Beiträge von Jonas

    Heute wollte ich nach der wechselhaften Witterung zuletzt die angekündigte gute nächtliche Abstrahlung für eine Skitour nutzen: So ging es - weil ich ohnehin schon in der Richtung unterwegs war - auf einen der Skitourenklassiker am Arlberg schlechthin - die Schindlerspitze von der Alpe Rauz. Im Winter ist das im Prinzip eine Pisten-Skitour, aber der Skibetrieb ist natürlich schon lange eingestellt. Bekannt ist die Tour wohl v.a. deshalb, weil sie trotz Südlage meistens sehr lange geht - geeignet also für alle, die im Frühling die Skier nicht tragen wollen. So auch heute: Start mit den Skiern direkt am Ausgangspunkt, derzeit ist 2x kurz aper. Das dürfte in den nächsten Tagen mehr werden, aber die Tour sollte dennoch noch einige Zeit lohnend sein - insbesondere oben liegt auch noch ordentlich Schnee.

    Die nächtliche Abstrahlung war so gut, dass ich schon bald die Harscheisen montierte - würde das auch empfehlen (ich bin um ca. 06.45 Uhr gestartet - wie fast alle; zwischen 6.15 und 6.45 Uhr füllte sich der Parkplatz rapide). Um die Zeit kommt man erst oben in die Sonne. Weich wurde der Schnee erst ab dem Valfagehrjoch - dann auch gleich etwas sehr weich (ich vermute, es handelt sich um eine Schicht noch nicht umgewandelten Neuschnee). Ich bin zunächst zur Bergstation der Vallugabahn I (ab dem Valfagehrjoch braucht man nicht die obere, steile Hänge querende Spur zu nehmen - man muss dann ohnehin wieder etwas mit Fellen abfahren) und im ostseitig schon sehr weichen Schnee hoch zum Vallugagrat. Dieser geht zur Zeit problemlos (Steigeisen und Pickel habe ich nicht gebraucht, aber dabei gehabt). Es ging auch eine Aufstiegsspur direkt die steile Südrinne unter der Valluga hoch.

    Die Abfahrt von der Valluga durch die Südrinne um kurz nach 10 Uhr war dann durchwachsen - oben Firn, dann aber ein Wechsel aus sumpfigem Schnee, harten Passagen und etwas Bruchharsch. Da ist man froh, wenn man heil wieder unten ist. Heute sind nach mir noch einige abgefahren, also insofern dürfte die Rinne selber weitgehend "abgeräumt" sein.

    Vom tiefsten Punkt dann noch kurz mit Fellen hoch zur Schindlerspitze. Abfahrt um kurz nach 11 Uhr ziemlich gut, oben fast noch etwas hart. Wer nur die Schindlerspitze machen will, muss mithin bei entsprechender Abstrahlung nicht so früh starten wie ich - es waren auch noch viele im Aufstieg unterwegs, als ich abgefahren bin.


    Bei der Rückfahrt habe ich dann noch den "Erlebnis-Klettersteig Simmsfall" in Holzgau mitgenommen. Der ist seit dem 15. Mai wieder offen. Viel los und daher Wartezeiten auf dem recht kurzen und eher leichten Klettersteig. Der kurze Überhang der "Adlervariante" (D/E) ist allerdings kraftig. Es waren auch sehr viele Wanderer und Spaziergänger unterwegs.


    Bilder:


    Schnee ab dem Tourenbeginn:



    Nach dem ersten, steileren Stück wird es flacher und Schnee liegt dann hier auch noch jede Menge:



    Die schön gelegene Ulmer Hütte - aber unglaublich, wie man so ein Gebäude mit dem Plastik-Eisbär verschandeln kann:



    Blick zurück auf den bisherigen Anstieg:



    Weiterweg ins Valfagehrjoch:



    Unterwegs zur Vallugabahn-Mittelstation:



    Am Vallugragrat - die Südrinne fährt gerade ein Tourengeher ab:



    Auf der Valluga:



    Blick hinab nach St. Christoph am Arlberg und hinüber ins Verwall:



    Ein Teil des "Erlebnisklettersteigs Simmsfall" in Holzgau:


    Heute ging es auf die alljährliche Dammkar-Skitour. Der Schnee beginnt wenige Meter hinter dem "Bankerl", ist aber dort dünn und oberhalb nochmals unterbrochen, so dass ich zu Fuß zur Dammkarhütte aufstieg - dabei gibt es noch einige Schneepassagen. Eine Aufstiegsspur über die Skiabfahrt ("Kanonenrohr") war aber bei der Abfahrt zu sehen. Die Dammkarhütte hat noch geschlossen, nach Aussage eines Hüttenmitarbeiters öffnen sie in 1-2 Wochen, je nach Wetterentwicklung.

    Ab der Dammkarhütte liegt noch gut Schnee, sowohl Richtung Hinteres als auch Vorderes Dammkar. Ich entschied mich heute für das kürzere Vordere Dammkar - im Hinteren Dammkar liegt noch Schnee auf den Felsen oberhalb, mir ist das nie ganz geheuer. Beim Vorderen Dammkar ist praktisch alles unten - ab und zu waren fallende Steine aus den Wänden zu hören. Heute aufgrund des weichen Schnees unproblematischer und ziemlich direkter Aufstieg mit den Skiern.

    Bei der Abfahrt heute am späten Vormittag (nach teilweise bedeckter und recht warmer Nacht) oben tiefer, aber mit den langen Latten noch gut fahrbarer Schnee, Mitte gut (Richtung Sommerschnee), Kanonenrohr oben wenig Schnee (da hatte ich auch massiven Steinkontakt), dann aber wieder gut und nach einigen Höhenmetern Abstieg zu Fuß auf wirklich allerletzten Schneeresten bis zum Bankerl. Zusammenfassend: Bis ungefähr Dammkarhütte viel Schnee und zum Skifahren tauglich, darunter nur noch in Teilbereichen. Das Kanonenrohr dürfte bald auch auf weite Strecken ausapern.

    Heute war es wegen des oben tiefen Schnees sicher mit den langen Latten besser, aber bald beginnt im Dammkar die Kurzski-Zeit.


    Warnung: Für Wanderer ist das Dammkar zur Zeit wirklich noch überhaupt nichts. Es liegt oben viel Schnee und der ist auch noch nicht durchgehend Sommerschnee, so dass auch tiefes Einbrechen droht. Es ist wirklich sehr deutlich etwa auch von einem Fußabstieg von der Seilbahn durch das Dammkar abzuraten und das vermutlich noch mehrere Wochen lang (habe da in früheren Jahren schon Turnschuhtouristen gesehen). Das Dammkar (insbesondere das Hintere Dammkar) hat ein Mikroklima, wo sich der Schnee normalerweise bis weit in den Juni hinein hält.


    Fotos (auf den Fotos schaut es wegen Schleierwolken / Saharastaub vom Wetter weniger freundlich aus, als es real war):


    Blick von der Dammkarhütte ins Vordere Dammkar:



    Blick von meinem Endpunkt etwas oberhalb der Scharte über die Viererspitz ins Estergebirge:



    Soierngebirge oben auch südseitig noch mit Schnee:



    Kreuzwand, hinten die Tiefkarspitze:



    Die Abfahrt oben von der Vorderen Dammkarscharte:



    Im Kanonenrohr wurde bis zur Unterbrechungsstelle auf ca. 1.475 m abgefahren - in diesem Bereich aber wenig Schnee und steinig:



    Heute ging es noch bis fast zum Bankerl:


    Route => Skitour Fotscher Windegg

    Heute konnte man mit den Skiern gerade noch ab kurz hinter dem Parkplatz über die Forststraße aufsteigen - die Abkürzer im Wald habe ich mir dieses Mal gespart. Allerdings liegt praktisch durchgehend bis zur Juifen-Alm (noch bis Mitte Mai geschlossen) nur sehr wenig Schnee / Eis auf der Straße bzw. an der Böschung. Beim Aufstieg und v.a. in der Abfahrt musste mehrfach abgeschnallt werden. Mit den warmen Temperaturen derzeit könnte die Straße in den kommenden Tagen bis weit hinauf aper werden bzw. zumindest längere Passagen. Ganz offensichtlich hat es hier auch deutlich weniger Neuschnee gegeben als etwa im Allgäu. Auch oberhalb der Alm liegt für diesen Winter überraschend wenig Schnee, die Almrosen und auch Felsen schauen schon häufig aus der Schneedecke. So schlecht, wie man auf den ersten Blick meinen würde (siehe Foto) war es dann aber nicht - man kann sich in Aufstieg und Abfahrt gut durchschlängeln und trotz relativ wenig Vorsicht habe ich auch nur zwei Mal Felskontakt in der Abfahrt gehabt.

    Die Aussicht vom Gipfel ist hervorragend, heute habe ich sie aber wegen des (nur im Gipfelbereich) kalten Windes nicht zu ausgedehnt genossen. Ansonsten war es ziemlich warm. Vom Fotscher Tal kam auch eine Spur hoch, auf meinen Anstieg habe ich alles gespur - zum Gipfel "Auf den Sömen" gab es schon eine Spur. Gut zu sehen war der Hochbetrieb am Zischgeles. Da hat es offensichtlich deutlich mehr Schnee als am Windegg, aber da bin ich doch lieber alleine unterwegs. Letztlich war dann die Abfahrt auch deutlich besser als im Aufstieg angenommen - die Bruchharschpassagen konnten fast vollständig vermieden werden und so gab es eine Mischung aus einer Art Firn und Feuchtpulver.

    Insgesamt empfiehlt es sich wegen der geringen Schneelage aber wohl eher wieder in der kommenden Saison (hinsichtlich der Schneelage oben war ich wirklich überrascht).


    Fotos:


    Am Wegesrand:



    Ruhiger Aufstieg mit Blick zum Zischgeles - dort viel los:



    Juifen-Alm mit den Aufstieghängen - relativ wenig Schnee, aber nicht so schlimm, wie es auf dem Bild ausschauen mag:



    Auf ca. 2.200 m geht es in eine Art Kessel (meine Spur ist etwas zu hoch geraten):



    Gipfelkreuz Fotscher Windegg:



    Blick vom Gipfel zu den Kalkkögeln:



    Der Aufstieg aus dem Fotschertal im oberen Bereich (im unteren Bereich vermutlich auch wenig Schnee):



    Blick vom Windegg Richtung "Auf den Sömen":



    Überraschend passable Abfahrt oben:



    Im mittleren Teil richtig gut:


    Heute ging es als Vor-der-Arbeit-Tour nur schnell auf das Tanzeck im Spitzinggebiet. Aufstieg durch den Unteren Lochgraben, der besser eingeschneit ist als häufig im Hochwinter (ein Fels war noch zu sehen). Ist schon stark eingefahren. Dann weiter durch den Unteren Lochgraben und über die Schnittlauchmoos-Alm zum Tanzeck. Im Gebiet scheint fast alles angespurt zu sein und insgesamt war es auch gut besucht, aber kein Massenandrang wie häufig im Spitzinggebiet.


    Bei der Abfahrt gab es zu meiner Überraschung südseitig meistens einen tragenden (!) Deckel mit etwas Neuschnee darauf - offenbar hat schon die geringe Durchfeuchtung durch etwas Sonne und diffuse Strahlung bei kalten Temperaturen ausgereicht. Damit war es auch recht gut zu fahren, kein Bruchharsch. Am besten geht es, wo kaum Spuren sind - für ausgefallenere Ziele hat mir heute aber leider die Zeit gefehlt, bei ÖPNV-Anreise und mit dem Druck von Arbeitsterminen wollte ich mich auf keine Experimente oder größere Spurarbeit einlassen. Schattseitig gibt es auch noch Pulverschnee. Der Rest zum Unteren Lochgraben zurück (an der Schönfeldhütte vorbei mit kurzem Gegenanstieg) ist schon recht verspurt, man merkt diese Spuren auch.


    Mit der angekündigten massiven Erwärmung wird man sicher schauen müssen, wie lange es noch geht. Es liegt aber eine durchaus beachtliche Schneedecke allein aufgrund der Neuschneefälle. Heute wären die Steinski definitiv nicht erforderlich gewesen - wobei ich es geschafft habe, in der Querung nach der Schönfeldhütte doch einen Fels zu erwischen.


    Fotos:


    Unterer Lochgraben:



    Im Flachstück nach dem Unteren Lochgraben:



    Anstieg zum Sattel zwischen Tanzeck und Rauhkopf:



    Blick vom Tanzeck zum Aiplspitz - Übergang heute noch nicht eingespurt:



    Blick zurück auf das Aufstiegsgelände:



    Mit einem kurzen Gegenanstieg bei den Schönfeldalmen wird die Abfahrtsroute erreicht - spart den Hatscher zurück im Flachstück:



    Blick hinunter zum Spitzingsee, hinten Roßkopf - soll auch gut gegangen sein (Tourengeherpiste):


    Heute ging es nach dem Iseler gestern nochmals ins Allgäu, dieses Mal aber auf die andere Seite des lllertals - nach Bolsterlang. Gestartet bin ich im Dorf (Bushaltestelle Bolsterlang) - meistens wird eher beim Dorflift gestartet (auch dort gibt es eine Bushaltestelle, bei der ich auch herauskam). Als Nachteil des Startpunktes erwies sich, dass ich nach kurzem Fußweg zur Talstation der Hörnerbahn den weiteren Aufstieg durch die Liftschneise spuren musste. Ganz schön kraftraubend mit dem vielen Neuschnee. Kurz nach der Talstation der unteren Sesselbahn kam ich dann auf die Spur vom Dorflift und so ging es gleich deutlich leichter hoch zum Weiherkopf. Obwohl im unteren Teil nur der Neuschnee liegt, lag heute mehr als genügend Schnee.

    Für die Abfahrt braucht man auch Hänge von mindestens 30 Grad Hangneigung, sonst geht es nur in der Spur bzw. mittlerweile vorhandenen Abfahrtsspuren. Zweiter Aufstieg zur Bergstation der Hörnerbahn, hier ist es aber recht flach bzw. gab es noch keine Spur im direkten Abfahrtshang. Gegen Mittag lichtete es sich kurz und man sah die Sonne - gut für die Sicht, schlecht für den Schnee, gerade auch wegen diffuser Strahlung. Unten war der Schnee auch schon etwas schwer geworden. Es ging aber noch bis zur Bushaltestelle (beim Dorflift auch kostenpflichtiger Parkplatz). Insgesamt schöne Frühjahrspulver-Verhältnisse.

    Die Tour eignet sich sehr gut für die Anfahrt mit Bahn und Bus.


    Fotos:


    Kurz nach der Mittelstation mit Blick zum Weiherkopf:



    Gipfelkreuz Weiherkopf:



    Abfahrt vom Weiherkopf:



    Blick zum Riedberger Horn vom zweiten Aufstieg:



    Bei der zweiten Abfahrt unterhalb der Mittelstation - kurzer Blick ins Tal:



    In der direkten Schneise zum Dorflift - bei Skibetrieb eine Skiroute:


    Die 50 + x cm Neuschnee, die sich der Andreas heute zum Ziel gesetzt hatte, waren definitiv nicht der Hintergrund meiner Tourenwahl heute für den Iseler oberhalb von Oberjoch. Aber die habe ich auch locker geschafft!


    Gestartet werden konnte direkt an der Bushaltestelle Iselerbahn in Oberjoch. Nach Oberjoch gibt es gute Verbindungen von München mit Bahn + Bus, das lohnt sich also. Auf guter Spur ging es 400 Hm hoch zur Bergstation der Iselerbahn und leider wurde auch die Sicht nach oben immer schlechter. Ab der Bergstation gab es zunächst auch eine Spur, was auch zur Orientierung half - die Sicht war mittlerweile so schlecht, dass ich ohne Spur nicht hochgefunden hätte, obwohl ich schon mal oben gewesen bin. Die Vorgeher hatten sich dann aber auf halber Höhe für die Abfahrt entschieden und so musste ich den Rest hochspuren - zum Glück angeleitet von einer älteren Spur. Trotz gerade mal gut 700 Hm ab dem Tal zieht es sich bis zum Gipfel bei diesen Verhältnissen aber doch etwas.


    Für die Abfahrt habe ich mich ab der Einsattelung unter dem Gipfel für die steileren Hänge orographisch rechts entschieden. Mit grundsätzlich tollem Pulver (oben wohl so 70 cm Neuschnee) und ordentlicher Hangneigung, nur sah ich leider nichts ... Und so war die Abfahrt oben eher mäßig. Etwas Neuschnee rutschte jeweils nach. Nach unten hin dann besser und ab Erreichen der ex-Piste bei der Bergstation sehr gut. Darum und weil ohnehin noch Zeit war bin ich dann nochmals etwas hoch zur Bergstation. Und da die übliche "Gemeinheit" in den Bergen: Es riss auf und gab Sicht bis zum Gipfelkamm - gerade da kamen meine "Verfolger" den Hang oberhalb des Liftes herunter und haben sich vermutlich gewundert, warum ich mich davor - der Spur anzusehen - so blöd angestellt habe. Sei ihnen gegönnt, außerdem ist eine Abfahrt in solchen Hängen mit einigen Spuren drinnen sowieso deutlich angenehmer.


    Sofern sich bei Benutzung des ÖPNV Wartezeiten in Sonthofen am Bahnhof ergeben, kann ich das Café im Bahnhof zur Einkehr empfehlen.


    Fotos:


    Kurz nach dem Start bei der Iselerbahn:



    Gipfelkreuz Iseler heute ohne Sicht:



    Kaum bin ich unten, klart es auf:



    Wie immer in den Bergen: Es klart auf, wenn ich schon unten bin - so eine Sicht hätte ich mal gebraucht:


    Heute ging es angesichts von Neuschnee und zu erwartendem mäßigen Wetter und entsprechender Sicht nur auf "Sicherheitsvariante" - der Hoadl im seit dem vergangenen Wochenende geschlossenen Skigebiet Axamer Lizum.


    Die Pisten sind in Teilen schon recht malträtiert worden, insbesondere querlaufende Wege sind teilweise ausgeschoben worden - Vorsicht in der Abfahrt. Grundsätzlich geht es aber problemfrei und bestens gespurt von unten weg bis zum (geschlossenen) Hoadl-Haus. Schnee liegt natürlich noch fast überall gut ausreichend, auch ohne Neuschnee wäre das wohl noch eine Zeit lang gegangen. Aufstieg über die Damenabfahrt, Abfahrt über die Herrenabfahrt. Die Abfahrt war allerdings nicht ganz so berauschend wie erhofft: Im Gebiet hatte es heute nur relativ wenig Neuschnee (ca. 10-20 cm) und der liegt auf der harten Altschneedecke. Diese weist zahlreiche alte gefrorene Ski-Spuren auf oder eben Spuren der Bearbeitung durch die Pistenbullys. Am besten ging es windgeschützt nordseitig und in flachen Passagen. Ansonsten kam auch etwas "Ackerfeeling" auf. Andrang wie immer in der Lizum relativ hoch. Einige der Rinnen hoch zu den Kalkkögele-Gipfeln wurden auch schon angespurt, davon habe ich aus Sicherheitsgründen lieber die Finger gelassen. Eventuell sind die Abfahrtsverhältnisse morgen besser, wenn tatsächlich so viel Neuschnee über Nacht herunterkommt, wie angesagt wird - dann dürfte man die Altschneedecke häufig nicht mehr spüren.


    Großer Wermutstropfen ist die m.E. wirklich unverschämt hohe Parkgebühr von 10 Euro. Während der Skisaison kann ich das ja irgendwie noch nachvollziehen - immerhin gibt es dann gewalzte Pisten und trotz des großen Parkplatzes will man sicher auch Plätze freihalten für die Liftkunden. Aber bei geschlossenem Skibetrieb! Und im ganzen Gebiet nichts geöffnet. Als ich vergangenen Sommer da war, gab es noch einen reduzierten Sommersatz - keine Ahnung, ob das nur noch nicht der Fall ist oder das dieses Jahr abgeschafft wurde. Die ersten freien und auch legalen Parkbuchten sind allerdings ca. einen Kilometer vor dem Parkplatz, also etwas mühsam.


    Bilder:


    Kurz nach dem Start auf der Damenabfahrt:



    Im oberen Bereich der Damenabfahrt - während meines Aufstiegs leider gerade die Sicht recht mäßig:



    Blick vom Hoadlhaus:



    Abfahrt über die Herrenabfahrt oben:



    Richtung Birgitzköpflhaus lag heute im unteren Teil noch zu wenig (Neu-)Schnee:


    Wenn ich schon mal im Bernina-Gebiet bin (siehe meinen vorherigen Bericht zum Piz Palü) und die weite Anfahrt auf mich genommen habe, muss man die guten Verhältnisse ausnutzen, dachte ich mir. Kurzfristig an einem schönen Wochenende mit guten Verhältnissen im Bernina-Gebiet einen Schlafplatz zu finden, ist aber ziemlich schwierig. So bin ich denn am Sonntag um kurz vor 6 Uhr in Morteratsch etwas entkräftet vom Vortag und übermüdet aufgebrochen - um es vorweg zu sagen: Deutlich zu spät (wenn man beim Start die Stirnlampen schon 3 h Aufstiegszeit über einem sieht, ist das irgendwie demotivierend) - umso ärgerlicher, weil wenn ich schon nicht schlafe, könnte selbst ich doch mal zeitig aufbrechen. Aber irgendwie ist ein Aufbruch zeitig in der Früh und im Dunkeln einfach nicht meins. Wer in Morteratsch parken will (siehe zur Parksituation allgemein im Gebiet meinen Beitrag zum Piz Palü), der muss den Parkautomat schon im Vorfeld füttern und v.a. sagen, wie lange man parkt - Nachzahlen nicht möglich.


    Am Morgen ging der flache, ca. 5 km lange Zustieg zum Morteratsch-Gletscher über die hart gefrorene Schneedecke passabel - in dem kurzen Steilstück vor dem Gletscher sicherheitshalber mit Harscheisen. Bemerkenswert war, dass die Pistenraupe zum Präparieren des Winterwanderwegs gerade kam, als ich oben angekommen war - wieso wird dort morgens präpariert, so dass die Schneedecke nicht aussintern kann? Bei mir ging es jedenfalls noch über einen ziemlichen Acker aus gefrorenen Spuren. Die "Gletscherabfahrt" von der Bergstation Diavolezza selber wird übrigens nicht präpariert und ist dementsprechend auch ruppig.

    Bis zur Aufsteilung des Gletschers auf ca. 2.550 m zieht es sich dann doch, ab da ließ sich aber auf meistens sichtbarer Spur gut aufsteigen (ohne Harscheisen). Zunächst verläuft die Aufstiegsspur für "Loch" und "Buuch" gemeinsam, dann geht es auf geschätzt ca. 3.150 m in einer langen Querung in den zur Zeit wirklich gut eingeschneiten "Buuch". In anderen Jahren geht diese Abfahrt offenbar gar nicht bzw. wird an Seil aufgestiegen wie abgefahren, zur Zeit sieht man in Teilbereichen nicht einmal offene Gletscherspalten. Auf ca. 3.300 m habe ich mich dann im starken Wind gegen einen weiteren direkten Aufstieg im eingeblasenen Schnee entschieden (kostete ohne Spur - die war zugeweht - alleine einfach zuviel Kraft) und bin mit Fellen ca. 80 Hm zum breiten Hang unter der Scharte Crast'Agüzza abgefahren. Immer im Bewusstsein, für den Piz Bernina zu spät dran zu sein, denn ab 9:30 Uhr kamen die Abfahrer vom Piz Bernina und mir war klar, dass es trotz nicht einmal 800 Hm weiterem Aufstieg noch einige Stunden (letztlich knapp 3 h) bis zum Gipfel des Piz Bernina dauern würde.

    Meinem am vergangenen Wochenende schlechten körperlichen Zustand, der Erschöpfung und Müdigkeit sowie der Höhe geschuldet ging es dann wirklich recht zäh hoch bis zur Scharte Crast'Agüzza und dann schon wieder mit etwas mehr Motivation zum Skidepot auf ca. 3.840 m - der Gipfel lockte und zum ersten Mal seit Stunden schien der Gipfel mir doch wieder realistisch zu werden. Eine etwas leichtere und kürzere Alternative zum Piz Bernina wären Piz Zupo und Piz Argient gewesen.

    Vom Skidepot kann man entweder wie im Sommer über den Spalla-Grat kraxeln (laut Beschreibungen bis II, sah aber doch nach rechter Kraxelei aus) oder zur Zeit ausgesetzt unter dem Grat zu den Osthängen unter dem Piz Bernina steigen (weiter oben gab es auch noch eine Stapfspur nach dem ersten Teil des Kraxelgrates). Zurück am Grat muss man sich dann derzeit wiederum entscheiden, ob es über den Nebengipfel La Spedla (nicht in der offiziellen 4.000-Liste, aber auch über 4.000 m hoch) geht - kraxeln bis UIAA II - oder auf guter Stapfspur bis zum "endgültigen" Skidepot im Bereich der Randspalte und dann auf einem von mehreren sehr steilen Stapfspuren hoch zum Grat bzw. direkt zum Gipfel. Ich habe mich für das Stapfen entschieden und bin dann gut 20 Hm ziemlich steil kurz mit Felsen durchsetzt hoch zum Gipfel - Stahlsteigeisen sind hier m.E. zwingend. Das war die einzige Passage, wo ich auf Bildern im Internet jetzt in der Nachbereitung zum Teil deutlich mehr Schnee (und damit einfaches Stapfen) gesehen habe. Der Grat selber ist in Teilen noch einmal ziemlich exponiert, an einer Stelle muss man auch mit Steigeisen einen IIer ausgesetzt klettern - immerhin ist der Fels aber schön fest.


    Die Aussicht vom Piz Bernina - dem höchsten Gipfel der Ostalpen und ihrem einzigen Viertausender - ist wirklich beeindruckend und dank der späten Stunde hatte ich in den kleinen und kreuzlosen Gipfel für mich allein (ein Gipfelkreuz wäre natürlich schon schön - aber zu exponiert?).

    Nach vorsichtigem Abstieg zurück zum Skidepot konnte ich den Osthang unter dem Piz Bernina direkt abfahren (laut Internet heißt das "Grufel"). Schon steil, v.a. aber heißt es den zahlreichen vorhandenen Spuren folgend die verschiedenen großen Spaltenzonen und Eisbrüchen geschickt auszuweichen. Das war auch der einzige Bereich, wo ich an mehrere offenen Spalten vorbeikam und zwei Mal sogar über Schneebrücken der bereits sichtbaren Spalten fahren musste. Ich vermute, dass diese Abfahrt in den meisten Jahren (wenn nicht soviel Schnee liegt) nicht gehen wird. Man könnte auch deutlich leichter aus dem Kessel zur Aufstiegsspur queren (auf ca. 3.740 m) - eventuell mit kurzem Gegenanstieg - und dann wie beim Aufstieg abfahren. Unten im Haupthang auf ca. 3.230 m muss man noch einmal auffellen und ca. 90m Hm aufsteigen (wie bei meiner Fellzwischenabfahrt beim Aufstieg), um zur Abfahrt durch den "Buuch" zu kommen. Es empfiehlt sich dringend, die untere Aufstiegsspur zu nehmen - ca. 20 Hm weiter oben gibt es auch eine Spur (habe ich beim Aufstieg genommen) - da geht es aber etwas gruselig über zwei große Spalten hinweg. Den direkten Weg durch das "Labyrinth" hat gestern ersichtlich keiner gewagt, auch wenn es von unten so aussah, als ob das theoretisch auch möglich sein müsste (gegebenfalls mit Eiskletterausrüstung). Die restliche Abfahrt durch den "Buuch" war dann gestern noch stärker zerfahren als die Abfahrt durch das "Loch" am Vortag, aber wegen der Abfahrtsverhältnisse macht man die Tour ja auch nicht unbedingt. Über den flacheren Teil des Morteratsch-Gletschers lief es dann etwas besser als am Vortag und auch das Tal auswärts habe ich bei enormer Nachmittags-Hitze dieses Mal mit offener Bindung statt Skating-Technik recht gut geschafft.


    Insgesamt eine wirklich ungemein beeindruckende Skihochtour, die aber deutlich anspruchsvoller ist als die Tour zum Piz Palü (auch als die Überschreitung des Palü). Entsprechend ist auch der Andrang - wenngleich immer noch hoch - deutlich niedriger als am Piz Palü, wozu mit Sicherheit die ausgesetzte Kraxelei mit Steigeisen ihren Teil beiträgt. Wer vom Tal aus startet, sollte aber deutlich früher als ich starten - ich gebe zu, dass ich am Morgen recht getrödelt habe und v.a. die Länge der Tour ziemlich unterschätzt habe - mit nicht sehr langen Pausen waren es ab Morteratsch doch gute 7 h Aufstiegszeit. Wer besser drauf ist als ich am Sonntag, wird es schneller schaffen - dennoch sollte man die mindestens 2.250 Hm in der Höhe nicht unterschätzen.


    Bilder (auch hier ist die Auswahl schwierig - für den unteren Teil der Route verweise ich auf meinen Bericht von gestern zum Piz Palü):


    Blick von der kurzen Zwischen-Fellabfahrt auf den Osthang unter dem Piz Bernina - da kommen sie, die zeitigen Abfahrer:



    Nach der kurzen Fellabfahrt geht es in dank guter Schneelage gemütlichem Gelände weiter - es zieht sich aber:



    Der letzte Hang zum "normalen" Skidepot am Einstieg in den Spallagrat:



    Während des Aufstiegs zum Skidepot kann man schon einmal die gewaltige Ostabfahrt studieren:



    Der Einstieg in den Spallagrat bei einer kleinen Tafel - sieht mit Skischuhen nicht ganz leicht aus:



    Blick zurück auf die Umgehung des ersten Felsköpferls - ausgesetzt:



    Übersicht über das weitere Aufstiegsgelände - die meisten Tourengeher haben sich für die sichtbare direkte Variante rechts entschieden - aber steil und vermutlich auch kein fester Fels:



    Am Grat - die Ausgesetztheit kommt hier recht gut heraus:



    Am Piz Bernina gibt es bis zum Monte Rosa keinen höheren Berg - dementsprechend ist die Aussicht:



    Blick vom Gipfel auf den oberen Teil des Anstiegs mit den verschiedenen Möglichkeiten:


    Am Samstag ging es äußerst kurzentschlossen ins Engadin - eigentlich wollte ich ja was in den Lechtaler Alpen machen, doch die Warnungen des Lawinenwarndiensts vor Durchfeuchtung der Schneedecke, Hitze und dadurch bedingter Lawinengefahr in Zusammenspiel mit den beiden Lawinenunglücken der vergangenen Woche ließen mich noch spontan in der Nacht umdisponieren. Folglich war ich auch nur mäßig vorbereitet. Bei der Zufahrt schien es am Fernpass aber doch gute Abstrahlung zu geben ...


    Gestartet bin ich an der Diavolezza-Talstation, wo man tagsüber kostenfrei parken kann. Überhaupt das Parken: Fast überall im Gebiet stehen Parkuhren und Verbotsschilder. Insbesondere das Parken über Nacht - vom Campieren nicht zu reden - ist häufig verboten und für die Zuwiderhandlung werden hohe Bußgelder angedroht. Wie streng das tatsächlich gesehen wird, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls fuhr die Polizei auch am Abend Streife, wobei ich nicht weiß, ob die sich um Camper kümmern. Eventuell bietet es sich an, mit der Rhätischen Bahn anzureisen - sowohl die Diavolezza als auch Morteratsch haben eigene Bahnhalte.

    Auffahrt mit der Diavolezza-Seilbahn um kurz nach Betriebsbeginn 8 Uhr, 31 CHF einfache Bergfahrt. Wann man starten kann, hängt wohl v.a. vom Andrang der Tourengeher ab - am Samstag eine enorme Zahl, was das "übliche Skihochtouren-Gescharre" bewirkte. Wie in vielen Beschreibungen zu lesen (siehe Route im Tourentipp-Archiv), geht es von der Diavolezza-Bergstation ca. 250 HM ziemlich ruppig hinunter zum Pers-Gletscher. Hier geht es am Morgen jedenfalls derzeit wirklich nur darum, heil unten anzukommen (einen Sturz mit Skiverlust habe ich gesehen), nicht um skifahrerischen Genuss. Ich war froh, doch noch die guten Skier (mit halbwegs brauchbaren Skikanten) genommen zu haben.

    Ab dem Pers-Gletscher ging es dank der dieses Frühjahr wirklich sehr guten Schneelage im Gebiet unproblematisch bis zum Skidepot in dem Joch unter dem Ostgipfel - Harscheisen am Samstag nicht erforderlich, angeseilt gegangen ist kaum jemand. Der weitere Anstieg zum Ostgipfel erfolgt mit Steigeisen (zur Zeit würden wohl sogar Leichtsteigeisen reichen) und gestaltete sich am Samstag recht einfach, auch der kurze ausgesetzte Gratteil. Das größte Problem bei dem Andrang am Samstag war die Vielzahl an Begehern, wobei viele nicht so wirkten, als ob sie geübte Hochtourengeher wären. Ich habe jedenfalls auch einen großen Schneebrocken, den ein mutmaßlicher Anfänger weiter oben losgetreten hat, auf den Helm bekommen (Helm unbedingt unten anlegen!) und zwischenzeitlich gewisse Sorge gehabt, dass ein Tourengeher aus der absteigenden großen Gruppe noch abrutscht und mich mitnimmt. Am Grat erlebt man ohnehin erhebliche Drängelei: Zwei Tourengeher mussten mich unbedingt an einer ausgesetzten Gratstelle beim Fotografieren überholen, um dann wenige Meter später selber stehen zu bleiben.

    Da es mir am (leichteren) Ostgipfel zu rummelig zuging, bin ich rasch weiter zum Hauptgipfel. Der Anstieg dorthin ist kurz deutlich schärfer als zum Ostgipfel, zur Zeit aber (vielleicht wegen des vielen Schnees?) recht gut machbar. Auf Bildern, die ich in Internet-Beschreibungen gesehen habe, sah es deutlich schmäler aus.

    Am breiten Hauptgipfel bei weitgehender Windstille ließ sich bei immer noch hohem, aber deutlich geringerem Andrang die hervorragende Aussicht genießen. Dennoch ging es bald weiter - die Überschreitung des Palü kostet Zeit, und bei Auffahrt mit Seilbahn ist man ja ohnehin recht spät dran. Für die ca. 80 Höhenmeter vom Hauptgipfel bis zur Abkletterstelle kurz vor dem Nebengipfel Piz Spinas lohnt die Abfahrt derzeit nicht - meistens harter oder windgepresster Schnee. Das Abklettern Richtung Italien (Altipiano-Gletscher) ist bei der Überschreitung zur Zeit die heikelste Stelle - aufgeweichter Schnee und es ist auch nicht alles fest. Für diese Passage sind Stahl-Steigeisen und Pickel sehr empfehlenswert. Zur Bellavista-Scharte geht es dann ab dem Ende des Abkletterns mehr oder weniger in Schussfahrt hinüber. Von dort müsste man für die Abfahrt durch das "Loch" (Foura) ohnehin kurz aufsteigen (einige haben das getreppelt / gehaxelt), daher habe ich wie in der Tourentipp-Beschreibung genannt die Felle angelegt und bin noch gut 200 Hm zu einem der Bellavista-Gipfel (das müsste P. 3.885 gewesen sein) hoch - in der Höhe zieht es sich doch ein bisschen.

    Bei der Abfahrt gab es wechselnde Schneebedingungen. Oben sonnseitig kurz tragfähige Schneedecke, dann Pulver; zunächst noch leicht windgepresst, später dann auch schön locker. Im "Loch" auch zerfahrene Schneedecke, je weiter unten umso mehr Feuchtschnee - kein Firn. Die häufig problematische Abfahrt (wegen Gletscherspalten) ist zur Zeit dank der guten Schneelage wirklich gut zu machen. Ohnehin dürfte aber regelmäßig (gerade bei viel Andrang) nicht so sehr das skifahrerische Vergnügen im Vordergrund stehen denn das wirklich ungemein beeindruckende Landschaftserlebnis.

    Unten heraus muss man am Gletscher am Nachmittag auch anschieben, bevor es in die zerfahrene "Gletscherabfahrt" von der Diavolezza geht. Die letzten ca. 5 km vom Gletscherende hinaus zum Bahnhalt Morteratsch sind ziemlich flach und brauchen viel Anschieben / Skating / Haxeln bei der enormen Nachmittagshitze. Am Bahnhof kann man sich zur Zeit nicht mit einer Einkehr belohnen, denn das Hotel Morteratsch hat gerade Betriebsruhe. Die Züge der Rhätischen Bahn fahren meistens im Stundentakt in knapp 10 min zurück zur Diavolezza-Talstation (5,90 CHF).


    Insgesamt eine tolle Skihochtour auf einen berühmten Gipfel bei derzeit sehr guter Schneelage, getrübt etwas durch den wirklich enormen Andrang und durchwachsene Schneeverhältnisse.


    Bilder (da 10 auszusuchen, ist wirklich hart):


    Der obligatorische Palü-Blick von der Diavolezza-Bergstation:



    Beim Aufstieg oberhalb des Cambrena-Eisbruches - im Joch in Bildmitte ist das Skidepot:



    Blick vom Skidepot auf den Stapf-Aufstieg zum Ostgipfel:



    Kurz vor dem Ostgipfel schnürt sich der Grat zusammen:



    Blick vom Ostgipfel zum Hauptgipfel - der Grat zur Zeit verhältnismäßig unschwierig:



    Der weitere Weg ab dem Hauptgipfel, hinten Piz Bernina:



    Blick zurück auf die Abkletterstelle von kurz vor der Bellavista-Scharte:



    Blick von der Bellavista auf die Abfahrt durch den "Buuch":



    Die Abfahrt durch das Loch ist zur Zeit sehr gut eingeschneit, die Eismassen sind aber wirklich beeindruckend - dennoch sicherheitshalber zügig durchfahren:



    Blick vom flachen Teil des Morteratsch-Gletschers auf die steile Abfahrt:


    Auch heute wieder ein Anrennen gegen die Tageserwärmung. Über die Piste des seit gestern geschlossenen Venter Skigebiets ging es zunächst bis kurz vor die Bergstation der oberen Sesselbahn und dann Richtung Rofenbach (Route Richtung Breslauer Hütte). Die Piste hat grundsätzlich noch ordentlich Schnee, ist aber ein rechter Acker, nachdem sie nicht mehr gepflegt wird und gestern auch noch viele bei den hohen Temperaturen (und damit weichem Schnee) abgefahren sind. Am Morgen alles gut durchgefroren (die Nacht war dieses Mal meistens klar) und noch nicht so warm, da es Schleierbewölkung und wohl auch Saharastaub in der Luft gab. Daher konnte auch die steilen Osthänge direkt zum Urkundkolm angestiegen werden, ansonsten geht es etwas weiter südlich hoch.

    Auffällig war heute allerdings, wie rasch sich die Verhältnisse änderten: Bei meiner Abfahrt um 11 Uhr war es noch in Ordnung - in flacheren Passagen Idealfirn, oben im Steilen aber auch noch gut. Unterhalb ca. 2.500 m trug es dann aber (selbst westseitig und in eher flachen Gelände) schon nicht mehr immer. Also später abfahren sollte man nicht, vielleicht gegen 10 Uhr ideal. Die "Morgen-Abfahrer", welche im Aufstieg traf, hatten aber noch sehr harte Verhältnisse. Das gute Zeitfenster ist zur Zeit wirklich kurz.


    Bilder:


    Am Ende des Skigebiets ein Blick zum Ziel:



    Aufstieg dieses Mal direkt durch die steilen Osthänge - man kommt dann praktisch am Gipfelkreuz heraus:



    Gipfelkreuz Urkundkolm:



    Tolle Aussicht zu Großem Ramolkogel, Hinterem Spiegelkogel und Schalfkogel - heute aber recht diesig:



    Blick hinab auf den Wildspitz-Anstieg - heute offenbar aber nur geringer Andrang von dieser Seite:



    Oben gute Abfahrt:



    Wo es flacher wird, war es perfekt:


    Heute galt es in Obergurgl den Wettlauf gegen die Uhr zu gewinnen: Und zwar nicht wegen des Anspruchs auf sportliche Höchstleistungen oder aus Konkurrenzdenken, sondern weil die Tageserwärmung hier wirklich erbarmungslos zugeschlagen hat und das mit dem vielen Schnee in der Höhe doch gefährlich ist.

    Von der Haltestelle Obergurgl-Zentrum in wenigen Minuten zur Skipiste (Hohe Mut-Bahn) und über diese noch vor Betriebsbeginn zur Schönwieshütte. Trotz der warmen und teilweise bedeckten Nacht war der Schnee am Morgen bockhart gefroren. Die Steilstufe nach dem Rotmoostal (gemeinsamer Anstieg Eiskögele und Vorderer Seelenkogel) habe ich "aus Gewohnheit" mit Harscheisen gemacht, das wäre objektiv betrachtet heute aber nicht nötig gewesen. Angekommen im Kar, hieß es dann bei schon um 10 Uhr vormittags wirklich abartiger Temperatur auf guter Spur hochsteigen bis zum Skidepot wenige Höhenmeter unterhalb des kreuzlosen Gipfels. Schon vor 10 Uhr aus den umliegenden Wänden (nicht die Skitourenanstiege betreffende) abgehende Nass- und Lockerschneerutsche mahnten zur Eile. Die mitgenommenen Steigeisen und den Pickel habe ich heute nicht benötigt - ich kannte die Tour aber noch nicht und wusste daher nicht genau, was mich erwartet (etwa auch die letzten Meter zum Gipfel sind zur Zeit völlig problemlos). 3 h braucht man insgesamt schon, wobei ich auf mit Stollen zu kämpfen hatte - also ein bisschen schneller ist wahrscheinlich auch für Nicht-Rennläufer bei guten Verhältnissen noch drinnen.

    Die Aussicht vom Gipfel ist wirklich toll - allerdings eine längere Pause gönnte ich mir der Sicherheit halber nicht. Abfahrt um 12 Uhr mit der Variante direkt in den Nordhang war noch okay. Oben Pulver, dann auch windgepresste und leicht bruchharschige Passagen, insgesamt aber passabel. Die Steilstufe ins Rotmoostal war dann ein ziemlicher Acker, die Pisten gegen Mittag noch gut fahrbar, aber schon sulzig.

    Etwas überrascht war ich, dass mir bei dem kleinen Gegenanstieg aus dem Rotmoostal zurück ins Skigebiet zahlreiche offensichtlich entspannte Wanderer und v.a. viele Schneeschuhgeher ganz offensichtlich ohne jede Lawinenausrüstung entgegenkamen. Das muss natürlich jeder selber wissen, aber die Warnungen des Tiroler Lawinenwarndienstes waren heute aus meiner Sicht offensichtlich begründet und auf den kurzen Weg aus dem Skigebiet zur Schönwieshütte ist vermutlich Anfang der Woche schon eine große Lawine abgegangen; es hängt aber noch "Material" oben. Ich war jedenfalls heilfroh, um 12:30 Uhr wieder im Tal zu sein, allzumal die Temperaturen in der Sonne mittlerweile kaum mehr auszuhalten waren.


    Bilder:


    Im Kar mit Blick zu Vorderem Seelenkogel (links) und Eiskögel (rechts):



    Gute Spur, nur der Wechsel zwischen angefeuchtetem Schnee und trockenem Pulver machte sich an den Fellen bemerkbar:



    Blick zurück auf das weitläufige Kar:



    Der letzte Anstieg zum Gipfel - steil, aber heute gut machbar - wirklich unangenehm war nur die drohende Wächte oben:



    Gipfelblick zu Hinterem & Mittlerem Seelenkogel:



    Sicht bis in die Dolomiten:



    Die obersten Meter vom Gipfel bis zur direkten Einfahrt in den Nordhang:



    Blick zurück auf die Abfahrt durch den Nordhang - oben am Grat noch Winteralpinisten bei der Gratüberschreitung:



    Gutes Skigelände, meistens auch passabler Schnee:



    Wie man sieht - so kann es auch bei hohen Temperaturen noch gehen:


    In Vent hat man heute die Erwärmung schon recht stark gemerkt. Am Morgen war die Schneedecke noch gefroren, aber schon beim Anstieg zum Vernagtegg am Vormittag war der Schnee relativ weich. Die steile, abfallende Querung am Vernagtegg war heute recht unproblematisch - ich habe dennoch sicherheitshalber Harscheisen angelegt. Der restliche Weg zum Vernagtferner und dann der Aufstieg über den Vernagtferner zieht sich, allzumal ich teilweise spuren musste. Die Hochvernagtwand (nicht zu verwechseln mit der wesentlich bekannteren und höheren Hochvernagtspitze) konnte heute von der S-W-Seite kurz unterhalb des Sexegertenjochs mit Skiern bis 3 Hm unter den kreuzlosen Gipfel bestiegen werden - es ist aber wirklich steil! Ich habe im Endeffekt keine zusätzliche Ausrüstung benötigt, Pickel und Steigeisen sollten aber dabei sein und ggf. auch Gletscherausrüstung, wenngleich fast alle am Vernagtferner ohne gehen. Laut den sehr spärlichen Informationen im Internet wird die Hochvernagtwand auch über die ebenfalls steile S-O-Flanke bestiegen bzw. dort abgefahren. Das war für mich schon von der Tageszeit keine Option. Meine Abfahrt kurz nach halb zwei Uhr war ohnehin schon recht spät, besser wäre wohl so gegen Mittag gewesen. Am Vernagtferner heute die Abfahrt aber noch gut - teilweise Pulver, ab und zu windgepresst, aber alles gut fahrbar. Nur die Querung zurück zum Gegenanstieg beim Vernagtegg ist mühsam - viel Anschieben nötig. Den Gegenanstieg zum Vernagtegg habe ich heute mit Fellen gemacht, wenn der Schnee noch härter ist, geht es auch mit Skiern im Abfahrtsmodus. Wie schon fast zu erwarten, ist auch einer auf die Idee gekommen, zu Fuß zu gehen und hat tiefe Stapfen hinterlassen. Bitte nicht! Die Abfahrt vom Vernagtegg herunter ins Rofental hat unten schon wenig Schnee, das wird angesichts der Hitze am Wochenende bald fleckenweise aper sein. Nach Rofen hinaus und dann nach Vent zurück lief dann heute besser als gestern - schieben und haxeln muss man natürlich aber trotzdem.

    Bei der Abfahrt kamen mir im Bereich Vernagtegg wirklich unglaublich viele Tourengeher im Aufstieg entgegen. Die kommenden beiden Tage könnte die Tour aber zu einem Kampf gegen die Uhr werden.


    Bilder:


    Kurz vor der Forschungshütte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften:



    Endlich am Vernagtferner:



    Hochvernagtspitze (links) und Hochvernagtwand (rechts):



    Zunächst Richtung Sexegertenjoch und dann rechts steil hoch in die Flanke:



    Kreuzspitze, Saykogel & Finailspitze vom Gipfel:



    Gute Abfahrtsverhältnisse im oberen Bereich:



    Auch an der Hochvernagtspitze gab es scheinbar gute Abfahrtsverhältnisse:


    Heute setzte ich die Überschreitung des Saykogel von Vent aus aufs Programm. Heuer hat es in Vent in der Höhe mit Ausnahme von sonnseitigen Hängen relativ viel Schnee. Im Niedertal beim Aufstieg Richtung Martin-Busch-Hütte fiel mir auf, dass bisher nur wenig Lawinen abgegangen sind - es gab Jahre, da bin ich hier in erheblichem Umfang durch Lawinenkegel gestiegen. Könnte sich mit der massiven Wärme am Wochenende natürlich ändern. Auch ist die Skispur bisher erst dünn ausgeprägt - vielleicht auch die Folge davon, dass überraschenderweise heute neben mir nur eine einzige Gruppe unterwegs war? So wenig Andrang im Niedertal habe ich glaublich noch nie erlebt. Hinter der Schäferhütte war heute am Vormittag die obere Spur (= Sommerweg) noch nicht angespurt. Es sind alle hinab zum Bachbett (ohnehin meistens die sicherere Variante); allerdings gab es zwischendurch sehr steile Spuren aus dem Bachbett hinaus - da haben vielleicht welche gemerkt, dass sie eigentlich anders gehen wollten? Heute am Vormittag war alles noch ziemlich hart gefroren - m.E. wird bei der Tour ohnehin häufig die Abrutschgefahr unterschätzt.

    Ab der Martin-Busch-Hütte zum Gipfel gab es nur anfangs eine Spur, dann musste ich alles selber spuren. Die Spuranlage ist aber nicht ganz optimal, bin etwas zu hoch gekommen. Allgemein sah man - siehe oben zum Andrang - im Gebiet bisher nur wenige Spuren. Die letzten ca. 40 Hm zum kreuzlosen Gipfel bin ich hochgestapft - ein Pickel ist nicht schlecht, u.U. kann man auch Leichtsteigeisen gebrauchen.

    Abfahrt dann Richtung Hochjochtal direkt vom Skidepot - teilweise pulvrig, teilweise etwas windgepresst - insgesamt gut machbar. Es gibt viele Abfahrtsmöglichkeiten Richtung Hochjoch-Hospiz, siehe AV-Karte. Ziemlich viel los war am Hochjochferner zur Finailspitze und beim Hochjoch-Hospiz - sind dort die ganzen Tourengeher unterwegs gewesen?

    Die Rückkehr nach Vent durch bzw. oberhalb der Rofenschlucht war heute eher unangenehm. Die Südhänge haben im Bereich der Skispur und v.a. des Steiges oberhalb der Schlucht teilweise wenig Schnee - Gefahr von Steinkontakt. Der Schluchtsteig weist eine gute Skispur auf, es geht aber nervig auf und ab und das über längere Zeit auch sehr ausgesetzt und zum Teil bedroht von Lawinen und Steinschlag. Da ist man froh darum, bei der Materialstation der Vernagthütten-Seilbahn anzukommen. Allgemein empfehle ich, die Schlucht trotz der ausgesetzten Stellen mit Skiern zu machen (vielleicht auffellen für die Gegenanstiege). Zu Fuß ist sicher nicht besser (und wäre unfair, wenn die gute Skispur zertrampelt wird), höchstens falls es am Morgen extrem hart gefroren ist. Der restliche Weg nach Rofen und dann zurück nach Vent erfordert am Nachmittag erst recht mit schlecht laufenden Skiern viel anschieben / haxeln.


    Fotos:


    Am Vormittag nach der Martin-Busch-Hütte mit Blick zum Gipfel:



    Gipfelblick zur Wildspitze (hinten) - mittlerweile Schleierwolken aufgezogen:



    Gipfelblick zur Hochvernagtspitze:



    Gipfelblick zur Weißkugel:



    Gipfelblick zum Similaun - da gab es schon eine Spur:



    Blick vom Skidepot zurück zum Gipfelaufstieg:



    Bei der Abfahrt über die Reste des Hochjochferners:



    Am Hochjochferner Richtung Finailspitze sind offenbar die ganzen Tourengeher abgeblieben:



    Blick zurück auf dem Weg im Rofental Richtung Schlucht:



    An dieser Stelle ist der unangenehmste Teil des Schluchtweges geschafft:


    Am Morgen hat sich der sehr behindernde Sturm der letzten Tage im Venter Tal (Seitental des Ötztals) gelegt, wich dann aber starkem Regen (ab ca. 2.200 m Schnee). So bin ich das Ötztal talauswärts "geflohen", wo es deutlich weniger Niederschlag haben sollte und die Lawinenlage auch deutlich weniger angespannt ist: Mit den Bussen nach Niederthai und dann erst einmal die Skier ins Horlachtal 15 min bis zum Beginn des durchgehenden Schnees getragen. Heute lag bis auf ganz kurze Stellen dann noch durchgehend Schnee bzw. Eis, sehr verdreckt vom Sturm. Teilweise ist die Schneedecke aber schon extrem dünn, die Tragestrecke dürfte sich rasch deutlich verlängern. Heute wurde der Weg zur Guben-Schweinfurter Hütte noch einmal maschinell gespurt. Der Larstighof hat laut Schild ab morgen geschlossen, die Guben-Schweinfurter Hütte noch bis kommendes Wochenende auf. Ich bin dann von der Hütte noch weiter das ziemlich flache Zwieselbachtal hineingegangen, aber aus zeitlichen Gründen schon vor dem Zwieselbachjoch umgedreht. Hätte ich mich am Morgen mal nicht vom starken Regen länger abschrecken lassen sollen ...

    Das Zwieselbachtal läuft in der Abfahrt oben gut, ab ca. 2.170 m wird es aber ziemlich flach und bei der derzeitigen weichen Schneekonsistenz muss auch mit relativ gut laufenden Skiern viel angeschoben bzw. gehaxelt werden. Schon etwas mühsam. Auch der Weg von der Hütte nach Niederthai kommt nicht ganz ohne Anschieben aus.

    Ab ca. 15 Uhr deutliche Wetterverschlechterung, ab ca. 16.00 Uhr hat es bis in die Tallagen stark geschneit. Wo aber zuvor kein Schnee lag, wird das nichts ändern, ansonsten dürfte zunächst einmal die angespannte Lawinenlage größeren Touren entgegenstehen.


    Fotos:


    Kurz vor dem Larstighof:



    Die Guben-Schweinfurter Hütte kommt in Sicht:



    Angekommen an der Hütte:



    Blick das Zwieselbachtal einwärts vom Hüttenkreuz:



    Die Gruppe vor mir entscheidet sich für das Gleirschjöchl - ich nehme aber an, dass dort schlechter Schnee war:



    Blick vom Umkehrpunkt talauswärts:



    Blick zurück in der Abfahrt - oben passabel:



    Blick zurück aus dem Flachstück mit etwas sumpfigen Schnee - kein Wunder, dass nicht viele Skitourengeher sich diese Route zum Breiten Grieskogel antun:



    Bei der Abfahrt Hütte schon komplett eingenebelt:


    Gestern ging es auf meine jährliche Allgäu-Tour - schön ist es da ja schon, aber halt auch weit zu fahren (je nach Ausgangspunkt). Trotz Ostern waren die Züge ins Allgäu nicht übervoll, nur im Kleinwalsertal war viel los. Die Anschlusskarte ab Oberstdorf Bahnhof bis nach Mittelberg kostet 11,80 Euro (Tagesticket). Die Busse fahren in der Saison ziemlich dicht.

    Zu meiner Überraschung waren gestern die Bergbahnen im Kleinwalsertal bis auf wenige Ausnahmen aufgrund des Sturms geschlossen, so dass ich auf meinem Weg über die Piste bis zum Gipfel nur ein paar wenige Skitourengeher, Rodler und Winterwanderer traf. Die Talabfahrt war scheinbar bis Mittwoch "offiziell" geöffnet, ist aber zwischenzeitlich schon stark ausgeapert (kein Wunder bei 25 Grad gestern). Am Vormittag ging es noch durchgehend, bei der Abfahrt gab es schon Lücken. Weiter oben (ab der Querung) liegt mehr Schnee, im Kessel oben noch richtig viel Schnee. Es geht problemlos mit Skiern bis zum Gipfelkreuz. Der Muttelberg bis oberhalb der Liftstation ist ebenfalls kein Problem.

    Der Wind schwankte, war aber noch erträglich und v.a. ziemlich warm. Als Folge davon war der Schnee selbst auf den präparierten Pisten leider extrem stumpf - teilweise musste angeschoben oder geskatet werden, insbesondere auf der in Teilen sehr flachen Talabfahrt. Einen solchen Bremsschnee habe ich schon lange nicht mehr gehabt.


    Das Walmendinger Horn ist sicher kein Berg, den man unbedingt gemacht haben muss - schon wegen der Seilbahn -, aber die Aussicht ist wirklich gut und der Berg hat mir halt noch gefehlt. Wer es diese Saison noch machen will: Aufgrund der dünnen Schneelage unten würde ich annehmen, dass es wirklich sehr rasch ausapert. Also da heißt es, sich zu beeilen.


    Fotos:


    Wie man sieht, liegt bei der Talstation nicht mehr viel Schnee:



    Auf der Querung mehr Schnee - ein paar apere Stellen gibt es aber (gestern alles noch durchgehend):



    Nach der 2er-Sesselbahn zum Gipfel:



    Das große Gipfelkreuz des Walmendinger Horn:



    Blick Richtung Baad - dort liegt im Kleinwalsertal am meisten Schnee:



    Blick zum Großen Widderstein:



    Am Ifen sammelten sich gestern die verbliebenen Pisten-Skifahrer - sonst weitgehend geschlossen:



    Da ist mir doch der Gipfel des Hohen Ifen lieber:



    Walmendinger Horn vom Muttelberg-Bereich aus:



    Heute leider keine Vorfreude auf die Abfahrt über die stumpfen Pisten:


    Gestern ging es von Namlos auf den Karleskopf, einen Nachbargipfel zur wesentlich bekannteren Namloser Wetterspitze. Dank des in der Gegend auch mit ca. 20 cm nicht ganz unerheblich ausgefallenen Neuschnees konnte am Vormittag gleich direkt an der Forststraße in Namlos mit Skiern gestartet werden. Am Nachmittag war der Forstweg in Teilen aber schon wieder aper, heute dürfte hier zu tragen sein - ist aber nicht sehr weit. Ich bin dann wie in Internetbeschreibungen zu lesen bei der "ersten Brücke" ins Kar hoch zu den Dreienseen abgezweigt - hier muss man aber bei der derzeitigen Neuschneelage unangenehm den Bach queren (über die Böschung hinunter und auf der anderen Seite mit viel Buschwerk wieder heraus). Viel besser ist es, noch ein paar Meter bei einem Wegweiser die nächste Brücke zu nehmen. Da es gleich am Beginn der Forststraße noch eine Brücke gibt, ist es eigentlich die dritte Brücke.


    Bis zum eigentlichen Kar ist es bei der nicht mehr so hohen Schneelage unten mit Neuschnee etwas mühsam (in der Abfahrt gestern 2x kurz abschnallen, dürfte aber sehr rasch zunehmen). Das Kar selber und der Gipfelhang sind dann super und man kann zwischen Schatten (gestern noch pulvrig) und Sonne (gestern noch nicht komplett umgewandelt) wählen. In der Abfahrt bei dem Rücken oberhalb vom Dreiensee besser nicht in die Mulde abfahren bzw. aus dieser wieder hochqueren - mein Vorsteiger musste für die oben schönen Abfahrtsmeter dann offenbar mit Latschenkampf und sehr steiler Böschungsquerung büßen.


    Insgesamt eine typische Lechtaler-Tour: Unten mit der Stufe ins Kar etwas hakelig und nicht ideales Skigelände, Mitte super, Gipfelhang steil und vom Untergrund immer mit Gleitschneegefahr.


    Bilder:


    Im eigentlichen Kar mit Blick zur Namloser Wetterspitze:



    Blick zum Gipfelhang des Karleskopfs:



    Das etwas vorgelagerte Gipfelkreuz des Karleskopfs:



    Blick ins westliche Namloser Tal mit Schwarzhanskarspitze & Knittelkarspitze:



    Am Karleskopf dominiert die Namloser Wetterspitze und beschränkt die Sicht etwas:



    Gestern sehr gute Abfahrtsverhältnisse in den nicht stark der Sonne ausgesetzten Hängen:


    Route => Skitour Hohe Munde

    Vor dem Wettersturz ging es heute noch auf die markante Hohe Munde in der Leutasch. Da das Wetter schon gegen Mittag umschlagen sollte und die Abfahrt ostseitig ist, war ein früher Aufbruch angezeigt - noch nie meine Stärke. Beim Start um Viertel vor 7 Uhr war aber die ehemalige Piste unten bockhart gefroren und sehr eisig. Deshalb bin ich gleich nach wenigen Minuten zu den (Leicht-)Steigeisen übergegangen und mit diesen bis gut 1.900 m aufgestiegen. Das ist einfach angenehmer als eine vermutlich zu erwartende ständige Rutscherei mit alten Fellen und ggf. Harscheisen. Oben auf 1.900 m wurde es dann schlagartig weich und als Fußgänger wäre ich eingebrochen - also Wechsel auf die Skier (sicherheitshalber noch mit Harscheisen). Auf guter Spur geht es zur Zeit problemlos bis zum Gipfelkreuz. Den Übergang zum höheren Westgipfel habe ich nicht gemacht, es gab auch keine Spur. Sieht eingeblasen aus.

    Bei der Abfahrt um 10 Uhr oben noch Pulver, dann guter Firn und leider ab ca. 2.000 m schon etwas tief. Die ersten drei Tourengeher waren um 8:30 Uhr abgefahren, da gab es wohl durchgehend Idealfirn. Also besser früher starten oder schneller gehen - ich habe heute mit etwas unter 3 h Aufstieg sicher keinen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Die Einkehr auf der Rauthütte wurde heute zugunsten einer schnellen "Flucht" vor der Wetterfront eingespart. Die (ehemalige) Piste von der Rauthhütte (liegt teilweise im Schatten) war oben schon leicht aufgefirnt, sonnseitig gut und in den schattigen Passagen noch hart. Bis auf ca. 1.400 m hinab liegt noch durchgehend Schnee, darunter wird es sehr lückig - 2 oder 3x muss man selbst mit alten Skiern abschnallen und zum Teil kann man nur noch schmale Schneestreifen abrutschen. Also die Zeiten einer lohnenden Pistenskitour nur bis zur Rauthütte sind m.E. vorbei. Wurde aber auch gemacht, mir kamen Aufsteiger entgegen.


    Bilder:


    Piste (fast ganz) unten - am Morgen sehr hart und eisig:



    Nicht mehr weit zur Rauthhütte und der Gipfelanstieg einsehbar;



    Blick von Ost- zum Westgipfel:



    Richtung Inntal und Tuxer Alpen noch recht sonnig:



    Im Zugspitzgebiet waren die Wolken schon angekommen:



    Gipfelkreuz Hohe Munde:



    Der untere Teil der Abfahrtshänge - schaut schön aus, aber 1 h früher wäre besser gewesen:



    Blick zur aussichtsreich gelegenen Rauthhütte:



    Der untere Teil des Gipfelanstiegs (gesehen nach der Abfahrt)- dieses Mal ging sich der Gipfel mit Skiern aus, beim letzten Mal vor schon längerer Zeit wurde es mir im oberen Bereich zu lawinös:


    Nach den zwar landschaftlich schönen, skifahrerisch aber durchwachsenen Touren der letzten Zeit wollte ich heute nicht nur gutes Wetter, sondern auch guten Schnee für die Abfahrt. Und war mir nicht sicher, ob es den im Gelände geben würde, erst recht bei nicht so frühem Aufbruch. Daher nach Seefeld für eine "Pistenskitour ohne Pistenskifahrer": An der Talstation liegt nur noch ein äußerst dünner Streifen auf der Talabfahrt. Offiziell ist auch die Talabfahrt bereits geschlossen, scheint heute auch weitgehend nur von Tourengehern gemacht worden zu sein. Aber auch die werden bei der derzeitigen Hitze und angesichts angekündigtem Regen wohl schon in den nächsten Tagen kurzzeitig abschnallen müssen. Um Ruhe zu haben, ging es heute nicht wie sonst Richtung Seefelder Joch / Seefelder Spitze (da ist das Skigebiet noch geöffnet), sondern zum Härmelekopf - auf der Seite ist das Skigebiet schon länger nicht mehr in Betrieb, die Pisten damit aber auch nicht mehr gepflegt und bei den querenden Fahrwegen auch schon ausgeschoben. Es ging heute aber alles noch ohne Abschnallen in Aufstieg und Abfahrt - auch hier dürften sich jedoch in den nächsten Tagen die ersten (kurzen) Lücken ergeben.


    Die Abfahrt vom Härmelekopf war heute dann vom Gipfel weg sehr gut: Oben guter Firn, dann schon ein bisschen tiefer (wer am späten Vormittag oder spätestens gegen Mittag abgefahren wäre, hätte vermutlich den perfekten Firn wie oben gehabt). Auf der Piste auch schön aufgefirnt, nur an wenigen Stellen im Schatten war es noch nicht ganz weich. Der Andrang war auf dieser Seite auch äußerst gering.


    Es gab vom Härmelekopf auch eine Spur weiter zum Reither Kopf - habe es mir überlegt, gereizt hätte es schon. Aber der Gipfelhang ist schon sehr steil und man sah schon kleine Lockerschneerutsche - daher dann doch verzichtet. Überhaupt wurden im Gebiet die steilsten Hänge befahren, z.B. ist auch einer direkt von der Seefelder Spitze durch die Felsen ins Härmelekar.


    Bei der Rückfahrt im Zug war noch zu sehen, dass der Schnee in der Lindlahn zur Zeit noch relativ weiter herunter geht. Aber Vorsicht, die ist schon steil - Harscheisen, Helm (wegen Steinschlag in der Rinne) und Pickel sowie Steigeisen empfiehlt es sich dort regelmäßig mitzunehmen.


    Fotos:


    Man sieht es schon - das Schneeband ab der Talstation ist wirklich äußerst schmal:



    Am Härmelekopf mit Blick zur Reither Spitze:



    Hohe Munde - die Piste zur Rauthhütte scheint unten aber schon teilweise aper zu sein:



    Blick vom Härmelekopf über die Wächte in die Hochlagen des Karwendel - dort wohl noch gute Schneelage:



    Bei der Talabfahrt vom Härmelekopf (die aperen Stellen kommen weiter unten):


    Gestern habe ich endlich einmal die wohl fast jedem Skitourengeher von Fahrten über den Fernpass bekannte "Fernpassrinne" unter die Felle nehmen können - tatsächlich gemacht haben es aber vermutlich deutlich weniger.


    Start ca. 700 m nach dem Fernpass Richtung Nassereith - eine der ätzendsten Ausgangspunkte meines Tourenlebens, da direkt an der äußest stark befahrenen Fernpassstraße. Am Fernpass selber gibt es keine legalen Parkmöglichkeiten. Zudem ist der früher übliche Skitourenanstieg vom Fernpass vorbei an der Ölbrennerei mittlerweile gesperrt - die Brücke über den Kälbertalbach ist auch versperrt. Ggf. müsste man dort das Bachbett an geeigneter Stelle durchqueren und dann sich weglos zum Steig schlagen. Angenehmer ist es aber, sich unten am Bach auf dem in der AV-Karte "unteren" Weg hoch ins Afrigall zu begeben (vor Ort recht gut zu finden; in der Karte der Tourenbeschreibung bei Outdooractive richtig drin - ältere Tourenbeschreibungen / Karten wie gesagt meistens falsch).

    Oben im Afrigall beginnt der Schnee - man kann angefellt gehen, es kommen aber immer wieder Schneelücken. Am (flachen) Beginn der Reise der Fernpassrinne liegt recht wenig Schnee (offene Steine & Latschen; gestern war der Schnee dort auch wegen viel zu warmer Nacht und wohl teilweise fehlender Abstrahlung sowie sehr hohen Tagestemperaturen nicht tragfähig) - Vorsicht hier v.a. in der Abfahrt. Danach geht es - nach oben hin steiler werdend - gefühlt eine Ewigkeit die Rinne hoch. Mit dem Nassschnee bis auf ca. 1.900 m hinauf gestern eine kraftraubende Sache und etwas öde/monoton.

    Am oberen Ende der Rinne bin ich dann zum Tagweidkopf gequert - einige Meter Höhenverlust und dann auch Pulver ---> übelstes Anstollen. Alternativ könnte man auch direkt weitersteigen zu einem der Gipfel des Kreuzjochs. Über der Querung zum Tagweidkopf hängen gewaltige Wächten - etwas gruselig war, dass da, wo ich im Aufstieg hoch bin, später in der Abfahrt ein Teil der Wächte abgebrochen war und als Lawine abgegangen war ...


    Die Abfahrt war oben sehr gut, ab ca. 1.900 m ging der Schnee in tiefen Nassschnee über und unten war es dann kaum mehr als Abfahrt zu bezeichnen. Es ist einfach viel zu warm zur Zeit (gestern von der Schneelage her und den Temperaturen eher wie Mitte April) und regnet ständig X( Bei Firn wäre es sicherlich eine super Abfahrt.


    Bilder:


    Die Fernpassrinne aus dem Afrigall:



    Am Ende der Rinne mit Blick auf die Querung zum Tagweidkopf:



    Blick die Fernpassrinne hinab:



    Blick vom kreuzlosen Tagweidkopf zum Loreakopf:



    Blick über den Simmering hinweg zu den Stubaier Bergen:



    Meine Tour am Vortag - die Schlierewand:



    Recht gute Abfahrtsverhältnisse oben:



    Querung zurück zur Fernpassrinne - oberhalb die Hänge zum Kreuzjoch (auch eine Gipfelmöglichkeit):



    Während der Nassschneeabfahrt in der Fernpassrinne:



    Landschaftlich schön, aber wirklich besch... Schnee:


    Heute schwenkte ich kurzentschlossen von der eigentlich geplanten Skitour in den Stubaiern (mit vermutlich besserem Wetter dort) über zur Skitour auf die Schlierewand in den Lechtaler Alpen - die dürften die meisten eher vom Sommer kennen, so auch bisher ich.

    Start am Vormittag noch bei Sonne (die dann brutal einheizt), aber kurz vor Mittag zog Regen / Schnee auf und der wurde dann zeitweise auch ordentlich stark (Schneefallgrenze ca. bei 1.800 m). Im Aufstieg bin ich nicht wie im Sommer üblich über die Althütte, sondern alten Skispuren folgend kurz nach dem Knodenbach in eine Schneise ab. Das ist aber zumindest bei der derzeitigen Schneelage keine gute Idee - bald war der Schnee aus (der für Skifahrer sinnvoll nutzbare Schnee begann genau bei der Verzweigung von der Straße in die besagte Schneise). Und dann war ich im relativ dichten Unterholz und kämpfte mich da ca. 150 Hm hoch. Danach ging dann alles mit Skiern über schönen lichten Wald bzw. freie Hänge und oben entlang des Grates (mit beachtlichen Wächten - Vorsicht). Im Gratbereich wird es auch teilweise recht steil. Abgeschnallt werden musste heute im Aufstieg nicht, eine kurze Felsstelle ging mit alten Skiern und Fellen "treppelnd".


    Leider war mit der Wetterverschlechterung auch die Sicht deutlich schlechter geworden und so "eierte" ich in der Abfahrt entlang der Spur wenig elegant herunter. Nach unten hin besser, wobei es fast durchgehend Nassschnee hat. Vorsicht bei der Querung nach den ersten Metern des Gipfelhangs - hier habe ich mir an einem der wenigen nicht verschneiten Felsen (nur mit etwas Neuschnee bedeckt) einen gewaltigen Schaden im Belag zugezogen. Ansonsten liegt oben wirklich sehr ordentlich Schnee. Bei der Abfahrt (weiter östlich als der Aufstieg) habe ich es auf den letzten Schneeresten bis ca. 1.400 m mit Skiern hinuntergeschafft und dann in wenigen Minuten problemfrei zu Fuß zur Forststraße. Wer also nicht perfekt ortskundig ist, braucht wohl etwas Glück (oder eine gute Spur des Vorgängers).


    Bilder:


    Oberhalb des Waldes - hinten beginnt der steile Teil des Anstiegs:



    Nicht mehr weit bis zum Gipfelkreuz - Sicht heute meistens wie auf dem Foto (oder schlechter):



    Blick vom Gipfel auf den Aufstieg entlang des Grates - meistens Sicht aber schlechter:



    Blick zurück zum Gipfelkreuz - Vorsicht vor dem "Skimörder-Felsen" vorne:



    Der Charakter von Aufstieg und Abfahrt entlang des Grates kommt hier gut heraus - rechts Wächten, links gehts steil obi:



    Am Ende des Grates kommen steile aber breite Abfahrtshänge:



    Noch ein Bild für die Freunde der Skitour auf das Joch (Mitteregg) - gut 200 Hm dürften die Skier zu tragen sein:



    Blick zurück auf den Gipfelhang:



    Wieder zurück im Latschengebiet - die Spuren waren heute bemerkenswert schnell wieder verweht: