Beiträge von Andreas84

    A bisserl wos geht immer.


    Bei den zurzeit doch arg bescheidenen Wetterbedingungen muss man ja fast schon froh sein, wenn mal wenigstens ein halber annehmbarer Wandertag dabei ist. Heute sind wir mittags in der Jachenau gestartet und zunächst mit einigen kurzen Schauerintermezzos auf das frisch angezuckerte Hirschhörndl. Anschließend Abstieg zur Kotalm und von dort auf den Jochberg, wobei das Wetter sukzessiv besser wurde. Zurück sind wir über Sachenbach am Walchensee und den Waldsteig. (Es gibt hier auch zwei Alternativrouten.) Die Wege sind zwar nass und teils rutschig, aber aufgrung des steinigen Untergrunds fast nie batzig - insgesamt alles gut zu gehen.

    Die Schneefallgrenze lag in den vergangenen Tagen meist zwischen 13- und 1500 Metern, wobei der Schnee nur länger liegen bleibt, wenn er auf Altschnee fällt. Der Schnee auf dem ersten Bild war zum Beispiel ein paar Stunden später schon wieder weg.

    Bei den aktuellen Verhältnissen ist diese Tour wahrscheinlich eine der besseren, die man machen kann. Viel höher braucht man (als Wanderer) eh nicht gehen - im Karwendel (Soierngruppe, Schafreuter, Demeljoch) liegt oberhalb von etwa 1700 Metern dem Augenschein nach noch recht viel Schnee.


    Bilder:


    1: Am Hirschhörndl

    2: Schöne Farbenspiele auf dem Walchensee - im Hintergrund erkennt man die Schneegrenze im Karwendel gut.

    3: Am Jochberg

    4: Enzian kurz vor dem Gipfel

    5. Auf dem Waldweg zurück nach Jachenau-Dorf


    Rundtour über den Voldöppberg

    Bei den unsicheren Wetterverhältnissen heute ließ ich die Idee, eine Skihochtour zu gehen, schnell fahren und entschied mich für eine Wanderung auf den Voldöppberg bei Kramsach. Der etwas eigenwillige Name des Berges rührt übrigens vom Kramsacher Ortsteil Voldöpp her, der wohl wiederum auf eine altertümliche Bezeichnung der Brandenberger Ache zurückgeht.

    Auf diesem Gipfel war ich zwar schon öfter, aber die heutige Route war für mich größtenteils neu. In Stichpunkten: Tiefenbachklamm - Jausenstation Tiefenbach - Brandberg Ort - Voldöppberg - Mariatal - Waldsteig - PP. Auch wenn die Tour so wohl in keinem gängigen Führer beschrieben ist, ist die Beschilderung so ausgezeichnet, dass man sich auch ohne Karte kaum verlaufen wird.

    Die Unternehmung ist überaus abwechslungsreich: Nach der spektakulären Klamm zu Beginn geht es ein Stück über Teerstraßen, bevor schöne Waldsteige auf den Voldöppberg und wieder hinunter führen. Unten wartet dann die schmucke Kirche von Mariatal auf eine Besichtigung; mit Gewinn nutzt man den netten Waldsteig zurück zum PP statt auf der vielbefahrenen Straße zu gehen. Heute war der Abstieg vom Gipfel aufgrund des nächtlichen Regens recht rutschig, aber grundsätzlich handelt es sich um eine wirklich einfache Wanderung.


    Allgemeines zu den Tourenverhältnissen in Tirol:

    1) Wandern: Weitgehend schneefrei sind nur Gipfel unterhalb von etwa 1800 Metern, darüber (und nordseitig auch darunter) liegt teils noch recht viel Schnee. Da bis in mittlere Lagen immer wieder Neuschnee kommt, ist auch nicht mit einer tragfähigen Unterlage zu rechnen, was Touren wie den Klassiker Guffert zwar nicht unmöglich, aber doch mühselig machen wird. Mein Tipp wären die Berge rund um Brandberg und niedrige Gipfelziele rund um den Kaiser (zB Prostkogel oder Naunspitze)


    2) Skitouren: Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich, dass Skitouren mit einem hohen Ausgangspunkt (etwa 1500m) von der Schneelage her noch eine gute Zeit funktionieren sollten; wie mir Freunde aus Tirol sagten, wird am Hoadl und in Hochfügen noch fleißig gegangen, wobei ich das nicht besonders spannend finde...

    Vent, Schlegeis (Mautstraße ab 21.05 geöffnet), Lüsens, Praxmar, Finkau haben da schon feinere Touren auf Lager!


    Bilder:


    1-4: In der Tiefenbachklamm

    5: Impressionen am Straßenrand

    6: Der Gipfel bietet bei schönem Wetter ein herrliches Panorama - heute ein bisserl eingeschränkt: Blick Richtung Inntal und Tuxer Alpen

    7: Die barock überformte, ursprünglich gotische Klosterkirche Mariatal mit ...

    8: ihrem malerischen Friedhof- sofern man Friedhöfe malerisch findet...





    Pappschnee am Predigtstuhl

    Ursprünglich wollten wir heute zum Spitzing und Richtung Auerspitze, doch dann rief mich meine Tourenpartnerin gestern Abend nochmal an. "Du Andi, ich bin grad auf der Hochries und drüben am Predigtstuhl schaut´s immer no super aus!" Flugs wurde umgeplant und ein weiteres Mal unsere heurige Lieblingstour in Angriff genommen. Natürlich waren die Verhältnisse nicht annähernd so bombig wie bei den vorigen Touren, aber trotzdem war der Tag wieder ein voller Erfolg. Mit dem Radl ging es bis ein gutes Stück nach der Frasdorfer Hütte, bis die ersten Schneeflecken auftauchten, wobei wir zunächst aber noch getragen haben. Richtig auf die Ski kann man erst bei den Laubensteinalmen - also war das heute eine Bike-Hike-Skitour. Nach dem für uns obligatorischen Abstecher zum Heuraffelkopf sind wir noch mehrmals auf den Predigtstuhl. Der Schnee war ziemlich nass und pappig, ließ sich aber aufgrund der ausreichenden Steilheit des Gelänges gut fahren. Zwar haben wir bei unseren Schwüngen viele Schneeradl erzeugt, Lawinengefahr bestand aber keine.


    Prognose: Die Nordflanke des Predigtstuhl geht noch lange, da hier wirklich viel Schnee liegt - ich würde schätzen an die 2 Meter. Am Abereck wird es aber schon sehr dünn: Wenn jemand die Tour am Wochenende machen möchte (Sonntag könnte recht fein werden, wenn bis dahin der pappige Neuschnee wieder ganz wegschmilzt), würde ich empfehlen, das Abereck gleich auszulassen und außen rum über den Eiskeller zur Bergwachthütte zu gehen.


    Sonstiges: Die Murmeltiere bei den Aberg-Almen sind mittlerweil aus dem Winterschlaf erwacht und auf dem Schnee viel besser zu erkennen als sonst.

    Ich hab mir heute beim Radln eine schöne Fleißaufgabe gestellt: Nach einer halben Stunde Fahrt fiel mir kurz nach dem Zeller Bauern auf, dass meine Skischuhe noch einsam und verlassen im Auto liegen... Da gibt´s doch den guten alten Spruch "Wer´s ned im Kopf hod, muass hoid in de Haxn hom!"



    Bilder:


    1: Abfahrt Heuraffelkopf mit vielen Schneeradln

    2. Noch ist er unberührt, der schöne Predigtstuhl-Nordhang.

    3. Aber des ändern ma freili glei

    4: Wenn bei schwierigem Schnee die Postition noch so ausschaut, dann :thumbup::thumbup::thumbup: Meine Tourenpartnerin fährt aber einfach auch phänomenal Ski - das darf ich am Ende des Winters auch mal anmerken...





    In der Hoffnung, dass der Regen im Tal am Spitzing vielleicht schon in Schnee übergeht, bin ich am frühen Nachmittag hochgefahren und siehe da: am Parkplatz Schneefall bei 2 Grad +. Heute konnte ich vom Kurvenlift aus noch ohne Tragestellen hochgehen und auch wieder abfahren, aber die Unterlage ist schon sehr dünn, jedenfalls bis man auf die Stümpfling-Hauptabfahrt trifft. In den nächsten Tagen würde ich daher einen Start an der Stümpfling-Bahn empfehlen. Ich bin zunächst über den Osthang zur Jaga-Hütte aufgestiegen, um zu schauen, wie es da mit dem Schnee bestellt ist - schlecht: es gibt keine durchgehende Unterlage mehr, sodass in der Abfahrt Bodenkontakt unausweichlich ist; ich bin später dann am Rand der (leider ausgeschobenen Hauptabfahrt) runtergestopselt. Da es heute sehr stürmisch war, bin ich nicht ganz bis zum Gipfel des Roßkopf, sondern nur zu den Almen etwas unterhalb, um hier windgeschützt abzufellen. Mich hat es im Aufstieg bis dahin schon zwei Mal fast umgeblasen - vielleicht sollte ich mehr essen und weniger Sport machen... Die Roßkopf-Nordabfahrt hatte dann feinsten Pu...Pulv...äh... Pappschnee, der sich aber gut fahren ließ. Wie pappig der ist, lässt sich vielleicht am besten dadurch veranschaulichen, dass ich beim Wiederaufstieg über selbigen die "Berchtesgadener-Linie" wählte (also direkt hoch ohne Kurven oder gar Spitzkehren - "stier" dans in Berchtsgon song).


    Prognose: Am Roßkopf-Nordhang geht es sicher noch länger - die Frage ist wegen der teilweise ausgeschobenen Piste halt, ob die Unternehmung insgesamt lohnend ist


    Beobachtungen zu anderen Touren im Spitzing/Tegernsee-Gebiet: Beim Taubenstein wird man den ersten Hang teilweise tragen müssen, danach geht es aber. Rauhkopf hat ebenfalls noch genug Schnee (vor allem am Waldrand). Rotwand-Reibn: So viel ich bei der Bewölkung gesehen habe, gibt es hier bei der Querung des Lempersbergs erhebliche Tragestrecken (Rotwand-Südseite ist m.E. sowieso sicher weitgehend schneefrei). Brecherspitze hat es leicht angezuckert, aber das schmilzt schnell wieder - grundsätzlich weitgehend aper. Plankenstein-Reib schaut gut aus, wobei ich bei den aktuellen Verhältnissen die Röthenstein-Ost ("Obstgarten") trotz ausreichender Schneelage wohl wegen Lawinengefahr meiden würde.


    Bilder:


    1: Do geht´s ja no lang!

    2: Roßkopf-Nord

    3: Stümpfling-Ost

    4: Da scheenste Papp!

    5: Gebietsüberblick: Es wirkt beim ersten Hinschauen wohl besser als es ist. Ich weiß nicht, ob die Bildqualität gut genug ist, aber vor Ort war klar zu erkennen, dass der Lempersberg nur angezuckert ist, die Querung selbigens keine Unterlage hat und daher ganz zügig wieder ausapern wird.


    Ein schöner Tag in totaler Einsamkeit


    Zugegeben: Wenn man morgens an der Sudelfeldstraße aus dem Auto steigt und die Südhänge zu Wildalpjoch und Kaserwand hochschaut, dann sieht man dort genau null Schnee und könnte sich schon die Frage stellen, ob es wirklich Sinn macht, die Ski aus dem Kofferraum zu holen. Wenn man aber - wie ich - gestern am Heuberg war und von dort den weiß glänzenden Soinkessel gesehen hat, dann macht es schon Sinn. Zudem hatte ich richtig darauf spekuliert, dass das ostseitige Kar unter der Lacherspitze vermutlich auch noch genug Schnee haben würde, sodass sich die Tragestrecke mit einer guten halben Stunde in Grenzen hielt - da bin ich heuer auch schon deutlich länger mit den Ski am Rücken rumgelaufen.

    Auf Skiern ging es (mit einer kurzen Tragepassage) zum Sattel vor der Kesselwand und von dort hinunter zum Soinsee. Danach habe ich verschiedene Varianten rund um Seewand sowie Kesselwand gemacht. Der Schnee wies je nach Feinexpostion und Tageszeit diverse Formen von Firn und Sulz auf - nur die letzte Abfahrt durch das Lacherspitz-Ostkar hatte gegen 14 Uhr schon Faulschnee. Die Abfahrten sind zwar kurz (kaum mehr als 100 Höhenmeter), aber doch spaßig und (im Bereich der Seewand) recht steil; beim Aufstieg braucht es viele viele Spitzkehren, da die Latschengassen oft recht schmal sind. Außer mir war heute niemand hier auf Skiern unterwegs und auch sonst hielt sich der Andrang sehr in Grenzen.

    Neben dem schönen Wetter und der Einsamkeit warteten auch Fauna und Flora mit einigen Glanzlichtern auf: Beim Aufstieg wandert man durch ein Meer aus Krokussen, auch die ersten Enziane und andere schöne Blumen zeigen sich bereits. Und am Soinsee gibt es ein Schauspiel ganz eigener Art zu bewundern: Obwohl erst etwa 1/10 des Sees eisfrei ist, tummeln sich hier tausende (ich übertreibe sicher nicht) Frösche in angeregtem Liebesspiel, wobei mir etwas schleierhaft ist, wie man bei etwa 3-4 Grad Wassertemperatur dermaßen in Fahrt kommen kann... Auf jeden Fall wird diese hormonbedingte Unaufmerksamkeit dann auch gnadenlos von verschiedenen Greifvögeln ausgenutzt, die in den Bäumen rund um den See sitzen und nur darauf warten, sich die leichte Beute zu holen.


    Prognose: Bleibt morgen noch so und danach wird es von der Regenmenge bzw. der Schneefallgrenze abhängen...


    Sonstiges: Wildalpjoch, Kaserwand und Lacherspitze sind bei entsprechender Routenwahl fast schneefrei zu erreichen.

    Für Skitouren am Sudelfeld ist Grafenherberge als Ausgangspunkt zu empfehlen, da es vom Waldkopf-PP mittlerweile einige Tragepassagen gibt. Kitzlahner-Piste sollte auch nach etwas Regen noch gut gehen.


    Bilder:


    1: Ostkar der Lacherspitze

    2: Firn im Nordhang der Seewand

    3: Blick von der Seewand zum Soinsee

    4: Kesselwand vom See aus

    5: Der Heuberg ist zwar berühmt für seine Krokusblüte, aber aus eigener Anschauung von gestern und heute kann ich sagen, dass es am Wildalpjoch ungleich mehr davon gibt.


    Alles fein am Plankenstein


    Wunderbare Frühjahrsverhältnisse mit perfektem Firn! Ich bin um 8 gestartet und hab die Ski bis kurz nach der Siebli-Diensthütte getragen. Ab dort durchgehend Schnee. Zunächst ging es auf den Röthenstein - dieses Mal über den Waldaufstieg, der kurz nach der ersten Röthenstein-Alm links abzweigt, da ich davon ausging, dass der einfachere und landschaftlich viel lohnendere Südaufstieg keinen Schnee mehr hat. (Wäre aber sogar noch gegangen, morgen aber vielleicht schon nicht mehr). Der von mir gewählte Weg ist ein ziemliches Spitzkehren-Festival in zunehmend steilem Gelände, bei dem ich ohne Harscheisen wohl auch nicht hochgekommen wäre. Er sollte also nur von erfahrenen Gehern gemacht werden - aber das gilt für den Röthenstein ja ganz generell.

    Abfahrt bei schönem Firn über den "Obstgarten" (Ost). Danach bin ich um den Plankenstein herum und vom Sattel wiederum im Firn zum See runter. Aufstieg zum Riedereck und dann nach rechts noch ein bisserl höher mit einer Variante zur Siebli-Alm. Ein klasse Vormittag!


    Prognose: Geht am Wochenende auf jeden Fall super! Wenn nicht Starkregen dazwischenfunkt, auch länger, da oben noch viel Schnee liegt. Die Tragepassagen sollten ebenfalls etwa konstant bleiben, da die Schneehöhe nach der Diensthütte abrupt von 0 auf 50cm springt.

    Ich würde für perfekten Firn vielleicht empfehlen, in den nächsten Tagen eine halbe Stunde bis Stunde früher dran zu sein als ich heute - war zwar super Schnee, aber gefühlsmäßig hab ich den grad noch so erwischt. Meine " Abfahrtszeiten": Röthenstein 10 Uhr, Plankenstein Sattel 11, Riedereck 11.30.


    Bilder:

    1: Einfahrt zum Obstgarten

    2: Bei der Abfahrt

    3: Gebietsübersicht vom Riedereck aus

    4: So macht des Spaß im Firn!



    Sommerschnee am Sudelfeld


    Da das Wetter größeren Touren heute entgegenstand, bin ich ganz gemütlich am Sudelfeld unterwegs gewesen. Die Bedingungen sind immer noch recht gut: Gut fahrbarer, seifiger Sommer(nass)schnee (kein Stoppen, Pappen o.ä.). Heute gab es keine Tragepassagen und auch die Abfahrt vom Gipfel war bei etwas Vorsicht ohne Steinkontakt möglich. Im unteren Stück (bis zum Steilhang vor der Kitzlahner-Talstation) ist die Schneedecke aber schon sehr dünn und es könnten am Wochenende erste apere Stellen auftauchen. Die Teerstraße zur Speck- und Walleralm wurde von den Pistenraupen ausgeschoben, aber am Rand kommt man hoch und runter.

    Sofern nicht das ganze Pistengelände umgeackert wird, sollte es also auch am Wochenende noch mit Skiern lohnend sein.


    => Skitour Plankenstein-Reibn
    Da heute für mich terminbedingt keine große Tour drin war, bin ich ganz früh zur Plankenstein-Reibn aufgebrochen und es hat sich wirklich gelohnt! Vom PP weg geht es mit den Skiern (zurück auch komplett). Ich bin die Runde gegen den Uhrzeigersinn gegangen und kurz vor dem Plankensteinsattel zum Röthenstein hoch. Die Ostabfahrt ("Obstgarten") war um halb 8 super: Zwar von gestern her leicht verspurt, aber feiner Pulver. Der Hang ist um diese Zeit (genau wie die Abfahrt vom P-Sattel zum See) übrigens schon fast ganz in der Sonne. Vom Obstgarten habe ich eine neue Spur zum Riedereck gelegt, weil mir die vorhandene viel zu nahe an der Plankenstein-Nordwand verlief und sich dort schon bei den ersten Sonnenstrahlen Spindrifts lösten. Die Sibli-Abfahrt war dann leider Bruchharsch, aber das konnte den tollen Tagesauftakt auch nur marginal trüben.

    Generell sind alle denkbaren Routen/Varianten (sogar Ostrinne vom Risserkogel wurde befahren - mutig!) im Gebiet schon angespurt und befahren, aber es war heute noch viel Platz für eigenen Spuren. Wird morgen nicht mehr so sein, weil später viele Leute losgingen. Der PP war um kurz vor 9 fast voll.


    Prognose: Geht von der Schneemenge her noch eine gute Zeit. Ob der Schnee am Wochenende gut ist, hängt natürlich stark von der Wetterentwicklung ab - da kann man Glück haben oder auch nicht. Pulver wird es aber nach der schönen Tag heute wohl nicht mehr viel geben.


    Die Gefahreneinschätzung bezieht sich natürlich auf die frühe Uhrzeit, zu der ich unterwegs war - mit der starken Sonneneinstrahlung und Erwärmung im Tagesverlauf steigt die Gefahr etwas. An den Flanken des Risserkogels waren schon kleinere Lockerschneerutsche zu sehen.


    Bilder:


    1: Bodenschneid im ersten Sonnenglanz

    2: Die ersten Sonnenstrahlen am Röthenstein

    3: Einfahrt in den Osthang

    4: Feiner Puiver

    5: Die angesprochene von mir gemiedene Aufstiegsspur; sie führt ja auch direkt durch alte Lawinenboller...

    6: Überblick vom Riedereck; die Ostrinne des Risserkogels befindet sich links des Plankensteinsattels über dem ersten markanten Felsriegel.


    Pulverskirchen liegt heuer halt einfach am Predigtstuhl! Die Tour enttäuscht mich wirklich nie. Im Kessel oben haben so 30-50cm feinster Pulver heute nur darauf gewartet, abgeholt zu werden.

    Los ging es um 7 Uhr zunächst zu Fuß, aber schon beim Zeller Bauern (nach einer knappen halben Stunde) konnte ich die Ski anlegen. Da der sonst übliche Aufstieg über den Steig zu wenig Schnee hat, bin ich der Forstraße über die Frasdorfer Hütte zum Eiskeller gefolgt. Mir ging es ähnlich wie Jonas am Heimgarten: Es war niemand außer mir unterwegs, sodass ich alles spuren durfte. Damit hatte ich ob meines frühen Aufbruchs zwar eh gerechnet, aber ich dachte schon, dass später noch der eine oder andere Kollege hochkommt. Erst bei der Talabfahrt gegen 15 Uhr kamen mir dann zwei Frauen entgegen. Für meine Spurarbeit habe mich aber außer mit einem Bier auch noch durch mehrere (ich glaube 6) Abfahrten vom Predigtstuhl belohnt.


    Lawinenlage/Schneedeckenaufbau: Die Schneedecke fand ich heute sehr interessant. Schon beim Spuren war zu bemerken, dass der Neuschnee gar keine Bindung zum Altschnee hat. Anhand der abgewehten Bäume war zu erkennen, dass der Großteil der Scheefälle von recht starkem Wind begleitet war. Nun stellte sich mir die Frage, ob vielleicht Triebschneepakete vorhanden sind - zu sehen waren keine und auch vom Gefühl beim Spuren her, hätte ich gesagt, dass der Neuschnee völlig ungebunden ist. Da aber weit und breit niemand anders da war, hab ich an einer offensichtlich eingewehten Stelle zur Sicherheit ein Schneeprofil gegraben, das meine Vermutungen auch bestätigte. Bei den Abfahrten ist, sobald es steiler wurde, einiges an Schnee mitgerutscht, aber lawinentechnisch alles total sicher. Bei den Bildern unten zeig ich das auch - ich hoffe man kann es dort erkennen, da die Sicht heute nicht die beste war. Eine spannende Frage ist, wie das hier morgen ausschaut. Als ich gegen 14 Uhr mein Bier bei der Abergalm getrunken habe, hat wirklich nur für wenige Augenblicke die Sonne herausgespitzt; diese kurze Zeit hat aber (typisch für die Jahreszeit) schon gereicht, um den Schnee zu verändern, denn nun konnte man Schneebälle machen, was vorher nicht ging - Der Schnee ist somit nicht mehr ungebunden, Schneebretter theoretisch also denkbar. Später hat es dann wieder zu schneien begonnen. Ginge ich morgen wieder dorthin, würde ich sicherheitshalber vor der ersten Abfahrt noch mal "in den Schnee schauen" oder die steileren Varianten meiden.


    Prognose: Die Tragestrecken werden schnell länger, da der Schnee überall, wo keine Unterlage da ist, vom warmen Boden her taut. Eine Unterlage hat es aber erst ab dem Eiskeller. Oben wird es von der Schneemenge her noch einige Zeit gehen.


    Bilder:


    1: Der Hang ist rechts (ich schätze etwas über 35°) ein paar Grad steiler als links - da "geht dann glei vui mid", wie meine heute leider verhinderte Tourenpartnerin sagen würde.

    2: Detail

    3: Die Bäume sind größtenteils abgeweht.

    4/5: Es gibt einfach nix Scheenas wia Skifahn! (Oder fast nix...)


    Wir sind heute frühmorgens mit den Skiern am Rücken gestartet. In die Ski kann man erst nach der Wuhrsteinalm - und auch da nur im Aufstiegssinne links unter der Nordflanke des Breitenstein. Unser ursprünglicher Plan war, zunächst auf den Geigelstein zu gehen, dann zur Priener Hütte abfahren, evtl. Mühlhornwand noch mitnehmen und von der Hütte zum Breitenstein. Da der Aufstieg zum Geigelstein aber schon fast aper ist (zwei Kollegen vor uns sind auf dem letzten Schneeband hoch und auch wieder runter), und man vom Sattel bis zum Gipfel durch die Latschen wieder hätte tragen müssen, haben wir entschieden, es beim Breitenstein, der in der Nordflanke noch sehr viel Schnee hat (1-2 Meter würde ich schätzen), zu belassen und dafür dort zwei Mal hochzugehen. Erste Abfahrt über den "Hirschen", zweite über die Aufstiegsroute. Beiden Abfahrten waren (für die aktuellen Temperaturen) ziemlich fein - weicher, aber gut fahrbarer Schnee, wenig Boller, kein Steinkontakt. Die Aussicht am Gipfel war wie immer einfach herrlich und windstill war es auch.

    Auf den Geigelstein sind später vor allem Wanderer gegangen, was heute auch sinniger war, als die Ski irgendwie hochzuwuchten.


    Prognose: Wenn wie angesagt jetzt nochmals ein kräftiger Neuschneeschub kommt, sollte man berücksichtigen, dass fast die gesamte Abfahrt vom Geigelstein keine Unterlage mehr hat. Die Westabfahrt zur Priener Hütte konnte ich nicht ganz einsehen, aber da wird schon noch was liegen. Mühlhornwand hat genug Schnee.


    Bilder:


    1: Wenn eine Skitour so losgeht, weiß man, dass der Andrang sich in Grenzen halten wird.

    2: Hier kann angefellt werden.

    3: Blick zum Geigestein-Aufstieg

    4: Da schauts am Breitenstein scho eher nach Skifahren aus.

    5: Im Hirschen

    6: 2. Abfahrt

    7: Am Gipfel

    Ich bin heute ohne große Erwartungen an die Schneequalität zum Traithen aufgebrochen, weil die Tour landschaftlich einfach schön ist. Der Aufstieg ging gut ohne Harscheisen, die Spur war auch um 9 schon weich, da es in der Nacht erwartungsgemäß nicht durchgefroren hatte.

    Die Abfahrt war dann aber sehr bescheiden, da die gesamte Nordflanke mit Nassschnee-Bollern übersäht ist - "Überlebensskifahren" trifft es wohl ganz gut... Ich bin am Unternberger Joch eingefahren; laut anderen Tourengehern geht die Abfahrt vom Traithen-Gipfel durch die Latschen (anfangs West) etwas besser. Die Abfahrt vom Unternberger nach rechts in das Kar unter dem Steilner Joch muss hingegen echt grausig gewesen sein, weil dort im Schatten die Boller auch noch gefroren sind. Stopselzieher war okay.

    Wie komme ich zur Gefahreneinschätzung "erheblich"?

    1. Wegen der schwierigen Abfahrtsbedingungen, da verdreht es einem schnell mal das Knie.

    2. Zwar ist am Traithen aufgrund des Latschenbewuchses nicht zu erwarten, dass der ganze Hang als Nassschneelawine daherkommt, aber wenn man zu spät dran ist, kann man durchaus von den Bollern "abgeräumt" werden. Die sind zum Teil echt ziemlich groß. Heute sind auch um 12 noch Leute an der Rosengasse gestartet.


    Prognose: Kann man sich morgen echt schenken.


    Sonstiges: Der Traithen ist ganz grundsätzlich keine Anfänger-Skitour. Der Aufstieg ist mehr oder weniger ein Spitzkehren-Festival - diese und auch die Kickkehren in den Latschenbereichen sollten schon sicher beherrscht werden. Einer der "Traithen-Spezialisten", den ich heute getroffen habe, meinte "Es is scho da Wahnsinn, wer heier oller moant, dass a an Droathen auffe muass". Ich will da jetzt nicht oberlehrerhaft daherkommen, aber obige Aussage konnte ich heute auch gut nachvollziehen: Ich habe bei den ersten Spitzkehren einen Tourengeher überholt, der offensichtlich noch nie in seinem Leben eine solche gemacht hatte. Zunächst habe ich versucht, ihm einen Crashkurs zu geben, aber er konnte das nicht wirklich umsetzen. Meinen Rat, angesichts der zunehmenden Steilheit des Geländes lieber umzukehren, hat er dann angenommen.

    Ach ja: Obacht mit den Latschen... Ich hab bei der kurzen Zwischenabfahrt auf Fellen vor dem Sattel beim Steilner Joch richtig schön mit der Skispitze eingefädelt und einen sehenswerten Salto geschlagen. Erfreulicherweise waren auch etwa 10 Zuschauer da, sodass meinem Maleur die gebührende Aufmerksamkeit zu Teil wurde

    .


    Stille und Einsamkeit im Sittersbachtal


    "Bombige Verhältnisse im Sittersbachtal, mit Skiern vom PP möglich!" Das hätte man am Samstag noch schreiben können, heute aber nicht mehr. Im Kar ist der Schnee zwar noch ziemlich fein, aber der Weg dorthin gestaltet sich etwas mühselig, da man die Ski zunächst etwa 1,5 Stunden hochtragen muss. Ich hätte nicht gedacht, dass es schon so weit nach oben ausgeapert ist und auch die Einheimischen, die wir getroffen haben, waren da etwas überrascht. Am PP meinte einer, er rechne mit maximal einer halben Stunde Tragezeit, da am Samstag noch eine Abfahrt bis fast zum Auto möglich war. Mit einem Radl kann man sich - jedenfalls, wenn man sich an die Regeln hält - den Zustieg nicht wesentlich erleichtern, da der Weg nach etwa 20 Gehminuten für Radfahrer gesperrt ist. Der obere Teil der Tragestrecke ist recht steil und sehr rutschig, was vor allem im Abstieg unangenehm ist. Wir sind gottseidank mit Wanderschuhen gestartet und haben die Skischuhe erst später angezogen.

    Der Skiaufstieg ging dann sehr gut; aufgrund der weichen Verhältnisse waren keine Harscheisen notwenig. Zunächst sind wir auf das Steintalhörndl und dort in feinem Firn (um 13 Uhr) abgefahren. Echt geil! Der untere Teil des Südwesthanges hat aber schon sehr wenig Schnee, sodass hier nurmehr eine schmale und steile Rinne (ca. 40 Grad) den Zugang in den breiten oberen Hang vermittelt: Spitzkehren-Festival mit ca. 40 Stück auf 100 Höhenmetern.

    Damit sich die ganze Sache trotz der vielen Tragerei auch lohnt, sind wir anschließend noch zur Hochfeldscharte hinauf - auf dieser Seite des Kars (Nordwest) liegt noch deutlich mehr Schnee - schöne Abfahrt. Nicht verschweigen möchte ich aber, dass der Weg von der Karschwelle durch den Wald zum "Schuhdepot" ein arges Gemurkse in schlechtem Schnee durch viele bucklige Engstellen ist.


    Prognose: Falls es nächste Woche nochmals schneien sollte, ist nicht zwangsläufig davon auszugehen, dass sich die Tragstrecke wesentlich verringert.


    Fazit: Auch wenn es sich im Bericht vielleicht nicht so anhört, hatten wir heute viel Spaß und einen tollen Tag bei Traumwetter in einer phantastischen, einsamen Umgebung. Grundsätzlich ist die Tour aber wohl nur noch etwas für "Fanatiker".


    Bilder:

    1: Südwestflanke des Steintalhörndls. Wir sind durch die rechte Rinne aufgestiegen und abgefahren.

    2: In der steilen Rinne.

    3/4: Perfekter Firn

    5: Ausblick von der Hochfeldscharte. Der Loferer Seilergraben (Bildmitte und dann links) schaut super aus! Wie es mit Schnee im Wimbachgries ausschaut, weiß ich aber leider nicht.

    6: Abfahrt von der Scharte

    7: Der Preis für den schönen Tag.

    8: Eine Entführung konnten wir mit knapper Not abwehren.

    Servus Bernhard.

    Ich bin vom neuen Erscheinungsbild sehr begeistert und gratuliere Dir dazu. Ein paar der neuen Features hab ich mir schon angeschaut, die anderen werde ich im Laufe der Zeit sicher auch ausprobieren.

    Ich wünsche Dir, dass du nach diesem Mammut-Projekt, von dem wir Benutzer alle profitieren dürfen, auch wieder mehr Zeit findest, selbst "richtig" in den Bergen unterwegs zu sein - ned, dass du irgendwann den Spitznamen "Rosskopf-Bernhard" oder so kriegst... ;)

    Oiso: :thumbup::thumbup::thumbup:

    Wir haben heute einen wirklich wunderbaren Tag im Watzmann-Kar verbracht. Los ging es gegen 9 Uhr, was unter der Woche - wenn man sich nicht um einen PP sorgen muss - eine sehr gute Wahl ist, da man so wie wir dann auf Harscheisen verzichten kann, weil der Schnee schon weich genug ist. Auch das steile, mittlerweile mit beindruckenden Buckeln geschmückte Waldstück geht gut, wenn man möglichst nicht durch die Schneise, sondern im Wald aufsteigt. Zuerst sind wir zum 3. Watzmannkind und nach der ersten Abfahrt in der Kargrund gleich noch zwei Mal zur Skischarte hoch. Die Abfahrt vom 3. Kind ist gut, aber die von der Skischarte einfach in jeder Hinsicht viel schöner: steiler und besserer Schnee (Firn und sogar noch ein bisserl Pulver im Bereich des Watzmann-Gletschers). Die zuvor angesprochene Buckelpiste war am Nachmittag (gegen 16 Uhr) ebenfalls sehr geschmeidig, da der Schnee hier leicht bremsend war, was aber eigentlich optimal ist, um stressfrei durchschwingen zu können. Ein paar wenige ganz Frühe, die schon gegen 10 hier fuhren, taten sich da deutlich härter.

    Gegenüber dem schönen Bericht von Denise am Sonntag hat sich die Tragestrecke auf etwa 30 Minuten verdoppelt. In der Abfahrt wird es aber nach der Benzinkurve schon wirklich dünn. Ich denke, dass man morgen vielleicht noch ungefähr bis zur Abzweigung der Forststraße nach Hammerstiel abfahren kann, übermorgen aber wohl nicht mehr. Dann ist es vielleicht sinnvoller mit dem Radl bis zur Kurve zu strampeln. Oben wird es noch länger gut gehen.

    Bezüglich Lawinengefahr heute bombensicher. Ein beeindruckendes visuelles und akustisches Erlebnis sind die vielen Lawinen, die die Watzmann-Ostwand hinunterfegen.

    Es waren so 50-60 Leute im Kar unterwegs.



    Bilder:


    1: Im Kargrund; in der Mitte das 4. Kind - links davon geht es zum 3., rechts zum 5. und zur Skischarte

    2: Einsamer Weg zur Scharte

    3: Blick von der Scharte zu den Kindern 5 ,4 und 3

    4: Vor der Watzmann-Ostwand

    5: Abfahrt im Firn

    6/7: Im Aufstieg zur Scharte

    8: Sakrisch warm war´s am Nachmittag

    9: Mid soiche Buckln konn unsa scheena Lochgraben am Spitzing ned midhoitn!



    Gipfel und Höhe: Hoher Fricken (1980), Bischof (2033), Oberer Rißkopf (2049)


    Gebirge: Estergebirge


    Art der Tour: Skitour


    Datum der Tour: 28.03.21


    Ausgangspunkt: PP Wankbahn


    Tourenverhältnisse: Feine Frühjahrsbedingungen. Los ging es zwar a bisserl zaach, denn die Forststraße ist bis zur Esterbergalm geräumt, was etwa eine Stunden Skitragen bedeutet. Einigen Mitaspiranten war das zuviel, sodass sie schon nach kurzer Zeit wieder umdrehten. Wir waren aber voll motiviert und wurden durch tolle Firnabfahrten auch reich belohnt. Zunächst ging es auf den Hohen Fricken, von wo wir nicht über den Aufstiegsweg, sondern, zunächst knapp unterhalb des Kammes schrägfahrend, über die Südost-Flanke abfuhren, bis wir auf die Spur zum Bischof trafen. Die Abfahrt von diesem über den 700 Meter hohen Südhang war sicher das Glanzlicht der Tour. Danach wurde wieder angefellt und es ging weiter zur Weilheimer Hütte. Eigentlich war der Große Krottenkopf geplant, dessen Nordwestflanke zeitlich für uns passend aufgefirnt hätte, doch sahen wir bei der Hütte, dass der Hang stark abgeblasen ist und entschieden uns daher spontan für den deutlich schneereicheren Rißkopf, wo wir wiederum über eine Südflanke abfuhren. Bei den ersten beiden Abfahrten haben wir den optimalen Zeitpunkt erwischt, da oben erst ein schöner harter Deckel war, der nach unten hin immer firniger wurde. Bei der Fahrt vom Rißkopf waren wir etwas spät dran, sodass es teils schon recht tief und sulzig wurde, sich aber immer noch passabel fahren ließ.


    Die einzelnen Uhrzeiten: Fricken 11 Uhr, Bischof 12 Uhr, Rißkopf 15 Uhr


    Gefahreneinschätzung: Keine offensichtliche Lawinengefahr, keine Schneemäuler oder ähnliches. Heute keine Harscheisen notwendig


    Exposition der Route: überwiegend Süd


    Prognose: Wird wohl noch einige Tage ähnlich bleiben, da oben einiges an Schnee liegt. Ich vermute, dass die optimalen Zeitpunkte für guten Firn in den nächsten Tagen, die ja noch wärmer werden sollen, eher früher als heute sind. Vielleicht sollte man so eine Stunde früher als wir starten (7.30 heute). Die Forstraße von der Esterbergalm bis zur Materialseilbahn der Weilheimer Hütte könnte aber in zwei bis drei Tagen ein paar kleinere Unterbrechungsstellen aufweisen.


    Sonstiges: Ein Radl wäre bis zur Alm natürlich hilfreich. Im ganzen Gebiet waren heute maximal 10 Leute unterwegs. Nach dem Bischof waren wir völlig allein.


    Bilder / GPS-Track:
    1: Am Fricken
    2: Äußerst aussichtsreich geht es über den Kamm zum Bischof.
    3: Blick in dem 700-Meter-Hang
    4: Nordhang des Bischof (sicher auch eine schöne Abfahrt) vom Rißkopf aus.
    5: fantastisches Panorama am Rißkopf
    6: totale Einsamkeit.
    7: Traumfirn


    Gipfel und Höhe: Großer (1852) und Kleiner Traithen (1722)



    Gebirge: Mangfallgebirge



    Art der Tour: Skitour



    Datum der Tour: 26.03.21



    Ausgangspunkt: Rosengasse (4 Euro); Hinweis: Wenn man von Brannenburg oder Oberaudorf zur Rosengassen möchte, muss man etwa 10 Minuten Umweg in Kauf nehmen, da die kleine Straße wegen Brückenschäden mittlerweil komplett gesperrt ist. Es wird über Grafenherberge umgeleitet.



    Tourenverhältnisse: Sehr gut. Mehr als genug Schnee und teilweise sogar noch Pulver. Ich bin von der Rosengasse über das Steilner Joch zum Gipfel. Die Spur ist super angelegt und ließ sich heute ohne Harscheisen gehen. Allerdings bin ich auch erst um 10 Uhr los und da war die Sonne dann schon im Hang - bei früherem Start wird man die Harschis wohl brauchen. Ich hatte ein bisserl auf den Traithen-Südhang mit anschließendem Wiederaufstieg spekuliert, aber da sind die meisten Latschen schon wieder aus dem Schnee raus und - eingedenk des Beitrags eines Mitforisten vom Februar - verzichtete ich auf ein "Latschen-Massaker". Der Traithen bietet ja auf der Nordseite auch so eine Fülle an lohnenden Abfahrten. Ich bin am Unternberger Joch eingefahren - zwar etwas zerfahren, aber noch schön pulvrig. Anschließend ging es zur einsamen Mittagspause auf den Kleinen Traithen (skifahrerisch nicht lohnend). Talabfahrt über den "Stopselzieher" (skifahrerisch sehr lohnend): Buckelpiste vom Feinsten, nicht hart, sondern pulvrig.



    Gefahreneinschätzung: Keine Lawinengefahr und auch keine Abrutschgefahr im Aufstieg (ist am Traithen ja nicht immer so...).



    Exposition der Route: überwiegend Nord



    Prognose: Wird grundsätzlich sicher noch einige Zeit lohnend sein. Morgen wohl wetterbedingt nicht empfehlenswert; am Sonntag wird man recht früh dran sein müssen, wenn man einen PP an der Rosengasse will.



    Sonstiges: Immer wieder eine feine Sache, da Traithen.



    Bilder / GPS-Track:


    1: Am Kamm ist die Aussicht phänomenal
    2: Da Erste war i heid ned...
    3: Gute Übersicht über die Abfahrtsmöglichkeiten
    4: Im Stopselzieher; man kann gut erkennen, dass es nicht eisig ist.


    Gipfel und Höhe: Geigelstein (1808), Breitenstein (1661)


    Gebirge: Chiemgauer


    Art der Tour: Skitour


    Datum der Tour: 24.03.21


    Ausgangspunkt: Geigelsteinbahn Ettenhausen (2 Euro)


    Tourenverhältnisse: Sehr gut! Ich bin heute erst gegen Mittag gestartet, was sich aber letzlich als gar keine so schlechte Wahl erwies, da ich sozusagen von den Schneeverhältnissen zu einer sehr attraktiven Routenwahl "gezwungen" wurde. Vom PP geht es gleich mit Skiern über die ehemalige Piste hoch. Bei dem tiefen und sulzigen Schnee oberhalb der Wirtsalm (ging aber im Aufstieg super) war mir schnell klar, dass ich sicher nicht über die Aufstiegsroute abfahre. Am Gipfel angekommen wurde auch das Platt (steile ostseitige Direktabfahrt) als nicht lohnend (stark zerfahren,sulzig, viele Schneebollern) verworfen, um alsdann die Westabfahrt zur Priener Hütte in Angriff zu nehmen. Und da hab ich genau den richtigen Zeitpunkt (ca. 14 Uhr) getroffen: Nach etwa 100 Höhenmetern im feinsten Pulver ging es wirklich nahtlos in perfekten Firn über. Die Latschen am Gipfel sind übrigens komplett eingeschneit. Bei der Hütte hab ich wieder aufgefellt und bin einer Spur gefolgt, von der ich dachte, sie führe mich zum Breitenstein - sie endete aber in einer Scharte, von der aus es nicht direkt zum Gipfel ging. Mit einer kurzen Zwischenabfahrt gelangte ich zur nordseitigen Aufstiegsspur des Breitenstein. Um direkt auf den Breitenstein zu kommen, müsste man an der Priener Hütte noch ein Stückerl nach links/Süden. Abfahrt vom Breitenstein über die Nordrinne, den "Hirschen": Oben natürlich schon gut verspurt, bei rechtzeitigen Ausfahren aus der Hauptrinne (in meinem Fall nach rechts), aber noch schöne Schwünge in unberührtem Pulver. Diese Abfahrt ist einfach immer wieder geil! Talabfahrt von der Wuhrsteinalm bestens eingefahrene und spaßige Buckelpiste.




    Gefahreneinschätzung: Geringe Lawinengefahr heute; im Laufe des Nachmittags zeigten sich aber die ersten Schneemäuler am Kamm zwischen Geigel- und Breitenstein. Die gängigen Abfahrten/Aufstiege sind aber nicht betroffen.


    Die Nordrinne vom Breitenstein ist wirklich sehr steil (etwas über 40 Grad), genau im steilsten Teil auch recht eng und durch die vielen Befahrungen bucklig. Von oben schaut die Einfahrt harmlos aus, aber genau danach geht es dann zur Sache. Um hier Spaß zu haben, sollte man schon ned bloß a bisserl Skifahren können...Das ist wirklich nicht arrogant gemeint, aber ich habe während meines Aufstiegs einige Leute beobachtet, die sich da offensichtich heruntergefürchtet haben, weil sie gemerkt haben, dass ein Sturz schnell auch in den Felsen enden kann - ganz zaghaftes Querfahren, irgendwie mit Schneepflug-Umsteigerei ums Eck, Rudern etc. Vor Jahren ging es mir bei meiner ersten Befahrung des Hirschen übrigens nicht anders - da hatte ich eigentlich auch noch nicht das nötige Können und weiß noch, wie mir da die Düse ging...


    Exposition der Route: alle


    Prognose: Mit Pulver wird es wohl bald vorbei sein, aber mit richtigem Timing wird man noch einige Zeit ein Firnvergnügen erleben. Schnee ist genug da - nur ganz unten könnte es bald eine kurze Tragestrecke geben.



    Sonstiges: Mühlhornwand schaut auch super aus.




    Bilder / GPS-Track:


    1: Wuhrsteinalm und Breitenstein
    2: Aufstiegsspur zum Breitenstein
    3/4/5: Den Geigelstein als phänomenalen Aussichtsberg zu rühmen, hieße Eulen nach Athen tragen...
    6: Einfach ein Traum
    7: Etwas links Bildmitte ein Schneemaul
    8: Breitenstein Nordrinne ("Hirsch")


    Gipfel und Höhe: Farrenpoint (1273), Rampoldplatte (1422)


    Gebirge: Mangfallgebirge


    Art der Tour: Skitour


    Datum der Tour: 23.03.21


    Ausgangspunkt: Brannenburg, PP in der Nähe des Gasthaus Kogl (kostenlos)


    Tourenverhältnisse: Recht gut. Ich wollte heut noch mal eine Tour machen, die aufgrund des niedrigen Ausgangspunkts (670m) bald nicht mehr geht bzw. lohnend ist. Route: Schlipfgrubalm - Farrenpoint - Walchalm - Schuhbräualm - Rampoldplatte - Abfahrt direkt vom Gipfel über den Osthang. Am Vormittag kam die Sonne eine Zeit lang raus, sodass der Schnee schon teilweise pappig wurde. Der Osthang ließ sich aber im schweren Pulver noch sehr gut fahren. Den Mitterberg, den man ja auf der Reibn auch noch mitnehmen kann, habe ich ausgelassen, weil er stark abgeblasen ist.


    Gefahreneinschätzung: Keine außer kalte Gnackwatschn im Wald durch herabfallenden Schnee.


    Exposition der Route: alle


    Prognose: Wird schnell deutlich schlechter werden. Den Farrenpoint kann man sich eigentlich sparen, da der Hang oberhalb der Walchalm schon heute zu wenig Schnee hatte und bald ausapern wird. Auch auf der Straße zur Schlipfgrubalm taut es stark. Die letzten Meter habe ich die Ski zum Auto getragen. Die Tragestrecke wird hier sicher bald deutlich länger werden. Rampoldplatte an sich sollte noch eine Weile gehen. (Vielleicht hat die Forststraße zur Lechneralm über das Breitenberghaus - Ausgangspunkt dann St. Margarethen - ja mehr Schnee.)


    Sonstiges: Vom Farrenpoint soll es sich gut nach Kutterling rodeln lassen (ist aber ziemlich steil...).


    1: Kurz vor dem Farrenpoint-Gipfel
    2: Blick zur Rampoldplatte
    3: Einfahrt in den Osthang
    4: Wenn man sich nach den ersten Bäumen rechts hält, gelangt man in diesen schönen Hang.
    5: Schwerer, aber gut fahrbarer Schnee


    Gipfel und Höhe: Abereck (1461), Heuraffelkopf (1504), Predigtstuhl (1494), Klausenberg (1554), Zinnenberg (1461)



    Gebirge: Chiemgauer



    Art der Tour: Skitour



    Datum der Tour: 18.-21.03



    Ausgangspunkt: Frasdorf, PP Lederstube (2 Euro oder hinter dem Dixie Klo = PP der Frasdorfer Hütte kostenlos)



    Tourenverhältnisse: Unbeschreiblich fein (wie ja überall dieses Wochenende). Der Donnerstag und der Samstag waren die absoluten Sahne-Tage, aber auch Freitag und heute würde man ohne den Vergleich zu den beiden anderen Tagen als sensationell einstufen. Heute waren halt schon viele Spuren von gestern drin und am Freitag hat die Sonneneinstrahlung den Schnee in einigen Hängen leicht pappig gemacht. Aber der Samstag, der Samstag... ich habe nur sehr selten solch erlesenen Pulver fahren dürfen. Im Wetterbericht hatten sie wohl schlicht eine Null vergessen - da war ja die Rede von 5-10cm Neuschnee; im Kessel zwischen Heuraffelkopf und Predigtstuhl hatte es aber über Nacht mindestens einen halben Meter hereingeflockt. Bei den Abfahrten sind wir oft bis zum Bauch, manchmal bis zur Brust durch das fluffige Weiß geglitten. Wir waren die letzten vier Tage hier unterwegs und haben immer wieder neue Varianten gefunden. Auch Feichteck, Karkopf und Hochries könnten auf verschiedenen Routen in eine schöne Reibn eingebunden werden, aber wir haben uns zwischen Abereck und Zinnenberg auch so schon genug ausgetobt.



    Gefahreneinschätzung: Hängt stark von der Exposition ab. Der Kessel zwischen Abereck/Heuraffelkopf und Predigtstuhl gilt eigentlich als völlig sicher (und ist es meiner Einschätzung nach auch). Wir haben mit einem Tourengeher gesprochen, der eine der Almen dort seit 40 Jahren bewartet: Er sagte, dass es dort eigentlich nie Lawinen gibt, zum ersten Mal hat er heuer im Januar nach den starken Schneefällen welche beobachtet - das müssen seiner Meinung nach wohl sehr speziell ungünstige Bedingungen gewesen sein. Die meist baumfreien Ost- und Südhänge am Kamm zwischen Abereck und Klausenberg sind demgegenüber häufig "lahnig" und mit Vorsicht zu beurteilen. Die "Klausen Nord" sollte man nur bei bei absolut sicheren Verhältnissen befahren.


    An der Hochries gab es heute auf der Südseite (Richtung Trockenbachtal) eine größere Lawine, bei der nach letzten Meldungen aber keine Personen beteiligt waren.


    Exposition der Route: alle



    Prognose: Wird morgen nochmal besser, danach mal schauen, wie warm es wird.



    Sonstiges: Der beschriebene Tourenbereich empfiehlt sich meiner Meinung nach bei Pulver- (oder Firnverhältnissen) vor allem für kondtionsstarke Skifahrer, die mehrfach zu den Gipfeln aufsteigen. Die Hänge zwischen Heuraffelkopf und Klausenberg sind alle recht kurz (zwischen 150 und 250 Höhenmeter), aber sehr lohnend und variantenreich. Wenn man hingegen nur zum Abereck oder Heuraffelkopf aufsteigt, zu den Abergalmen abfährt, auf den Predigtstuhl steigt (ca. 1000 Höhenmeter) und sich dann auf den Rückweg macht, hat man vielleicht 300-400 Höhenmeter lohnendes Skigelände, da die Talabfahrt etwa ab Höhe der Laubensteinalmen (1300m) bis zum PP (700m) größtenteils in der Aufstiegsspur verläuft, wobei man in den Flachstücken immer wieder kräftig anschieben muss. Für diesen 600 Höhenmeter benötigt man so 20-30 Minuten.


    Als Fazit: Für den versierten Skifahrer ist hier alles geboten: Vom freien Pulverhang über rassige Waldschneißen bis zum genialen Baumslalom im zauberhaft verschneiten Fichtenwald.


    Bilder / GPS-Track:


    1: Zauberwald am Heuraffelkopf
    2: In der "Nikolai"-Abfahrt
    3: Impressionen am Abereck
    4: Anpassung ans Gelände...
    5: Alles fein gespurt
    6/7: Es war so genial wie es ausschaut
    8: Kurz vor der (verfallenen) Klausenhütte
    9/10: Halos am Predigtstuhl; wir wussten manchmal auch nicht mehr, ob das alles real ist....


    Gipfel und Höhe: Abereck (1461), Heuraffelkopf (1504), Predigtstuhl (1494)


    Gebirge: Chiemgauer


    Art der Tour: Skitour


    Datum der Tour: 18.03.21


    Ausgangspunkt: PP Lederstube bei Frasdorf


    Tourenverhältnisse: Einfach zauberhaft! Wenn Bernhard in seinem heutigen Beitrag von den besten Verhältnissen der Saison spricht, dann ist dem nur zuzustimmen. Seit Montag ist es ja super, aber es wird wirklich jeden Tag noch besser und besser.


    Aufstieg und Abfahrt sind vom PP (ca.700m) aus mit Skiern möglich. Die Straße wurde zwar heute morgen bis zum Zeller Bauern geräumt, aber es reicht trotzdem zum vorsichtigen Runterfahren. Die Schneehöhe steigt dann schnell an und oben liegt sehr viel von dem weißen Gold. Eigentlich wollten wir noch weiter zum Klausenberg und später auf die Hochries, aber wir sind dann einfach im Kessel zwischen Heuraffelkopf und Predigtstuhl geblieben, weil der Schnee vor erlesenster Qualität war. Insgesamt haben wir 11 Abfahrten gemacht - das sagt eigentlich schon alles.


    Gefahreneinschätzung: Hier und heute gar keine Lawinengefahr. Mein Eindruck ist, dass sich der Neuschnee im Kessel schon sehr gut gesetzt hat. Die oberen 30cm Pulver waren zudem ganz fluffig und ungebunden. In steilen Osthängen, zum Beispiel am Heuraffelkopf, würde ich aber (wegen Triebschnee, den man nicht mehr sieht, weil die letzten Schneefälle ohne Windeinfluss waren) eine deutlich höhere Gefahr vermuten - wir sind da jedenfalls nicht reingefahren.


    Exposition der Route: vorwiegend Nord


    Prognose: Sollte super bleiben, außer der Schnee bekommt zu viel Sonne ab. Heute hat die Sonne nur hin und wieder kurz vorbeigeschaut, aber da hat man gleich gemerkt, dass die Strahlung bereits ausreicht, um den Schnee in kurzer Zeit negativ zu beeinflussen.


    Sonstiges: Den Champagner homma heid mehr oder weniger alloa ausgsuffa, weil ned mehra wia 10 Hanseln und Hanselinnen unterwegs warn!


    Bilder / GPS-Track:


    Hinweis: De Buidln vermitteln vielleicht den Eindruck, die Sonne habe
    fast den ganzen Tagen geschienen. Es war insgesamt aber maximal eine
    halbe Stunde. Die Fotos bei Sonnenschein sind aber natürlich schöner als
    die ohne und daher hier "überrepräsentiert".
    1: Am Abereck
    2: Kurz vor dem Predigtstuhl-Gipfel
    3/4: Wer da ned glücklich is, der werd´s nia wern.
    5: Die einzige Lawine heute: Dachlawine bei der Bergwacht-Hütte
    6: Abereck
    7: Einfach irre...
    8/9: Bei dieser Fotosequenz hat das Timing zwar nicht ganz gestimmt,
    aber mir gefallen sie trotzdem sehr. Bild 9 (bitte anklicken, um es ganz
    zu sehen) ist eine Millisekunde zu spät aufgenommen... aber der
    Puiver...