Beiträge von Andreas84

    Puh... Da bin ich ja froh, dass man momentan allenthalben in den Medien so wertvolle Hitzetipps bekommt. Bisher bin ich ja im Sommer immer nach einem ausgiebigen, fleischlastigen Mittagessen und drei Weizen erst am frühen Nachmittag zu bevorzugt südseitigen Touren aufgebrochen und habe mich oft gewundert, warum ich so schwitze und dann häufig ins Gewitter gerate. Endlich weiß ich nun, wie man's richtig macht!

    So, genug gescherzt... Ich bin heute sehr früh los, um noch vor der Arbeit die tolle Überschreitung hoch überm Achensee zu machen. Perfekte Bedingungen mit einem angenehmen Lüfterl am Kamm oben.

    Route: PP - Seekaralm - Seekarspitze - Seebergspitze. Für den Abstieg bin ich wieder bis in den Sattel vor der Seeberg zurück und auf dem schönen, vor ein paar Jahren neu angelegten Steig (da war früher nur der "Notabstieg") Richtung Pasillalm runter. Auf der Forststraße zur Seekaralm und weiter zum PP.

    Anforderungen: T4, 1200 Hm, 5-6 Stunden.


    Bilder:


    1: Morgenstimmung bei der Seekaralm.

    2: Schlüsselstelle mit leichter Kletterei (I) vor der Seekarspitze

    2-5: Herrliche Ausblicke prägen die Tour.

    6: Im Sattel vor der Seebergspitze zweigt

    7-10 dieser schöne Steig ab.



    Heute war ich wieder im Halltal unterwegs und bin dieses Mal auf die Speckkarspitze gestiegen.

    Route: Fluchtsteig nach St. Magdalena, weiter über den Hirschbadsteig zum Issanger, wo fast jede Woche andere Blumen gerade blühen - ein herrliches Fleckerl Erde! - Lafatscher Joch und über die Südroute auf den Gipfel. Der Steig ist im Joch nicht beschildert, aber deutlich zu erkennen und sehr gut markiert. Danach über die gleiche Route zurück und schließlich auf dem Höhenweg zur Bettelwurfhütte, wobei man nicht ganz bis ins Joch absteigen muss, sondern schon früher rüberqueren kann.

    Anforderungen: Nur die letzten 200 Hm zum Gipfel T5 mit leichten Kletterstellen, sonst einfacher. Mit Rückweg über die Bettelwurfhütte kommen wegen einiger Gegenanstiege etwa 2000 Hm zusammen, die Strecke dürfte bei gut 20 Km liegen. 8-10 Stunden.

    Eine sehr schöne Tour bei heute angenehmen Temperaturen und eindrucksvollen Wolkenstimmungen.


    Bilder:


    1: St. Magdalena.

    2: Spektakuläre Wolkenstimmung.

    3: Schöne Vegetation am Hirschbadsteig.

    4: Issanger.

    5: Gut zu erkennen ist hier der Steig zur Speckkarspitze aus dem Lafatscher Joch - einfach geradeaus.

    6: Die Schlüsselstelle (I-II) kommt gleich am Anfang des Gipfelanstiegs.

    7: Die letzten Meter zum Gipfel.

    8: Am Höhenweg mit Blick auf den Kleinen Bettelwurf.



    Route => Bergtour Aiplspitz

    Spitzing ohne spitzingtypische Begleiterscheinungen.

    Damit meine ich natürlich, dass die Tour auf die beiden Gipfel nicht so überlaufen ist, wenn man sie von unten aus angeht.

    Ich bin heute bereits um halb 5 aufgestanden, um noch vor der Arbeit diese Runde zu machen, die für mich zu den lohnendsten in den Bayrischen Voralpen gehört: Das liegt an den schönen Wäldern und insbesondere an der Blumenpracht rund um die Benzingalm, die darüber hinaus auch ganz malerisch liegt. In den nächsten zwei Wochen ist die beste Zeit für diese Tour, da die Blüte des gelben Enzians und der Türkenbundlilie gerade beginnt.

    Route: Von Aurach aus zuerst auf Forststraße, dann auf gemütlichem Steig bis kurz vor die Benzingalm und hier links zur Aiplspitze abzweigen und via "Nordgrat" auf deren Gipfel. Jenseits hinab und rüber zum Jägerkamp. Abstieg über die Benzingalm. Ich würde grundsätzlich diese Reihenfolge empfehlen, da der Anstieg am Vormittag bei Start vor 8 Uhr schön schattig ist und die "schwierigen" Stellen im Aufstieg gemacht werden.

    Anforderungen: 1100 Hm, knapp 15 Km, rund 5 Stunden. Im Gipfelbereich der Aiplspitze T4, sonst einfacher. Der "Nordgrat" ist super beinand - keine lockeren Steine oder Felsblöcke. (Er war ja in den letzten Jahren immer mal wieder gesperrt.)

    An dieser Stelle auch Danke und Kompliment an die Besitzer der Benzingalm für die vorbildhafte Bewirtschaftung der Almflächen. Mit Überweidung (+Überdüngung durch zusätzliches Futter) könnte man der Blumenpracht nämlich auch schnell den Garaus machen...


    Bilder:


    1: Hier zweigt der Steig zur Aiplspitze ab.

    2: Die Heißenplatte kann vom Sattel vor dem Nordgrat auf schöner Kammwanderung mitgenommen werden, aber da fehlte mir heute die Zeit.

    4: Panorama Aiplspitze.

    5: Schliersee vom Jägerkamp aus.

    6-10: Blumenpracht und schöne Ausblicke bei der Benzingalm.



    Wegen der angekündigten Gewitter habe ich heute eine gemütliche Tour gemacht, bei der es zur Not viele Unterstell-Möglichkeiten gibt und die vom Gelände her nicht exponiert ist. Außerdem ist der Bereich zwischen Kotalm- und Klobenjoch für mich eh der schönste im Rofan. Interessant war heute das Wetter. In der Früh schon sehr dampfig und um halb 10 sah's so aus als sollte es gleich losgehen mit Blitz und Donner, aber dann hat sich plötzlich wieder alles verzogen und erst um zwei Uhr gab's ein kleines Gewitter, aber da war ich schon wieder unten.

    Route: Schwarzenau - Kotalm-Niederleger - Mittelleger - Steinernes Törl und auf dem selben Weg zurück. Die Felsen oberhalb des Törls können von Süden her übrigens unschwierig durch eine kleine Rinne erklettert werden (I).

    Sehr zu empfehlen ist es, einen Abstecher zum Kotalm-Bach zu machen, wohin es allerdings keinen Steig gibt. Geologisch Versierte werden den Bach aber schon finden...;). Besonders fein an diesem Bach ist, dass die Quellen erst knapp oberhalb des Kotalm-Mitterlegers liegen, weshalb das Wasser immer eiskalt ist, auch wenn es wieder einen "Wüstentag" hat, wie die neue, sehr lächerliche Sprachregelung des Deutschen Wetterdienstes lautet, wenn es über 35 Grad hat...

    Landschaftlich eine wunderschöne Tour, bei der momentan vor allem die prachtvollen Blumenwiesen hervorzuheben sind. Noch sind die Kühe nämlich noch nicht zum Mitterleger aufgetrieben worden.


    Bilder:


    1: Achensee.

    2: Da schien das Gewitter schon kurz vor der Tür zu stehen.

    3: Steinernes Törl

    4: Durch diese Rinne geht es zum

    5: "Gipfel".

    6-8: Blumenpracht.

    9/10: Der kleine, eiskalte Bach.



    Heute hab ich die sehr lohnende Rundtour auf den Scheffauer mit Aufstieg über den Widauer-Steig gemacht. Vom Hintersteiner See zunächst unter Mitnahme des Kreuzbichls zur Waller Alm und über das Hochegg zur Kaindlhütte (150 Hm Abstieg). Nun über den im oberen Teil versicherten Widauer-Steig zum Scheffauer und auf dem Normalweg südseitig hinab über die Steiner Alm zurück zum Hintersteiner See, wo ich mir freilich ein Bad nicht habe entgehen lassen. Durchaus angenehme Wassertemperatur (20 Grad).

    Die Route ist mittlerweile auch auf der Nordseite komplett schneefrei, was allerdings angesichts kleiner Schneefleckerl unterhalb von 2000 Metern noch nicht allzu lange der Fall sein dürfte. Durch die Regenfälle der letzten Tage war es am Widauer-Steig ziemlich rutschig, was sich jedoch schnell ändern dürfte.

    Anforderungen: Der Widauer-Steig kann von Geübten ohne Sicherung begangen werden. Für Klettersteig-Neulinge ist der einfache Steig (geht nicht über B hinaus), der aber nicht durchgängig versichert ist, perfekt zum Üben. Einen Helm sollte man in meinen Augen auf jeden Fall aufsetzen. Der Abstieg auf der Südseite ist im oberen Teil T4. 1200 Hm, 6-7 Stunden.

    Sonstiges: Auch die Hackenköpfe-Überschreitung sollte gut gehen, aber ich wollte heute lieber noch im Hintersteiner See baden als diese noch anzuhängen.


    Bilder:


    1: Inntal-Blick vom Kreuzbichl.

    2: Schöne Blumenwiese bei der Waller Alm

    3/4: Am Vormittag noch fragliche Wetterentwicklung; die Wolken erzeugen aber eine mystische Stimmung.

    5: Es schlägt sich schnell auf die bessere Seite.

    6-8: Leichte Kletterei am Widauer-Steig.

    9/10: Vom Gipfel sieht man schon, wo man später ins kühle Nass eintauchen wird.



    Einsamkeit im beliebten Tourengebiet.

    Obwohl der PP an der Ra Stua Alm bei meiner Rückkehr am Nachmittag komplett belegt war, habe ich auf der Tour niemanden getroffen. Bei der Croda d'Ancona lag das wohl am frühen Start, aber der südliche Gaislkare-Höhenweg wird sicher so gut wie gar nicht mehr begangen, obwohl er wunderschön ist. Dies liegt in erster Linie daran, dass die Wege nicht mehr von offizieller Seite instand gehalten werden und auch das Bivacco Helbig, das früher als Standquartier für Hohe Gaisl-Aspiranten diente, entfernt wurde. Im Rother Führer Dolomiten 6 (ich habe die Ausgabe von 2013) schreibt Franz Hauleitner, dass der offizielle Grund dafür die Wiederansiedlung von Steinböcken ist, die nicht gestört werden sollen. Dass dies wohl typische Augenwischerei ist, klingt bei Hauleitner im Unterton durch und auch ich denke, dass da Jagdinteressen der eigentliche Grund sind, warum man da keine Wanderer mehr haben will. Seit wann haben Steinböcke ein Problem mit Menschen? Tatsächlich habe ich letzten Montag in der Gegend einige gesichtet - im Nahbereich der Seekofel-Hütte, wo an schönen Tagen Hinz und Kunzine unterwegs sind... Naja, wie dem auch sei: Der Höhenweg ist dank einiger Einheimischer (und/oder der Jäger) auf jeden Fall weiter begehbar, da die Latschengassen offensichtlich freigeschnitten werden.

    Bei der Tourenwahl am Sonntag war für mich ausschlaggebend, dass die Wanderung an vielen Punkten abgebrochen werden kann und man schnell ins Tal kommt, falls die angekündigten Gewitter sich abzeichnen.

    Route: Von der Malga Ra Stua zuerst auf den alten Militärweg (viel schöner als es sich anhört) und später auf Steig von Westen her auf die Croda. Diese kann sehr lohnend nach Osten zum Pian Lerosa überschritten werden, wobei der Abstieg deutlich einfacher ist als es zunächst den Anschein hat, da sich der Steig geschickt durch die Steilflanke mogelt. Ein besonderes Glanzlicht ist dabei ein riesiges Felsenfenster, eigentlich eher ein "Portal" (siehe Bilder). Vom Pian Lerosa (ab hier keine Markierung oder ähnliches) zur gleichnamigen Alm und nun völlig weglos zum Pian de Socroda (in der Locus-App ist die Route ersichtlich), wo man wieder auf Steinmandln trifft, da dort eine Route von unten zum ehemaligen Bivacco Helbig führt. Von dort könnte man noch weiter bis zu den Fosses-Seen gehen, aber da war ich ja erstens am Montag schon und zweitens ist das schon noch ein gutes Stück, was sich wegen der sich ankündigenden Gewitter nicht empfahl. Daher bin ich zurück zum Pian Socroda und hinab zur Malga Ra Stua.

    Anforderungen: Bis auf Teilstücke - Ost-Route Croda d'Ancona und Socroda bis Bivacco, die T4 sind - einfach (T3). 1100 Hm, nicht ganz 15 Km, 5-7 Stunden.

    Die Tour finde ich persönlich äußerst empfehlenswert - besonders die schönen Wälder mit riesigen, uralten Zirben, Lärchen und Fichten sind beeindruckend.


    Bilder:


    1: Da in der Nähe war mein Übernachtungsplatz an der Ponte Felizon.

    2: Panorama von der Croda d'Ancona mit den Tofane.

    3/4: Felsenfenster oder -portal?

    5-7: Herrliche Wälder und Bäume sind das Schmankerl der Tour.

    8: Malga Lerosa.

    9: Hier stand früher das Bivacco Helbig.

    10: Blumenpracht am Boite-Bach.



    Großartige Tour mit kleinem Schönheitsfehler.

    Ich hatte nämlich ursprünglich vor, den Monte Castello Richtung Großfanes-Alm zu überschreiten, doch verhinderte dies ein hantiges steiles Schneefeld auf der Nordseite. Freilich: Es wäre vielleicht schon gegangen, aber ganz vielleicht haut's einen auch mal blöd über die Platten ins Kar... Spätestens in einer Woche ist die Nordroute schneefrei.

    Wäre die Überschreitung gelungen, hätte dies das Zuckerl eines weiteren Abstiegs über die Fanes-Wasserfälle bedeutet - in dieser Zusammenstellung sicher eine der schönsten Touren in den Dolomiten. Aber auch so war's wirklich fein!

    Route: Vom PP ins beeindruckend zwischen den Tofane und den südlichen Fanes-Gipfeln eingeschnittene Val Travenanzes und zur gleichnamigen Alm (Weg 401). Hier noch ein Stück rechts aufwärts haltend weiter, bis der Steig zum Castello an einem Bach rechts abzweigt. Diese Stelle ist nur schlecht zu erkennen, weil das Schild wirklich ungünstig platziert ist. Nun geht es über die Südflanke, heute dank eines leichten Lufthauchs weniger schweißtreibend als gedacht, hoch in die Castello-Scharte und zum nahen Gipfel. Der offensichtlich nur ganz wenig frequentierte Steig ist zwar steil, aber so gleichmäßig angelegt, dass man schnell einen Rhythmus findet. Nur die letzten 100 Hm sind etwas ruppig (T4).

    Runter ging es dann logischerweise auf der selben Route, wobei ich aber ein paar kleinere Varianten eingeflochten habe, unter anderem bin über den Steig 403 zu einem sehenswerten Wasserfall unter den Tofane gegangen.

    Anforderungen: Bis auf das oben angesprochene Teilstück T3. 1800 Hm und um 20 Km. 9-11 Stunden.



    Bilder:


    1-5: Traumhaft schön ist das Val Travenanzes

    6: und malerisch liegt die gleichnamige Alm.

    7: Schon beeindruckend, die Tofane.

    8/9: Der Wasserfall, zu dem ich beim Abstieg noch bin.

    10: Hätte ich fast vergessen: Über diesen Hang geht es zum Monte Castello hoch.


    Berauschende Natur im Zauberreich der Fanes.

    Sollte sich mal jemand gefragt haben, warum es gerade über die Fanes-Gruppe so einen reichen Sagenschatz (Spina del mul, Falzarego - den falschen/verräterischen König etc.) gibt, so wird er die Antwort wohl spätestens erhalten, wenn er diese Tour macht, die zum Großartigsten gehört, was die Dolomiten zu bieten haben. Die Begehung der Fanes-Wasserfälle ist einfach ein spektakuläres und berauschendes Naturerlebnis, das durch die kleinen Klettersteige, die einen zwei Mal auch hinter die Wasserfälle führen, noch verstärkt wird. Um daraus eine tagesfüllende Tour zu machen, habe ich noch die Pareispitze angehängt.

    Route: Von Ponte Felizon zunächst zum Pian de Loa. Anstatt gleich direkt zu den Wasserfällen zu gehen, empfiehlt sich der etwas längere Weg zum "Belvedere", von wo aus man zum ersten Wasserfall absteigen kann. Nun über den Klettersteig hoch zum zweiten Wasserfall. Von diesem kann man auf einer anderen Variante (, die hinter ihm vorbeiführt,) auch wieder zum Fuß des ersten gelangen. Diese geniale Runde hab ich gleich zwei Mal gemacht! Wenn man zwischen 9 und 10 in der Früh dort ist, scheint die Sonne genau in den Wasserfall, was einfach ein krasses Farbenspektakel verursacht, wenn man dahinter steht. Danach bin ich weiter dem "Sentiero delle cascate" gefolgt, was auf jedem Meter ein Genuß ist, der mit einer weiteren Querung hinter dem großen oberen Wasserfall seinen unbeschreiblichen Höhepunkt erreicht. Ich bin sicher 10 Minuten hinter dem Wasserfall stehen geblieben und habe einfach nur gestaunt.

    Danach wird es ruhiger, aber beständig schön; auf gemütlichem Weg geht es am Fanes-See vorbei zum Limosee, wo die Route zur Pareispitze abzweigt. Dieser Berg ist zwar für Dolomiten-Verhältnisse sehr behäbig, bietet ob seiner freien Lage jedoch ein gewaltiges Panorama: Hauptkamm vom Glockner bis zum Ortler und viele der großen Dolomiten-Berge. Auch die Drei Zinnen fallen dem Kenner ins Auge, wirken aber aus der Seitenansicht wenig spektakulär. Ich wage zu behaupten, dass viele Besteiger der Pareispitze sie inmitten der größeren Berge um sie herum gar nicht wahrnehmen.

    Ursprünglich hatte ich geplant, die Pareispitze zu überschreiten, also vom Joch 200 Meter unter dem Gipfel auf einem anderen Steig zurückzugehen, habe mich aber dann umentschieden, da ich den Wasserfall-Weg nochmal gehen wollte. Auch auf den zweiten Blick überwältigend und durch Badeeinlagen am Limo- und Fanessee verfeinert.

    Anforderungen: Die kurzen Klettersteige im Bereich der Wasserfälle sind einfach (A/B) und können von Geübten trotz des oft nassen Terrains ohne Ausrüstung begangen werden. Ansonsten meist T3 oder einfacher. 1600 Hm, gut 20 Km, 8-10 Stunden.

    Fazit: Nach vielen Jahren in den Dolomiten stelle ich immer mehr fest, dass die schönsten Touren nicht immer ins oberste Geschoss führen müssen, sondern oft weiter unten oder an unbekannten Bergen zu finden sind. Touren, die mich nicht sonderlich beeindruckt haben, sind zum Beispiel Piz Boe, Marmolada (Westgrat), Tofana di Rozes. Antelao, Cristallo, Pelmo und Civetta haben hingegen einen bleibenden positiven Eindruck hinterlassen. So oder so: Wer in den Dolomiten nicht sein Bergglück findet, sollte sich Gedanken machen...😉


    Bilder:

    Da könnt ich jetzt 100 einstellen und jedes wäre wunderschön, aber hier mal die 10er-Auswahl. Panorama-Bilder stelle ich jetzt keine ein, weil der Fokus bei dieser Tour einfach wo anders liegt.


    1-8: Unterwegs an einen der zauberhaftesten Orte in den Alpen.

    9: Limosee im Anstieg zur Pareispitze.

    10: Im Bereich des Großfanes-Alm.


    Während sich in der Heimat die Kommunen für die erste Hitzewelle "rüsten", wie ich beim BR lesen durfte, genieße ich einfach das schöne warme Wetter in den Dolomiten.

    Heute habe ich die sehr populäre Tour auf Averau und Nuvolau gemacht und um eine Variante erweitert. Eine feine Tour, aber freilich nicht mit der grandiosen gestrigen vergleichbar.

    Route: Zunächst bin ich auf dem Weg 425 zu den Cinque Torri und habe diese durchquert. Um eine schöne Rundtour zu machen, empfiehlt es sich, zunächst auf Weg 443 unter dem Nuvolau bis zu einem Geländepunkt namens Forame zu queren und dessen Gipfel von dort anzugehen, wobei man den "Klettersteig" Ra Gusela begeht. Vom Gipfel hinunter in die Nuvolau-Scharte und über den Klettersteig auf den Gipfel des Averau. Wieder in der Scharte weiter zur Averau-Scharte, von wo die Punta Dallago schnell weglos mitgenommen werden kann. Danach bin ich um die Punta herum und hoch zur Croda Nera. Abstieg über den Lago de Limedes zum PP.

    Anforderungen: Der KS "Ra Gusela" ist eigentlich eher ein "sentiero attrezzato" (versicherter Steig) - Ausrüstung im Grunde überflüssig, da die versicherten Stellen auch sehr kurz sind. Der Averau-KS ist ebenfalls einfach (B), aber hier würde ich zu einem Set raten, da man bei dem häufigen Massenandrang schon mal durch Steine aus der Balance geworfen werden kann bzw Staugefahr besteht, obwohl es zwei Varianten gibt (eine hoch, eine runter). Die noch vorhandenen kleinen Schneefelder nach dem Klettersteig sind harmlos (kein Absturzgelände). Ansonsten ist die Tour leicht (T3). Durch viele Gegenanstiege 1200 Hm und etwas über 15 Km. 7-8 Stunden.

    Sonstiges: Ich habe diese Tour wegen der leichten Erreichbarkeit durch die beiden nahen Passstraßen sowie die Liftanlagen und die vielen Hütten lange gemieden. Heute ging es vom Andrang her noch, wobei für meinen Geschmack am Nuvolau schon zu viel los war - am Wochenende oder in der Hauptsaison... Puh, das schenk ich mir lieber. Ansonsten aber eine schöne Tour mit großartigen Ausblicken zu den großen Dolomiten-Bergen.

    Skurrile Beobachtung: Die asiatischen Touristen... Da waren heute einige unterwegs, aber wie: Ein paar hatten allen Ernstes Knie- und Ellenbogen-Protektoren an. Wenn das ein Trend wird... Vielleicht noch einen Motorrad-Helm aufsetzen?

    Übernachtung: Am PP des Cinque-Torri-Sessellifts ist Übernachten im Auto ausdrücklich erlaubt - unter der Prämisse, diesen ab 8.30 für die Tagesgäste zu räumen. Der staubige PP ist zwar eher unattraktiv, aber es gibt am nahen Dones-See schöne Plätze, um den Abend zu verbringen.


    Bilder:


    1: Lago Dones und Averau. Da der Averau dem Pelmo von der Form her ähnelt, dachte ich mir: Schau an - da hat der Schöpfer also einen ersten Versuch gemacht, für gut befunden und sich beim Pelmo gedacht: "Jetzt das Gleiche nochmal, aber in Monumental!"

    2/3: Cinque Torri

    4: Der schöne Steig 443.

    5: Kunst am Nuvolau.

    6: Die bekannteste Stelle des Averau-KS.

    7: Der Averau schaut auch aus der Nähe wie der Pelmo in klein aus.

    8/9: Lago Limedes.

    10: Rückweg zum PP.



    Typisch Dolomiten...

    Man macht an einem Tag eine tolle Tour, nur um am nächsten eine noch zauberhaftere zu entdecken. So ging es mir jedenfalls heute mal wieder in der Croda da Lago Gruppe. Von der Landschaft und den Natureindrücken sogar in den Dolomiten nur schwer zu toppen!

    Ich bin meiner Maxime gefolgt, möglichst tief zu starten, um die schönen Wälder zu genießen; die Tour könnte auch von höheren Ausgangspunkten an der Straße zum Passo Giau in Angriff genommen werden.

    Route: Den Federasee habe ich über den Lago d' Aial erreicht (Weg 431), wobei ich den kecken Felsgupf des Becco d' Aial mitgenommen habe. Ist schon dieser Teil der Tour ausnehmend schön, steigern sich die Eindrücke ab dem See nochmals erheblich. Der Lago Federa ist ja nun wahrlich kein Geheimtipp, aber ich hatte heute erstens das Glück, dass das Rifugio Croda da Lago erst am Wochenende aufmacht, weshalb nur sehr wenige Leute unterwegs waren. Und zweitens bin ich an ihm auf meiner Runde gleich zwei Mal vorbeigekommen. Vom See (2046m) hinunter zur Cason di Formin (1843) und hinein ins Val di Formin. Nun geht es wieder bergan zur Forcella Lastoni (2462m), von wo ich noch mit insgesamt einer Stunde Mehraufwand den Monte Formin mitgenommen habe (Marmolada- und Sella-Blick). Aber allein schon die Lastoni-Scharte hat einen echten Knalleffekt auf Lager: Bumm - auf einmal steht der Pelmo in ganzer Pracht vis a vis.

    Von der Scharte bin ich über die Forcella Rossa (ruppiger Abstieg) zum Federasee zurück, wo ich eine längere Pause eingelegt habe; auch ein paar Schwimmzüge lässt die Wassertemperatur zu! Wer nun meint, es stünde nach diesem Höhepunkt ein langweiliger Abstieg bevor, sieht sich sehr getäuscht, denn ab der Malga Federa gibt es einen wirklich großartigen neuen Steig: "Gores di Federa" genannt. Dieser führt an den Wasserfällen des Federabachs, immer wieder auch durch kleine Klammen, zum PP zurück. Wow!

    Neben den schönen Wäldern, dem See und den Wasserfällen besticht die Tour auch durch die großartigen Ausblicke, da die Croda da Lago Gruppe genau im Zentrum der höchsten Dolomiten-Giganten liegt.

    Anforderungen: 1800 Hm und gut über 20 Km, 10-12 Stunden. Nur kurze Stellen T4, überwiegend T3. Genusswandern vom Feinsten.

    Anmerkung: Ich habe in der Nähe des Lago Pianozes übernachtet, wo ich gestern schon hingefahren bin. Der See, an dem ich den Abend verbracht habe, liegt zwar wirklich schön, aber... Alles mit riesigen Verbotsschildern zugepflastert. Der See gehört nämlich als Privatbesitz zum gleichnamigen Restaurant, das Gott sei Dank noch geschlossen ist. Du darfst nicht baden, kein Picknick machen, dich nicht hinlegen und auf einer Bank darfst du auch nicht sitzen, wenn du nichts gekauft hast und und und. Ich weiß ganz sicher, wo ich niemals einkehren werde... Am lustigsten fand ich den Satz "Der See ist nicht zum Baden geeignet" - ich wollte schon fast mit Edding ergänzen ",sondern nur zum Geld Verdienen". Natürlich kann man da Baden; ich hab's jedenfalls überlebt...


    Bilder:


    1: Lago d' Aial und Tofana di Rozes.

    2: Tonfana-Blick vom Becco.

    3: Lago Federa am Vormittag.

    4/5: Aufstieg im Val Formin.

    6: Monte Pelmo.

    7/8: Lago Federa am Nachmittag.

    9/10: Wasserfälle und Nixentümpel am Gores di Federa Steig.



    Zeit wird's mal wieder für Dolomiten

    hab ich mir gedacht und bin gestern Abend noch nach St. Vigil gefahren. Kurz vor der (momentan nicht besetzten) Mautstation hab ich einen guten Übernachtungsplatz gefunden. Es empfiehlt sich übrigens nicht, hinter der Mautstation im Auto zu nächtigen, obwohl es da sogar schönere Plätze als meinen gäbe, weil dort hunderte Rinder weiden, was nachts durchaus mal für einen Schreckmoment sorgen könnte, wenn einen aus dem Dunkel eine feuchte, raue Zunge überrascht...

    Von Pederü aus bin ich zwar schon oft zu Touren im Fanes-Gebiet aufgebrochen, die andere Talseite war aber neu für mich. Ebenfalls eine wunderschöne Gegend! Wobei: Gibt's in den Dolomiten denn eine Gebirgsgruppe, die nicht zauberhaft schön ist?

    Vom PP bis zur Seekofelhütte (öffnet erst am 14.06) hab ich nicht den kürzesten Weg über die Sennes-Hütte genommen (zu forststraßenlastig), sondern bin auf schönem Steig durch herrlichen Wald zur Munt de Sennes Hütte und von dort zur Seekofelhütte. Weiter: Seekofel - Seekofelhütte - Cocodain-Scharte - Fosses-Seen. Ab der Scharte fast komplett weglos, aber bei guter Sicht unschwierige Orientierung, da man über die Wiesen hier so oder so am See rauskommen muss. Fosses-Seen - Cros del Gris - Campo de Cros - Fodara-Vedla-Hütte - Pederü.

    Anforderungen: 1700 Hm und mindestens 20 Km Strecke, 8-10 Stunden. Nur 200 Hm im Anstieg zum Seekofel T4, der Rest deutlich leichter. Anstrengend an der Tour sind weniger die Höhenmeter oder die Strecke, sondern das ständige auf und ab.

    Schneelage allgemein in den Dolomiten: nordseitig ab etwa 2600 Metern noch geschlossene Schneedecke, in allen anderen Expositionen nur noch einzelne Schneefelder.

    Nach der Tour bin ich Richtung Ampezzaner Dolomiten gefahren. In Cortina denk ich mir jedes Mal wieder: "Was für ein unharmonischer, unschöner Ort". Keine Ahnung, warum Cortina als Luxusdestination gilt. Die Bergkulisse ist freilich grandios, aber gerade, wenn man vorher im malerischen St. Vigil, das für mich zu den schönsten Dörfern in den Dolomiten gehört, war, ist der Kontrast doch arg.


    Bilder:


    1: Aufstieg durch schönen Wald.

    2: An der Lavarella kann man gut die Schneesituation sehen.

    3: Blumenteppich und Neunerspitze.

    4: Seekofel.

    5: Am Gipfel.

    6: Tiefblick zum Pragser Wildsee. Von dort aus war ich vor Jahren auch schon mal auf dem Seekofel. Tolle Tour, aber die Touristen am See...

    7: Schnee hebt die eleganten, schwungvollen Linien der Tofane besonders hervor.

    8: Fosses-Seen.

    9: Campo de Cros.

    10: Aufstieg zur Fodara-Vedla-Scharte.



    Perfekte Bedingungen im Halltal.

    Da die Bettelwurfhütte seit Freitag geöffnet hat, hab ich natürlich die Gelegenheit genutzt, meinen Freunden Katrin und Michael (Hüttenwirte) einen Besuch abzustatten. Obwohl ich selbst nicht am Gipfel war, kann ich dennoch von optimalen Verhältnissen berichten. Dank der südseitigen Exposition sind die Normalroute auf den Großen Bettelwurf sowie die Überschreitung der beiden Bettelwürfe komplett schneefrei. Selbiges gilt auch für die Routen auf die Speckkarspitze sowie für alle anderen Wege im Halltal - ausgenommen ein kurzes, für Ungeübte aber hantiges Schneefeld nordseitig unter dem Stempeljoch Richtung Pfeishütte (,die übrigens erst nächstes Wochenende öffnet). Alle anderen Karwendel- Hütte sind geöffnet. Nebenbei: Ein sehr leidensfähiger Wanderer aus Berlin kam auch zur Bettelwurfhütte (ohne Zwischenübernachtung am Halleranger!) vom Karwendelhaus aus; aber nicht über die Birkkarspitze, sondern "außenrum", weil der Weg durchs Schlauchkar wegen Schnee noch nicht empfohlen wird...


    Bilder:


    1: Blumenwiese bei St. Magdalena.

    2: Trollblumen im Issanger.

    3: Kleine Schneefelder beim Stempeljoch.

    4: Speckkarspitze schneefrei.

    5: Blumenteppich am Lafatscher Joch.

    6/7: Der aussichtsreiche Höhenweg zur Bettelwurfhütte.

    8: Zwischen den Wolken.

    9: Die neueste Attraktion der Hütte ist die Panorama-Badewanne mit Aussicht und etwa 5 Grad "warmen" Quellwasser.

    10: Die gemütliche Stube.


    Eine ideale Tour bei halbschaarigem Wetter

    bzw. wenn nur ein kleineres Zeitfenster zur Verfügung steht wie gestern. Es hat ja mittags ordentlich zu regnen angefangen, aber da war ich schon wieder unten. Ich mag die Tour wegen der schönen Wälder, der umfassenden Aussicht und der Ruhe (gestern niemand unterwegs) sehr gerne und mache sie mehrmals im Jahr.

    Route: PP - über den "Alten Steig" (am Schild so angeschrieben), der die Forststraße vermeidet, zur Jocher Alm - Kienberg - Plessenberg - Heuberg (bei nassem Untergrund ist diese Reihenfolge angenehmer) - Jocher Alm - Forststraße (führt gemütlich durch schönen Wald) - PP.

    Anforderungen: 800 Hm, 8km, 3-4 Stunden, T3.

    Weil die Anreise aus dem Münchner Raum, wo ja die meisten unserer Leser wohnen, vielleicht etwas lang ist für die doch kurze Tour, hier noch ein paar Tipps für einen tagfüllenden Ausflug in die Brandberger Alpen: Nach der Tour kann man noch die Kaiser- und/oder Tiefenbachklamm besuchen (freilich von anderen Parkplätzen aus) und dabei auch noch die vielen schönen Badeplätze an der Brandenberger Ache genießen.


    Bilder:


    1: Am "Alten Steig".

    2: Prachtwetter bei der Jocher Alm.

    3: Blick zum Kienberg.

    4: Der Steig führt durch schönen, lichten Wald.

    5: Dieser Wunsch hat heute in jeder Hinsicht mehr Aktualität denn je in den letzten 80 Jahren.

    6/7: Das wunderschöne Gipfelkreuz ist allein schon Grund genug, die Tour zu machen.

    8: Gams am Gipfel.

    9: Blick ins Inntal.

    10: Der Wetterumschwung kündigt sich an.




    Unser liebes Karwendel

    enttäuscht eigentlich nie. Heute haben wir die Überschreitung der Rappenspitze gemacht - eine landschaftlich vor allem wegen der Lärchenwälder und der Blumenwiesen herausragend schöne Tour und sogar sonntags einsam. Nur ein Kollege am Weg. Ich war natürlich schon öfter auf der Rappenspitze, aber der heutige Abstieg war neu für mich, da ich diesen Gipfel sonst immer in Touren mit anderen Startpunkten eingebunden habe (siehe Beiträge aus den letzten Jahren hierzu).

    Route: Falzthurnalm - Dristalm - Rappenspitze - Nauderer Alm - Ritzuel-Hals - Lunst-Sattel - Gramaialm - Falzthurnalm.

    Anforderungen: 1300 Hm, 15 Km, nur der Abstieg über den "Südgrat" der Rappenspitze T4, der Rest T3. Teilweise steil, aber nie wirklich ausgesetzt. 6-8 Stunden. Zwei harmlose Schneefelder.

    Das Wetter hat einigermaßen gepasst; wir haben einen kleinen Schauer im Abstieg erwischt. Auf jeden Fall hatte das Wetter heute aber nix mit der Vorhersage von gestern zu tun...


    Bilder:


    1/2: Unter- und oberhalb der Dristalm.

    3: Blick zum Sonnenjoch ( Bärenlahner-Route fast schneefrei).

    4: Großartige Natureindrücke.

    5: Die kleinen Schneefelder waren harmlos.

    6: Enzian im Gipfelbereich.

    7: Die "Schlüsselstelle".

    8-10: Auch der Abstieg ist von herrlichen Lärchen geprägt.




    Heute hab ich am Nachmittag nach der Arbeit noch die Geigelstein-Runde gemacht. Gute Verhältnisse auch nach den Regenfällen der letzten Tage mit nur ein paar batzigen oder rutschigen Stellen.

    Route: PP - Schreckalm via Jägersteig - Mühlhornwand (kurz weglos) - oben am Kamm auf nicht markierten aber deutlichen Steig über die wenig ausgeprägte Wandspitze in den Sattel vor dem Geigelstein - Geigelstein - Breitenstein - Karspitz - Priener Hütte - PP (Forststraße kann über den Grünbodensteig abgekürzt werden).

    Anforderungen: etwa 1400 Hm und 15 km Strecke, T3 und leichter, 5-7 Stunden.

    Die Tour war bei dem feinen Wetter heute natürlich ein purer Genuss und am Nachmittag waren auch nur wenige Leute unterwegs. Die am Geigelstein häufig anzutreffende Blumenpracht ließ aber leicht zu wünschen übrig: Unterhalb von 1400 Metern haben die Kühe - wer will es ihnen verdenken - schon ordentlich genascht und weiter oben geht gerade erst die Enzianblüte zu Ende.


    Bilder:


    1: Die herrlich gelegene Schreckalm.

    2: Blick von der Mühlhornwand zum Geigelstein - gut zu erkennen, dass die Vegetation hier oben jetzt erst in den Startlöchern steht.

    3: Enzianwiese.

    4: Klassiker.

    5: Blumenteppich am Gipfel.

    6: Rückblick vom Breitenstein.

    7: Saisonal passendes Bier mit Hochkalter- und Tauern-Blick.

    8/9: Das Wegstück zwischen Karspitz und Priener Hütte gefällt mir an der Tour am besten.

    10: Grünbodensteig.


    Da heute Nachmittag meine handwerklichen Fähigkeiten bei meiner Mama daheim gefragt waren, habe ich auf der Rückfahrt von Schwaz, wo meine Freundin wohnt, nur eine kurze Tour einflechten können. Die Spritztour auf den Spitzstein (Zungenbrecher...) vom hohen Ausgangspunkt hab ich aber um die lohnenden Abstecher auf die T-Schneid (weglos, aber einfach zu finden) und den Brandlberg erweitert. Der Kenner schließt daraus sicher, dass ich den Spitzstein-Gipfel über die Nordseite erreicht habe. Gute Verhältnisse, alles trocken.

    Anforderungen: Spitzstein-Nord T4 mit ein paar versicherten Stellen, sonst einfacher. 700 Hm, 2-3 Stunden.

    Momentan geht am Spitzstein gerade die schönste Zeit mit üppiger Blumenpracht los. Heute fand auch der "Almauftrieb" statt. Die Anführungszeichen deshalb, weil die Kühe komfortabel hoch gefahren wurden.


    Bilder:


    Da muss ich nicht viel erklären, glaub ich. Genusswandern halt.



    Gestern hab ich wie schon öfters montags meine Freundin zur Arbeit nach Hall gefahren und die Zeit bis sie fertig ist mit einer Tour im Halltal "überbrückt". Dieses Mal auf folgender Route: PP - Fluchtsteig - St. Magdalena - Hochmahdkopf - Zunterköpfe - Törl - Wildangerspitze. Von dieser wäre grundsätzlich ein Weiterweg über Latten- und Pfeiserspitze ins Stempeljoch möglich (hab ich vor ein paar Jahren mal beschrieben), aber gestern lag da noch Neuschnee vom Wochenende und das macht diese Überschreitung (mit Klettersteigpassagen nach der Lattenspitze) etwas gefährlich, weshalb ich es habe sein lassen. Daher nach der Wildangerspitze zurück ins Törl - Herrenhäuser - Schlenker (+ 100 Hm) hinüber zum Issanger - Hirschbadsteig - St. Magdalena - 2. Ladhütte. Da nun noch ordentlich Zeit war bis ich Daniela abholen musste, bin ich zur Alpensöhne-Hütte hoch (+ 350 Hm, 1,5 Stunden insgesamt mehr, sehr sehr lohnend) und von dort ins Tal (diverse Wegvarianten möglich).

    Anforderungen: Ohne die Variante Alpensöhne-Hütte 1700 Hm und etwa 20 Km, 6-8 Stunden. Meist T3 und einfacher, nur kurze Stellen T4. Gestern bis Wildangerspitze schneefrei, aber die nächsten Tage könnte es ja wieder bis deutlich unter 2000 Meter schneien.

    Meist deutlich weniger frequentiert als die andere Talseite mit den großen Gipfeln (Bettelwurf, Speckkarspitze etc.).


    Bilder:


    1: St. Magdalena.

    2: Schnee modelliert die Bänder am Bettelwurf fein heraus.

    3: Schöner Wald am Hochmahdkopf.

    4: Inntal-Panorama von dort.

    5: Wildangerspitze.

    6: Da dachte ich mir, dass die Wildangerspitze auch gut als Skitour aus der Stempelreise machbar sein müsste. Im Gipfelbuch fand ich aber keinen echten Winter-Eintrag.

    7: Beginnende Trollblumenblüte im Issanger.

    8/9: Die Gegend um die Alpensöhne-Hütte erinnert fast an eine Parklandschaft.

    10: Kneipp-Becken am PP für müde gelaufene Beine.





    Abseits des Trubels zum Demeljoch.


    Am Montag habe ich die landschaftlich großartige Rundtour durch das Hühnerbachtal auf das Demeljoch gemacht. Immer wieder wunderschön!

    Route: Vom PP (unbeschlidert, nicht markiert) geht es zunächst auf einer Forststraße, später auf meist gutem Steig durch das Hühnerbachtal zu den Rotwandalmen (hat nix mit dem Spitzing zu tun...). Bis hier ist der Steig immerhin zu erkennen, aber der Weiterweg über das Zotenjoch zum Demel ist großteils weglos; nur hin und wieder sind Pfadspuren zu erkennen und es braucht einiges an Gespür, um die Latschengasse zu finden, die einen zur steilen Wiese unterhalb des Zotenjochs führt. Wer die Tour noch nicht kennt, sollte sie auf jeden Fall in der hier beschriebenen Reihenfolge machen, weil es von oben kommend fast unmöglich ist, die Gasse zu finden, da sie im letzten Teil ziemlich zugewachsen ist. Ab der Steilwiese ist die Orientierung einfach, weil man bis zum Zotenjoch immer am Kamm oder knapp unterhalb geht. Auch der Weiterweg (mit Zwischenabstieg) zum Demeljoch ist logisch. Von diesem auf der bekannten Route via Dürrnbergjoch und Schürpfeneck Richtung Walchenklamm. Tipp: Nicht ganz bis zur Brücke über die Klamm gehen, sondern erst der Forststraße und später kleinen Steigen dem Bach aufwärts folgen. So muss man nur die letzten 400 Meter zum PP an der B307 absolvieren.

    Anforderungen: Zwischen Rotwandalmen und Demeljoch T4, sonst einfacher. Komplett schneefrei. 1500 Hm, 22 Km, 8-10 Stunden.

    Eine der schönsten Touren in den Hausbergen! (Mein persönlicher Platz 3.)


    Bilder:


    1-3: Im Hühnerbachtal. Hinweis: Der Standort von Bild 2 liegt nicht auf der eigentlichen Route, sondern 10 Minuten (weglos) davon entfernt - nur damit sich da niemand wundert, wenn er da nicht vorbeikommt.

    4: Karwendelblick bei den Rotwandalmen.

    5: Wenn man diese Wiese unterhalb des Zotenjochs erreicht, hat man orientierungsmäßig gewonnen.

    6: Kleines Seenauge unterhalb des Zotenjochs.

    7: Nicht jugendfrei, was da abgeht...😂.

    8: Am Zotenjoch mit Blick zum Demel.

    9: Überblick der ganzen Überschreitung.

    10: Der lohnenswerte Rückweg am Walchenbach.



    Natur pur in den Blaubergen.

    Diese Tour ist wegen der herrlichen Wälder und der Einsamkeit mein absoluter Favorit in den heimischen Bergen. Ich hatte letztes Jahr hier ja mal meine Top-10-Touren in den Hausbergen beschrieben, aber die Nummer Eins verschwiegen - das ist sie.

    Zunächst bin ich über Wolfsschlucht auf den Schildenstein und dann via Platteneck und -alm zum Reitstein. Ab dem Schildenstein ist die Route nicht mehr beschildert oder markiert, ab der Plattenalm sind oft nicht einmal Pfandspuren vorhanden. Dennoch ist die Orientierung bei guter Sicht unschwierig, da man sich einfach nach den Grenzsteinen am Kamm richtet. Das Stück nach der Alm ist wirklich unwirklich schön - man wandelt durch schönsten Wald und an einer Stelle habe ich immer den Eindruck durch einen "Buchenkathedrale" zu schreiten. Vom Reitstein geht es weiter zur Bodigbergalm, wobei ich den westlichen Weg um das Stacheleck empfehlen würde, da dieser deutlich schöner ist als der ostseitige. Von der Bodigbergalm bin ich über den Totengraben-Steig zur Königsalm und über die Gernalm zurück zum PP, aber natürlich nicht, ohne mir zuvor ein Saiblingsfilet bei der Fischzucht zu gönnen.

    Zum Totengraben: Der Steig ist nicht beschildert oder markiert, aber fast durchgehend zu erkennen. Von der Bodigbergalm folgt man der Forststraße bis kurz unter eine Jagdhütte an einem kleinen Stausee. Hier kommt dann eine sehr auffällige 180-Grad-Kurve (, die einzige dieser Art auf der ganzen Straße,). Da beginnt der Steig (Hinweis: Es geht sofort bergauf. Ein Abzweig gleich am Anfang führt nach unten.) Der Weg führt einen wiederum durch herrlichen Wald und es gibt ein kleines Waldstück, das als "Urwaldrelikt" gilt, da es in historisch nachvollziehbarer Zeit nie abgeholzt wurde. Als ich dort vor ein paar Jahren das erste Mal war, habe ich sofort gespürt, dass ich es nun betreten habe, weil sich schlagartig die ganze "Stimmung des Waldes" ändert. Es gibt da ja kein Schild, das einen darauf hinweist. Wer für solche "esoterischen" Stimmungen kein Gespür hat, wird den Urwald daran erkennen, dass hier auf einmal einige gewaltige Tannen stehen, die es sonst nicht im Bereich des Steiges gibt 😉.

    Anforderungen: Aufgrund einiger Gegenanstiege, vor allem im Totengraben, etwa 1500 Hm und eine Strecke von geschätzt 20 Km. Zeitbedarf 8-10 Stunden. Wolfsschlucht und Totengraben-Steig T4, sonst leichter. Der Totengrabensteig quert mehrfach sehr steiles Grasgelände und bei Nässe ist hier Vorsicht geboten.

    Ein besonderes Erlebnis gestern war eine Nahbegegnung mit einem Steinadler am Reitstein. Aus dem Augenwinkel habe ich einen großen Vogel bemerkt, der auf einem Baum landete. Ich bin zu dem Baum und oben saß er dann majestätisch. Ich habe still gewartet, bis er wieder losfliegt und er ist schließlich keine 5 Meter an mir vorbeigesegelt. Foto habe ich aber keines gemacht, weil ich einfach den schönen Moment genießen wollte.


    Bilder:


    1: Siebenhütten im Morgenglanz.

    2: Wolfsschlucht.

    3: Blick vom Schildenstein Richtung Platteneck.

    4: Plattenalm.

    5: Die "Buchenkathedrale".

    6: Am Reitstein.

    7: Bodigbergalm.

    8/9: Eindrücke aus dem Totengraben.

    10: Bei der Königsalm.


    Jeder Schritt eine Freude

    ist ob der landschaftlichen Schönheit in meinen Augen das Motto für Touren im malerischen Val di Rabbi.

    Wir waren am Freitag Abend bei einer Veranstaltung in der Gegend, sind nachts noch zum PP hochgefahren und haben da im Auto geschlafen. Heute ging es dann über die Saent-Wasserfälle und den "Weg der monumentalen Lärchen" zum Picknickplatz "La Palina" und mit ein paar Varianten auf ähnlichem Weg zurück. Wie schon angedeutet ist die Tour einfach wunderschön und kann auch noch bis zum Rifugio Dorigoni und zu den Sternai-Seen ausgedehnt werden. Das ist im Sommer sehr zu empfehlen und ich habe die Tour letztes Jahr im August auch schon hier beschrieben. Insbesondere die gewaltigen alten Lärchen sind wirklich sehenswert wobei leider der in meinen beeindruckendste Baum den Winter nicht überstanden hat.

    Anforderungen: Bis zum Picknickplatz La Palina etwa 800 Hm und 7Km. T3.

    Relevant Schnee liegt in Val di Rabbi ab etwa 2300-2500 Metern.


    Bilder:


    1-3: Die Saent-Wasserfälle.

    4/5: Zwei der gewaltigen Lärchen.

    6: Sechs Meter Stammumfang hatte dieser Bursche.

    7-10: Viele weitere schöne Aus- und Einblicke erfreuen das Auge.