauhütte vor wenigen Jahren im oberen Teil am Kamm Versicherungen angebracht wurden, die eine Gletscherbegehung obsolet machen. In den meisten Tourenführern (Rother und Kompass) steht es aber noch anders.
    Generell hat der Freiger 3 gletscherfreie Aufstiegsrouten:
    1. Den eben genannten Normalweg
    2. Den oben erwähnten Rotgrat
    3. Die Route aus dem Ridnauntal über das Becherhaus

    Diese Routen können aber natürlich je nach Verhältnissen auch Steigeisen und Pickel verlangen, speziell im Juli und Anfang August!

    2 Routen führen über Gletscher :
    Lübecker Weg (wird später in der Saison auch ohne Seil begangen, heute zB auch)

    Schöpf-Weg (gefährlichste Route, eher im Frühjahr als Skitour gehen)


    Exposition der Route:


    Prognose:


    Sonstiges: Gerade als ich im Aufstieg in der Seescharte ankam, gellte ein Schuss durch die Luft. Jäger hatten einen Steinbock erschossen - anders kann man es nicht nennen, denn die Tiere fliehen ja nicht. Die unmittelbar in der Nähe stehenden Artgenossen des getöteten Tieres liefen nicht einmal nach dem Todesschuss davon!!! Auf Nachfrage hieß es, man müsse ja den Bestand regulieren und schieße nur die alten Tiere ab.
    Was für ein Schwachsinn!!!!
    1. Würde man den Bestand regulieren müssen, sollte man gebährfähige Steingeißen abschießen, da diese für die Anzahl der Nachkommen entscheidend sind.
    2. Je älter der Bock, desto größer die Hörner, also die Trophäe - aus meiner Sicht das eigentliche Motiv der "bewaffneten Naturfreunde".
    3. Die alten und schwachen Tiere würden den Winter doch eh nicht überstehen - kann der Mensch der Natur denn nie ihren Lauf lassen?? Auch Geier brauchen Nahrung...
    4. Und am wichtigsten: Wo ist denn bitte der Schaden, wenn es "zu viele" - wer legt das denn bitte fest - Steinböcke gibt?
    Diese Tiere leben immer, auch im Winter, ganz oben in den Bergen, sie knabbern keine jungen Bäume an, sie nehmen keinem Nutzvieh auch nur einen Grashalm weg, sie sind nicht aggressiv, sie haben keine Nahrungskonkurrenten, denen sie schaden könnten.

    Anmerkung: Ich möchte mit diesem Statement wirklich nur die Jagd auf Steinböcke kritisieren, nicht die Jagd im Allgemeinen. Im Gegensatz zur Jagd auf Rot-und Gamswild, bei der das Fleisch ja verwertet wird, ist das bei der Jagd auf (alte) Steinböcke mit ihrem zähen Fleisch nicht der Fall. Gegenüber der Massentierhaltung würde ich Fleisch aus einer Jagd immer vorziehen.



    Bilder / GPS-Track:

    Gipfel und Höhe: Hinteres Modereck (2932m), Noespitze (3010m), Krumlkeeskopf (3101m), Hocharn (3254m)


    Gebirge: Hohe Tauern, Goldberggruppe


    Art der Tour: lange, teilweise anspruchsvolle Bergtour, T4 (bei guten Verhältnissen)


    Datum der Tour: 13.09.20


    Ausgangspunkt: PP am Hochtor auf ca 2500 Metern an der Großglockner-Hochalpenstraße (37 Euro Maut); es ist egal, auf welcher Seite des Tunnels man parkt.


    Tourenverhältnisse: Absolut perfekt - Sonntag, Traumwetter und gar nichts los! Wir haben tatsächlich auf der ganzen langen Strecke vom Hochtor zum Hocharn und retour NIEMANDEN getroffen. Erst auf dem Hocharn waren vier andere Bergfreunde, aber die sind von Kolm Saigurn aus hoch. Die geringe Frequentierung dieser Tour mag sich durch die wenig einladenden Namen der Gipfel ("Modereck", "Krumlkeeskopf" - oh je, wer denkt sich denn so was aus...) oder die stiefmütterliche Behandlung in den Wanderführeren erklären lassen - gerechtfertigt ist sie jedenfalls nicht, da es sich (aber nur bei schönem Wetter) um eine ganz fantastische Tour handelt, die einen ganz eigenen Charakter aufweist, da sie überwiegend durch eine Art Mondlandschaft aus sehr weichem, bröseligen Gestein in verschiedenen Farbtönungen von schwarz, grau und braun führt. Man geht dabei immer am Kamm/Grat oder knapp darunter, sodass die Aussicht (, die die gesamten Berchtesgadener Alpen bis zum Hochkönig, die Glockner - Schober- und Hochalmspitz/Ankogel-Gruppe, die östlichen Dolomiten sowie die Karnischen und an klaren Tagen auch die Julischen Alpen umfasst) über Stunden einfach gigantisch ist. Bei Nebel/Wolken kann man unterwegs aber auch schnell depressiv werden, weil dann über Stunden eintöniges Grau regiert.

    Wir sind vom Hochtor aus über den sehr gut markierten Weg bis zum Krumlkeeskopf und dann zur Otto-Umlauft-Biwakschachtel abgestiegen. Ab der Biwakschachtel ist der Weg zum Hocharn nur noch sehr spärlich/verblasst markiert und es gibt aufgrund unterschiedlicher Steigspuren einige Möglichkeiten für Verhauer bzw. hängt es stark von der Verhältnissen ab, ob es sinnvoller ist, nördlich oder südlich des Grates aufzusteigen - generell geht es nördlich besser, aber bei Schnee/Vereisung wird es da schnell ungemütlich. Gerade für den Aufschwung nach der Biwakschachtel würde ich die Nordseite empfehlen, da es südseitig hier extrem brüchig ist. Vom Hocharn dann auf dem gleichen Weg zurück.




    Gefahreneinschätzung: Je nach Verhältnissen sehr unterschiedlich. Bei perfekten Verhältnissen wie am Sonntag T4 - meist problemlose Wanderung am Kamm, gewürzt mit einigen versicherten und unversicherten ausgesetzten Passagen. Bei Schneelage/Vereisung rasch deutlich schwieriger und ohne entsprechende Ausrüstung nicht machbar. Ich bin die Tour letztes Jahr Ende Oktober gegangen und habe dabei ab dem Modereck (und das ist dann noch eine sehr lange Strecke!) Steigeisen verwendet (also richtige, nicht Grödel). Wenn erst einmal Schnee gefallen ist, schmilzt der ab September eigentlich in den schattigen Nord-Passagen nicht mehr bzw. gefriert halt einfach und es kann dann sein, dass es besser ist, den Grat direkt zu klettern (durchaus II), anstatt ihn umgehen zu können.

    Einen Tag nach meiner letztjährigen Begehung gab es übrigens in Folge eines (aber ganz klar vorhergesagten) Wettersturzes eine aufwändige und spektakuläre Rettungsaktion für zwei völlig unzureichend ausgerüstete "Bergsteiger" in der Nähe des Biwaks, bei der die Retter weit mehr als 1000 Höhenmeter per pedes aufsteigen "durften"...


    Exposition der Route:


    Prognose: Bleibt bis zum ersten Schneefall gut.


    Sonstiges: Die Sonnenbrille ist bei gutem Wetter der wichtigste Ausrüstungsgegenstand! Der ganze Kamm verläuft strikt von West nach Ost bzw. auf dem Rückweg halt andersherum - d.h. man läuft immer auf die Sonne zu; am Hinweg/Vormittag nach Osten, am Rückweg/Nachmittag nach Westen.


    Diese Tour ist nur ein Teilabschnitt des Klagenfurter Jubiläumsweges, der eigentlich von der Franz-Josefs-Höhe bis zum Zittelhaus am Hohen Sonnblick führt und dabei 8 3000er mitnimmt


    Bilder / GPS-Track:

    Gipfel und Höhe: Roßkopf, Schönalmjoch, Fleischbank, Hölzeltaljoch, Grasbergjoch (zwischen 1850 und 2026m)

    Gebirge: Vorkarwendel, Risstal

    Art der Tour: recht lange, aber einfache Bergwanderung, T3

    Datum der Tour: 08.09.20

    Ausgangspunkt: PP kurz vor der Mautstelle in die Eng (kostenlos)

    Tourenverhältnisse: Perfekt, Traumwetter und nicht zu heiß. Ich bin nach der Arbeit noch ins Risstal gefahren, um das wunderbare Wetter auszunutzen. Von der Mautstelle geht es ein paar hundert Meter an der Straße entlang, bis ein Wegweiser zur Fleischbank nach links leitet. In angenehmer Steigung geht es durch wunderschönen Wald hinauf zur Jagdhütte Steilegg. Knapp oberhalb dieser folgt man dem Wegweiser Richtung Schönalm (nach links). An der verfallenen Alm geht es (spärlich markiert, teils kein erkennbarer Weg) vorbei in den Stattel zwischen Roßkopf und Schönalmjoch. Den Roßkopf erreicht man mit ca. 15 Minuten Mehraufwand (hin und retour) weglos und unmarkiert durch eine von unten erahnbare Latschengasse. Ebenfalls weglos und unmarkiert gelangt man danach auf das Schönalmjoch, indem man einfach den Kamm anpeilt und diesem bis zum Gipfel folgt, von dem aus man am Grat/Kammansatz der Fleischbank etwa 100 Meter tiefer wieder eine Pfadspur erspäht, zu der man weglos über Wiesenhänge absteigt. Recht bald wird über diesen Pfad wieder der Normalweg auf die Fleischbank erreicht. Von deren Gipfel kann man den weiteren Wegverlauf gut sehen - es schaut zwar bis zum Grasbergjoch weit aus, aber der Höhenunterschied ist recht gering und viel länger als eine Stunde wird man bis dorthin wohl nicht brauchen. Von der Fleischbank geht es über Trittspuren in den Hölzeltalsattel, von wo wiederum über einen wenig ausgeprägten Pfad (nicht beschildert, unmarkiert) der gleichnamige Gipfel erreicht wird, den man überschreitet, um nach dem nächsten Sattel auf das Grasbergjoch zu steigen (wieder unmarkiert und nicht beschildert). Ich bin von dort dann wieder in den Sattel zurück und auf dem markierten Weg unterhalb von Hölzeltaljoch und Fleischbank zurück zum Ausgangspunkt. Man kann natürlich auch über die Grasbergalm ins Risstal absteigen und dann mit dem Bus zurück zur Mautstelle, aber dafür war ich heute einfach zu spät dran.

    Gefahreneinschätzung: Sehr gering; es gibt ein paar wenige leicht ausgesetzte Stellen, aber da man muss man schon fast absichtlich runterhupfen, um abzustürzen. Eine kurze Rinne vor dem Grasbergjoch ist mit einem Seil gesichert, aber nicht ausgesetzt.

    Die beschriebenen weglosen Passagen (auch keine Trittspuren) im Bereich Roßkopf/Schönalmjoch sollte man bei schlechter Sicht und fehlender Ortskenntnis wohl meiden, wobei man aber auch da wahrscheinlich nicht in größere Kalamitäten gerät.

    Exposition der Route: Süd

    Sonstiges: Wundervolle Panorama-Tour mit beeindruckenden Blicken nicht nur zum Karwendelhauptkamm. Heute sehr einsam; habe nur zwei andere "Solo-Gänger" getroffen.

    Gipfel und Höhe: Rinnenspitze, 3000m


    Gebirge: Stubaier Alpen


    Art der Tour: Bergtour


    Datum der Tour: 05.09.20


    Ausgangspunkt: PP Oberissalm (5 Euro), Zufahrt von Milders auf schmaler, aber guter Straße.


    Tourenverhältnisse: Perfekt, der Schnee ist auf der Route schon wieder ganz weggeschmolzen (Nordseitig liegt generell noch ein bisserl was oberhalb von etwa 2800 Metern, aber das betrifft diese Tour ja nicht.) Aufstieg über die Franz Senn Hütte, alles gut beschildert und markiert.


    Gefahreneinschätzung: Gering. Bis kurz vor dem Gipfel ist die Tour einfach, wenn auch ab ca. 2600 Metern recht steil. Die letzten 50 Höhenmeter sind teilweise ausgesetzt und klettersteigartig versichert (A/B), aber nur Kinder oder gänzlich Ungeübte werden hier ein KS-Set benötigen.


    Exposition der Route: Ost und Süd


    Prognose: Mal schauen,wie weit es die nächsten Tage runterschneit.


    Sonstiges: Besuch des Rinnensees sehr zu empfehlen. Ich bin auch kurz reingesprungen (saukalt...), aber seine echten Stärken spielt der See aus, wenn es darum geht, das mitgebrachte Bier zu kühlen - 10 Minuten reichen für eine perfekte Trinktemperatur völlig!

    Gipfel und Höhe: Hasentalkopf, Vorderscheinberg, Hochplatte, Kenzenkopf (ca. 1800-2082m)

    Gebirge: Ammergauer Alpen

    Art der Tour: lange und teilweise anspruchsvolle Bergtour, T4

    Datum der Tour: 02.09.20

    Ausgangspunkt: PP Sägertal (kostenlos)

    Tourenverhältnisse: Mittelprächtig: Sehr nass, rutschig, immer wieder kurze Schauer. Ich bin vom PP mit dem Radl bis zum Ende der fahrbaren Strecke (ca. 1250m) und dann zu Fuß weiter Richtung Hasentalkopf. Hier die wichtigsten Wegpunkte der Route: Lösertaljoch - Scheinbergjoch - Vorderscheinberg - Scheinbergjoch - Hasentalkopf - Scheinbergjoch - Weitalpjoch - Hochplatte - Fensterl - Kenzensattel - Kenzenkopf - Kenzensattel - Kenzenhütte - Bäckalmsattel - PP.

    Gefahreneinschätzung: Bei trockenen Verhältnissen recht gering, aber zurzeit im Bereich des Hochplatten-Kamms und am Beginn des Fensterl-Abstiegs keinesfalls zu unterschätzen. Hier ist das Gelände ausgesetzt und die Felsen/Steine sind durch die Nässe sehr glatt - man muss wirklich Obacht geben und langsam tun, denn ausrutschen darf man da nicht!

    Prognose: Ich würde sagen, dass es sicher noch mindestens einen Tag dauert, bis es wieder abtrocknet - jedenfalls in den felsigen Passagen. Einige (erdige) Passagen im Lösertal und um den Bäckenalmsattel bleiben sicher noch länger nass. Heute war es durchgehend entweder batzig, rutschig, glitschig oder alles zusammen...

    Sonstiges: Grundsätzlich eine ganz feine, landschaftlich sehr abwechslungsreiche und spektakuläre Tour, die auch noch viele weitere Variationsmöglichkeiten bietet. (Zusätzliche Gipfeloptionen: Weitalpspitze, Hochblasse, Krähe, Gabelschrofen)

    Gipfel und Höhe: Hoher Tenn (3368m), Bauernbrachkopf (3134m), Kempsenkopf (3090m)



    Gebirge: Hohe Tauern



    Art der Tour: anspruchsvolle, sehr lange Bergtour, T4



    Datum der Tour: 27.08.20



    Ausgangspunkt: Fusch an der Glocknerstraße



    Tourenverhältnisse: Ganz ausgezeichnet! Ich wollte heute noch den letzten richtig schönen, stabilen Tag für eine große Tour nutzen und da kam mir der Hohe Tenn in den Sinn, mit dem ich noch "eine Rechnung offen hatte", denn im August 2017 wurde ich hier recht harsch abgewiesen: Die Wettervorhersage verhieß damals sehr warmes Wetter und Sonne von früh bis spät... Letztlich war es aber von der Früh weg bewölkt und mindestens 10 Grad kälter als angesagt, sodass ab ca. 3000 Meter alles gefroren war und die Steigeisen und der Pickel (eigentlich nur für die Tour am nächsten Tag auf das Wiesbachhorn dabei) zum Einsatz kamen. Als kurz vor dem Gipfel dann ein auch noch ein heftiger Schneesturm einsetzte, musste ich umkehren.

    Aber wie anders war es heute: Warm, wenig Wind, kein Schnee, umwerfende Sicht... Herrlich!

    Ich bin von Fusch über die Gleiwitzer Hütte und die Jägerscharte zum Gipfel und auf dem gleichen Weg wieder runter.



    Gefahreneinschätzung: An sich recht gering; man bewegt sich aber phasenweise schon im Absturzgelände.

    Teile des Weges sind klettersteigartig versichert (meist A/B, kurz vor dem Gipfel eine C-Stelle) - der versierte Bergsteiger wird hier auf ein KS-Set verzichten können, viele Begeher benutzen aber eines.



    Exposition der Route:



    Prognose: Nach den angekündgten Niederschlägen wird es erst ein mal ein bisserl dauern, bis der Schnee wieder geschmolzen ist.



    Sonstiges:

    Als Tagestour ist das natürlich schon ein echter Konditionstest - ca. 2800 Höhenmeter bei 30 Kilometern Strecke.



    Gerade als ich mich am Gipfel des Tenn über die erhabene Einsamkeit hier oben freute, stand plötzlich ein anderer Bergsteiger vor mir, der über den Grat vom Wiesbachhorn gekommen war. Seine kurze Beschreibung dieser Tour: "Gewaltig! Brutal brüchig, brutal ausgesetzt! Vom Klettern her III-IV".
    Das entspricht ja dann auch in etwa dem, was ich über die Überschreitung Hoher Tenn - Großes Wiesbachhorn gelesen habe - nur etwas für Spezialisten...


    Bilder / GPS-Track:

    Gipfel und Höhe: Aperer Freiger, 3262m


    Gebirge: Stubaier Alpen


    Art der Tour: anspruchsvolle Bergtour, T4


    Datum der Tour: 20.08.20


    Ausgangspunkt: kostenloser PP der Sulzenauhütte in der Nähe der Grawalm


    Tourenverhältnisse: Perfekt. Ich bin am Grawa-Wasserfall entlang zur Sulzenau-Hütte und ab dort immer den Wegweisern "Hundsheim/Aperer Freiger" bis zum Gipfel gefolgt. An der wunderschönen Blauen Lacke kommt man dabei kurz nach der Hütte auch vorbei. Im Abstieg sind dann einige sehr lohnende Varianten möglich - so weist am Hundsheim (Aussichtspunkt) ein Schild darauf hin, dass man auch über die Fernerstube zur Sulzenauhütte zurückgehen kann. Dieser Weg teilt sich später nochmals, wobei es meiner Ansicht nach am lohnendsten ist, auf dem Rückweg zur Hütte den Schlenker zum Sulzenausee mitzunehmen, da die landschaftlichen Eindrücke einfach fantastisch sind.


    Gefahreneinschätzung: Gering. Bis Hundsheim ziemlich einfache Wanderung, danach etwa 400 Höhenmeter über einen überaus gut markierten Blockgrat, der sich als deutlich fester erweist als es zunächst den Anschein hat. An die Markierungen sollte man sich allerdings auf jeden Fall halten, da man sonst schnell in heiklem Gelände mit viel losem Geröll landet. Die Kletterei geht nie über I hinaus und wirklich ausgesetzt ist es auch nicht, also würde ich mit T4 bewerten (einige bewerten mit T5, aber das ist es wenn dann nur bei Schnee/Vereisung).


    Exposition der Route:


    Prognose:


    Sonstiges: Definitiv eine landschaftliche Traumtour im mehr als imposanten Sulzenautal!

    Das Zuckerhütl haben heute mehrere Seilschaften gemacht, sah aus der Ferne ziemlich unproblematisch aus (Gletscher oben noch gut eingeschneit); ich habe aber in "Alpin" gelesen, dass die Stubaier Bergführer das Zuckerhütl wegen zu großer Steinschlaggefahr am Gipfelaufbau heuer nicht mehr führen.

    Lübecker Weg auf den Wilden Freiger wurde auch begangen.


    Bilder / GPS-Track:

    Gipfel und Höhe: Kreuzspitzl (2088m), Kreuzspitze (2185m)


    Gebirge: Ammergauer Alpen


    Art der Tour: Bergtour (T4)


    Datum der Tour: 19.08.20


    Ausgangspunkt: kleiner PP direkt an der Staatsgrenze vor den zwei Bergaufkehren (von D aus gesehen), kostenlos


    Tourenverhältnisse: Sehr gut. In den felsigeren Bereichen der Tour ist schon wieder alles trocken. Die Ammergauer Kreuzspitze kann man zum Ziel einer schönen Rundtour machen, wenn man im Neualm-Gries nicht gleich links deren Normalanstieg in Angriff nimmt, sondern bis zum Ende des Grieses geht, wo ein Schild Richtung Geierköpfe (auch eine sehr empfehlenswerte Tour) weist. Diesem Steig folgt man eine gute Stunde, bis auf einer schönen Bergwiese links ein nicht markierter und unbezeichneter Pfad zum Kreuzspitzl führt. Wenn man auf der Wiese zu einem Schild kommt, auf dem steht "Geierköpfe 2 1/2 Stunden", dann ist man schon ein paar Meter zu weit gegangen. Vom Kreuzspitzl aus ist der Weiterweg zur Kreuzspitze sehr gut mit Steinmänner markiert, eine Passage ist dabei ein bisserl heikel (IIer Stelle zum Abklettern). Von der Kreuzspitze dann auf dem sehr schön zu gehenden Normalweg wieder zum PP (oder weiter über den Kuchelbergkamm, für den mir heute aber aufgrund anderweitiger Verpflichtungen die Zeit fehlte.)


    Gefahreneinschätzung: Meist gering, nur der Übergang zwischen den beiden Gipfeln ist etwas ruppig.


    Exposition der Route:


    Prognose: bleibt so


    Sonstiges:


    Bilder / GPS-Track:

    Gipfel und Höhe: Monte Pelmo, 3168m


    Gebirge: Dolomiten


    Art der Tour: anspruchsvolle Bergtour, T5


    Datum der Tour: 09.08.20


    Ausgangspunkt: Palafavera


    Tourenverhältnisse: Perfekt! Wiederum startete der Tag in den Dolomiten mit Traumwetter. Von Palafavera ging es erst einmal ein Stück um den wirklich monumentalen Pelmo herum zum Rifugio Venezia. Von dort noch etwa 100 Höhenmeter auf einem Steig, bis links der Weg zum zurecht vielgerühmten Ball-Band abzweigt. Ich glaube, die halbe Stunde, die es zu dessen Begehung braucht, wird niemand vergessen: immer ausgesetzt, teilweise sehr schmal, kuriose Adrenalinpassagen wie den Passo dell Gatto (besser außen klettern - II - als innen kriechen) oder den Passo della Stemma - ein echter Knaller! Und den hat man ja gleich zwei Mal...
    Nach dem Ball-Band ist die Route meist unschwierig (nur wenige Kletterstellen, immer I, nur zehn Meter unter dem Gipfel nochmals II) und bestens mit Steinmännern markiert. Wenn ich es richtig gesehen habe, sind im oberen Kessel (genannt " Vant" ) sogar zwei verschiedene Routen mit den StM markiert, also nicht verwirren lassen. Bei guter Sicht ist es eh wurscht, wo man da oben geht.


    Gefahreneinschätzung: Für das Ball-Band braucht es vor allem gute Nerven, weil das teilweise schon haarsträubend aussieht. Sonst ist die Tour aber eigentlich recht einfach (T5 gilt nur für das Band). Die kurze IIer Stelle vor dem Gipfel sollte geklettert und nicht umgangen werden! Das hat heute ein Päärchen gezeigt, denen es im Abstieg außen rum einfacher erschien und die dann fast abgestürzt wären und einen massiven Steinschlag ausgelöst haben...
    Am Band nur ganz wenige Sicherungen durch Kletterseile, keine Stahlseile.


    Exposition der Route:


    Prognose: Da die Tour sehr lang ist, braucht es sicheres Wetter. Die nächsten Tage ist es wohl fast zu unstabil dafür. Seit etwa 19 Uhr gewittert es sehr stark in den Bergen des Zoldo-Tals. Ich kann mir in meinem Campingstuhl gerade gemütlich anschauen, wie die Blitze in den Pelmo und die Civetta einschlagen, aber die nächsten Tage soll es damit früher losgehen.


    Sonstiges: Wahnsinnig tolle Tour!


    Bilder / GPS-Track:

    Gipfel und Höhe: Civetta, 3220m


    Gebirge: Dolomiten


    Art der Tour: Sehr anspruchsvolle Bergtour mit KS (T5+)


    Datum der Tour: 08.08.20


    Ausgangspunkt: Palafavera


    Tourenverhältnisse: Absolut perfekt. Aufstieg über das Rifugio Coldai, den Sentiero Tivan und die wirklich geniale Via Ferrata degli Alleghesi. Abstieg auf dem Normalweg (via normale) bis man wieder auf den Sentiero Tivan trifft und auf diesem zur Coldai Hütte und ins Tal zurück.


    Gefahreneinschätzung: Hoch. Man bewegt sich stundenlang im Absturzgelände und es ist mit Steinschlag zu rechnen. Ich bin selbst im KS von einem kleinen Stein am Oberschenkel getroffen worden (ohne Folgen) Beim Abstieg wäre ein anderer Kletterer um ein Haar von mehreren beachtlichen Brocken verletzt (?)worden - ein Stein zerschellte nur etwa einen Meter von seinen Kopf entfernt. In beiden Fällen wurde der Steinschlag von unaufmerksamen Bergsteigern ausgelöst. Generell schätze ich die Steinschlaggefahr auf der sehr schottrigen via normale deutlich höher ein als im gut ausgeputzten KS.

    KS Via degli Alleghesi: überwiegend B, einige ganz tolle C-Stellen! (Tipp: wenn man sich hier nur an Seil und den Krampen festhält, kommt man gleichgewichtsmäßig ziemlich in die Breduille, weil es einen dann wegdrängt. Es gibt aber im Fels sehr schöne Griffe und Tritte, mit denen das verhindert werden kann.)

    Via normale: Dieser "Normalweg" ist aus meiner Sicht definitv nicht einfacher als der KS! Unterhalb des Rifugio Torrani bewegt man sich meist ungesichert in heiklem Gelände. Die gesicherten Stellen würde ich teilweise mit KS C bewerten - (fast) senkrechte, gar nicht so kurze Steilstellen mit eher kleinen Tritten. Auf jeden Fall sollte man das KS-Set (den Helm sowieso) beim Abstieg anbehalten, was auch fast alle machen.

    Konditionell ist es natürlich auch anspruchsvoll (Auf meiner Route etwa 2000 Höhenmeter und so 9-12 Stunden). Wenn man am Gipfel schon platt ist, wird es kritisch.

    Keine Schneefelder mehr.


    Exposition der Route:


    Prognose:


    Sonstiges:
    Die obige Ausführung dazu, dass man auch im KS nach Felsgriffen/tritten schauen soll, schreibe ich, weil ich sehr oft sehe, dass sich viele KS-Geher krampfhaft mit den Armen an den Seilen bzw.den künstlichen Griffen raufziehen, anstatt kraftsparend (und genussvoll zu klettern. Das fiel mir gestern und heute wieder verstärkt auf.


    Bilder / GPS-Track:

    Gipfel und Höhe: Piz Boe (3152m)


    Gebirge: Dolomiten


    Art der Tour: Bergtour, teilweise Klettersteig


    Datum der Tour: 07.08.20


    Ausgangspunkt: PP ein paar Kehren unterhalb des Grödner Jochs


    Tourenverhältnisse: Sehr gut. Aufstieg über den Pisciadiu KS bis zur gleichnamigen Hütte. Hier war aufgrund des hohen "Besucheraufkommens" slow climbing angesagt, aber damit ist im Sommer ja immer zu rechnen. Danach ging es mit Weg 666 über den Antersass zur Boe-Hütte (zurzeit wegen Umbau geschlossen) und von dort vorbei an vielen Seilbahntouristen auf den Boe. Absteigen wollte ich eigentlich über das Mittagstal, das einige sicher als herrlichen Skitourenklassiker kennen. Leider ist die Steilrinne, die von der Boe Hütte den Zugang ins Tal vermittelt, immer noch mit sehr hartem Altschnee gefüllt, sodass ich mangels geeigneter Ausrüstung bzw heute fehlendem Schneid wieder auf dem Anstiegsweg zur Pisciadu Hütte zurückging. Da ich den Steig von dort zum PP durch das Val Setus schon kannte, bin ich dieses Mal über das untere Mittagstal abgestiegen. Dieser Weg ist zwar etwas länger und auch nicht ganz ohne, erscheint mir aber leichter als der durch das Val Setus. Wer das Val Setus aber noch nicht kennt, sollte dort runter gehen, weil das echt wild und eindrucksvoll ist.


    Gefahreneinschätzung: KS B/C, zum Boe T3, beide Abstiegsvarianten T4(+), Steinschlaggefahr am KS, ins Mittagstal und vor allem im Val Setus.
    Außer in der angesprochenen Steilrinne keine Schneefelder mehr.


    Exposition der Route:


    Prognose: Bleibt so


    Sonstiges: Die Parkplätze im Bereich der Grödner Höhenstraßen sind sehr stark von Campern belegt, was wohl auch daran liegt, dass die Campingplätze alle voll sind, wie mir gesagt wurde - also nicht wundern, wenn man wie ich heute frühmorgens am PP aufschlägt und es trotzdem schon recht voll ist. Nebenbei: Ich hab heute geradeso noch einen halbschaarigen Stellplatz auf einem CP bekommen...



    Bilder / GPS-Track:l

    Gipfel und Höhe: Richterspitze (3054m), Zillerplattenspitze (3148m)


    Gebirge: Reichenspitzgruppe in den Zillertalern bzw.im Nationalpark Hohe Tauern


    Art der Tour: anspruchsvolle Bergtour, T4+


    Datum der Tour: 01.08.20


    Ausgangspunkt: Gasthaus Bärenbad im Zillergrund. Anfahrt auf Mautstraße von Mayrhofen (8€), aber wenn man früh genug dran ist, kassiert keiner... Angeblich dürfen nur maximal 100 Autos am Tag hochfahren, aber ob das wirklich stimmt, weiß ich nicht. Mit dem Bus kann man noch bis zur Staumauer hochfahren, aber der erste kommt dort erst um 9 Uhr an, was für mich (gerade, wenn es so heiß ist wie heute, aber auch generell) indiskutabel ist... Zur Verdeutlichung: Start 6.30- erste 1000 Höhenmeter im Schatten. Start 9.00- alles Sonne.


    Tourenverhältnisse: Perfekt. Vom PP zunächst zur Plauener Hütte und von dort mit Weg 512 hinauf zum Klettersteig, der in die Gamsscharte führt (ca 2960m). Nun ist nur noch ein kleiner, interessanter Sprung auf den Gipfel der Richterspitze. Gewaltiges Panorama!! Danach wieder hinab in die Scharte und auf anfangs recht steilem Steig hinunter zur Richterhütte. Da es nun erst Mittag war und das Wetter stabil aussah, entschloss ich mich, meine Tour mit der (sehr!) langen Schleife über den Eissee und die Zillerplattenscharte zu erweitern und als ich in besagter Scharte war, wollte auch der Gipfel doch noch gemacht sein...(zusätzlich 300 Höhenmeter). Der Weg von der ZPS zur Plauener Hütte ist dann zwar einfach, zieht sich aber arg.


    Gefahreneinschätzung: Mittel, am KS zur Richterspitze sind einige Trittbügel (an)gebrochen, Steinschlag an mehreren Stellen (der Gesamttour) nicht ausgeschlossen. Kurze steile Schneefelder, aber hier keine Absturzgefahr.

    Diese Unternehmung erfordert als Tagestour absolut einwandfreie Kondition (rund 2500 Höhenmeter auf etwa 30 Kilometern Strecke)


    Exposition der Route: alle


    Prognose:


    Sonstiges: Die Tour ist landschaftlich einfach gewaltig schön und wahnsinnig abwechslungsreich. Ein Glanzlicht ist dabei sicherlich ein Bad im ebenso klaren wie kalten Eissee!

    Natürlich auch als 2-Tages-Tour möglich und wohl auch empfehlenswerter!!


    Bilder / GPS-Track:

    Gipfel und Höhe: Weißwandspitze (3017m), Schneespitze (3166m)


    Gebirge: Südliche Stubaier, Pflerschtal


    Art der Tour: anspruchsvolle Bergtour, T4


    Datum der Tour: 27.07.20


    Ausgangspunkt: PP "Hölle", oberhalb von St. Anton im Pflersch. Zufahrt nur vor 10 und nach 16 Uhr gestattet. Da der PP, der Ausgangspunkt von zwei Hütten ist, nicht besonders groß ist, empfiehlt sich eine frühe Auffahrt. Heute (Montag) war der PP um 8 schon fast voll...


    Tourenverhältnisse: Sehr gut. Ich bin über die Tribulaunhütte und den Hohen Zahn zur Weißwandspitze. Nach dem Zahn geht es ein bisserl runter und dann auf das große Band unter der WWS. Genau bevor es nach dem Band wieder bergab geht, zweigt rechts ein unscheinbares Steiglein zum Gipfel ab. Auf einem Stein steht hier auch ein Hinweis (W.W.Sp.), der aber sehr verblichen ist und von den meisten- heute eigentlich allen, denen ich begegnet bin - übersehen wird. Vom Gipfel bin ich dann zur Magdeburger Hütte (sehr schöne Hütte, tolle Lage in der Nähe mehrerer Seen, gutes Essen, ganz nette, freundliche Bewirtung). Da es bei der Hütte erst 13 Uhr war, bin ich noch gleich auf die Schneespitze. Der Weg dorthin ist sehr gut markiert und im oberen Teil über den Südostgrat klettersteigartig versichert, wodurch es ein wahrer Genuss ist, über die Felsblöcke zu "tanzen".
    Nebenbei: In einigen noch gar nicht sehr alten Führern (zB von Mark Zahel: Sterzing, Rother Verlag) ist davon die Rede, man könne bei entsprechenden Verhältnissen auch rechts des Grates über einen Gletscher aufsteigen. Das macht (jedenfalls im Aufstieg) keinen Sinn mehr, da es hier keinen Gletscher mehr gibt - allenfalls große Schneefelder, unter denen vielleicht noch manches schüchterne Eisrestchen überdauert... Der Grataufstieg ist in jedem Fall sicher lohnender, hinunter könnte es auch in Altschnee spaßig sein...


    Gefahreneinschätzung: An sich gering, aber die Tour sollte nicht unterschätzt werden.

    WWS so gut wie schneefrei, Band problemlos zu gehen, eher T3

    Schneespitze deutlich anspruchsvoller: Viele Schneefelder, die bei niedrigen Temperaturen auch mal schnell unangenehm werden können. Der obere Teil (KS A/B) wird bei Nässe heikel, bei Vereisung gefährlich, da es einige Plattenpassagen gibt, die Reibung verlangen.


    Exposition der Route:


    Prognose:


    Sonstiges: Der " Klettersteig" an der Schneespitze sollte ohne Sicherung begangen werden, da die KS-Länge (rauf und runter max. 30Minuten) in keinem Verhältnis mit der Gesamtlänge der Tour steht. Bevor man da stundenlang das ganze Equipment mit sich schleppt, sollte man lieber eine Tour machen, der man sich gewachsen fühlt.

    Die Tour lässt sich natürlich auch auf zwei Tage aufteilen.


    Bilder / GPS-Track:

    Gipfel und Höhe: Dreieckspitze, 3031m


    Gebirge: Tauferer Ahrntal, Rieserferner-Gruppe


    Art der Tour: Bergtour, T3


    Datum der Tour: 26.07.20


    Ausgangspunkt: PP Knutten Alm, oberhalb von Rein in Taufers


    Tourenverhältnisse: Sehr gut. Da das Wetter heute morgen schon sehr unsicher schien, sah ich von der geplanten Hochtour ab und ersetzte den Pickel durch einen Regenschirm, der dann auch zum Einsatz kam... Aufstieg über Kofler Almen und Bärenluegscharte. Bis in die Scharte ist der Weg beschildert und markiert, danach im Blockgelände nur Steinmänner. Abstieg über den Klammsee und die Knutten Alm (sehr empfehlenswerte Einkehr)


    Gefahreneinschätzung: Gering, nur ein paar harmlose Schneefelder


    Exposition der Route:


    Prognose:


    Sonstiges: In der Rieserferner Gruppe liegt heuer noch mehr Schnee als letztes Jahr um diese Zeit. Rieserferner noch komplett schneebedeckt, Normalweg auf den Schneebigen Nock ebenfalls noch viele Schneefelder. Der Grat auf den Hochgall schaut hingegen schneefrei aus, aber da war ich dann doch zu weit weg, um das sicher beurteilen zu können.
    Nebenbei: Wenn man den Magerstein über die Route Rieserferner Hütte - Fernerköpfl machen möchte (und danach noch evtl.den Schneebigen Nock überschreitet) reichen meines Erachtens Steigeisen. Die komplette Gletscherausrüstung braucht man nur, wenn man über den Gletscher absteigt. Die Tour hab ich letztes Jahr mal gemacht.


    Bilder / GPS-Track:

    Gipfel und Höhe: Wurmaulspitze (3022m), Wilde Kreuzspitze (3135m)


    Gebirge: Zillertaler Alpen; Pfunderer Berge


    Art der Tour: lange, aber einfache Bergtour (T3)


    Datum der Tour: 25.07.20


    Ausgangspunkt: PP Fane Alm (kostenlos, nicht zu verwechseln mit der Fanes Alm in den Dolomiten. Hinweis: Die Auffahrt zum PP ist nur vor 9 und nach 17 Uhr gestattet (Auf der Homepage der Fane Alm ist etwas missverständlich davon die Rede, dass sie von Juli bis September gar nicht erlaubt wäre, was definitiv nicht stimmt.) Runter fahren kann man aber jederzeit. Es empfiehlt sich vor allem an Wochenenden früh dran zu sein, da der PP heute um 7 schon halbvoll war und man nicht wirklich an der Straße parken kann, wenn es oben voll ist.


    Tourenverhältnisse: Perfekt. Ich bin zunächst über die Brixener Hütte auf die Wurmaulspitze, dann wieder zur Hütte und über das Rauhtaljoch auf die Kreuzspitze. Abstieg zum herrlichen Wilden See (größter See in den Zillertalern) mit eisigem Bad in selbigem. Am Ende habe ich dann noch einen kleinen Schlenker zur malerischen Aschila Alm gemacht (Mehraufwand kaum der Rede wert und sehr lohnend).


    Gefahreneinschätzung: Keine. Ein paar harmlose Schneefelder; diese können meist sogar umgangen werden.


    Exposition der Route: Alle


    Prognose: Bleibt so.


    • Sonstiges: Ganz feine Tour, die man natürlich mit Übernachtung auf der Brixener Hütte auch auf zwei Tag aufteilen kann. Sonst schon a bisserl anstrengend (2200 Höhenmeter)


    Bilder / GPS-Track:

    Gipfel und Höhe: Upikopf (3175n)


    Gebirge: Vinschgau/Matscher Tal, Saldurnkamm


    Art der Tour: Bergtour


    Datum der Tour: 19.07.20


    Ausgangspunkt: PP beim Almhotel Glieshof im Matscher Talschluss (kostenlos)


    Tourenverhältnisse: Sehr gut. Nach der doch etwas anstrengenden Tour gestern ließen wir es heute mit der Besteigung des Upikopfes deutlich gemütlicher angehen. Vom PP geht es auf einer Forststraße zunächst bis zur Gliesalm, von dort weiter auf schönem Steig zum wundervollen Upisee (ganz klares Wasser in verschiedenen Tönen von Blau/Türkis). Am See angekommen hält man sich links/östlich auf einen markierten, aber nicht beschilderten Steig, der mal steiler, mal flacher, aber immer unschwierig zum sehr aussichtsreichen Gipfel leitet.


    Gefahreneinschätzung: Ganz ungefährlich (max.T3), keine Schneefelder mehr.


    Exposition der Route: überwiegend Ost


    Prognose: bleibt so.


    Sonstiges: Ein Sprung in den sehr kalten Upisee (liegt auf ca. 2550m) bietet sich an warmen Tag wie heute natürlich an. Ich hab mir heute auch ein Bier mitgenommen, das ich beim Aufstieg im See deponiert habe. Ein echter Genuss, perfekte Trinktemperatur! :)


    Bilder / GPS-Track:

    Gipfel und Höhe: Plattenspitze (3422m), Schildspitze (3461m)


    Gebirge: Vinschgau/Martelltal


    Art der Tour: anspruchsvolle und lange Bergtour


    Datum der Tour: 18.07.20


    Ausgangspunkt: PP Enzianhütte im Marteller Talschluss (5 Euro)


    Tourenverhältnisse: Sehr gut. Am heutigen zweiten Tag unseres verlängerten Wochenendes im Vinschgau fuhren wir ins überaus beeindruckende Martelltal. Das Ziel der Tour wurde erst kurzfristig festgelegt, da der Wetterbericht nicht ganz eindeutig war. Aufgrund des hervorragenden Wetters am Morgen fiel die Wahl auf die Überschreitung von Platten-und Schildspitze. Die Normalwege auf beide Gipfel sind mittlerweile sowohl beschildert als auch durchgehend markiert ("ältere" Tourenberichte, so ca. vor 2015 wissen davon noch nichts). Der Übergang am Grat ist aber nicht markiert und mittlerweile (auch davon wissen die "älteren" Tourenberichte noch nichts) zwar nicht schwierig, aber aufgrund des sehr brüchigen Geländes äußerst heikel. Im Abstieg von der Schildspitze noch einige harmlose Schneefelder.


    Gefahreneinschätzung: Bei der Überschreitung hoch!! Normalweg Plattenspitze zwar oben etwas mühsam, aber völlig unschwierig (T3), Gratübergang teilweise exponiert, extrem brüchig, Weg nicht immer eindeutig - man muss sich schon ganz genau überlegen, wo man da rumsteigt... - (T5+, obwohl nie schwieriger als I), Abstieg von der Schildspitze über mehr als 500 Höhenmeter fast durchgängig Blockgelände (T4). Ohne die Markierungen wäre man hier völlig aufgeschmissen; bei schlechter Sicht ist von der Schildspitze aber unbedingt abzuraten, da die Abstände zwischen den Markierungen teils recht weit sind.


    Exposition der Route: überwiegend Süd


    Prognose: Bleibt so


    Sonstiges: Auch wenn es sich vielleicht zunächst nicht so anhört, ist das eine ganz ganz tolle Tour in einer grandiosen Landschaft und vom Panorama her fast nicht zu toppen.


    Bilder / GPS-Track:

    Gipfel und Höhe: Piz Rims (3073m) und Piz Cristanas (3090m)


    Gebirge: Vinschgau, Sesvenna Gruppe


    Art der Tour: recht lange (fast 20 km, 6-8h), aber einfache Bergwanderung, max. T3


    Datum der Tour: 17.07.20


    Ausgangspunkt: PP im Schlings, 5 Euro


    Tourenverhältnisse: Sehr gut. Aufstieg von Schlings über die Sesvenna-Hütte in die gleichnamige Scharte. Hier folgt man dem Wegweiser Richtung Schlader nach rechts. Nach etwa 15-20 Minuten wird dieser zweitrangige Gipfel erreicht und es geht unbeschildert, aber bestens markiert weiter zu Rims und Cristanas. Nur noch ganz wenige, harmlose Schneefelder.


    Gefahreneinschätzung: Keine. Wir haben die Tour heute trotz mäßigen Wetters mit wiederholten kleinen Schauern problemlos absolviert.


    Exposition der Route:


    Prognose: Bleibt so.


    Sonstiges: Die Tour ist landschaftlich äußerst empfehlenswert, ganz zu schweigen von der fantastischen Tierwelt: Wir haben heute ein sehr großes Steinbock-Rudel (20-25 Tiere), etliche Murmele und als Krönung 2 Steinadler gesehen.


    Bilder / GPS-Track:

    Gipfel und Höhe: Scheffauer (2111m), Hackenköpfe (ca. 2100-2150m), Sonneck (2260m)

    Gebirge: Wilder Kaiser

    Art der Tour: anspruchsvolle, recht lange Bergtour, T5-, max. II

    Datum der Tour: 10.07.2020

    Ausgangspunkt: Bärnstatt, 3 Euro (Wenn man anschließend noch im herrlichen Hintersteiner See baden will, dann in der Früh gleich am See parken, da man später erstens vermutlich dort keinen PP mehr bekommt und zweitens sonst evtl. zwei Mal eine Parkgebühr bezahlt.)

    Tourenverhältnisse: Perfekt. Auf dem normalen Südanstieg auf den Scheffauer. Die mittlerweile angegebene Gehzeit von 4 Stunden ist für die 1200 Höhenmeter meiner Meinung nach höchst übertrieben; vor ein paar Jahren stand auf dem Schild noch 3 Stunden und auch die wird man nicht unbedingt benötigen... Ein früher Aufbruch (zwischen 5 und 6) lohnt sich, denn wenn die Sonne es erst einmal über den Treffauer geschafft hat, wird besonders der untere Teil des Aufstiegs ein echter Glutofen. Nach dem Scheffauer, von dessen Gipfel es zugegeben schon noch recht weit zum Sonneck ausschaut, kommt mit der Überschreitung der Hackenköpfe der schönste und zugleich natürlich anspruchsvollste Teil der Route. Man geht in den Sattel vor dem Gipfel zurück und steigt (unbeschildert, nicht markiert, nur ganz leichte Trittspuren) über einen grasigen Buckel in Richtung der Hackenköpfe. In einer Mini-Scharte wird sogleich die Schlüsselstelle der Tour (II) erreicht. Erst einmal mag man sich hier unsicher sein, wie und ob es überhaupt weitergeht, aber wenn man nach rechts oben schaut, sieht man einen alten, schwarzen Haken und steigt zu diesem auf (gute Griffe - zwar von unten nicht sofort sichtbar, aber vorhanden). Hat man diese Stelle überwunden, kann man sich sicher sein, dass es schwerer nicht mehr wird. Wenn doch, hat man sich verstiegen. Der weitere, durchaus verwinkelte Routenverlauf ist sehr gut mit vielen roten Punkten und Steinmännern markiert und wartet noch mit einigen leichten, kurzen Kletterstellen (meist I, manchmal II-) auf, bis der grüne Rücken des Wiesberg erreicht wird. Hier könnte man bereits nach rechts über den Sonneck-Normalweg Richtung Kaiser Hochalm absteigen, was gerade bei drohender Wetterverschlechterung/Gewitter eine wichtige Option ist. Sonst geht man einfach weiter über die Kopfkraxn zum Sonneck (nach der Kopfkraxn kurzer versicherter Steilabstieg). Vom Sonneck wieder zur zuvor beschriebenen Abzweigung und auf etwas ruppigem Weg hinab bis zum Ausgangspunkt.

    Gefahreneinschätzung: Meiner Meinung nach wird die Tour in manchen Berichten etwas übertrieben schwierig dargestellt. So hatte meine heutige Begleiterin nach Lektüre einiger Beschreibungen doch Bedenken, obwohl wir auch schon deutlich schwierigere Sachen gemacht haben (die von mir letztens beschriebene Tour auf die Ehrwalder Sonnenspitze ist zum Beispiel sicherlich eine Klasse höher einzustufen). Dennoch handelt es sich natürlich um eine lange (ca. 7-9h), anspruchsvolle Bergtour, die in ihrem Kernbereich (Hackenköpfe) völlig ungesichert ist und gute Kondition, Schwindelfreiheit und absolute Trittsicherheit verlangt. Zudem möchte ich den Tipp geben, wirklich permanent auf die Markierungen zu achten, da es unzählige Möglichkeiten für Verhauer gibt - ich spreche da aus Erfahrung, da ich die Tour heute zum 5. Mal gemacht habe. Oft scheint der weitere Wegverlauf einfach logisch und dann steht man auf einem Band, das plötzlich aufhört, und muss zurück. Ging mir bei meiner ersten Tour vor einigen Jahren zumindestens so.

    Exposition der Route: fast immer Süd

    Prognose: Nach dem Regen morgen wird es erfahrungsgemäß sehr schnell wieder trocken.

    Sonstiges: Wir waren heute ab dem Scheffauer völlig allein unterwegs; auch an Wochenenden wird die Tour meiner Erfahrung nach nur ganz wenig frequentiert - ich habe bei 5 Begehungen, davon 3 an Wochenenden, tatsächlich zwischen Scheffauer und Wiesberg noch nie jemanden getroffen. Und es ist sicher sinnvoll die Route in der beschriebenen Richtung zu gehen, da dann alle "schwierigen" Kraxelstellen im Aufstieg zu bewältigen sind und man gleich am Anfang merkt, ob man den Anforderungen gewachsen ist (von der anderen Seite aus kommt die erste etwas knifflige Passage erst nach etwa einer Stunde).