Beiträge von Andreas84

    Ostern auf der Winnebachseehütte - Was für ein Skifest!


    Dem aufmerksamen Leser wird sicher schon aufgefallen sein, dass Niederthai nicht unbedingt der klassische Ausgangspunkt für die Winnebachseehütte (im Folgenden WBS) ist, doch hatte ich eine zweitägige Rundtour im Sinn, wobei ich aber vorher nicht wusste, ob das aufgeht: Aufstieg durchs Zwieselbachtal, Abfahrt übers Grastal und zwischendrin ein paar Schmankerl im Umkreis der WBS mitnehmen. Vorab: Ist voll aufgegangen - und wie!

    Ostersonntag:

    Dabei ging es sehr zäh - um es milde auszudrücken - los. Vom PP erst mal 40 Minuten Ski tragen und dann auf dünnster Unterlage zur bereits geschlossenen Schweinfurter Hütte und das sehr sehr lange Zwieselbachtal hoch zum gleichnamigen Joch. Dieses schöne Tal hatte ich ganz für mich allein; das bedeutet natürlich Spuren, was aber in 10-15 cm Pulverschnee (bei allgemein hier sehr mauer Schneelage) auch gar nicht schlimm gewesen wäre, wäre es nicht etwa 10 Grad wärmer gewesen als angesagt. So hat es gestollt vom anderen Stern, aber nicht am Fell, sondern auf dem Ski: Schnee schmilzt auf dem Ski und der kältere Pulverschnee setzt sich dann gleich fest. Gegen so was hilft auch häufiges Abwischen nichts, sondern nur Daheimbleiben. Ab dem Zwieselbachjoch konnte ich dann eine von der WBS her angelegte Spur zum Breiten Grieskogel nutzen, die ein tschechischer Kollege allerdings so unnötig steil angelegt hatte, dass man sich nur denkt "Ja, spinnt da Beppi". Ohne die hinter mir liegende Zwieselbach-Tortour hätte ich eine neue angelegt, aber lieber steil in der Spur als in über 50cm Pulver selber pflügen... Am Gipfel hatte die Qual dann nach gut 5:30h ein Ende und es begann der genussreiche Teil der Unternehmung: Die Abfahrt über den Gletscher (ost bis nordost) wartete mit so erlesenem Pulver (die Fachleute vom LLB nennen das gerne "Wildschnee") auf, dass ich doch tatsächlich nochmal über die steile Tschechen-Spur hoch bin, um die Flocken stauben zu lassen. Die Abfahrt vom Gletscherende bis zur WBS ist südexponiert und war von leicht harschigem, aber gut fahrbarem Schnee geprägt.

    Ostermontag:

    Ich bin nach dem Frühstück erst einmal von der WBS Richtung Süden (also in Nordhänge hinein) zum Bachfallenferner auf einer vorhandenen Spur gestartet. Schnell fiel mir auf, dass seit dem letzten Schneefall noch niemand auf die Idee gekommen war, zum Bachfallenkopf aufzusteigen und so zweigte ich beim See vor dem Gletscher nach links ab, um dort hinaufzuspuren. Wie schön es sich doch in fluffigem Pulver spurt, wenn es nicht stollt... Ich bin auf dem kleinen Gletscher des Bachfallenkopfs so hoch wie möglich (ca 3100 Meter) und habe auf den Gipfel verzichtet (heikle IIer-Kletterei laut Führerliteratur). Die Abfahrt war schlicht ein Gedicht in 30-35 Grad-Gelände bei 50cm Pulver. Am See habe ich wieder aufgefellt und bin über den meist flachen Bachfallenferner zur Kühlehnkarscharte. Die Abfahrt über den breiten Gletscher ist nett, aber auch nicht mehr. Unterhalb des Sees am Vormittag noch recht harschig.

    Kurz vor Mittag war ich wieder bei der WBS und machte mich sogleich an den mittlerweile natürlich sehr sonnigen Anstieg zum Breiten Grieskogel, um zum Eigentlichen zu kommen: Das, worum sich meine Tourenplanung drehte, war nämlich die Abfahrt vom Grieskogel über das Grastal. Um diese Abfahrt ging es mir. Am Sonntag waren auf dieser Route noch keine Spuren und es war für mich völlig unklar, ob es überhaupt sinnvoll ist, hier abzufahren. Der Hüttenwirt meinte dann, dass es gehen müsste, aber evtl mit langer Tragestrecke unten raus. Ich hatte dann schon heute Vormittag entschieden, diese Variante zu wagen, als ich im Aufstieg zum Breiten Grieskogel kurz vor dem Gipfel sah, dass zwei Kollegen über das Grastal aufgestiegen und wieder abgefahren waren - Jackpot! Denn so blieb mir die Orientierung in unbekanntem Gelände erspart. Die Abfahrt selbst ist skifahrerisch wie landschaftlich ein absoluter Hammer: Zunächst schwingt man über den gemächlichen Grastalferner pulvrig hinunter, bevor es in eine (heute um 15 Uhr firnig-sulzige) über 300 Höhenmeter enge Rinne (35-40 Grad) geht. Diese Rinne ist südwest ausgerichtet und hat zwischendrin sehr sehr wenig Schnee - Steinkontakt unvermeidlich. Unterhalb des Grastalsees, wo die Exposition auf Nord dreht, herrliche Bedingungen mit perfektem Firn auf hartem Deckel - man kommt ohne Abschnallen bis zum sogenannten Grasfeld und kann auch danach noch ein bisserl weiterstopseln. Die letzten 15 Minuten aber auf jeden Fall zu Fuß mit Skiern am Rucksack.

    Sonstiges:

    1) Anstieg von Gries im Ötztal zur WBS etwa 30-45 Minuten Skitragen (laut Aussagen anderer Tourengeher).

    2) Seeblaskogel-Südabfahrt (attraktiverer Übergang vom Westfalenhaus als das Winnebachjoch): Wenig, aber ausreichend Schnee; braucht viel Glück beim Firnzeitpunkt, mittlerweile völlig von Lockerschnee"lawinen" überspült.


    Winnebachseehütte - Potential zur Lieblingshütte

    Ich habe schon öfter im Winterraum der Hütte übernachtet und nun zum ersten Mal die Vorzüge ihrer Bewirtschaftung genossen. Ich bin mehr als begeistert von dem wunderbaren Umgang des Personals mit den Gästen - herzlicher kann es nicht sein! Das Essen ist qualitiativ hochwertig, die Stube griabig und die Betten gemütlich. Kann ich nur nachdrücklich empfehlen!



    Bilder:


    Die Leiden des "jungen" Skitourengehers

    1: Weit und flach geht´s im Zwieselbachtal hinter...

    2: Elendig steil hat der liebe Andrej aus der CR zum Breiten Grieskogel gespurt.



    3-5: Am Bachfallenkopf

    6: Bachfallenferner Richtung Kühlehnkarscharte

    7: Der Breite Grieskogel ist einer der großartigsten Panoramaberge: Vom Glockner zum Ortler, von der Zugspitze zur Bernina, von den Dolomiten bis ins Bayerische Alpenvorland, von Klaus Schwab zu Bill Gates - Finde das Nicht-Passende

    8-10: Impressionen von der Abfahrt im Grastal.




    Nach gemütlichem Einlaufen ging es in der Unteren Zwing mehr zur Sache als ich gedacht hätte. Sehr hart, wenig Schnee, viel Bach, Harscheisen Pflicht. Da hab ich einen klassischen Fehler gemacht und nicht an einer geeigneten Stelle die Ski abgeschnallt, sondern knapp über dem Bach an einer eisigen Stelle... Ein Kollege mit Steigeisen hat mir dann geholfen, in dieser blöden Position die Ski an den Rucksack zu schnallen. Vielen Dank nochmal dafür!

    Ansonsten aber sehr gute Verhältnisse! Man kann mit Ski auf den Gipfel. Zunächst bin ich auf der Anstiegsroute bis etwa 2650 Meter abgefahren (schöner Pulver, aber natürlich schon etwas verspurt) und anschließend noch auf die Weitkarspitze. Von dort spektakuläre Abfahrt über teils wirklich steile Hänge. Man trifft beim Flachstück oberhalb der Unteren Zwing wieder auf den Normalweg. Schnee: Wechsel zwischen Pulver und Firn.

    Der schöne Tag wurde mit einer Einkehr im Forellenhof abgerundet - sehr zu empfehlen!


    Bilder:


    1: Untere Zwing

    2: Die Obere ist unproblematisch.

    3: Do gfreit ma si doch scho aufs Obifahn!

    4: Gipfelpanorama

    5: Pulver am Krapessferner

    6: Gipfelflanke Weitkarspitze

    7-9: Die herrliche Abfahrt

    10: Blick vom Biergarten des Forellenhofs


    Route => Skitour Gabler

    Grod so, dass ma hoid a bisserl Skifahrn ko...

    Als ich gestern den tollen Schnee am Längentaler sah, dachte ich mir sofort: Morgen Gabler! Der Schnee und das geniale Gelände dort - kann ja nur bombig werden. Meine hohen Erwartungen wurden dann tatsächlich sogar noch übertroffen. Im Steilhang auf dem Gletscher etwa 50-70 cm Edelpulver (man könnte auch Champagner-Pulver sagen). Ich habe dann bei etwa 2400 Metern nochmal aufgefellt und bin einfach zur Gaudi etwa 500 Höhenmeter auf dem Wildgerloskees in Richtung Reichenspitze aufgestiegen, um eine weitere Abfahrt genießen zu dürfen. Die erste Hälfte bin ich einer Spur gefolgt (Danke an Monika), bevor ich selber noch durch unberührten Schnee weiter bin.

    Die Talabfahrt war auch am Nachmittag noch bis zur Materialseilbahn pulvrig, dennoch könnte es morgen vielleicht an der einen oder anderen Stelle einen Deckel haben. Kleine apere Stellen auf der Forststraße können noch gut ohne Abschnallen gemeistert werden.

    Hinweis zur Ausrüstung: Harscheisen waren heute trotz des hartgepressten letzten Hangs vor dem Skidepot nicht nötig. Sofern man sich mit dem Skidepot begnügt, ist es in meinen Augen grundsätzlich nicht nötig Seil, Steigeisen oder Pickel mitzunehmen. Sollte man bei der Tour die Gletscherausrüstung brauchen, dann sind die Verhältnisse so schlecht, dass sie sich eh nicht lohnt.


    Bilder:

    1/2: Aufstieg

    3: Panorama vom Skidepot; Blick Richtung Tauferer Ahrntal

    4-6: Gabler-Steilhang

    7-10: Am Wildgerloskees


    Moi wieda gut erwischt!

    Sonderlich kreativ bin ich ja zurzeit bei der Wahl der Ziele nicht, war ich doch erst vor 12 Tagen am Längentaler...

    Als ich heute um 9 bei leichtem Schneefall am fast leeren PP losging, wusste ich aber tatsächlich noch nicht, ob es wieder der Längentaler oder vielleicht doch der Seeblaskogel werden würde. Auf jeden Fall hieß es zunächst mal selber spuren in 5-10cm Neuschnee, weil tatsächlich sonst niemand am Weg war. Meine Hoffnung, später auf eine vom Westfalenhaus kommende Spur zu treffen, erfüllte sich gottlob, denn den ganzen Längentaler allein zu spuren (hab ich vor zwei Jahren mal), ist motivationstechnisch schon zäh...

    Am Abzweig zum Seeblaskogel hab ich mich gegen diesen entschieden. Die Kombination allein unterwegs, noch keine Spuren und die generelle Neigung der Route zu Windanfälligkeit sowie Lawinen veranlassten mich zu diesem Entschluss, wobei noch hinzukam, dass leichter Nebel und die damit einhergehende diffuse Strahlung das Risiko noch zusätzlich erhöhten. Bereut hab ich dies gar nicht, denn am Längentaler herrschten Premium-Verhältnisse! Oberhalb von 2500 Metern kam ich aus dem Nebel und stieg zum Gipfel (Skidepot dieses Mal erst kurz unterhalb). Die Abfahrt in absolutem Edelpulver über den Gletscher war so schön, dass ich bei etwa 2700 Metern wieder auffellte und nochmal hoch bin. Zwischenzeitlich stieg der Nebel zwar in die Gipfelregionen, aber trotzdem war die Abfahrt von oben bis etwa 2000 Meter herunter ein einziges Schweben. Auch ins Tal ging's gut, wobei man kurz vor dem Erreichen der Loipe (wird anscheinend nicht mehr präpariert) einmal besser abschnallt, dem Ski zuliebe.

    Prognose: Morgen ähnlich gut, aber nicht mehr so einsam, da viele Leute heute zum Westfalenhaus aufgestiegen sind. Unterhalb von 2000 sehr dürftige Schneedecke, die bei Erwärmung schnell das Zeitliche segnen dürfte.

    Sonstiges: Die Südhänge unter und über dem Westfalenhaus schauen sehr schneearm aus, aber Genaueres zu den Anstiegen Winnebacher Weißkogel oder Schöntalspitze könnte ich wegen Nebel nicht sehen.

    Ach ja: Ich stimme der von Jonas gestern im Glungezer-Bericht getätigten Aussage über die Qualität des Wetterberichts 100 Prozent zu. Dieser liegt nicht nur dieses Wochenende viel zu oft falsch. Auch heute war die Ankunft von arktischer Kaltluft angekündigt mit 15 Grad minus in 3000 Metern - im T-Shirt bin ich da hochgestiegen (in der Sonne bei vermutlich knapp unter Null)... Vielleicht sollte man dort davon wegkommen, auf (nur dem Anschein nach hyperpräzise Modellierungen) zu setzen, anstatt Wetter- und Satellitendaten von erfahrenen Leuten (Stichwort Karl Gabl) auswerten zu lassen. Hoffentlich geht nicht auch der LLB irgendwann dazu über, sich rein auf Sensoren und Rechenmodelle zu verlassen...


    Bilder:



    Aus Jux und Stollerei


    Da gibt's doch so ein Fußballer-Zitat von Andreas Brehme " Haste ...am Fuß, haste...am Fuß. Ganz so geruchsintensiv war's bei mir heut nicht, aber doch sehr sehr mühsam. Ich bin nach der Arbeit um 14 Uhr los und war gleich überrascht, dass offensichtlich noch niemand anders heute die Tour gemacht hatte, wovon ich bei den am Vormittag sicher bombigen Verhältnissen ausgegangen war. Am Nachmittag war der Schnee beim Spuren aber schon sehr schwer und hat vor allem wegen des permanenten Licht/Schattenwechsels im Wald, womit unterschiedliche Schneekonsistenzen und -temperaturen einhergehen, unmäßig gestollt. Und zwar nicht am Fell, sondern auf dem Ski - Fellwachs hat also nix geholfen. Mit zusätzlichen Kilos auf den Ski ging es durch herrliche Winterlandschaft hoch zum Sonnberg und dann rüber zur Einfahrt in die Nordmulde des Roßstein. Hat viel Kraft und Zeit gekostet, weshalb ich auf einen Wiederaufstieg zur Hochplatte verzichtet habe. Die schattige Abfahrt zur Buchsteinhütte wartete mit erlesenem Pulver auf (über 50cm), doch dann war's mit der Herrlichkeit vorbei: Zwischenzeitlich wurde nämlich auch die Forststraße zur Hütte (, obwohl diese bis Ende April geschlossen ist,) schön tief geräumt, sodass die sich ewig ziehende Abfahrt zum PP zu einem Rumgestopsel am Rand der Straße wurde.

    Aber so ist das halt: Erst hatte ich kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu. Nur um den Bericht mit einem weiteren Fußball-Zitat abzurunden - dieses Mal von Jürgen Wegmann.


    Sonstiges: Pulver gibt es in den bayerischen Voralpen nur noch in schattigen Nord- oder Osthängen und das (mit etwas Wetterglück) auch nur noch bis morgen Mittag.


    Auf den Bildern sieht man die Mühsal natürlich nicht, sondern nur die wunderschöne Landschaft, die diese Tour auszeichnet.



    Route => Skitour Rosskopf

    Da das Skigebiet gestern schon zugemacht hat (warum?) und ich davon ausging, dass im freien Gelände großteils keine Unterlage mehr da ist, bin gemütlich durchs Gebiet getourt. Super Verhältnisse: 20-30cm Pulver auf den Pisten. Temperaturen zwischen 0 und -5 Grad, passable Sicht. Ich hab alle Abfahrten mehrfach gemacht und nur auf Grünsee verzichtet, da es dort dann doch zu neblig war und ich wollte ja nicht den Manuel Neuer machen... Später kam dann auch noch Claudia dazu. Ein feiner Tag!

    Sonstiges: Die Skigebiets-Leut sind gerade am Abbauen und dazu mit der Pistenraupe unterwegs. Sehr freundlicherweise zieht die Raupe auch wieder ab, sodass die Stümpflingabfahrt quasi präpariert ist. Ob die Pisten noch aufgebrochen werden oder (hoffentlich) nicht, weiß ich aber nicht. Am besten schaut man sich die Webcam "Abfahrt Stümpfling" vorher an - da sieht man das gut.


    Bilder:


    Obwohl Wege ja am Donnerstag schon einen Bericht zum Zischgeles geschrieben hat, hier eine Aktualisierung, da sich die Verhältnisse geändert haben: Insgesamt hat sich die Schneemenge doch recht deutlich vermindert, vor allem unterhalb des Kampllochs. Beim Start am PP leichter Schneefall bei 1 Grad plus (am frühen Nachmittag dann schon wieder 7 Grad). Aufstieg völlig problemlos bis zum Skidepot knapp unter dem Gipfel (heute viel höher möglich als am Donnerstag) Der Weg zum Gipfel ist ziemlich vereist mit etwas Neuschnee darauf. Ging gerade so ohne Steigeisen. In der Abfahrt oben 20-30cm Pulver (eher schwer als fluffig). Unterhalb des Kampllochs dann wirklich grausamer Bruchharsch, wie er entsteht, wenn auf eine durchnässte Schneedecke etwas Neuschnee fällt... Da muss man halt irgendwie runterstopseln, ohne sich das Knie böse zu verdrehen... Erleichterung, als wir dann endlich die Forststraße erreicht haben...

    Wetter und Sicht nicht berauschend aber brauchbar. Lawinengefahr gering wegen fehlender Schneemächtigkeit; nur Lockerschneerutsche aus zuvor aperen Steilhängen abseits der Route.

    Sonstiges: Viele Grüße an den knuffig-wuscheligen Hund und seine Begleiter, mit denen er am Gipfel war!


    Bilder:


    1: Kurzes Wetterfenster an einem ansonsten trüben Tag.

    2/3: Kurz vor dem Skidepot

    4: Oben

    5/6: Gute Abfahrt im oberen Teil; weiter unten waren wir mit dem Bruchharsch zu sehr beschäftigt, um noch zu fotografieren.


    Route => Skitour Längentaler Weißerkogel


    Wenig Schnee, aber trotzdem super Verhältnisse


    Ursprünglich hatten wir für heute eine andere, etwas anspruchsvollere Tour geplant, aber da der LLB Stufe 3 wegen möglicher Nassschneelawinen ausgegeben hatte, fuhren wir dann doch mal wieder (heuer erst zum zweiten Mal) ins Sellrain. Der Längentaler ist eigentlich fast immer ein sicherer Hafen bei etwas höherer Lawinengefahr.

    Der Anstieg erfolgte auf dem üblichen Weg. Auf der Loipe und im ersten Hang danach liegt gerade noch ausreichend Schnee - die angekündigten Schneefälle am Wochenende kommen sicher keinen Tag zu früh. Das Skidepot wird momentan am sinnvollsten schon 50 Meter unter dem Gipfel angelegt, da es oben zu wenig Schnee für die Abfahrt hat. Wir sind dann mit Steigeisen weiter, was aber nicht nötig gewesen wäre.

    Die Abfahrt war sehr fein: auf dem Gletscher Pulver und danach meist schöner Firn - insgesamt aber schon sehr stark verspurt.

    Die anderen Ziele im Bereich des Westfalenhauses gehen vermutlich ähnlich gut, vor allem Seeblaskogel. Lüsener Fernerkogel und Co ist wohl auch machbar, schaut unten aber sehr steinig aus. Zischgeles und Lampsenspitze ebenfalls noch genug Schnee vom PP weg (wir sind in Praxmar noch eingekehrt).


    Bilder:


    1: Aufstieg im Längental.

    2: Am Gletscher; hinten Brunnenkogel

    3: Die letzten Meter; hinten ist die Route auf den Seeblaskogel gut zu sehen.

    4: Panorama mit Wildspitze ganz hinten.

    5/6: Die feine Abfahrt

    7: Kein Poserbild - es war wirklich so warm. Gut, dass ich das Bier schon während des Aufstiegs im Schnee kalt gestellt hatte!


    Wie gestern im Cevedale-Beitrag angekündigt folgt nun der Bericht zu den allgemeinen Verhältnissen im Martelltal.

    Grundsätzlich schaut es dort eher nach Ende Mai als Mitte März aus, nur dass es noch keine Erdbeeren gibt - das Martelltal ist ja auf deren Anbau spezialisiert. Die südseitigen Gipfelziele im Kamm zwischen Orgel- und Plattenspitze sind bis weit hinauf aper und eignen sich in meinen Augen zurzeit nicht für Skitouren. Die Berge im Tourengebiet von Zufall- und Marteller Hütte sind aber alle machbar, wobei gilt: Je näher am Cevedale, desto mehr Schnee.

    Nun zu unsere Touren:


    Donnerstag: Cima Marmotta (= Köllkuppe)

    Vom hochgelegenen PP (2050 Meter) ging es zunächst zur Marteller Hütte. Es liegt wenig, aber auch für die Abfahrt noch ausreichend Schnee. Ursprünglich hatte ich geplant, auf die Marmotta zu gehen, dort südseitig ins Careser Tal abzufahren, von dort zur 3. Venziaspitze aufzusteigen und über den Schranferner abzufahren. Doch meinte der Hüttenwirt, dass die Verhältnisse an diesem Gletscher gefährlich seien und riet dringend ab. Ich hab das nicht ganz glauben wollen, weil wir den Gletscher erst im August in aperem Zustand begangen haben und es doch probieren wollen. Letztlich wurde unser Vorhaben aber durch den steilen, mir lawinentechnisch zu riskanten, da eingewehten Südhang der Marmotta vereitelt. Am Samstag hörte ich dann im Gespräch mit Bergsteigern auf der Zufallhütte, dass auch deren Wirt vor dem Schranferner gewarnt hatte, dann aber am Freitag die Info bekam, dass die Verhältnisse dort super sind. Es war wohl einfach so, dass jemand das Gerücht vom neuerdings gefährlichen Schranferner in die Welt gesetzt hat und dann bis Freitag niemand mal wirklich dort war...

    Auf jeden Fall sind wir von der Marmotta zunächst einmal über den Hohenferner auf der Anstiegsroute abgefahren (hart und windgepresst) und anschließend noch mal hoch. Bei der zweiten Abfahrt haben wir uns am Gletscher weit rechts gehalten, um ihn in seiner ganzen Länge bis zur Zunge zu befahren. Hier super Pulver! Ich hab mich dann bloß gefragt, warum außer uns keiner der vielen vielen Kollegen auf diese Idee gekommen ist. Bei etwa 2500 Metern haben wir wieder angefellt und sind auf der Trasse des Wanderwegs Nummer 27 zur Hütte zurück. Der Hohenferner ist spaltentechnisch übrigens wirklich äußerst harmlos.


    Freitag: Siehe gestriger Bericht.

    Samstag: Eisseespitze und nochmal Cevedale

    Wir hatten eigentlich vor, Madritsch- und Butzenspitze zu besteigen (, was vom Schnee her auch gut geht). Nach der kurzen Abfahrt von der Hütte ins Tal des Langenferners (, der sich aber schon weit zurückgezogen hat), zeigte sich der Anstieg zur Madritschspitze aber am Morgen noch sehr hart und eisig und da wir keine Lust auf 1000 Höhenmeter mit Harscheisen hatten, sind wir kurzentschlossen auf die Route zur Eisseespitze umgeschwenkt, was sich als sehr lohnend herausstellen sollte. Die hier zu begehenden Gletscherpassagen sind ebenfalls sehr harmlos. Der Gipfel selbst bietet in meinen Augen den besten Blick auf Königsspitze und Ortler. Einfach famos! Schon während des Aufstiegs reifte in mir der Plan, doch gleich nochmal auf den Cevedale zu gehen, was nach einer kurzen firnigen Abfahrt bis etwa 2900 Meter auch umgesetzt wurde. Es gibt eine kleine Scharte, von der man vom Anstieg der Eisseespitze zum Langenferner hinüberqueren kann. Nun über die Casati Hütte auf den Cevedale. Die Abfahrt über den kompletten Langenferner ist zwischen Skidepot und Casati Hütte eher hart und windgepresst, danach aber herrlich pulvrig. An diesem Gletscher gibt es kurz vor seiner Zunge eine große, recht steile Spaltenzone, die auch nur unzureichend eingeschneit ist (haben wir im Aufstieg nicht passieren müssen). Allerdings hatte ich von der Eisseespitze aus gesehen, dass man diese Zone umfahren kann, indem man oberhalb in Richtung der Felswand fährt (immer stramm rechts halten) und dann in einen Steilhang einfährt. Super Abfahrt, die anscheinend fast nie gemacht wird! Dank schnellem Schnee ging es anschließen auch gut durch den flachen Talboden hinaus und via Zufallhütte zum PP.

    Marteller Hütte: Sehr schöne, gemütliche Unterkunft, überaus herzliche Wirtsleute. Kann ich nur empfehlen!

    Was für herrliche Tage im Vinschgau!


    Bilder:


    1-5: Marmotta (Donnerstag)

    1: Kurz nach der Zufallhütte.

    2: Eine Engstelle kurz vor dem Hohenferner; dominant Zufallspitze, rechts Königsspitze.

    3: Am Gipfel

    4/5: Pulverfreuden am Hohenferner


    6-9: Eisseespitze und Cevedale (Samstag)

    6: Kurze Tragstelle im Bereich eines Felssturzes. Hier erkennt man auch gut die Spaltenzone am Langenferner sowie die Umfahrungsmöglichkeit über die Schneezunge zwischen den Felsen.

    7: Blick zum Cevedale: Auch hier kann man gut sehen, wie die sichere Abfahrt über den Langenferner gelingen kann: Auf die Felswand oberhalb der Spalten zufahren und dann links einschwenken.

    8: Das Suldener Dreigestirn von der Eisseespitze.

    9: Auf der Gletscherzunge.


    10: Ein Prosit auf einmalig schöne Tourentage!




    Route => Skitour Cevedale


    Ein alpines Glanzlicht!

    Wir waren nach der Tour auf den Sesvenna von Donnerstag bis Samstag im Martelltal unterwegs und haben dort auf der gleichnamigen Hütte zwei Mal übernachtet. Zu den Tourenbedingungen im Martelltal allgemein werde ich morgen noch einen Bericht schreiben, aber dieser sei nur der genialen Tour auf den Cevedale gewidmet, die wir am Freitag bei Traumwetter und besten Verhältnissen erleben durften.

    Der Freitag war so ein Tag, wo alles zusammenpasst: Traumwetter, gute Schneeverhältnisse und perfekte körperliche Verfassung bei Claudia und mir, welche wir bei unsere Rundtour gut gebrauchen konnten. So haben wir für den Aufstieg von der Hütte über den Zufallferner zum Gipfel nur gute 3 Stunden benötigt und hatten dann das Privileg, dort eine halbe Stunde ganz allein oben zu sein, bevor die Kollegen in Heerscharen anrückten. Und das ist wörtlich zu nehmen: sicher haben zwischen Donnerstag und Samstag jeden Tag mehr als hundert Leute den Cevedale bestiegen. Wie haben vor dem Bergschrund Skidepot gemacht und sind dann mit Steigeisen die letzten etwa 60 Höhenmeter hoch, was sehr gut ging (kein Blankeis). Es ist aber auch möglich, mit Skiern (+ Harscheisen) bis zum Gipfel zu gehen, aber das wussten wir vorher ja nicht. Ich wechsle grundsätzlich eher zu früh auf Steigeisen als dann irgendwann in ungutem Gelände beim Ablegen der Skier rumeiern zu müssen...

    Der Bergschrund lässt sich mit etwas Vorsicht zurzeit noch gut überwinden, aber ins falsche Loch braucht man nicht treten.

    Nach ausgiebigem Genuss der gewaltigen Panoramas sind wir dann nicht einfach auf dem (skifahrerisch eher zweitrangigen) Anstiegsweg abgefahren, sondern haben die steile, teils durch atemberaubende Gletscherbrüche führende Abfahrt über den Cedec-Ferner zur Pizzini-Hütte gewählt. Toller Pulver und einfach ein geniales Erlebnis! Hinweis: Den Gletscherbruch kann man nur überwinden/umfahren, indem man an dessen oberstem Rand nach rechts fährt und so in einen 40 Grad steilen Hang gelangt! Wir hatten das Glück, dass am Donnerstag da schon jemand gefahren ist, dessen Spuren wir folgen konnten. (Die Abfahrtsroute ist vom Gipfel des Cevedale gut einsehbar - wir sind also nicht "blind" einfach einer Spur nachgefahren.)

    Bei der Pizzini-Hütte (2700m) haben wir wieder angefellt und sind südseitig schweißtreibend über die Casati-Hütte auf die Suldenspitze. Die spektakuläre Abfahrt durch den ebenfalls von wilden Eisbrüchen gesäumten Suldenferner zur Schaubachhütte bot sogar noch besseren Pulver als die vorige!

    Nach einer Einkehr in der Schaubachhütte folgte schließlich der "Pflichtteil", der in diesem Fall ausnahmsweise erst nach der Kür kam: Wir sind hoch zum Madritschjoch und von dort zur Zufallhütte runter, wo dann nochmals etwa 350 Höhenmeter Anstieg zur Marteller Hütte auf uns warteten. Die südseitige Abfahrt selbst hat wenig Schnee und war um halb 5 auch schon wieder so lange im Schatten, dass sich grausiger Bruchharsch gebildet hatte. Wie froh bin ich doch in solchen Momenten, mit Claudia jemanden dabei zu haben, der auch bei solchem Mistschnee nach so einer langen Tour die Sache sicher ins Tal runterbringt.

    Insgesamt kommen bei dieser Rundtour etwa 2800 Höhenmeter im Aufstieg zusammen und wir waren fast 11 Stunden (mit Pausen und Abfahrten) unterwegs. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, haben wir aber auch ein kleines Bisserl gemogelt, damit wir rechtzeitig zum Abendessen wieder auf der Marteller sind: Etwa 300 Höhenmeter sind wir von der Schaubachhütte mit dem Lift hoch. Das kostet 5 Euro pro Person, was ich voll okay finde; vor allem, wenn ich es mit den unverschämten Preisen der Jennerbahn für Einzelfahrten, von denen Reinhold letztens berichtete, vergleiche.

    Lawinengefahr: Es war zwar über die ganze Zeit von Donnerstag bis Samstag LWS 3 ausgegeben, doch beschränkte sich das meiner Beobachtung nach auf bestimmte extrem steile Bereiche abseits gängiger Routen, wo der angewehte Schnee bei tageszeitlicher Erwärmung abging. Es waren ein paar Schneebrett- und Lockerschneelawinen zu sehen. Die Königsspitze wurde übrigens auch begangen.

    Und jetzt noch ein Thema, bei dem die Meinungen sicher auseinandergehen: Seil am Gletscher. Ich habe bewusst von vorne herein darauf verzichtet, das Seil mitzunehmen, da ich den Zufallferner auch vom Sommer kenne und ihn für relativ harmlos halte. Es gibt eigentlich nur eine relevante Spaltenzone oberhalb der "Drei Kanonen" und die ist gut eingeschneit. Etwa 80 Prozent der Leute, die unterwegs sind, nutzen aber das Seil. Ich möchte keinesfalls dazu aufrufen, so riesige Gletscher wie am Cevedale ohne Seil zu begehen, aber die Position "am Gletscher immer mit Seil!" vertrete ich eben auch nicht. Vor allem finde ich die Nutzung des Seils in bestimmten Situationen sicherheitstechnisch kontraproduktiv, wie zum Beispiel im steilen Hartschneehang oberhalb des Bergschrunds (, wo es keine Spalten mehr gibt, man aber böse abstürzen kann,) am Cevedale: Da macht es gar keinen Sinn, wenn eine größere Gruppe auf Skiern (also ohne Pickel in der Hand) am Seil aufsteigt. Wenn da einer ausrutscht, halten ihn die anderen (ohne fixe Sicherung) nie und stürzen alle mit. Als wir vom Gipfel abgestiegen sind, kam uns eine große Gruppe französischer Bergsteiger in drei 6er-Seilschaften entgegen. Ich hab da gleich zu Claudia gesagt, dass wir aufpassen müssen, nie direkt unter denen zu gehen, weil die uns sonst mitreißen, wenn einer wegrutscht. Aber wie gesagt ist das meine persönliche Meinung uns es lassen sich sicher viele Argumente gegen diese finden.

    Hinweis: Auch wenn es vom Gipfel des Cevedale nicht so aussieht, ist der Übergang von dort über den Palon della Mare zur Branca-Hütte machbar. Von oben sehen die Gletscher dort fürchterlich blank aus, aber laut Auskunft des Hüttenwirts der Branca ist die Abfahrt vom Palon (diese selbst sieht man vom Cevedale nicht) gut fahrbar.


    Bilder:


    Da 10 Buidln aussuchen...puh!


    1: Nach etwa 90 Minuten Aufstieg am Zufallferner zeigen sich Königsspitze und Ortler.

    2: Kurz vor dem Gipfel. Hinten in der Mitte Bernina.

    3: Panorama mit Palon, Punta di San Matteo und hinten Adamello-Presanella

    4-6: Abfahrt Cedec-Gletscher. Claudia fährt einfach so genial Ski!

    7: Anstieg zur Suldenspitze vor dem Hintergrund von Cevedale und Zufallspitze.

    8: Königsspitze

    9: Im Gletscherbruch der Suldenspitze.

    10: Ein Pulvertraum!



    Trotz der Ausgangshöhe von 1750 Metern in Schlinig liegt gerade genug Schnee, um über die präparierte Loipe und die Forststraße zur Sesvenna Hütte aufzusteigen. In der Abfahrt trägt man im steilsten Stück aber besser. Die Schneefallgrenze lag mit etwa 2400 Metern ganz erheblich höher als vom Wetterbericht angekündigt (1600m), was im Höhenband zwischen 2000 und 2400 zu üblem Bruchharsch führt. Darüber aber 30-50 cm Pulver, sofern dieser vom starken Sturm nicht verblasen wurde. Wir sind von der Hütte bis zur Sesvenna-Scharte (rund 2800 Meter) einer Spur gefolgt; nach der Zwischenabfahrt zum Gletscher waren wir aber völlig allein und haben gespurt. Wir sind in die Scharte am Ostgrat (Skidepot) und über diesen bis etwa 30 Hm unter den Gipfel, wo wir wegen ungünstigen Schneeverhältnissen umgedreht haben. Am Grat generell viel angewehter Schnee und anstrengende Wühlarbeit oft bis zur Brust. Nach der Abfahrt über den Gletscher sind wir noch zwei Mal auf den Schalder, um dort auch noch ein bisserl zu powdern.

    Lawinengefahr: Stufe 3 im Gebiet definitiv gerechtfertigt, was einige Lockerschnee- und auch Schneebrettlawinen im Umfeld der Route gezeigt haben. Die Tour auf den Sesvenna kann aber mit umsichtiger Routenwahl als weitgehend sicher gelten. Leider verzichten mussten wir aber auf schöne Steilabfahrten im Gebiet (zB Sesvenna Gipfelhang und Piz Rims Nordabfahrt).

    Fazit: Landschaftlich wunderschöne Tour, aber skifahrerisch eher fad, da meist flach.


    Bilder:


    1: Schneebrett nahe der Sesvenna Hütte.

    2/3: Am Weg zum Sesvenna.

    4/5: Stürmische Bedingungen am Grat.

    6: Herrliches Panorama mit Ortler und Cevedale.

    7: Schöner Pulver, aber zu flach: Sesvenna-Gletscher

    8: Am Schalder

    9/10: Abfahrt von dort



    Ein geniales Skitouren-Wochenende


    Den Gabler als herrlichen Skiberg zu loben, bedeutet zwar Eulen nach Athen tragen, aber es stimmt einfach. Diese Mal bildete er aber "nur" den Auftakt für unsere Unternehmung, die uns mit einer Übernachtung im Winterraum der Richterhütte in eine der einsamsten Ecken der Zillertaler Alpen führte.

    Los ging es am Samstag um kurz nach 8 am Gasthof Finkau. Nach der Forststraße stiegen wir auf guter Spur über den oft unangenehmen (da ruppig vereisten), gestern aber einfachen Steilhang hoch zur Moräne (P.2150) und von dort weiter Richtung Gipfel. Aufgrund des pulvrigen Schnees waren hier wie auch auf der gesamten weiteren Tour keine Harscheisen nötig. Am Skidepot entschieden wir uns, auf den Gipfel selbst zu verzichten, da der Weg dort hinauf im plattigen Fels grundsätzlich nicht ohne ist und andere Begeher meinten, dass es oben echt hantig wird, und sie auch umgedreht hätten. Die Abfahrt war dann einfach ein Traum: Wir haben die steilste und nordseitigste Variante gewählt, die noch fast unverspurt war (von oben gesehen so weit links wie möglich halten). Der Pulver war im Steilhang teils leicht windgepresst, aber super zu fahren! Ich kenne nur wenige andere Hänge, die über eine dermaßene Länge eine so schöne Neigung von um 40 Grad aufweisen. Auch Gabler-Debütantin Claudia meinte, dass dieser Hang den langen Anmarsch mehr als rechtfertige. Wir sind dann bis zur Moräne (P.2150) abgefahren, wobei der Pulver in den flacheren Teilen noch besser war als im Steilhang.

    Anschließend sind wir über die Zittauer Hütte, deren Winterraum um 15 Uhr schon voll belegt war, was zwei andere Tourengeher veranlasste, spontan zur Richterhütte weiterzugehen, wo wie sie dann trafen, zur Rosskarscharte und jenseits südseitig im Wechsel von Pulver und Harsch hinunter ins Rainbachtal. Nun hieß es nochmals anfellen und etwa 300 Höhenmeter zur Richterhütte aufzusteigen, wo uns bereits ein ausgeschaufelter Eingang und ein gemütlich knisternder Ofen erwarteten. Wir haben und bei den beiden Kollegen dann insofern revanchiert, als wir heute dann die Aufräum/Abspülarbeiten übernommen haben.

    Tour auf den Rainbachkopf:

    Herrlich einsam ist es im Rainbachtal! Außer uns fünf war da heute niemand. Das bedeutet dann natürlich auch: Spuren! Wir sind zunächst noch auf einer vorhandene Spur zur Windbachscharte. Obacht, wer das Gebiet vom Sommer kennt: Die Windbachscharte ist im Winter eine andere als im Sommer! Der sommerliche Übergang Rainbachtal/Windbachtal liegt viel weiter links (im Aufstiegssinn) und ist im Winter nicht sinnvoll! Man lasse sich da nicht von einem von unten sichtbaren Schilderbaum verleiten! Im Winter steigt man mehr Richtung "Warze" (=Reydter Spitze) und kommt da am Kamm in skibares Gelände, in dem man etwa 100 Höhenmeter abfährt (es lohnt sich abzufellen!). Wo ein markanter Felskamm ansetzt, wird wieder aufgefellt. Nun habe ich in herrlicher, unberührter Landschaft durch ein weitläufiges Kar in schönstem Skigelände zum Rainbachkopf hochgespurt. Etwa 70 Höhenmeter unter dem Gipfel ist dann Skidepot. Der Anstieg zum Gipfel ist an sich nicht schwierig, aber wir haben dann doch recht bald umgedreht, da wir weder Steigeisen noch Pickel dabei hatten (bewusste Entscheidung aus Gewichtsgründen) - die zwei Kollegen von der Richterhütte sind aber mir Steigeisen hoch.

    Die Abfahrt im Bereich unserer Aufstiegsspur war wiederum sehr fein. Da wir noch einiges auf der Richterhütte deponiert hatten, mussten wir ja wieder dorthin zurück. Alternativ wäre es aber auch möglich, bis zur Windbachtalalm (1900m) abzufahren und von dort wieder über einen Gegenanstieg von ca. 800 Höhenmetern das Rainbachtal zu erreichen (verschiedene Aufstiegsoptionen denkbar). Besagte Kollegen haben das so gemacht. Wir aber haben an dem Felskamm (siehe oben) wieder aufgefellt und sind über die Südostroute auf die "Warze" und von dort zur Richterhütte hinunter gefahren (sensationeller Pulver). Von der Hütte fährt man noch etwa 300 Höhenmeter ab, bis man zur Aufstiegsroute Richtung Rosskopfscharte kommt. Da hoch und dann wiederum in sensationellen Pulver zur Zittauer Hütte hinunter. Von dort ruppig, da stark zerfahren ins Tal. Was für ein Wochenende!!!


    Winterraum Richterhütte: Sehr sehr fein! Platz für 7-10 Leute, eigenes uriges Hütterl.

    Hinweis: Konditionell fordernd: Laut der schlauen Uhr von Herbert 4500 Aufstiegs-Höhenmeter und 42 Kilometer Strecke, wobei ich glaube, dass die Höhenmeter-Angabe nicht richtig ist: eher 4000 Hm.


    Sonstiges: Spektakulär zu beobachten war am Samstag eine erfolgreiche Besteigung der Wildgerlosspitze durch zwei tolle Ski-Alpinisten über deren extrem steile Ostflanke (aus der Entfernung würde ich sagen 50-55 Grad). Größten Respekt!!!



    Bilder:


    Unglaublich schwer, aus den vielen Bildern und Eindrücken des Wochenendes die besten auszuwählen! Aber hier mal eine Auswahl


    1/2: Skiberg der Skiberge: Der Gabler

    3: Der hantige Gipfelaufbau

    4: In der herrlich steilen Abfahrt: In real life viel steiler als auf dem Bild...

    5: Schöne Mulden als Nachklang der Steilabfahrt.

    6: Der Winterraum der Richterhütte.

    7/8: Anstieg zum Rainbachkopf

    9: Abfahrt von dort

    10: Das gewaltig schöne Rainbachtal






    Tourentipp-Route => Buchstein-Reibe - Skitour

    Ein überaus schöner Vormittag!


    Sehr früh ging es heute auf die Buchstein-Reibn, weil am Nachmittag noch gearbeitet werden musste. Von den genialen Schneeverhältnissen abgesehen heute auch durch den sich auflösenden Nebel eine ungemein stimmungsvolle Angelegenheit.

    Zunächst bin ich auf den Sonnberg und durch den Wald nach Westen abgefahren, bis ich auf die Forststraße vom Röhrlmoos traf. Ich hatte hier den Eindruck, dass die Abfahrtsroute immer mehr verbuscht. Nun Aufstieg Richtung Rosssteinalmem und weiter Richtung Sonnberg, bis sich eine gute Einfahrmöglichkeit in die Nordmulde des Rossstein bietet. Ich bin nicht wie sonst üblich beim großen Stein, sondern etwa 30 Meter tiefer (bei einem Schilderbaum) eingefahren, da mir im oberen Teil die Wahrscheinlichkeit eines Steinkontakts zu groß war. Die Abfahrt in der Mulde ist bei super Pulver einfach herrlich, hat aber die gleiche Schwäche wie alle Abfahrten im Gebiet: viel zu kurz! Nicht einmal 20 Minuten nach der Abfahrt war ich schon wieder oben bei der Einfahrt...

    Anschließend ging's noch auf die Hochplatte, um mit dessen Nordost-Abfahrt ein weiteres Sahnestück zu kosten. Ein letzter kurzer Aufstieg bis zu einem der HP vorgelagerten Buckel (Mühlriedleck?) brachte mich auf die Talabfahrt via Buchsteinhütte. Kurz nach Mittag war ich unten - ich hätt es aber auch den ganzen Tag gut hier ausgehalten.

    Lawinengefahr: Von Triebschnee sind nur einige Osthänge im direkten Kammbereich betroffen - erkennt man aber eh leicht.

    Prognose: Schon heute hatten die Südhange einen Deckel und ich würde davon ausgehen, dass es morgen nur in ganz schattigen Hängen pulvrig ist - die Sonne hat Anfang März einfach schon zu viel Kraft. Die Tage unbeschwerten Powderns sind im den bayerischen Voralpen wohl spätestens übermorgen weitgehend vorbei.

    Sonstiges: Anstieg zur Tegernseer Hütte ebenfalls bereits gespurt, Rodelbahn Buchsteinhütte sehr fein, aber Straße zur Schwarzentenn unverständlicherweise sehr tief geräumt - da schmilzt der Schnee schnell weg. Im Aufstieg ist natürlich der Weg am Bach schöner, aber für die Abfahrt ist die Straße besser.


    Bilder:


    1-7: Landschaft und Licht.

    8/9: Nordmulde Rossstein

    10: Hochplatte Nord


    Pulverträume am Predigtstuhl

    Lang hat es heuer gedauert, bis wir endlich zu unserem geliebten Predigtstuhl aufbrechen konnten und wir wurden wie immer mehr als reichlich mit allerfeinstem Pulver belohnt!

    Ausnahmsweise sind wir heute in Soilach statt bei der Lederstube gestartet, da wir (zurecht, wie uns ein anderer Tourengeher bestätigte,) befürchteten, dass die Straße von der Lederstube bis zum Zeller Bauern wie so oft unverständlich rigoros geräumt sein würde (ja - ich weiß: der Jäger muss ja da hoch, um mit seinem Gewehr das Wild zu schützen!) Und da der Großteil der Jagdrechte bei der altadeligen Familie von C-K liegt, sind die Motive sicher gleich noch ein Stück edler! Auf jeden Fall muss man am Rückweg nach Soilach recht lange schieben, weil es so flach ist.

    Ansonsten war es aber einfach nur herrlich: Schon am PP (ca. 650m) 20-30cm Schnee und nach oben hin wird es stetig mehr - im Kessel zwischen Abereck und Predigtstuhl liegt sicher 1 Meter Neuschnee, der nur direkt am Kamm mal ganz leicht windbeeinflusst ist, sonst aber fluffiger nicht sein kann. Aufgrund der Schneemenge ist auch die fehlende Unterlage kein Problem. Wir hatten nur ganz selten Steinkontakt und auch der blieb ohne Folgen. Wir sind zuerst auf´s Abereck und dann weiter zum Heuraffelkopf, von dem wir in tiefstem Pulver zur Abergalm runtergestaubt sind. Danach haben wir uns in einen regelrechten Pulverrausch hineingesteigert und den Predigtstuhl sieben oder acht Mal bestiegen, wobei wir immer eine andere Variante zur Abfahrt gewählt haben: Entweder über eine der westlichen Waldschneisen zur Oberwiesalm ("Nikolai-Abfahrten") oder nordseitig zur Abergalm. Für Pausen war dabei keine Zeit: Hoch, schnell abfellen, einen Schluck trinken, fahren, schnell auffellen, einen kleinen Bissen essen, aufsteigen und wieder von vorn.

    Los war gar nichts, vielleicht noch drei oder vier Kollegen im Gebiet unterwegs. Auch gestern war wohl wenig Betrieb. Ab den Laubenstein-Almen waren die Spuren von gestern schon wieder völlig zugeweht, sodass wir oben fast alles selbst gespurt haben. Das Wetter war ganztags bedeckt und nebelig mit leichtem Schneefall - aufgrund des waldigen Geländes aber dennoch meist gute Sicht.

    Lawinengefahr: Auf unserer Route in meinen Augen trotz der Schneemenge gar keine, da der Pulver wegen der windgeschützten Lage völlig ungebunden war. Allerdings würde ich empfehlen, die skifahrerisch interessanten, aber lahnigen Osthänge zwischen Abereck und Heuraffelkopf sowie zwischen Predigtstuhl und Klausenberg in den nächsten Tagen sehr vorsichtig zu beurteilen, da heute im Kammlagen starker Wind aus Richtung Ost wehte.

    Hinweis: Ich habe die Tour ja schon öfters beschrieben/propagiert und wiederhole mich daher mit folgender Anmerkung, die aber dennoch in meinen Augen wichtig ist: Obwohl die Tour skitechnisch total einfach ist (, wenn man Skifahren kann...,) lohnt sie sich nur wirklich für konditionsstarke Leute, da man bis zu den schönen Hängen fast 1000 Höhenmeter Zustieg zu meistern hat, der zudem in der Abfahrt jetzt nicht der Oberhammer ist (ich meine damit vom Abereck bis ins Tal).


    Bilder:


    1: Zauberwald begleitet und vom Tal bis

    2: zu Abereck

    3/4: und Heuraffelkopf

    5-9: Der Buiver-Irrsinn nimmt seinen Lauf.

    10: Etwa ein Drittel der Tagesausbeute ist hier zu sehen.



    Die Galtenberg-Reibn


    Vorab: Was mich heuer schon den ganzen Winter und speziell jetzt in den Faschingsferien wundert, ist, dass auf den meisten Skitouren, die ich gehe, so gut wie nichts los ist. Und das sind ja beileibe nicht alles die Obergeheimtipps... Großer Galtenberg bei Traumwetter in den bayerischen Faschingsferien - und wir treffen bei der 7 stündigen Tour wirklich niemanden - okay, einmal haben wir zwei Tourengeher in einem halben Kilometer Entfernung gesichtet...

    Ich möchte mich ja nicht beschweren, aber verstehen tue ich es nicht ganz.

    Nun zur Tour: Vom PP sind wir Greiter- und Farmkehr-Alm passierend über die Westroute auf den Großen Galtenberg. Auch wenn es von unten nicht so ausschaut, ist der Aufstieg komplett mit Skiern begehbar - auf den letzten 300 Höhenmeter sind Harscheisen aber mehr als hilfreich. Vom Gipfel sind wir um genau 12 Uhr nun in aufregender, da sehr exponierter Querfahrt direkt auf oder knapp unter dem Grat (Absturzgelände, Fahrfehler verboten, Schlüsselstelle der Tour, nur für sehr sichere Skifahrer!!) in Richtung des Jochs zwischen Großem und Kleinem G. gefahren, um anschließend in perfektem Firn auf der Südseite Richtung Märzengrund (Zillertal) hinab zu schwingen. Abfahrt bis zum Waldrand auf ca. 1800 Metern und Wiederaufstieg, dieses Mal aber zum Kleinen Galtenberg.

    Dieser bietet mehrere sehr steile nordseitige Abfahrtsvarianten (40 Grad +), die sichere Lawinenverhältnisse brauchen. Wir sind zunächst (vom Gipfel aus gesehen) rechts hinunter: oben eher hart, nach unten hin aber mehr und mehr stark windgepresster Pulver - sehr schön zu fahren! Wir haben ehrlich gesagt heute nicht mit Pulver gerechnet und waren daher sehr positiv überrascht, weshalb wir auch für einen weiteren Aufstieg auf den Kleinen Galtenberg motiviert waren. Abfahrt nun links vom Gipfel bei ähnlichen Verhältnissen wir zuvor und unterhalb vom 1800 Metern Übergang von Pulver zu Firn/Sulz, der sich bis zu Forststraße gut fahren ließ. Auf dieser flott zum PP.

    Hinweise zur Nordost-Abfahrt des Großen Galtenbergs in den Lueger-Graben: Wie ich am Samstag sehen konnte (Bericht ebenfalls hier, aber ohne dieses Detail), ist die untere Hälfte von Lawinen überspült. Im oberen Teil würde ich zudem eher von Harsch als Pulver ausgehen. Vermutlich zurzeit also nicht lohnend.

    Fazit: Eine landschaftlich wie skifahrerisch herausragend schöne Tour!


    Bilder:


    1: Blick Richtung Gamskopf und Sagtaler Spitze: Vermutlich ebenfalls brauchbare Schneeverhältnisse.

    2: Am Großen Galtenberg.

    3: Wie gesagt: Auf und knapp neben dem Grat...

    4: Firnfreuden im Südhang.

    5: Aufstieg zum

    6: Kleinen Galtenberg.

    7: 1. Abfahrt vom K.G.: schattig, pulvrig, steil, geil

    8: Vor der 2. Abfahrt, die

    9/10 ebenfalls einfach superschön und steil ist!




    Wir sind heute von Alpbach aus zunächst auf den Mareitkopf (auch Heimjoch genannt), einen Vorgipfel des Großen Galtenbergs gegangen. Die Hoffnungen auf Firn erfüllten sich auf der ostseitigen Abfahrt (10.30 Uhr) nicht ganz, da der Schnee hier gleich sumpfig wurde.

    Nun wurde wieder aufgefellt und es ging über Stadelkehr- und Feldalm auf den Lämpersberg. Am westexponierten Kamm wird es schon dünn mit Schnee, aber noch geht es ohne Abschnaller. Für die Abfahrt wählte ich den Südhang quasi direkt vom Gipfel gerade hinunter - überwiegend guter Firn, aber um 12:45 Uhr schon etwas tief. Diese steile Abfahrtsvariante (40 Grad) wird vermutlich wegen der Lawinengefahr nicht allzu oft befahren - heute aber vertretbar in meinen Augen. Claudia musste dann wegen einer Familienfeier schon ins Tal und so bin ich noch allein auf den Seekopf, den Nachbargipfel des Kleinen Beil. Abfahrt um 14 Uhr nordwestseitig direkt von Gipfel oben hart und unten brauchbarer Firn.

    Ab der Stadelkehralm habe ich aber lieber die Forststraße benutzt, weil es schon sehr sumpfig wurde. Die Rodelbahn von den Faulbaumgartenalm zum PP geht sehr gut und flott.


    Bilder:


    1: Am Mareitkopf

    2: Deep Sulz

    3: Der Galtenberg is scho a sauberer Klotz.

    4: Im letzten Schnee zum

    5: Lämpersberg.

    6: Die steile Südabfahrt

    7: Am Weg zum Seekopf.

    8: Gipfelkamm.



    Firn und Puiver: Ein perfekter Tag im Rofan


    Mit reichlich Verspätung aufgrund vergessener essentieller Ausrüstungsgegenstände sind wir heute um 10 Uhr am PP gestartet und haben dabei dann im Nachhinein betrachtet vom Zeitmanagement her doch alles richtig gemacht, um den perfekten Firn zu bekommen. Anders als am Dienstag, wo ich auch schon am Kotalmjoch unterwegs war, war es heute morgen nämlich leicht bewölkt, was den Auffirnzeitpunkt etwas nach hinten verschoben hat. Ebenfalls am Dienstag war mir auch die Idee mit der Klobenjoch-Reibn gekommen (eine Tour, für die es meiner Recherche nach keine Beschreibungen - weder analog noch digital gibt). Ich hatte dann noch das Glück, (am Dienstag) einem Skitouren-Veteranen mit schwer stollenden Fellen zu begegnen, dem ich meinen Wachsblock zur Verfügung stellte und der mir im Gespräch dann sagte, dass er diese Tour kenne und mir wertvolle Tipps gab.

    Nun genug der Vorrede - medias in res! Wir sind über die Forststraße (Labschlaggraben momentan unproblematisch) zum Kotalm-Niederleger und dann über die Abkürzer im Wald zum Mittelleger - Abfahrt ab Mittelleger besser auf der Forststraße, da schlechter Schnee im Wald. Von dort über den verfallenen Hochleger zum Kotalmjoch/Stuhlböcklkopf. Die breite Flanke bietet verschiedene Abfahrtsmöglichkeiten, die je nach Feinexposition von Süd über Südwest bis West momentan zu unterschiedlichen Zeitpunkten zwischen 12 und 15 Uhr auffirnen. Da das Gelände aber mittlerweile stark zerfahren ist, gibt es keinen perfekten Firngenuss. Die Schneehöhe liegt hier bei mageren 20-30cm, was Steinkontakt fast unvermeidlich macht.

    Nach dieser ersten Abfahrt haben wir uns an die Klobenstein-Reibn gemacht: Vom Kotalm-Hochleger geht es schattig hinauf ins Steinerne Törl (2012m) und drüben südwestseitig in herrlichem Firn über fast jungfräuliche Hänge hinab bis kurz oberhalb der Dalfazer Alm, wo der Anstieg zum Klobenjoch beginnt. In wunderschöner Landschaft steigen wir hier sonnig zum Heechenbergjoch. Diesen Hang haben wir dann in traumhaften Firn gleich zweimal befahren/bestiegen. Der eigentliche Gipfel des Klobenjochs ist wegen der nicht eingeschneiten Latschen momentan nicht sinnvoll zu erreichen.

    Zum Abschluss haben wir vom H-Joch aus die Westflanke des Kloben gequert, um zu den Einfahrten in die steilen nordseitigen Rinnen des Klobenjochs zu kommen. Grundsätzlich gibt es hier viele skibare Rinnen (das sieht man vom Mittelleger der Kotalm aus), doch zurzeit ist nur eine (, die den Nordwänden des Klobensteins nächste,) sinnvoll, das heißt ohne Latschenkampf, zu erreichen. Die anderen Rinnen setzen tiefer an und der Zustieg zu ihnen ist latschenbewaffnet...

    Die Abfahrt selbst war einfach genial: Steil (40 Grad+), eng, Pulver und ein bisserl Dolomiten-Feeling!

    Lawinengefahr: In den Rinnen natürlich grundsätzlich erheblich: Wir haben uns sorgfältig an jene herangetastet, die wir dann gefahren sind - nach Neuschnee nicht zum empfehlen. Ansonsten aufgrund der geringen Schneemenge inexsistent: In den Südhängen liegt einfach zu wenig Schnee für Lawinen...


    Prognose: Trotz der warmen Tage war im Gebiet in den letzten Tagen keine Abnahme der (an sich natürlich geringen) Schneemenge erkennbar. Thanks god to the nächtliche Abstrahlung!


    Sonstiges: Die Forstraße ist zwischen Kotalm-Nieder- und Mitterleger leider durch die Spuren eines Raupenfahrzeug arg zerpflügt worden. Aber natürlich muss hier Verständnis walten: Der "naturschütztende Jäger" oder sollte man vielleicht besser sagen der "jagende Naturschützer" ist auch nur 1 Kilometer über die höchstgelegende Alm hinausgewalzt, um zu seinem Jagdstand zu kommen. Sicher schützt er Wald und Wild aus Leibeskräften!



    Bilder:


    Anmerkung: die ersten beiden Bilder sind vom Dienstag, alle andere vom Donnerstag.


    1: Eine klingende Zeder! Natürlich weiß ich, dass das eine Zirbe ist, aber wer die literarische Anspielung kennt, darf sich gerne bei mir melden. ;)

    2: Anstieg zum Kotalmjoch/Stuhlböckl

    3: Firnabfahrt vom Steinernen Törl

    4: Am höchsten Punkt, der mit Skiern beim Klobenjoch zu erreichen ist.

    5/6: Firngaudi

    7: Tiroler Fjordlandschaft

    8: Am Weg zu den Nordrinne des Klobenjochs.

    9/10: Geile Pulverabfahrt eben dort - schaut auf den Bildern natürlich nicht so steil aus, wie es realiter ist...



    Eigentlich wollt ich da meinen Senf nicht dazu geben, weil es mich nicht betrifft - bin nie am Brauneck, aber ein bisserl nervt mich das hier zu lesende Verständnis für die Liftbetreiber/PP-Besitzer. Ich empfinde viele PP-Gebühren gerade in den heimischen Bergen teilweise einfach als Frechheit. In den letzten Jahren schießen die Parkautomaten wie Pilze aus der Erde und plötzlich soll man 5-10 Euro bezahlen, wo es früher gratis war. Am besten wird das Ganze dann noch mit Klimaschutz begründet (, weil die Leute ja nicht mehr Autofahren sollen). Ich finde, dass wir (gemeint die Bürger, nicht nur die Tourengeher) uns in fast allen Bereichen viel zu viel gefallen lassen und sehe es wie Bernhard: Wer so viel Geld von mir für einen lumpigen PP will, der hat mich zum letzten Mal gesehen.

    Hier mal ein paar Tipps für Pistentouren (, die übrigens alle in meinen Augen viel lohnender sind als Brauneck oder Spitzing).

    Alpbach: Widersberghorn. Vom Greiter Graben aus kann man über die Skiroute 66 zur Baumgartenalm und dann im freien Gelände weiter fast ohne Skigebietskontakt zum Gipfel.

    Wildschönau: Schatzberg. Auf den Schatzberg führt zwar ein extra präparierter Skitourenaufstieg, den ich aber landschaftlich unschön finde (teils direkt unter der Lifttrasse). Viel lohnender ist es, den Normalweg auf den benachbarten Gern zu machen und dann zum Schatzberg rüberzuqueren. Auch von Alpbach kann man ohne Skigebietskontakt zum Schatzberg aufsteigen.

    Schwaz/Kellerjochbahn: Arbeserkogel/Hecherhaus. Aufstieg über die Rodelbahn. Donnerstag Tourengeherabend bis 24 Uhr.

    Ich bin ja grundsätzlich kein Pistentourengeher, aber wenn ich mit meiner Freundin auf Skitour bin (sie fährt erst seit einem Jahr Ski), dann steigen wir meist im Gelände auf und fahren über die Piste runter.


    Noch eine kleine Anmerkung: Natürlich können private PP-Besitzer verlangen was sie wollen; viel mehr ärgere ich mich eigentlich über öffentliche PP, die ja mit Steuergeld gebaut werden. Mir ist da nicht so recht einsichtig, warum man da überhaupt nochmal bezahlen soll. Und nein - das Argument "den muss die Gemeinde bezahlen und der Parkende ist ja woanders her" zieht nicht, weil es am Ende immer das Geld des Bürgers ist...

    Eigentlich müsste der Titel eher "Röthenstein-Reibn" heißen, weil ich heut Vormittag wegen Zeitmangels nicht die klassische Reibn gemacht hab, aber das kennen dann ja nur Insider - daher der gewählte Titel.

    Die Schneelage ist vom PP weg gut und wird auch noch ein paar warme Tage überstehen. Ich bin auf der Forststraße zu den Röthensteinalmen und dann über den Waldaufstieg - tolle Spur, keine Harscheisen nötig - zum Gipfel. Die Abfahrt erfolgte um halb 11 über den steilen Osthang zum "Obstgarten" hinunter und weiter über die Plankensteinalm zur Forststraße zurück.

    Schneebedingungen: Die gesamte Abfahrt ist stark zerpflügt und holprig, aber dennoch gut machbar: kein Harsch. Nach der Plankensteinalm im Wald ein bisserl hackelig, aber fahrbar. Auf Firn würde ich bei dieser Abfahrt auch in den nächsten Tagen nicht setzten - das gibt der Schnee noch nicht her.

    Lawinengefahr: Momentan gegen null gehend, da die Abfahrt schon so viel befahren wurde. Außerdem sind auch vom Gipfel des Röthensteins keine Gleit- oder Nassschneelawinen zu erwarten, da hier einfach der Schnee fehlt (siehe Bild hierzu). Rund um den Setzberg aber bereits einige Gleitschneelawinen.

    Sonstiges: Wallberg-Süd und Setzberg-Ost machbar. Klassische Plankenstein-Reibn sicher auch und obwohl ich da ja heute nicht war, würde ich auch hier davon ausgehen, dass alles maximal verspurt ist.

    Fazit: Für mich landschaftlich eine der schönsten Skitouren in den bayerischen Voralpen.



    Bilder:


    1: Gute Schneelage auf der Forststraße.

    2: Der Waldaufstieg zum Röthenstein.

    3: Am Gipfel

    4: Blick zur Einfahrt in den steilen Osthang: rechts oberhalb der beiden Fichten im Hang.

    5: Vom Gipfelgrat droht zurzeit kein lawinenmäßiges Ungemach.

    6: Schaut in Wirklichkeit noch viel steiler aus: die Einfahrt.

    7: Gipfelpanorama Richtung Zugspitze

    8: Setzberg (mkt den üblichen Gleitscheegeschichten im Südhang) und Wallberg.

    9: Bei der Plankensteinalm mecht ma si doch einfach nur hisetzn

    10 und bei dem Ausblick gmiatlich a Hoibe Bier dringa.


    Den schönen Tag bis zur Neige ausnutzen.

    War heute (wie eigentlich immer) unser Motto - und das ist uns bis auf den etwas späten Start um 9 in Innerst, wo wir gerade noch einen der letzten PP ergattern konnten, auch vollauf gelungen. Zunächst sind wir zur Weidener Hütte; Tipp: Ich gehe hierher gerne über die Hochsinn- und die Fiderissalm, was zwar einen kleinen Umweg bedeutet, aber viel schöner ist als die monotone Rodelbahn. Anschließend ging es über den sonnigen Ost-Anstieg schweißtreibend zum Hobarjoch, über dessen herrliche Nordwestmulde wir anschließend im Pulver ins Grafental hinabwedelten. Wird diese Abfahrt schon relativ selten befahren (vielleicht 10 Spuren), ist es im Grafental trotz der herrlichen Skihänge und der extrem vielfältigen Möglichkeiten (Hirzer-Ostrinne, Almkogel, Grafenspitze um nur ein paar zu nennen) eigentlich immer völlig einsam. Wir haben heute, am schönsten Sonntag hier niemanden getroffen, sondern nur zwei andere Leute aus großer Entfernung beobachtet. Dies liegt natürlich daran, dass es schon eines gewissen konditionellen Aufwands bedarf, um allein schon dorthin zu gelangen.

    Nach einer kurzen Pause sind wir dann weiter zum Hippold, dessen felsige Gestalt sich letztlich deutlich leichter bestiegen lässt als man zunächst annehmen könnte. Die oberen 200 Höhenmeter ab dem Krovenzjoch sind aber stark abgeblasen (wie fast immer). Nach einer schönen Abfahrt, die nur unterhalb von 2000 Metern recht harschig war, ist ein etwa 30 minütiger Gegenanstieg zur Weidener Hütte nötig, um die Rodelbahn zu erreichen, auf der es dann flott hinunter geht.

    Prognose bei der angesagten Erwärmung: Harsch wird zu- und Pulver abnehmen.

    Lawinengefahr: Heute in unseren Augen überschaubar, was aber in erster Linie daran liegt, dass einfach schon viel abgegangen ist. Am Anstieg zum Hobar ist der erste Hang großflächig von einer Lawine jüngeren Datums überspült, die durch einen Wechtenbruch im Bereich des Hubertusköpferls entstanden ist. Der Grund des Grafentals ist ebenfalls großflächig von kleineren Lawinenereignissen geprägt, die allesamt durch die Erwärmung der letzten Tage entstanden sein dürften.

    Fazit: Mal wieder ein absoluter Traumtag, den wir in der Weidener Hütte fast zu ausführlich gefeiert haben... Im wirklich allerletzten Tageslicht ging es nach Innerst zurück...


    Bilder:


    1: Weidener Hütte und Blick zum Hobar

    2: Aufstieg über den großen Lawinenkegel zum Hobar,

    3: was gegen Mittag eine echte Hitzeschlacht war.

    4: Die letzten Meter zum Gipfel; im Hintergrund Rastkogel

    5/6: Feiner Pulver in der Nordwestmulde.

    7: Gemütlicher Rastplatz im Grafental

    8: Der abgeblasene Gipfelanstieg zum Hippold

    9: Auch hier meist Pulver in der Abfahrt.

    10: Panorama (Richtung Stubai).