Beiträge von Andreas84

    Ich bin heute Nachmittag auf die Seekarlspitze im Rofan. Anstieg bis zur Erfurter Hütte auf größtenteils präparierter Piste (Saisonstart ist hier am Samstag), danach weiter im freien Gelände. Im Rofan hat es leider der Schneebeschaffenheit (auch in schattigsten Lagen kein Pulver mehr, sondern harter Deckel) nach zu urteilen auch bis ganz oben geregnet. Die Abfahrt kurz vor Sonnenuntergang war ganz okay: Den Schnee würde ich als sulzig mit einer leichten Kruste beschreiben - wenigstens kein Bruchharsch. Mit vorsichtiger Fahrweise lässt sich Steinkontakt vermeiden. Die Piste im Skigebiet war zwar ziemlich hart, aber gut fahrbar.

    Los war im Gelände heute gar nichts. Früher am Tag sind zwei Leute vor mir auf die Seekarlspitze, aber ansonsten ist das gesamte Rofan unverspurt.


    Bilder:


    Die herrlichen landschaftlichen Eindrücke überwogen heute gegenüber dem Skispaß deutlich!


    Ein unbekanntes, aber feines Skitourenjuwel


    Wer kennt eam ned, an Proxenstand? Oder seinen Nachbarn, den Gratzenkopf! Hat nicht sogar Reinhold Messner diesen alpinen Klassikern Werke wie "Sturm am Proxenstand" oder "Gratzenkopf - Göttin des Türkis" gewidmet?

    Na, Scherz beiseite - diese beiden Gipfel sind im bayerischen Raum wohl nahezu unbekannt, handelt es sich doch um genuine Einheimischen-Skitouren der Schwazer Bergfexen. Wir waren gestern am Proxenstand und echt begeistert von der schönen Tour, die in jeder Hinsicht vielfältigste Möglichkeiten bietet. Ich bin mit den Skier hoch und meine Freundin auf Schneeschuhen - das Gelände eignet sich für beides bestens.

    Der Aufstieg vom auf 1200 Metern liegenden PP erfolgt zunächst auf einer präparierten Rodelbahn, die aber durch den Wald abgekürzt werden kann - hier gibt es diverse Möglichkeiten, die meist auch alle angespurt sind. Wichtig ist es nur, sich bei den Schildern immer Richtung Proxenstand zu halten. Etwa bei Halbzeit kommt ein Schild, das nach rechts auf der Forststraße weiter zur Proxenalm weist, nach links aber zum Proxenstand: Hier links! (rechts ginge theoretisch auch, aber dann müsste man zum Gipfel über die enorm steile Waldschneise hoch, die ich abgefahren bin - dazu später mehr). Nun geht es erst durch dichten, später lichten Wald zum Gipfel (Kreuz, aber an sich wenig markant). Und wo ich da oben gestanden bin, hab ich mir einfach nur gedacht "Ja, spinnt da Beppi! Wos san na des für gewaltige Hänge!" Vom Proxenstand verläuft nämlich ein Kamm zum Gratzenkopf, an dem nordseitig sehr steile (über 40 Grad), freie Flanken einige hundert Höhenmeter hinunterziehen, gekrönt vom großen Nordkar des Gratzenkopfes. Die waren gestern natürlich absolut Tabu, zumal in besagtem Kar auch schon eine Lawine abgegangen war. Es waren auch zwei Bergführer am Weg und auch die sind da nicht "runtergestochen"...

    Gescheite Fotos dieser Flanken habe ich leider nicht, weil ich, um diese zu erhalten, in die lawinösen Hänge reinsteigen hätte müssen - und dann wäre es mir wohl so ergangen, wie dem Tourengeher am Schönberg (siehe Beitrag im Forum).

    Wie auch immer: Der Anstiegsweg ist skifahrerisch nicht attraktiv, doch gibt es da ja noch besagte Waldschneise (westexponiert). Am Gipfel schallt man die Ski an und fährt den Kamm entgegen der Aufstiegrichtung wenige Meter (nicht bis in die Senke) ab, hält sich rechts und kommt dadurch in die Schneise. Diese Abfahrt war schlicht sensationell: Sehr steil (sicher bis 40 Grad, 1m Pulver) und dennoch total sicher. Ich gebe aber zu, dass ich da vielleicht nicht reingefahren wäre, wenn nicht einer der Bergführer zuerst gefahren wäre. Meine Freundin ist mit den Schneeschuhen natürlich auf der Anstiegsroute runter, auf die man auch bei der Schneisenabfahrt trifft.

    Fazit: Bei Verhältnissen, die lawinentechnisch günstiger sind als zurzeit, bietet das Tourengebiet Proxenstand - Gratzenkopf - Kellerjoch fantastische Skitourenerlebnisse, die denen von Hochfügen in nichts nachstehen und auch in Sachen Anfahrtszeit gleichwertig sind.


    Bilder:


    S war eh lei a vulle Traum!


    Heute Nachmittag wollt ich noch schnell auf Tour und mal schauen, wie sich Regen und Wärme ausgewirkt haben.

    Es hat am Spitzing bis ganz hinauf geregnet und dementsprechend mäßig sind die Schneebedingungen: Abseits der pistenähnlich eingefahrenen Routen sehr schwerer Nassschnee. Die Taubensteinabfahrt fährt sich aber wirklich gut und auch durch den Lochgraben läuft es zügig. Eigentlich wollte ich auf den Rauhkopf, aber da sind am Wochenende weniger Leute gefahren als ich dachte, weshalb ich zum Tanzeck rüber bin, wo es deutlich besser geht.

    Wenn es in den Nacht friert, gibt´s morgen wohl besten Harsch...


    Bilder:


    Klassiker: Den falschen Spuren nachlaufen


    Ich dachte mir, der Luderstein ist so eine typische Einheimschen-Skitour und wenn da eine Spur ist, dann muss man einfach nur dieser folgen - des werd dann scho passn.

    Bis zur Hechenblaikeralm war das auch so, aber danach ging's eine Stunde lang durch ein zum Skifahren völlig unbrauchbares Gelände bis sich das Ganze am Gipfel aufklärte: Gespurt hatten Leute aus Traunstein und denen waren einige andere (aus der Oberpfalz und Innsbruck), die wie ich auch zum ersten Mal hier waren, einfach nachgelaufen...

    Abfahrt über die richtige Route bis zur Lindlalm (ca 1400m) - skifahrerisch nicht sonderlich lohnend, da zum Teil durch eine etwas hackelige Waldschneise. Ich hab dennoch wieder aufgefellt, um zu schauen, ob es da nicht dich lohnendere Varianten gibt. Antwort: Ja. Wenn man vom Gipfel direkt nach Norden abfährt, gelangt man zunächst in schönen, lichten Wald und dann auf freie Almwiesen, was letztlich einen nette 400 Höhenmeter-Abfahrt ergibt. Man kommt dabei bei einer Forststraße heraus, die in wenigen Minuten zur Lindlalm zurückführt.

    Ich bin anschließend gleich nochmal hoch.

    Verhältnisse: Pulver von oben bis unten.

    Die Tour ist sehr sehr lawinensicher, da es bis auf eine Querung unter einem kleinen Steilhang kurz vor dem Gipfel (kann im Wald umgangen werden) vom Gelände her einfach zu flach ist. Skifahrerisch ist es daher natürlich auch nicht der Oberhammer, aber doch ganz nett an Tagen wie heute.


    Bilder:


    1: Für die Tour typischer, flacher Hang.

    2/3: Nette Schwüngerl im Wald.

    4: Die Wildsau-Hütte, mit Schweinskopf an der Wand...


    Route => Skitour Abereck Klausenberg Runde


    Pulvergeschenk für's Geburtstagskind


    Am heutigen Geburtstag meiner Tourenpartnerin Claudia haben wir auf der Predigtstuhl-Reibn (mal wieder) sensationelle Verhältnisse angetroffen! Vom PP aus geht es hoch und runter komplett ohne Steinkontakt mit Ski an den Füßen. Und ab dem Abereck liegt einfach massivst Schnee. Wir waren heut den ganzen Tag oben und haben diverse Varianten am Predigtstuhl befahren, z.B. Große und Kleine Nikolai. Nicht mal die Zeit für eine Pause haben wir uns genommen, weil's so genial war...

    Zur Lawinenlage: Alle unsere Abfahrten (nord- und westexponiert) waren aus meiner Sicht total sicher: fluffiger, völlig ungebundener Pulver, der ohne Windeinfluss gefallen ist. Anders schaut es bei den Osthängen aus, in denen viel Triebschnee lagert und sich Gleitschneemäuler sowie spontane Lawinenabgänge zeigen. Klausen Ost ist zum Beispiel schon ziemlich ramponiert (siehe Bild). Das mit den Osthängen kann man, glaub ich, zurzeit verallgemeinern - war ja gestern am Rosskopf auch schon so.


    Bilder:


    1: Der lahnige Osthang zwischen Predigtstuhl und Klausenberg

    2/3: Das glückliche Geburtstagskind

    4: Starker Wind am Heuraffelkopf

    5-8: Skifahren is so schee!

    9: Tiefschnee.😉


    Fantastischer Schnee bei grausligem Wetter


    Mein eigentlicher Plan war wieder die Brecherspitze-Bodenschneid-Kombination, doch war der Sturm auf dem Weg zur Brecherspitze schon so stark, dass ich Bodenschneid lieber gelassen habe. Abfahrt über die Westflanke, da die Freudenreich-Variante oben stark abgeblasen ist. Danach gings zum Stümpfling und über die Trasse des Kurvenlifts spaßig zum PP, wo ich zufällig Bernhard getroffen hab.

    Mittlerweile war auch meine Tourenpartnerin am Spitzing angekommen und wir sind noch auf den Rosskopf gegangen.

    Bernhards Einschätzung zu den Verhältnissen kann ich nur bestätigen und möchte sie noch um folgende Beobachtungen ergänzen: In den Rosskopf-Osthang und die Grünsee-Abfahrt hat es massiv Schnee hineingeweht. Hier liegt die Neuschneemenge sicher bei 50-70cm. Im Osthang wurde auch schon ein Schneebrett durch Skifahrer ausgelöst (nicht von uns; ich hab ein Bild gemacht, aber das ist leider total unscharf). Passiert ist dabei offensichtlich nichts. Für die flacheren Passagen der Grünseeabfahrt hat es fast ein bisserl viel Schnee. Abschließend sind wir nochmal hoch und im Schein unserer Stirnlampe unter dem 2er-Sessel in tiefstem Pulver hinabgeglitten - sensationell!


    Bilder werd ich später noch einfügen.

    Erst im Gelände, dann auf der Piste


    Eigentlich hätt ich schon Lust auf eine größere Unternehmung gehabt, aber nach langem Überlegen gestern, Studium des Wetterberichts, des Tiroler LLB und vor allem der ausführlichen Einschätzung von Lukas Ruetz (siehe dessen Homepage unter der Rubrik Schneegestöber vom 02.12.21) zur wirklich angespannten Lawinensituation oberhalb der Waldgrenze habe ich mich für eine zwar wenig spektakuläre, aber sichere Tour entschieden. Vom schlimmen Unglück gestern im Salzburger Land mit drei sehr jungen Toten, die genau der von Lukas beschriebenen lawinentechnischen Gemengelage zum Opfer gefallen sein dürften, habe ich erst vorhin gelesen.

    Zur Tour: Vom PP zunächst über die schon präparierte Loipe, später über die Forststraße zur Gröbenalm und zum gleichnamigen Hals. Die Abfahrt war eher mittelprächtig: Es hat gestern bis oben reingeregnet und dann ein bisserl geschneit. Auf dem harschigen Untergrund ließ es sich passabel, aber nicht wirklich genussreich fahren. Abfahrt auch in der Waldschneise ohne Bodenkontakt möglich. Ich hatte ein bisserl auf bessere Verhältnisse im oberen Teil spekuliert und geplant, diesen mehrmals zu befahren und evtl. Richtung Rether Kopf aufzusteigen; dessen Flanken sind aber völlig abgeblasen.

    Daher bin ich gleich wieder ins Tal runter und anschließend auf den Christlumkopf gegangen. Das Skigebiet ist in Betrieb und war heute sehr gut besucht, aber im Bereich des Skitourenaufstiegs größtenteils noch nicht geöffnet, sodass es einigermaßen ruhig zuging. Auch hier zeigten sich die Folgen des Regens von gestern: Die präparierte Abfahrt war oben ziemlich eisig, weshalb ich um meine frisch geschliffenen Kanten froh war.


    Fotos gibt es heute keine, weil ihr sicher alle wisst, wie Schnee im Nebel ausschaut...

    Sehr gute Tourenverhältnisse: 20-30cm feinster Pulver auf solider Unterlage!

    Als ich heut Mittag zum Spitzing hoch bin, hat es gerade aufgerissen und es präsentierte sich eine Winterlandschaft wie sie schöner nicht sein kann. Über die Drei-Tannen-Piste bin ich zur Firstalm in der Hoffnung den Bodenschneid-Osthang in guter Verfassung anzutreffen. Schön sah er aus und eine Spur war auch schon drin, aber mir schien es, als ob der bei der steilen Einfahrt auch ein kleines Schneebrett abgegangen war.

    Da ich allein unterwegs war, entschied ich mich, kein Risiko einzugehen und stattdessen auf die Brecherspitze zu gehen. Dort traf ich dann zufällig eine gute Bekannte, die ähnliche Gedanken hatte. Da wir ja nun zu zweit waren, beschlossen wir, uns die Sache mit der Bodenschneid doch näher anzuschauen. Wir sind dazu direkt den Osthang hinauf (keiner der üblichen Anstiegswege - sehr gute Spitzkehrentechnik notwendig), wobei wir einzeln und mit großem Sicherheitsabstand gingen. Letztlich erwies sich das Ganze aber als lawinentechnisch unproblematisch. Wir sind dann nicht gleich wieder den Osthang runter, sondern haben erst noch einige ganz feine Schwünge im verführerisch in der Sonne glänzenden Westhang gemacht.

    Die Verhältnisse im Detail: Brecherspitze Westhang hat nur im linken Teil (von unten gesehen) eine Unterlage. Hat heute Nachmittag viel Sonne abbekommen - würde nicht ausschließen, dass da morgen eine Kruste ist. Freudenreich-Abfahrt ebenfalls super!

    Bodenschneid Ost durchgehend mit Unterlage - dennoch Steinski empfehlenswert, da oben größere Steine lauern. Ich hab einen erwischt, aber es ist nix passiert.

    Wenn man Richtung Taubenstein und Co blickt, schaut alles superschön weiß aus. Aber: Die meisten West- und Südhänge waren vor dem Schneefall in der letzten Nacht abgeblasen und haben somit keine Unterlage. Rauhkopf ist z.B. daher nur am Waldrand sinnvoll. Siehe dazu auch den Bericht von Jonas zu Jägerkamp und Tanzeck.


    Bilder:


    1/2 Pulverfreuden an der Brecherspitze

    3/4: Aufstieg Bodenschneid Ost.

    5: Zwischenabfahrt auf der Westseite.

    6: Abfahrt Ostseite


    Am Sudelfeld herrschen gute Tourenverhältnisse. Die Pisten wurden bereits beschneit und gewalzt - also ist eine gute Unterlage vorhanden. Abseits schöner Pulverschnee, aber noch Bodenkontakt möglich. Das Wetter ist schon jetzt ziemlich stürmisch und es schneit stark.


    Das lässt doch auf ein gutes Tourenwochenende hoffen, wenn das Wetter mitspielt und es nicht zu warm wird.


    Heid wuit i moi schaung, wia´s in de Kitzbühler so ausschaugt: ganz guad eigentlich!

    Ich bin von der Pöglbahn in den Greiter Graben hinter und dann über die Baumgartenalm zum Gipfel. Der direkte Anstieg über die Pisten wäre zwar wohl schneller, aber da hat man dann den ganzen Schneekanonenlärm, während es auf meiner Route, die auch den klassischen Skitourenweg darstellt, schön ruhig ist. Erste Abfahrt über die Pisten zur Talstation des Sesselliftes in sehr feinem Pulver. Danach ging es hoch zur Bergstation der Gmahkopfbahn, Abfahrt in die Kohlenmulde, wieder hoch und über die Pögl-Piste ins Tal. Von der Schneehöhe her ist es genau wie in Christlum: Unten 20, oben 40 cm. Unterlage gibt es keine und unterhalb von etwa 1500 Metern hatte ich auch immer wieder Bodenkontakt, ohne dass meine Steinski aber weiter darunter gelitten hätten. Obwohl die Alpbacher ihren ganzen Beschneiungsfuhrpark einsetzen, ist es möglich alles im Naturschnee abzufahren und so das nervige Gestopsel im unpräpariert ja kaum fahrbaren Kunstschnee zu vermeiden.

    Im richtigen Gelände geht aber auch hier noch nichts, weil da überall Steine etc rausschauen.

    Es war ganz wenig los, nur eine Handvoll Leute unterwegs.


    Bilder:


    Auf dem letzten Bild sieht man gut, dass es im freien Gelände noch nicht genug Schnee hat.

    Audaces fortuna iuvat


    Der Spruch kam mir heute spontan in den Sinn, da das Wetterglück auf meiner Seite war. Besonders mutig/tapfer musste ich dafür aber gottlob nicht sein...

    Als ich am späten Vormittag in Hintertux startete, kam mir bereits der erste Kollege, der die ganze Spurarbeit geleistet hatte (Danke!), entgegen und berichtete von feinem Schnee aber totalem Whiteout weiter oben. Obwohl er die Tour gut kenne, habe er den Gipfel fast nicht gefunden. Ich folgte dann seiner Spur im dichten Nebel und als ich beim Tuxer Joch war, riss es unvermittelt auf und die winterliche Landschaft zeigte sich in ganzer Pracht. Was für ein Glück! Eigentlich hätte es der Kollege aber viel mehr verdient gehabt als ich. Nun genussreich zum Gipfel der Weißen Wand und noch genussreicher im feinsten Pulver hinab zur Sommerberg-Hütte. Da das Wetter gut blieb, habe ich noch mal aufgefellt und bin beim zweiten Mal der Abwechslung halber zur Frauenwand hoch.

    Route: PP - Waldabfahrt - Sommerberg - Tuxer Joch - Bergstation des Sessellifts - Gipfel. Obwohl der Großteil der Tour durchs Skigebiet führt, war das heuer vom Gefühl her die erste richtige Skitour. Stille, Schnee und ganz wenig los (nur 5 Leute außer mir am Weg).

    Verhältnisse: Unten 20cm Neuschnee, oben 40. Die Waldabfahrt hat keine Unterlage, weshalb der Steinski hier heute die richtige Wahl war. Oberhalb Sommerberg perfekte Pulverbedingungen.

    Lawinengefahr in meinen Augen heute gering bzw. eigentlich nicht vorhanden.

    Die Gefahreneinschätzung mäßig habe ich wegen der Waldabfahrt getroffen: Hier lauern einige Fallen (Löcher und Bachläufe). Wenn man schlechtere Sicht als ich hat, dann kann es einen da ganz ungut aufstellen.


    Bilder:


    1: Noch eher dürftige Schneelage im unteren Teil der Waldabfahrt.

    2: So mag ich das!

    3: Da denk ich doch gleich an einen Beatles-Song

    4-9: Einfach schee war´s heid!


    Die Frage kann vorerst (unabhängig von irgendeinem G-Status) mit "Ja" beantwortet werden, was einfach daran liegt, dass die Österreicher zurzeit an der Grenze nicht kontrollieren. Ich bin heute ganz normal über die Autobahn nach Tirol gefahren und da steht halt keine Polizei. Bei der Rückfahrt nach Bayern wurde ich ebenfalls nicht kontrolliert, wobei auch das normalerweise kein Problem sein sollte (Tagesausflug/kleiner Grenzverkehr ist ja (noch) erlaubt, wenn ich nicht falsch informiert bin - sollte ich das sein, bitte ich um Korrektur). Etwa die Hälfte der (wenigen) Autos in Hochfügen heute hatte übrigens kein österreichisches Kennzeichen.

    Diese Aussage von mir kann natürlich ein kurzes Haltbarkeitsdatum haben, weil vielleicht wird ja morgen schon kontrolliert - wer weiß das schon?


    Ich würde empfehlen, es einfach zu probieren. Was ist denn das Schlimmste, was einem passieren kann? Dass man nicht reingelassen wird und umdrehen muss. Dann fährt man halt zum Sudelfeld oder woanders hin und hat evtl. seine Wandersachen dabei, wenn bei uns noch nicht genug Schnee liegt.

    Ich habe heuer im Sommer oft die Erfahrung gemacht, dass Bekannte zu mir gesagt haben "Ach, ich möcht auch gerne mal wieder nach Österreich/Italien fahren, aber die ganzen Vorschriften, Anmeldungen, Tests etc. - ich trau mich nicht. Es war aber halt so, dass man das ganze Zeugs gar nicht gebraucht hat, weil eh nicht kontrolliert wurde.


    Ich sollte vielleicht der Ehrlichkeit halber noch hinzufügen, dass ich aufgrund spezieller persönlicher Verbindungen nach Tirol (nichts politisch Anrüchiges!) im Hinblick auf die Einreise etwas privilegiert bin und mir deswegen bei einer eventuellen Kontrolle keine Sorgen machen muss. Von daher red ich mich natürlich leicht...

    Ich hab in meinem Profil auch gerade den Wohnort diesbezüglich aktualisiert. Nebenbei: Sollte sich jemand von den "Dauerlesern" im Forum mal gefragt haben, was für gigantische Auto-Kilometer ich eigentlich für meine Touren abreiße, so ist hier auch die Erklärung. Von Schwaz aus bin ich halt gleich im Karwendel, am Achensee oder im Stubai.

    Ich bin heut Mittag nach Hochfügen gefahren, in der leisen Hoffnung, dass schon ein bisserl Neuschnee gefallen ist. War aber nicht so - erst abends hat es leicht zu schneien begonnen.

    Auf den Pisten ging es ganz gut, aber ich war ob der sehr harten Unterlage bei den Abfahrten schon froh um meine frisch geschliffenen Kanten. Abseits schaut es noch schlecht aus, erst ab etwa 2000 Metern gibt es eine geschlossene Schneedecke, wobei auch da viele Steine rausschauen. Vielleicht könnte man es mit Jonas seinem ältesten, kantenlosen Steinski versuchen ;), aber lohnend ist das morgen wohl nicht. Zum Sonntag hin soll es ja ergiebiger schneien - mal schauen.

    Aufgrund des sehr nebeligen Wetters kann ich nicht sagen, wie es bezüglich Unterlage Richtung Gilfert etc. ausschaut - das Sonntagsköpfl schien mir aber bis fast ganz oben aper zu sein.

    Wenn die Sicht morgen so schlecht wie heute ist, solllte man bei der Abfahrt schon sehr mit angezogener Handbremse fahren, weil viele größere gefrorene Kunstschneeklumpen herumliegen.



    Hier sieht man gut die dürftige Schneelage abseits der Piste:


    Traumtour für Individualisten


    Die heute bestiegenen Gipfel kannte ich alle schon von früheren Touren und nun kam mir die Idee, sie zu einer schönen Rundtour zu verbinden - es hat sich bei dem herrlichen Wetter sehr gelohnt!

    Zunächst bin ich zur Tölzer Hütte und dann über Steigspuren auf Delps- und Baumgartenjoch. Von diesem kann man einfach über die grasige Gipfelflanke weglos hinab zur gleichnamigen Alm steigen, wofür es aber trockene Verhältnisse braucht, da der Wiesenhang schon recht steil ist. Weiter geht es zur Ochsenalm und über ein kleines Kar in den Sattel zwischen Hölzelstaljoch (kann mit 20 Minuten Mehraufwand auch noch mitgenommen werden) und Fleischbank. Diesen Gipfel besteigt man am besten steil und direkt über den Kamm (Pfadspur) und folgt nicht der Beschilderung, die einen umständlich durch die ganze Gipfelflanke lotst, um den höchsten Punkt dann von der anderen Seite her zu erreichen. Von der Fleischbank dem Wegweiser zur Schönalm folgen und wenn der Wiesenhang erreicht ist weglos zum Gipfel. Von dort markierter Steig ins Risstal/Mautstelle. Ich hatte am Morgen an der Mautstelle mein Radl deponiert, um mir die 5 Kilometer zum Ausgangspunkt zu erleichtern.

    Obwohl Teile der Tour unmarkiert und weglos sind, ist die Orientierung bei guter Sicht unproblematisch, da der richtige Weg einfach logisch ist. Die Anforderungen gehen nicht über T3/4 hinaus (keine einzige Kletterstelle), aber konditionell ist es schon ein bisserl fordernd (an 2000 Höhenmeter bei ca. 20 Kilometern). Es lohnt sich aber sehr, überschreitet man doch gleich zwei schöne Gebirgskämme.

    Die Bedingungen sind fast perfekt: Bis auf das Teilstück von der Ochsenalm in den Sattel ist die gesamte Tour schneefrei und trocken. Besagter Wegabschnitt ist allerdings etwas mühsam, da man durch nicht tragfägigen Harsch stapft und dabei 15-30cm tief einsinkt.


    Der Schafreuter-Südanstieg über die Tölzer Hütte ist komplett aper.


    Bilder:


    1: Der Kamm vom Delps- zum Baumgartenjoch

    2: Nein, das ist nicht der Gipfelhang vom Schönalmjoch! Sondern der vom Baumgarten, über den man einfach direkt absteigt.

    3: Moderne Kunst

    4: Die Schneestapferei hält sich gottseidank im Grenzen.

    5: Hölzelstaljoch

    6: Leuchtendes Karwendel

    7: Die Sonne legt sich hinter dem Karwendel schlafen.


    Ich hab heute eine kleine Sonnuntergangsrunde im Wendelsteingebiet gemacht. Sehr fein war es dabei natürlich, bei etwa 1600 Metern aus dem Nebel in die Sonne zu treten. Herrliches Panorama heute!

    Die Bedingungen sind passabel: Entweder ist es batzig oder auf dem aber nur in homöopathischen Dosen anzutreffenden Schnee rutschig. Insgesamt schon ordentlich zu gehen - Grödel waren heute nicht notwendig. Das bisserl Schnee wird morgen schnell wieder wegschmelzen.


    Bilder:


    Die Tour über den Krapfenkarkamm gehört zu meinen absoluten Karwendel-Lieblingen. Heute sind wir aber recht spät gestartet und daher nur bis zur Baierkarspitze gegangen. Die Bedingungen sind gut: Fast schneefrei und nur wenig Batz. Ab der Dreierspitze liegt dann aber durchgehend Schnee, wie man auf den Bildern auch gut erkennen kann, aber so weit sind wir ja gar nicht gegangen.

    Es war wie eigentlich immer herrlich einsam und wir konnten viele Gamsrudel beobachten.


    Bilder:


    1: Durch lichten Wald geht es zur

    2: Grafenherberge

    3: Auf der Baierkarspitze mit Blick Richtung Soiernkessel.

    4/5: Am Abstieg.


    Um dem zähen Nebel im Alpenvorland zu entkommen (und weil ich eigentlich immer Lust auf eine Bergtour habe), bin ich heute nach der Arbeit noch die kurze Runde über Platteneck und Schildenstein gegangen. Es hat sich sehr gelohnt!

    Vom PP geht es zunächst gemütlich auf der Forststraße zur Königsalm; der Anstieg von hier zum Platteneck (als Germanist würde ich ja schon behaupten, dass der Name eine ziemliches Oxymoron ist...) ist weder beschildert noch markiert, aber bei guter Sicht dennoch unschwer zu finden: An der Alm nicht links der Beschilderung zum Schildenstein folgen, sondern nach rechts (Südwesten) zunächst weglos über die Almwiesen. Nach ein paar Minuten sieht man erste Steigspuren, die nach oben hin (, wo es in den Wald geht,) immer deutlicher werden. Nun recht steil bergan, bis der Kamm erreicht wird. Hier verzweigt sich der Weg: rechts geht es zur Plattenalm und links zum Eck. Hier ist der Pfad nicht immer ganz eindeutig, aber mit ein bisserl Gespür wird man den völlig unscheinbaren, wenig aussichtsreichen "Gipfel" (markiert nur durch einen Grenzstein) schon finden. Ab hier auf gutem Pfad durch urigens Latschen/Hochwald-Gelände hinab, bis man auf den Steig zum Schildenstein trifft und in wenigen Minuten dessen Gipfel erreicht. Abstieg über den Normalweg zur Königsalm

    Die Bedingungen sind sehr gut: nur wenig Schneekontakt und sonst alles trocken. Und den Schildenstein als famosen Aussichtspunkt zu rühmen, hieße eh Eulen nach Athen tragen.


    Anmerkung, die nichts zur Sache tut (und die ich mir dennoch nicht verkneifen kann): Bei der Königsalm hängt ein Schild, das die Geschichte der Alm in gröbsten Zügen wiedergibt; die russische Zarin war hier mal über Nacht und Kaiserin Elisabeth (Sisi) wohl gar ein paar Tage vor Ort. Ja, Entschuldigung..., aber soll sich der Wanderer nun erhaben fühlen, weil er sich dort bewegt, wo einst solch erlauchte Persönlichkeiten von ihrer servilen Entourage begleitet wandelten?

    Die Königsalm ist übrigens bis heute im Besitz der Wittelsbacher (Helene von Bayern). Ich könnte jetzt noch weiter ausholen und den Wittelsbacher-Ausgleichsfond erwähnen, der dieser ach so armen, 1918 ihrer Herrscherprivilegien durch demokratische Demagogen beraubten, seit 1180 in freilich zutiefst christlicher Absicht sich stets am Volk bereichernden Familie, erstens eine jährliche staatliche Apanage von rund 15 Millionen Euro (natürlich aus Steuergeldern) zubilligt und zweitens den Wittelsbachern weiterhin den Besitz von umfangreichen Ländereien sowie wertvollsten Immoblien zugesteht. Das Gesamtvermögen des Fonds dürfte bei 450-500 Millionen liegen.

    Aber, hey, was haben sie nicht alles in brennender Sorge um das schöne Bayernland und vor allem seine Bevölkerung gelitten...





    Bilder:


    1: Am Plateau der Königsalm mit Blick zum Leonhartstein.

    2: Kurz vor dem Platteneck-Gipfel bietet sich diese schöne Aussicht zum Achensee.

    3: Die Nebelkrake verschlingt das Tegernseer Tal.

    4: Panorama vom Schildenstein; rechts im Vordergrund das Platteneck.


    Oberhalb von 1900 Metern etwa 15cm Pulverschnee, unterhalb 5 cm Pappschnee. Es fährt sich sehr fein auf den Pisten. Im freien Gelände ist aber nichts zu holen, weil da in den letzten Tagen zu viel weggeschmolzen ist.

    Aufstieg in dichtestem Nebel, aber oben hat es dann plötzlich aufgerissen - ein Traum!

    :)


    Hinweis: Der sogenannte kleine Grenzverkehr ist von der Reisewarnung für Österreich nicht betroffen. 😉



    Traumtag am Rande des Steinernen Meeres.


    Schon lange hatte ich meiner Tourenpartnerin Claudia versprochen, dass wir mal zusammen auf die Schönfeldspitze steigen, aber immer, wenn sie danach fragte, eine passende Ausrede parat: "Wos? Im Juli/August?! I bin doch ned wahnsinnig, do is so hoaß und an Schatten gibt´s nirgends - a Wasser sowieso ned. Na, im August mog i ins Ötztal oda ins Stubai!" "Im September? Na, do san ja olle do, do hod de Hittn no auf! Und außerdem mecht i im September in de Dolomiten!" "Und da Oktober is eh mei Karwendel-Monat!"

    Nun hat es heute auf den wohl letzten Drücker in dieser Saison doch noch geklappt und wir durften bei perfekten Bedingungen einen Traumtag erleben. Wir sind zunächst zum Riemann-Haus (gut ausgestatteter Winterraum nebenbei bemerkt) und dann hoch zum Kamm, der vom Sommerstein über Schönegg und Wurmkogel zur Schönfeldspitze leitet. Zurück ging es über den gleichen Weg, da uns die beiden Abstiegsalternativen zu schattig erschienen und auch weniger Aussicht bieten als der Kammweg. Zurück am Riemann-Haus, entschlossen wir uns, auch noch das Breithorn zu besteigen, was erstaunlich schnell geht (hin und zurück insgesamt eine gute Stunde).

    Der Großteil des Weges war heute aper, aber immer wieder kommen schattseitig längere Passagen mit meist gefrorenem Schnee, wo man schon ein bisserl Vorsicht walten lassen darf. Wir sind ohne Grödel hoch, was gut ging, haben sie bergab aber mit Gewinn genutzt, da es einfach viel schneller geht, wenn man nicht versuchen muss, umständlich am Schnee/Eis vorbei auf die Steine zu treten. Anforderungen maximal T4+.

    Insgesamt einfach eine herrliche Tour! Ich verstehe gar nicht mehr, warum ich mich so lang davor gestreubt habe...


    Bilder:


    1: Kurz vor dem Riemann-Haus entfalten sich die Hohen Tauern in voller Pracht

    2: Die Hütte mit Blick auf das Breithorn

    3: Über diesen Grat geht es zur Schönfeldspitze

    4: Gesamtübersicht der Tour vom Breithorn aus

    5/6: Leichte Klettereien und harter Schnee sind heute die Hauptschwierigkeiten

    7: Ein Reutberger Aegidius-Trunk, bereits im Ausfstieg unter einem kühlen Stein deponiert, bildet den Lohn der Mühen.

    8: Schönfeldspitze im letzten Abendlicht.


    Feine Rundtour zwischen Zahmen und Wilden Kaiser


    Route: PP - Kohlalm - Scheibenkogel - Kohllahnersattel - Stripsenkopf - Feldberg - Obere Scheibenbichlalm - Kohlalm - PP


    Die Bedingungen sind absolut perfekt, alles trocken. Auch (fast) alle Touren auf der Nordseite des Wilden Kaisers sind mittlerweile wieder schneefrei - nur auf der Nordroute zur Ackerlspitze könnte im oberen Teil noch ein bisserl Schnee liegen.

    Da der starke Föhn, den Bernhard ja am Schafreuter zu spüren bekam, auch am Wochenende eine Rolle spielen wird, sei gesagt, dass die Tour sehr windgeschützt ist. Bernhards Tipp, nicht zu früh aufzubrechen, kann ich nur beipflichten: Bin heute auch erst um 10 los und da hatte es -2 Grad am PP.

    Die oben genannte Route ist ziemlich lang, aber schön und (bis auf das Teilstück Stripsenkopf-Feldberg) sehr wenig frequentiert. Die Schwierigkeiten halten sich dabei sehr in Grenzen, es gibt nur ganz wenige leicht ausgesetzte Stellen.



    Bilder:


    1: Am Scheibenkogel

    2: Stripsenkopf

    3: Schneefrei präsentiert sich auch die Kaiser-Nordseite

    4: Am Feldberg

    5: Blick Richtung Rofan/Karwendel

    6: Berchtesgadener, Loferer- und Leoganger Steinberge