Beiträge von Andreas84

    Heute morgen dachte ich mir, es wär doch fein, ein Feierabend-Bier auf dem Wallberg zu trinken und so bin ich nach der Arbeit um kurz nach 15 Uhr am Parkplatz los. Aufstieg und Abfahrt erfolgten fast komplett auf der Forststraße bis zum Wallbergkirchlein. Auf den Gipfel habe ich verzichtet, weil es da eh zu wenig Schnee hat, um mit den Skiern ganz aufzusteigen. Die Forststraße hat genug Schnee und ist hart aber griffig. Für den Sonnenuntergang (um 16 Uhr) war ich zu spät dran, aber auch so war es oben sehr stimmungsvoll. Die Abfahrt ging dank des hellen Mondscheins sogar ohne Stirnlampe.

    Sonstiges: Alle gängigen Touren im Gebiet sind gespurt, also Setzberg (auch Ostabfahrt wurde schon gemacht) sowie die Plankenstein-Reibn. Bei der Reibn wurde aber noch nicht über die Siblie-Seite abgefahren, da es hier zu wenig Schnee hat.


    Bilder:



    Da der Wetterbericht erst im Laufe des Tages besseres Wetter angesagt hatte - momentan ist das Wetter ja oft schöner als angekündigt, siehe auch Michis Bericht von gestern -, habe ich es gemütlich angehen lassen und war erst um 10 am gähnend leeren Parkplatz. Hier erwartete mich freilich schon bestes Wetter und die letzten Wolken lösten sich gerade auf. Ich war ohne bestimmtes Ziel losgefahren und hab mich dann spontan für die Reibn entschieden, weil die einfach den größten Landschaftsgenuss bietet. Vom Schnee her war nicht viel zu erwarten: In der Nacht hatte es abgekühlt und 1-3cm geschneit. Folglich ist der Schnee da, wo er vorher feucht war (also in Höhenlagen unterhalb 2000 überall, auch nordseitig), harschig, aber mit graduellen Unterschieden.

    Route: Der Aufstieg zum Taubenstein ging heute dank des minimalen Neuschnees ohne Harscheisen. Danach bin zum Lempersberg hoch und hab mal in die steile Nordostabfahrt geschaut: Diese ist noch jungfräulich, aber mit gutem Grund - zu wenig Schnee. Und bevor ich da jetzt wieder negative Kommentare bekomme: Diese Abfahrt, die lange "verboten" war, ist mittlerweile sinnvollerweise erlaubt. Also weiter auf guter Spur zur Rotwand. Von hier bin ich über die Nebelrinne abgefahren, was trotz Harsch gut ging. Nach dem oberen Steilstück hab ich ziemlich weit nach links gequert, bis ich eine schöne Mulde fand, die nicht von den Lockerschneerutschen der letzten Tage malträtiert war. Vom Schnee her das beste heute: Tragfähiger Harsch, der sich bei entsprechender Schwungtechnik gut fahren ließ. Bei der Großtiefental-Alm hab ich dann entschieden, auf den Auerspitz, den ich sonst immer gerne mache, zu verzichten, weil die Abfahrt da noch sehr steinig ist und man die Ski ja nicht sehenden Auges kaputt machen muss. Daher ging es hoch zum Miesingsattel, im fahrbaren Bruchharsch runter ins Kleintiefental und via Taubensteinhaus zurück. Die Taubenstein-Abfahrt ist hart, aber nicht eisig; Steine muss man bei angepasster Fahrweise keine erwischen.

    Grundsätzlich sollte man bei den momentanen Verhältnissen aber schon gut auf dem Ski stehen - daher auch die Gefahreneinschätzung "mäßig", weil Sturzgefahr mit Verletzungsfolgen bei der geringen Schneemenge doch gegeben ist . Die Lawinengefahr ist hingegen sehr gering.

    Fazit: Ein wunderbarer Tag, an dem ich niemandem begegnet bin - das gibt's auf der Rotwand-Reibn auch nicht oft. Auch den "schlechten Schnee" sehe ich langfristig eher positiv, da die Wetterentwicklung der letzten Tage dazu geführt hat, dass nun eine kompakte Schneedecke/Unterlage vorhanden ist, die auch nicht gleich wieder wegschmilzt.


    Bilder:


    1-6: Die wunderschönen Landschaftseindrücke und Ausblicke erklären (neben der Nähe zu München) die Beliebtheit der Rotwand-Reibn.

    Zu Bild 4: Nicht von den schönen Spuren täuschen lassen: Hier (das wäre die Abfahrt Lempersberg - Wallenburger Alm) ist jetzt Bruchharsch.

    7/8: Einfahrt Nebelrinne von oben und unten.

    9: Besagte Mulde mit gut fahrbarem Harsch.

    10: Großtiefental-Alm.




    Viel Pulver, wenig Andrang.

    Die Verhältnisse im Hochfügener Tourengebiet sind für die Jahreszeit wirklich gut. Es liegen im Mittel 50-70cm Schnee und dieser ist (außer südseitig) trotz der höheren Temperaturen gestern und heute noch schön pulvrig. Freilich kann man schon noch den einen oder anderen Stein erwischen, aber wir sind heute gut durchgekommen.

    Umso erstaunlicher für mich, dass heute so gut wie nichts los war und auch in den letzten Tagen nicht. Der Rosskopf hat immer noch nicht mehr als 15 Befahrungen und an Gilfert und Kraxentrager schaut es ähnlich aus.

    Nun zu unserer Tour: Wir (Angie und ich) sind um kurz vor 8 am PP los und zunächst über die normale Skitouren-Route zum Kleinen Gilfert. Nach einer schönen Abfahrt bis zum Pfundsalm Hochleger ging es weiter zum Rosskopf (ebenfalls Standardroute). Nebenbei: Super Spuranlage bei beiden Anstiegen! Die Abfahrt erfolgte in tiefstem Pulver durch die steile (bis 40 Grad) Nordflanke - genial!

    Die Lawinengefahr schätze ich als sehr gering ein - allenfalls Geleitschneegeschichten in sehr steilen Südhängen.

    Hinweis zur allgemeinen Schneelage in den Tuxer Alpen: Das Hochfügener Gebiet war bei den Schneefällen deutlich begünstigt. In den benachbarten Tälern liegt zu wenig Schnee für sinnvolle Touren: So in den Osthängen des Nurpenstals oder Richtung Pangert auf der Zillertaler Seite.


    Bilder:


    1-4: Kleiner Gilfert.

    5-10: Rosskopf.



    Do is a - da Champagner-Buiver!

    Durch die klare, kalte Nacht ist genau das eingetreten, was ich im Beitrag vom Mittwoch schon erwähnt hatte: Dem etwas schweren Schnee wurde über Nacht die Feuchtigkeit entzogen und übrig blieb bester Pulver. Dem entsprechend war das heute natürlich das erste Glanzlicht der noch jungen Skitourensaison.

    Die Tour: Gestartet bin ich um 8 bei minus 10 Grad und zunächst über die Forststraße bis kurz vor die Faulbaumgartenalm. Die Straße ist noch nicht als Rodelbahn präpariert, aber es läuft runter auch so bestens. Was mich gewundert hat, ist, dass gestern noch niemand Richtung Beil ist, obwohl offensichtlich schon ein paar Kollegen in der Gegend unterwegs waren. Das bedeutete für mich, dass ich alles spuren durfte (und natürlich als erster abgefahren bin). Nach der Stadelkehralm bin ich aber nicht zum Beil, sondern erst mal auf den unbenannten Gupf über der Alm, weil ich mich für die Mühen mit einer ersten Abfahrt belohnen wollte. Außerdem ging ich eh davon aus, dass der Gipfelhang des Kleinen Beil eingeweht und zu gefährlich ist und anstatt Zeit und Kräfte darin zu investieren, das aus der Nähe genau zu sehen, bin ich lieber auf den "Stadlkehrbichl", wie ich den Gupf jetzt einfach mal nenne. Interessanterweise ist auch keiner der nach mit kommenden Kollegen Richtung Beil weitergegangen und beim zweiten Aufstieg bin ich mit einem einheimischen Paar noch so weit aufgestiegen, dass man sehen konnte, dass der Beil-Gipfelhang mindestens grenzwertig ist. Skifahrerisch am lohnendsten sind aber eh die Hänge zwischen 2050 und 1600m und die hab ich mir vier Mal gegönnt.

    Die Schneehöhe liegt oberhalb der Faulbaumgartenalm zwischen 50 und 70cm und ich hatte (bei etwas defensiver Fahrweise) keinen Steinkontakt.

    Die obige Gefahreneinschätzung "erheblich" bezieht sich übrigens nur auf den Gipfelhang, der Rest ist lawinentechnisch völlig unproblematisch.

    Sonstiges: In den ostexponierten Hängen auf der rechten Talseite (Mareitkopf, Galtenberg) liegt viel weniger Schnee - definitiv momentan nicht sinnvoll. Das ist aber keine für die Kitzbüheler allgemein gültige Aussage, da rund um den Windfänger Galtenberg immer eigene Gesetze herrschen. Die Ostabfahrt vom Lämpersberg zum Beispiel wurde heute auch gemacht und sieht toll aus.

    Prognose: Wird schlechter, wenn morgen die Warmfront kommt.



    Bilder:


    1: Auf der Forststraße - sehr frostig heute morgen.

    2/3: Spurarbeit mit famoser Aussicht.

    4: Am höchsten Punkt: Hier kann man sehen, dass der Beil-Gipfelhang stark eingeweht ist.

    5-8: So macht das richtig Spaß!

    9/10: Bei der Stadelkehralm lässt es sich gut in der Sonne sitzen.




    Des war heid doch glei deitlich kommoder wia gestan!

    Heute bin ich vor der Arbeit zum Spitzing hoch und hab die Kombination von Rauhkopf und Tanzeck gemacht. Wirklich gute Bedingungen - der Pulver ist zwar etwas schwer, lässt sich aber fein fahren. Am Tanzeck war's sogar einen Tick besser. Die Schneehöhe steigt von 30/40 cm unten bis auf etwa 60/70cm oben an.

    Wenn man auf die obersten 20 Hm am Rauhkopf verzichtet, ist die Gefahr von Steinkontakt gering. Von der Schneelage her gehen alle Touren im Gebiet, aber die Frage ist halt wie es mit der Unterlage ausschaut. Die Tanzeck-Reibn hab ich zum Beispiel heute wegen des steinigen Mittelteils nicht gemacht.

    Es war heute schon einiges los, sodass die Standardrouten morgen recht verspurt sein dürften.

    Prognose: Bleibt morgen fein, aber am Samstag könnte die angekündigte Warmfront zum Spielverderber werden.


    Bilder:


    1/2: In den unteren Hängen.

    3: Kleines Sonnenfenster.

    4-6: Rauhkopf

    7-10: Tanzeck


    2 Grad zu warm.

    Ein bisserl komisch ist die aktuelle Kaltfront ja schon, weil es anscheinend nur ganz geringe Temperatur-Unterschiede gibt. Bei mir daheim (500m) 0°, in Holzkirchen 0°, ebenso am Tegernsee und auch am Parkplatz. Die Folge davon ist, dass der Pulver insgesamt etwas auf der feuchten Seite ist und Hänge unter 30 Grad bei der enormen Neuschneemenge schon anstrengend zu fahren sind.

    Ich bin heute nach der Arbeit am frühen Nachmittag gestartet und zunächst via Siebli-Diensthütte zu den Röthenstein-Almen aufgestiegen. Bis hier war gespurt, aber nicht weiter. Mein Plan sah vor, über die "Waldroute" zum Röthenstein aufzusteigen und dann eine der steilen Abfahrten zu nehmen. Das hat aber nicht geklappt. Der Aufstieg durch den Wald war aufgrund vieler umgestürzter Bäume (da sind seit letztem Jahr wohl einige dazugekommen) mühsam und meine Spuranlage ist dementsprechend auch "gewöhnungsbedürftig", um nicht zu sagen grottig. Die Schneehöhe steigt von etwa 20cm am PP zu 40 an den Almen und wird dann im Wald immer noch höher (50-60cm). Als ich kurz unter dem Gipfel aus dem Wald kam, lag dann ein Meter Schnee. Und der war mir aufgrund der fehlenden Fluffigkeit sehr unsympathisch, sodass ich mich entschied wegen der offensichtlichen Lawinengefahr auf die 15 Hm zum Gipfel zu verzichten und wieder durch den Wald runterzufahren. Wie richtig meine Entscheidung war, zeigte sich, als ich im Wald an der Kante über einem Mini-40-Grad-Hang entlangfuhr und prompt ein Schneebrett auslöste. Überhaupt nicht gewundert hat es mich daher, dass der LLB für morgen einen 3er oberhalb von 1500 Metern ausgegeben hat. Bitte ernst nehmen!

    Freilich hatte ich mir etwas anderes erhofft und auch nicht mit so viel Neuschnee gerechnet (laut LLB oberhalb 1500 bis zu 60cm im Mittel), aber sonst wär's von der Winterstimmung her schon fein gewesen.

    Prognose: Sollte es in der Nacht schon aufklaren, ist es durchaus möglich, dass der Schnee morgen besser ist, wenn ihm die Abstrahlung die Feuchtigkeit entzieht.


    Bilder:


    1-3: Schöne Winterstimmung auf den Forstwegen.

    4: Ein paar der umgestürzten Bäume.

    5-7: Die Schneehöhe nimmt ständig zu.

    8/9: Ein paar brauchbare Schwünge im Wald.

    10: Das Schneebrett. Ich bin danach über den abgegangenen Hang abgefahren, um ein aussagekräftiges Foto zu machen.


    Vom Aussehen her, nicht aber dem Namen nach kennt wahrscheinlich jeder den Pletzachkogel. Es ist jener Berg mit der sehr markanten Felssturzzone, den man sieht, wenn man auf der Autobahn von Wiesing Richtung Kramsach fährt. Obwohl er ansonsten eher unscheinbar wirkt, gab es hier in der Vergangenheit verheerende Felsstürze - in der Römerzeit etwa verlegte der letzte große das gesamte Inntal, sodass der Fluß bis ins Zillertal hinein aufgestaut wurde.

    Die Besteigung des Pletzachkogels ist eine nette Sache, gerade an so halbschaarigen Tagen wie heute: Bei höheren Gipfelzielen hätte man sich bei dem Föhn wohl ordentlich durch nassen Schnee kämpfen dürfen. Am Pletzach liegen maximal 5-10cm, dafür aber durchgehend. Grödel brauchte es nicht - in den nächsten Tagen aber zu empfehlen, wenn es kälter wird.

    Route: Von Kramsach auf der Forststraße hoch, bis man aus dem Wald kommt. Nun gibt es einen steilen, nicht markierten oder beschilderten Steig zum Gipfel. Da gestern schon jemand den gemacht hat, war die Orientierung kein Problem - ohne Spuren bei Schnee und fehlender Ortskenntnis aber fast nicht zu finden, da es auch ziemlich durch's Unterholz geht. Abstieg auf dem normalen Weg bis zur Forststraße und hinab ins Tal. Grundsätzlich gibt es diverse Erweiterungsmöglichkeiten, wenn man Lust und Laune hat.

    Anforderungen: 1000 Hm, 12 Km, 4-5 Stunden. T2-3.

    Der Föhn heute könnte sich meiner Einschätzung nach positiv für uns Skitourengeher auswirken, weil durch das Antauen des Schnees und das Gefrieren in der Nacht normalerweise eine Unterlage für die kommenden Schneefälle entstehen sollte.


    Bilder:

    Die Tour ist doch ganz nett. Ohne dass es einen freilich vor Begeisterung aus den Latschen hauen würde...


    Heller die Dolomiten nie glänzen

    als in der Vorweihnachtszeit.

    Der Kolfuschger Höhenweg ist für mich so ein Paradebeispiel dafür, wie wichtig der richtige Zeitpunkt für ein außergewöhnliches Bergerlebnis ist. Die Tour ist ja wirklich einfach und zurecht sehr beliebt, sodass sich im Sommer die Leute fast über den Haufen rennen - heute war aber außer uns niemand unterwegs. Dazu Traumwetter und genau die richtige Menge Schnee, damit es schön winterlich ist, man aber noch gut ohne Schneeschuhe oder Ski gehen kann. Die Tour ist landschaftlich extrem schön und das Panorama umfasst die gesamte Dolomiten-Prominenz (Tofane, Antelao, Pelmo, Civetta, Marmolada, Sella, Langkofel).

    Route: Kirche Kolfuschg - Col Pradat - Edelweißhütte - Rifugio Forcelles - Jimmy Hütte. Zurück etwa eine halbe Stunde am Anstiegsweg und dann mit Steig 8b nach Kolfuschg.

    Anforderungen: 800 Hm, 12 Km, 4-5 Stunden. T2-3. Sehr einfache Tour und auch nicht lawinengefährdet.

    Schneelage: In den Dolomiten liegen etwa 10-20cm Schnee - heute auch südseitig noch sehr fluffig. Skitouren abseits der Pisten, wo momentan die Schneekanonen laufen (Saisonstart voraussichtlich 3. Dezember), machen wenig Sinn. Für Schneeschuhe bräuchte es auch 20cm mehr Schnee. Heute haben wir gar keine spezielle Ausrüstung benötigt.

    Trotz der wirklich niedrigen Temperaturen haben wir im Auto übernachtet - am Freitag bei Meran und nach einem Saunatag in Brixen gestern diese Nacht im Gadertal (nicht direkt in Kolfuschg). Ich möchte schon betonen, dass es ein sehr großes Glück ist, mit Daniela eine Partnerin zu haben, die auch bei minus 15 (Temperatur heute morgen in Alta Badia) ohne Heizung gerne mit mir im Auto übernachtet! Gute Schlafsäcke sind da freilich Pflicht.


    Bilder:


    1: Frostiger Morgenkaffee mit Fanes-Blick.

    2: Die Kirche von Kolfuschg.

    3-7: Ein Dolomiten-Wintertraum.

    8-10: Der Genuss darf an so einem Tag nicht zu kurz kommen. Punsch hatten wir dabei und bei der Jimmy-Hütte haben wir Nudeln gekocht.


    Gestern sind Daniela und ich wieder nach Meran gefahren, wo gerade ausnahmsweise keine Saison ist. Unsere Bekannten hier sagen nämlich, dass in Meran eigentlich immer Saison ist, außer vielleicht drei Wochen im November. Dem entsprechend haben wir auf unserer Tour gestern auch niemanden getroffen.

    Route: Bei Touren rund um Meran in den niedrigen bis mittleren Höhenlagen ist es grundsätzlich so, dass es gefühlt hundert Feinvarianten gibt und man mindestens an 30 beschilderten Kreuzungen vorbeikommt. Daher nur so grob, wie wir gegangen sind: Meran - Maiser Waalweg bis kurz vor Saltaus - hoch nach Verdins - Schenner Waalweg bis Schenna und mit Weg 10 von dort wieder nach Meran. Die Tour ist wirklich schön und die beiden Orte Verdins und Schenna sehenswert.

    Anforderungen: 700 Hm, knappe 20 Km, 6-7 Stunden. Durchweg T2.

    Schnee liegt um Meran erst ab 1000 Meter und auch weit oben nur wenig. In den Dolomiten hat es ein bisserl mehr geschneit, aber für Skitouren reicht das m.E. noch nicht - mehr dazu dann morgen... Das Wetter war gestern bewölkt, aber trocken und es ist (auch heute) deutlich wärmer als nördlich des Hauptkamms.



    Bilder:


    1-4: Spätherbst am Maiser Waalweg.

    5/6: Der Aufstieg nach Verdins.

    7/8: Eben dort.

    9: Burg Schenna.

    10: Mausoleum des Erzherzogs Johann in Schenna.



    Ein persönlicher Klassiker

    ist die Überschreitung von Heu-, Plessen- und Kienberg für mich, die ich mehrmals im Jahr mache. Ich bin ja gar nicht der Typ, der seinen "Hausberg" hat, weil mich ständige Wiederholungen langweilen, aber diese Tour ist schon so etwas wie meine "Hausrunde". Besonders schön sind die Ausblicke ins Inntal und die Tatsache, dass meistens nichts los ist.

    Route: Vom PP über den "Alten Steig" (steht auf dem Schild) zur Jocheralm - Kienberg - Plessenberg - Heuberg - Jocheralm - über die Forststraße zum PP.

    Anforderungen: 800 Hm, 10 Km, 3-4 Stunden. Maximal T3. Komplett schneefrei.

    Die Tour eignet sich übrigens wie die ganzen Brandenberger Alpen sehr gut für Schneeschuhwanderungen - es soll ja nun relevant Schnee kommen. Die lohnenden Skitouren im Gebiet sind hingegen rar und eher etwas für Kenner und stille Genießer.


    Bilder:


    1: Föhn erzeugt ja immer eigene Lichtstimmungen.

    2: Am Weg zum Kienberg.

    3: Interessant zu beobachten, wie sich die Föhnmauer von Westen kommend aufbaut. Den Venediger und den Glockner hat sie schon eingesackelt, das Wiesbachhorn erfreut sich (noch) der Sonne.

    4: Kienberg: "Gott schütze unsere Heimat". Da darf der liebe Mann sich aber mal gehörig anstrengen...

    5/6: Das kunstvolle Gipfelkreuz am Plessenberg.

    7: Ein kleines, schmuckes neues Kreuzerl am Heuberg.

    8/9: Schöne Blicke ins Inntal.

    10: Die verborgene Weltmacht: Maxlrainer Kirtabier.


    Ob man dem Nonsjöchl, das eigentlich nur ein bekreuzter Gupf im Westkamm des Gilfert ist, den Rang eines echten Gipfels zugesteht, sei mal dahin gestellt - die Tour ist auf jeden Fall wegen der schönen Ausblicke und der urigen Zirbenwälder sehr lohnend.

    Daniela und ich haben sie heute mit unseren Freunden vom Weerberg, Katrin und Michael, gemacht.

    Route: Vom PP zunächst neben der Skipiste hoch und dann bei einem Wegweiser in den Wald. Diesem Steig folgt man bis zum Gipfel. Wir sind dann über die Nonsalm nach Innerst, wo Michaels Onkel der Wirt ist, abgestiegen und zurück nach Weerberg, wo mein Auto stand. Es gibt für die Tour diverseste Varianten, wobei natürlich der Aufstieg bis zum Gilfert die lohnendste ist.

    Anforderungen: 800 Hm, 10 Km, etwa 4 Stunden, max. T3. Fast komplett schneefrei.


    Bilder:


    Wie gesagt prägen vor allem die schönen Wälder und Ausblicke die Tour.


    Heute war wieder so ein absoluter Sahne-Herbsttag, aber das schönste an der Tour war, dass mein jüngster Bruder Maxi mit dabei war, der sonst oft familiär und beruflich sehr eingespannt ist. Aber momentan hat er Elternzeit und so haben wir heute die Gelegenheit genutzt, eine meiner Lieblingstouren im Kaiser zu machen. Gestartet sind wir im Nebel, aber genau an der richtigen Stelle - dem Ausstieg aus dem Maiklsteig - haben wir die Sonne erreicht. Einfach herrlich, am Ursula-Kreuz genau 10 Meter über dem Nebelmeer zu sitzen!

    Route: PP - Maiklsteig - Ursula-Kreuz - Gscheuerkopf - Kaiserhochalm - Gamskögerl - Ackerlhütte - Schleierwasserfall - PP. Es gibt diverse Varianten, die Tour entweder abzukürzen oder zu erweitern. Zum Beispiel kann man noch zum Baumgartenköpfl gehen oder Ackerl- und/oder Maukspitze besteigen.

    Anforderungen: Maiklsteig T4 mit einigen Sicherungen (kein KS-Set nötig), der Rest T2-3. Etwa 1000 Hm und 15 Km Strecke, 5-6 Stunden.

    In der Nacht hatte es bis 1500 herunter leicht geschneit, aber das ist heute schon wieder weggeschmolzen und auch Ackerl- und Maukspitze werden morgen wieder fast komplett schneefrei sein.

    Durch die geringe Gipfelhöhe und die südseitige Exposition einfach die perfekte Herbsttour!


    Bilder:


    1/2: Nebelobergrenze erreicht!

    3: Der schöne Buchenwald am Kamm des Niederkaiser.

    4: Kaiserhochalm.

    5: So soll Herbst sein!

    6: Ackerl- und Maukspitze.

    7: Bei der Ackerlhütte.

    8-10: Der Schleierwasserfall ist auch bei wenig Wasser beeindruckend. Hier waren natürlich einige Kletterer zu beobachten.


    Bei der Wettervohersage war die Tourenplanung für heute eigentlich ganz simpel: So lange nach Süden fahren, bis man in die Sonne kommt. Das war kurz nach dem Brenner der Fall und so sind wir (Daniela und ich) gleich ins Pflerschtal abgebogen und haben dort eine feine Runde gemacht. Zwar sind immer wieder Wolken über den Hauptkamm herübergekommen, aber in Summe ein heiterer Tag.

    Route: Vom PP sind wir auf dem normalen Weg zur Hütte aufgestiegen und haben uns dann für den Abstieg spontan eine sehr lohnende Variante ausgesucht: Von der Hütte zehn Minuten zurück und dann auf weiter auf dem Pflerscher Höhenweg bis zur ersten Abzweigung ins Tal. Man kommt dabei bei der Kirche in St. Anton heraus und muss 200 Hm zurück zum PP aufsteigen. Hätte ich die Variante gleich im Blick gehabt, wäre es logischerweise geschickter gewesen, in St. Anton zu parken. Aber sei's drum.

    Anforderungen: 1200 Hm und knapp 15 Km, 6-7 Stunden. Geht nicht über T3 hinaus. Die Route ist komplett schneefrei. Nordseitig liegt im Pflerschtal Schnee bis 1500 herunter, allerdings generell nur wenige Zentimeter. Südseitig beginnen relevante Schneefelder bei etwa 2800 Metern. Die Überschreitung der Weißen Wand zur Magdeburger Hütte könnte sogar noch möglich sein, aber das ist schon ein größerer Konjunktiv, weil die Schlüsselstelle (das Band unter der WW) auf jeden Fall schneebedeckt ist. Beide Hütten haben aber keinen Winterraum.

    Auf jeden Fall war das heute eine wunderbare Tour, bei der wir uns die mitgebrachten Feinerles (warme Suppe, Punsch und Lebkuchen) auf der Tribulaunhütte im Angesicht des gefrorenen Sandessees in der Sonne schmecken lassen konnten. Auf dem See könnte man momentan übrigens sogar Schlittschuhlaufen 😉.


    Bilder:


    1/2: Im Anstieg zur Tribulaunhütte hat man stets schöne Ausblicke und kommt an einigen Wasserfällen vorbei.

    3: Der Pflerscher Tribulaun dominiert mit seiner Wucht natürlich.

    4: Einsamkeit in großer Landschaft. Außer uns war heute keiner unterwegs.

    5/6 Ein warmer Punsch bildet doch einen schönen Kontrast zum zugefrorenen See!

    7: Idealer Rastplatz an der Tribulaunhütte mit dem Goldkappl im Hintergrund.

    8: Der Pflerscher wieder...

    9: Der Höhenweg führt spektakulär an dessen Wänden entlang.

    10: Blick ins Schneetal, das seinem Namen momentan noch nicht gerecht wird. Hier führt übrigens ein großartiger Steig durch: Siehe meinen Bericht zum Gschnitzer Tribulaun aus dem Sommer.




    Eine perfekte Herbsttour

    hab ich bei dem famosen Wetter heute wieder erwischt. Die Lärchen stehen noch in vollem Glanz und das Panorama vom Solstein ist sowieso erstklassig. Dazu erstaunlich wenig los; nur fünf Leute waren am Solstein unterwegs.

    Route: Hochzirl - Solsteinhaus - Großer Solstein - Abstieg zur Neuen Magdeburger Hütte über den Höttinger Schützensteig - Hochzirl. Ab dem Solsteinhaus bis zum Gipfel liegt immer wieder etwas Schnee. Es ist aber nicht eisig und Grödel waren nicht nötig. Der Höttinger ist komplett schneefrei.

    Anforderungen: 1700 Hm, knappe 25 Km, 7-8 Stunden. Die unteren 300 Hm am Schützensteig T4 mit ein paar Sicherungen, ansonsten T3 und einfacher.

    Während sich die Route über das Solsteinhaus auch für Ski und Schneeschuhe eignet, ist der Höttinger Schützensteig im Winter bzw bei relevanter Schneelage nicht begehbar.

    Sonstiges: Normalweg Erlspitze komplett schneefrei. Beim Kleinen Solstein (höchster Gipfel der Nordkette auch nur ein Schneefeld, aber genau bei der Schlüsselstelle, der steilen Querung.

    Generell liegt die Schneegrenze südseitig teilweise schon wieder über 2800 Metern (Bettelwurf zum Beispiel aus der Ferne komplett aper), während schattseitig durchaus bis 2000 Meter Schnee liegt.


    Bilder:


    1-3: Aufstieg zum

    4: Solsteinhaus.

    5: Großartiges Gipfelpanorama.

    6: Am meisten Schnee liegt zwischen Gipfel und Sattel.

    7/8: Am Höttinger Schützensteig.

    9: Bei der Neuen Magdeburger Hütte.

    10: Landschaftskunst.


    Besser geht es eigentlich nicht.

    Wie angekündigt hier der zweite Teil meiner Cimonega-Tour, der einen einmalig schönen Höhenweg mit einem Abstieg durch eine spektakuläre Schlucht verbindet. Sogar für die Dolomiten außergewöhnlich beeindruckend!

    Route: Vom Rifugio Bruno Boz, wo ich ja im Winterraum genächtigt hatte, zum Pass de Mura. Nun folgt der westliche Cimonega-Höhenweg (= Traversata Cimonega Ovest) zum Bivacco Feltre Walter Bodo. Vom höchsten Punkt des Steigs kann man weglos den Col Becchei besteigen (einfach, geht nur über einen mittelsteilen Wiesenhang 100m hoch), von wo aus man an klaren Tagen wie am Mittwoch die Lagune von Venedig sehen kann. Bereits kurz vor dem Bivacco kommt man an einigen sehenswerten Wasserfällen und Nixentümpeln vorbei, aber der Abstieg zur Casera Cimonega und weiter durch die wilde, enge Schlucht des Caorame-Bachs ist einfach unbeschreiblich (siehe Bilder). Man kommt am Ende beim Stua-Stausee raus und ist schnell am PP.

    Anforderungen: etwa 400 Hm Aufstieg, 1700 Abstieg, 15 Km, 6-7 Stunden. Stellenweise T4 und ausgesetzt, aber an sich nicht schwierig.

    Sonstiges:

    1) Von der Casera Cimonega könnte man über den östlichen Cimonega-Höhenweg zu den Piani Eterni weitergehen (T5 und teils sehr ausgesetzt). Ich habe diese Tour vor ein paar Jahren mal beschrieben.

    2) Auch als Tagestour möglich; Route dann: PP - Malga Alvis - Passo Alvis - Pass de Mura - Bivacco - Casera Cimonega. Da darf man dann 8-10 Stunden veranschlagen.

    Bivacco Feltre Walter Bodo: Das sind zwei Biwakschachteln mit insgesamt gut 20 Schlafplätzen. Betten und Decken vorhanden, Quelle unmittelbar am Bivacco und wenn diese mal nicht sprudelt, zwei Bäche in unmittelbarer Nähe. Kein Ofen und auch ansonsten ist alles selbst mitzubringen. Ich habe da vor ein paar Jahren (siehe oben) mal übernachtet. Großartiger Standort! Tipp: Ein eigener Schlafsack ist angenehm, weil die Decken doch sehr ranzlig sind...

    Fazit: Ich weiß, dass ich zum Schwärmen neige, aber diese zwei Tage waren einfach der Wahnsinn! Selbst in den Dolomiten gibt es nicht viel vergleichbares. Wer's nicht glaubt: "Prove me wrong!" wie Charlie Kirk gesagt hätte.


    Bilder:


    1: Sonnenaufgang am Pass de Mura.

    2/3: Traversata Cimonega Ovest.

    4: Das, was am Horizont so hell leuchtet, ist keine Wolke, sondern die Lagune von Venedig.

    5: ☺️

    6: Bivacco Feltre.

    7: Bei der Casera Cimonega.

    8-10: In der Schlucht des Caorame-Bachs.



    Das Staunen währt lange.

    In den letzten beiden Tagen habe ich eine Tour gemacht, die von den Landschaftseindrücken her ganz sicher in der Dolomiten-Champions-League spielt. Übernachtet habe ich dabei im Winterraum des Rifugio Bruno Boz. Ich werde den Bericht in zwei Teilen veröffentlichen.

    Dienstag: Rifugio Boz und Sasso Scarnia.

    Gestern bin ich zunächst über die Malga Alvis zum gleichnamigen Pass aufgestiegen, von dem man in wenigen Minuten das traumhaft gelegene Rifugio Boz erreicht. Nachdem ich dort mein Übernachtungszeug deponiert hatte, ging es weiter zum Passo Finestra. Hier beginnt ein phänomenaler Höhenweg, dem man theoretisch bis zum Monte Pavione folgen könnte. Mein Ziel war aber der imposante Sasso Scarnia. Dabei folgt man dem Höhenweg komplett um den Scarnia herum, bis man eine Graswiese erreicht. Über diese weglos Richtung Gipfel. Ich habe diesen tatsächlich nicht erreicht, sondern einen fast gleichhohen Punkt am Grat, von wo aus Latschen den Weiterweg versperrten. Im Rother Führer 8 ist von einem Pfad zum Gipfel die Rede, aber den gibt es definitv nicht mehr. Ich denke auch, dass es damals (habe die Ausgabe von 2018) möglicherweise auch das sperrende Latschenfeldel noch nicht gab.

    Wie dem auch sei - der Rückweg zum Rifugio erfolgt auf dem gleichen Weg, der auch zurück genauso schön ist wie hin.

    Anforderungen: Wegen einiger Gegenanstiege fast 2000 Hm und über 20 Km Strecke; 9-11 Stunden. T3. Der Höhenweg ist zwar gehtechnisch einfach, aber oft sehr sehr ausgesetzt - Stolpern Tabu.

    Winterraum Rifugio Boz. Da vertraue ich ganz auf meine vieljährige Erfahrung mit italienischen Winterräumen/Biwaks. Es gibt eine Regel: Geh immer davon aus, dass gar nix da ist und nimm alles selber mit. Das ist auch bei Rifugio Boz so. Kein Ofen, keine Töpfe etc. Immerhin aber vier gemütliche Betten. Wasser gibt es direkt bei der Hütte auch nicht, aber ich bin beim Weg zum Passo Finestra auf ein kleines Bächlein etwa 10 Minuten von der Hütte gestoßen, wo ich beim Rückweg Wasser mitgenommen habe. Dieses Bächlein wird aber nicht immer Wasser führen, sodass die nächste Quelle dann der von der Hütte zwar sichtbare, aber mindestens 20 Minuten entfernte Wasserfall am Sass de Mura ist.

    Auch wenn das jetzt vielleicht negativ geklungen hat, hatte ich eine fantastische Nacht. Vollmond und für November sehr milde Temperaturen.

    Die Tour ist wirklich gewaltig schön. Übertroffen wird sie aber noch vom heutigen Weiterweg, der Traversata Cimonega. Den Bericht schreibe ich dann morgen oder übermorgen.


    Bilder:


    1: An der Malga Alvis.

    2: Blick vom Passo Alvis ins Canzoi-Tal.

    3: Rifugio Bruno Boz. Der erste Gipfel in der Kette (, die bis zum Pavione reicht,) ist der Sasso Scarnia.

    4: Herbstliche Lärchenwälder bereichern die Tour ungemein.

    5: Am Höhenweg.

    6: Blick zur Pala.

    7: Klassiker.

    8: Sass de Mura im letzten Abendlicht.

    9/10: Eindrücke von der herrlichen Vollmondnacht.



    Die unendlichen Ebenen und der Weltenberg.

    Hört sich nach Herr der Ringe an und tatsächlich kann man sich vorstellen wie die Reiter von Rohan über das riesige Hochplateau der Piani Eterni galoppieren.

    Als ich heute ganz in der Früh (um 4) in Schwaz Richtung Süden losgefahren bin, wusste ich tatsächlich noch nicht genau, wo es hingehen sollte. Die Cimonega (südlichste Dolomiten) war der klare Favorit, aber ich wusste ja noch nicht, wo genau in der Nacht die Schneefallgrenze lag und wie viel es geschneit hatte. Das Alternativziel wäre der Gardasee gewesen. Aber als es bei Brixen langsam hell wurde, war klar, dass es südlich des Hauptkamms nicht unter 2000m geschneit hatte und die Menge auch sehr gering war. Also auf in die Cimonega! Da sind die Gipfel maximal 2500 Meter hoch.

    Schneelage generell: Es hat in die Dolomiten nur sehr sehr wenig geschneit und südseitig ist die Pala zum Beispiel schon wieder bis 2800 Meter schneefrei. Bei dem schönen Wetter der nächsten Tage ist abgesehen von sehr schattigen Touren von besten Verhältnissen auszugehen.

    Nun zu meiner heutigen Tour.

    Route: Vom PP am Stausee vorbei hoch zur Malga Erera, die mitten in der "unendlichen Ebene" liegt. Auf etwa 1500m verzweigt sich der Weg. Hoch habe ich den direkten Steig, der durch einen schattigen Graben führt, genommen, runter den längeren, aber viel schöneren Weg (tolle Ausblicke). Von der Erera-Alm könnte man direkt weglos auf den Mondo steigen - schöner ist aber die Umrundung und Überschreitung dieses an sich unscheinbaren Grasbergs. Und das geht so: Von der Erera-Alm zur Forcella Pelse und danach ein Stück bergab Richtung Casera Campotorondo. Aus der Karte hatte ich ersehen, dass kurz vor der Casera ein gutmütiger Grashang zum Gipfelkamm hochführen müsste, was dann auch so war. Danach runter zur Erera-Alm und auf der Variante zurück ins Tal. Wie die anderen Grasberge rund um die Piani Eterni ist der Mondo fast komplett weglos, die Orientierung ist aber bei guter Sicht kein Hexenwerk.

    Anforderungen: 1600 Hm und etwa 20 Km, 7-9 Stunden. Geht trotz der weglosen Passagen nicht über T3 hinaus.

    Anmerkung: Der Spätherbst ist die beste Zeit für die südlichsten Dolomiten-Gruppen, weil hier im Sommer oft der Dunst aus der Poebene hängt. Und auch wenn die Gipfelhöhen geringer sind als in den zentralen Dolomiten, ist der Höhenunterschied von den Ausgangspunkten oftmals größer als dort. Von meinem Schlafplatz zum Gipfel des Sass de Mura, dem höchsten Berg der Cimonega, sind es 2000 Hm!


    Bilder:


    1: Am Lago Caldonazzo hab ich mir bei der Anfahrt an malerischer Stelle meinen Kaffee gegönnt.

    2: Nach den Regenfällen führen die Bäche hier mehr Wasser als sonst.

    3: Mehr Laub als Steine momentan.

    4: Piani Eterni.

    5: Gipfelpanorama: Pala und Civetta.

    6: Tiefblick auf die wirklich sehr große Karst-Hochebene (die größte der gesamten Dolomiten).

    7: Malga Erera.

    8: Der Grasberg in der Mitte ist der Monte Mondo.

    9/10: Herrliche Blicke auf die zentrale Cimonega-Gruppe beim Abstieg. Bei Bild 9 Sass de Mura. Morgen bin ich dann dort unterwegs.




    Eine der schönsten Touren in den heimischen Bergen

    Diese Tour mit Übernachtung im Winterraum der Gufferthütte gehört zu meinen "Standards" im Herbst. Grundsätzlich wäre die Übernachtung dort nicht unbedingt notwendig, da die Hütte ja eigentlich ein Umweg ist, aber ich liebe es einfach, so abgeschieden im Winterraum zu übernachten. Und jener der Gufferthütte gehört eh zu den besten seiner Art: Top ausgestattet und heuer auch frisch gestrichen. Vielen Dank an die Wirtin Kathi! Zugabe war heute ein fantastisches Farbenspektakel bei Sonnenaufgang.

    Route: PP - Königsalm - Bodigbergalm über den Totengrabensteig - Reitstein - Platteneck - Schildenstein - Blaubergalm - Halserspitze - Gufferthütte. Zwischen Königsalm und Schildenstein ist der Weg nicht beschildert oder markiert und über längere Passagen sind auch keine Spuren zu erkennen. Der Steig durch den Totengraben ist bei Schneelage nicht machbar (Lawinengefahr und Orientierung!). Diese Route ist natürlich die längstmögliche, aber auch schönste zur Gufferthütte.

    Heute bin ich wegen Allerheiligen-Gottesdienst am Nachmittag dann einfach nur über den Weg 615 (Nordroute Halserspitze) zurück, wobei ich wie immer einem Besuch der Herzoglichen Fischzucht nicht widerstehen konnte.

    Anforderungen: Gestern mit etlichen Gegenanstiegen etwa 1600 Hm und über 20 Km. 8-10 Stunden. Der Rückweg dauert etwa 3-4 Stunden. Geht insgesamt nicht über T3 hinaus. Schnee lag nur ganz wenig auf der Nordseite der Halserspitze.


    Bilder:


    1: Gernalm.

    2: Bodigbergalm.

    3: Am Reitstein.

    4: Das viele Buchenlaub macht die Orientierung nicht einfacher.

    5: Plattenalm.

    6: Auf dem Weg zur Halserspitze.

    7: Der einladende Winterraum.

    8: Zu Halloween passende nächtliche Lichtstimmung.

    9/10: Sonnenaufgang an der Gufferthütte.


    Nach der gestrigen Tour waren wir abends mit Bekannten in Meran unterwegs und haben dann oberhalb von Partschins an einem großartigen, sehr versteckten Übernachtungsplatz im Auto geschlafen. Den genauen Standort verrate ich aber nicht - grundsätzlich eignet sich die Gegend oberhalb von Partschins eigentlich nicht zum Übernachten im Auto, da die Parkplätze zu steil und uneben sind.

    Route: Birkenwald - Partschinser Wasserfall - Nasereit-Hütte - Lodnerhütte. Rückweg fast gleich, wobei kleinere (oder größere) Varianten möglich sind.

    Anforderungen: 1400 Hm, 18 Km, 6-8 Stunden. Geht nicht über T3 hinaus. Komplett schneefrei.

    Eine landschaftlich sehr beeindruckende Tour zu einer Hütte, die ein großes Tourengebiet erschließt.

    Sonstiges:

    1) Die Nasereit-Hütte hat noch bis 3. November geöffnet.

    2) Wer winters in der Lodnerhütte übernachten möchte, muss echt hart gesotten sein! Kein Ofen, keine Betten - nur Decken und dünne "Matratzen" - also so Teile, die man im Sommer auf Plastikliegen legt - im Vorraum der Hütte. Einen "Winterraum" mag man das gar nicht nennen.




    Bilder:


    1: Partschinser Wasserfall. Momentan hat er freilich recht wenig Wasser.

    2: Schöne Tiefblicke ins Meraner Becken.

    3: Was für ein lieblicher Platz!

    4: Kurz oberhalb der Nasereit-Hütte.

    5: Es soll hässlichere Orte geben...

    6: Zwischendrin ein kleines Wetterspektakel mit interessanten Lichtspielen.

    7: Herbsttraum.

    8/9: Ja - ich geb's zu: Was wir hier sehen, sind alles Auswüchse toxischer Männlichkeit. Ich stehe heute morgen eine Stunde vor Daniela auf und koche bei etwa 2 Grad eine Suppe. Später trage ich neben dem normalen Zeugs auch noch Kocher, Gas und Topf zur Lodnerhütte hoch, um dort einen Früchtepunsch warm zu machen (, weil ich die Thermoskanne vergessen hatte). Aber: Ich gelobe Besserung - das nächste Mal ist Alkohol im Punsch!

    10: Wieder was für's Herz: Der Hoppelhase im Gemüsegarten der Nasereit-Hütte.






    Am Freitag sind wir (Daniela und ich) mal wieder über's Wochenende nach Meran gefahren, wo wir untertags Wandern waren, während wir abends verschiedene Veranstaltungen besucht haben.

    Am Samstag haben wir die Spronser Seenrunde gemacht. Ich habe diese als "Anhängsel" zur Tschigat-Überschreitung bereits beschrieben, aber das hier ist die klassische Tour.

    Zum Ausgangspunkt: Wir sind mit dem Auto nach Vellau (980m) hochgefahren und mit dem Korblift (ein saulässiges Unikat, sehr zu empfehlen) zur Leiteralm (1500m) hinauf; 10 Euro pro Person. Grundsätzlich könnte man auch noch tiefer in Plars/Algund starten und mit dem Sessellift nach Vellau hoch, aber dann ist man sehr von den Fahrzeiten der Lifte abhängig. Der Startpunkt Vellau hat den Vorteil, dass man die 500 Hm von der Leiteralm auf einem schönen Steig bewältigen kann.

    Route: Leiteralm - Hochganghaus - Hochgangscharte - Langsee - Oberkaser Alm - Taufenscharte - Leiteralm - Vellau. Nach dem Langsee kommt man noch an fünf weiteren schönen Seen vorbei.

    Anforderungen: 1200 Hm im Aufstieg, 1700 im Abstieg, 16 Km; 6-8 Stunden. Die Weganlage ist sensationell und sucht in dieser Qualität ihresgleichen. Die letzten 300 Hm zur Hochgangscharte ("Schlüsselstelle") sind von Steil- und Exponiertheit her eigentlich klassisches T4-5-Gelände, aber der Weg ist so fein angelegt, dass ich tatsächlich T3 sagen würde. Wichtig ist aber, dass die beiden südseitigen Steilan- bzw. abstiege (Hochgang- und Taufenscharte) schnee- und eisfrei sind, was momentan der Fall ist.

    Schneelage generell: Je nach Exposition liegt die Schneegrenze südlich des Hauptkamms zwischen 2300 und 2800 Metern, wobei die Schneehöhe auch weiter oben nicht über 5cm hinausgeht (Stand 26. Oktober).

    Fazit: Einfach eine wunderschöne Genusswanderung, die außerhalb der Saison auch total einsam ist.

    Sonstiges:

    1) Die Seilbahnen rund um Meran haben in der Regel noch bis 9. November geöffnet.

    2) Hütten und Gasthäuser oberhalb von 1600 Metern sind normalerweise jetzt geschlossen. Leiteralm hat zum Beispiel noch offen.

    3) Wir haben natürlich wieder im Auto geschlafen; der PP des Algunder Waalwegs eignet sich (außerhalb der Saison) recht gut zum Übernachten.


    Bilder:


    1: Ein Erlebnis: Korblift Vellau.

    2: Hochganghaus.

    3: Traumtag hoch über Meran.

    4: Sensationelle Weganlage im Steilgelände.

    5: Nordseitig nach der Hochgangscharte ein bisserl Schnee.

    6/7: Langsee und

    8/9: weitere Naturjuwelen.

    10: Zum Abschluss in Vellau etwas für's Gemüt: So eine liebe, schnuckelige Hängebauchschweinfamilie!