Nach der Thaneller-Nordrinne am Samstag habe ich heute einen weiteren Rinnenklassiker im Außerfern gemacht: Die Schwärzrinne oberhalb von Biberwier. Auch hier finden sich im Netz zahlreiche Beschreibungen, wobei alle "von oben" sind, d.h. mit Abseilen aus der Schwärzscharte. Ich habe mich für den Weg "von unten" entschieden: Von Biberwier über die Reste der Talabfahrt (heute gerade noch machbar in Aufstieg und Abfahrt, wird aber bald auf ca. 20 m aper sein) - auf ca. 1.480 m von der Piste in die "Mur" abgezweigt (unten steinig und unangenehm tiefer Nassschnee) und dann bis auf gut 1.900 m hochgestiegen.
Bis auf ca. 1.900 m ist es letztlich eine zwar steile, aber noch weitgehend "normale" Skitour. Danach wird es steil, ich bin wegen übelstem Anstollen rasch auf Stapfen umgeschwenkt. Grundsätzlich ginge es für Geübte (ggf. mit Harscheisen) aber fast bis zum Schluss mit Skiern. Zu Fuß war es leider sehr zach - mal nur ein paar cm eingesunken, häufig aber bis über das Knie. Den Pickel habe ich hergenommen, die Steigeisen blieben heute im Rucksack, gehören aber auf dieser Tour mitgenommen. Und sinnvoll ist es, den Helm gleich unten anzulegen, denn alles, was abgeht, kommt durch die Aufstiegsrinne herunter ...
Drei Abfahrer, die ich in der Rinne traf, berichteten, dass sie auch mit einem 50 m-Seil durchgekommen sind. Wenn ich das gewusst hätte - weniger anstrengend dürfte es jedenfalls von oben sein. Es gibt wohl auch noch einen dritten Abseilstand, falls man beim Abseilen mit der Länge nicht auskommt. In den Beschreibungen wird aber durchwegs ein 60 m-Seil empfohlen.
Zum Abfahren gibt es eine kleinräumig wechselnde Mischung aus schwerem Pulver, Pressschnee, tragender Schneedecke und Nassschnee. Also machbar, aber kein Pulver oder Firntraum. Da kam die Piste zur Erholung ganz recht ... Die neuen Skier würde ich wegen des fast nicht zu vermeidenden Steinkontakts unten nicht nehmen.
Bilder:
Blick zurück auf den ersten Teil des Anstiegs nach der Piste - bis hierher noch nicht sonderlich schwer:
Jetzt wird es aber deutlich steiler:
Blick von oben ins Tal - schlappe 2,5 h für gerade mal ca. 300 Hm Stapferei:
Der Weg von der unteren Abseilstelle zur Hauptrinne:
Meistens ist die Rinne recht breit - Kontrast zur Thaneller-Nordrinne gestern:
Blick rinnenauswärts im Mittelteil:
Hier kann man sich rechts oder links halten:
Hier bei der (orogr.) rechten Variante, dem "Canyon":
Blick die "Mur" hinab:
Von der Biberwier Piste kann man die Rinne recht gut einsehen: