Skitour Galtbergspitze - Lechtaler Alpen

  • Gipfel
    Galtbergspitze
    Höhe
    2.391 m
    Gebirge
    Lechtaler Alpen
    Art der Tour
    Skitour
    Datum der Tour
    7. März 2025
    Ausgangspunkt
    Fernpassstraße (etwa Straßeneinmündung zum Afrigall; am Fernpass selber gibt es keine legalen Parkmöglichkeiten - lieber nicht auf den vermeintlich freien Parkplätzen beim Yoga Retreat parken)
    Gefahreneinschätzung
    erheblich
    Exposition der Route
    alle außer West

    Die nächste eher ungewöhnliche Skitour in den vorderen Lechtalern! Die Steinmandlspitze wird der ein oder andere Tourengeher noch kennen, die Galtbergspitze ist doch eher exotisch (wobei ich heute beim Rundumblick am Gipfel feststellen konnte, dass so ziemlich jeder Gipfel und jede Rinne - auch sehr ungewöhnliche Ziele - mittlerweile angespurt worden waren). Start an der Fernpassstraße - der Fahrweg Richtung Abzweig Afrigall hat eine dünne, teilweise unterbrochene Eisauflage - ging heute noch mit Skiern. Nach der Latschenölbrennerei mussten die Skier einige Minuten getragen werden. Danach noch mehrere kleinere Unterbrechungsstellen, was mit den Steinski nicht zum Abschnallen zwingt. Angesichts der enorm hohen Tempereaturen und starken Sonneneinstrahlung sowie angekündigtem Regen in der kommenden Woche würde ich aber vermuten, dass die aperen Stellen rasch mehr werden. Der Weg hoch zum Bichlbächler Jöchle ist im Übrigen - wie schon im Bericht zur Gartner Wand vermutet - in Teilen aper.

    Hat man den steilen Hang (teilweise Rinne) zur alten Galtberghütte geschafft, wird es zunächst deutlich kommoder. Erst im Aufstieg durch die Rinne unter dem Grat Kaminlochköpfe - Galtbergspitze und dann der Rampe sowie dem Grat selber wird es wieder steiler. Es ging heute aber alles gut und sogar ohne Harscheisen. Nur die von unten nicht sichtbaren, breiten und vermutlich noch nicht sehr alten Gleitschneerisse im Hang unter der Rinne sorgten für einen kurzen Schockmoment.

    Wenn man das Skidepot soweit oben wie derzeit möglich macht, sind es zum kreuzlosen Gipfel der Galtbergspitze zwar nur noch 30 Hm Differenz. Die haben es aber durchaus in sich: Am Grat mindestens zwei Kraxelstellen I-II, ein unangenehmer Schneehang direkt über dem Ostabbruch und allgemein sehr bröseliges Gelände und mehrfach ausgesetzte Stellen. Heute habe ich Steigeisen und Pickel nicht verwendet, die können aber erforderlich sein, weshalb sich ihre Mitnahme empfiehlt. Für den Rückweg habe ich eine Route unterhalb des Gipfelgrats in der (weitgehend ausgeaperten) Westflanke ausprobiert - weniger zu kraxeln, dafür noch bröseliger und schuttiger. Nicht unbedingt besser.


    Bei der leider späten Abfahrt um ca. 13.45 Uhr (früher schafft man es nicht mit dem Zug von München bzw. müsste noch schneller gehen) war der ostseitige Gipfelhang eine Mischung aus Bruchharsch und Feuchtschnee, ebenso die Rinne. Weiter unten extrem schattseitig auch noch schöner Pulver. Die weiteren, meistens ostseitigen Hänge boten einen Wechsel aus Pulver, (bruch-)harschigen Partien und aufgefirntem Schnee. Das Kälbertal lief auch am Nachmittag recht gut heraus.


    Insgesamt eine Tour, die gerade mit dem Gipfelanstieg zu Fuß nicht unterschätzt werden sollte.


    Bilder:


    Im Kälbertal - der steile und etwas unangenehme Hang hoch zur Galtberghütte ist gut zu erkennen:



    Bei der alten Galtberghütte ist das Gröbste erst einmal geschafft:



    Weiterweg zur Galtbergspitze Nähe neue Galtberghütte:



    Zur Galtbergspitze steuert man die Rinne ungefähr in Bildmitte an - die Gleitschneerisse im Hang sind von unten nicht zu erkennen:



    Die ebenfalls angespurte Kreuzjoch-Rinne:



    Die Rinne wird über diese Rampe verlassen - geradeaus geht es wohl nur zur Scharte weiter:



    Der weitere Anstieg am Kamm mit Skiern (Vorsicht auf die Wächten jeweils nach rechts):



    Der Gipfelanstieg zu Fuß ist nicht ohne, was auf dem Bild wohl auch zu erkennen ist (die unangenehmsten Stellen sind aber jeweils hier nicht sichtbare Zwischenabstiege):



    Blick vom Gipfel zurück auf den Gratanstieg:



    Blick vom Gipfel zur Gartner Wand mit dem teilweise ausgeaperten Weg zum Bichlbächler Jöchle:


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