Beiträge von Andreas84

    Schöne Touren mit Übernachtung im Winterraum der Berliner Hütte.


    Am Samstag in der Früh habe ich mich mit Philip und seinem Spezl Patrick am Breitlahner getroffen, um gemeinsam auf Tour zu gehen. Philip hatte sich nach meinem Weißkugel-Beitrag, in dem ich ja nach Tourenpartnern gefragt hatte, bei mir gemeldet.

    Die Ski müssen momentan mindestens bis zur Graue-Wand-Hütte (etwa eine Stunde) getragen werden und auch danach muss mehrfach länger wieder abgeschnallt werden. Erst ab der Alpenrosenhütte liegt durchgehend Schnee. Tipp: Ab hier nicht dem südseitigen Sommerweg folgen, sondern im breiten Talgrund bleiben und erst zur Berliner Hütte hoch, wenn man diese sieht. Obacht auch mit den viel Wasser führenden Bächen unter dem Schnee!

    Nachdem wir unser Zeugs im Winterraum, der abends dann voll belegt war, deponiert hatten, ging es weiter in Richtung Schwarzenstein/I. Hornspitze, wobei wir uns für die kürzere und direktere Route auf die Hornspitze entschieden haben. Auch so war es lang genug: Mit Pausen 8 Stunden für den Aufstieg und viel Spurarbeit im weichen Nachmittagsschnee für mich. Abfahrt um 15.30 in weichem, aber gut fahrbaren "Pulver".

    Heute war dann die III. Hornspitze, besser bekannt als "Berliner Spitze", das Ziel. Es hatte trotz warmer Nacht gut durchgefroren, sodass der Aufstieg zügig und unproblematisch von statten ging. Momentan ist es sinnvoller, nach der Gletscherzunge des Hornkees zunächst nach rechts aufzusteigen, was dann aber eine sehr lange Querung unter der IV. Hornspitze zur Folge hat. Auf dem skifahrerisch interessanteren Normalweg (vor dem Maul des Gletschers links hinauf) liegt auf den 200 Metern über dem Gletscher zu wenig Schnee + Gefahr von Gleitschneelawinen. Die letzen 120 Hm geht es zu Fuß mit Steigeisen hoch. Abfahrt um 11.30. Oben (Nordwest-Hang) Bruchharsch, unten (Nordost) weich und gut fahrbar, aber kein Firn.

    Lawinengefahr: Am gefährdetsten ist grundsätzlich der Zustieg zur Berliner Hütte wegen der steilen Flanken - da war aber alles schon entladen. Die beiden Gipfelanstiege sind bei richtigen Timing recht sicher. Auch die späte Abfahrt am Samstag um 15.3O Uhr war in Ordnung, weil man bei sinnvoller Einschätzung/Nutzung der Feinexposition der Hänge das Risiko von Nassschneelawinen weitgehend minimieren kann.

    Andere Touren: Auch Großer Möseler wurde gemacht - hier ist aber bei so warmen Wetter wie heute ein sehr früher Aufbruch (4 Uhr) nötig, da der Anstieg nach dem Waxeggkees auf die Südtiroler Seite rüberwechselt und dann eben südostexponiert ist. Wir haben das Paar, das diese Tour gemacht hat, am PP wieder getroffen: Gute Bedingungen.

    Fazit: Ein tolles Ski-Wochenende, bei dem die gewaltige, wilde und im Winter völlig einsame Landschaft des Zillertaler Hauptkamms bleibende Eindrücke hinterlässt. Vielen Dank an Philip und Patrick für die gute Zeit!

    Hinweis zu den Begehungszeiten: Die Distanzen im Zemmgrund sind riesig. 8 Stunden für 2000 Höhenmeter hört sich vielleicht langsam an, auch wenn alles selbst zu spuren ist. Die Strecke beträgt aber einfach fast 18 Kilometer...


    Sonstiges: Bitte den Beitrag "Weißseespitze" von Michael Pröttl lesen, den Link anklicken und die Petition gegen die weitere Erschließung von Gletschern durch Skigebiete unterstützen!

    Danke Michael für eure wertvolle Arbeit!


    Bilder:


    Samstag

    1: Auch solch tosende Bäche müssen auf Schneebrücken überquert werden.

    2/3: Im Aufstieg zur 1. Hornspitze.

    4: Beginn der Abfahrt: Philip mit seinem Splitboard.

    5: Berliner Hütte.


    Sonntag

    6: Die ersten Sonnenstrahlen auf dem Hornkees.

    7: Blick zu Turnerkamp und Großem Möseler.

    8: Der untere Teil der Abfahrt war der bessere.

    9: Gletschermaul des Hornkees.

    10: Ich blüh jetzt einfach! Mein Lieblingsfoto von diesem Wochenende.




    Skitragen im Oberbergtal

    ist auf jeden Fall eine passende Überschrift, da man die Ski leider tatsächlich erst kurz vor der Alpein-Alm anlegen kann. Das bedeutet etwa 90 Minuten Tragen oder - vorteilhaft - mit dem Radl bis zur Oberissalm. Schade, dass die Straße dorthin bei Bedingungen wie zurzeit nicht geöffnet wird. Ab der Senn-Hütte ordentliche Schneelage; dennoch meiner Einschätzung nach weniger als andernorts. Unterhalb von 2500 darf man schon ein bisserl auf versteckte Steine achten.

    Ich bin heute tatsächlich gar nicht wirklich auf der Sommerwand gewesen, sondern der vorhandenen Hauptspur gefolgt, die in einer Scharte in der Nähe endet, weil hier der beste Schnee war. Oberhalb von 2700 Pulver, darunter gut fahrbare Mischung aus leichtem Harsch und Sulz. Für Firn hat es heute nicht gereicht; da waren die 30cm Neuschnee von Dienstag/Mittwoch noch nicht so weit. Morgen würde ich aber von gutem Firn ausgehen. Für Tagestouren ist das Gebiet um die FSH aber wegen der Schneearmut unten sicher nicht die erste Wahl.

    Lawinengefahr: Am Hüttenzustieg sind alle relevanten seitlichen Hänge bereits entladen und die Tour auf die Sommerwand ist bis auf den Gipfelhang eh ziemlich sicher.


    Bilder:


    1-3: Unten überwiegen die frühlingshaften Eindrücke doch deutlich.

    4: Ein Iglu vermittelt dann doch das richtige Winterflair.

    5-7: Aufstieg zur Scharte

    8: Beobachtung einer Abfahrt von der Seespitze.

    9: Eigene Abfahrt .

    10: Das zum Wetter passende Bier: Flötzinger Maibock.






    Firn wie er im Buche steht.


    Am Samstag bin ich nach der Tour auf den Cevedale noch ins Kaunertal gefahren, um es mit in der dortigen Sauna gut gehen zu lassen. In dieser war ich schon öfter und kann sie sehr empfehlen: Ist zwar klein, aber sehr gemütlich mit guten Aufgüssen. Tageskarte mit 20 Euro auch deutlich günstiger als die Maut für die Gletscherstraße...

    Am Sonntag bin ich dann hoch zur Talstation der Ochsenalmbahn und hab von dort die Rundtour auf den Glockturm gemacht. Dabei habe ich den längeren und einsamen Aufstieg über das Krummgampental gewählt und bin über das skifahrerisch attraktivere Riffltal abgefahren. Den Gipfel kann man momentan mit Skiern erreichen. Steigeisen für die letzten Meter sind aber oft sinnvoll. Bei Abfahrt um 11 Uhr von oben bis unten perfekter Firn - da konnt ich's richtig krachen lassen. Das Riffltal ist diesbezüglich aber auch einfach super: Die steileren oberen Hänge firnen meist gleichzeitig mit den flacheren unteren auf.

    Die Tour bei der Ochsenalmbahn zu beginnen empfiehlt sich besonders bei der Rundtour. Außerdem sind die Parkmöglichkeiten am Beginn des Riffl- und vor allem des Krummgampentals sehr begrenzt.

    Als ich wieder beim Auto war, war die Gletscherstraße wegen Lawinengefahr gesperrt und erst um halb 4 haben sie wieder aufgemacht. War aber definitiv sinnvoll, weil eine Lawine auch wirklich abgegangen ist. Auch am Samstag gingen mehrere Lawinen auf die Straße ab. Die machen das dort schon echt gut und verantwortungsvoll; vor allem haben sie einen sehr sympathischen "Straßenwart", der die Leute informiert. Ich hab mich auch früher, als ich noch Pistenskifahren war, bei den Kaunertalern immer sehr wohl gefühlt. Spannend war, dass wir gestern auf einer Schotterpiste sozusagen durch den fast leeren Gepatschstausee fahren durften, weil beide Uferstraßen durch Lawinen blockiert waren. Da ist man dann froh über ein geländegängiges Auto und der Porschefahrer klar im Nachteil.

    Lawinengefahr: Im Krummgampental grundsätzlich sehr gering. Im deutlich steileren Riffltal rechtzeitige Abfahrt bei Frühjahrsbedingungen wichtig.



    Bilder:


    1: Am Eingang der Krummgampentals können maximal 2 Autos parken.

    2: Im KGT

    3: Da spitzt er raus, der Glockturm.

    4: Kurz bevor die beiden Routen zusammentreffen.

    5: Blick zum Gepatsch-Ferner.

    6: Gipfelaufbau Glockturm.

    7: Blick Richtung Kaunergrat und Wildspitze.

    8/9: Firn.

    10: Durch den Stausee.



    Traumtour an einem Traumtag

    beschreibt es kurz und bündig. Mein Gedanke bei der Tourenwahl für heute war, die Gefahr von Nassschneelawinen durch die Nutzung des Suldener Skigebiets zu umgehen. Wenn es zu kritisch geworden wäre, hätte ich ja zur Not mit der Bahn runterfahren können.

    Los ging es um kurz nach 5 mit Stirnlampe über die Pisten bis knapp unter die Schaubachhütte. Ich war aber bei weitem nicht der früheste Vogel, sondern die Aspiranten für die Königsspitze waren weit voraus wie ich an der Lichterkette dort erkennen konnte. Die ersten sind schon um 8 am Gipfel gewesen; nach 10 Uhr war (sinnvollerweise) niemand mehr an der Königsspitze unterwegs. Es war natürlich toll, heute den langsam dämmernden Tag zu erleben und zu beobachten, wie die großen Berge plötzlich von den ersten Sonnenstrahlen geküsst wurden.

    Zum Cevedale bin ich auf der üblichen Route. Sehr gute Bedingungen im Aufstieg, mit Skiern bis zum Gipfel möglich. Die Zufallspitze kann man schnell (aber nur zu Fuß) mitnehmen, weil die aktuelle Aufstiegsspur eh direkt zu ihr hinführt.

    Abfahrt stark windgepresst bis Casati-Hütte und dann noch schnell auf die Suldenspitze, um die spektakuläre Abfahrt über den Suldenferner (spaltenreich, aber super eingeschneit) zu machen. Hier gibt es viele Klasse Varianten abseits der Hauptroute. Schnee eher auf der harten Seite. Überhaupt war es oberhalb von 2500 Metern nicht übermäßig warm, was in erster Linie einer kühlen Brise geschuldet war; weiter unten aber schon echt heiß; ich war um kurz nach 12 unten. Die Talabfahrt ist ab der Mittelstation offiziell gesperrt, aber in gutem Zustand. Lawinentechnisch günstig ist dabei die Tatsache, dass vermutlich letztes Wochenende schon eine Monsterlawine hier abgegangen ist (siehe Bild) und daher nicht mehr gar so viel nachkommen kann.

    Grundsätzlich scheinen die Tourenbedingungen in der Region sehr günstig zu sein. Vom Gipfel des Cevedale sieht man, dass alles Denkbare mittlerweile auch schon gemacht wurde.

    Sonstiges: Interessant ist, dass im ganzen Gemeindegebiet von Sulden/Trafoi etc ein ganzer Schilderwald existiert, der auf ein Campingverbot hinweist. Sehr erfreulicher Weise hält sich aber niemand daran und es wird wohl auch nicht kontrolliert. Ich hab gestern in Trafoi am PP geschlafen und als ich heute in der Früh nach Sulden kam, war gefühlt der halbe Seilbahn-PP mit Campern o.ä belegt.😄 Ich hab auch schon oft in Sulden im Auto übernachtet und wurde nie behelligt.


    Bilder:


    1: Die ersten Sonnenstrahlen auf dem Suldener Dreigestirn.

    2: Die Königsspitze stiehlt dem Ortler von Sulden aus schon ordentlich die Schau.

    3-5: Aufstieg Cevedale

    6/7 Am Gipfel

    8/9: Abfahrt Suldenferner

    10: Die Monsterlawine. Interessant: Da diese fast einen halben Wald mitgerissen hat, riecht es hier sehr gut nach ätherischen Ölen...

    Landschaftlich gewaltig, skifahrerisch großartig


    lautet das Fazit zur heutigen Tour auf die Tuckettspitze. Aber der Schöpfer hat es sinnreich so einzurichten gewusst, dass vor den Genuss die Mühsal geschaltet ist.

    Heute ging es nämlich wirklich zaaach los: Die Stilfserjoch-Straße ist gesperrt (hatte ich erwartet), aber bis über das Gasthaus "Weißer Knott" geräumt (hatte ich nicht erwartet). Das heißt dann eine Stunde Skitragen. Ein Radl wäre hier jedoch momentan auch noch nicht die beste Wahl, weil etwa 1/3 der Straße noch eine Eisauflage hat. Nun: 500 Meter nach dem Gasthaus motiviert in die Bindung und los!

    Ohje! Der Schnee ist harschig, trägt aber nicht. Das wäre jetzt ein Moment gewesen, wo man durchaus umdrehen hätte können. Aber was dann? Glei zum Wirt? Na, da probier ich es doch lieber noch ein bisserl. Und tatsächlich: Nach 300 Hm (auf ca. 2200m) trägt der Schnee, auch dank a Lawinenschnees. Ich habe mich im unteren Teil weit links entlang des gewaltigen Felskolosses gehalten, was kürzer ist als die übliche Route, aber nur gemacht werden sollte, wenn die Felsen schon vom Schnee entladen sind wie heute (siehe Bilder). Am Gletscher war ich froh, dass der Pulver ziemlich windgepresst war, da dies das Spuren sehr erleichterte. In der Abfahrt dennoch herrlich! Bis 2200 Meter Pulver und dann gut fahrbarer Sulz.

    Schlüsselstelle war heute der ebenso stark abgewehte wie vereiste Gipfelhang - mit Harscheisen aber gut machbar.

    Die Tour kann man skifahrerisch gut mit dem Hocharn vergleichen - mit dem Bonus einer immens eindrucksvollen Landschaft. Eine der schönsten Touren, die ich kenne. Hinzu kam heute noch, dass ich ganz allein in dieser wie von Riesen geformten Landschaft war - einfach ein gigantisches Erlebnis!

    Lawinengefahr: Heute nicht relevant, aber der steile Gipfelhang (geschätzt bis 38 Grad) ist mit Vorsicht zu genießen. Heute war es auch noch "relativ" kühl, auch im ganzen Gebiet erst wenige Locker- und Nassschneelawinen: da wird morgen der "große Tag" sein.

    Gletscher: Der Madatsch-Ferner ist diesbezüglich nicht harmlos. In der Steilstufe (3000-3200 Meter) gibt es eine veritable Spaltenzone bzw einen Gletscherbruch. Aufgrund der hohen Schneelage kommt man aber in der Mitte ohne Probleme durch.


    Bilder:


    1: Zurecht, zurecht: Der König ist der König! Auf der Ortler will ich auch noch, aber sicher nicht "solo".

    2: Guter Überblick für den ersten Teil des Anstiegs bis zum Gletscher: Ich habe mich entlang des mächtigen Felsberges gehalten. Ist aber nur der Vorbau der Vorderen Madatschspitze.

    3/4: Am Beginn des Gletschers.

    5: Blick auf die gut erkennbare Spaltenzone.

    6: Der glasige Gipfelhang.

    7: Ortler, Königsspitze, Cevedale samt Trabanten.

    8-10: Die herrliche Abfahrt.



    Route => Skitour Weißkugel

    Andreas allein im Hochgebirge - Tourenpartner gesucht.


    Zum zweiten Teil der Überschrift komme ich am Ende des Beitrags; nun aber erst mal zur Tour:

    Heute morgen klingelte der Wecker um 3 Uhr und ich fuhr über den Reschen ins Vinschgau, wo ich die nächsten Tage noch einige Touren machen werde. Tagestouren mit Übernachtung im Auto. Natürlich hätte ich auch Lust gehabt, was mehrtägiges mit Hüttenübernachtung zu machen, aber um Gerhard Polt leicht abgewandelt zu zitieren: "Da faxen sie dir ja die Plätze von dahoam aus (im Original von Australien aus) weg.

    Um kurz nach 7 bin ich los - knapp 10 Minuten Gehstrecke und dann rein in die Bindung. Es hat gestern so 3-10 cm Neuschnee gegeben und da heute niemand außer mir auf dieser Route unterwegs war, durfte ich bis zum Matscher Wandl, wo die Kollegen vom Schnalser Gletscherskigebiet oder vom Hochjochhospiz in die Route einmünden, alles spuren. Bis zum Gletscher war das kein Problem, da der wenige Neuschnee auf harter Unterlage angenehm war. Ab dem Gletscher (ca 2900m) deutlich tiefer, da mehr Pulver. Ich habe zum Gletscher vermutlich deutlich zu weit links gespurt, weil ich zu diesem fast 100 Hm abfahren musste, aber meine Linienwahl erschien mir lawinentechnisch am sichersten. Matscher Wandl völlig unproblematisch. Für den Aufstieg habe ich gut 6:30 Stunden gebraucht. Abfahrt war wirklich fein: Am Gletscher Pulver (am Nachmittag schon ganz leicht angesonnt) und danach zwar weich, aber noch gut fahrbar. Für das lange Flachstück zwischen Klamm (2300m) und PP braucht es grundsätzlich schnellen Schnee; heute musste ich da Recht viel schieben.

    Lawinengefahr: Die Route an sich ist bis zum steilen Matscher Wandl (~40 Grad) ziemlich sicher, da man bei passender Linienwahl fast immer unter 30 Grad bleiben kann. Obacht ist aber wegen der steilen Hänge seitlich der Route bei starker Erwärmung angesagt.

    Gletscher: Für mich als Solist bei der sehr guten Schneelage momentan seilfrei absolut vertretbar. Ich hab mir den Matscher Ferner auch im Sommer schon in aperem Zustand angeschaut (siehe Beitrag Oberetteshütte von August oder so) und fand ihn da spaltenarm. Tendenziell eher rechts im Aufstiegsinn halten.

    Prognose: Morgen bei entsprechend frühem Aufbruch vermutlich gute Verhältnisse, danach wird es aber ja noch wärmer...


    Tourenpartner/in gesucht: Grundsätzlich hab ich zwar das Motto, dass ich in Touren, die ich mir allein nicht zutraue oder für zu gefährlich halte, auch keine anderen mit hinein schlonze, aber oft wär es schon fein, noch jemanden dabei zu haben. Claudia ist eine super Tourenpartnerin, mit der ich auch in Zukunft Touren machen werde, hat aber zu oft keine Zeit bzw den Fokus nicht so wie ich voll auf das Bergsteigen/Skitourengehen. Daher dachte ich mir, ich schreibe mal in einen Beitrag, dass ich in dieser Hinsicht auf der Suche bin. Welche Arten von Touren ich gerne mache, kann man ja in der Gipfelkonferenz sehr gut ersehen. Es ist übrigens nicht nötig, jedes Mal 3000 Hm oder so zu absolvieren - das mach ich auch nur, wenn ich in so einen "Gespinnerten" reinkomm...😉

    Solide Grundkondition für 1500-2000 Hm wär aber schon fein.

    Kontaktmöglichkeiten: Über die Konversations-Funktion im Forum. Zudem habe ich auch in meinem Profil (Rubrik "Über mich") jetzt eine E-Mail angegeben und einen Telegram-Kanal mit dem Namen Berg und Wohlsein gestartet. In diesen werde ich voraussichtlich auch Touren reinstellen, die in meinen Augen "nicht in Gipfelkonferenz gehören", weil sie keinen Mehrwert für die Tourenplanung haben; zum Beispiel sommerliche Wanderungen im Chiemgau oder so...😉 Zudem könnt ihr dort auch Kommentare zu meinen Touren abgeben.

    Würde mich freuen, wenn sich jemand meldet! Auch an bestehende Tourengruppen schließe ich mich gern an.


    Bilder:


    1: Eine ganz spezielle Zirbe: Lebt, obwohl 80% der Rinde fehlen .

    2-4: Anstieg zum Matscher Ferner

    5: Spuren am Gletscher

    6: Die letzen Meter zu Fuß

    7: Blick zum Gepatsch-Ferner.

    8-10: Abfahrt




    Route => Skitour Zwieselbacher Rosskogel

    Der nächste Sellrainer Klassiker.


    Karfeitag = Fischessen = Forellenhof. Diesen Dreisatz kann man dann ja glücklicherweise mit der Tour auf den Zwieselbacher garnieren. Für die, die jetzt ein Fragezeichen im Kopf haben: Der Forellenhof ist ein Gasthaus am Ausgangspunkt in Haggen.

    Die Bedingungen waren heute Vormittag super: Gestern Abend gab es 10-15cm Neuschnee auf eine harte Unterlage. Die Nacht war zudem klar und kühl; um 7.15 Uhr -2 Grad am PP. Die Zwing ging dank des Neuschnees sogar ohne Harscheisen. Ab dem Gletscher dann sehr windig, aber noch erträglich. Abfahrt um 10.45 genau zur rechten Zeit: Bis zur Oberen Zwing bester Pulver, darunter schon wegen der Sonneneinstrahlung schwerer werdend. Auch gingen im Bereich der Zwingen bereits im Minutentakt Lockerschneerutsche ab.

    Es war in der Früh sehr wenig los - erstaunlich, dass mir bei der Abfahrt dann sehr viele Leute noch weit unten entgegenkamen - die sind wahrscheinlich erst um 10 oder noch später los. Finde ich vom Zeit- und Sicherheitsmanagement her bei der vorhersehbaren starken Erwärmung spannend. Davon abgesehen, dass die natürlich alle den guten Schnee verpasst haben...


    Bilder:


    1: Angenehm kühl am Morgen.

    2: Zwing mal ganz einfach.

    3: Super Schneelage.

    4: Obere Zwing.

    5: Gletscher und Wind.

    6: Föhnpanorama.

    7/8: Perfekte Bedingungen in der Abfahrt.

    9: Auf der Terrasse des Forellenhofs




    Route => Skitour Zischgeles

    Keine Experimente - Zischgeles.

    Die ganz Alten erinnern sich vielleicht noch an diesen Wahlkampfspruch der CDU aus dem Jahr 1957...

    Bei der unsicheren Wettervorhersage hab ich mir bei der Tourenplanung keine besondere Mühe gegeben und bin einfach nach Praxmar gefahren - ursprünglich aber mit dem Ziel Lampsenspitze. Da aber schon vom PP zu sehen war, dass es deutlich weniger geschneit hatte als angekündigt, hab ich auf den Zischgeles umdisponiert, weil ich davon ausging, dass der 3er im LLB bei dem wenigen Neuschnee (3-5 cm oberhalb von 2000m) Makulatur ist.

    Heute war nur ganz wenig los und ich bin gemütlich hoch; das kenn ich auch anders, wenn einen der "Pulverneid" bei besten Bedingungen und viel Betrieb dazu verleitet, wie ein Blöder hochzupumpen...😉

    Als ich das Skidepot erreichte, nebelten die umliegenden Gipfel schon ein und ich verzichtete zugunsten guter Sicht auf den Gipfel und fuhr gleich ab. War auch gut so, denn genau nach dem Ende des Steilhangs zog auch hier eine Wolke rein. Der obere Teil war sehr schön zu fahren, aber in der Mitte (zwischen Steilhang und Almen) sehr ruppig wegen gefrorener alter Spuren.


    Bilder:


    1-6: Nach schönem Beginn trübt es zunehmend ein.

    7: Diese Wolke wird gleich den Steilhang einnebeln.

    8/9: Aber erst fahr ich noch runter!

    10: Zack - trübe Suppe...


    Schwaz, 7 Uhr morgens: 10 Grad + und sehr windig. Also keine Tour in den Bergen ums Inntal. Direkter Hauptkamm fällt wegen Föhnmauer auch raus, aber im Sellrain sollte es doch passen. Die Tour auf die Schöntalspitze müsste ja im Windschatten liegen.

    Lüsens, 9 Uhr: -1 Grad, windstill, gutes Wetter. Da hat es der innere Tourencomputer ja mal wieder richtig erraten.

    Ich wollte die Tour so gehen, wie es in der Tourentipp-Beschreibung steht. (Hab sie heute zum ersten Mal gemacht.) Allerdings bin ich dann doch über die steile Schneise hoch, weil der Beginn der neuen Route ziemlich ausgeapert aussah. Keine gute Entscheidung! Über den steilen, sehr harten Hang ging es nur mühsam in vielen Spitzkehren hoch. Oben sah ich dann die Hauptspur aus dem Wald kommen. Naja, immerhin eine Trainingseinheit für Spitzkehren bei hantigem Schnee...

    Ab der Schwelle ins Schöntal bombige Verhältnisse mit 20-30 cm Pulver. Schon ziemlich gut befahren, aber mit ein bisserl Linien-Investment gingen sich noch viele schöne Schwünge aus. Lediglich der Gipfelhang ist sehr abgeweht - ich würde da die Ski nicht zu weit mit hoch nehmen, weil diesen sonst Ungemach droht.

    Lawinengefahr: Heute null.




    Bilder:


    1/2: Die unangenehme Schneise zu Beginn und der steinige Gipfelhang können

    3-9: den herrlichen Tag nur marginal trüben.





    Der Berg der unbefleckten Jugend.


    Den seltsamen Titel löse ich am Ende des Beitrags auf...

    Die super Schneeverhältnisse und das prachtvolle Wetter galt es heute auszunutzen und so klingelte der Wecker um kurz nach 4 und los ging's nach Osttirol ins Virgental.

    Die ersten 20 Minuten müssen die Ski getragen werden, doch hat die Schneearmut im unteren Dorfertal auch sein Gutes: Man musste (heute! - es soll ja demnächst wieder gar nicht so wenig schneien) keine Angst vor Nassschneelawinen bei der Talabfahrt am Nachmittag haben. Einige ältere und neuere Lawinenkegel waren unschwierig zu übersteigen. Ab der Johannishütte gute, ab 2500 Metern sehr gute Schneelage mit etwa 30cm Neuschnee. Aufstieg auf der klassischen Route über Johannishütte, Deferegger Haus, Mullwitzer Aderl (kurzer Abstieg, besser zu Fuß als mit Skiern (viele Felsen) und Inneres Mullwitzkees zum Gipfel. Was für ein sagenhaftes Panorama an diesem Traumtag heute!

    Bei der Abfahrt habe ich mich doch ein bisserl gewundert, warum sicher 2/3 der heute zahlreich vorhandenen Kollegen dafür den skifahrerisch nicht oberbombigen Anstiegsweg wählen, wo es doch mit der direkten Abfahrt ins obere Dorfertal so eine schöne Alternative gibt. Wenn man am Anstieg abfährt, schenkt man sicher 2/3 des idealen Skigeländes auf dem Gletscher her. Route: Gletscher bis zum Ende fahren, dann eher rechts halten und über verschiedene Mulden ins Tal hinunter. Von dort zur Johannishütte muss teilweise geschoben werden.

    Lawinengefahr: Heute am Venediger gering, aber der Übergang für die Leute, die von der Essener/Rostocker Hütte zur Johannis wollten, hatte ein paar Kalamitäten auf Lager (siehe letztes Bild).

    Sonstiges: Hochtourenausrüstung im Grunde bei der momentanen Schneelage überflüssig. Ich hatte für alle Fälle einen Gurt dabei. Angeseilt ist anscheinend niemand gegangen (auch nicht auf der Kürsinger-Route oder der vom Matreier Tauernhaus über das Schlatenkees - diese Route sind zwei Salzburger hoch, die alles spuren durften.)

    Fehlt noch was? Ah ja - die Auflösung der Überschrift!

    Vor gut zehn Jahren war ich auf der Kürsinger Hütte und als eben das Abendessen serviert werden sollte, setzte sich ein älterer Herr aus Schwaben - unverkennbar am Dialekt - zu mir an den Tisch. Seine Begrüßungsworte klagen verheißungsvoll: "Guten Tag. Ich bin ja geistig behindert!" Nachdem er mir zunächst erzählte, dass er aus seiner betreuten Einrichtung am Bodensee "ausgebüxt" und von dort mit dem Rad nach Neukirchen am Großvenediger gefahren sei, wobei er im Vorraum von Sparkassen geschlafen habe, musste er mir natürlich auch noch seine ganze Lebensgeschichte erzählen - ich konnte ja nicht weg, weil das Essen gerade serviert wurde... Die Geschichte war tragisch genug: Katholisches Waisenheim in den 50er oder 60er Jahren mit allem, was dazugehört. Zwischendrin immer wieder sehr abgefahrene religiöse Fantastereien. Die Conclusio hat mich dann aber doch so aus den Socken gehauen, dass ich sie bis heute nicht vergessen habe: " Und ich danke Gott, dass ich mich in meiner Jugend und bis auf den heutigen Tag unbefleckt (also jungfräulich) erhalten habe! Deschwege isch da Venediger für misch der Berg der unbefleckte Jugend!" Und jedes Mal, wenn ich den Venediger seitdem sehe, denke ich an diese seltsame Begegnung.


    Bilder:


    1: Johannishütte

    2: Deferegger Haus

    3/4: Aufstieg über das Mullwitzkees

    5/6: Am Gipfel

    7/8: Edelpulver am Gletscher

    9: So geht die Abfahrt nach dem Gletscher weiter.

    10: Von Lawinen umzingelt ist die schmale Rinne, durch die heute einige durch mussten, die von der Essener zur Johannis wollten.




    Ein idealer Skitourentag!

    Es griff heute einfach ein Rädchen ins andere, sodass am Ende eine grandiose Rundtour stand, die ich so gar nicht geplant hatte.

    Am Morgen ging es bei dichtem Schneetreiben erst einmal 15 Minuten zu Fuß los in Richtung Torhelm, bis die Ski angelegt werden konnten. Bis zur Weißbachalm geht es nur auf der Forststraße, da im Gelände zu wenig Schnee. Weiter oben dann viel viel besser. Ich durfte bis zum Gipfel spuren und bin dann bei ziemlich schlechter Sicht bis zum Weißbach-Mittelleger abgefahren. Hier Mittagspause und wieder anfellen. Mittlerweile waren auch zwei Kollegen (Ein Paar vom Tegernsee wie sich später herausstellte.) meiner Spur gefolgt und hatten dann - für mich natürlich sehr günstig - den Weg zur Seespitze schon gespurt. Am Gipfel holte ich sie ein und gemeinsam ging es in bestem Pulver durch die steile Ostmulde Richtung Schwarzach Alm hinab. Eine super Abfahrt! Etwa 300 Hm über den Almen hielten wir an und die beiden stiegen nochmals zur Seespitze auf, während ich mich auf den Weg ins Schafkar machte, um noch auf den Äußeren Falk zu gehen. Das hört sich jetzt ziemlich lapidar an, doch den Aufstieg hat es in sich: Nochmal fast 1000 Hm in sehr steilem Gelände (im Mittel 35 Grad würd ich sagen, teilweise auch darüber). Hier gilt es nun, einer 4er-Gruppe aus Rosenheim zu danken, die bereits hoch gespurt hatten. Ohne die Spur hätt ich diesen Anstieg sicher nicht mehr im Tank gehabt. Das hab ich mit den ineinander greifenden Rädchen am Beginn des Beitrags gemeint: Immer wenn ich eine Spur brauchte, war sie auch da. Hinzu kam das Wetter: Meist war es stark bewölkt mit wiederholtem Schneefall und mäßiger Sicht, doch just für die beiden großen Abfahrten kam die Sonne raus. Die Abfahrt von Falk ist übrigens einfach phänomenal - in einer Liga mit dem Gabler!

    Die Abfahrt ist bis zur Schwarzach Alm möglich, ab dort muss zurück getragen werden (gut 30 Minuten). Wer "nur" ins Schafkar oder eines der anderen großen Kare hinter den Almen will, kann mit dem Rad auffahren, da die Forststraße komplett schneefrei ist.

    Schneelage: Ab 1500m gut; im Durchschnitt 20-30cm Neuschnee (Edelpulver); im Schafkar geht es eher Richtung 50cm.

    Lawinengefahr: Gering, da total fluffiger Pulver; man lasse sich nicht von der Gleitschneelawine auf einen der Bilder irritieren.

    Fazit: Absolut geniale Tour, aber konditionell schon gehoben (rund 3000 Hm).


    Bilder:


    Hier sind die Schönwetterbilder naturgemäß deutlich überrepräsentiert!


    1: Weißenbach Mittelleger: Viel Schnee und schlechte Sicht.

    2-4: Aufstieg zur Seespitze

    5/6: Abfahrt von dieser.

    7-10: Pulverfreuden im Schafkar. Wow!!🥳



    Hitze und Pulver.

    Der LLB für Tirol hatte für heute einen 3er unterhalb von 2400 Metern mit der Prognose von Nassschneelawinen schon am Vormittag wegen fehlender nächtlicher Abstrahlung ausgegeben; darüber im Hochgebirge LWS 2. Daher habe ich mich für eine Tour entschieden, bei der der kritische Bereich im Skigebiet überwunden werden kann. Letztlich war es aber so, dass im Tiroler Oberland schon Teile der Nacht klar waren und es zudem offensichtlich am Ende der Niederschläge bereits kälter wurde, da sich schon in 1800 Metern erste Spuren von Neuschnee fanden. Unterhalb von 2200 Metern morgens bockharter Schnee. Für das Inntal und die Regionen östlich davon stimmte die Prognose aber wohl, da es hier bei der Anfahrt (bin um 4 Uhr aufgestanden) noch sehr bewölkt war.

    Zur Tour: Start um 8 Uhr und über die Piste der Talabfahrt des Riffelsee-Skigebiets zum gleichnamigen See hoch. Dauert etwa eine Stunde und spart 22 Euro, die man sonst für eine Bergfahrt berappen müsste. Sinnvollerweise wird man hier beim PP des Gletschers starten, wo die Piste ja vorbei führt, und nicht in Mandarfen bei der Riffelsee-Gondel (da würde sich die Strecke um einen guten und unattraktiven Km verlängern.

    Nach dem Riffelsee (Links oder rechts rum ist wurscht.) beginnt dann die eigentliche Tour. Ich hatte ehrlich gesagt ein bisserl darauf spekuliert, dass einige Kollegen die Annehmlichkeiten der Gondel-Auffahrt nutzen und dafür dann die Spurarbeiten übernehmen. Es waren auch ein paar Leute am Riffelsee vor mir, aber die waren sehr "bummelig" unterwegs, sodass ich sie schon schnell einholte und letztlich 800 Hm selbst spuren durfte. Und das war heute schon eine zache Geschichte. Zwischen 2500 und 3000m etwa 10 cm Neuschnee und darüber 20-30cm. Der kalte Pulverschnee hat angepappt vom feinsten. Und zwar nicht am Fell, sondern auf der warmen Oberseite der Ski und an den Skischuhen. Mit Abwechseln beim Spuren war auch (fast) nichts, da die Kollegen nicht aufschließen konnten/wollten. Und heiß war's! Fast ein Wunder, dass der Schnee dennoch für die Abfahrt super war! (Oberhalb 3000 bester Pulver, darunter fast Firn.) Am Gipfel (Rostizkogel) wirklich sensationelles Panorama.

    Ich bin bis etwa 2900 Meter abgefahren, wo ich auf eine schöne Spur zum K2 stieß. Obwohl ich schon ein bisserl müde war, bin ich da dann natürlich auch noch hoch - wenn ich schon mal da bin... Ein nettes, lohnendes Plus; wenn man aber nur einen der Gipfel machen möchte, dann würde ich doch den Rostizkogel empfehlen.

    Kleiner Tipp für die Abfahrt: Ziemlich genau an dem Punkt, wo die Routen auf die beiden Gipfel zusammenkommen, gibt es die Möglichkeit, sich deutlich rechts (in Abfahrtsrichtung) der gemeinsamen Aufstiegsspur zu halten und über ein System von kleinen Hängen und steilen Rinnen in den Talboden zu fahren. Das sollte man sich aber schon im Aufstieg gut anschauen (hab ich natürlich gemacht), weil man sich da schnell bös vertun kann. Diese Varianten gehen aber nur bei sicheren Verhältnissen.

    Anmerkung: Die Tour auf den Rostizkogel ist von ihren Charakteristika her sehr gut mit dem Stubacher Sonnblick zu vergleichen: Erst durch's Skigebiet, dann flacher Hatscher um einen See, gefolgt von gut kupiertem Gelände mit Felseinsprengseln, flacher Gletscher, steiler Gipfelaufbau.

    Die Gletscher auf der Route sind übrigens harmlos.


    Bilder:

    Ich glaub, ich hab eh schon wieder so viel geschrieben, dass ich jetzt auf eine exakte Bilderbeschreibung verzichten kann. Echte Schlüsselstellen gibt es auf der Tour eh nicht.




    Route => Skitour Gabler

    Abrakadabra - zwei Mal weißer Gabler!

    Das war heute mein Motto, weil ich bei den genialen Verhältnissen gleich zwei Mal hoch bin.

    Heute galt es, das Schönwetterfenster auszunutzen, das für den Vormittag angesagt war, sich dann aber doch noch bis weit in den Nachmittag hinein hielt. Gestern hatte es geschneit: oben so 20cm, nach unten hin immer weniger; die Grenze lag dabei etwa 100Hm unter der Materialseilbahn. Dank einer recht kalten Nacht und einer kühlen Brise heute hielt sich der feine Pulver ganztags.

    Los bin ich mit leichter Verspätung (Verschlafen) um halb 8. Forststraße hat durchgängig noch einiges an Schnee. Vor mir waren schon gut 20 Leute gestartet, doch hatte ich das Glück, dass die fast alle den Grat zum Gipfel hoch wollten und ich so vom Skidepot aus tatsächlich die fünfte Spur in den tiefen Pulver legen durfte. Abfahrt (wie eigentlich immer bei mir) nicht über die Anstiegsroute, sondern über den steilen Riesenhang links (in Abfahrtsrichtung). Die Abfahrt ist einfach jedes Mal wieder der Wahnsinn! Geht sicher bis 40 Grad, Edelpulver bis zum Ars... (unter dem Neuschnee liegt ja auch noch "alter" Pulver) und danach feines Hinauswedeln über das Wildgerloskees und die große Mulde darunter. An deren Ende (auf ca 2100m) hab ich wieder angefellt, bin nochmal hoch und die zweite Abfahrt war exakt genauso geil wie die erste.

    Lawinengefahr: Das ist hier ein spannendes Thema, da der steile Riesenhang eigentlich ziemlich gefährlich sein müsste und bei den gängigen Methoden der Risikoeinschätzung wohl bei LW2 wie heute im roten Bereich landet. Zwei Faktoren wirken hier aber günstig: Der Hang ist ziemlich windgeschützt und wird häufig befahren. Das ist natürlich kein Freifahrtschein, könnte aber erklären, warum da eigentlich nie was passiert.


    Bilder:


    1: Blick vom Skidepot zum Gipfel. Die Spur links vom Grat im steilen Schnee ist schon stark. Hätte ich mich nicht getraut.

    2-10: Da muss ich jetzt nicht viel dazu schreiben, denk ich...



    Ein wunderbarer Dolomiten-Klassiker.

    Heute bin ich um 8 am PP gestartet und über die Tschantschenon Hütte zum Kreuzjoch aufgestiegen. Der große, steile Hang vor dem Joch ist komplett von größeren und kleineren Nassschneerutschen/Lawinen überspült. Diese sind aber schon mindestens 2 Tage alt und es führt eine gute Spur unproblematisch hinauf. Am Kreuzjoch traf ich glücklicherweise einen Einheimischen, der mir empfahl, nicht den Hang nachs rechts leicht fallend zum Beginn des Anstiegs in die Roascharte zu queren, sondern über den schönen Südhang ins Tal hinab zu fahren und dort die Anstiegsspur von Campil aus zu erreichen. Das bedeutet etwa 400 Hm mehr, ist aber sehr lohnend!

    Anschließend ging es über den pulvrigen Nordhang (aber schon gut zerfahren) auf einer genial angelegten Spur in die Scharte. Da hätt mich eine zusätzliche Abfahrt über den schönen Hang natürlich gejuckt, aber weil ich nicht wusste, wie die Verhältnisse auf der weiteren Tour sind und es schon sehr warm war, bin ich doch gleich über den firnigen Südhang in den Talboden.

    Hier wieder angefellt und über die steile Rinne hoch zur Mittagsscharte. Trotz der sonnigen Exposition und der Steilheit des Geländes keine Lawinengefahr, da die Wände am Rand der Rinne schon entladen sind und in der Rinne selbst nicht viel Schnee liegt.

    Die Abfahrt über den riesigen Nordwest-Hang war fein - oben Pulver (wenn auch sehr zerfahren) und unten um 14 Uhr schön weich (aber noch kein Firn. Ein letzter Aufstieg brachte mich zur Gschmagenhart-Alm, von wo es via Rodelbahn zum PP geht.

    Schneeverhältnisse allgemein: Auch nordseitig sollte der Ausgangspunkt in den Dolomiten nicht unter 1500 liegen, ab 2000 Meter super Schneelage und in schattigen Rinnen/Karen auch noch Pulver.

    Lawinengefahr heute sehr gering (LW1), aber grundsätzlich sind auf der Route natürlich schon einige steile Hänge (35 Grad +) dabei.

    Die Bedingungen im Aufstieg waren heute sehr günstig; keine Harscheisen nötig. Insgesamt kommen etwa 2000 Hm zusammen.

    Fazit: Eine landschaftlich gewaltig schöne Tour mit tollen Abfahrten bei Traumwetter - Dolomiten-Klassiker halt!



    Bilder:


    1/2: Durch herrlichen Zirbenwald geht es nach der ersten Abfahrt

    3/4: die Roascharte hinauf und

    5: jenseits wieder hinab.

    6/7: Aufstieg zur Mittagsscharte und

    8/9: Abfahrt von dort.

    10: Geislerspitzen von der Gschmagenhart-Alm aus.



    Bekannter ist das Pfoner Kreuzjöchl sicher als klassische Firntour von Navis aus, aber auch von Ellbögen gibt es hier eine schöne Route.

    Da vormittags noch ein bisserl gearbeitet werden musste, ging es heute erst um 1 bei sehr frühlingshaften Temperaturen los. Was mir bei der Planung nicht aufgefallen war - in der von mir konsultieren Führerliteratur war nur Nordwest als Exposition angegeben - , ist, dass der Beginn des Anstiegs auf der Forststraße an einem Südhang entlang führt - dementsprechend war erst mal 20 Minuten Skitragen angesagt und auch später gibt es ein paar apere Stellen (batzig), wo man besser abschnallt. Erst ab der Arztaler Hütte (auch als Eisenbahnerhütte bekannt) auf 1800 Metern dreht die Exposition auf Nordwest und es liegt viel Schnee. Die Abschnaller kann man vermeiden, wenn man bei der ersten Möglichkeit auf die rechte (in Aufstiegsrichtung) Bachseite wechselt. Bei einem kleinen Wasserhütterl gibt es da eine Brücke. Das habe ich im Aufstieg gemacht, aber für die Abfahrt macht das skifahrerisch wenig Sinn - vor allem bei dem Sumpfschnee hier heute Nachmittag.

    Was mir die Tour heute sehr erleichtert hat, war, dass ab der Eisenbahnerhütte eine schöne Aufstiegsspur vorhanden war. Ab hier eine wirklich nette Tour. In der Abfahrt gemischte Verhältnisse: Die Nordmulde unter dem Gipfel hatte guten Pulver, von 2200 Metern bis zur Hütte gut fahrbarer "Nasspulver" und auf der Forststraße langsamer Pappschnee. Der Altschnee war kompakt und es gab kein Durchbrechen.

    Es hat über Nacht und vormittags ungefähr 10cm Neuschnee gegeben, aber der ist im Laufe des Tages weiter unten auch schnell wieder weg geschmolzen.

    Die Lawinengefahr ist auf dieser Route generell gering, weil es nie steil wird.

    Prognose: Die Tragestecke wird auf der Forststraße schnell zunehmen, ohne dass ein Radl große Vorteile bringt.

    Fazit: Nette Tour, aber nichts, was ich in den nächsten Tagen wirklich empfehlen würde. Die Wettervorhersage Richtung Wochenende ist ja eher gemischt. Ich würde entweder gleich voll auf firnige Südhänge setzen oder stramm nordseitige Touren auf 3000er.


    Bilder:


    1/2: Steter Wechsel von Sonne und Wolken prägte heute das Wetter.

    3: Bei den permanenten Licht/Schattenwechseln ist Fellwachs des Tourengehers bester Freund!

    4: Eingeschränktes Gipfelpanorama Richtung Zillertaler Alpen.

    5/6: Schöner Pulver auf fester Unterlage in der Nordmulde.

    7: Weiter unten wird der Schnee dann nässer.

    8: Ausblick von der Eisenbahnerhütte.



    Wenn am Brenner scho moi koa Wind ist...

    dann nix wia hi! Dachte ich mir heute morgen und bin dort hochgefahren, auch weil mir der Blick auf die Schneemessewerte (Lawinenwarndienst Tirol) zeigte, dass es nördlich des Brenners nicht geschneit hatte.

    Nachdem der schwierigste Teil der Tour, das Finden des versteckten Parkplatzes bei Brennerbad (etwa 1km nach dem Ort durch eine kleine Unterführung), absolviert war, ging es über die ehemalige Skipiste hoch zur Enzianhütte und von dort weiter zum Gipfel. Schneelage im Tal ausreichend und schnell mehr werdend. Unten minimal Neuschnee, oben etwa 10-15cm. Der große Westhang oberhalb der Enzianhütte ist stark verblasen und teils ist sogar nur noch der harte Altschnee vorhanden. Daher habe ich für die Abfahrten die riesige Südwestmulde zur Riedl-Kaser-Alm gewählt. Bei der ersten Abfahrt (11.30) die oberen 250 Hm noch etwas ruppig, dann schöner Pulver. Bei der zweiten Abfahrt um 13.30 hat es oben aufgefirnt und unten blieb es pulvrig 🥳. Vom Riedl-Kaser musste ich nochmal eine knappe halbe Stunde zur Enzianhütte hoch, um zur Talfahrt zu kommen.

    Lawinengefahr: Sehr gering wegen fehlender Steilheit der Hänge.

    Prognose: Heute gab es viel Sonne und am Nachmittag war es auch warm; wird also sicher erstmal schlechter.

    Sonstiges: Obwohl die Tour an sich wirklich einfach ist, würde ich sie bei Aufstieg und Abfahrt über die ehemalige Piste nicht für Touren-Neulinge empfehlen. Die enge Schneise ist ziemlich steil sowie bucklig und neigt ohne Neuschnee zur Vereisung - im Grunde ähnlich wie der Lochgraben am Spitzing, aber halt auf 500 Höhenmetern. Es scheint sich allerdings zunehmend einzubürgern, bei Kreit-Hof zwischen Brennerbad und Gossensass zu starten, wo es über eine einfache Forststaße via Riedl-Kaser zum Gipfel geht - heute sind außer mir und einer 5er-Gruppe alle Kollegen (etwa 20) über diese Route aufgestiegen. Das ist dann auch wirklich geeignet, um Neulinge mal genussvoll in unser Metier reinschnuppern zu lassen.


    Bilder:


    1: Die ehemalige Skipiste.

    2: Badl-Alm

    3: Enzianhütte

    4: Der windgepresste Westhang.

    5: Gipfelpanorama mit Hochfeiler und weiterer Zillertaler Prominenz.

    6: Die 900 Hm- Südwestmulde verspricht und hält

    7/8: großen Abfahrtsspaß!

    9/10: Die Schneemessstation Zirog sagt; Schneehöhe 250cm. Könnt schon stimmen...



    Heid hob i's richtig daron (erraten)!


    Die lange, einsame Tour auf den Schafkopf durch den Märzengrund stand schon lange auf meiner Wunschliste und heute hatte ich spontan Lust darauf. Außerdem ging ich davon aus, dass der Föhn hier nicht so stark zum Zuge kommt wie auf den Bergen rund um das Inntal - war auch so: Wenig Wind und nur direkt am Gipfel stürmisch.

    Los ging es erstmal in Wanderschuhen mit Skiern etc am Rucksack. Die Tragezeit beträgt eine gute halbe Stunde; wäre weniger, wenn die Forststraße nicht schon tief geräumt worden wäre... Muss man das unbedingt noch vor dem Wochenende machen? Hätte Montag nicht auch gereicht?

    Auf jeden Fall geht es noch einige Zeit auf der Forststraße weiter an der Lab-Niederalm vorbei bis zum Lab-Mittelleger. Hier war ich froh, dass gestern schon ein Ortskundiger unterwegs war, da man den dichten, steilen Wald laut Markus Stadler zwar "nach Lust und Laune" überall hochsteigen kann, aber mit vorhandener Spur geht's halt doch kommoder. Der Wald hier oben ist übrigens einfach märchenhaft: Riesige Fichten und uralte Zirben - in den Kitzbühelern ist mir noch kein schönerer untergekommen.

    Nach einiger Zeit lichtet sich der Wald und perfektes Skigelände zeigt sich: Breite Hänge verschiedenster Steilheit - auch nach 100 Tourengehern wäre da noch massig Platz für eigene Spuren. Das Gelände erinnert ein bisserl an die Riesenmulde unter dem Morgenkogel in den Tuxern. Beim ersten Anstieg bin ich nur auf den Vorgipfel (selber gespurt), weil ich nach dem vierstündigen Aufstieg nun endlich mal eine Abfahrt genießen wollte. Zum Hauptgipfel dauert es etwa 20 Minuten länger.

    Herrliche Abfahrt! Ich habe mich vor allem in flacheren Mulden gehalten, weil da noch Pulver war. Bei der zweiten Abfahrt, dieses Mal vom Hauptgipfel (geniales Panorama), um 14 Uhr ging es auch etwas steiler, weil die leicht harschigen Hänge mittlerweile weich geworden waren. Vor dem Lab-Mittelleger ist skitechnisch in der Abfahrt die "Schlüsselstelle": Eine sehr steile Waldschneise, bei der es viele versteckte Hindernisse in Form von Baumstümpfen gibt. Hier aber sehr guter Pulver und daher heute unproblematisch.

    Die Forststraße bin ich übrigens mit Fellen "abgefahren", weil es einige zwar flache, aber doch längere Gegenanstiege gibt und der nasse Schnee sich eh nicht ohne Schieben fahren lässt.

    Lawinengefahr: Heute gegen Null; aber auch generell bei entsprechender Spuranlage weitgehend sicher.

    Prognose: Wird von der Tragestecke her in etwa gleich bleiben. Ein Radl kann natürlich bei weiterer Ausaperung der Forststraße gute Dienste tun. Das ist zwar streng genommen nicht erlaubt, aber wer wird da schon einen Terz veranstalten - im Winter trifft man da eh niemanden...

    Fazit: Eine herausragend schöne Tour! Wäre nicht der lange Zustieg, gehörte sie sicher zu den großen Kitzbüheler Klassikern.


    Bilder:


    1-3: Herrlicher Wald mit Charakterbäumen.

    4: Nur ein kleiner Teil des weitläufigen Skigeländes.

    5: Der Vorgipfel und der

    6: Hauptgipfel (links)

    7: mit großartigem Panorama.

    8-10: So geht's, wenn's gut geht!🥳



    A bisserl zvui spekuliert


    hab ich heute, als ich das Obernbergtal als Tourenziel (,wo ich noch nicht oft war und genau deshalb hin wollte,) gewählt habe. Die Hoffnung war, heute noch gute Bedingungen anzutreffen, bevor morgen der Föhnsturm richtig zuschlägt. In der Früh sah es auch noch fein aus, doch schon bald zogen die Wolken von Italien herein und machten mir doch einen mindestens mitteldicken Strich durch die Rechnung. Ich hatte natürlich ganz andere Pläne als die beiden im Folgenden beschriebenen Anstiege.

    Zunächst bin ich Richtung Grubenkopf, wobei ich mir auch die Optionen Hoher Lorenzen etc offengelassen hatte. Ich bin einer Spur von gestern gefolgt, die aber kurz nach der Steiner Alm endete (die Kollegen haben dort aus ? Gründen umgedreht). Überhaupt war heute zu beobachten, dass einige Spuren im Irgendwo endeten und man dann selbst schauen musste, wo und wie es weitergeht. Ist ja kein Problem, aber gewundert hab ich mich schon, weil das Wetter gestern sicher besser als heute war.

    Auf jeden Fall bin ich noch bis etwa 200 Hm unter den Gipfel des Grubenkopfes, wo ich wegen fehlender Sicht dann umgedreht habe, weil es nicht möglich war, eine lawinensichere Spur im Blindflug anzulegen.

    Und die Lawinengefahr ist im Gebiet hoch: Überall viel Triebschnee und von gestern viele Lockerschneerutsche im Steilgelände.

    Abfahrt bis fast zum PP und dann auf der Normalroute zur Allerleigrubenspitze, wobei auch hier im Bereich oberhalb der Waldgrenze seltsame Spur/Routenideen zu beobachten waren... Eine Abfahrt auf der Anstiegsroute empfiehlt sich nicht, da im Wald dafür zu wenig Schnee und vor allem die Forststraße aus sicher interessant zu erfragenden Gründen ganz tief geräumt ist. Solche Spezialisten bräuchte es wohl bei uns in Bayern, wenn die Schneeräumung bei 30cm Schnee im Flachland mal wieder weder ein noch aus weiß...

    Für die Abfahrt vom sturmumtosten Gipfel habe ich dann eine Variante gewählt, die durch eine Waldschneise direkt zum Obernberger See führt.

    Die Schneequalität ist eher bescheiden: Teils zwar Pulver, aber oft war gestern schon zu viel Sonne drin und es gab einen leichten Deckel, der sich problemlos fahren ließ.

    Ich hab ja so ein bisserl die Befürchtung, dass für dieses Wochenende generell (also nicht nur im Obernbergtal) die Maxime gelten wird: Wo der Schnee gut ist, kann man nicht hin (Lawinengefahr/Sturm/fehlende Sicht), und wo man sicher unterwegs sein kann, ist der Schnee nix. Aber hier und da wird der kündige Skifex schon was finden...


    Bilder:


    1: Schönes Wetter in der Früh.

    2: Lockerschneerutsche am Hohen Lorenzen

    3: Aufstieg Allerleigrubenspitze.

    4: Die tiefenentschneete Forstraße

    5: Fahrbarer Harsch


    Firnfreuden!


    Jonas hat natürlich recht, wenn er schreibt, dass es anscheinend nicht so viele Leute gibt, die ihre Ski auch mal eine Stunde oder länger hochtragen. Wenn man aber so belohnt wird, wie ich heute, dann nehme ich das gerne in Kauf. Ich hätte heute natürlich auch etwas Anderes machen können, aber die Tour hab ich mir einfach eingebildet, weil sie sommers wie winters wegen der landschaftlichen Schönheit zu meinen absoluten Lieblingen gehört. Heute kam noch das prachtvolle Wetter hinzu, das Firn versprach.

    Gebietskenner werden vielleicht schon beim Ausgangspunkt "Schwarzenau" gestutzt haben, da die Skitour ja in der Regel beim Hochseilgarten gestartet wird, doch da fest davon auszugehen war, dass es bis weit hoch aper ist, bin ich bei Schwarzenau los, weil das zu Fuß schneller und viel schöner ist. Ein Radl würde auf der üblichen Route natürlich gute Dienste leisten, war aber nicht zur Hand. Die apere Strecke habe ich mit Bergschuhen absolviert; mit Skischuhen würde ich mir das nicht antun wollen. Der nächste Satz nur, damit nicht irgendein ortsunkundiger Uhu mal diese Tourenbeschreibung liest und meint, Schwarzenau wäre auch bei guter Schneelage ein sinnvoller Ausgangspunkt: Nein! Der enorm steile Kiefernwald ist bei Schneelage extrem lawinengefährdet!

    Zurück zur Tour: Die Ski müssen eine gute Stunde getragen werden; erst auf halber Strecke zwischen Kotalm-Niederleger und Mittelleger, genau dort, wo die Exposition von West auf Nord wechselt, geht es in die Bindung. Die Schneehöhe steigt dabei abrupt von 0 auf 50cm (ab den Hütten des Mittellegers dann sicher 1m), was natürlich auch heißt, dass die Verhältnisse oben noch eine Zeit lang brauchbar sein werden.

    Der große Vorteil des Kammes zwischen Kotalmjoch und Streichkopf (ich weiß selber nicht ganz genau, welcher der Kammgupfen exakt welcher Gipfel sein soll) liegt darin, dass die Feinexposition der einzelnen lohnenden Hänge und Mulden von Südost bis Südwest reicht und sie daher im Stundentakt ihren optimalen Firnzeitpunkt erreichen. Und der liebe Gott hat es so einzurichten gewusst, dass man ziemlich genau eine Stunde braucht, um nach einer Abfahrt zum (verfallenen) Kotalm-Hochleger wieder am Beginn der nächsten Abfahrt zu stehen. Bei mir heute: 1.Abfahrt: 11.15, 2.: 12.15, 3.: 13.15 Uhr - drei Mal bester Firn!

    Da die Latschen sehr gut eingeschneit sind, bieten sich in den unteren Hängen wahnsinnig viele Variationsmöglichkeiten. Die 2. Abfahrt habe ich so gewählt, dass ich unmittelbar in der Grube unter dem Steinernen Törl rauskomme. Da bin ich dann hoch und links des Törls auf eine alte Aufstiegsspur zum Streichkopf gestoßen, der ich gefolgt bin. Toll auf einem sicheren Rücken angelegt! Die folgende Abfahrt war die beste des Tages und führte mich durch die herrliche Riesenmulde bis kurz oberhalb der Dalfazer Alm.

    Zurück am Törl beschloss ich nach kurzer Zwischenabfahrt in die Grube (geht nicht mit Fellen), nochmals zum Kotalmjoch aufzusteigen, weil die Hänge erstaunlicherweise auch um 15 Uhr noch nicht "durch" waren - zwar etwas sulziger, aber immer noch feste Unterlage und kein einziger Durchbrecher.

    Tipp: Für die Abfahrt zum Mittelleger am besten nach dem Steilhang links halten und lieber genussvoll abfahren bis es an einem Bach nicht mehr weitergeht, als zu versuchen die Höhe zu halten und zur Alm zu schieben. Am Bach wieder anfellen, zur Alm und dann noch etwa 150 Hm die Hänge rechts der Alm hinauf. Das bringt einen netten Bonushang + tollen Karwendelblick. Ich trinke da oben dann immer mein Bier...

    Lawinengefahr: null. Man möge sich da nicht von dem kleinen Lockerschneerutsch auf einem der Bilder irritieren lassen. Allerdings sind manche Hänge auch 35 Grad + steil, sodass bei schlechtem Timing die Gefahr besteht, Nassschneerutsche auszulösen.

    Harscheisen sollte man bei Firntouren eh dabei haben, gebraucht habe ich sie aber nur in den beiden kurzen schattigen Steilhängen vor dem Hochleger und dem Steinernem Törl.

    Fazit: Selten habe ich so genialen Firn erlebt! Das liegt in diesem Fall aber auch daran, dass in den letzten Tagen genau ein Kollege am Weg war und die Hänge daher komplett unverspurt waren. Ich hatte im Vorfeld auch überlegt, in Hochfügen auf Tour zu gehen. Da hätte ich zwar nicht tragen müssen und es hätte auch aufgefirnt, aber was wäre das für ein "Firn" gewesen bei den sicher maximal verspurten Hängen?



    Bilder:


    1: Ja, wo isser denn, da Schnee?

    2: Aha - da herom hod er si einquartiert!

    3/4: Für mich der schönste Teil des Rofan.

    5: Blendend weiße Hänge und grandioses Panorama.

    6: Blick von oben in den Hang,

    7: der sogleich befahren wird.

    8: Im Anstieg zum Streichkopf.

    9: Abfahrt von dort.

    10: Die herrliche Mulde oberhalb der Dalfazer Alm.




    Hier nur ein kurzer Bericht zu den Verhältnissen oberhalb vom Innerst. Ich hatte gestern wie Martin auch besseres Wetter erwartet und auf Firn gehofft. Plan war über das Nurpenstal hoch, evtl einmal (im Firn, da Osthang) runter, nochmal hoch und dann (mit Zwischenabfahrt) zur Nafingspitze rüber und westseitig zur Weidener Hütte und via Rodelbahn zum PP. Letztlich wurde es nur die Überschreitung der Rosslaufspitze, da die Wolken ein Auffirnen verhinderten und der Föhnsturm ziemlich unerträglich war. Ganz mieser Bruchharsch in der Abfahrt, aber so was kommt halt vor...

    Die wichtigste Info von allgemeinem Interesse ist vielleicht folgende: Sowohl ins Nurpenstal als auch Richtung Weidener Hütte muss man erst mal eine halbe Stunde tragen. Die Ziele hinter der Hütte (Hobarjoch etc) haben eine gute Schneelage, weiter talauswärts schaut es mau aus.


    Bilder: