Beiträge von Andreas84

    Wir sind seit Donnerstag Abend im Tauferer Ahrntal. Nach einer wetterbedingt kürzeren Tour gestern (Weiße Wand bei Rein in Taufers - herrliche Blumenwanderung), ging es heute über die übliche Route auf den Weißzint: Neves-Stausee - Edelrauthütte - Gipfel. Im Aufstieg sind wir den Grat geklettert, runter ging es schneller und einfacher auf dem Gliderferner. Der Grat ist zwar nicht wirklich schwierig (T5 mit ein paar IIer-Stellen), sollte aber nicht unterschätzt werden, denn gerade in dieser Höhe zieht sich die Begehung schon etwas.

    Am Gletscher sind Steigeisen sehr hilfreich, wenn nicht gar obligatorisch, denn die obersten 30 Höhenmeter der recht steilen Gipfelflanke (~35 Grad) sind bereits blank. Danach guter Trittfirn; Randkluft unproblematisch. Der Gletscher ist ziemlich harmlos, aber nicht ganz spaltenfrei - kurz vor der Weißzintscharte gibt es eine zwar schmale, aber tiefe Spalte. Mit ein bisserl Aufmerksamkeit kommt man gut durch. Ein Seil braucht es meines Erachtens nicht.

    Fazit: Eine abwechslungsreiche, spannende Tour, die bei Begehung des Grates aber deutlich anspruchsvoller ist als die Skitour im Winter. Bei Auslassung des Grates eine sehr einfache Hochtour (L)

    Nebenbei: Vor 10 Wochen war ich noch mit den Ski heroben...


    Bilder:


    1: Wenn das der erste Blick nach dem Aufwachen ist, ist die Motivation grenzenlos.

    2-4: Kletterei am Grat

    5: Schon ein lässiges Bild, oder?

    6: Gipfelschau Richtung Großer Möseler und Turnerkamp

    7: Randkluft

    8/9: Gemütlich geht es über den Gliderferner zur

    10: Weißzintscharte.


    Es muass ja ned immer Italien sei,

    hab ich mir bei der Tourenplanung gedacht und bin dann natürlich doch wieder dort gelandet.

    Ich bin das Ganze als 2-Tagestour mit Übernachtung auf der Magdeburger Hütte angegangen und hab mir mit der Wetterspitze und der Schneespitze noch zwei schöne Gipfel abseits des direkten Wegverlaufs gegönnt, damit die Tage auch ausgefüllt sind. Wenn ich eines nämlich nicht bin, dann ein Hütten- und Höhenwegswanderer - i wui scho ganz auffe.

    Wegverlauf:

    1. Tag: Gschnitz - Bremer Hütte - Wetterspitze - Bremer Hütte - Bremer Scharte - Magdeburger Hütte. Der Weg zur Bremer Scharte ist mittlerweile wieder neu trassiert und viel besser zu gehen als in den meisten Beschreibungen zu lesen.

    2. Tag: M. Hütte - Schneespitze - M. Hütte - Weißwandspitze - Pflerscher Tribulaunhütte - Sandesjoch - Gschnitzer Tribulaunhütte - PP. Der Weg Nr. 127 von der G. Tribulaunhütte ins Tal ist umwerfend schön. Wer da die Fortsstraße nimmt, muss schon ein richtiger Töpfer sein.

    Gesamt gut 4000 Höhenmeter bei knapp 40km Strecke. Gehzeit 18-22 Stunden. Natürlich kann man sich da auch mehr Zeit lassen und öfter übernachten.

    Alles komplett schneefrei.

    Alpine Bewertung: Zwischen Bremer und G. Tribulaunhütte meist T4, Hüttenzustiege deutlich leichter. Wetterspitze und Schneespitze T5 mit kurzen KS-Passagen (B/C). Hinweis: Die Wetterspitze muss man in meinen Augen ohne KS-Set besteigen können, da nur wenige Stellen versichert sind und viele, teils leicht ausgesetzte Ier-Stellen frei geklettert werden müssen. Wer sich's ohne Set nicht zutraut, sollte gleich verzichten. Die Schneespitze ist bei trockenen Bedingungen für einigermaßen Versierte völlig unproblematisch. Im Gegensatz zur Wetterspitze können hier aber auch weniger Erfahrene oder Kinder (mithilfe eines Sets) einen schönen Hochgipfel besteigen. Durchaus ein spannender Einsteiger-3000er. Beide Gipfel werden bei Nässe oder gar Vereisung aber schnell ungenießbar.

    Zur Magdeburger Hütte: Der langjährige Hüttenpächter Hermann Vantsch ist letztes Jahr mit 72 in Rente gegangen und es hat ein junges italienisches Team übernommen. Ich hab mich gestern sehr wohl gefühlt - ich mag die urige, schmucke Hütte mit den äußerst gemütlichen Betten von jeher sehr gerne. Das Essen von Koch Mauro war ganz hervorragend. Wer auf die Hütte geht, braucht nicht erwarten, das übliche Kaiserschmarrn und Knödel-Einerlei zu bekommen, sondern hier wird schon mit einem gewissen Anspruch und Raffinement gekocht.

    Fazit: Eine landschaftlich großartige und sehr abwechslungsreiche Tour! Gehört zum Besten im Stubai.


    Bilder:


    1: Bremer Hütte

    2: Wetterspitze

    3: Eher wuchtig als formschön: Schneespitze

    4: Hochmoor bei der Magdeburger Hütte

    5: Versicherte Passage an der Schneespitze

    6: Geologische Besonderheit: Weißwandspitze

    7: Goldkappl, Gschnitzer und Pflerscher Tribulaun

    8: Botanische Besonderheit

    9: Sensationeller Blick von der Terrasse der G. Tribulaunhütte

    10: Der wunderschöne Weg 127.



    Meine Tourenpartnerin Claudia ist zurzeit in den Julischen Alpen unterwegs. Gestern wollte sie auf den Montasch, aber der Normalweg ist gesperrt, da die Leitern der Scala Pipan erneuert werden. Voraussichtlich ist die Route ab 15. Juli wieder begehbar.

    Hinzu kommen zurzeit umfangreiche Bauarbeiten auf der slowenischen Seite der Predil-Passstraße, welche zur zeitweisen Komplettsperrung des Passes (Übergang von Tarvisio ins Soca-Tal) führen. Hier am besten im Internet aktuelle Informationen einholen.

    Wie einsam kann es denn noch werden?


    Habe ich auch auf den Touren von Freitag bis Sonntag kaum andere Bergsteiger gesehen, so war die Bergeinsamkeit am Montag absolut, denn ich habe tatsächlich niemanden getroffen. Dies liegt aber nicht nur daran, dass Montag halt nicht Sonntag ist, sondern in diesem speziellen Fall auch an sicherheitsfixierten Bürokraten (und den dazugehörigen braven Bürgern, die so etwas auch noch goutieren). Mir hat meine gesunde Skepsis gegenüber jedweder Art von behördlicher Anordnung auf jeden Fall zu einer echten alpinen Sternstunde verholfen, denn am Beginn des Weges sind mehrere "Verfügungen des Bürgermeisters" oder so ähnlich (nur auf Italienisch) ausgehängt, die eine Begehung der Brücke über den Lares-Gletscherbach aus Sicherheitgründen untersagen. Ich dachte mir, ich werd schon irgendwie rüberkommen und bin einfach weiter gegangen. Nach etwa 90 Minuten wird die Brücke erreicht - ja, sie ist ein bisserl scheps und verzogen, aber in meinen Augen schon noch begehbar; vielleicht sollten Sumo-Ringer jetzt da keinen Stepp-Tanz machen, aber ansonsten ein klassischer Fall, dass sich Behörden aus Feigheit vor Leuten schützen, die nicht in der Lage sind, selbst alpine Situationen einzuschätzen, und dann vielleicht noch vor Gericht klagen. (Anmerkung: Bei Niedrigwasser kann man den Gletscherbach in meinen Augen auch recht unproblematisch ein paar Meter oberhalb der Brücke überqueren - bei aqua alta am Nachmittag, wenn viel mehr Schmelzwasser daherkommt, wird es da aber spannend...)

    Interessanterweise ist die bürgermeisterliche Vefügung schon ein Jahr alt (vom 24.06.21) und noch immer steht die Brücke...

    Ich habe leider die Befürchtung, dass an eine Ausbesserung der Schäden (mit ein paar Stahlseilen könnte man die Sicherheit ohne großen Aufwand erhöhen) nicht wirklich gedacht wird, da auch sonst der Weg durch die wenigen Begehungen schon ordentlich am Zuwachsen ist und offensichtlich nicht mehr wirklich in Stand gehalten wird. Es ist eben so, dass es im Lares-Tal keine beweideten Almen, geschweige denn bewirtschaftete Hütten gibt, sodass es wenig wirtschaftliches Interesse an der Wegerhaltung gibt. Es wäre aber unheimlich schade, wenn man diesen einzigartig schönen, abwechslungsreichen Weg gänzlich dem Verfall Preis geben würde. Ohne Steiganlage ist es in der extrem dichten Vegetation zwischen 1900 und 2300 Metern so gut wie unmöglich, sich fortzubewegen.

    Zur Route: Vom Parkplatz folgt man der Beschilderungen zu den Lares-Wasserfällen und in der Folge dem Weg 214 über die Malga Lares zum Lago di Lares, wobei man es nicht versäumen sollten, den jeweils kurzen Mehraufwand zu den beiden großen Wasserfällen (inferiore und superiore = unterer und oberer) auf sich zu nehmen. Vor allem der obere Wasserfall bietet bei der am Nachmittag viel größeren Wassermenge ein seltenes Spektakel, da er sich mit einem dermaßen großen Sprühnebel umhüllt, dass er selbst so gut wie unsichtbar wird. So was hab ich noch nie gesehen. Die Orientierung ist dabei einfach, da es ab der Brücke nur einen schmalen, zuwachsenden Pfad (durch sensationell abwechslungs- und blumenreiche Vegetation - auch ein Hochmoor wird gequert) gibt. Oberhalb der Baumgrenze gelangt man schließlich zu einer sehr weitläufigen, von Gletscherschliffen geprägten Hochebene mit kargem Pflanzenbewuchs. Hier wird es mit der Orientierung interessant, wenn auch nicht wirklich schwierig: Neben die rot-weißen Wegmarkierungen des Weges 214 treten nämlich einige Stoamandl-Routen. Zu meinem Glück (wie ich im Nachhinein merkte), bin ich recht farbenblind und habe ab einem bestimmten Punkt die richtige Markierung nicht mehr gesehen und bin Steinmännern in Richtung des Lares-Gletschers gefolgt - es handelte sich hierbei um eine Abkürzung des Weges 214, der über den Passo Pozzoni ins Val Germenga bzw. zum Rifugio Care Alto führt und dabei den Lares See auslässt. Wenn ich der richtigen Markierungen gefolgt wäre, hätte ich nur den schönen Lares-See gesehen, aber nicht das beeindruckende Schauspiel, das der mittlerweile leider zu Toteis gewordene untere Teil des Lares Gletschers bietet: Hier entsteht gerade ein neuer See, wobei das Toteisfeld immer noch mächtig ist und riesige Gletschermühlen zeigt. Zudem gibt es oberhalb des neuen Sees ganz wunderbare Ruheplätze an kleinen Gletscherschliff-Badewannen. Ich bin da über zwei Stunden in der Sonne gelegen...

    Beim Rückweg bin ich konsequent den farbigen Markierungen gefolgt und so auch noch am Lares-See vorbeigekommen.

    Fazit: Eine wahnsinnig schöne Tour, bei der die Wahrscheinlichkeit, einem Bären zu begegnen wohl höher ist als die, einen anderen Wanderer zu treffen. Auch ohne Gipfel für mich die schönste Tour bei meinem 5tägigen Aufenthalt im Adamello-Presanella-Gebiet!


    Bilder:


    1: Unterer Wasserfall

    2: Oberer Wasserfall am Morgen und

    3: am Nachmittag

    4: Die schepse, sumoringerfeindliche Brücke

    5: Oberhalb der Brücke scheint es nicht unmöglich, den Bach zu queren.

    6/7 Eine wunderschöne, aber auch gerne den Weg überwuchernde Pflanzenwelt.

    8: Lares-Gletscher mit dem neuen See

    9: Gletschermühlen im Toteis

    10: Lago di Lares


    Der auf den Blöcken tanzt.


    Diese Tour steht landschaftlich in starkem Gegensatz zu der auf die Payer-Spitze/Corno und der zum Lago Lares (,die ich heute gemacht habe, aber wohl erst in den nächsten Tagen online stellen kann). Nach einem gemütlichen Auftakt durch schönsten Wald beginnt sich das Terrain nach etwa einer Stunde aufzusteilen und wird sehr ruppig. Nur leicht überspitzt könnte man sagen, dass es sich über 1000 Höhenmeter um Blockgelände handelt, das sich weiter unten noch eher in rundlichen Formen zeigt und oben in scharfkantiges Gestein übergeht - was die Kraft des Wassers doch vermag! Zwischendrin gilt es aber auch, die Steilstufe, der beeindruckend brüllenden Wasserfälle via Gletscherschliffe zu überwinden. Hier erweisen sich Stahlseile als sehr hilfreich, um den nötigen Grip auf die Sohlen zu bekommen. Bei trockenen Verhältnissen ist ein KS-Set für Geübte überflüssig (KS- A/B) .

    Route: Malga Bedole - Malga Materot - Wasserfall - Friedensglocke (beim Rifugio Lobbia) - Gipfel. runter gleicher Weg. Zeitbedarf 10-12 Stunden.

    Mittlerweile kein Gletscherkontakt mehr. Die Route vor dem Rifugio Lobbia wurde wegen Steinschlaggefahr nach oben verlegt, aber Obacht: die alten Markierungen Richtung Gletscherrest sind noch vorhanden; ich bin zunächst diesen (auch in den Karten noch vorhanden) nachgegangen, bis diese sich in ungutem Gelände verloren (,weil von Felsstürzen weggerissen) und dann zur richtigen Route umgekehrt. Gipfelanstieg von der Friedensglocke über wild geschichtetes, mit Steinmandln markiertes Blockgelände.

    Geniale Tour!

    Anmerkung zur Cima Cresta Croce (=Cima Giovanni Paolo II): Der Gletscher, über den einst besagter Papst wandelte, existiert fast nicht mehr (siehe Bild 10). Dennoch braucht es wohl vorerst noch Steigeisen. Im Bereich des Gipfel sind einige größere Felsstürze jüngeren Datum zu beobachten - ich hoffe man sieht auf dem Bild vor allem, dass sich etwa 50 Meter unter dem Gipfel in Falllinie ein beachtlicher Hohlraum gebildet hat.


    Bilder:


    1: Liebliches Gelände an der Materot Alm

    2: Lobbia Wasserfall

    3: Einfaches Steigen auf den Gletscherschliffen mit Geländerseil

    4: Der Recht neue Lobbia-See

    5: Lobbia alta

    6/7: Mandron Gletscher und Adamello (fast verdeckt)

    8: Lobbia Gletscher

    9: Friedensglocke

    10: Cima Cresta Croce



    Traumtag in fantastischer Landschaft.


    Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich letzte Woche mal wieder eines meiner Lieblingsbücher, "Die Schrecken des Eises und der Finsternis" von Christoph Ransmayer über die Österreichische Nordpol Expedition in den 1860er Jahren las, die mich dazu veranlasste, die von mir bisher sträflich vernachlässigte Adamello-Presanella-Gruppe wenigstens ansatzweise zu erkunden. Ein Protagonist des Buches ist schließlich Julius Payer, der große Erschließer und Kartograph sowohl des Adamello wie der Ortleralpen, dem neben der berühmten Hütte am Ortler auch im Adamello ein (allerdings eher unscheinbarer und nachrangiger) Gipfel gewidmet ist. Vermutlich ja, denn Payer bezeichnete das Val Genova als das "eindrucksvollste und gewaltigste Tal in ganz Österreich" - das Trentino gehörte schließlich zu seinen Lebzeiten ebenso wie Südtirol zur Habsburgermonarchie.

    Nun genug der Vorrede - Vorhang auf für eine der gewaltigsten Landschaften in den Ostalpen!

    Route: Malga Bedole - Mandron Hütte - Passo Payer - Cima Payer - Passo Lago scuro - Corno di Lago scuro - Passo LS - Lago scuro - Mandron Hütte - Malga Bedole.

    Überwiegend handelt es sich um eine recht einfache Wanderung (T3), allerdings ist der versicherte Anstieg von Payer Pass auf den gleichnamigen Gipfel schon sehr rassig! Mithilfe von solide Ketten klettert man zum Teil äußerst ausgesetzt und technisch nicht unschwierig (KS definitiv C) hinauf - ich war hier froh um das KS-Set. Der Abstieg zum Passo LS ist ebenfalls versichert, aber viel einfacher - wer nicht die Überschreitung machen will, kann - sofern schwindelfrei - definitiv auf ein Set verzichten.

    Der Gipfelanstieg auf den Corno ist oben mit T4 einzustufen.

    Zeitbedarf: 10-12 Stunden.

    Hinweis: Den herrlichen Lago scuro, der zwar permanent auf den Schildern ausgewiesen ist, erreicht man weder im Auf- noch im Abstieg direkt: Mit etwas Orientierungsvermögen wird man im Abstieg aber schon eine Stelle finden, wo man ihn unschwierig weglos erreicht. Sehr lohnend! Glasklares, aber natürlich auch eiskaltes Wasser - Ich wollt eine Runde schwimmen, aber mehr wie ein kurzes Rumgepruste wurd es nicht...

    Sonstiges: Der Klettersteig "Sentiero dei fiori", der am Corno beginnt/endet (je nachdem), ist offiziell als wegen Sanierungsarbeiten gesperrt deklariert, doch traf ich am Corno einen einheimischen Bergführer samt Begleitung, der eben vom KS kam und meinte "tutto bene, non ce problema". Ich wurde auch gleich noch auf einen Kaffee eingeladen, da der Bergführer die Biwakhütte knapp unter dem Gipfel aufsperrte, die damit für diese Saison geöffnet ist.

    Zwischen den beiden Gipfeln sind noch viele Relikte des Gebirgkriegs 1914-18, zu denen letztlich auch die Biwakhütte gehört, zu sehen. Sehr bedrückend ist es, sich die Erinnerungstafeln an der Kapelle der Mandron-Hütte und des Rifugio Bedole anzuschauen, denn hier wird an junge italienische Widerstandskämpfer erinnert, die 1944 von der SS hingerichtet wurden.

    Fazit: Eine in absolut jeder Hinsicht grandiose Tour!! Kann natürlich mit Übernachtung auf der Mandron-Hütte verkürzt werden.


    Bilder:


    1: Presanella hinter Alpenrosen

    2: Mandron Hütte hinter Alpenrosen

    3: Corno Lago scuro

    4: Beginn des KS auf die Cima Payer

    5: Doch arg dürftiges Gipfelzeichen für einen der großen Erstbegeher (meist übrigens mit Alois Pinggera als Führer)

    6: Lago scuro und hinten Lobbia und Mandron Gletscher

    7: Die Cima Bussaza brennt.

    8: Am dunklen See

    9: Alte Erinnerungszeichen an junge Männer.



    Auf den höchsten Berg des Trentino.


    Ich bin am Donnerstag Abend zum Parkplatz gefahren und hab die Tour am Freitag gemacht. Die letzten drei Tage war ich im Val Genova, wo es auch nicht die Andeutung von Handyempfang gibt, weshalb die Tourenberichte jetzt mit leichter Verspätung erscheinen.

    Vorab: Die Tour kann bezüglich landschaftlicher Schönheit und Genuß bei weitem nicht mit den Touren im Val Genova mithalten - natürlich aber grundsätzlich schon eine lohnende Angelegenheit.

    Route: Malga Amola - Rifugio Segatini - Bocca di Monte Nero - Presanella. Zurück auf dem gleichen Weg, aber es empfiehlt sich, von der Segatini-Hütte auf den etwas längeren, landschaftlich sehr reizvollem Weg 211b abzusteigen.

    Oberhalb der Hütte wird es leider schnell sehr öde - es dominieren reizlose Geröllhalden. Insbesondere das Stück nach der Bocca ist im losen Geröll mit manchmal Eis drunter extrem mühselig. Bis zur Bocca (2,5 h bei mir) dachte ich, wie man auf eine Regelbesteigungszeit von 6 Stunden kommt, weil man da ja eigentlich nur noch 500 Höhenmeter zum Gipfel hat, für die ich dann aber gute zwei Stunden brauchte...

    Zur Ausrüstung: Als Hochtour im eigentlichen Sinne kann man die Presanella auf dieser Route nicht mehr bezeichnen. Vielleicht liegt unter dem Schneefeld unter der Bocca noch auf 20-30 Metern Eis, aber vermutlich ist die Mitnahme von Steigeisen bei sommerlichen Bedingungen nicht nötig. An der Bocca wurde übrigens ein neuer, steinschlagsicherer Klettersteig eingerichtet, der in den meisten Tourenbeschreibungen noch nicht erwähnt ist. Ebenso wie die versicherte Stelle vor dem Bivaco Orobica ist er kurz, aber ausgesetzt und mit B/C einzuordnen. Ob man da ein KS-Set verwendet, ist Geschmackssache - ich hatte eines dabei, da ich aus der von mir verwendeten Beschreibung nicht genau herauslesen konnte, wie lang/anspruchsvoll das Ganze ist. Und am Körper wiegt es auch nicht mehr als im Rucksack. Gebraucht hätt ich es aber ehrlich gesagt nicht.

    Allgemeines: Die Gletscher im Adamello-Presanella-Gebiet sind bereits bis über 3000 Meter aper.

    Gefahren: Potentielle Steinschlaggefahr nach der Bocca - bei mir war aber diesbezüglich nichts los.

    Fazit: Ein beeindruckender Berg mit einem mühevollem Normalweg.


    Bilder:


    1: Schlafplatz mit Brenta-Blick

    2: Nach diesem schönen Platz...

    3: geht es sehr öde durch Gesteinswüsten weiter (weitere Steinbilder erspare ich dem Leser)

    4: Kurzes Schneefeld vor der Bocca

    5: noch 200 Höhenmeter bis zum Gipfel

    6: Fantastische Aussicht Richtung Adamello

    7: Bäche und Brenta

    8: Ein Bier auf der Segatini-Hütte rundet die Tour ab.

    9/10: Schöner Abstieg auf dem Weg 211b

    Wunderschöne Rundtour mit hohem landschaftlichen Reiz


    Um es vorab zu sagen: Eigentlich war die Tour ganz anders geplant, doch nachdem sich die Anzeichen für ein "Schlechtwetterfenster" am Montag Vormittag immer mehr verdichteten, habe ich am Sonntag in der Früh noch spontan umdisponiert. Eigentlich war eine 2-Tages-Tour vom Sylvensteinspeicher in die Eng mit anschließender Rückkehr mit dem Bus anvisiert, doch da meine Freundin den ersten Teil der Tour schon kannte und ich ihr eigentlich die wunderschöne Gipfelpromenade zwischen Fleischbank und Satteljoch, die bei Regen eher unspaßig ist, zeigen wollte, haben wir diesen Teil vorgezogen und dann auch gleich den Ausgangspunkt geändert, um nicht auf den Bergsteigerbus angewiesen zu sein (, der unter der Woche ja nur zwei Mal am Tag fährt).

    Lange Rede, kurzer Sinn - unsere Route:

    Tag 1: Gernalm - Plumsjochhütte - Satteljoch - Kompar - Grasbergalm - Hölzeltaljoch - Ochsentalalm - Baumgartenalm - Tölzer Hütte - Delps-See

    Tag 2: Delps-See - Delps-Alm - Baumgarten-Niederleger - am Baumgartenbach entlang ins Bächental - Katzenschlagalm - Mantschenalm - Schleimssattel- Gernalm

    Wer die Route auf der Karte nachverfolgt, wird feststellen, dass sie sehr lang ist. Ich habe kein GPS mitlaufen lassen, aber gerade noch mal in der Karte nachgeschaut - wenn ich nur die direkten Distanzen zwischen den markanten Punkten messe, kommen schon etwa 30 Kilometer raus und mit den ganzen Kehren der Wege würde ich schätzen, dass es nicht unter 40 sind. Von der Höhenmetern her werden es so 23-2500 sein. Zeitbedarf: 16-20 Stunden. Technisch einfach: nie über T3, nur eine ganz kurze Stelle zwischen Grasberg- und Hölzeltaljoch ist mit einem Stahlseil versichert.

    Die Tour ist landschaftlich äußerst vielfältig: Bei Tag 1 handelt es sich um eine Panoramatour ersten Ranges und am zweiten Tag dominieren wundervoll urige Karwendel-Wälder. Nicht verschwiegen werden soll aber, dass der flache, lange, lange Forstraßenhatscher zwischen Baumgarten-Niederleger und Katzenschlag-Alm trotz schönem Waldes und plätscherndem Baches einem irgendwann auf die Nerven geht... Dafür bietet das Teilstück zwischen Katzenschlag (es beginnt eigentlich erst 2 km danach) und Schleimsjoch wirklich ein gewaltig eindrucksvolles Stück Natur: Völlig karwendel-untypische Landschaften prägen hier das Bild - spektakuläre Wasserfälle wechseln sich mit lieblichen Almwiesen, die von gemütlich gurgelnden Bächen durchzogen werden, ab. Ich hab für mich heute die Theorie aufgestellt, dass die selten unattraktiven Namen "Mantschenalm" und "Schleimsjoch" in Wirklichkeit dazu dienen, Besucher davon abzuschrecken, dieses Juwel aufzusuchen...

    Der Großteil der Tour ist durch große Einsamkeit geprägt: Ab dem Kompar haben wir praktisch niemanden getroffen und auch der Zustand der Wege abseits der Forststraßen am 2. Tag lässt auf wenig Begehungen schließen (, was bei der Abgelegenheit des Geländes aber auch nicht verwundern muss).

    Hinweis zur Orientierung: Tag 1 einfach; Tag 2 bietet aber viele Möglichkeiten, sich zu verhauen. Im Bereich der Forststraßen gibt es so gut wie keine Beschilderungen und man sollte bei jeder ein/ausmündendenden Forststraße in die Karte schauen - wir haben das genau ein einziges Mal nicht gemacht und sind promt eine halbe Stunde in die falsche Richtung gelaufen... (Bei guter Sicht vielleicht eher vermeidbar.)

    Übernachtung: Wir haben die Tour von Haus aus als Biwaktour geplant - sonst böte sich natürlich die Tölzer Hütte an. Ob es an dem Platz, an dem wir geschlafen haben, tatsächlich erlaubt ist oder nicht, ist mir - frei heraus gesagt - völlig wurscht. Ich gehe nämlich davon aus, ein Biwak naturverträglich (ohne Lagerfeuer, Lärm, Müll etc.) gestalten zu können...

    Bei unserem Biwak wurde es allerdings ein bisserl feucht, da es gegen 3 Uhr zu regnen begann, doch konnte sich hier unsere Ausrüstung bewähren (Biwaksack + Spezial-Regenschirm).
    Einen speziellen Dank möchte ich an die "Kids von der Baumgartenalm" (Hochleger, Tag 1) - Sarah, Katharina, David und Verena - richten, die eigentlich unsere Tour gerettet haben, richten! Bei aller Rumplanerei hatte ich nämlich das Wichtigste - die Mitnahme von Süßigkeiten - völlig vergessen, doch an dem von ihnen eingerichteten "Imbiss im Almtrog" konnten wir uns reichlich bedienen! Selbstverständlich unter Hinterlegung der angeschriebenen Preise!





    Bilder:


    1: Am Kompar: Karwendelblick deluxe: Vom Ochsenkopf bis zur Lamsenspitze (Sonnjoch rechts der Mitte).

    2: Grasbergalm direkt vor den Lalider Wänden (links Gamsjoch, rechts Falkengruppe).

    3: Einfach schön.

    4: Danke an die Kids! Wir haben die Schokoriegel "geplündert".

    5: Kleinod: Der Delps-See

    6: Biwak mit Aussicht

    7: Der Regenschirm ist heute hilfreich! (hinten Schafreuter)

    8: Wasserfall unterhalb der Mantschenalm

    9: Blumewiese und

    10: Bächlein im Almgebiet der Mantschen (wer hat sich den Namen denn ausgedacht...)


    Panorama-Wanderung in grandioser Landschaft


    Zum Abschluss unseres Kurztrips ging es gestern mal auf die andere Talseite von Madonna di Campiglio, das ich für einen der hässlichsten Bergorte, die ich kenne (nur Terme di Comano ist noch greislicher) halte. Zurzeit ist der Ort völlig ausgestorben und nicht ein einziges Restaurant hat offen. Das hat natürlich den Vorteil, dass man die herrliche Bergwelt ganz für sich alleine hat, was vor allem für die hier beschriebene Tour gilt, da der Giro vom Gros der Touristen im Sommer als Wanderung von Seilbahn zu Seilbahn (Pradalago - Cinque Laghi) gemacht wird. Bei Start im Tal ist die Wanderung recht lang (7-9 Stunden), aber wirklich ungemein lohnend - nicht versäumen sollte man es dabei, den Monte Zeledria und den Monte Serodoli zu besteigen, da das Panoarma einfach sagenhaft ist (Presanella, Cevedale, Alpenhautkamm von den Ötztalern bis zu den Hohen Tauern, Dolomiten, Brenta, Monte Baldo). Neben dem Panorama und den herrlichen Seen (es sind übrigens mehr als fünf) ist auch die üppige, teils endemische Fauna hervorzuheben - ich habe einige Blümchen gesehen, die mir bisher noch nicht untergekommen sind. Die Alpenrosen fangen auch gerade an zu blühen.

    Route: Malga di Nambino - Lago di Nambino - Pradalago - Monte Zeledria - Lago Serodoli/Gelato - Monte Serodoli - Lago Lambin - Lago di Nambino - PP

    Der Steig auf den Monte Zeledria wird etwas großspurig als "Via ferrata" angekündigt - es sind aber nur ganz kurze Stellen (meist unnötigerweise) versichert; ein KS-Set ist also fehl am Platz.

    Vom Lago Serodoli auf den gleichnamigen Berg gibt es nicht wirklich einen eindeutigen Steig, aber bei guter Sicht wird man mit etwas Orientierungsgabe schon hinauffinden. Der Abstieg auf der anderen Seite zum Lago Nambin ist hingegen deutlich erkennbar und mit Steinmandln (Darf man das noch schreiben oder muss man "Steinweiberln" oder "Steinmandl*innen" sagen?) markiert.

    Auf jeden Fall ist die Tour ein echtes Glanzlicht oder "Seelenbalsam" wie Claudia immer sagt. Vor allem ist der Kontrast zu den Steinwüsten der Brenta enorm.


    Bilder:


    1: Schlafplatz mit Aussicht

    2: Abfluss des Lago Nambino

    3: Brentablick am Aufstieg zum Monte Zeledria

    4: Lago Serodoli und etwas höher der Lago Gelato

    5: Seelenbalsam

    6: Über einfaches Blockgelände geht es auf den Monte Serodoli

    7: Oben

    8: Abstieg zum Lago Lambin,

    9: dessen glasklares Wasser an einem warmen Tag wie gestern natürlich

    10: zu einem Bad einlädt.


    Traumwetter und Einsamkeit: Zwei überwältigende Tage in der Brenta


    Bitte den Gefahrenhinweis am Ende des Textes beachten!


    Meine Tourenpartnerin Claudia und ich sind am Freitag um 9 Uhr abends in Rosenheim gestartet und erst weit nach Mitternacht am PP in Vallesinella oberhalb von Madonna di Campiglio angekommen. Nach einer sehr kurzen Nacht im Auto (wird offensichtlich geduldet, da auch einige andere das gemacht haben,) ging es am Samstag auf eine große zweitägige Runde durch die Brenta.

    Route:

    1. Tag: Vallesinella - Bocca di Tuckett - Via Bocchette alte - Rifugio Alimonta - Bocca d ´Armi - Via Bocchette centrale - Bocca di Brenta - Rifugio Pedrotti/Tosa

    2. Tag: Rifugio Tosa - Sella di Tosa - Sentiero Brentari - Ambiez Gletscher - Bocca di Ambiez über Sentiero ideale - Sentiero Martinazzi - Rifugio Brentei - Sentiero Violi - Vallesinella

    Es werden dabei fünf Klettersteige (fett hervorgehoben) begangen, wobei die Schwierigkeit nicht über C hinausgeht; allerdings ist das sehr alpine Ambiente zusätzlich in Rechnung zu stellen, da mehrere Gletscher bzw. mittlerweile eher Eisfelder zu begehen sind.


    Bedingungen: Da haben wir richtig Glück gehabt! Meine Überlegung war, dass aufgrund des schneearmen Winters und der hohen Temperaturen in den letzen Wochen die Bänder schon schneefrei sein könnten und die Tour somit heuer auch so früh im Jahr machbar ist - die Hütten haben ja noch alle zu und öffnen erst in den nächsten 1-3 Wochen. Punktlandung: Es gab zwar hier und da noch (meist gefrorenen) Altschnee auf den Bändern, aber es war immer gerade so möglich, diesen gefahrlos zu um- oder übersteigen. Ich bin mir sicher, dass die Tour auch nur drei Tag früher noch nicht durchführbar gewesen wäre; bzw. wäre dann zusätzliche Seilsicherung nötig gewesen. Auf die Mitnahme eines Seils und Pickels (, der in meinen Augen eh nichts genützt hätte,) haben wir aber verzichtet, da die Rucksäcke mit Biwakausrüstung, Essen etc. schon so schwer genug waren. Im Zweifel hätten wir halt umdrehen/planen müssen. Für die Gletscherpassagen hatten wir vorsorglich Steigeisen dabei, mussten diese aber nicht einsetzen. Allerdings halte ich deren Mitführung in diesem Jahr für absolut obligatorisch, da bereits jetzt die Schneeauflage auf den Eisfeldern äußerst gering ist - dies gilt insbesondere für den südöstlichen Teil des Ambiez-Gletschers (also das Verbindungstück zwischen Sentiero Brentari und Sentiero ideale): Hier musste ich im Aufstieg schon ganz genau schauen, wo ich die Spur lege, da teilweise nur noch wenige Zentimeter Altschnee über dem Eis lagen.

    Die Belohnung für das "Wagnis der frühen Begehung" lag darin, dass wir das grandiose Herzstück der Brenta in absoluter Einsamkeit erleben durften: Auf den Klettersteigen haben wir innert zwei Tagen genau 4 Leute getroffen... Ein unglaubliches Erlebnis!


    Übernachtung: Auch hier war uns der Wettergott hold - wenn auch nicht der Winterraum-Gott... Wir wollten im "Winterraum" des Rifugio Pedrotti - es handelt sich dabei um die alte Tosa-Hütte - übernachten, doch oh Graus- wie schaut´s denn da aus: Feucht, nein eher nass: Wasser am Boden, Schimmel an den Wänden, der Decke, überall; kein Ofen, die Matrazen auch fein durchfeuchtet...

    Zu unseren Glück hatten wir Schlafsäcke, Kocher und einen großen Biwaksack dabei und konnten es uns so vor der Hütte im Gras gemütlich machen. Da die Nacht auch in 2500 Metern sehr mild und vor allem ohne Niederschlag war, wurde aus der Not eine Tugend mit eindrucksvollem Sternenhimmel und Sonnenaufgang um halb 6.

    Hinweis: An der Hütte selbst habe ich keine Quelle entdecken können, aber kurz vor dem Ende der Via Bocchette centrale gibt es eine (ein kleines Rohr im Fels sammelt das Wasser): Wir haben glücklicherweise hier alle unsere Trinkgefäße voll gemacht und mussten daher nicht "Penne alla Saharastaub" essen, was beim Schmelzen von Schnee in der Nähe der Hütte unweigerlich unser Mahl gewesen wäre...


    Gefahrenhinweis: Die Schlüsselstelle der Via Bocchette alte stellte ja in der Vergangenheit die "Eisrinne" dar. Das ist sie auch weiterhin, nur ohne Eis... Als wir letzes Jahr Ende Juli (siehe Bericht hierzu von mir auf Tourentipp) hier waren, gab es wenigstens noch Altschnee, wenn auch kein Eis mehr. Heuer ist diese Stelle schon komplett ausgeapert, was die Querung zwar technisch einfacher, aber auch viel gefährlicher macht: Auf einer Länge von etwa 30 Metern ist das Gestein total lose. Kurz vor uns passierte eine Dreiergruppe die Stelle (wir sahen sie nicht dabei, weil wir noch eine Biegung dahinter waren). Dabei kam es zu massivem Steinschlag - ob von ihnen ausgelöst oder einfach so abgegangen, weiß ich natürlich nicht. Richtig schlecht wurde mir, nachdem ich die Passage hinter mir hatte und sah, dass das Gestein rund um die mit Stahlseilen gut gesicherte Querung stark geborsten ist und unter der Querung sich ein Hohlraum gebildet hat. Wenn das mal abgeht, dann reißt es die ganzen Sicherungen mit!! Und in das instabile Gebilde läuft von oben permanent Wasser hinein... Wie gefährlich das Ganze ist, sieht man aber halt erst, wenn man drüben ist... Drei Kreuze, als Claudia unbeschadet rüber ist!!

    Ich denke, hier wird in kürzester Bälde Abhilfe geschafft werden müssen - zum Beispiel in Form einer Seil- oder Hängebrücke.


    Sonstiges: Diese Tour in zwei Tagen durchzuführen ist schon ziemlich stramm: Wir waren je knapp 10 Stunden unterwegs und ich möchte anmerken, dass Claudia und ich einfach sehr sehr fit sind. Dieser Tourenbericht möchte die Bedingungen in der Brenta aufzeigen, deren Vorzüge man mit mehr Zeit sicherlich noch besser genießen kann. Jeder in seinem Tempo!


    Bilder:


    1: Über Schnee geht es hoch zur Bocca di Tuckett.

    2: Dort kommen dann die ersten Leitern.

    3: Die Eindrücke in den Wänden sind immer gewaltig.

    4: Leitern gehören zur Brenta wie Masken zu Lauterbach.

    5: Die Schneefelder sind gerade klein genug.

    6: Die sackgefährliche Schlüsselstelle; von der anderen Seite aus fotografiert sähe es noch wilder aus. Das Foto hat meine Gefährtin gemacht - ich wollte sie bei der Aktion nicht fotografieren, um das Unheil nicht herauf zu beschwören...

    7: Minas Morgul :)

    8: Campanile Basso/Guglia di Brenta

    9: Crozzon di Brenta

    10: Biwak am Rifugio Tosa


    Wir waren am Samstag in den Brandbergern unterwegs und haben bei dem mäßigen Wetter am Nachmittag ein trockenes Fenster erwischt, um diese feine Rundtour zu machen. Zunächst ging es vom PP etwa 1,5 Km auf der Straße am Hotel Kaiserblick vorbei, bis die Beschilderung "Ruraalm/Plessenberg einen nach rechts lotst, wo man bald in einen wunderschönen Mischwald gelangt. Recht steil geht es zur versteckt liegenden Ruraalm und noch steiler, aber nie schwierig, hoch zum Aschajoch (Kreuz, aber keine "Gipfel"). Von hier könnte man, sich links haltend auch über den durch enge Latschengassen führenden, noch steileren, kurz versicherten Nordanstieg (T4-) zum Plessenberg (schöne Tour, aber bei Nässe nicht übermäßig angenehm). Wir sind hier rechts abgebogen und erst einer Forststraße gefolgt, dann aber weglos zum Nachberg (einem nachrangigen Gipfel wie der Name schon sagt) und von dessen höchstem Punkt (gar nicht so leicht auszumachen, da es kein Gipfelzeichen gibt und der ganze Nachberg eine flache Kuppe ist...) an einem Weidezaun entlang zum Nachberg-Hochleger abgestiegen. Wenig sinnvoll ist es, vom Aschjoch immer der Forststraße zu folgen, da diese äußerst langwierig und umständlich zum Nachberg-Hochleger führt. Ab dem Hochleger ist der Weg dann wieder beschildert und einfach zu finden. Vom Zunterköpfl geht es wieder zum NB-HL und ab da immer beschildert, mit der Möglichkeit die weiten Kehren der Forstraße bis zum Niederleger abzukürzen, zurück ins Tal.

    Diese Tour eignet sich sehr für Tage mit mässigem Wetter, da ihre Trümpfe für mich ganz eindeutig in den knorrigen Wäldern und den herrlichen Blumenwiesen liegen. Da braucht es dann vielleicht gar kein großes Panorama mehr (, was es an schönen Tage aber durchaus hat). Zudem neigen die steinigen Wege nicht zum Batzig-Werden.


    Bilder:


    1: Des Buidl hob i meim jüngsten Bruder gschickt: Ob des ned a Idee für an nachstn Burschen-Vereins-Ausflug warad...

    2: Ruraalm

    3/4: Seltener Anblick: Eine echte Rinderherde auf der Ruraalm: Mutterkühe, Jungvieh und ein (junger) Stier (weiß/schwarz).

    5: Kurz vor dem Aschajoch

    6: Hier gibt es einem Brunnen (nicht auf dem Bild), an dem ich meine Trinkflasche aufgefüllt habe. Ich habe sie allerdings gleich wieder ausgekippt, nachdem ich sah, wer gerade im Zufluss badete...

    7: Blumenwiese am Joch

    8: Am Zunterköpfl: Der flache, waldige Rücken ist der Nachberg, der felsige Koloss der Plessenberg.



    Durch´s wilde Latschistan


    Wir haben heute die uns noch unbekannte Überschreitung des Dürrnbachhorns über dessen eindrucksvolle Nordseite in Angriff genommen. Eine super Tour!

    Der Wegverlauf entspricht der Reihenfolge der oben angegebenen Gipfel, wobei Hausgraben- und Richtstrichkopf sehr lohnende Fleißaufgaben sind, die mit recht wenig Aufwand mitgenommen werden können. Die Steige sind weder beschildert noch markiert, aber wenn man vom PP aus den richtigen Anfang gefunden hat (erst der linken Forststraße folgen und dann an einem Schilderbaum geradeaus auf dem Weg bleiben, auf den keines der Schilder hinweist. Nach etwa 1km endet diese Forststraße und es beginnt der Steig), kann man sich eigentlich nicht mehr wirklich verhauen.

    Die Steige sind teilweise sehr steil, aber selten ausgesetzt. Durch die oft schmalen Latschengassen/tunnel oberhalb von 1500 Metern muss man sich mitunter kämpfen/krampfen, aber alles machbar. Die Schlüsselstelle befindet sich im Abstieg von der Fahsteigenschneid: Über etwa 30 Höhenmeter geht es über sehr unangenehmes Gelände (zu steil zum Steigen, zu flach zum Klettern, rutschig, bröselig, steinschlaggefährdet) mithilfe von mehreren Kletterseilen (in meinen Augen in gutem Zustand) hinunter. Die Tour würde ich insgesamt mit T4, Schlüsselstelle T5 bewerten.

    Grundsätzlich sind trockene, schneefreie Verhältnisse eigentlich unabdingbar - wenn die Latschen nass sind, bleibt da sicher kein Faden trocken. An warmen Tagen wie heute eine perfekte, da schattseitige Tour. Einsamkeit ist zudem eigentlich (bis auf die recht kurze Passage am Dürrnbachhorn-Normalweg) garantiert.

    Hausgrabenkopf und Richtstrichkopf/Brunstkopf stellen auch separate, schöne Spritztouren dar, die sich gut mit einem Badenachmittag an den Seen verbinden lassen.

    Fazit: Mir ist es immer eine besondere Freude, auch nach vielen Jahren in den heimatlichen Bergen noch neue Touren zu entdecken. Für Leute, die diese Art von Touren mögen eine klare Empfehlung!


    Bilder:


    1: Herrlich urige Wälder prägen die Tour in den unteren Bereichen.

    2: Hausgrabenkopf

    3/4: In den engen Latschengassen darf man schon mal beherzt Hand ans Holz legen.

    5: Kurz geht es auf breitem Weg aussichtsreich zum Dürrnbachjoch.

    6: Auch für Botaniker bietet die Tour einiges.

    7/8: Die Schüsselstelle

    9: Vom Riststrichkopf hat man einen schönen Blick zu den drei Seen.

    10: Hier sieht man fast den gesamten Dürrnbergkamm ein (von der Fahsteigscheid).


    Routenbeschreibungen

    => Halserspitze Überschreitung + Video

    => Halserspitze Normalweg (hier der Nordabstieg)

    => Demeljoch Bergtour



    Perfekte Bedingungen auf zwei Klassikern


    Der Titel des Beitrags ist vielleicht etwas verwirrend, weil es sich bei den beiden Gipfelzielen natürlich um separate Touren handelt. Ich hab am Donnerstag die Blaubergüberschreitung (alleine) gemacht und heute mit meiner Tourenpartnerin das Demeljoch. Ich dachte mir, dass ich die Touren einfach in einem Beitrag zusammenfasse, weil die Aussage eh die gleiche ist: alles trocken und schneefrei - die Bedingungen könnten besser nicht sein. Auch der Nordabstieg von der Halserspitze ist (aber erst seit gestern) ohne Schneekontakt möglich - da gibt es ja die eine unfallträchtige Stelle, wo sich der Schnee lange hält (siehe Bild).

    Die Routen:

    Halserspitze: WB Kreuth - Wolfsschlucht - Blaubergkamm - Halserspitze - Nordabstieg - Weißenbachkopf - WB Kreuth

    Demeljoch: Walchenklamm - Dürrenbergjoch - Demeljoch - runter auf gleichem Weg


    Sonstiges:

    1) Vom Demeljoch hat man ja einen super Blick ins Karwendel, vor allem ins Hochglückkar. Da liegt zwar noch Schnee, aber als Skitour macht das nur noch ganz bedingt Sinn, da die Tragestrecke wohl enorm ist.

    2) Für biologisch Interessierte: Am tiefsten Punkt zwischen Dürrenberg- und Demeljoch liegt ein kleiner Tümpel, den es sich näher zu betrachten lohnt, da es sich hier um die Kinderstube von Salamandern handelt.

    3) Der Sylvensteinsee ist für die Jahreszeit schon sehr warm und eignet sich auch ohne Wim-Hof-Methode gut zum Baden.


    Bilder:


    Halserspitze

    1: Am Blaubergkamm

    2: Die angesprochene unfallträchtige Stelle, die mittlerweile aber harmlos ist.

    3: Uriger Wald im Bereich des Weißenbachkopfs

    4: Der Schatz im Weißenbach: Der Kenner identifiziert ihn natürlich sogleich als Traunsteiner Hell.


    Demeljoch

    5: Angenehm schattig geht es die ersten 700 Hm durch schönen Wald, bevor

    6: sich der Ausblick weitet und das Gipfelziel in den Blick rückt; ja - es ist noch weit, aber nicht so weit wie es ausschaut...

    7: Tiefblick zum Sylvensteinsee

    8: Am Gipfel

    9: Der Salamander-Tümpel




    Traumrunde über dem Kochelsee


    Heute hab ich mir eine wunderbare Tour ausgesucht, bei der ich mir gut bekannte Gipfel auf neuen Wegen erstiegen habe. Ich werde jetzt hier keine ganz genaue Routenbeschreibung geben, weil ich dann morgen noch hier sitze. Der Großteil der Wege und Steige ist nämlich unmarkiert und nicht beschildert - in der Kompass-Karte sind sie aber alle zu finden. Gute Orientierungsgabe ist defintiv gefragt, da auf der ganzen Runde dutzende kleinere und größere Steige abzweigen...

    Zunächst bin ich vom Parkplatz in mystisch nebligem Wald zum Graseck hoch und über den Kamm zum Sonnenspitz. Von diesem Gipfel ein paar Minuten am Aufstiegsweg zurück zur Beschilderung "Jochberg". Dieser folgend bis zu einer freien Almfläche. Hier leitet die Beschilderung einen allerdings links über die Kotalm zum Jochberg - ich bin allerdings einem sehr deutlichen Steig geradeaus gefolgt, dabei ein Schild "Durchgang verboten - Erosionsgefahr" ignorierend - dazu später mehr. Dieser wunderschöne Steig führt direkt auf den Jochberg, wobei allerdings ein gemeingefährlicher Zaun zu überwinden ist - auch dazu später mehr. Weitere Route in Stichpunkten: Jochberg - Kotalm - Staffelalm - Rabenkopf (mit kleinem Umweg über die Bergwachthütte). Vom Rabenkopf-Gipfel führt ein schwer erkennbarer, natürlich unmarkierter, Steig direkt in Richtung Kochelsee (also nach Nordwesten). Dieser ist im oberen Teil angenehm, wird aber dann im Grasgelände zwischendurch über etwa 100 Höhenmeter sehr steil (aber nicht wirklich ausgesetzt) - bei Nässe sicher unangenehm. Später trifft man auf einen Karrenweg, den man beizeiten verlässt, wenn man wie ich zu den Lainbacher Wasserfällen will (wieder alles unmarkiert). Von dort ist man auch bald am PP. Geniale Tour! Ich bin jetzt auch mit ein bisserl Abstand noch völlig begeistert!


    Exkurs: Bei dem von mir angesprochene Anstiegsweg auf den Jochberg, an dem den Wanderer ein knallig rotes Schild mit der Aufschrift "Erosionsgefahr" hindern soll, handelt es sich um einen wunderschönen, gut ausgetretenen Steig, der auch nicht auf einem halben Meter "erosionsgefährdet" ist. So ein Schwachsinn! Entschuldigung für die harte Ausdrucksweise... Bei mir ist es so: Wenn ich so ein Schild sehe, dann will ich´s mir erst recht anschauen und mein erster Gedanke war "Aha, da gehts mal wieder um Jagdinteressen... Ich glaub, ich lieg da nicht falsch: Im oberen Teil sicher ein super Gelände, um Gemsen zu schießen. Zwischendrin ist dann auch ein superfieser Zaun mir 5 (!!) Lagen Stacheldraht aufgebaut (natürlich ohne Überstiegsmöglichkeiten). Sorry, aber wegen der Kühe ist der nicht da... Ich habe dann etwa 5 Meter links des Weges eine Möglichkeit gefunden, den (1,50 Meter hohen) Stacheldraht (bzw. die oberste Lage) auszuhängen und rüberzusteigen.



    Bilder:


    1: Kochelsee bei Nebelauflösung

    2: Charakterbaum am Graseck

    3: Klassisches Bild vom Jochberg: Walchsee und Herzogstand

    4: Blick vom Rabenkopf zum Kochelsee: Der Abstiegsweg geht genau in diese Richtung

    5/6: Lainbach-Wasserfall

    7: Beeindruckt mich jedes Jahr wieder...

    8/9: Ihr seid oid gnua für harte Fortpflanzungs-Buidln, oder?

    (Das P-Wort, das hier hingehört, ist im Forum wohl nicht zugelassen...)




    Auerhahn-Balz als Höhepunkt einer schönen Wanderung


    Wir sind heute Nachmittag über die komplett schneefreie Südroute (von der Landler Seite, nicht von der Ackernalm aus) auf den Veitsberg gegangen.

    Wegverlauf siehe hier : https://www.tourentipp.com/de/…rgtour-thiersee_1435.html

    Die eigentlich geplante Mitnahme von Frech- und Thalerjoch haben wir aufgrund sehr stürmischen Windes am Kamm sein lassen und sind direkt zur Riedebenalm abgestiegen. Hier beginnt meines Erachtens nach übrigens der schönste Teil der Tour, da es auf einem äußerst angenehmen Steig durch zauberhaften Buchenwald hinab zur Forststraße geht, die einen zum PP zurückführt. Etwa 5 Minuten vor dem Parkplatz gab es dann unerwartet das Glanzlicht der Tour: ein herrlicher Auerhahn balzte direkt auf dem Forstweg und ließ sich auch durch uns nicht aus dem Konzept bringen, sondern kam im Gegenteil sogar auf uns zu. Ich habe Auerhähne schon das eine oder andere Mal gesehen, aber noch nie so nah und nicht bei der Balz. Ein wunderbares Schauspiel von einer ganz eigentümlichen Eleganz! Nebenbei: Ob er mit seiner Balz wirklich Erfolg hat, wage ich (ohne größere ornithologische Kenntnisse mein Eigen nennen zu dürfen) leicht zu bezweifeln, da mir erstens das Balzgebiet nicht direkt auerhahntypisch erscheint und zweitens am PP ein handgemachtes Schild hängt, das Hundebesitzer dazu auffordert, ihre Schützlinge wegen des "balztollen Auerhahns" anzuleinen. Ich hab die Tour nämlich schon vor einer Woche gemacht und da hing das Schild auch schon... Spricht nicht direkt für den Erfolg der Hahns, oder? Auf jeden Fall hat er mich, als er direkt bei uns war, mit aggressiven Gesten abgedrängt und sich, nachdem ich einige Meter zurückwich, meiner Freundin mit Balzgesten zugewandt. Köstlich!

    Die Tour ist aber auch ohne Auerhahn sehr zu empfehlen!


    Bilder:


    1-3: Mäßiges Wetter im Aufstieg

    4: Abstieg im schönen Buchenwald

    5: Da hab ich noch hingezoomt...

    6: Da nicht mehr. Ein Prachtkerl!


    Gestern war ich bei wunderbaren äußeren Bedingungen im Rofan unterwegs. Mein Weg: Prälatenhäusl - Dalfaz-Alm - Klobenjoch - Dalfaz-Alm - Steineres Törl - Stuhlböcklkopf - Kotalmjoch - Kotalm-Hochleger (verfallen) - Mittelleger - Niederleger - Schwarzenau - am Ufer des Achensees zurück zum Ausgangspunkt. Die zentralen Teile der Route (Aufstieg Klobenjoch und die Kammüberschreitung der beiden anderen Gipfel) sind weder beschildert noch markiert und es gibt auch nicht immer eine erkennbare Trittspur. Die Orientierung ist dennoch bei guter Sicht einfach. Schnee ist kaum mehr ein Thema; allerdings liegt im Steilstück des Anstiegs von der Dalfaz-Alm zum Streichkopf (=Normalweg Hochiss) noch viel Schnee, der zudem sehr faul/sumpfig ist, weshalb ich auf den Streichkopf (eigentlich logischer Beginn der Kammüberschreitung) verzichtet habe und weglos über die fast schneefreien südseitigen Wiesen zum Stuhlböcklkopf aufgestiegen bin.

    Ich finde diese Tour immer wieder sehr lohnend, da sie landschaftlich sehr abwechslungsreich und zudem wenig frequentiert ist. Kann ich nur empfehlen!


    Bilder:


    1: Dalfaz-Alm

    2: Der Aufstieg zum Klobenjoch ist fast schneefrei.

    3: Interessante Zirbenpersönlichkeit

    4: Während der Steig zum Streichkopf(gatterl) noch unter tiefem Schnee liegt,

    5: kann man den Stuhlbocklkopf weglos, aber schneefrei erreichen (Aufstieg etwas links der Bildmitte)

    6: Klobenjoch von unten

    7: Tiefblick zum See im herrlichen Kiefernwald unterhalb des Kotalm-Niederlegers

    8: Karwendelblick von der Uferpromenade





    Nach dem Sonnblick und dem Gabler heute der nächste Klassiker.

    Zunächst müssen die Ski je nach Lust und Laune 30-45 Minuten getragen werden - erst deutlich oberhalb der Almen gibt es eine durchgehend schneebedeckte Route. Die Tragestrecke wird sich vermutlich recht schnell vergrößern, da erst ab etwa 2400 Metern eine wirklich solide Schneelage vorhanden ist.

    Der Aufstieg ging heute dank guter Spur flott von der Hand, es war aber ziemlich schwül und dampfig. Dafür war die Abfahrt dann vom Schnee her wirklich in Ordnung: schwerer Pulver, aber gut fahrbar.

    Sonstiges: Lampsenspitze macht sicher keinen Sinn mehr; sonst könnte ich wegen der Bewölkung nicht wirklich viel sehen. Gasthof in Praxmar hat zurzeit schon Betriebsurlaub.


    Bilder:


    1: Geringe Schneelage

    2: Wenigstens liegt im feinen Gipfelhang genug Schnee.

    3: Am Gipfel

    4/5: Abfahrt



    Route => Skitour Gabler


    Der Gabler- ein Fest!


    Ursprünglich wollte ich nach dem Sonnblick am Enzinger Boden im Auto übernachten und heute auf den Hocheiser gehen, doch als ich gestern Nachmittag wieder unten war, graute mir bei der Vorstellung, den ganzen restlichen Tag an so einem erlesen hässlichen Ort zu verbringen, an dem zusätzlich noch eine Großbaustelle lärmt. Also fuhr ich kurzentschlossen zum Gerlos hoch und in die liebliche Finkau. Ein ganz feiner Übernachtungsplatz!

    Heute ging es dann auf den Gabler. Wer die Tour kennt, wird mir sicher zustimmen, dass sie landschaftlich und skifahrerisch einfach großartig ist. Die Verhältnisse waren sehr sehr gut. Auf dem Gletscher sicher ein halber Meter feinster Pulver und noch viel Platz für eigene Spuren (vor allem in den steilsten Bereichen...^^). Wenn man es hier ordentlich krachen lassen kann, einfach ein Rausch! Nach dem Gletscher erst ein kurzer harschiger Teil, dann hart und unten Firn. Abfahrt um 11:30 Uhr war perfekt, da es deutlich später unten sicher gesumpft hätte.

    Zurzeit muss man etwa 45 Minuten tragen (bis deutlich nach der Trisslalm) und es wird nicht mehr lange dauern, bis man mit dem Radl zur Materialseilbahn der Zittauer Hütte fahren kann. Grundsätzlich liegt in der Region deutlich weniger Schnee als im Gebiet der Rudolfshütte.


    Bilder:


    1: Unterhalb von 2300 Metern recht dünne Schneelage.

    2: Oberhalb aber sehr fein.

    3: Einfach beeindruckend: Gabler und Reichenspitze

    4: Gut zu erkennen, dass der rechte Teil des Gletschers noch unbefahren ist; Betonung liegt auf "noch".

    5: Etwa eine halbe Stunde vor dem Gipfel

    6: Skidepot mit überwältigendem Ausblick

    7-9: Gleiten, Schweben, Rauschen

    10: Nachbetrachtung


    Ja leck mi am Orsch...war des zach!

    Ich bin heut auf der üblichen Route vom Enzinger Boden über die Rudolfs"Hütte" auf den Sonnblick. Bis auf ein paar Abschnaller auf dem ersten Abschnitt zum Grünsee (=Mittelstation der Seilbahn) durchgehend Schnee.

    Ab dem Hotel dann im Aufstieg sehr zäh, da der Schnee bedingt durch die Sonneneinstrahlung übelst gestollt hat. Also unterm Ski und auf dem Ski auch. Gefühlt 5kg bei jedem Schritt... Fellwachs hat auch nicht geholfen. Einen Großteil musste ich spuren (30cm Neuschnee), bis mich ein schnellerer Geher mit seinen Spaghetti-Skiern überholt hat. Seine Spurarbeit hat mir aber nicht viel geholfen, weil seine Spur (64er Ski, glaub ich) viel zu schmal für mich war.

    Den steilen Gipfelhang hatte ich dann exklusiv für mich. Der Schnelle ist da nämlich nicht hoch. Vielleicht war's ihm zu kalt, denn er war kurzärmlig- und hosig (!bei 30cm Neuschnee!) unterwegs und hatte offensichtlich auch nichts zum Drüberziehen dabei.

    Lawinentechnisch ist der Gipfelhang nicht zu unterschätzen, aber ich fand ihn heute bei überlegter Spuranlage vertretbar. Der Lohn für die Mühen war dann eine Wolkenbank, die sich "genau rechtzeitig" und in Tateinheit mit stürmischem Wind um den Gipfel legte. Naja, "esch isch halt ned andersch" wie meine Oma immer gesagt hat.

    Die Abfahrt war okay: schwerer, aber gut fahrbarer Pulver bis zur Rudolfshütte. Danach dann sehr fein: Obwohl das Skigebiet schon seit 10 Tagen zu ist, haben sie heute nochmal die Piste bis zur Mittelstation präpariert. Butterweich! Vielen Dank dafür!

    Prognose: Bald wird man bis zur Mittelstation tragen müssen (die grobschottrige, mitunter steile Piste da hinauf eignet sich nicht zum Radeln - außer vielleicht mit einem E-Fatbike). Oberhalb wird es aber noch lange gehen; ich wüsste tatsächlich nicht, wo es zurzeit eine bessere Schneelage haben sollte als in den Bergen rund um die Rudolfshütte.

    Fazit: Trotz allem ein toller Tag in beeindruckender Landschaft (ich war da heute zum ersten Mal)! Und sicher gut für's Skitourengeher-Karma, sich da hochzukämpfen...😉 ( Sagt einer meiner Touren-Spezln immer gern in solchen Fällen.)


    Bilder:


    1: Ausreichend Schnee auf der Piste zur Mittelstation

    2: Berghotel Rudolfshütte

    3: Winterwunderland

    4: Blick in die Glocknergruppe: Der Kenner sieht ua Bärenköpfe und Wiesbachhorn

    5: The fast One or the one with the short trousers.

    6: Granatspitze und Sonnblick

    7: Dramatische Wolkenspiele an der Granatspitze. Die wollte ich eigentlich auch noch besteigen, aber da hat's dann kraftmassig nimmer glangt.

    8: Die letzten Meter zum Gipfel. Kaum zu glauben, dass...

    9: es dann so schnell zuzieht.

    10: Abfahrt


    Fein firnig in den Tuxern.

    In Hochfügen hat es weiterhin gute Tourenverhältnisse: Fast durchgehend Schnee (5 Minuten Tragen beim Pfundsalm-Niederleger). Dank der klaren Nacht über dem mittleren Inntal war die Schneedecke morgens fest gefroren ohne dabei eisig zu sein. Harscheisen waren nicht nötig.

    Ich bin über das Sidanjoch auf den Roßkopf und über die Nordflanke abgefahren. 11.15 Uhr war eigentlich der perfekte Zeitpunkt, aber ein paar Minuten vor der Abfahrt schoben sich Wolken vor die Sonne, sodass der Firn im Steilhang schon wieder etwas hart wurde. Die restliche Abfahrt bis zum Bach war fein. Danach Aufstieg zum Kraxentrager über die Südwest-Route und Abfahrt auf der Nordseite. Klasse Firn, Abfahrt bis ganz unten (Bach) möglich!


    Sonstiges: Die talauswärtigen Touren haben zu wenig Schnee. Nordseite vom Sonntagsköpfl schaut zwar noch gut aus, aber die Loipe ist schon aper. Ost- und vor allem natürlich nordseitig wird es in den Tuxern aber noch eine Zeit gehen (vor allem, wenn wirklich nochmal Schnee kommt).

    Das Skigebiet ist zwar geschlossen, aber die Pfaffenbühel-Pisten sind noch nicht aufgebrochen. Die überwiegende Mehrheit der Tourengeher blieb übrigens auf den Pisten, im Gelände waren maximal 10 Leute unterwegs. Soll mir ja recht sein, aber warum manche Leute eine weite Anreise von (den Nummernschildern nach) 150-200 Km für eine Pisten-Skitour in Kauf nehmen, erschließt sich mir nicht so ganz... (vor allem bei den gute Bedingungen heute)




    Bilder:


    1) Genug Schnee auf der Forststraße

    2/3) Im Anstieg zum Sidanjoch

    4) Föhnmauer am Hauptkamm

    5) Nordseitig schaut's gut aus in den Tuxern; hier Blick ins Tourengebiet der Rastkogelhütte

    6) Talauswärts würd's hingegen Frühling

    7) Firnfreuden...

    8) ...bis ins Tal, wenn man die Tour gut kennt