Beiträge von Andreas84

    Rofan-Überschreitung mit mehr Adrenalin als erwartet.


    Wir sind am Sonntag um kurz vor 7 an der Rofanseilbahn, die wir natürlich nicht genutzt haben, gestartet und über die Erfurter Hütte zur Haidachstellwand. Dort haben wir dann das KS-Set angelegt und sind über den Klettersteig runter, um anschließend auf dem Wanderweg zum Einstieg des Roßkopf-KS zu kommen. Von hier ging es über die Klettersteige zu den Gipfeln von Roßkopf, Seekarlspitze, Spieljoch und Hochiss. Im Abstieg haben wir noch die lohnende und aussichtsreiche Überschreitung der Dalfazer Wände mitgenommen. Vom Rotspitzl als letzten Gipfel ging es runter zum Fliegerstartplatz und über den Schützensteig ins Tal. Die Tour ist insgesamt lang und anspruchsvoll (KS bis D), aber auch sehr spektakulär. Für einen Sonntag war im Rofan, wohl wegen des nicht ganz perfekten Wetters, eher wenig los, es gab keine Staus an den Klettersteigen.

    Warum spreche ich im Titel aber von "mehr Adrenalin als erwartet" und bewerte die Gefahr mit "erheblich"? Das liegt einzig und allein am Roßkopf-Klettersteig, der sich am Sonntag äußerst "steinschlagig" präsentierte. Ich hatte ehrlich gesagt schon beim Zustieg irgendwie kein besonders gutes Gefühl. Am Einstieg fragte mich dann ein uns folgender Kletterer aus der Ukraine, wie es hier am Roßkopf mit der Gesteinsqualität aussehe. "Ziemlich mies", sagte ich. Wir stiegen dann trotzdem ein und der Ukrainer und seine Partnerin folgten uns mit etwas Abstand. Als ich die ersten Absätze überklettert hatte, hörte ich erst ein lautes russisches Gefluche und sah dann, mich umdrehend, einen formidablen Felsblock mit lautem Krachen im Kar einschlagen. Das war einer von der Sorte, wo auch ein Helm nichts mehr nützt. Der Ukrainer war aber einfach nur auf der ganz normale Route kochgeklettert und wahrscheinlich war ich selbst zwei Minuten vorher auf dem Felsen gestanden. Ich erinnerte mich später am Gipfel spontan an einen Text von Heinrich Klier im sehr empfehlenswerten Buch "Wo die wilden Hunde wohnen" (Tyrolia-Verlag), in dem Klier das Klettern an manchen Rofanwänden als "Schubladen-Ziehen" bezeichnet, weil man, sobald man etwas am Felsen zieht, gleich eine ganze Schublade in der Hand hat. So war es dem Ukrainer ergangen. Ich hatte keinen Sichtkontakt zu ihm und seiner Partnerin, aber er versichterte gleich, dass alles okay sei und so kletterten wir weiter. Keine 5 Minuten später ertönte von der uns vorangehenden Partie der Ruf "Stein!!!" und ich drückte mich an die Wand und die (dieses mal kleineren) Steine flogen ein paar Meter an mir vorbei. Am Gipfel erzählte der Ukrainer dem "Verursacher" aber, dass einer der Steine einen weiter unten Kletternden im Gesicht getroffen habe, wovon weder dieser noch ich mangels Sicht- und Rufkontakt etwas mitbekommen hatten. Es scheint aber auch hier glimpflich ausgegangen zu sein, denn der Getroffene meinte wohl zum Ukrainer, dass es weiter nichts sei. Manchmal braucht es eben auch Glück, da hätte vieles auch schlechter ausgehen können... Vielleicht sollte ich noch hinzufügen, dass alle, die da unterwegs waren, keine unvorsichtigen Nasenbohrer waren, sondern meiner Einschätzung nach kompetente, erfahrene KS-Geher (sonst kommt man da eh nicht hoch). Der Roßkopf ist einfach sehr brüchig und daher mit Vorsicht zu genießen - nicht umsonst warnt in der Nähe des Einstiegs ein Schild auch die Wanderer, die Wand schnell zu passieren und nicht stehen zu bleiben.

    Die Gesteinsqualität in den anderen Klettersteigen ist übrigens deutlich besser.


    Bilder:

    1: Auf dem Weg zum Haidachstellwand

    2/3: Weiter Richtung Roßkopf

    4: Im Roßkopf-KS

    5: Erleichterung am Gipfel

    6: Abstieg vom Spieljoch

    7: Hochiss

    8: Farbtupfer an einem recht grauen Tag


    Panoramaweg der Extraklasse im Koasa


    Heute bin ich mal wieder in der Koasa gefahren und hab eine meiner Lieblingstouren gemacht: Die Überschreitung des westlichsten Teil des Wilden Kaisers über die Hackenköpfe. Es handelt sich dabei um eine recht anspruchsvolle Unternehmung, die im Bereich der Hackenköpfe mit etlichen kleineren Kletterpassagen aufwartet (meist I, zwei Stellen II) und über lange Zeit ausgesetzt im Absturzgelände verläuft (Bewertung T5). Der Aufstieg zum Scheffauer und der Abstieg vom Wiesberg sind etwas leichter (T4 bzw. T3). Zunächst geht es auf dem klassischen Südanstieg über die Steiner Hochalm zum Scheffauer. Von dessen Gipfel zurück in die Mulde, wo auch der Widauer-Steig von Norden heraufkommt. Hier über den grünen Hügel hoch und zu einer kleinen Felswand hin, wo die Route über die Hackenköpfe beginnt. Praktischerweise ist dies auch gleich die Schlüsselstelle (II) - sofern man diese bewältigt, kann man sicher sein, dass es nicht mehr schwerer wird. Und wenn man doch an eine härtere Stelle gerät, weiß man, dass man falsch gegangen ist. Die Route ist nicht beschildert, aber gut mit roten Punkten und Steinmännern markiert. Ein Verhauer ist dennoch schnell mal passiert... Nach dem Östlichen Hackenkopf wird das Gelände immer gutmütiger und läuft in den Wiesen der Kopfkraxn aus. Ich hab es heute mit der Kraxn gut sein lassen, da mein Wasservorrat hier schon fast erschöpft war, aber natürlich bietet es sich an, das Sonneck auch noch mitzunehmen. Zurück über den Wiesberg-Steig und die Kaiser-Hochalm. Und dann endlich eine, in den schee koidn Hinterstoana Sää!

    Die Tour ist komplett schneefrei, die Steinschlaggefahr hält sich am Grat (logischerweise...) sehr in Grenzen - am höchsten ist sie beim Abstieg über den ruppigen Wiesberg-Steig. (Bei starker Frequentierung am Wochenende ist da ein Helm vielleicht kein Luxus.). Absolute Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind aber ebenso wie eine gute Orientierungsgabe die Grundvoraussetzung. Wenn des passt, dann wird man hier einen Traumtag haben.


    Sonstiges: Ich habe die Tour heute zum 6. Mal gemacht und da wirklich noch nie jemanden getroffen, obwohl ich auch schon am We unterwegs war.

    Auch im Schneekar kann man mittlerweile nicht mehr Skifahren (, falls da irgendjemand noch drauf spechtln sollte...)

    Bei Start um 6 ist wenigstens noch die Hälfte des Aufstiegs im Schatten.

    Beim Strandbad am See gilt übrigens auch die ... 3-G-Regel.


    Bilder:


    1: Blick vom Scheffauer zum Hintersteiner See

    2: Da geht's rüber.

    3: Die Schlüsselstelle am Einstieg

    4: Wie wacklig dieser wilde Geselle steht...

    5: ...sieht man gottseidank erst, wenn man ihn passiert hat. Da kann man sich dann nachträglich gruseln...

    6/7: Das Panorama ist auf der ganzen Tour sagenhaft!

    8: Kaiser Hochalm.

    9: Genießer



    Traumtag am Traithen


    Ganz wunderbar war´s heid moi wieda am Droathn! Bei bestem Wetter bin ich vom Waldparkplatz Richtung Rosengasse gestartet, was zwar wandertechnisch nicht viel hergibt (Forst- und dann Teerstraße), aber immerhin 5 Euro Parkplatzgebühr spart. Außerdem wird man vom freundlichen Glucksen des schönen Baches begleitet. Von der Rosengasse bin ich über den Traithen- und Fellalm-Sattel zum Gipfel, um anschließend den ganzen Kamm über die beiden Jöcher bis zum Himmelmoos zu begehen. Dieser Teil der Tour ist einfach nur wunderschön - sagenhaftes Panorama und viele botanische Glanzlichter am Wegesrand. Vom Himmelmoos bin ich über die Seenlacher Almen zurück zum Parkplatz. Der Abkürzungssteig, der den Weg zur Schneelahneralm verkürzt, ist zwar gesperrt, weil eine Brücke weggerissen wurde (siehe Foto), lässt sich aber mit ein bisserl Gewandheit dennoch gut begehen. Eine Beschilderung fehlt hier; wenn man wie ich von oben kommt und ihn begehen will, achte man bei einer Kuhweide etwa 15-20 Minuten unterhalb der Seenlacher-Almen darauf, wo man den Elektrozaun übersteigen kann (Plastikgriffe am Kabel). Nach ein paar weglosen Metern über die Weide wird eine Pfadspur sichtbar.

    Alle Steige sind mittlerweile fast völlig trocken was am Traithen eher die Ausnahme als die Regel ist - bessere Bedingungen als zurzeit gibt es eigentlich für diese Tour nicht! Ein paar recht steile Passagen sind zwar dabei, aber insgesamt ist es nicht sonderlich anspruchsvoll (T3 würde ich sagen).

    Fazit: Manchmal wundert es mich selber, wie ich mich für eine Tour, die ich schon dutzende Male gemacht habe, immer wieder neu begeistern kann. Sicher eine der schönsten Touren in unseren heimischen Bergen!


    Sonstiges: Oiso, wenn i do vom Droathn nüberschau zum Alpenhauptkamm, dann glänzt´s do scho no verheißungsvoll. Vielleicht hoi i de Ski numoi raus. Da Venediger und da Schwarzenstein schaun eh no super aus; erst recht aber der Gabler...



    BILDER

    1: Lichter Wald beim Aufstieg zum Traithen-Sattel

    2: Blick vom Sattel zum Gipfel

    3: Panorama 1: Der Alpenhauptkamm und seine schönen Skiberge...

    4: Panorama 2: Der Weg zum Steilner Joch mit Blick zum Koasa.

    5: Himmelmoos

    6: Die Ex-Brücke

    7: So zintig wia´s schaun, sans gar ned.

    8: A guada Kühlschrank am Parkplatz is vui wert!


    Wir sind heute von Wegscheid aus zunächst auf das Brauneck und über Latschenkopf und Achselköpfe weiter zur Benediktenwand. Von dort ging es zum Rabenkopf und schließlich über die Staffel-Alm (offen) und die sehr schöne Rappinschlucht in die Jachenau, von wo wir mit dem Bus zurück zum Ausgangspunkt sind. Die Wege sind meist trocken und gut zu gehen, Schneefelder gibt es nur noch ganz wenige. Die "Schwierigkeiten" konzentrieren sich im Bereich um die Achselköpfe (aber auch hier maximal T3+), der Großteil der recht langen Wanderung ist einfach.

    Der einzige etwas nervige Faktor an der Geschichte sind die mit "ungünstig" recht euphemistisch beschriebenen Busfahrzeiten in der Jachenau, die einen schon unter Zeitdruck setzen können. Es gibt am Wochenende nämlich genau einen Bus, der von der Jachenau aus nach Lenggries fährt (um 16.10 Uhr beim Schützenhaus). Etwa gegen 10 Uhr fährt auch einer, aber der ist naheliegender Weise für Wanderer uninteressant. Unter der Woche fährt auch um 17.45 ein Bus, aber am Wochenende wird man durch den Fahrplan einfach schon ein bisserl unter Druck gesetzt und kann dann halt wie wir heute nicht noch gemütlich einkehren oder in den Gumpen bei der Schlucht baden. Ich habe die Tour in ähnlicher Form schon mehrmals gemacht und auffällig ist auch, dass der Bus immer völlig leer ist. Ich würde sagen, das liegt daran, dass der Fahrplan einfach Mist ist. Da denkt sich doch jeder "Ach, da fahr i doch liaba glei mim Auto hi". Ist im Falle der Jachenau auch gescheiter!

    Ich bin eh nicht der allergrößte Freund der Öffis, nutze diese aber gerne, wenn sie sich variabel in meine Tourenplanung einbauen lassen (v.a. den Großraum um Garmisch finde ich hier echt klasse erschlossen), aber (viel) zu oft passen die angebotenen Zeiten/Verbindungen etc. einfach nicht zu den Touren, die ich machen möchte...

    Grenztour - in doppelter Hinsicht


    Heute bin frühmorgens (oder spätnachts?)zum Schlegeis hoch und zunächst etwa 1 Stunde zu Fuß bis zur Laviz-Alm. Ab dort durchgehend viel Schnee; Gipfelaufstieg mit Skiern möglich. Ich habe die übliche Route über das Stampflkees und den Osthang genommen und bin vom Vorgipfel über den steilen Südosthang runter. Geniale Abfahrt! Im Steilhang schwerer Pulver und danach zunehmend sulzig werdender Firn in perfektem Skigelände - herrliche Wannen und Mulden...

    Warum aber "Grenztour"? Nun: Der Gipfel liegt ja schon in Italien, aber vor allem war es von der Lawinengefahr her grenzwertig. Oberhalb von 3000 Metern hat es über Nacht etwa 10cm geschneit, wozu dann einen frühe und schnelle Erwärmung kam. Während ich den steilen Osthang im Aufstieg querte, hinterließ meine Spur unterhalb schon ansehnliche Lockerschneerutsche. Ich fand es noch vertretbar (drei andere nach mir auch), aber wäre ich eine halbe Stunde später dran gewesen, hätte ich wohl abgebrochen. Gleiches gilt für die steile Abfahrt, wobei hier (Südost) der Schnee noch gut gehalten hat. Ich bin um 5 los und um 9 abgefahren. Später sollte man vermutlich auch in den nächsten Tagen nicht dran sein.

    "Grenzwertig" war auch am PP die vorherrschende Einschätzung anderer Tourengeher. Einige haben die Besteigung des Schrammachers bzw der Sagwand am Skidepot wegen der Schneesituation beendet. Hochfeiler Nordwand an sich muss gut gegangen sein, aber unterhalb war der Sulz wohl knietief.

    Fazit: Eine wunderbare Tour wieder, aber etwas spannender als erwartet.


    Bilder:

    1: Perfektes Skigelände

    2: Besagter Osthang

    3/4: Die landschaftlichen Eindrücke sind einfach berauschend.

    5: Der Südost-Hang

    6/7: Abfahrtsfreuden!


    Dem Himmel nahe am Similaun


    Da meine bewährte Tourenpartnerin gestern Abend auch nach Tirol gekommen ist, wollten wir das fantastische Wetter mit einer großzügigen Tour ausnützen. Und großzügig ist der Similaun in jeder Hinsicht: sehr langer Aufstieg (bei uns 6 Stunden), landschaftlich gewaltig, sagenhaftes Panorama, traumhafte Abfahrt - und das alles bei sehr moderaten skitechnischen Anforderungen (handgezählte drei Spitzkehren). Dazu hatten wir auch noch Schneeglück, da es gestern Abend wenige Zentimeter geschneit hat, sodass auf dem Niederjochferner eine leichte Pulverauflage einen schönen harten Deckel veredelte. Unterhalb des Gletschers dann überwiegend Firn und ein bisserl Sulz. Wir sind um 6 los und 12.45 abgefahren (Passte heute aufgrund der eher kühlen Witterung gut, vielleicht in den nächsten Tage ein bisserl früher dran sein.) Es waren weder Harscheisen noch Steigeisen notwendig und der Gipfel kann mit Skiern erreicht werden.

    Einen kleinen Pferdefuß hat das Ganze aber dann doch: Die lange Tragestrecke bis zur Martin Busch Hütte (gute 2 Stunden, wussten wir aber schon vorher Dank eines Berichts bei der Alpinen Auskunft). Mit dem Radl geht es momentan bis maximal Schäferhütte, wir waren aber gleich ganz zu Fuß am Weg. Ich habe generell den Eindruck, dass in den Ötztalern unterhalb von etwa 2500-2800 Metern deutlich weniger Schnee liegt als in den Stubaiern oder Zillertalern. Dachte ich mir gestern am Glockturm schon, wollte aber von einer Einzelbeobachtung aus nicht gleich generalisieren.


    Sonstiges: Auch Hauslabkogel und Hintere Schwärze wurden begangen - insgesamt aber nicht mehr als 15-20 Leute im gesamten Gebiet unterwegs.

    Der Winterraum der Martin Busch Hütte kann übrigens voll genutzt werden (Matratzen und Brennmaterial vorhanden).


    Fazit: Was für ein Traumtag - und das für die erste (und nun sicherlich nicht letzte) Ski-Hochtour meiner Begleiterin!


    Bilder:


    1: Weit weg ist er schon noch der Similaun...

    2: Zunächst geht es zu Fuß (links Mutmalspitze)

    3: und ab der Hütte mit Skiern Richtung Niederjoch.

    4: Am Gipfel, rechts hinten Wildspitze

    5: Hintere Schwärze

    6: Nur ein kleiner Ausschnitt des sagenhaften Panoramas - hier Blick zu den Dolomiten.

    7/8: 😁⛷😁


    l

    Firnvergnügen im Kaunertal


    Der Glockturm ist eine Tour, die einen bei verhältnismäßig wenig körperlichem Aufwand (1000 Höhenmeter Aufstieg) mit einer fantastischen Aussicht und schönen Abfahrten belohnt, sofern die Verhältnisse passen, was heute der Fall war. Die 25-Euro-Mautkröte muss man eben schlucken. Ich bin über das Riffltal zum Gipfel, dann etwa die Hälfte der Strecke wieder abgefahren (die lohnenden Hänge halt), nochmal aufgestiegen und über das Krummgampental hinunter. Meine Annahme, dass die Abfahrt übers Gampental (11:30) etwas später auffirnt als die über's Riffltal (10 Uhr) erwies sich dabei als richtig. Den Gipfel kann man mit Ski erreichen, ich bin die letzten Meter aber hochgestapft, weil es schneller geht und einfacher ist.

    Erstaunlich fand ich, dass fast alle über die von gestern her recht zerhackte Standardabfahrt runter sind, obwohl es im oberen Teil viele schöne Varianten gibt. Im Gampemtal war es fein einsam.

    Weder Harscheisen noch Pickel oder Steigeisen waren heute nötig.


    Bilder:

    1: Der Glockturm

    2: Blick zurück während des Aufstiegs

    3: Nur ein kleiner Ausschnitt des gigantischen Gipfelpanoramas; Wildspitze und Co.

    4: Da hat jemand sich ein tolles Foto gegönnt (Stapfspuren im Vordergrund). Gepatschferner

    5: So mag ich das...

    6: Blick ins Krummgampental


    Ein Traumtag im Sellrain

    Nachdem in den letzten Wochen fast kein Tag mit wirklich hochtourentauglichem Wetter dabei war, ergab sich heute bei strahlendem Sonnenschein endlich die Gelegenheit.

    Durch den flachen Talboden und über die erste Geländekante habe ich getragen (etwa 35 Minuten); danach ging es durchgehend mit den Skiern an den Füßen. Bis etwa auf Höhe des Westfalenhauses geht es meist über alten und neuen Lawinenschnee, was aber weder im Aufstieg noch in der Abfahrt ein Problem ist. Ansonsten sind die Bedingungen absolut hervorragend! Oben schwerer, aber schön zu fahrender Pulver, der nahtlos in perfekten Firn überging - sicher der beste Firn den ich heuer hatte. Ich muss aber zugeben, dass ich eigentlich viel zu spät dran war (Start um kurz vor 9, Abfahrt um 13 Uhr) und nur die glückliche Fügung eines starken, kühlen Windes im Längental mir die perfekten Bedingungen verschafft hat, da sich so das Auffirnen verzögerte.


    Lawinenlage: Wie schon angesprochen sind die Spuren alter und neuerer Lawinen am Wegesrand deutlich zu sehen. Der Weißenkogel ist bei umsichtiger Spuranlage aber normalerweise recht sicher. Auf die Aufstiegsspur Richtung Lüsener Ferner ist im Tagesverlauf eine mittelgroße Nassschneelawine abgegangen (genau bei der "Schlüsselstelle" - siehe Foto hierzu).


    Prognose: Geht sicher noch länger gut; oberhalb von 2500m liegt sehr viel Schnee und auch die Tragestrecke wird sich in den nächsten Tagen nicht erhöhen, weil sich der harte Lawinenschnee noch ein bisserl halten wird.


    Sonstiges: Alle Touren im Gebiet gehen super: Seeblaskogel, Lüsenener Spitze und Fernerkogel, Brunnenkogel etc. wurden heute ebenfalls begangen - ich hab am PP noch viel mit anderen Gehern geratscht...

    Es war sehr wenig los; keine 15 Autos am PP.


    Bilder:

    1-3 : Das Längental heißt nicht ohne Grund so und den Gipfel...

    4: sieht man erst sehr spät (der unscheinbare Muggel links der Bildmitte).

    5: Diese schwarze Mauer find ich immer wieder beeindruckend.

    6: Do herom is no lang Winter! Das Bild zeigt hauptsächlich den Tourenbereich der Amberger Hütte; links der Schrankogel.

    7/8: Eigentlich schon fast unverschämt: First Line bei Abfahrt um 1...

    9: Die Nassschneelawinen im Aufstieg Richtung Lüsener Ferner.


    Es muss vor etwa 20 Jahren gewesen sein: Wir waren mit dem Bus auf Klassenfahrt nach Italien (wohin genau weiß ich gar nicht mehr). Der sehr um unsere Bildung bemühte Lehrer hatte sich das Mikrofon geschnappt und wies uns meist desinteressierte Schüler auf all die Sehenswürdigkeiten hin, an denen wir mir etwa 100 kmh vorbeibrausten. Auch die Schlafende Hexe zeigte er uns - und ich meine, sie damals wirklich auch erkannt zu haben. Schon interessant, wie sich manche Erinnerungen an eigentlich völlig nebensächliche Dinge ins Gedächtnis einbrennen, während andere - die man damals vielleicht für wichtig hielt - ganz verschwinden.

    Heute "besuchte" ich sie dann zum ersten Mal bei der Überschreitung des Lattengebirges von Bad Reichenhall nach Hallthurm. Von der Talstation der Predigtstuhlbahn bin ich zunächst über die Saalach-Brücke zum Saalachsee (Stausee), wo der eigentliche Aufstieg beginnt. Man kann auch gleich dort starten, aber wenn man wie ich mit dem Bus zurück will, ist die Bahn der sinnigere Ausgangspunkt. Nun geht es über den Waxriessteig zur Unteren Schlegelalm und von dort über den Moosensteig zum Predigtstuhl (alternativ auch über die Schlegelmulde). Hierzu gleich mal eine Anmerkung: Auf dem Wegweiser zum Waxriessteig steht "nur für Geübte". Naja... Der Steig ist zwar teilweise ein bisserl steil und an ganz wenigen Stellen auch ausgesetzt, aber wirklich nicht schwierig (maximal T3) - vielleicht nichts für Pubsi und Schubsi, die noch nie in den Bergen waren, aber jeder halbwegs versierte Wanderer wird da keine Probleme haben. Vom Predigtstuhl bin ich über Hochschlegel und Karkopf zum Dreisesselberg. Hier liegt noch Schnee, der sich aber problemlos begehen lässt (guter Trittfirn). Abstieg dann über die wirklich sehenswerte Steinerne Agnes und den Rotofen-Sattel nach Hallthurm, von wo ich mit dem Bus zurück nach Reichenhall gefahren bin. Bis auf die angesprochenen Schnee-Passagen sind die Steige überwiegend trocken - nur um den Rotofensattel ist es manchmal ein bisserl batzig.


    Sonstiges: Der Weg von Bayrisch Gmain zum Dreisesselberg soll nach Aussage einer anderen Wanderin noch sehr sulzig und rutschig sein.

    Blaueiskar/Hochkalter schaut von der Schneelage her sehr verführerisch aus. Abfahrt geht sicher mindestens bis zur Blaueishütte. Schneequalität aber großes Fragezeichen: Für mich sah es aus der Ferne so aus, als ob da im Kar ziemlich viele Lockerschneerutsche waren - aber völlig ohne Gewähr, da ich zu weit weg war und kein Fernglas hatte. Die Fotos sind da auch nicht so eindeutig. Wenn ich ehrlich bin, würde ich mir den Hatscher bis zur Blaueishütte aber eh nicht antun, sondern hoffe auf gutes Wetter am Wochenende, um es Martin gleichzutun und in Tirol noch ein paar schöne Skitouren zu machen. Wäre das Wetter letztes Wochenende besser gewesen, dann wäre ich auch nicht am Achensee gewandert, sondern hätte mich schon auch höheren Zielen zugewendet...


    Bilder:


    1: Blick vom Waxriessteig Richtung Reichenhall und Hochstaufen/Zwiesel

    2: Die weiteren Gipfelziele vom Predigtstuhl

    3. Die Berchtesgadener sind noch tief ins Winterkleid gehüllt.

    4: Winterlich schauts auch noch rund um den Karkopf aus.

    5: Der Kalter macht vom Lattengebirge aus einfach mehr her als der Watzei, oder?

    6. Au dem Weg zur Agnes.

    7. Bei ihr.

    8: Zoom zum Blaueis


    Heute hab ich mit dem Klobenjoch eine meiner Lieblingstouren am Achensee gemacht. Vom PP geht es zunächst auf einer normalen Straße zum Kinderhotel Buchau, wo der Steig zur Dalfazer Alm beginnt. Oberhalb der Alm folgt man nicht den Beschilderungen, sondern einem unmarkierten Steiglein nach links bis zu einem Gatter. Ab hier heißt es dann "Immer der Nase nach, Katczinsky!" Der Weg zum Klobenjoch ist nämlich weder beschildert noch markiert und die Trittspur verliert sich immer wieder. Generell kann man die Jagdsitze als Orientierung nehmen, wobei man vor dem sehr auffälligen, in eine große Lerche gebauten , nach rechts in ein schönes Tal abzweigt. Bis zum Ende dieses Tales war der Aufstieg schneefrei und trocken. Die letzten 100 Höhenmeter durch Latschenfelder brachten dann aber recht tiefen Schnee.

    Bis zur Dalfazer Alm (hat geöffnet) ist die Route normalerweise stark frequentiert, aber nur wenige Wanderer "verirren" sich zum Klobenjoch.

    Im zentralen Rofan liegt noch viel Schnee, Hochiss und Co sind daher zurzeit m.E. nicht empfehlenswert, außer man stapft gerne lange durch sehr tiefen Schnee (siehe Bilder).



    Bilder:


    1: Dalfazer Alm und Karwedel

    2: Blick vom Gipfel

    3: Die ganze Szenerie wirkt doch eher spätherbstlich als frühsommerlich...

    4: Richtung Streichgatterl bzw. Steinernes Törl liegt noch viel Schnee.

    4: Kotalmjoch und Stuhlböcklkopf (links) Ich wäre ja sehr dafür, den Streichkopf (rechts) in "Durchfallspitze" umzubenennen! Dann könnten die Achenseer Touristiker gleich den "Magen-Darm-Steig" ins Leben rufen.

    5: Dalfazer Wasserfall.


    "So foul and fair a day I have not seen."


    Ist natürlich übertrieben, aber dieses MacBeth-Zitat kam mir heute in den Sinn, da der Tag wettermäßig so stark zweigeteilt war.

    Am Vormittag bin ich im dichten Schneetreiben (, welches natürlich auch so vorhergesagt war,) von Winkel im Brandberger Tal über Jocheralm und Heuberg zum Plessenberg mit seinem sehr kunstvollem Gipfelkreuz. Es war nass, es war rutschig, es war kalt - aber trotzdem schön.

    Nachdem ich anschließend zwei Stunden im Auto verdöst hatte, wurde das Wetter schnell besser und so entschloss ich mich, noch Richtung Achensee zu fahren und dem Ebner Joch einen abendlichen Besuch abzustatten. Der Schnee war inzwischen wieder vollständig geschmolzen und bis auf die rutschigen letzten 200 Höhenmeter war der Steig auch völlig abgetrocknet. Eine sonnige genussreiche Wanderung, die in starkem Kontrast zum Vormittag stand, weshalb mir wohl das Zitat in den Kopf kam. Die Astenau-Alpe hat übrigens geöffnet (normal, nicht "to Go" oder so einen Schwachsinn).


    Bilder:

    1: Winterlich geht's zu am Plessberg.

    2: Obwohl ich kein großer Freund von Gipfelkreuzen bin - dieses ist wirklich schön.

    3: Durch lichten Kiefernwald geht es...

    4: zur Astenau-Alpe

    5: Blick ins Karwendel und zum Achensee

    6: Rofan

    7: Wenn's im Schua so guad wachst, dann is ois z spad...


    Vom PP bin ich über Bründl- und Jocheralm sowie die Seewaldhütte zur Hochplatte hinauf. Mit Gewinn kürzt man dabei, teils nicht markiert, aber deutlich zu erkennen, den Großteil der Fahrwege bis zur Seewaldhütte auf schönen Waldsteigen ab. Diese Steige durch meist lichte Baumbestände machen die Tour meiner Meinung nach übrigens erst lohnend. Bis zur Hütte (1582m) sind die Wege trotz des nächtlichen Regens trocken. Oberhalb hat es allerdings wieder geschneit (siehe Bilder) und es ist auf den steilen Grashängen unter dem Gipfel sehr rutschig.

    Wanderstöcke und festes Schuhwerk sind da kein Luxus. Ich würd das gar nicht erwähnen, wenn viele Leute, die mir in den letzten Tagen begegnet sind, nicht genau darauf verzichten, stattdessen aber mit modischen braunen Stellen am Gesäß etc die Blicke auf sich ziehen. Mein Favorit diesbezüglich war eine junge Frau mit Chucks am Hirschhörndl letztens.


    Bilder:


    1: Kurz vor dem Gipfel

    2: Seewaldhütte, Rofan (links), Achensee, Seekarspitze (rechts)

    3: Schreckenspitze und Sonntagsspitze


    p

    A bisserl wos geht immer.


    Bei den zurzeit doch arg bescheidenen Wetterbedingungen muss man ja fast schon froh sein, wenn mal wenigstens ein halber annehmbarer Wandertag dabei ist. Heute sind wir mittags in der Jachenau gestartet und zunächst mit einigen kurzen Schauerintermezzos auf das frisch angezuckerte Hirschhörndl. Anschließend Abstieg zur Kotalm und von dort auf den Jochberg, wobei das Wetter sukzessiv besser wurde. Zurück sind wir über Sachenbach am Walchensee und den Waldsteig. (Es gibt hier auch zwei Alternativrouten.) Die Wege sind zwar nass und teils rutschig, aber aufgrung des steinigen Untergrunds fast nie batzig - insgesamt alles gut zu gehen.

    Die Schneefallgrenze lag in den vergangenen Tagen meist zwischen 13- und 1500 Metern, wobei der Schnee nur länger liegen bleibt, wenn er auf Altschnee fällt. Der Schnee auf dem ersten Bild war zum Beispiel ein paar Stunden später schon wieder weg.

    Bei den aktuellen Verhältnissen ist diese Tour wahrscheinlich eine der besseren, die man machen kann. Viel höher braucht man (als Wanderer) eh nicht gehen - im Karwendel (Soierngruppe, Schafreuter, Demeljoch) liegt oberhalb von etwa 1700 Metern dem Augenschein nach noch recht viel Schnee.


    Bilder:


    1: Am Hirschhörndl

    2: Schöne Farbenspiele auf dem Walchensee - im Hintergrund erkennt man die Schneegrenze im Karwendel gut.

    3: Am Jochberg

    4: Enzian kurz vor dem Gipfel

    5. Auf dem Waldweg zurück nach Jachenau-Dorf


    Rundtour über den Voldöppberg

    Bei den unsicheren Wetterverhältnissen heute ließ ich die Idee, eine Skihochtour zu gehen, schnell fahren und entschied mich für eine Wanderung auf den Voldöppberg bei Kramsach. Der etwas eigenwillige Name des Berges rührt übrigens vom Kramsacher Ortsteil Voldöpp her, der wohl wiederum auf eine altertümliche Bezeichnung der Brandenberger Ache zurückgeht.

    Auf diesem Gipfel war ich zwar schon öfter, aber die heutige Route war für mich größtenteils neu. In Stichpunkten: Tiefenbachklamm - Jausenstation Tiefenbach - Brandberg Ort - Voldöppberg - Mariatal - Waldsteig - PP. Auch wenn die Tour so wohl in keinem gängigen Führer beschrieben ist, ist die Beschilderung so ausgezeichnet, dass man sich auch ohne Karte kaum verlaufen wird.

    Die Unternehmung ist überaus abwechslungsreich: Nach der spektakulären Klamm zu Beginn geht es ein Stück über Teerstraßen, bevor schöne Waldsteige auf den Voldöppberg und wieder hinunter führen. Unten wartet dann die schmucke Kirche von Mariatal auf eine Besichtigung; mit Gewinn nutzt man den netten Waldsteig zurück zum PP statt auf der vielbefahrenen Straße zu gehen. Heute war der Abstieg vom Gipfel aufgrund des nächtlichen Regens recht rutschig, aber grundsätzlich handelt es sich um eine wirklich einfache Wanderung.


    Allgemeines zu den Tourenverhältnissen in Tirol:

    1) Wandern: Weitgehend schneefrei sind nur Gipfel unterhalb von etwa 1800 Metern, darüber (und nordseitig auch darunter) liegt teils noch recht viel Schnee. Da bis in mittlere Lagen immer wieder Neuschnee kommt, ist auch nicht mit einer tragfähigen Unterlage zu rechnen, was Touren wie den Klassiker Guffert zwar nicht unmöglich, aber doch mühselig machen wird. Mein Tipp wären die Berge rund um Brandberg und niedrige Gipfelziele rund um den Kaiser (zB Prostkogel oder Naunspitze)


    2) Skitouren: Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich, dass Skitouren mit einem hohen Ausgangspunkt (etwa 1500m) von der Schneelage her noch eine gute Zeit funktionieren sollten; wie mir Freunde aus Tirol sagten, wird am Hoadl und in Hochfügen noch fleißig gegangen, wobei ich das nicht besonders spannend finde...

    Vent, Schlegeis (Mautstraße ab 21.05 geöffnet), Lüsens, Praxmar, Finkau haben da schon feinere Touren auf Lager!


    Bilder:


    1-4: In der Tiefenbachklamm

    5: Impressionen am Straßenrand

    6: Der Gipfel bietet bei schönem Wetter ein herrliches Panorama - heute ein bisserl eingeschränkt: Blick Richtung Inntal und Tuxer Alpen

    7: Die barock überformte, ursprünglich gotische Klosterkirche Mariatal mit ...

    8: ihrem malerischen Friedhof- sofern man Friedhöfe malerisch findet...





    Pappschnee am Predigtstuhl

    Ursprünglich wollten wir heute zum Spitzing und Richtung Auerspitze, doch dann rief mich meine Tourenpartnerin gestern Abend nochmal an. "Du Andi, ich bin grad auf der Hochries und drüben am Predigtstuhl schaut´s immer no super aus!" Flugs wurde umgeplant und ein weiteres Mal unsere heurige Lieblingstour in Angriff genommen. Natürlich waren die Verhältnisse nicht annähernd so bombig wie bei den vorigen Touren, aber trotzdem war der Tag wieder ein voller Erfolg. Mit dem Radl ging es bis ein gutes Stück nach der Frasdorfer Hütte, bis die ersten Schneeflecken auftauchten, wobei wir zunächst aber noch getragen haben. Richtig auf die Ski kann man erst bei den Laubensteinalmen - also war das heute eine Bike-Hike-Skitour. Nach dem für uns obligatorischen Abstecher zum Heuraffelkopf sind wir noch mehrmals auf den Predigtstuhl. Der Schnee war ziemlich nass und pappig, ließ sich aber aufgrund der ausreichenden Steilheit des Gelänges gut fahren. Zwar haben wir bei unseren Schwüngen viele Schneeradl erzeugt, Lawinengefahr bestand aber keine.


    Prognose: Die Nordflanke des Predigtstuhl geht noch lange, da hier wirklich viel Schnee liegt - ich würde schätzen an die 2 Meter. Am Abereck wird es aber schon sehr dünn: Wenn jemand die Tour am Wochenende machen möchte (Sonntag könnte recht fein werden, wenn bis dahin der pappige Neuschnee wieder ganz wegschmilzt), würde ich empfehlen, das Abereck gleich auszulassen und außen rum über den Eiskeller zur Bergwachthütte zu gehen.


    Sonstiges: Die Murmeltiere bei den Aberg-Almen sind mittlerweil aus dem Winterschlaf erwacht und auf dem Schnee viel besser zu erkennen als sonst.

    Ich hab mir heute beim Radln eine schöne Fleißaufgabe gestellt: Nach einer halben Stunde Fahrt fiel mir kurz nach dem Zeller Bauern auf, dass meine Skischuhe noch einsam und verlassen im Auto liegen... Da gibt´s doch den guten alten Spruch "Wer´s ned im Kopf hod, muass hoid in de Haxn hom!"



    Bilder:


    1: Abfahrt Heuraffelkopf mit vielen Schneeradln

    2. Noch ist er unberührt, der schöne Predigtstuhl-Nordhang.

    3. Aber des ändern ma freili glei

    4: Wenn bei schwierigem Schnee die Postition noch so ausschaut, dann :thumbup::thumbup::thumbup: Meine Tourenpartnerin fährt aber einfach auch phänomenal Ski - das darf ich am Ende des Winters auch mal anmerken...





    In der Hoffnung, dass der Regen im Tal am Spitzing vielleicht schon in Schnee übergeht, bin ich am frühen Nachmittag hochgefahren und siehe da: am Parkplatz Schneefall bei 2 Grad +. Heute konnte ich vom Kurvenlift aus noch ohne Tragestellen hochgehen und auch wieder abfahren, aber die Unterlage ist schon sehr dünn, jedenfalls bis man auf die Stümpfling-Hauptabfahrt trifft. In den nächsten Tagen würde ich daher einen Start an der Stümpfling-Bahn empfehlen. Ich bin zunächst über den Osthang zur Jaga-Hütte aufgestiegen, um zu schauen, wie es da mit dem Schnee bestellt ist - schlecht: es gibt keine durchgehende Unterlage mehr, sodass in der Abfahrt Bodenkontakt unausweichlich ist; ich bin später dann am Rand der (leider ausgeschobenen Hauptabfahrt) runtergestopselt. Da es heute sehr stürmisch war, bin ich nicht ganz bis zum Gipfel des Roßkopf, sondern nur zu den Almen etwas unterhalb, um hier windgeschützt abzufellen. Mich hat es im Aufstieg bis dahin schon zwei Mal fast umgeblasen - vielleicht sollte ich mehr essen und weniger Sport machen... Die Roßkopf-Nordabfahrt hatte dann feinsten Pu...Pulv...äh... Pappschnee, der sich aber gut fahren ließ. Wie pappig der ist, lässt sich vielleicht am besten dadurch veranschaulichen, dass ich beim Wiederaufstieg über selbigen die "Berchtesgadener-Linie" wählte (also direkt hoch ohne Kurven oder gar Spitzkehren - "stier" dans in Berchtsgon song).


    Prognose: Am Roßkopf-Nordhang geht es sicher noch länger - die Frage ist wegen der teilweise ausgeschobenen Piste halt, ob die Unternehmung insgesamt lohnend ist


    Beobachtungen zu anderen Touren im Spitzing/Tegernsee-Gebiet: Beim Taubenstein wird man den ersten Hang teilweise tragen müssen, danach geht es aber. Rauhkopf hat ebenfalls noch genug Schnee (vor allem am Waldrand). Rotwand-Reibn: So viel ich bei der Bewölkung gesehen habe, gibt es hier bei der Querung des Lempersbergs erhebliche Tragestrecken (Rotwand-Südseite ist m.E. sowieso sicher weitgehend schneefrei). Brecherspitze hat es leicht angezuckert, aber das schmilzt schnell wieder - grundsätzlich weitgehend aper. Plankenstein-Reib schaut gut aus, wobei ich bei den aktuellen Verhältnissen die Röthenstein-Ost ("Obstgarten") trotz ausreichender Schneelage wohl wegen Lawinengefahr meiden würde.


    Bilder:


    1: Do geht´s ja no lang!

    2: Roßkopf-Nord

    3: Stümpfling-Ost

    4: Da scheenste Papp!

    5: Gebietsüberblick: Es wirkt beim ersten Hinschauen wohl besser als es ist. Ich weiß nicht, ob die Bildqualität gut genug ist, aber vor Ort war klar zu erkennen, dass der Lempersberg nur angezuckert ist, die Querung selbigens keine Unterlage hat und daher ganz zügig wieder ausapern wird.


    Ein schöner Tag in totaler Einsamkeit


    Zugegeben: Wenn man morgens an der Sudelfeldstraße aus dem Auto steigt und die Südhänge zu Wildalpjoch und Kaserwand hochschaut, dann sieht man dort genau null Schnee und könnte sich schon die Frage stellen, ob es wirklich Sinn macht, die Ski aus dem Kofferraum zu holen. Wenn man aber - wie ich - gestern am Heuberg war und von dort den weiß glänzenden Soinkessel gesehen hat, dann macht es schon Sinn. Zudem hatte ich richtig darauf spekuliert, dass das ostseitige Kar unter der Lacherspitze vermutlich auch noch genug Schnee haben würde, sodass sich die Tragestrecke mit einer guten halben Stunde in Grenzen hielt - da bin ich heuer auch schon deutlich länger mit den Ski am Rücken rumgelaufen.

    Auf Skiern ging es (mit einer kurzen Tragepassage) zum Sattel vor der Kesselwand und von dort hinunter zum Soinsee. Danach habe ich verschiedene Varianten rund um Seewand sowie Kesselwand gemacht. Der Schnee wies je nach Feinexpostion und Tageszeit diverse Formen von Firn und Sulz auf - nur die letzte Abfahrt durch das Lacherspitz-Ostkar hatte gegen 14 Uhr schon Faulschnee. Die Abfahrten sind zwar kurz (kaum mehr als 100 Höhenmeter), aber doch spaßig und (im Bereich der Seewand) recht steil; beim Aufstieg braucht es viele viele Spitzkehren, da die Latschengassen oft recht schmal sind. Außer mir war heute niemand hier auf Skiern unterwegs und auch sonst hielt sich der Andrang sehr in Grenzen.

    Neben dem schönen Wetter und der Einsamkeit warteten auch Fauna und Flora mit einigen Glanzlichtern auf: Beim Aufstieg wandert man durch ein Meer aus Krokussen, auch die ersten Enziane und andere schöne Blumen zeigen sich bereits. Und am Soinsee gibt es ein Schauspiel ganz eigener Art zu bewundern: Obwohl erst etwa 1/10 des Sees eisfrei ist, tummeln sich hier tausende (ich übertreibe sicher nicht) Frösche in angeregtem Liebesspiel, wobei mir etwas schleierhaft ist, wie man bei etwa 3-4 Grad Wassertemperatur dermaßen in Fahrt kommen kann... Auf jeden Fall wird diese hormonbedingte Unaufmerksamkeit dann auch gnadenlos von verschiedenen Greifvögeln ausgenutzt, die in den Bäumen rund um den See sitzen und nur darauf warten, sich die leichte Beute zu holen.


    Prognose: Bleibt morgen noch so und danach wird es von der Regenmenge bzw. der Schneefallgrenze abhängen...


    Sonstiges: Wildalpjoch, Kaserwand und Lacherspitze sind bei entsprechender Routenwahl fast schneefrei zu erreichen.

    Für Skitouren am Sudelfeld ist Grafenherberge als Ausgangspunkt zu empfehlen, da es vom Waldkopf-PP mittlerweile einige Tragepassagen gibt. Kitzlahner-Piste sollte auch nach etwas Regen noch gut gehen.


    Bilder:


    1: Ostkar der Lacherspitze

    2: Firn im Nordhang der Seewand

    3: Blick von der Seewand zum Soinsee

    4: Kesselwand vom See aus

    5: Der Heuberg ist zwar berühmt für seine Krokusblüte, aber aus eigener Anschauung von gestern und heute kann ich sagen, dass es am Wildalpjoch ungleich mehr davon gibt.


    Alles fein am Plankenstein


    Wunderbare Frühjahrsverhältnisse mit perfektem Firn! Ich bin um 8 gestartet und hab die Ski bis kurz nach der Siebli-Diensthütte getragen. Ab dort durchgehend Schnee. Zunächst ging es auf den Röthenstein - dieses Mal über den Waldaufstieg, der kurz nach der ersten Röthenstein-Alm links abzweigt, da ich davon ausging, dass der einfachere und landschaftlich viel lohnendere Südaufstieg keinen Schnee mehr hat. (Wäre aber sogar noch gegangen, morgen aber vielleicht schon nicht mehr). Der von mir gewählte Weg ist ein ziemliches Spitzkehren-Festival in zunehmend steilem Gelände, bei dem ich ohne Harscheisen wohl auch nicht hochgekommen wäre. Er sollte also nur von erfahrenen Gehern gemacht werden - aber das gilt für den Röthenstein ja ganz generell.

    Abfahrt bei schönem Firn über den "Obstgarten" (Ost). Danach bin ich um den Plankenstein herum und vom Sattel wiederum im Firn zum See runter. Aufstieg zum Riedereck und dann nach rechts noch ein bisserl höher mit einer Variante zur Siebli-Alm. Ein klasse Vormittag!


    Prognose: Geht am Wochenende auf jeden Fall super! Wenn nicht Starkregen dazwischenfunkt, auch länger, da oben noch viel Schnee liegt. Die Tragepassagen sollten ebenfalls etwa konstant bleiben, da die Schneehöhe nach der Diensthütte abrupt von 0 auf 50cm springt.

    Ich würde für perfekten Firn vielleicht empfehlen, in den nächsten Tagen eine halbe Stunde bis Stunde früher dran zu sein als ich heute - war zwar super Schnee, aber gefühlsmäßig hab ich den grad noch so erwischt. Meine " Abfahrtszeiten": Röthenstein 10 Uhr, Plankenstein Sattel 11, Riedereck 11.30.


    Bilder:

    1: Einfahrt zum Obstgarten

    2: Bei der Abfahrt

    3: Gebietsübersicht vom Riedereck aus

    4: So macht des Spaß im Firn!



    Sommerschnee am Sudelfeld


    Da das Wetter größeren Touren heute entgegenstand, bin ich ganz gemütlich am Sudelfeld unterwegs gewesen. Die Bedingungen sind immer noch recht gut: Gut fahrbarer, seifiger Sommer(nass)schnee (kein Stoppen, Pappen o.ä.). Heute gab es keine Tragepassagen und auch die Abfahrt vom Gipfel war bei etwas Vorsicht ohne Steinkontakt möglich. Im unteren Stück (bis zum Steilhang vor der Kitzlahner-Talstation) ist die Schneedecke aber schon sehr dünn und es könnten am Wochenende erste apere Stellen auftauchen. Die Teerstraße zur Speck- und Walleralm wurde von den Pistenraupen ausgeschoben, aber am Rand kommt man hoch und runter.

    Sofern nicht das ganze Pistengelände umgeackert wird, sollte es also auch am Wochenende noch mit Skiern lohnend sein.


    => Skitour Plankenstein-Reibn
    Da heute für mich terminbedingt keine große Tour drin war, bin ich ganz früh zur Plankenstein-Reibn aufgebrochen und es hat sich wirklich gelohnt! Vom PP weg geht es mit den Skiern (zurück auch komplett). Ich bin die Runde gegen den Uhrzeigersinn gegangen und kurz vor dem Plankensteinsattel zum Röthenstein hoch. Die Ostabfahrt ("Obstgarten") war um halb 8 super: Zwar von gestern her leicht verspurt, aber feiner Pulver. Der Hang ist um diese Zeit (genau wie die Abfahrt vom P-Sattel zum See) übrigens schon fast ganz in der Sonne. Vom Obstgarten habe ich eine neue Spur zum Riedereck gelegt, weil mir die vorhandene viel zu nahe an der Plankenstein-Nordwand verlief und sich dort schon bei den ersten Sonnenstrahlen Spindrifts lösten. Die Sibli-Abfahrt war dann leider Bruchharsch, aber das konnte den tollen Tagesauftakt auch nur marginal trüben.

    Generell sind alle denkbaren Routen/Varianten (sogar Ostrinne vom Risserkogel wurde befahren - mutig!) im Gebiet schon angespurt und befahren, aber es war heute noch viel Platz für eigenen Spuren. Wird morgen nicht mehr so sein, weil später viele Leute losgingen. Der PP war um kurz vor 9 fast voll.


    Prognose: Geht von der Schneemenge her noch eine gute Zeit. Ob der Schnee am Wochenende gut ist, hängt natürlich stark von der Wetterentwicklung ab - da kann man Glück haben oder auch nicht. Pulver wird es aber nach der schönen Tag heute wohl nicht mehr viel geben.


    Die Gefahreneinschätzung bezieht sich natürlich auf die frühe Uhrzeit, zu der ich unterwegs war - mit der starken Sonneneinstrahlung und Erwärmung im Tagesverlauf steigt die Gefahr etwas. An den Flanken des Risserkogels waren schon kleinere Lockerschneerutsche zu sehen.


    Bilder:


    1: Bodenschneid im ersten Sonnenglanz

    2: Die ersten Sonnenstrahlen am Röthenstein

    3: Einfahrt in den Osthang

    4: Feiner Puiver

    5: Die angesprochene von mir gemiedene Aufstiegsspur; sie führt ja auch direkt durch alte Lawinenboller...

    6: Überblick vom Riedereck; die Ostrinne des Risserkogels befindet sich links des Plankensteinsattels über dem ersten markanten Felsriegel.