Beiträge von Andreas84

    Heute hatte ich nicht den ganzen Tag Zeit und so gab es eine (für mich) recht kurze Tour, die aber einfach von der Landschaft her wunderschön ist.

    Route: Bärenbad - Staumauer - Plauener Hütte - Rainbachköpfl Hütte - hinab zum Stausee und an dessen hinteres Ende, wo es in der Nähe der Hohenau-Alm schöne Badeplätze gibt. Danach zur Staumauer zurück und hinab zum PP.

    Anforderungen: Die obersten 300 Hm T4, zuletzt mit Seil versichert. Sonst deutlich einfacher. 1400 Hm, etwa 15 Km, 6-7 Stunden.

    Sonstiges: Das Kuchelmooskees (Route zur Reichenspitze) hat in der oberen, steileren Hälfte noch eine Schneeauflage - also vermutlich gute Bedingungen.


    Bilder:


    Da muss ich jetzt nicht viel dazu schreiben, denke ich.

    Bild 10 zeigt drastisch die Folgen der Erderhitzung: Nun ist auch der letzte Alpen-Riesenkalmar im Zillergrund-Stausee verendet. Weil ihr so viel Auto fahrt und nicht auf Greta und Luisa hört!


    Der Feiertagstraum vom Bierschaum.

    "Ein gutes Forst-Bier aus Algund würde ich an Maria Himmelfahrt gerne trinken," dachte ich mir heute in der Früh. "Aber wo ist das nächste Wirtshaus, das Forst ausschenkt? Ah - vermutlich das Becherhaus!" Und nicht einmal 6 Stunden später sitze ich just dort auf der Terrasse mit einmaligem Ausblick bei einem Glas kühlen Bieres.

    Aufgestiegen bin ich via Sulzenauhütte, Seescharte, Wilder Freiger und runter auf dem gleichen Weg, weil sich das Wetter lange unsicher präsentierte und erst nach 14 Uhr vollends auf die gute Seite schlug. Daher heute kein Lübecker Weg oder Roter Grat, die ich sonst gerne in meine Freiger-Touren einbaue. Aber auch so ist die Tour wunderschön. Neben Gipfelpanorama und Gletschern die großen Wasserfälle und der Grünausee usw.

    Anforderungen: T4, 2300 Hm (mit Becherhaus, sonst 250 weniger), gut über 20 Km, 10-12 Stunden. Die Route ist schon seit Jahren komplett gletscherfrei und momentan auch fast schneefrei. Ideale Bedingungen.

    Sonstiges:

    1) Die Gletscher haben nur noch ganz wenig Schnee und die Routen vom Becherhaus zur Sonklarspitze und zum Wilden Pfaff können in meinen Augen ohne Seil angegangen werden. (Botzer eher nicht.)

    2) Der Übergang von der Sulzenau- zur Dresdner Hütte über den Großen Trögler ist zurzeit wegen Steinschlag/Felssturz gesperrt. Über das Peiljoch kommt man aber rüber.


    Bilder:


    1/2: Im Anstieg zum Gipfel zieht es mehr und mehr zu.

    3: Das Becherhaus inmitten des riesigen Übeltalferners.

    4: Hier kann man gut das Blankeis rüber zur Sonklarspitze sehen.

    5: Haus in den Wolken.

    6: Der Traum geht in Erfüllung. ☺️

    7: Blick zu den Feuersteinen.

    8: Grünausee und Ruderhofspitze.

    9: Die große Schwemmebene bei der Sulzenau-Alm.

    10: Der beeindruckende Sulzenau-Wasserfall.



    Eine imposante Spritztour.

    Zum Abschluss meiner Dolomiten-Exkursion habe ich gestern eine kürzere Tour gemacht, um mittags wieder beim Auto zu sein und so die verkehrsärmste Zeit für eine staufreie Rückreise zu nutzen, was auch geklappt hat.

    Route: Vom Passo Cibiana zur Forcella Ciavazoles und hier links auf gutem, unverständlicher Weise nicht ausgeschildertem Steig zur Westschulter des Sfornioi (2200m), wo auch ein Kreuz steht. Bis hier T3, aber danach wird es rasch alpin und es folgen einige Kletterstellen im I. Grad und die Schlüsselstelle, eine nasse Rinne (fast ein Kamin), ist mit II zu bewerten (gesamt T5). Alles aber kein Hexenwerk, da sich die Ausgesetztheit in Grenzen hält. Die Route ist ab der Westschulter mit roten Punkten und Steinmännern super markiert, verlangt aber dennoch aufgrund einiger abrupter Richtungswechsel Aufmerksamkeit - viele falsche Steigspuren zeugen hier von häufigen Verhauern. Vorhin hab ich einen Bericht aus 2020 zum Sfornioi gelesen, wo von grausligem Bröselzeugs auf der Route zu lesen war (Alpengeist). Entweder der Autor hat sich ordentlich verstiegen oder es wurde seitdem "sauber gemacht". Ich tippe fast auf Zweiteres, denn ich habe einen Bergführer mit Kunden (sonst niemanden) getroffen und könnte mir durchaus vorstellen, dass hier jemand sich eine schöne Route für einfach verdientes Geld hergerichtet hat. Abstieg wie Aufstieg.

    Auf jeden Fall bietet die Tour spektakuläre Blicke in die wilde Bosconero-Gruppe. Auch wenn man sich den Gipfel nicht zutraut, kann man mit der Westschulter ein herrliches Bergerlebnis haben.

    Sonstige Anforderungen: 900 Hm, knappe 10 Km, um die 4 Stunden.

    Sonstiges: In den letzten Jahren war der Übergang von der Forcella Ciavazoles zum Rifugio Bosconero wegen des weggerissenen Steigs auf der Südseite nicht möglich (hatte es selbst mal von der Hütte her versucht - keine Chance), aber das wurde mittlerweile behoben.


    Bilder:


    1: Blick vom Passo Cibiana: Links Sassolungo di Cibiana (auch machbar, aber ein Nummer schwerer als der Sfornioi) und rechts der Sfornioi.

    2-4: Schöner Dolomiten-Wald prägt die Tour bis zur

    5: Forcella Ciavazoles.

    6: Westschulter.

    7: Einfach atemberaubendes Gelände.

    8: Die Schlüsselstelle: man klettert oben links aus der Rinne. Oben ist auch ein Abteilstand eingerichtet.

    9/10: Die Hauptgipfel der Bosconero-Gruppe: Sfornioi Süd, Sasso di Bosconero, Toanella, Rochette Alta.


    Auch ohne Gipfel schön.

    Da mein aktueller Schlafplatz genau zwischen Bosconero und Tamer/Pramper liegt, habe ich heute zweiterer einen Besuch abgestattet. Im Endeffekt war es eine landschaftlich beeindruckende Durchquerung + Umrundung der Tamer-Gruppe.

    Route: Vom PP zum Col de Michiel und dort dem Steig 536 folgen, bis links der Anstieg zur Porta del Tamer abzweigt. Von hier könnte man noch den Tamer Grande besteigen (sehr anspruchsvoll und hohe Steinschlaggefahr), aber angesichts der Länge der Tour und weil ich den Tamer schon vor ein paar Jahren vom Passo Duran (Bericht vorhanden) aus bestiegen habe, habe ich das heute sein lassen. Nun hinab durch das sehr ruppige Van di Caleda. Der zweite Teil der Tour ist im Grunde einfach der Westliche Tamer-Höhenweg, der normalerweise vom Passo Duran startet (gehört auch zum Dolomiten-Höhenweg 1). Das ist aber ein ziemlicher Umweg und es gibt eine sehr steile Abkürzung: Man folgt dabei einem Schild Richtung Ponte Caleda und erreicht die Passstraße bei knapp unter 1500 Metern. Dieser "Steig" ist wirklich abenteuerlich und hält etliche IIer-Kletterstellen bereit, ohne aber wirklich ausgesetzt zu sein (T5). Nun weiter um die ganze westliche Tamer-Gruppe herum in die Forcella Moschesin und jenseits über die Pramper-Alm zum PP zurück. Die erste Stunde des Höhenwegs ist ein bisserl fad, aber dann wird's landschaftlich wieder erstklassig mit sehr urigen Wäldern.

    Eine tolle Tour und ich hab auch schon wieder einige Möglichkeiten für weitere lohnende Geschichten hier erspäht.

    Anforderungen: Etwa 1700-1900 Hm (wegen viel auf und ab schwer zu sagen - ich lass nie ein Tracker mitlaufen) und gute 25 Km, 8-10 Stunden. 10% T5, 10% T4 und der Rest wirklich einfach - vor allem der Tamer-Höhenweg ist Genusswandern pur.


    Bilder:


    1: Da ist er ja wieder: Der unvermeidliche Pelmo.

    2: So was taugt mir einfach.

    3: Die offensichtliche Senke im Kamm ist nicht die Porta del Tamer; diese ist weiter rechts.

    4: Im wilden Herz der Tamer-Gruppe: Abstieg von der Porta.

    5: Der spektakuläre T5-Steig.

    6: Die aufgelassene Moschesin-Alm ist ein herrlicher Ruheplatz mit Quelle.

    7-9 Naturgenuss auf dem Weg zur Moschesin-Scharte.

    10: Diese Gipfel gehören zur Pramper-Gruppe.



    Die Tour muss jedes Jahr sein!

    Im Gegensatz zu den anderen Touren der letzten Tage, die allesamt Neuland für mich waren, hab ich den Bosconero nun schon zum vierten Mal gemacht - das ist und bleibt einfach eine meiner absoluten Lieblingstouren in den Dolomiten!

    Nach der gestrigen Tour bin ich noch zu meinem Schlafplatz im Zoldo-Tal bei Pontesei gefahren, weil Malga Ciapela zum Übernachten zwar "in Ordnung" ist, aber man hat halt mit den Jahren seine Ansprüche entwickelt...😉

    Route: Vom Parkplatz aus geht es zunächst zum Rifugio Bosconero, wobei man es keinenfalls versäumen sollte, den Abstecher über den malerischen kleinen Waldsee und den Zot-Wasserfall zu machen. Von der Hütte über das Toanella-Kar sehr steil (35-40 Grad) hoch in die gleichnamige Scharte und links (nicht beschildert, aber sehr gut mit Stoamandln markiert) auf den Sasso di Bosconero. Hinunter auf dem gleichen Weg, wobei man das Kar fast komplett im Schutt abfahren kann und sollte.

    Anforderungen: 1700 Hm, etwas unter 15 Km, 7-8 Stunden. T4+, nur zwei kleine Kletterstellen, aber ab der Hütte durchgehend wirklich steil. Der große Bonus ist die westseitige Ausrichtung der Tour, da bei rechtzeitigem Aufbruch (nicht viel später als 7 Uhr) alles bis zur Toanella-Scharte im Schatten ist. Ab 11 kommt das Kar in die Sonne und ab 12 gibt es keinen Schatten mehr - wie viele werden hier wohl schon das Ausschlafen und gemütliche Frühstücken verflucht haben...

    Neben der Tour an sich ist auch die wunderschöne, an prächtigem Standort gelegene und sehr liebevoll geführte Bosconero-Hütte hervorzuheben. Ich kehre ja fast nie ein, aber dort ist das für mich ein Muss! Ganz hervorragendes (und ständig wechselndes) Essen und sehr gute selbst angesetzte Grappa-Variationen.

    Eigentlich könnte ich die Tour morgen ja gleich nochmal machen.


    Bilder:



    1/2: Im Toanella-Kar.

    3: Herrlicher Pelmo-Blick.

    4: Kaum zu glauben, dass die Toanella verhältnismäßig einfach zu besteigen ist, wie mir Antonio, der wohl so etwas wie der "Hausmeister' des Bosconero ist (ich habe ihn letztes Jahr schon getroffen) , und diese Tour heute mit seinem Neffen gemacht hat, erzählt hat. Der Normalweg geht wohl nicht über II hinaus. Aber die beiden hatten schon ein Seil dabei.

    5: Wer setzt sich heute als erster sein Wolken-Häubchen auf? Der Pelmo oder der Antelao?

    6: Schlüsselstelle am Bosconero ist das ausgesetzte Band.

    7/8: Die Bosconero-Hütte ist ein Paradies.

    9/10: Tolle Badestelle bei meinem Schlafplatz.






    Große Tour in Sichtweite der Marmolada-Südwand.

    Heute morgen bin ich von meinem Schlafplatz am Pian Casoni zur Malga Ciapela gefahren und habe in der Marmolada-Gruppe eine schon lange anvisierte Bergtour realisieren können: Die Kombination von Sasso Vernale und Cima Ombretta Orientale. (Auf dieser war ich schon zwei Mal, aber von Canizei aus über das Rifugio Contrin.)

    Eine großartige Tour, die vor allem von den phänomenalen Ausblicken und der gewaltigen Südwand der Marmolada geprägt ist.

    Route: Vom Campingplatz (weiter darf man mittlerweile nicht mehr fahren) zur Malga Ombretta und zum Rifugio Falier. Es gibt hier zwei Wegvarianten, sodass man hoch und runter nicht den gleichen Steig gehen muss. Zum Sasso Vernale schon kurz vor der Falier links abzweigen und zum Passo Ombrettola. 10 Meter unterhalb des Passes zweigt rechts unbeschildert der sehr gut mit Stoamandln markierte Steig zum Vernale ab. Dieser ist an sich nicht schwierig - T4+ ohne jede genuine Kletterstelle - , aber dennoch heikel: schmal, abschüssig, schottrig. Ausrutschen ist verboten! Auch ist es wichtig, genau den Stoamandln und nicht den alten Eisenstiften aus dem Ersten Weltkrieg unterhalb zu folgen - diese sind höchstens dafür gut, sich daran wehzutun. Zurück im Pass erfolgt ein Abstieg auf der anderen Seite bis etwa 2600 Meter. Dort weist ein Schriftzug am Felsen auf den Weg zur Cima Ombretta hin. Nun folgt der kurze, etwas irreführend "Ferrata Vernale" genannte Klettersteig (B/C), der etwa 70 Höhenmeter steil (die ersten 30 Meter fast senkrecht) überwindet, bis es wieder deutlich einfacher wird. Ich würde bei der Gesamtlänge der Tour sagen, dass man da ohne Set gehen können sollte. Aber NUR bei trockenen Verhältnissen! Ich spreche da aus Erfahrung: Vor drei oder vier Jahren habe ich die Tour anders herum (mit dem KS im Abstieg) von Canizei aus machen wollen, aber da war's Oktober und der Fels total glitschig - Abbruch und Wiederaufstieg zur Cima Orientale. Was mir nicht ganz einleuchtet, ist, dass man nicht einfach auf den steilen unteren 30 Hm ein paar Bügel einbaut - damit wäre die Krux entschärft und über ein großes Ferrata-Erlebnis sprechen wir bei den fünf Minuten, die der Anstieg/Abstieg dauert eh nicht. Gewonnen wäre eine sehr lohnende Rundtour, die für deutlich mehr Leute in Frage käme. Heute hat das außer mir vermutlich keiner gemacht.

    Weiter durch Schotterfelder unschwierig zur Ombretta Orientale, jenseits hinab zum Passo Ombretta - Falier Hütte - PP.

    Die beiden Nicht-3000er können mit geringem Mehraufwand mitgenommen werden.

    Anforderungen: Neben den oben beschriebenen alpinen "Schwierigkeiten" 2100 Hm und gute 20 Km, 9-11 Stunden. Sehr, sehr sonnig, auch wenn man früh startet.

    Wenn man nur einen der Gipfel machen möchte, dann die Cima Ombretta wegen der beeindruckenden Nähe zur Marmolada-Südwand. Insgesamt erscheint mir die Tour von der Malga Ciapela aus lohnender als von Canizei.


    Bilder:


    1: Aufstieg im Morgenglanz.

    2: Malga Ombretta.

    3: Sasso Vernale vom Ombrettola-Pass aus.

    4: Gipfelpanorama mit Sorapis, Antelao, Pelmo und Civetta.

    5: Und natürlich die Wand der Wände in den Dolomiten.

    6: Diese Felsstufe wird mittels der Ferrata Vernale überwunden.

    7/8: Die M dominiert einfach die Tour.

    9: Das schmucke Rifugio Falier mit

    10: herrlichem Pelmo-Blick von der Terrasse.


    Dolomiten oder doch nicht?

    Die Bocche-Gruppe liegt zwar mitten in den Dolomiten zwischen Rosengarten und Pala, gehört vom Gestein her aber eigentlich zu den Fleimstaler Alpen. Wie dem auch sei: Die Tour ist ausnehmend schön; freilich weniger spektakulär als klassische Dolomiten-Touren, dafür aber mit vielen landschaftlichen Höhepunkten gespickt. Im Gegensatz zur mit mehreren Seilbahnen erschlossenen Nordseite steht die Südseite unter Naturschutz und das merkt man auch: Alte, natürliche Wälder wechseln mit schönen Weideflächen ab.

    Route: Vom PP zunächst zur traumhaft gelegen Malga Bocche, wo es eine große Rinderherde mit beeindruckend muskulösen Stier zu beobachten gibt. Weiter durch herrlichen Hochwald zum unteren Lago Lusia. Der Weiterweg zur Cima Bocche erfolgt entweder einfach und kürzer über den oberen See oder lohnender über den Sentiero del Gronton, der angenehm schattig und äußerst aussichtsreich durch die Nordflanke des Gronton führt. Kurzer Abstieg zur Forcella Bocche und hoch zum Gipfel. Jenseits hinab in die Forcella Juribrutto und über den gleichnamigen See, am Bach selben Namens zur identisch benannten Alm, bis an der Brücke, die eben jenen seltsamen Namen trägt, die Straße erreicht wird. Nun 10 Minuten auf dieser hinab zum Pian Casoni und die letzten Meter am Travignolo-Bach zurück zum Ausgangspunkt.

    Anforderungen: 1200 Hm, 20 Km, nur Sentiero del Gronton T4 (ausgesetzt, aber nicht schwierig), sonst T3, 7-8 Stunden.

    Los war so gut wie nichts. Erst nach fast 5 Stunden sind mir im Abstieg von der Cima Bocche die ersten Seilbahn-Wanderer (vom Col Margherita aus) entgegen gekommen. Kann man freilich machen, aber dann verpasst man außer dem Panorama alle Glanzlichter der Tour...

    Gerade wird ja wieder die Dolomiten-Übertourismus-Debatte hochgejazzt. Im BR ist heute dazu wieder mal ein - ich sage mal "unglücklicher", denke aber viel negativer darüber - Artikel erschienen, der nahelegt, die Lösung an den Brennpunkten - da gibt's ein deutsches Wort, man muss nicht "Hotspot" schreiben - seien Ticketsysteme. Das ist natürlich blanker Unsinn und eigentlich eine Frechheit. Sähe man in dem "Übertourismus" wirklich ein Problem, gibt's eine simple Lösung: Seceda-Seilbahn im Sommer schließen, Auronzo-Mautstraße sperren. Drei Viertel der Konsumtouristen sind dann nicht mehr da. Aber halt: Das Geld wollen wir schon und jammern tun wir über das selbst geschaffene Problem nur, weil wir durch die Tickets noch mehr Geld wollen... Am besten drücken wir noch ein bisserl auf die Emotionsdrüse ("aggressive" Touristen werden ja auch weniger aggressiv, wenn sie mehr zahlen müssen) und reden noch vom Umweltschutz (in Gröden mit der Sellaronda), damit der Bürger das schluckt.


    Bilder:


    1: Pala-Panorama an der Malga Bocche.

    2/3: Herrliche Wälder

    4: im Aufstieg zum unteren Lusia-See.

    5: Ausgesetzt, aber nicht schwierig: Sentiero del Gronton.

    6: Hier klärt sich der Name des Gipfels: Die Cima Bocche ist der Bocksspitz - jedenfalls, wenn man übersetzt wie weiland Otto Waalkes.

    7: Ein Teil des gewaltigen Panoramas.

    8: Lago Juribrutto mit Blick zur Pala.

    9: Nochmal das Gleiche ohne See.

    10: Klassisches Fotomotiv auf der Tour: Brücke, Bach, Cimon della Pala.


    Beeindruckende Tour in der Pala.

    Nachdem ich gestern bei deutlich schlechterem Wetter als vorhergesagt von Piaia aus auf dem Sasso Bianco war (östliche Marmolada-Gruppe), bin ich danach noch in die Pala gefahren und heute auf den Monte Mulaz gestiegen. Dieser ist der Pala-Nordseite vorgelagert; die Tour bietet daher einmalige Blicke in die wilde Felslandschaft und ist zudem auch botanisch - je karger das Gelände, desto schöner die Blumen - sehr lohnend.

    Route: Pian Casoni - Malga Venegia - Steig R 17 zur Forcella Venegia - Forcella Venegiotta (Hier können einige unbedeutende Gipfelchen weglos mitgenommen werden.) - Forcella Fochett - Rifugio Mulaz (Mitnahme des Sasso Aruini lohnend) - Passo Mulaz - Gipfel - Passo Mulaz - Sentiero Scalet zur Malga Venegiotta - Malga Venegia - Pian Casoni.

    Anforderungen: 1500 Hm, knappe 20 Km, 7-8 Stunden. Stellenweise T4, meist aber T3. Klassische Genusstour.

    Hinweis: Auch wenn das Tourengebiet um die Malga Venegia bei uns wenig bekannt sein mag, ist es bei italienischen Touristen äußerst beliebt, weil man durchs flache Tal des Travignolo-Bachs mit der ganzen Großsippe inklusive Bambini, Nonna e anche con la Mama della Nonna (Uroma) wandern kann. An schönen Tagen sind sicher weit mehr als 2000 Leute unterwegs. Das betrifft den Kernbereich der Tour freilich nur in viel geringerem Maße, aber gesagt sollte es doch sein. Wenn man früh startet (7 Uhr), wird man lange fast allein unterwegs sein, weil das Gros der Italiener meist nicht vor 9 losgeht.

    Pian Casoni als Übernachtungsplatz: Ideal, alles da (Bach, WC, Bänke und Tische). Aber nur auf einem Teil des PP ist Übernachten erlaubt; beim höher gelegenen PP an der Malga Venegia ist es offiziell verboten, aber ob da kontrolliert wird? Die Übernachtung kostet 8 Euro, aber - unter uns - da tut eh keiner nach. (Am Tag natürlich schon, weil da sogar zwei Angestellte von 8-16 Uhr ständig da sind.)

    Sonstiges: Was mir in den Dolomiten auch immer gefällt, sind die klangvollen Flur- und Gipfelnamen: Focobon, Farangole, Travignolo, Vezzana etc. Ich glaube, in Nordtirol hätte man die Palagipfel als Vordere, Hintere, Große, Kleine, Mittlere Pframpftlkarspitzen oder so einfach durchnummeriert 😉.


    Bilder:


    1: Hier noch ein Bild von gestern: Gewaltiger Blick in die Nordwestwand der Civetta vom Rifugio Sasso Bianco.

    2: Mystische Stimmung, wenn die Wolkenbildung in Gang kommt.

    3: Cimon della Pala, Cima della Vezzana und Monte Mulaz (von rechts). Hier erkennt man nicht, dass der Mulaz kein Teil der Pala-Hauptkette ist.

    4/5: Herrliche Blumenwiesen vor wilder Kulisse.

    6: Die kleinen Landschaftshöhepunkte...

    7: So eine Glocke ist mir als Gipfelzeichen sympathischer als ein Leidenskreuz.

    8: Da geht's aber zu! Und das ist noch nichts gegen den Trubel im Val Travignolo.

    9: Die Alpenrosen blühen hier auch noch.

    10: Am Travignolo-Bach gibt es dutzende tolle Badeplätze.


    Einsamkeit in großartiger Kulisse.

    Dass man alleine unterwegs ist, würde man im Gebiet der Tofane in der Hauptsaison bei Traumwetter sicher nicht erwarten. Tatsächlich habe ich aber erst kurz vor dem Gipfel nach über fünf Stunden Aufstieg einen Kollegen überholt und auch später niemanden getroffen. Dabei ist die Tour in jeder Hinsicht großartig und sehr zu empfehlen.

    Route: Ich hatte mir gestern in der Karte eine Wegführung ausgetüftelt, die es möglich macht, von meinem Schlafplatz an der Ponte Felizon eine Rundtour auf die Tofana di Dentro zu begehen.

    Zunächst über die Brücke des Boite-Bachs und diesem ein Stück leicht bergab folgen, bis rechts der Steig zum Passo Posporcora abzweigt. Am Passo links dem Cianderou-Höhenweg folgen, dessen klangvoller Name seiner Schönheit entspricht. Bei erster Gelegenheit rechts abzweigen (beschildert) und in Richtung der Seilbahn-Mittelstation Ra Vales (zwischendrin 100 Hm Zwischenabstieg). Kurz vor Ra Vales geht es rechts auf den Steig zur Cima Formenton. An dieser erreicht man den Gipfelaufbau der Tofana und ist flott auf deren Gipfel oben. Das Panorama umfasst fast die gesamten südlichen Ostalpen und den Hauptkamm vom Glockner bis zum Ortler. Zurück auf dem selben Weg bis in einer Höhe von etwa 2550 Metern links der Steig in Val di Ra Ola abzweigt (beschildert). Dieser führt zunächst zwar eigentlich unschwierig, aber vom Gelände her durchaus tückisch (Bröselbruch) unter den Wänden des Formenton entlang, um schließlich in das gewaltige, steile Kar des "Canalone Ra Ola" zu münden. Versierte Schuttfahrer wie ich haben in diesem Kar ihren Spaß, andere in dem bis locker 40 Grad steilem Hang eher nicht so. Wenn man einen Blick für den guten Schotter hat, kann man - ein paar Mal die Reiße wechselnd - die kompletten 500 Hm abfahren. Im Aufstieg muss es hier aber grausam sein - das machen vielleicht höchstens Profi-Langläufer/Biathleten als Sommertraining... Das Canalone muss ich unbedingt auch mal mit Ski machen. Am Ende des Kares erreicht man schnell die Ponte Cadoris und ist von dort in 45 Minuten wieder am Parkplatz.

    Freilich könnte man von der Tofana di Dentro noch über die meist überlaufene Via ferrata Formenton zur Tofana di Mezzo hinüber, aber hab ich dazu allein schon wegen des Publikums dort keine Lust. Die Seilbahn auf die Mezzo ist allerdings ein technisches und ästhetisches Meisterwerk, das dem Namen "Himmelspfeil" alle Ehre macht. Ist schon beim Zuschauen ein Genuss! (Das meine ich ernst.)

    Anforderungen: 2000 Hm, 20 Km, 9-11 Stunden. Vor allem der Anstieg ist von der Strecke her sehr lang: 6 Stunden habe ich hoch gebraucht, runter gute 3. Oberhalb von 2500 Metern und Canalone T4, sonst T3. Auf der Route gibt es keinen Klettersteig, aber die 200 Hm unter der Cima Formenton sind objektiv sehr steinschlaggefährdet, weshalb ich da (und im Canalone) meinen Helm aufgesetzt habe.

    Fazit: Geniale Tour!



    Bilder:


    1/2: Am Cianderou-Höhenweg.

    3: Formenton, Tofana di Dentro und Mezzo (von rechts).

    4: Seht ihr den "Himmelspfeil"?

    5: Gipfelaufbau Tofana di Dentro.

    6: Panorama mit Tofana di Rozes und Marmolada. Ganz hinten Ortler und Cevedale.

    7: Cristallo, Sorapis und Antelao bei klassischer Dolomiten-Schönwetter-Wolken-Stimmung.

    8: Oha im Canalone Ra Ola.

    9: Von hier sieht's gar nicht so steil aus...,

    10: von weiter weg aber schon!






    Ein mittlerweile weniger frequentierter Klassiker.

    Da ich zur Planung von Klettersteig-Touren immer den dicken Schinken von Axel Jentsch, den ich in der Ausgabe von 2015 habe, zu Rate ziehe, hatte ich um diese Tour bisher einen großen Bogen gemacht, weil mich die Nähe der Seilbahn zur Forcella Staunies und der damit verbundene Massenauflauf abgeschreckt haben. Als ich letztens doch mal schaute, wann die Seilbahn denn in der Früh aufmacht, stellte ich fest, dass der Betrieb seit ein paar Jahren eingestellt ist. Ich hatte freilich nicht vor sie zu nutzen, wollte aber gegebenfalls so früh starten, dass ich dem Trubel entgehen kann. Das war ja nun nicht mehr nötig und so ging ich zu christlicher Zeit um 7 am Rifugio Ospitale los.

    Route: Zunächst geht es auf dem Forstweg 203 bergan bis links beschildert der Abzweig zur Via ferrata Ivano Dibona kommt. Diesem folgt man bei guter Sicht ohne Orientierungsprobleme über die oben genannten Gipfel (meist kleine Abstecher vom Hauptweg nötig) bis in die Forcella Staunies. Bei Nebel kann es aber schon schwierig mit der Orientierung werden, weil die Markierungen in den allenthalben zu begehenden Schuttfeldern nicht gerade üppig gesetzt sind. Von der F. Staunies könnte man noch auf den Cristallo di Mezzo (3154m) über den Marino-Bianchi-Klettersteig gehen, was sicher toll ist. Ich hatte da heute aber keine Lust mehr drauf, da das Wetter im Laufe des Tages immer schlechter wurde und oberhalb von 2900 Metern ein saukalter Wind pfiff. Bei einem so wetterexponierten Steig wie dem Dibona ist natürlich halbwegs stabiles Wetter wichtig, aber auch wenn man in ein Gewitter geraten sollte, gibt es durch die Kavernen etc aus dem Ersten Weltkrieg sehr viele sichere Unterschlüpfe. Von der F. Staunies bin ich durch das sehr steile Kar - toll zum Abfahren im Schutt, aber hochochsen möcht ich da nicht - zum Rifugio Son Forca und auf dem Forstweg 203 gemütlich zurück zum Ausgangspunkt.

    Anforderungen: Durch die Gegenanstiege etwa 1800 Hm und 15 Km Strecke, 8-10 Stunden. Sehr anstrengend sind die vielen steilen Schuttpassagen zwischen Zurlon und Padeon. Der Klettersteig an sich ist sehr einfach - über B geht's nicht hinaus und wirklich exponiert ist es auch nirgends. Auf die Länge der Tour gesehen gibt es auch nur recht wenig Stahlseil, sodass eine Begehung ohne KS-Set gut machbar ist. Ich hatte meins freilich wieder dabei, weil ich das immer bei Neutouren mache, aber hergenommen hab ich es fast nicht.

    Fazit: Großartige Tour; und da ich heute nicht auf dem Cristallo di Mezzo war, hab ich auch einen Grund, bald wieder zu kommen.


    Bilder:


    1: In der Früh noch schönes Wetter; Blick auf die Pomagagnon-Gruppe.

    2: Tofane und Fanes.

    3: Da weiß man, was man noch vor sich hat.

    4: Großartige Ausblicke prägen die Tour: Hier Sorapis, Pelmo und Civetta.

    5: Geländerseil.

    6: Der Cristallo selbst rückt ins Blickfeld.

    7: Stahl von 1915 und Holz hoffentlich jüngeren Datums.

    8: Der Cristallino d'Ampezzo ist schon ein keckes Felshörndl, aber unschwierig zu besteigen.

    9: Die berühmte Hängebrücke am Ende des Ivano-Dibona. Gäbe es den Staunies-Lift noch, sicher einer der Top-10-Insta-Spots in den Dolomiten...

    10: Die Steilheit des Schuttkares unterhalb der F. Staunies (auf den oberen 300 Hm sicher 45 Grad) kommt hier nicht ganz heraus.



    Pünktlich zum schönen Wetter bin ich wieder in den Dolomiten.

    Gestern Abend bin ich von Schwaz aus nach Cortina gefahren und nach dem Brenner klarte es wunschgemäß auf. Dieses Mal bin ich wieder einige Tage in den Dolomiten, weil nach den Schneefällen in den Hochregionen sicher auf den Gletschern keine guten Bedingungen für Solisten herrschen. In den Dolomiten hat es oberhalb von 2800 Metern die Berge leicht angezuckert, aber das wird wohl spätestens übermorgen wieder ganz weg sein. Daher auch die Wahl des heutigen Ziels, das dann auch komplett schneefrei war. Als ich im Juni in der Gegend von Cortina war, lag bei den Furciae Rossae nordseitig noch einiges an Schnee, weshalb ich damals die Pareispitze gemacht habe (siehe Bericht hierzu).

    Route: Vom PP zum Steig, der an den Fanes-Wasserfällen entlang führt, zur Groß-Fanes-Alm und kurz danach dem Friedensweg folgen (Steig 17), bis irgendwann der Abzweig zum Klettersteig kommt. Ja, der Abzweig... Den hab ich glatt übersehen und das erst gemerkt, als ich auf dem Gipfel der Furcia Rossa I stand, wobei ich mit diesem Malheur nicht allein war. Ich war einfach der Beschilderung "Furcia Rossa" gefolgt und beim Abstieg hab ich dann genauer darauf geachtet: Das marode Holzschild ist vom Schilderbaum gefallen und lag falschrum auf dem Boden (jetzt liegt es wieder richtig)... Auf jeden Fall bin von der FR I aber zunächst auf mit Stoamandln markierter Pfadspur (in keiner Karte sichtbar) erstmal zur Furcia Rossa II; freilich in der Hoffnung, von dort zum Klettersteig zu kommen. Das geht aber nicht (jedenfalls für mich nicht), weil nach der FR II ein senkrechter 25-Meter-Abbruch kommt, der sicher mindestens IV.Grad ist.

    Also wieder am Anstiegsweg runter (sind nur 20 Minuten) bis zum Abzweig und nun auf dem richtigen Weg zur Furcia Rossa III. Jenseits hinab und nach dem Ende der Sicherungen kann man bald durch ein schönes Schotterfeld zum Steig Richtung Groß-Fanes-Alm hinunter laufen und spart sich dadurch den Umweg + Gegenanstieg über das Bivacco della Pace. Von der Alm am Abstiegsweg über die Wasserfälle zurück.

    Anforderungen: Wie ich im Juni schon geschrieben habe, können die kleinen Klettersteige an den Fanes-Wasserfällen (ein Naturwunder sondergleichen) von Geübten ohne Ausrüstung gegangen werden. Das Gleiche gilt für den Furcia-Rossa-Klettersteig. Da sind nur kurze Stellen versichert und die mit C bewertete "Schlüsselstelle" ist ein Witz: Völlig harmlose Bügelkletterei (5 Meter senkrecht) und die erste Sicherung, die einen Sturz hemmen würde, ist auch bei 5 Metern - man kugelt also mit oder ohne KS-Set 5 Meter runter... Kein Absturzgelände unterhalb. Und auch die ausgesetzten, tollen Leiterpassagen im Abstieg von der FR III sind nicht wild, weil auf beiden Seiten ein Stahlseil-Geländer angebracht ist. Bei der Länge der Tour kann man sich als versierter Bergsteiger das Zusatzgewicht der KS-Ausrüstung gut sparen.

    Nicht, dass ich falsch verstanden werde: Die Tour ist toll, aber ein Klettersteig ist das in meinen Augen nicht, sondern eher ein "versicherter Steig/ via attrezzato".

    Bei allen drei Furcia-Gipfeln 1800 Hm und gute 20 Km, 9-11 Stunden; nur Furcia Rossa III eine gute Stunde weniger und minus 250 Hm.

    Fazit: Vor allem wegen der Fanes-Wasserfälle eine herausragend schöne Tour!


    Bilder:


    1-4: Fanes-Wasserfälle. Das Tolle ist ja, dass man dank der kleinen Klettersteige hinter die Wasserfälle gehen kann - siehe auch Bericht vom Juni.

    5: Einfach schön.

    6/7: Da muss man kein Alexander Huber sein, um das ungesichert zu gehen. (Schlüsselstellen des KS)

    8: Originelle Gipfelbank mit leider unschönem historischen Hintergrund an der Furcia Rossa III mit Tofana-Blick.

    9: Kleiner Fanes-See - saukalt ist gar kein Ausdruck für die Wassertemperatur.

    10: Das ist Luxus für mich: Kochplatz am Boite-Bach bei der Ponte Felizon.


    Auch schlechtes Wetter hat gute Seiten.

    In den letzten Tagen habe ich einige Wanderungen gemacht, bei denen weniger das Bergsteigen als vielmehr das Schwammerlsuchen im Vordergrund stand. Dafür sind solche Regenperioden wie momentan perfekt. Gestern waren wir (meine Freundin Daniela und ich) am Largoz unterwegs, wobei wir nur bis zu den Largozalmen gegangen sind, weil es dort mittags stark zu regnen begann und wir beim Anstieg zum Gipfel durch das hohe Gras waschelnass geworden wären, auch wenn der Regen bald wieder aufhörte. Hoch sind wir über den Steig und runter über die Forststraße. Von den Schwammerln her gibt es am Largoz vieles; wir hatten es aber vor allem auf den Zigeuner, wie der Reifpilz in meiner Familie von jeher genannt wird, abgesehen, der bei richtiger Zubereitung (in einem Essigsud und dann kalt verspeist) eine echte Delikatesse ist. Nicht weniger als 130 Stück haben wir eingesammelt. An den anderen Tagen hatte ich es mehr auf Steinpilze abgesehen, deren genaue Fundorte ich aber nicht verrate... Ein ehernes Gesetz unter Schwammerlsuchern.

    Die Tour auf den Largoz ist ob der herrlichen Wälder und des Panoramas aber auch ohne Schwammerl lohnend.


    Bilder:


    1-3 Schöner, mystischer Nebelwald am Largoz.

    4: Bierkühler auf Vertrauensbasis bei den Almen.

    5: Inntal Blick.

    6: Willkommene Sonne nach dem Regen.

    7: Zigeuner im Essigsud.🤤

    8/9: Die Steinpilze hab ich woanders gefunden.

    10: Alte Schwammerlsucher-Weisheit: Wo der Fliegenpilz wächst, ist der Steinpilz nicht weit.



    Diese Tour mache ich jedes Jahr mindestens einmal - meistens bei unsicherem bzw halbschaarigem Wetter, weil es viele Varianten zum Abkürzen oder Verlängern gibt und dann oft großartige Wolkenstimmungen zu erleben sind. Besonders schön sind die herrlichen Wälder und die Kammwanderung mit Blick auf die Kalkkögel.

    Route: Vom PP über die Salfeinsalm zum gleichnamigen Gipfel, unter dem sich ein kleiner See befindet, der völlig zurecht ein sehr beliebtes Fotomotiv ist. Weiter auf den Kamm und zunächst noch durch lichten Zirbenwald, später im freien Gelände zu Gries- und Breitschwemmkogel. Am lohnendsten ist es nun, dem Kamm bis zum Schaflegerkogel zu folgen und dann ins Senderstal abzusteigen, aber da fehlte mir heute die Zeit, da ich am Nachmittag noch meiner Freundin bei ein paar Elektro-Installationen helfen musste. (Ich habe in der Schul- und Studienzeit nebenbei als Elektriker-Gehilfe gearbeitet.) Daher bin ich nach dem Breitschwemmkogel abgestiegen; hier gibt es eine Art Pfad (keine Beschilderung oder Markierung), aber das ist trotz der schönen Landschaft nur ganz bedingt zu empfehlen: Oft verliert sich die Spur und der Pfad ist auch sehr batzig. Bei Nebel ist dringend abzuraten! Ich hab's heute mal probiert, weil das der einzige Steig im Gebiet war, den ich noch nicht kannte, aber eine Wiederholung muss nicht sein. Nach einiger Zeit trifft der Pfad auf den Steig, der vom Grieskogel zur Kemater Alm führt. Von dort am rauschenden Sendersbach auf der Forststraße zurück zum PP.

    Eine sehr schöne Vormittagstour!

    Sonstiges: Oberhalb von 2700 Metern hat es die Berge leicht angezuckert, aber abseits von Gletschern wird das schnell wieder weg sein.


    Bilder:


    1-7: Salfeins ist ein herrlicher Platz.

    8/9: Wolkenstimmungen an den Kalkkögeln.

    10: Sendersbach.


    Da das Wetter heute sehr durchwachsen mit größeren Regenschauern vor allem gegen Mittag war, habe ich zwei regenschirmtaugliche kleinere Touren gemacht, wobei der Schirm bei der zweiten nicht mehr nötig war, da es ab 16 Uhr wieder schön wurde.

    Tour 1: Marlinger Waalweg. Von Töll aus bin ich diesem bis zum Gasthaus Waalweg gefolgt und anschließend eine Etage weiter oben über den Marlinger Höhenweg zurück.

    Tour 2: Passerschlucht. Am Nachmittag bin vom Sportzentrum in "Sank Liert" wie es im einheimischen Dialekt heißt den wunderschönen Steig durch die Passerschlucht bis Moos im Passeier gegangen. Retour auf dem gleichen Weg.

    Anforderungen: Beide Touren sind sehr einfach (T2), es sind jeweils nur um die 4-500 Hm zu bewältigen und die Strecke liegt bei um die 12-15 Km. 3-4 Stunden jeweils.

    Fazit: Sehr, sehr lohnend!

    Sonstiges: Was mir bei den Touren in der Meraner Gegend und dem Passeiertal auffällt, ist der unglaublich gute Zustand aller Wege, die oft sehr aufwendig hergerichtet sind. Heute eh, weil das klassische "Touristenwege" sind, aber auch bei der Tour gestern war ich baff, wie viele tausend Steinplatten da verwendet wurden, um die Wege bei den Spronser Seen und unterhalb zu bauen.


    Bilder:


    1-5: Marlinger Waalweg.

    5: Das Marterl hat mich sehr berührt. Nicht nur, dass das Ehepaar uralt geworden ist; Ihr Sterbetag ist sein (er starb ein halbes Jahr vor ihr) Geburtstag.

    6-10: Passerschlucht.

    7/8: Der Stuller Wasserfall ist 350 Meter hoch.



    Die erwartete Traumtour.

    Ich war ja mit meiner Freundin Daniela schon im Frühjahr in Meran und Umgebung und da hatten wir bereits in die wunderschöne Texelgruppe hineingeschnuppert. Jetzt bin ich wieder da und habe mir heute eine tagesfüllende Tour mit vielen Glanzlichtern zusammengestellt.

    Angereist bin ich schon gestern nach der Tribulaun-Tour und war abends noch bei einer Veranstaltung in Meran. Übernachtet hab ich an einem schön versteckten Platz in der Nähe des Ausgangspunkts - der Birkenwald-PP selbst eignet sich wegen des sehr schiefen Untergrunds dort nicht dafür.

    Heute ging es gleich spektakulär los mit dem großen Partschinser Wasserfall. Weiter über die Nasereit-Hütte zur Lodner Hütte und via Tablander Lacken (kleine Seen) ins Halsljoch (2800m). Von hier könnte auch noch die Lazinser Rötelspitze (3037) bestiegen werden, aber das bedeutet etwa 1,5 Stunden Mehraufwand und dafür war mir das Wetter heute zu unsicher (hätte gehalten). Außerdem ist die Tour auch so schon ausufernd genug. Also bin ich über den Nordwestgrat in einfacher Kletterei (I, schöner Grat) zum Tschigat hoch. Obwohl der Grat einfach ist, sollten schneefreie Verhältnisse herrschen, weil die letzen 80 Hm auf der Nordseite liegen und bei Schnee/Vereisung sehr heikel sein können (sehr steiles Absturzgelände unterhalb der Route). Runter bin ich auf dem Normalweg über den "Kamin". Die Anführungszeichen deshalb, weil es sich eigentlich um eine sehr steile Rinne handelt - wer sich wegen des Namens schon genussvoll Spreizen und spektakulär abkletternd sieht, wird enttäuscht. Die steilen 300 Hm durch den schottrigen "Kamin" und seine Ausläufer sind im Anstieg sicher sehr mühsam; der schönere Weg ist ganz klar der Nordwestgrat. Auch sonst würde ich meine Route empfehlen, weil man die Spronser Seen dann nach dem Gipfelerfolg erreicht und genussvoll Baden kann - am besten im wirklich riesigen Langsee. Jetzt bin ich aber ein bisserl vorgehoppelt - zurück zum Ende des "Kamins": Man erreicht bald den Milchsee (? Sehr dunkles Wasser?), der seinen Namen vermutlich aus einer Zeit hat, als es am Tschigat noch Gletscher gab. Der kürzeste Rückweg würde nun über die Hochgangscharte führen, aber dann verpasst man ja die ganzen anderen Seen! Ich habe diese freilich alle mitgenommen und bin zur Oberkaseralm abgestiegen. Weiter über die Taufenscharte (+ 200 Hm) zum Hochganghaus. Hier ein Tipp: Man sollte einen "Geheimweg" über die Wiesen der Kublandalm nehmen, da man auf sich auf dem Hauptweg, der über die Leiter Alm führt, mindestens 250 Hm zusätzlich einhandelt. Dieser Weg ist auf der Kompass-Karte nicht drauf, aber in der Locus-App sichtbar. Meist sind Trittspuren zu erkennen und der Steig wird auch im Wald nach der Alm freigeschnitten. Vom Hochganghaus am besten erst Weg 7, dann 26, dann 1 zum Birkenwald zurück. Man merkt beim Lesen vielleicht schon, dass die Orientierung nicht so ganz einfach ist, aber mit Karte geht's gut - ist auch keine Raketenwissenschaft. Aufpassen darf man aber schon gut, weil wenn man falsch absteigt, muss man evtl wieder ziemlich weit zum PP aufsteigen.

    Anforderungen: Die Tschigat-Überschreitung vom Halsljoch bis zum Milchsee T4-5, der Rest T3. 2300 Hm und 25 Km Strecke - 11-13 Stunden.

    Freilich würde sich eine Übernachtung in der Lodner Hütte anbieten, um dann zum Beispiel noch Roteck und/oder Zielspitze zu besteigen. Das hätte ich auch gemacht, wenn das Wetter für morgen nicht so schlecht angesagt wäre.



    Bilder:


    1: Partschinser Wasserfall.

    2: Solche genialen Brunnenbankerln gibt es mehrere am Weg zur Lodnerhütte.

    3: So schöne Rinder - noch mit Hörnern!

    4: Spektakuläre Wolkenspiele.

    5: Nordwestgrat Tschigat.

    6: Der "Kamin".

    7/8: Langsee

    9: Schwarzsee.

    10: Haflinger auf der Kublandalm.


    Rund um den Pflerscher Tribulaun.

    Beim Anblick der Tribulaune denk ich mir immer: Da ist den Helfern des Schöpfers doch wohl ein kleines Missgeschick beim Antransport dieser Berge in die Dolomiten unterlaufen und sie haben sie zu früh ins Stubai fallen lassen. Vielleicht war's ja ein Montag und vielleicht war das Wochenende ein bisserl wilder... Auf jeden Fall bereichern die Tribulaune die Stubaier Alpen ungemein.

    Ich bin heute von meinem Schlafplatz am PP "Hölle" aufgebrochen und dabei zunächst in den Ort abgestiegen. Den eigentlichen Ausgangspunkt für diese Tour habe ich aber oben angegeben.

    Route: Von der Kirche geht es durch das tief eingeschnittene und daher lange angenehm schattige Schneetal auf Steig 32 in die gleichnamige Scharte. Nun über einen luftigen, aber unschwierigen und kurzen Klettersteig, den man ohne Set begehen können sollte, links in die Scharte vor dem Gipfelanstieg zum Gschnitzer Tribulaun. Hoch und wieder runter in die Scharte und nun am besten weglos dem besten "Abfahrschutt" folgend hinab Richtung Gschnitzer Tribulaunhütte (400 Hm in 10 Minuten, wenn man's kann und Auge für den Schutt hat). Der Steig von der Hütte durch das Kar ist nebenbei bemerkt in erbärmlichem Zustand bzw teilweise nicht mehr vorhanden, was wohl auch den nicht vorhandenen Besucherandrang auf diesen schönen Gipfel an einem Samstag mit Prachtwetter erklärt. Von der Pflerscher Seite kommt man wesentlich kommoder hinauf, aber diese Tour ist vermutlich wenig bekannt. Von der G-Tribulaunhütte hinauf in die Pflerscher Scharte und über die P-Tribulaunhütte ins Tal zurück.

    Anforderungen: Ab 200 Hm unter der Schneetalscharte T4 bis kurz vor der G-Tribulaunhütte mit KS-Passagen B. Der KS ist, obwohl ziemlich neu, in schlechtem Zustand, da einige Sicherungen am Stück ausgerissen sind und - was relevanter ist - in einem Fall zwar nicht die Sicherung an sich, sondern der Felsen, an dem sie befestigt ist; sehr achtsames Steigen notwendig. 2300 Hm, knapp 20 Km, 9-11 Stunden.

    Insgesamt eine landschaftlich enorm beeindruckende Tour, auf dessen ersten zwei Dritteln man meist fast allein sein wird.

    Sonstiges: Bei der Einkehr in der Pflerscher Tribulaunhütte durfte ich eine der Südtiroler Kletterlegenden "in freier Wildbahn" sehen: Hans Peter Eisendle. Ich hab vorher nochmal nachgeschaut: Der Mann ist 68 und schaut aus wie vielleicht Mitte 40, auch ohne Sonnenbrille. Beeindruckend!


    Bilder:


    1: Koggrabenfall.

    2/3: Pflerscher Tribulaun vor üppiger Vegetation.

    4: Schaut schon sehr dolomitig aus, oder?

    5: Der Weg zur Schneetalscharte durch das südseitige Kar geht viel besser als man zuerst meinen würde.

    6: Sehr sinnvolles Schild. Wie viele tausende Touristen radeln nicht jedes Jahr in die Schneetalscharte und auf den Gschnitzer Tribulaun! Die SZ berichtete ja unlängst auf Seite 3...

    7: Der Beginn des KS (die Beschädigungen hab ich nicht fotografiert; war ja darauf konzentriert, nicht runterzukugeln, wie man in Tirol sagt).

    8: Gipfelpanorama Gschnitzer Tribulaun.

    9: Wolkenspiele am Pflerscher.

    10: Auf der Terrasse der P-Tribulaunhütte. Der Kenner erkennt sicher Hans Peter Eisendle.



    Endlich mal wieder ein Tag mit stabilem Wetter!

    Nach dem vielversprechenden Juni hat der angekündigte "Hitzesommer" ja eine ordentliche Pause eingelegt...

    Ich bin heute in der Früh wieder für ein paar Tage Richtung Südtirol aufgebrochen; das Hauptziel ist dieses Mal die Texelgruppe, aber bei der Anreise nutze ich gerne die Gelegenheit, Touren in einem der Täler um den Brenner zu machen - das entzerrt die Fahrerei und ist sowieso immer äußerst lohnend. Zumal im spektakulären Pflerschtal!

    Route: Von der "Hölle" bin ich zunächst zur großartig am Sandessee gelegenen Pflerscher Tribulaunhütte aufgestiegen und über den Hohen Zahn zur Weißwandspitze. Hinweis: Den Abzweig zur WWS übersieht man leicht, da er nicht ausgeschildert ist. Er befindet sich genau dort, wo das Band, das um die WWS führt, von der Ost- auf die Südseite wechselt (auf Stoamandln achten). Anschließend hinunter zur Magdeburger Hütte und dann zur Schneespitze hoch. Zurück zur Magdeburger und auf sehr schönem Steig ins Tal zurück.

    Anforderungen: Gipfelbereich WWS T4, die oberen 400 Hm der Schneespitze T5 mit ein paar Klettersteig-Passagen B. Diese sollte man in meinen Augen ohne Set begehen können, weil das Zusatzgewicht in keinem Verhältnis zur Länge der Tour steht. Die Schneespitze ist bei trockenen Verhältnissen wie heute gut machbar, bei Nässe deutlich anspruchsvoller und bei Vereisung teilweise wirklich heikel. Der Rest der Tour ist T3. Die komplette Route ist schneefrei. 2500 Hm und gute 20 Km, 11-13 Stunden. Freilich kann das Tagespensum mit Hüttenübernachtung verringert werden. An dieser Stelle sei auch nochmal die "Gschnitzer Talschlussrunde", zu der meine heutige Tour ja auch gehört, empfohlen, die ich persönlich viel lohnender finde als den überlaufenen Stubaier Höhenweg. Und: Die Hütten am Weg sind allesamt super geführt.

    Fazit: Die Tour ist einfach landschaftlich großartig! Schöne Seen, große Wasserfälle, riesiges Panorama und die beeindruckenden Tribulaune.

    Sonstiges: Ich übernachte freilich wie immer wieder ein paar Tage im Auto. Der PP "Hölle"eignet sich dafür sehr gut - Bach zum Waschen und Bierkühlen vorhanden. 😊 Sehr beeindruckt mich gerade eine tschechische Familie, die hier mit zwei Kindern in einem Skoda Fabia Kombi übernachten!


    Bilder:


    1: Sandesbach im Aufstieg zur Tribulaunhütte.

    2: Sandessee, Tribulaunhütte und Pflerscher Tribulaun.

    3: Von rechts: Pflerscher und Gschnitzer Tribulaun, links das Goldkappl. Wenn ich das Goldkappl sehe, muss ich immer an die eigentlich unglaubliche Geschichte von Hias Rebitsch - die ganz Alten erinnern sich - denken, der hier kurz nach dem 2. Weltkrieg verbotenerweise eine Klettertour machte. Er und sein Seilpartner (Sepp Jöchler?) wurden dabei beim Klettern in der Wand von italienischen Grenzpolizisten beschossen...

    4: Die Weißwandspitze mit ihrem markanten Band.

    5: Idyllisches Hochmoor bei der Magdeburger Hütte.

    6: Stubensee und Schneespitze.

    7: "Schwierigste" Stelle am Weg zur Schneespitze.

    8: Feuersteine und gleichnamiger Gletscher.

    9: Gipfelkreuz Schneespitze.

    10: Wohlverdientes Bier auf der Terrasse der Magdeburger Hütte.


    Krapfenkarkamm: Karwendel-Klassiker mit Annegret Kramp-Karrenbauer

    Letzteres ist freilich Unsinn - fiel mir heute unterwegs nur so ein, weil ich mir bei der Tour immer schmunzelnd vorstellen muss, wie ein zünftiger Tiroler den Namen mit den vielen Ks ausspricht.

    Die Tour mache ich sonst wegen der sonnigen Lage und der Lichtstimmungen meist im Herbst, aber heute hatte ich Lust drauf. Los war wie immer gar nichts - genau noch zwei andere hier unterwegs. Neben der Länge der Tour liegt das vor allem wohl auch daran, dass sie im Tal nicht ausgeschildert ist. Dennoch einfach zu finden: Vom PP einen knappen Kilometer an der Straße zurück, dann links auf eine Forststraße, über eine Brücke, dort links und hinauf zur Paindlalm (Abkürzen der Forststraße auf altem Karrenweg möglich). Nun auf der Forststraße weiter bis sie sich zu einem Steig verjüngt. Nach 10-15 Minuten zweigt der Steig zum Galgenstangenjoch rechts nach oben ab. Das Schild hier ist sehr ungünstig platziert, sodass man es von unten nicht sieht. Auf sehr angenehmem Weg (ein ehemaliger Reitsteig wie viele Wege im Gebiet) geht es über die Hütten der Grafenherberge zum Kamm hinauf und mit gewaltiger Aussicht immer an diesem entlang zur KKS. Jenseits hinab, zur Gumpenkarspitze und steil hinunter zum Sattel der "Jägersruh". Nun noch ein gutes Stück hinab Richtung Fereinalm und nun aufpassen: Der Paindlsteig, über den es zurückgeht, ist nicht angeschrieben und man kann den Abzweig leicht verpassen. Er zweigt genau bei einem alten, fast unlesbaren Blechschild 160 Grad nach links ab. Der Paindlsteig ist ebenfalls ein alter Reitsteig und führt durch die Flanken des KKK, wobei im unteren Teil mehrere schöne Bachgräben gequert werden. Mittlerweile ist er viel besser in Schuss als ich ihn in Erinnerung hatte. Das liegt in erster Linie paradoxerweise daran, dass die maroden alten Sicherheitsinstallationen in den Gräben fast komplett weg sind; früher waren sie eher im Weg als dass sie einem geholfen haben... Jetzt zeigt sich, dass sie eh überflüssig waren.

    Im Herbst gehe ich normalerweise über die Anstiegsroute am Kamm zurück, um möglichst viel Sonne zu genießen - daher bin ich den Paindlsteig sicher schon 10 Jahre nicht mehr gegangen.

    Anforderungen: Zwischen Baierkar- und Gumpenkarspitze T4, sonst T3. 1700 Hm und gut 20km, 8-10 Stunden. Der Abstieg dauert dabei wegen der Wegstrecke genauso lange wie der Anstieg bis zur KKS. Bei Gewittergefahr würde ich die Tour meiden. Es gibt nur im Sattel zwischen Dreierspitze und KKS die Möglichkeit eines weglosen Notabstiegs durch das südliche Kar, an dessen Fuß man den Paindlsteig erreichen kann.

    Das einzige Nervige an der Tour war heute die hohe Dichte von "unguten" Insekten, was ich vom Herbst her freilich so nicht kannte. Bis in 1900 Meter Höhe kamen permanent Bremsen daher; wäre ich Klaus Kinski, hätte der Film heute "Leichen pflastern seinen Weg" (die ganz Alten erinnern sich...😉) geheißen - so viele von den Biestern hab ich erschlagen. Und auch die Zecken... Normalerweise gehen die aus irgendeinem Grund nie auf mich; ohne Witz: In den letzten 10 Jahren war es genau eine. Heute habe ich aber tatsächlich fünf abgesammelt, bevor sie ihr Werk beginnen konnten. Und wenn ich schon fünf von denen aufgable...

    Noch ein Hinweis zum Parken: In vielen Beschreibungen der Tour wird der Abzweig der Forst- von der Bundesstraße als PP angegeben - so auch im Wanderführer "Isarwinkel" von Christian Schneeweiß. Früher ging das auch, aber seit einigen Jahren werden da saftige Strafzettel verteilt wie ich schon öfter beobachten konnte. Ist zwar in meinen Augen eine arge Lumperei, aber was willst machen?

    Um den Bogen zum Beginn des Berichts zu schließen: Wisst ihr, was die Lieblingstiere der Tiroler sind? - Das Krokodil und der Kakadu. 😉


    Bilder:


    1: Durch lichten Wald geht es

    2: zur Grafenherberge.

    3: Vom Galgenstangenjoch ist der ganze weitere Kamm bis zur KKS einsehbar.

    4: Rückblick von der KKS.

    5: Eindrucksvoller Blick in den Soiernkessel von der Gumpenkarspitze.

    6: Da lohnt es sich, sich zu bücken und zu riechen. Das Kohlröschen duftet nach Vanille und kommt rund um die KKS in rot und schwarz vor.

    7: Schöne Blumen auch bei der Jägersruh.

    8-10: Paindlsteig: Urwüchsiges Vorkarwendel.



    Für Touren wie jene auf den Schafsiedel wurde das Prädikat "Genusswanderung" erfunden. Unschwierig, liebliche Landschaftseindrücke, Badeseen und ein großartiges Panorama am Gipfel.

    Daniela und ich machen die Tour jedes Jahr um diese Zeit, wobei wir heuer fast schon etwas spät dran waren, da sich die Alpenrosenblüte ihrem Ende zuneigt. Dennoch herrliche Vegetation und Blumenpracht auf der ganzen Wanderung.

    Route PP - Neue Bamberger Hütte (über den Steig) - Wildalmseen - Schafsiedel. Zurück auf dem gleichen Weg.

    Anforderungen: T3, 1300 Hm, gut 15 Km. 6-7 Stunden.

    Sonstiges: Die Posse um die Materialseilbahn der Neuen Bamberger Hütte hat sich mittlerweile anscheinend in eine positive Richtung entwickelt. Die Geschichte ist ein Paradebeispiel dafür, wie die Reichen und Hässlichen das Label "Naturschutz" missbrauchen, um ihre Interessen durchzusetzen. Kurz gesagt ging es ja darum, dass der Grundeigentümer, eine Stiftung (also in Wirklichkeit natürlich eine reiche Familie), die Nutzungserlaubnis für die Seilbahn nicht verlängern wollte. Angeblicher Grund: Diese fahre zu tief und beeinträchtige die Rauhfußhühner... Echter Grund: ??? Sicher naheliegend, aber ich spekulier da jetzt nicht.


    Bilder:


    1: Üppige Vegetation.

    2: Genusswandern halt!

    3: Neue Bamberger Hütte.

    4-7: Die drei Wildalmseen.

    8/9: Schöne Blumen.

    10: Alpenrosen und Großvenediger.


    Puh... Da bin ich ja froh, dass man momentan allenthalben in den Medien so wertvolle Hitzetipps bekommt. Bisher bin ich ja im Sommer immer nach einem ausgiebigen, fleischlastigen Mittagessen und drei Weizen erst am frühen Nachmittag zu bevorzugt südseitigen Touren aufgebrochen und habe mich oft gewundert, warum ich so schwitze und dann häufig ins Gewitter gerate. Endlich weiß ich nun, wie man's richtig macht!

    So, genug gescherzt... Ich bin heute sehr früh los, um noch vor der Arbeit die tolle Überschreitung hoch überm Achensee zu machen. Perfekte Bedingungen mit einem angenehmen Lüfterl am Kamm oben.

    Route: PP - Seekaralm - Seekarspitze - Seebergspitze. Für den Abstieg bin ich wieder bis in den Sattel vor der Seeberg zurück und auf dem schönen, vor ein paar Jahren neu angelegten Steig (da war früher nur der "Notabstieg") Richtung Pasillalm runter. Auf der Forststraße zur Seekaralm und weiter zum PP.

    Anforderungen: T4, 1200 Hm, 5-6 Stunden.


    Bilder:


    1: Morgenstimmung bei der Seekaralm.

    2: Schlüsselstelle mit leichter Kletterei (I) vor der Seekarspitze

    2-5: Herrliche Ausblicke prägen die Tour.

    6: Im Sattel vor der Seebergspitze zweigt

    7-10 dieser schöne Steig ab.