Beiträge von Jonas

    Routen => Skitour Schwarzenberg =>Skitour Breitenstein


    Gestern ging es zunächst von Elbach (im Leitzachtal) entsprechend der Tourentipp-Routenbeschreibung auf den Schwarzenberg - da war ich im Winter noch nie oben und die gute Schneelage auch in den Vorbergen sollte genutzt werden. Angesichts des Wetters wenig überraschend, hinsichtlich der konkreten Tour aber schon: Sehr viel los - Skitourengeher, Schneeschuhgeher und Winterwanderer. Es gab eine Spur herauf, die auch für die Orientierung zwischen den einzelnen Wiesen hilft. Oben am Gipfelkreuz mit schöner Aussicht dann großer Andrang, aber auch gegen Mittag noch nicht zu zerfahren (ich bin allerdings vor den größeren Gruppen herunter).

    Im Prinzip hatte es fast zuviel (zu tiefen) Schnee für die recht flache Route. Grundkontakt gab es keinen, so dass hier die guten Latten nicht schlecht waren (sonst wäre ich vollends steckengeblieben). In der Abfahrt muss man aber auf die einzelnen "Durchschlüpfe" achtgeben - ich bin irgendwann abseits der Route gelandet - vom Gelände her fahrbar, aber die Spezialität der Fischbachauer Bauern nervt dann: Überall nicht abgehagte Zäune zum Teil mit drei Lagen: Mühsam und nicht empfehlenswert. Besser beim Aufstieg sich die Abfahrt gut einprägen und dann strikt dieser Route folgen.

    Noch etwas zu den Parkplätzen: In der Tourentipp-Beschreibung sind die Parkplätze bei der Grundschule genannt. Unter der Woche sind die ohnehin für Lehrer reserviert, aber (neuerdings?) steht auch insgesamt ein Schild "nur für Berechtigte". Geparkt wurde dort trotzdem. Ein Einheimischer grumelte etwas von "Abschleppen" - keine Ahnung, ob das nur eine leere Drohung war. Es gibt eventuell weiter unten im Ort noch andere Parkplätze. Vielleicht sollte das in der Tourenbeschreibung geändert werden?


    Da die Tour doch recht kurz ist und ich auf den eigentlich geplanten zweiten oder gar dritten Aufstieg angesichts des Andrangs nicht so viel Lust hatte, bin ich dann noch auf der anderen Seite zum Breitenstein hoch. Unten geht es länger auf einem Ziehweg hoch, bevor man auf die normale Anstiegsroute vom Winkstüberl kommt (zu dieser vgl. ebenfalls im Tourentipp-Archiv). Auch hier galt: In der Abfahrt genau auf der Anstiegsroute bleiben - die Idee, diese abzukürzen bzw. zu ändern endete bei drei (!) hintereinander aufgebauten Zäunen, die kaum zu überwinden gewesen wären.

    Ab Auftreffen auf den Normalweg war es total zerfahren - da dürften gestern Hunderte herunter sein. Bis zum Waldrand oberhalb der Bucher-Alm geht es ziemlich gut (etwas Vorsicht in der Abfahrt in den Waldpassagen auf Steine, grundsätzlich aber gut ausreichend von der Schneelage her). Aber dann die Querung (Hohlweg) zum Hang beim Felsentor und im Bereich des Felsentores selber: Viele Steine und sonstige Hindernisse - in der Abfahrt habe ich die mitgenommenen guten Skier sehr bereut, Steinski wären hier (nur für diese kurzen Passagen) schon gut gewesen. Jedenfalls am späten Nachmittag war es im Hohlweg bereits total abgeschabt und nur Slalom-Spezialisten hätten allen Felsen ausweichen können und beim Felsentor war eben noch nicht jeder Felsen freigefahren.


    Landschaftlich fand ich die Route trotz des Andrangs wirklich sehr schön - dürfte schon über 15 Jahre her sein, dass ich das letzte Mal oben war. Hatte es gar nicht mehr so beeindruckend in Erinnerung.


    Fotos:


    Bei der ersten Wiese zum Schwarzenberg:



    Gleich am Gipfelkreuz des Schwarzenbergs:



    Voralpenland-Blick vom Schwarzenberg-Gipfel:



    Bei der Abfahrt vom Schwarzenberg - leider häufig zu flach für unbeschwertes Schwingen:



    Aufstieg zum Breitenstein, hier unterhalb der Bucher-Alm:



    Der Hang zum Felsentor - schaut schön aus, aber oben lauern des Skifahrers Feinde:



    Die letzten Meter zum Gipfel des Breitenstein-Westgipfel:



    Blick vom Westgipfel zum Ostgipfel:



    Blick Richtung Kitzbüheler Alpen:



    Noch schnell runter, bevor die Sonne untergeht (vielleicht habe ich den einen oder anderen Felsen auch wegen der schon eingeschränkten Sicht nicht mehr so gut gesehen):


    Ungeplant ging es heute auf den Lahnenkopf - als Bahnfahrer heißt es bei allen Störungen etc. flexibel sein. Also in Schliersee los statt am Spitzingsee. Zum Glück liegt zur Zeit aber auch in den Tallagen am Schliersee meistens genügend Schnee. Zum Lahnenkopf über Hennerer und Obere Krainsberger-Alm geht es lange über (ausreichend eingeschneite) Forststraßen, oben gibt es dann sehr schöne freie Hänge. Wirklich tolle Winterlandschaft. Grundsätzlich liegt für die ganze Abfahrt genügend Schnee und der ist von bester Pulverqualität, aber im steilen Gipfelhang ist es an einigen Stellen etwas ausgeblasen - ich hatte insgesamt vier Mal Grund-/Steinkontakt, leider hat es mir da auch einen Teil der Kante herausgerissen X( Also besser die alten Skier nehmen. Der nachfahrende Kollege aus Holzkirchen mit neuen Skiern (Gruß an dieser Stelle) schaffte es aber ohne Feindkontakt durch den Hang.

    Weil es recht kurz war und außerdem der Rückweg nach Schliersee skifahrerisch nicht sehr lohnend ist, ging es noch über die Kreuzbergalm hoch zur Gindelamschneid. Der dortige Nordhang schaut von unten stark abgeblasen aus, geht aber in den "Rinnen" des Hanges sehr gut. Die restliche Abfahrt über die Almstraße nach Hausham ist dann leider teilweise sehr flach (oben muss man schieben, Mittelteil passt). Und unten hat ab der Wegverzweigung P. 906 wohl der Huberspitz-Wirt die Straße schwarzgeräumt, so dass es nur noch auf der Straßenböschung ging. Insgesamt daher heute dieser Teil der Tour daher auch nur mittelprächtig. Dennoch schön, dass Ende November schon derartig niedriggelegene Voralpenrunden gehen.


    Bilder:


    Aufstieg über die idyllische Obere Krainsberger-Alm:



    Im Mittelteil führte die Spur durch die Lichtungen zum Waldrand (hinter mir, dort ca. 50 Hm etwas hakelig):



    Bei der Abfahrt in der freien Schneise: Pulver



    Blick zurück, weiter unten kein Windeinfluss auf den Schnee:



    Weil sie so schön ist: Nochmals die Obere Krainsberger-Alm



    Almkreuz bei der Kreuzberg-Alm:



    Vom Almkreuz geht es ca. 50 Hm in die Senke hinunter (abfellen lohnt nicht) und dann hoch zum Gipfelrücken der Gindelalmschneid:



    Gipfelkreuz der Gindelalmschneid:



    Blick von der Gindelalmschneid ins Voralpenland:



    Der abgeblasene Gipfelrücken - in den eingeblasenen "Rinnen" aber sehr gut zu fahren:


    Heute ging es zum alljährlichen Spitzing-Auftrieb zusammen mit vielen Gleichgesinnten mit Tourenskiern auf Roßkopf und Stümpfling. Man kann mit den Skiern gleich im Ort beim Skiweg starten oder aber oben beim Parkplatz Stümpflingbahn (dieser war heute nicht voll geräumt, Autofahrerne empfehle ich daher etwas weiter unten zu starten - oder aber gleich mit den Öffis zu kommen, die zu den Hochzeiten mittlerweile sogar halbstündlich fahren).

    Die ganze Route bis zum Gipfel inklusive des steileren Nordhangs ist gut eingeschneit und teilweise schon zur Tourengeherpiste eingefahren. Stein- und Grundkontakt gab es heute keinen - deutlich besser als gedacht, offenbar hatte sich eine Unterlage vor den Neuschneefällen gehalten. Abfahrt zur Talstation Kurvenlift und dann wieder über den Drei-Tannen-Lift hoch - deutlich ruhiger als im restlichen Skigebiet. Ob es auch schon von der Sutten gut geht, kann ich nicht sagen - meistens hat man nicht viel gesehen. Im Gipfelbereich des Roßkopf war es sehr stürmisch - es wird also in freien Lagen überall deutliche Schneeverwehungen gegeben haben. Richtung Taubenstein sah es heute aus dem Bus noch nach etwas wenig Schnee aus, aber es standen viele Autos da und außerdem schneite es praktisch die ganze Zeit weiter.


    Bilder folgen noch (dieses Mal nur wenige Fotos - der Akku machte schnell schlapp):


    Start bei der Stümpflingbahn:



    Nicht mehr weit bis zum Gipfelkreuz des Roßkopf - dort heute Sturm:



    Blick zurück auf die Abfahrt durch den steilen Nordhang - häufig steinig, heute alles ohne Grundkontakt:


    Am Sonntag sollte es vor dem Wetterwechsel noch auf den Hochzeiger im Pitztal gehen - leider nur die erste halbe Stunde noch trocken, dann rasche Sicht- und Wetterverschlechterung und zuletzt im Schneesturm hoch. Dank einer vorhandenen Spur war es trotz Aufstiegs im freien Gelände (ungefähr im Bereich der schwarzen Piste Nr. 4) erträglich. Am härtesten war das Hochspuren von der Piste zum Gipfelkreuz - der untere Teil noch mit Skiern wegen des tiefen, etwas grundlosen Schnees, der zweite Teil stapfend. Die wenigen Höhenmeter haben zusammen fast eine Stunde gedauert, und oben war man dann völlig dem Sturm ausgesetzt ohne Sicht. Aber man macht es ja nicht zum Spaß ;)

    Bei der Abfahrt vom Skidepot im Gipfelhang kurzer Felskontakt, dann problemlos hinunter. Kurz auf gefrorener Pistenraupen-Spur (anders als in Obergurgl fahren sie am Hochzeiger leider ohne Präparierschild), dann in fast zu tiefem Pulver abseits von Schneekanonen und Pistenraupen hinunter bis zur Mittelstation und dann zügig über die Wiesen hinunter zur Talstation - unten die Schneedecke etwas dünn, aber ohne Probleme (hatte seit dem Start auch schon wieder fast 10 cm herabgelassen).


    Nach Blick auf die Webcam heute ist festzustellen, dass es unten schon wieder einiges an Schnee weggeregnet hat. Nachahmer sollten die Entwicklung der Schneelage und der Präparierung im Blick behalten (kann man über die Webcams meistens gut erkennen); und sich auf unten etwas Skier tragen einstellen.


    Fotos:


    Schneelage am Start (bei der Abfahrt dann schon deutlich mehr, heute nach Webcam aber leider wieder viel grün):



    Früh übt sich:



    Blick Richtung Gipfel - noch sieht man wenigstens ein bisschen was, das wird sich aber noch ändern:



    Blick zurück zum Gipfel:


    Am Samstag bin ich die "klassische Saisonbeginn-Tour" von Hochgurgl aus auf den Wurmkogel gegangen. Ich bin am "Crosspoint" (Mautstelle der Timmelsjoch-Straße) gestartet, die meisten schon etwas weiter unten bei der Straßenkehre unter den Hotels - scheint auch gut gegangen zu sein. Schön kalt und dazu windig, da blieb die Jacke ausnahmsweise an, aber so soll es im November auf Skitour ja auch sein. Mit Skiern vom ersten Meter bis zum Gipfelkreuz - zu diesem steil direkt im Gipfelhang, weil die letzten Meter zur Bergstation mir wegen des gespannten Seils von der Pistenpräparierung zu heikel waren und so der Normalaufstieg ausschied. Nach Süden zu Sicht bis in die Dolomiten, nach Norden zog es immer mehr zu. Bei der Abfahrt vom Gipfel gab es leichten Felskontakt, dafür waren die Steinski gut. Die Abfahrt über die bereits bestens präparierten Pisten war dann sehr schön, hier hätten es natürlich auch die guten Latten sein können. Demnächst dürfte man wohl auch bereits ab der Talstation (unten in Pill) beginnen können - da sah ich auch schon einen Tourengeher.


    An dieser Stelle mal ein großes Lob und Dankeschön an das Pistenteam in Gurgl. Perfekte Pisten schon vor Saisonstart, die Pistenraupe fährt mit Präparierschild (nicht wie andernorts die gefrorenen Ackerspuren, um Tourengeher abzuschrecken) und gegen Tourengeher hat man da auch nichts. Während man sich in Deutschland scheinbar vollends darauf verlegt hat, anderen zu erklären, was sie nicht machen dürfen oder was sie wie anders machen müssen (siehe nur die häufig wenig kenntnisreich geführte Debatte zur "Zerstörung" des Rettenbachferners in Sölden für das Weltcuprennen und weitere Debatten), richten sie es in Obergurgl und Sölden (und auch andernorts) schon super her. Wer ko, der ko!


    Wer die Tour nachgehen will: Ende der Woche beginnt der Skibetrieb und am kommenden Wochenende in Hochgurgl ist der Weltcup-Slalom geklappt (der Hang im Kirchenkar war auch schon entsprechend hergerichtet). Da gibt es einige Straßensperren, eine direkte Zufahrt ist dann nicht möglich.


    Fotos:


    Am Start bei der Mautstelle:



    Beim Aufstieg Blick taleinwärts - im freien Gelände wohl meistens noch zu dünn:



    Pisten im oberen Bereich, alles perfekt hergerichtet:



    Vorfreude auf die Skihochtourensaison im kommenden Jahr: Hochfirst & Granatenkogel:



    Blick zu Langkofel & Co.:



    Stubaier und Sarntaler Alpen:


    Schon vor vielen Jahren hatte ich gehört, dass es einen direkten Aufstieg von Bayrischzell hoch zum Vogelsang im Sudelfeldgebiet geben soll - aber dazu keine Informationen im Netz oder sonstwie gefunden und es dann immer wieder verschoben. Heute dann die Exkursion dorthin mit dem Ergebnis: Es gibt mehrere, sehr schöne alte Steige von Bayrischzell hoch zum Sudelfeld, die insbesondere in der Karte des Landesvermessungsamts aus welchen Gründen auch immer nicht erfasst sind. Und auch in anderen Kartenwerken nicht vollständig, am besten ist noch die Onlinekarte opentopomap.

    Vom Bahnhof in Bayrischzell ging es durch den Ort und über die Sudelfeldstraße hinweg. Am besten (am leichtesten zu finden) ist es dann, dem Höhenweg ins Ursprungtal zu folgen, bis dieser an einer Almwiese wieder leicht fällt. Dort kann man entweder noch ein paar Meter weitergehen und dann links direkt in den ganz unten etwas verwachsenen Weg einbiegen oder aber am Rande der Almwiese ca. 50 m hoch und dann nach rechts (südlich) zum Weg queren. Bei letzterer Variante müssen drei Mal Almzäune überstiegen werden. Kurz geht es dann noch den Holzweg hoch, an dessen Ende bei noch relativ neuen Forstarbeiten trifft man auf den eigentlichen Steig. Das ist alles in Opentopomap recht treffend eingetragen.

    In keiner Karte eingetragen ist dann die Wegverzweigung auf ca. 1.050 m - nach links biegt ein querender Steig ab. Auf ca. 1.270 m kommt eine markante Wegkreuzung - quer laufend ist der in einigen Karten eingezeichnete Steig, über den ich dann heruntergekommen bin. Ich habe mich gerade aus gehalten auf einem in den Karten nicht eingezeichneten Steig, der kurz durch einen verhauten Fichtenwald, dann aber wieder schön aufwärts geht. Ca. auf 1.350 m kommt die nächste Wegverzweigung, geradeaus (d.h. eher links) ginge es vermutlich "normal" hoch zum Sudelfeldgebiet (habe ich nicht ausprobiert). Rechts haltend folgt eine wiederum in keiner Karte eingezeichnete Querung mit einigen Auf- und Abstiegen. Trotz blauer Markierungspunkte (die es auch auf allen anderen Routen im Gebiet gibt) ist der Steig an einer Stelle nicht leicht zu finden - hier muss man sich abwärts halten. Ich habe einen Steinmann geschichtet. In dem Bereich gibt es auch einige leicht ausgesetzte Passagen. Auf ca. 1.400 m kommt man kurz vor dem markanten Fürstengraben auf einen weiteren Steig, der offenbar direkt von Bayrischzell hinaufkommt (in opentopomap verzeichnet). Kurz geht es noch markiert weiter mit verschiedenen Wegspuren, die letzten gut 100 Hm zum Gipfelkreuz waren dann für mich aber weglos über einen Grashang - aber kein Problem. Vermutlich sind die Steigspuren hier verwachsen mangels Begehung.


    Für den Abstieg bin ich bis zur Wegverzweigung auf ca. 1.400 m herunter wie zuvor herauf, dann dem direkten Weg nach Bayrischzell gefolgt und auf ca. 1.300 m auf den mittleren Verbindungssteig abgezweigt, der sehr schön mit kurzem Auf und Ab den ganzen Berg Richtung Bayrischzell quert. Abstieg dann über den mittleren Steig Richtung Tanner-Alm und durch den Ort zurück.


    Insgesamt sind die Steige im Gebiet wirklich sehr ansprechend im schönen Mischwald und vollkommen einsam - ich habe heute keinen Menschen getroffen, nicht häufig in den beliebten Münchener Hausbergen. Und das ist auch der Grund, warum ich diesen Bericht schreibe: Gerade mein Aufstiegsweg war im unteren Bereich teilweise wegen der üppigen Vegetation und der offenbar äußerst niedrigen Begehungszahlen schon sehr stark eingewachsen. Das Gebiet und die Steige hätten deutlich mehr Begehungen verdient und die würden auch helfen, dass die Wege nicht komplett einwachsen, was wirklich schade wäre. Daher hier kein "Verrat" von Einheimischensteigen, sondern die Aufforderung, dort unterwegs zu sein, dann haben alle was davon (auch die Einheimischen). Je weiter oben, desto deutlicher sind die Steige meistens - Ausnahme der von mir genannte obere Querungssteig. Bei Nässe würde ich abraten, man ist doch häufig in sehr steilem (Gras-)Gelände unterwegs, auch wenn die Steige gut angelegt sind und alle schwierigen Passagen / Felsabbrüche umgehen. Weglosabstiege würde ich angesichts des Geländes auch nicht versuchen. Es dürfte sich anbieten, zunächst das Gebiet von unten zu erkunden, von oben ist es vermutlich nicht leicht zu finden.


    Fotos (heute nur wenige, weil die Schönheit der Steige im naturbelassenen Wald kam nicht so gut heraus auf den Bildern - einfach selber anschauen):


    Das Gipfelkreuz des Vogelsang thront über Bayrischzell, ist aber nicht am höchsten Punkt:



    An der Wegverzweigung auf ca. 1.215 m beim Abstieg - die Steige sind häufig recht aussichtsreich:


    Gestern war eigentlich eine Kraxeltour anderer Art geplant, doch eine nervige Bahnstörung sowie eine am Morgen durchziehende Regenzelle sorgen dafür, dass an Klettern im Chiemgau für mich nicht zu denken war. Als dann die Bahn wieder fuhr, habe ich mich noch bis Berchtesgaden durchgeschlagen ("das Leben in vollen Zügen genießen" heißt es doch so schön) und startete zu später Tageszeit zu Fuß Richtung Watzmannkar: Ein recht fader Hatscher, hat schon seinen Grund, dass die meisten Bergsteiger das Radl nehmen.


    Ohne genügende Recherche im Vorfeld - die Tour war ja so nicht geplant - versuchte ich mich dann am 1. Watzmannkind über die Watzmannscharte. Der Einstieg bei der Felswand unter der Watzmannscharte ist noch gut zu finden, aber dort könnte man sich entweder rechts halten, wobei der Weiterweg nicht klar war, oder nach links kraxeln. Da dort zahlreiche Bohrhaken hingen, ging ich davon aus, dass sei die richtige Route. Es handelt sich aber um ca. 50 Hm zwar nicht schwierige Kraxelei (I-II, T6), aber der Fels ist nicht immer fest, es ist ausgesetzt und auf dem anschließenden sehr ausgesetzten Querungsband liegt auch noch etwas Schotter. Ziemlich unangenehm die Passage. Mit Seilsicherung wäre es wohl keine große Sache, so war es aber herauf und vor allem herunter gerade auch psychisch fordernd. Eine provisorische Selbstsicherung an einer langen Reepschnur half da wenigstens etwas.

    Wie ich jetzt bei der Recherche im Nachgang herausgefunden habe, wäre es wohl am Einstieg rechts haltend viel leichter gegangen, wobei das laut Internet schon einige dann nicht richtig gefunden haben. Eine gute Beschreibung findet sich nur bei Hikr bei der Tour von "Gero" "Watzmannkinder Nr. 3 und Nr. 5, Kleiner Watzmann (Versuch), Watzmannscharte" in den Kommentaren bei Bild 15. Das hätte ich mal vorher lesen sollen.


    Ab der Watzmannscharte hielt ich mich mangels Informationen über die richtige Route (tatsächlich wohl mittig durch die von unten ungangbar aussehenden Plattenwände der N-O-Flanke) zu einer Scharte im Grat der Watzmannkinder. Durch geht es auch weiter, aber nach einigen Metern bin ich dann doch umgedreht: Schon eher Richtung UIAA III, Fels nicht ganz fest und runter muss man auch - ich habe mich da schon die ersten Meter zurück schwer genug getan. Der von der genannten Einschartung leicht zu erreichende Nebengipfel (ca. 2.175 m, quasi das 0. Watzmannkind) bot aber auch eine wirklich schöne Aussicht, insbesondere einen tollen Tiefblick zum Königssee.



    Information zur Wiederroute (Aufstieg zur Watzmann-Mittelspitze aus dem Watzmannkar): Es liegt auf dem ersten Band noch ein großes Schneefeld. Eventuell am linken Rand zu umgehen. Sonst braucht es möglicherweise Steigeisen. Auch weiter oben noch etwas Restschnee und auch beim Einstieg. Insgesamt dürfte es nochmals anspruchsvoller sein als auch schon. Eventuell besser noch einige Wochen warten, bis der Schnee ganz weg ist.



    Bilder:


    Endlich im Watzmannkar - auch im Sommer landschaftlich sehr beeindruckend:



    4. Watzmannkind (Watzmann-Jungfrau), hinten Teile der Wiederroute mit einem der Schneefelder:



    Blick aus der Watzmannscharte auf den Gipfelaufbau des 1. Watzmannkindes - offenbar geht es da durch, auch wenn es ungangbar scheint;



    Blick auf die Watzmannfrau mit dem Südanstieg:



    Blick vom Nebengipfel zum 1. Watzmannkind:



    Die Kletterstelle nach der Einschartung, wo ich umgedreht habe - nicht ohne:



    Die Felsstufe unter der Watzmannscharte von unten aus betrachtet:


    Heuer hat in Saas-Fee ausnahmsweise die Plattjen-Seilbahn geöffnet (weil die Hannig-Seilbahn neu gebaut wird). Und die bietet sich für einen schönen Zustieg zur Britanniahütte an. Mein Ziel war allerdings nicht ebendiese, sondern der Berggrat darüber: der Hinterallalingrat. Zu diesem weiß das sonst allwissende Internet nicht wirklich etwas und daher auch der Bericht.


    Von der Hütte kurz hinunter Richtung Gletscher und dann der Abzweigung zum Klettersteig folgen. Wahrscheinlich wäre es schöner gewesen, diesen zu nehmen, denn der weitere „Steig“ ist eher eine markierte Route im weglosen Gelände, wo noch bis vor kurzem der Gletscher war. Entsprechend recht mühsam und v.a. im wahrsten Sinne des Wortes eine „Dreckstour“. Man kommt dann bei der Walliser Fahne heraus (auch Endpunkt des Klettersteigs). Zunächst geht es bis ca. 3.180 m noch im Gehgelände hoch, bevor es an das Kraxeln geht. Der Grat ist nicht wirklich schwierig (I-II), aber teilweise recht brüchig und an ein paar Stellen auch ausgesetzt. Zwischendurch gibt es auch immer wieder Gehgelände. Tendenziell ist es bis zum ersten Gupf (P. 3.248) schwieriger und wird dann bis zum zweiten Gupf, dem eigentlichen Gipfel (P. 3.331 m, mit Steinmann) wieder leichter. Nur der direkte Aufstieg am Grat zu P 3.331 sah anspruchsvoller aus. Ich bin kurz auf der Südseite unter dem Gipfel durch und dann durch eine recht leichte Rinne hoch. Einen Weiterweg zum Hinterallalinpass (3.248 m) sparte ich mir, weil ich dann über den spaltenreichen und dort noch nicht vollständig aperen Gletscher hätte absteigen müssen. Sah aber machbar aus. Ob es vom Pass weiter am Grat zum Mittelallalin machbar ist, weiß ich nicht. Sah vom Gelände deutlich steiler aus.

    Abstieg zunächst ident, jedoch dann die Südflanke zwischen den beiden Gipfeln des Grates hinunter (etwas brüchig, aber Gehgelände). Abstieg dann über den Glacier Trail, weil ich es vermutlich aufgrund späten Starts nicht mehr zur Seilbahn geschafft hätte.

    Der Glacier Trail ist landschaftlich schön (Steigeisen für die Gletscherquerungen zur Zeit nicht nötig), weist aber Gegenanstiege auf, v.a. zum Schwarzbergchopf (da hatte sich auch prompt eine Gruppe verlaufen). Auf die Busabfahrtszeiten achten (Haltestelle Mattmark).


    Fotos:


    Von Plattjen Richtung Britanniahütte:



    Jetzt geht das Kraxeln am Hinterallalingrat los:



    Blick vom ersten Gupf (P. 3.250) zum Hauptgipfel:



    Der weitere, von mir nicht begangene Gratteil:



    Blick zu Strahlhorn und Allalinhorn:



    Blick zurück vom Glacier Trail auf den Grat, die Abstiegsflanke ist zu erkennen:



    Strahlhorn und Rimpfischhorn vom Glacier Trail:



    Blick zurück vom Schwarzbergchopf:



    Blick vom Schwarzbergchopf auf den Schwarzbärggletscher:


    Ursprünglich war der Plan, den Alphubel von der Station Felskinn aus anzugehen. Was auch den Vorteil gehabt hätte, dass das der einzige Lift in Saas-Fee ist, der schon am Morgen Betriebsbeginn hat. Allerdings bestätigte eine Nachfrage beim Liftpersonal: Der Tunnel von der Bergstation hinab zum Gletscher ist nach wie vor gesperrt (Gletscherrückgang - ob das jemals wieder was wird? Dieses Jahr selbst im Winter gesperrt). Und auch sonst ergab der Blick heute hinüber: Die Station Felskinn wird im Sommer immer mehr zur Sackgasse: Der Weg zur Britanniahütte ist gesperrt (schon seit letztem Jahr), der Gletscher schwindet stark und das Gelände wird ungut (bröselig, Steinschlag). Also ohne größere Arbeiten im Gelände, die aber nicht geplant zu sein scheinen, geht da bald nichts mehr.

    Und eine Weiterfahrt mit der Metro Alpin zum Mittelallalin (üblicher Ausgangspunkt für Tages-Bergsteiger zum Allalinhorn) schloss ich für mich aus, weil ich den verlangten Preis schlichtweg unverschämt finde.


    Also ging es hoch zur Längfluh - mit dem Nachteil, dass man da effektiv erst um 9:30 Uhr weg kommt. Für eine ostseitige Gletschertour nicht gerade ideal … Dank dieses Mal aber besser durchgefrorenem Schnee war es heute aber nicht totaler Sumpf. Außer ganz unten, wo zur Zeit auch spaltentechnisch die größten Gefährdungen liegen. Weiter oben ist es noch (!) dank recht viel Schnee soweit sichtbar bei überlegter Routenwahl recht gut. Aufstieg über den steilen direkten Osthang, Abstieg Normalweg (Eisnase - diese kann bei Ausaperung seit 2022 im Fels südseitig umgangen werden; heute allerdings ohnehin harmlos).

    Überraschenderweise war heute trotz besserer Tourenbedingungen als gestern nichts los. Sicht recht gut, auch kein kalter Wind.


    Für den Abstieg bin ich noch zum Feechopf (etwas zäher Gegenanstieg) und wollte eigentlich den Grat zum Feejoch absteigen. Aber das wäre doch zeitaufwändig geworden, der Grat ist nicht ohne (drei angetroffene Bergsteiger sicherten durchgehend) und es muss mittlerweile vom tiefsten Punkt des Grates nochmals angestiegen werden zur Allalinhorn-Route. Also nach einigen Kraxelmetern wieder zurück und Abstieg zur Längfluh - so ging sich die Seilbahn aus.


    Allalinhorn wurde heute über den Nordgrat (und natürlich den Normalweg) auch gemacht.


    Bilder:


    Beim Start an der Station Längfluh:



    Nach den ersten steilen Metern (und vorbei an einigen Spalten) Blick auf den weiteren Anstieg:



    Den steilen direkten Osthang geht es jetzt hinauf:



    Gipfelblick zum beeindruckenden Weisshorn:



    Teile der Zermatter Bergprominenz mit Matterhorn (teilweise in Wolken):



    Gipfelkreuz Alphubel - eine Aufsteckkonstruktion?



    Beim Abstieg vom Gipfelkreuz Blick auf die Bergprominenz von Saas-Fee:




    Blick vom Feechopf zurück zum Alphubel:




    Allalinhorn hinter dem jetzt zu meisternden Kraxelgrat:



    Beim Abstieg zurück zur Längfluh:


    Heute ging es auf Hochtour im Wallis, Saastal: Überschreitung des Weissmies.

    Start an der Bergstation Hohsaas (mit den Bergbahnen von Saas-Grund). Nach kurzem Abstieg über den Triftgletscher aufwärts - wirklich hochalpine Szenerie! Leider war die Nacht relativ warm und nicht klar, deswegen der Schnee bis auf ca 3.200 m schon am Morgen sumpfig. Darüber auch noch recht weich, aber besser. Da das Weissmies einer der am häufigsten begangenen 4.000er ist, gab es natürlich eine ausgetretene Spur. Über einige Löcher und Spalten geht es aber hinweg. Zur Zeit noch fast durchgehend Schnee, nur wenige Stellen mit Blankeis. Eine steile Querung hängt sogar ein Fixseil. Natürlich geht man alles mit Steigeisen.


    Heute gewaltiger Andrang. Die größte Gefahr sind vermutlich die anderen Seilschaften, wobei nicht alle nach geübten Hochtourengehern aussahen.


    Abstieg über den Südgrat bzw. die schneebedeckte Südflanke. Oben relativ leichtes Kraxeln mit Steigeisen (bis II), dann die Schneeflanke kompletter Sumpf und ab dem Zwischenbergenpass bröseliges Gelände. Der Abstieg nach Saas-Almagell zieht sich (fast 2.400 Hm). Zwischendurch auch komplett im Nebeln - Vorsicht im Bereich des Zwischenbergenpasses - es gibt mehrere Jöcher und fast überall Spuren. Das „richtige“ Joch ist das vom Gipfel am entferntesten.


    Bilder:


    Am Ausgangspunkt Hohsaas:


    Los geht es mit Steigeisen über den Triftgletscher:



    Querung am Triftgletscher zur Steilflanke:



    Zwischendurch gibt es sogar ein Fixseil:



    Durchgehend hochalpine Szenerie beim

    Anstieg durch die Nordflanke:



    Blick zurück, hinten Mischabelgruppe:



    Blick zur Monte-Rosa-Gruppe, Allalinhorn & Alphubel:



    Die beiden höchsten Punkte, leider aber rapide abschmelzend:



    Blick auf den obersten Teil des Abstiegs nach Süden:



    Blick zurück - kurz unter dem Gipfel eine kombinierte Stelle:


    Gestern ging es zum Abschluss meiner Skisaion und Start in die Hochtourensaison auf den Großen Löffler und die benachbarte Trippachspitze.

    Mit schwerem Gepäck für mich (inklusive Kurzski und Skischuhe) und leichterem Gepäck für die Spezln Max und Evelyn zunächst mit dem Radl bis zum Radlparkplatz kurz nach der Materialseilbahn der Greizer Hütte. Dann zu Fuß hoch zur Greizer Hütte und weiter bis auf ca. 2.550 m - zieht sich etwas. Weiter mit Steigeisen und Pickel die hart gefrorene, nach oben hin steilere Flanke hoch. Die Nacht war endlich mal wieder überwiegend klar, wenngleich speziell hinten im Zillertal nicht so kalt wie erwartet. Dennoch alles bockhart gefroren. Entsprechend haben wir auch auf das Anseilen verzichtet wegen Mitreißgefahr. Im Bereich der Route waren keine offenen Spalten zu sehen (anders ist das bei der beliebteren Route Richtung Schwarzensteinhütte gewesen - der Hang ist aber auch nordostseitig und damit am Morgen schon viel früher weich). Der Übergang vom Floitenkees hoch zum oberen Schneehang ist auf wenigen Metern wegen Eis in Kombination mit sandigem Gelände etwas unangenehm. Der restliche Anstieg ging wieder gut inklusive des letzten Gipfelanstiegs (schaut von unten schlechter aus als es ist). Wenngleich es mich im Gipfelhang wegen einem Hakeler mit den Steigeisen im Abstieg zum Glück weitgehend folgenlos geschmissen hat. Für den ganzen Anstieg waren Stahlsteigeisen und ein langer Pickel (zum Einrammen; lieber kein Leichtpickel) sehr sinnvoll, weil es überwiegend eine wirklich hart gefrorene Schneedecke hatte.

    Die Aussicht vom Gipfel war auf Grund dessen freier Lage und des guten Wetters schön. Der Abstieg bis zum Übergang zum Floitenkees war dann auch mit entsprechender Vorsicht schnell gemacht. Auf einen direkten Gratübergang zur Trippachspitze verzichteten wir auf Grund fehlender Informationen, für mich sah es grundsätzlich machbar aus, wenngleich eventuell zeitraubend. Daher über das nordwestliche Schneefeld gequert und dann auf verschiedenen Linien hoch zum Gipfel - insgesamt anspruchsvoller als am Großen Löffler. Da oben Bohrhaken vorhanden sind, konnte ich auch noch eine Nachstiegssicherung anbringen. Im Abstieg zur Trippachscharte hängt kurz ein hilfreiches Fixseil und nach einigen sandigen Metern waren die Schwierigkeiten dann auch geschafft. Alles zusammen gute Verhältnisse, aber etwas anspruchsvoller, als ich es nach der Lektüre von Internetberichten (allerdings zu Skitouren) vermutet hatte.

    Wegen der Tageserwärmung verzichteten wir auf eine Fortsetzung nach Süden Richtung Schwarzensteinhütte und Floitenspite und stiegen bzw. fuhren ab der Scharte ab. Um kurz nach 13 Uhr oben für die Kurzski (schlechter Kantengriff) noch ein ganz bisschen hart, dann firnig (mit den langen Latten wäre es wohl von Anfang an gut gewesen) und unten gute Verhältnisse. Zuletzt Sommerschnee. Heute mit Skiern (anders zu Fuß) fast kein Einbrechen / Durchbrechen. Bis ca. 2.550 m ging es gestern noch praktisch ununterbrochen herunter, danach wurden die Schneefelder zusammengestückelt und so kam ich noch bis ca. 2.360 m hinab. Und habe dabei leider noch ein sehr schönes Schneefeld, welches mich in Hüttennähe gebracht hätte, übersehen. Ein würdiger Abschluss einer merkwürdig verlaufenen Skitourensaison. Die aber am Ende doch viel besser wurde, als zwischenzeitlich angenommen. Und die wie so häufig viele der besten Touren erst im April, Mai und Juni brachte. Ich sage ja immer: Die Skier nur nicht zu früh verräumen! Jetzt ist aber auch für mich Schluss und ich freue mich, endlich wieder mit weniger Gepäck unterwegs zu sein ...


    Vor dem endgültigen Abstieg gab es noch eine nette Einkehr in der Greizer Hütte. Seit diesem Jahr mit neuem Hüttenpächter. Es war aber - wie auch schon bei meinem letzten Besuch zuvor - nett. Der weitere Weg ins Tal gestaltete sich dann als Hitzeschlacht, aber das ist auch bald vergessen.



    Bilder:


    An der Greizer Hütte - hinten der Anstieg zur Schwarzensteinhütte bzw. Winterweg zum Schwarzenstein:



    Jetzt geht es mit Steigeisen los (man kann auch noch ein paar Meter weiter ohne gehen), hinten der steile Schneehang für den Aufstieg:



    Gipfelkreuz Großer Löffler:



    Blick vom Löffler zum Schwarzenstein:



    Blick vom Löffler nach Südtirol:



    Die Gipfelflanke des Großen Löffler - man kann sich eher im Schnee halten oder in den Felsen:



    Blick zurück zur Trippachspitze - Gipfelanstieg recht vereist:



    Der etwas unangenehme Übergang vom Floitenkees auf das obere Schneefeld gesehen aus der Trippachscharte:



    Sehr schöne Abfahrt mit den Kurzski im unteren Bereich:



    Das waren dann jetzt die letzten Schwüngerl der Skisaison 2022/2023 - es wäre aber auch noch weiter unten was gegangen:


    Am Sonntag ging es noch einmal auf eine Skihochtour im Glocknergebiet. Aus verschiedenen Gründen relativ später Start erst um 7 Uhr (Mautstraße macht auch es um 5:30 Uhr auf und ist davor abgesperrt). Der Gamsgrubenweg ist offiziell bis zum Ende des Tunnels 6 geöffnet. Am Morgen war die Belichtung leider teilweise ausgeschaltet. Tunnelende auch mit Kette abgeriegelt, es sind aber viele weitergegangen. Der eigentliche Gamsgrubenweg ist (wie schon länger) wegen Steinschlaggefahr gesperrt, es liegt auch einiges herum (Empfehlung: Helm gleich aufsetzen). Auf dem Weg liegen noch einige Schneefelder, darunter kurz nach dem letzten Tunnel ein zwar gespurtes, aber sehr ausgesetztes und am Morgen auch noch bockhartes Schneefeld - Absturzgefahr! Sinnvollerweise sollte man mit Steigeisen + Pickel gehen, ohne Steigeisen (lagen unten im Rucksack ...) etwas mulmig. Der Schnee beginnt / endet zur Zeit auf ca. 2.550 m, d.h. beim Rondell am Ende des Gamsgrubenwegs. Die Skier legt man sinnvollerweise erst etwas oberhalb an. Der restliche Aufstieg über die Gletscherhänge war mit Harscheisen relativ problemlos. Wir wollten eigentlich direkt auf dem Vorderen Bärenkopf, sind aber der Spur zum Mittleren Bärenkopf zu weit gefolgt (der Vorgeher war motiviert) und dann bis auf den Vorgipfel (vor dem Kammübergang). Abfahrt in der W-Flanke des Mittleren Bärenkopfs ziemlich harter, teilweise eisiger Schnee. Der in einigen Karten eingezeichnete direkte Übergang vom Vorderen Bärenkopf zum Schattseitköpfl ist - vermutlich aufgrund des Gletscherrückgangs - mittlerweile eine relativ steile Sache und unten im Bröselfels (Steigeisen) - wir haben es vorgezogen, abzufellen und im ost- und südseitig am späten Vormittag guten Schnee mit ca. 30 Hm Höhenverlust gegenüber dem direkten Übergang abzufahren, statt den Gratübergang zu machen. Dann noch mit Fellen hoch zum von dieser Seite völlig unscheinbaren Schattseitköpfl - am meisten Zeit nahm es ein, den "Gipfel" zu finden - es ist alles ein sehr flaches Plateau. Die in der Karte eingezeichneten 3.172 m dürften aufgrund Gletscherrückgangs auch nicht mehr hinkommen.

    Der eigentlich geplante Weiterweg Richtung Hohe Riffl und Johannisberg fiel dann der Tageszeit, dem Wunsch nach gutem Schnee für die Abfahrt und Beeinträchtigungen beim Spezl wegen einer Fußverletzung zum Opfer. Dadurch aber auch ostseitig noch am späten Vormittag passabler Firn. Sommerschnee nur ca. die letzten 100 Hm.


    Im Gebiet war am Sonntag insgesamt sehr viel los - viele größere Gruppen von / zur Oberwalder Hütte. Diese meistens zu Fuß. Und auch noch einige Skitourengeher. Meines Erachtens sind zur Zeit die Skitourengeher noch im Vorteil, am Nachmittag wird es zu Fuß vermutlich eher tief. Es wurden, soweit zu erkennen, alle bekannten Touren in der Gegend gemacht (inbesondere Johannisberg mit Skiern und Fuscherkarkopf-Überschreitung zu Fuß).


    Bilder:


    Rangelnde Steinböcke direkt am Parkdeck der Kaiser Franz-Josefs-Höhe - ein sehr beeindruckendes Schauspiel:



    Blick von der Kaiser Franz-Josefs-Höhe über die Pasterze zum Johannisberg:



    Am zunächst flachen Südlichen Bockkarkees:



    An der Kuppe oberhalb der Oberwalder Hütte - die nächsten Ziele schon sichtbar:



    Blick zu seiner Majestät, dem Großglockner:



    Blick vom Vorgipfel des Mittleren Bärenkopfs zum nächsten Ziel, dem Vorderen Bärenkopf:



    Blick hinab zu den Stauseen Wasserfallboden und Mooserboden (dieser teilweise verdeckt):



    Das Schattseitköpfl (nur von Norden mit der Felswand markant) vor der Hohen Riffl:



    Blick zurück auf den direkten Gratübergang vom Vorderen Bärenkopf - sieht mittlerweile nicht mehr sehr griabig aus:



    Abfahrt vom Schattseitköpfl - unten am Oberen Pasterzenboden flach, ging aber weitgehend ohne Anschieben:


    Am Samstag ging es eine kombinierte Tour (Ski + Kraxeln) auf den Olperer. Vom Tuxer-Ferner-Haus über die Pisten (Andrang mittlerweile deutlich geringer als vor drei Wochen an Pfingsten) bis zur Wildlahnerscharte. Dann mit Steigeisen und Pickel den steilen Schneehang zum Einstieg in die Felsen hoch am Vormittag hart gefroren. Die Querung zum Grat ist etwas ausgesetzt. Der Grat selber war am Samstag eine Mischung aus Schnee, Eis und aperem Fels - wir sind daher alles mit Steigeisen geklettert. Die meiste Zeit geht es direkt am Grat hoch und ist dabei moderat ausgesetzt. Kurz wird auch in die Flanke gequert, dort noch etwas ausgesetzter. Die Seilsicherung an den wenigen vorhandenen Bohrhaken bzw. den "Gänsefüßen" (Metallbügel) erschien mir sehr sinnvoll. Im Abstieg haben wir die markante Steilstufe abgeseilt, sonst sind wir überwiegend abgestiegen. Der Schneehang war am Nachmittag schon recht weich. Das Wetter war leider deutlich schlechter, als ich es erwartet hatte: Viel Bewölkung & Wind, ziemlich kalt.


    Bei diesen Verhältnissen sind die im Internet zu findenden Zeitangaben von einer Stunde Aufstieg ab der Scharte völlig unrealistisch - wir haben für den Auf- und Abstieg (ohne Skiteil) fast 5 h gebraucht. Überhaupt erscheinen mir die Beschreibungen im Internet häufig etwas verharmlosend - wahrscheinlich ist es leichter, wenn kein Schnee und Eis liegt und geht dann auch schneller, wenn man nicht mit Steigeisen geht und evtl. auch nicht alles sichert. Trivial ist die Tour aber nicht.


    Bilder:


    Gemütlicher Beginn am Tuxer-Ferner-Haus:



    Noch relativ gute Schneelage am Hintertuxer Gletscher, auch wenn die Felsen durch den Gletscherrückgang immer mehr ausapern:



    Blick aus der Wildlahnerscharte auf den weiteren Anstieg:



    Grat im unteren Teil:



    Grat im oberen Teil - teilweise glatte Felsplatten:



    Blick vom Gipfel hinab zum Schlegeisspeicher:



    Blick zurück zum Gipfelkreuz:



    Abstieg über die Schneepassagen am ausgesetzten Grat:



    An der anspruchsvollen Kraxelstelle haben wir abgeseilt:



    Wieder zurück in der Wildlahnerscharte - Wetter am Nachmittag besser:


    Nach der Übernachtung auf der netten Zufallhütte und gutem Essen sollte es auch am Sonntag noch auf Skitour gehen. Da es am Abend und in der Nacht teilweise intensiv geregnete hatte und wohl auch erst spät aufklarte, entschied ich mich gegen eine Tour im Gebiet der Zufallhütte und wechselte ans hochgelegene Stilfer Joch. Insgesamt ist das (der Transfer) aber doch sehr mühsam und der hohe Andrang an "Motorsport-Enthusiasten" am Pass und der Straße dorthin ist auch nervig. Einziges Manko an der Zufallhütte war für die Tourenplanung mit Skiern das späte (aber gute) Frühstück auf der Hütte erst um 7:30 Uhr. Laut dem Hüttenwirt ändert er das dann aber zur Hochtourensaison - es waren halt sonst nur Wanderer unterwegs und da reicht 7:30 Uhr.

    Am Stilfser Joch kann man dank des Liftgebiets die Skier direkt anlegen und problemlos und recht zügig geht es bis unter die Geisterspitze. Viel Andrang durch Rennläufer und Skischulen und auch einige Tourengeher. Dieses Mal entschied ich mich für die Hohe Schneide und die Kristallspitze - die beiden fehlten mir noch. Hauptziel für Tourengeher ist aber natürlich die Geisterspitze - wurde auf allen Routen gemacht. Bei italienischer Bezeichnung darf man übrigens Monte Cristallo (= Hohe Schneide) und Punta Cristallo (= Kristallspitze) nicht verwechseln und dann gibt es auch noch weitere Kristallspitzen = ital. Cime di Campo.

    Zur Hohen Schneide kann man bis auf zwei kurze Passagen (einmal am Grat und die letzten Kraxelmeter zum Gipfel) alles mit Skiern gehen. Womöglich, weil es teilweise ziemlich ausgesetzt ist, hat das aber außer mir keiner gemacht. Zu Fuß brach man den Spuren nach aber teilweise tief in den Schnee ein. Zu "meiner" Kristallspitze (Nebengipfel der Geisterspitze) geht es ohnehin mit Skiern bis zum Gipfelsteinmann. Die (späte) Abfahrt bot außerhalb der Pisten wie bei diesen Verhältnissen erwartet eher tiefen Schnee. Auf der Piste wäre es grundsätzlich gelaufen - teilweise sehr flach. Aber da ein im Wetterbericht ebenfalls nicht prognostizierter heftiger Graupelschauer und unten starker Regen genau zu meiner Abfahrt aufzogen, waren die Schneeverhältnisse am Ende zweitrangig.


    Bilder:


    Start mit Skiern direkt am Pass:



    Volle italienische Skigebietshässlichkeit:



    Blick aus dem Skigebiet zur Naglerspitze:



    Viel Andrang im Skigebiet auch am Nachmittag, auch wenn die Rennläufer meistens schon wieder weg sind:



    Da geht es jetzt beim Lift vorbei hoch:



    Blick von der Hohen Schneide auf den Gipfelkamm:



    Blick von der Kristallspitze Richtung Ortler (mal frei, mal in Wolken):



    Blick von der Kristallspitze zurück zur Hohen Schneide:



    Blick von der Kristallspitze zur Geisterspitze:


    Am Samstag - genau genommen in der Nacht von Freitag auf Samstag - ging es aus dem Martelltal auf Cevedale und Zufallspitze. Tourenbeschreibung siehe im Tourentipp-Archiv. Nur die Angaben dort zum Parken sind nicht mehr aktuell - mittlerweile darf man nur auf den ausgewiesenen Parkplätzen parken (6 Euro für 24 h - anscheinend muss man aber den "richtigen" Automaten erwischen, sonst ist es bis zum Tagesende), nicht entlang der Straße. Oder bei Hüttenbuchung auf dem Hüttenparkplatz. Und die Zufallhütte hat auch nicht mehr durchgehend offen, sondern eine Winter- und eine Sommersaison (die gerade begonnen hatte), siehe Homepage.

    Eigentlich wollte ich über den Zufallferner aufsteigen. Nur hatte ich die Karte nicht ausreichend studiert und vor Ort auch nicht Lust, diese auszupacken. Und so war ich am Abzweig des Sommerwegs zur Martellhütte (Winterweg geht nicht mehr) schon vorbei, als ich das bemerkte. Und Lust zum Zurückgehen hatte ich auch nicht. Zur Zeit ist es aber ohnehin etwas verwirrend, weil durch die Sperre der alten Staumauer vor Ort eine Umleitung besteht, die nicht ganz selbsterklärend ist. Folglich ging es auf dem Sommerweg weiter Richtung Langerferner. "Dank" der sonnseitigen Ausrichtung ist der Weg bis auf kleinere Schneefelder ab ca. 2.600 m schon weit hinauf aper. Auf gut 2.725 m geht es dann durch Schutt-und Bröselgelände hinab zum Gletscherboden. Die in der Karte eingezeichneten Pfadspuren fand ich nicht - möglicherweise gibt es die auch nicht mehr. Das Gelände ist aber grundsätzlich gangbar. Ab dem Schneebeginn auf ca. 2.700 m ging es dann in ca. 3 h mit Skiern hoch bis zum Gipfel. Wobei mich allein der Gipfelhang am Ende fast eine Stunde gekostet hat. Über die Randspalte - leicht offen - ging es zwar noch mit Skiern (+ Harscheisen) drüber (eine Fußgängerspur drehte da um), aber dann wurde es doch so steil, dass ich auf Stapfen umsteigen musste. Mitten im Steilhang ist so etwas ja immer etwas unangenehm. Die mitgeschleppten Steigeisen wurden aber nicht benötigt. Wegen einer (Neu-?)Schneeschicht, die immer leicht wegrutschte, war mit das eigentlich geplante Durchgehen mit Skiern aber zu heikel.

    Bis zum Gipfel habe ich niemanden getroffen. Am Gipfel kamen Ski-Spuren den Westkamm hoch. Am Gipfel sonnig und Sicht recht gut, davor hatte ich leider zum Teil dichten Nebel, was ohne Spur auch nicht ganz trivial war. Leider lag der Wetterbericht mal wieder total daneben - nachdem ich zuletzt immer Glück hatte, war es heute leider schlechter als angesagt. Am Nachmittag und Abend / Nacht gab es auch teilweise intensiven Regen.

    Die Zufallspitze wurde auch noch mitgenommen (man braucht gar nicht erst abfellen), die letzten Meter zum höheren Südgipfel zu Fuß / kraxeln. Abfahrt oben firnig, die (westseitige) Steilstufe noch eher hart, dann unterhalb ca. 3.200 m etwas tieferer Schnee (die Nacht war wohl eher bedeckt). Bis ca. 2.840 m kommt man durchgehend mit Skiern herunter, darunter muss man suchen und die Rinne wechseln, aber es geht noch bis in den Boden bei der Marteller-Hütte. Unten dann auch der erhoffte Sommerschnee.

    An der Martellhütte traf ich dann auch die ersten Menschen des Tages (Wanderer). Insgesamt ist im Gebiet zur Zeit sehr wenig los. Das mag auch an den noch geschlossenen Hütten liegen (Rifugio Casati wohl kommendes Wochenende offen, Martellerhütte auch demnächst) und daran, dass ab ca. 2.700 m Skier sehr anzuraten sind - keine Wander- oder Sommerhochtourenverhältnisse. Insgesamt hat es im Martelltal aber relativ wenig Schnee im Vergleich zu anderen Gebieten.

    Zuletzt noch Einkehr und dann auch Übernachtung auf der Zufallhütte - nett.


    Bilder:


    Erster Blick zum Ziel von kurz hinter der Zufallhütte:



    Der Umstieg auf die Skier kommt in Sicht, zunächst aber heißt es noch, die Bröselflanke abzusteigen:



    Blick zum noch geschlossenen Rifugio Casati in einem kurzen Moment, wo sich der Nebel im oberen Bereich gelichtet hatte:



    Die letzten Meter zum Cevedale:



    Blick vom Cevedale zu Königsspitze & Ortler:



    Gipfelkreuz Zufallspitze:



    Blick von der Zufallspitze zurück zum Cevedale:



    Nach der Abfahrt Blick hinauf zum Steilhang - die Fußspur hatte umgedreht, die Steilheit kommt auf dem Foto nicht wirklich heraus:



    Auf dem Eiskofel mit den Tre Canoni Blick zurück:



    An der Marteller Hütte Blick zurück auf die Ski-Strecke:


    Heute hatte ich trotz der durchwachsenen Wettervorhersage die Hoffnung, dass sich am Vormittag noch eine Skitour ausgehen würde - früh dran muss man zur Zeit ja ohnehin sein.

    Von Gerlos zunächst ca. 2 h zu Fuß durch das Schönachtal bis zum Umstieg auf die Skier. Bis zur Issalm (ca. 45 min, 4 km) könnte man auch das Radl nehmen. Nach der Issalm wird es ohnehin steiler und außerdem stehen zahlreiche Verbotsschilder und auch eine Barriere gibt es - offenbar soll dort auch tatsächlich nicht Rad gefahren werden, auch wenn es grundsätzlich eine Fahrstraße bis zur Wasserfassung und damit fast dem Schneebeginn derzeit gibt. Auf Skiern ging es dann das ganze Kar zügig hoch, wobei ich mich schon beim Aufstieg fragte, welche Scharte / Gipfel eigentlich "der richtige" ist. Ich habe mich für die deutliche Scharte ziemlich genau in der Karmitte entschieden. Für die letzten 50 Hm Anstieg wären hier Steigeisen gut gewesen, mit Pickel + Snowline Spikes eher unangenehm und mühsam. In der Scharte musste ich dann feststellen, dass der Übergang von dort zum P. 2.982 m nicht so ohne weiteres möglich ist. Also zum Schneegupf in die andere Richtung gestapft - ca. 2.970 m. Ohnehin widersprechen sich die Karten (AMAP und Opentopomap), was genau der "Gipfel" ist. Wie ich jetzt im Internet gesehen habe, wird üblicherweise wohl nicht meine Scharte angepeilt, sondern die Schneerampe links davon (in Aufstiegsrichtung), wodurch man mit Skiern auf den P. 2.982 kommen sollte.

    Für die Abfahrt bot es sich an, gleich oben am Grat zu starten und vorsichtig hinabzurutschen / treppeln. Dann oben schöner Firn (12:30 Uhr, ca. 2 h früher wäre sicher ideal gewesen), Mittelteil bruchharschig / Nassschnee (ging aber mit langen Bögen), dann ab ca. 2.500 m Sommerschnee. Es liegt noch durchgehend Schnee bis ca. 1.950 m herunter. Insgesamt gute Skiverhältnisse, das hatte ich zuletzt deutlich schlechter. Überhaupt scheint in diesem Eck (und der Venedig-/Glocknergruppe?) deutlich mehr Schnee als andernorts zu liegen.


    Wetter: bis ca. 11.30 Uhr sonnig, dann zog es zu und ab ca. 13 Uhr auch kurz Regen. Stärkerer Regen aber erst ab ca. 14:30, dann kam auch das Donnergrollen. Einkehr in der Lackenalm nett.


    Fotos:


    Kurz nach dem Start blitzt schon der Zillerkopf hervor:



    Der Schnee kommt in Sichtweite:



    Jetzt werden die Skier angelegt - ich peilte die Scharte in Bildmitte an, normal wohl die Schneerampe links davon:



    Für die letzten Meter zu "meiner" Scharte wären Steigeisen angenehm gewesen:



    Blick von "meinem" Gipfel zu P. 2982 und der Schneekarspitze:



    Hinten der Zillerkopf:



    Abfahrt oben zunächst schöner Firn:



    Dann fahrbarer bruchharschiger Schnee und Nassschnee und Lawinenboller:



    Unten guter Sommerschnee:



    Es geht noch bis kurz oberhalb der Wasserfassung durchgehend und ohne Steinkontakt:


    Am Samstag ging es endlich mal wieder auf Skihochtour. Die Nacht Fr/Sa war wohl überwiegend klar und auch nicht zu warm, so dass der Schnee in der Höhe endlich mal wieder durchgefroren ist (das hatten wir zuletzt ja wirklich selten). Später Start um 9 Uhr: Kurz durchs Skigebiet und die letzten Meter steil zum Nörderschartl. Dann zu Fuß mit Steigeisen (dringend anzuraten) über den Grat Richtung Zahn. Tipp: Die Steigeisen schon kurz unter dem Nörderschartl (da gibt es eine Flachstelle) anlegen, dann plagt man sich nicht an der Abrutschgrenze die letzten Höhenmeter in die Scharte hoch. Ich bin nach dem Grat dann nicht der Spur nach links hoch (oder rechts hoch direkt Richtung Zahn - auch gespurt), sondern ab 3.200 m mit Skiern weiter. Man muss dann aber ca. 60 Hm abfahren / abrutschen. Ostseitig der Schnee schon um 10 Uhr ziemlich weich.

    Die wirklich laaaange flache Querung über den Gepatschferner ist je nach Einstellung Plackerei oder Meditation. Zuletzt zur Hinteren Hintereisspitze geht es sehr steil hoch, ganz oben habe ich auf Stapfen gewechselt. Achtung am Gipfelbuchbehälter: Der hat ein kleines Metallgratl, da habe ich mich sauber aufgeschnitten ...

    Abfahrt um 12:30 direkt vom Gipfel ordentlich - ziemlich steil nach Norden hinab (unterhalb Felsen!). Ich bin dann noch die ca. 50 Hm hoch zur Zinne durch die Ostflanke und wollte das zu Fuß machen, aber da brach man bis über die Hüfte ein. Also doch wieder mit aufgefellten Skiern. Vom Sattel zwischen Hintere Hintereisspitze und Zinne hätte es aber eine Stapfspur gegeben. Abfahrt um 13 Uhr dann außer die ostseitigen Meter von der Zinne schöner Firn. Zwischendurch muss man auch anschieben, es gibt am Gepatschferner auch einige Meter Gegenanstieg. Der Münchner Hang ist noch durchgehend fahrbar, aber leider ging der Schnee unterhalb von ca. 3.000 m rasch in tiefen Schnee über. Zwei Stunden früher abzufahren, wäre wohl deutlich besser gewesen. In der Mitte des Hanges eine offene Spalte. Über letzte Schneefelder ging es bis ca. 2.230 m hinunter. Leider meistens kein gut tragender Sommerschnee, sondern ich brach wiederholt auf Steine durch. Anschließend musste ich dann noch ziemlich mühsam über den Wanderweg über den Weißsee zurück zum Skigebietsparkplatz. Ab unterhalb Weißsee mit Skiern, davor wiederholt zu Fuß durch Schneefelder, die leider auch nicht immer getragen haben. Wenn man besser plant als ich (bzw. es sich vorher überlegt), könnte man auch mit dem Bus hoch vom Fernergrieß fahren. Fährt zur Zeit aber nur ein Mal am Vormittag und eimal am Nachmittag.


    Es gab auch Spuren im Gebiet zur Mittleren Hintereisspitze und dem Vernagl sowie zur Langtaufererspitze (zu letzterer vermutlich von Melag). Auf der Weißseespitze waren auch zwei Tourengeher - siehe Bericht bei der Alpinen Auskunft (Gruß an Florian & Markus, hat mich gefreut).


    Manko am Kaunertaler Gletscher: Die Liftbetreiber ackern die Pisten nach Liftschluss besonders gründlich um. Viele Pisten sind ausgeschoben oder von den Pistenraupen verunstaltet - offenbar auch, weil sie am Kaunertaler immer große Schneedepots anlegen. Und leider gibt es mittlerweile nur noch bis ca. Mitte Mai Skibetrieb (wohl aus kommerziellen Gründen, Schnee hätte es genug gehabt; bei den Ochsenalmliften und Weißseejoch ist noch früher Schluss). Also die guten Verhältnisse, die man früher noch Anfang bis Mitte Juni im Pistenbereich hatte, sind wohl vorbei. Und wirklich nervig ist der Motorsport-Tourismus von Sportwagenfahrern und Motorradfahrern, die zur Zeit fast ganztägig das als Rennstrecke nutzen.


    Am Sonntag ging es noch auf den Weißseekopf (Nasse Wand-Südgipfel, ca. 3.046 m) über die ehemalige schwarze Piste. Leider war die Nacht nicht klar (teilweise auch Regen), daher etwas sumpfig. Je steiler, desto besser. Anschließend noch den "Holderli Seppl"-Klettersteig - bei Nässe unten etwas rutschig.


    Bilder:


    Kurz nach dem Start am Gletscher-Parkplatz - hinten das Nörderschartl:



    Vom Nörderschartl mit Steigeisen über den Grat hoch:



    Blick auf die Nordhänge der Weißseespitze - die Nordwand selber hat schon wenig Schnee (und mittlerweile noch viel weniger Eis ...):



    Gewaltige Distanzen am Gepatschferner:



    Blick zum Brandenburger Haus und Fluchtkogel:



    Blick zur Weißseespitze - leider zog Bewölkung auf:



    Blick zur Langtauferer Spitze & Weißkugel:



    Blick von der Zinne zur Hinteren Hintereisspitze mit der steilen Abfahrt auf der Nordseite:



    Und noch ein letzter Blick zurück zu den Weiten des Gepatschferners, bevor es hinab in den "Münchner" geht:



    Nach Ende des Steilhangs des "Münchner":


    Gestern ging es von Hintertux aus auf den Hohen Riffler. Beschreibung siehe etwa im Tourentipp-Archiv. Ich bin mit der Seilbahn zur Sommerbergalm hinauf (Berg- und Talfahrt 17,50 Euro, Betriebsbeginn erst um 8.15 - dort aber Stau durch die trainierenden Rennfahrer). Meistens wird bis zum Tuxer-Ferner-Haus aufgefahren, was sich die Liftbetreiber entsprechend teuer vergelten lassen. Von der Sommerbergalm muss man zunächst zu Fuß in das Tal vom Großen Kunerbach absteigen (ca. 1.960 m). Dort beginnt der Schnee. Ich bin über die (geschlossene) Piste hoch zum (ebenfalls geschlossenen) Spannagelhaus und dann etwas wild die Steilstufe querend hinab in die "Platte". Leichter geht es, wenn man bereits unten in die Kleegrube abzweigt. Oder mit etwas mehr Höhenmeterverlust direkt beim Spannagelhaus hinunterquert, wie es auch die Tourentipp-Beschreibung empfiehlt. Der restliche Anstieg bis zum Gipfelkreuz war gestern unproblematisch.

    Am Gipfel traf ich dann den fleißigen Tourentipp-Leser Tomas und wir schlossen uns für eine gemeinsame Abfahrt über die Obere Rifflerscharte und das Bodenkar zusammen. Der Schnee im Gipfelhang war noch ganz okay, danach aber meistens nasser Bremsschnee. Von der Oberen Rifflerscharte fährt man am besten in einer Rechts-Links-Schlaufe ab, direkt ist es sehr steil und steinig, zudem hat eine Lawine den Hang weitgehend abgeräumt. Weiter unten war der Schnee dann wieder besser, wobei es überraschenderweise gestern kaum guten Sommerschnee gab. Wiederholt Steinkontakt.

    Zurück ins Skigebiet sollte es über den in verschiedenen Karten eingezeichneten Steig auf ca. 2.100 m gehen. Den gibt es aber in der Realität nicht mehr. Das Gelände ist gangbar, aber ohne Steig ziemlich mühsam und am Ende auch "verlatscht". Kompensation war dann eine gute 200 Hm Abfahrt im Pistenfirn. Insgesamt ist diese Rückkehr ins Skigebiet aber mühsam, wahrscheinlich ist es besser, direkt zu Fuß nach Hintertux abzusteigen.


    Nachtrag: Ich wurde vom Naturpark Zillertal im Nachgang darauf hingewiesen, dass bei einem direkten Fußabstieg nach Hintertux die Wildschutzgebiete betreten werden könnten. Zu diesen siehe die Tourentipp-Beschreibung und die Darstellung in der Tiris-Map. Nach meinem Verständnis müsste man, um die Wildschutzgebiete zu vermeiden, schon ca. bei 2.100 m sich in Abfahrtsrichtung links halten und unten auf ca. 1.700 m die Brücke über den Kunerbach nehmen, um dann auf der orografisch linken Bachseite zur Gletscherbahn abzusteigen. Ob das Wildschutzgebiete Ende Mai überhaupt noch "gültig" ist und obige Beschreibung zutreffend ist, wurde mir leider auf Rückfrage vom Naturpark Zillertal nicht beantwortet.


    Bilder:


    Blick vom Start an der Sommerbergalm:



    Gegenüber sieht man die mühsame, weglose Querung unter dem Felsgupf Rauegg:



    Blick vom Spannagelhaus auf den weiteren Anstieg:



    Blick zurück auf die steile Querung - besser weiter unten:



    Gipfelkreuz Hoher Riffler:



    Blick vom Hohen Riffler hinüber Richtung Olperer - Sicht gestern meistens nicht frei:



    Bei der Abfahrt zur Oberen Rifflerscharte:



    Blick zurück auf die steile Querung zur Scharte - man könnte auch flacher abfahren und dann einige Meter wieder aufsteigen:



    Im Bodenkar - mit Lawinenablagerungen:



    Abfahrt im Bodenkar im unteren Bereich wieder in Ordnung:


    Heute nach mühsamen Start ging es von Madseit zu Fuß über die Tulfesalm ins Griererkar und ab ca. 1.840 m weiter mit Skiern. Große Teile des Kares sind durch Lawinen verunstaltet. Darunter auch eine Lawine im Steilhang der Aufstiegsroute von einer Größe, wie man sie nur selten sieht: Der ganze Hang ist im Altschnee bis auf den Grund abgegangen. Entsprechend mühsam ist der Aufstieg. Leider kam ich erst recht spät auf die Idee, hochzustapfen, statt mich mit den Skiern hochzuplagen. Ist die Steilstufe geschafft, wird es wieder leichter und geht zur Zeit mit Skiern bis zum Gipfelkreuz.

    Abfahrt: Oben mal tragend, mal bruchharschig. Mitte Lawinenschnee und Nassschnee, unten Sommerschnee. Auf wirklich allerletzten Schneeresten ging es noch bis ca. 1.750 m

    hinunter. Grundsätzlich liegt aber unterhalb 2.000 m nicht mehr viel Schnee.


    An sich ist es eine schöne Tour, aber vermutlich in „Altschneewintern“ nicht zu empfehlen: Entweder zu gefährlich oder aber (wenn alles unten ist) verunstaltet.


    Für die Anfahrt ist es vermutlich am besten den Bus zu nehmen oder aber weiter unten zu parken und mit dem Radl zu fahren. In Madseit und Juns gibt es nur wenige „legale“ Parkplätze und die Anwohner sind recht rabiat beim „Verteidigen“ der Parkplätze. Von Hintertux ginge es auch, aber der Hang ist wegen Steinschlag gesperrt.


    Bilder:


    Endlich im Kar:



    Hinten sieht man die Steilstufe mit der riesigen Lawine:



    Der Gipfelhang:



    Gipfelkreuz Realspitze:



    Blick zum Hohen Riffler - heute Sicht leider eingeschränkt:



    Blick zurück auf die ersten Meter am Gipfelkamm:



    Jetzt startet die Abfahrt im Gipfelhang



    Ausnutzen aller Schneerinnen:


    Route => Skitour Rotbachlspitze

    Heute ging es entsprechend der Tourentipp-Empfehlung auf der Startseite auf die Rotbachlspitze.

    Die Skier kann man (noch) auf Höhe der (geschlossenen) Lavitz-Alm anschnallen. Ziemlich steil geht es dann auf Sommerschnee hoch. Im Mittelteil kurz flacher, der Gipfelhang ist dann wieder ordentlich steil. Die letzten 50 Hm bin ich auf Stapfen umgestiegen. Prinzipiell ginge es aber auch mit Skiern bis zum Gipfel. Heute sehr warm, oben hatte es aber dennoch über Nacht gefroren.

    Abfahrt um 12:30 oben noch nicht ganz idealer Firn - der Schnee ist noch nicht komplett umgewandelt. Mittelteil Firn (ein bisschen tief - etwas früher wäre besser gewesen), unten schöner Sommerschnee. Da an einigen Stellen nur noch wenig Schnee liegt und man ab und zu auch durchbricht, sind Steinkontakte nicht ganz zu vermeiden.

    Zuletzt auf einer am Morgen ausgespähten Spezialvariante auf wirklich allerletztem Schnee (Rinne) bis unterhalb der Lavitzalm.


    Die Tour dürfte so (durchgehend) nur noch kurz gehen, weil an einigen Stellen der Schnee schon knapp ist.

    Ab der Senke hinter der Lavitzalm liegt Richtung Hohe Wand / Stampflkees noch mehr Schnee, ist aber alles ostseitig.


    Heute waren im Gebiet schon viele Wanderer unterwegs, ich kann das aber nicht empfehlen: Ab der Lavitzalm noch ausgedehnte Schneefelder, in die Fußgänger (allzumal am Nachmittag bei den hohen Temperaturen) einbrechen.


    Bilder:


    Der steile untere Teil ist geschafft:



    Gipfelkreuz Rotbachlspitze vor Hochferner:



    Große Lawine im Altschnee am Hochsteller:



    Blick Richtung Olperer und Hoher Riffler:



    Blick zum Schrammacher:



    Hohe Wand mit der Skiroute:



    Abfahrt vom Gipfelkreuz weg - flach ist es nicht:



    Gute Abfahrt im Mittelteil:



    Sommerschnee hinab zur Lavitz-Alm:



    Es wird konsequent bis zum Schluss abgefahren 🫠