Beiträge von Andreas84

    Was für eine herrliche Tour!


    Gestern bin ich noch nach Sulden gefahren und hab da im Auto geschlafen. Heute Morgen ging es zeitig los, denn ich hatte mir einiges vorgenommen. Auf dem Angelus war ich vor 6 Jahren schon mal, aber der Weiterweg zur Vertainspitze war mit großen Fragezeichen versehen: Wie schaut's in der Angelus-Scharte aus?

    Zunächst geht es am ohrenbetäubenden Gletscherbach das Zaytal hinauf zur Düsseldorfer Hütte und auf gutem Steig durch Schuttwüsten zum Einstieg des Reinstadler-Wegs und über diesen zum Gipfel des Angelus. Es handelt sich dabei übrigens nicht um einen Klettersteig im eigentlichen Sinne, da nur am Anfang etwa 100 Meter Geländerseil gespannt sind. Ein Set ist für Geübte daher nicht nötig. Wer am Angelus noch den formschönen Gipfelgletscher (wird nicht begangen) sehen möchte, möge sich sputen, denn da hat es in den letzten Jahren viel weggenommen; zum unteren Teil besteht mittlerweile keine Verbindung mehr. Der Reinstadler war sowohl was die Seile als auch die Markierungen betrifft schon mal besser in Schuss, lässt sich aber gut gehen.

    Vom Gipfel geht es am Grat zurück und hinunter in die Angelus-Scharte. Schaut von oben wild und brüchig aus, ist aber ganz einfach (keine Kletterstellen) und alles fest; keine Steinschlaggefahr.

    Nun kommt die Schlüsselstelle der ganzen Tour - der objektiv gefährliche Abstieg von der Scharte auf den Laaser Ferner. Das Gelände ist steil (über 40 Grad) und total instabil; letztlich fährt man im schienbeintiefen Schutt ab, wobei auch größere Gesteinsbrocken mitrollen. Zudem droht ein großer, zerfallender Gratgendarm, jederzeit seine Geschosse abzufeuern (siehe Bilder). Was es hier braucht sind Entschlossenheit und alpine Erfahrung. Wenn man da runtergeht, dann muss das Motto heißen "Mit Vollgas raus aus'm Trichter". Am besten hält man sich im Steilhang so weit wie möglich links und damit außerhalb der Schussbahn des Gendarmen. Am Rand des Gletschers oberhalb dieses zügig unter dem Gendarmen queren, bis man wieder sicheres Gelände erreicht. Unbedingt sollte man hier Handschuhe anhaben, weil man in dem steilen Hang dauernd in den groben Schutt greifen muss, um die Stabilität der Körperposition zu wahren. Dieser Abschnitt ist der Grund erstens für die Gefahrenbewertung "erheblich" (der Rest der Tour ist diesbezüglich harmlos) und zweitens dafür, dass man sie nicht anders herum machen sollte.

    Weiter geht es am besten so weit wie möglich im Fels/Schuttgelände, bevor man an geeigneter Stelle des Laaser Ferner betritt, wobei man automatisch einen Respektabstand zu den Wänden der Vertainspitze einhält, aus denen permanent etwas herunterkollert. Nun über den Gletscher ins Rosimjoch. Ich hatte Steigeisen dabei, doch ist es sicher auch möglich, diese flache Gletschertraverse ohne zu meistern. Wichtiger Hinweis: In vielen Karten ist der Weg ins Rosimjoch noch so vermerkt, dass man dieses weit links (im Aufstiegssinne,) unterhalb der Schildenspitze erreicht; mittlerweile hält man sich aber weiter rechts - dahin, wo der Abstand zwischen Gletscher und Joch am geringsten ist.

    Vom Rosimjoch geht es ein paar Meter hinunter zum gut markierten (Stoamandln) Normalweg auf die Vertainspitze. Im letzten Hang gibt es dann mehrere Optionen - egal welche man nimmt. Der Abstieg erfolgt schließlich über den Steig entlang des Rosimgletschers (wird nicht betreten) ins unglaublich beeindruckende Rosimtal. Der Rosimboden gehört für mich zum Schönsten, was ich je gesehen habe. Im Angesicht des Suldener Dreigestirns entspringt hier ein herrlicher Gebirgsbach auf grüner Aue. Vom Rosimboden könnte man zur Bergstation des Kanzellifts gehen, doch empfehle ich, dem Steig 11 nach Sulden zu folgen, der einen in einen magisch-schönen Zirbenwald führt. So vermeidet man den Massentourismus, der die Empfindungen auf dieser oft einsamen Tour doch nachhaltig stören könnte.

    Anforderungen: T5 und L für die Gesamttour; 2200 Höhenmeter; 9-12 Stunden. Jeder Gipfel einzeln T4.


    Gletscher im Ortlergebiet: Alle Gletscher mit Ausnahme des Oberen Ortlergletschers und des Gipfelhanges des Cevedale sind meiner Beobachtung nach aper. Am Cevedale schaut es (aus sehr weiter Entfernung,) so aus, dass die Randspalte noch eine Schneebrücke hat und daher gut machbar ist.



    Bilder:


    1: Erster Blick auf den Angelus (Düsseldorfer Hütte)

    2: Die Seilversicherung am Reinstadler-Weg.

    3: Der nordseitige Hängegletscher der Vertainspitze.

    4: Gipfelbereich des Angelus.

    5/6: Besagter Gratgendarm und die Ergebnisse seiner Abwürfe. Wenn man genau hinschaut, erkennt man die frischen Bruchstellen im Sockel des Gendarms.

    7: Am Gipfel der Vertainspitze.

    8/9: Rosimboden: Geht es schöner?

    10: Mächtige alte Zirben, die jeden Tag den Ortler bewundern dürfen.



    Ich war die letzten beiden Tage im Matscher Tal und habe auf der Oberetteshütte übernachtet. Folgende Touren habe ich dabei gemacht:

    Mittwoch: Freibrunnerspitzen und Rabenkopf

    Von den Glieshöfen geht es zunächst durch zauberhaften Lärchenwald, später am Gletscherbach entlang gemütlich dahin, bevor das Gelände Richtung Matscher Joch gehörig aufsteilt. Anders als in einer Beschreibung der Tour auf dem Portal seilschaft.it ist der Steig aber durchweg gut. Am Matscher-Joch-See (ca. 3200 Meter, höchster Bergsee Südtirols) steht man genau zwischen den Freibrunnerspitzen (FBS) (Doppelgipfel) und dem Rabenkopf - die Routen zu den Gipfeln sind weder beschildert noch markiert, doch ist der Weiterweg bei guter Sicht eh logisch. Zu den FBS hält man auf den tiefsten Punkt zwischen den beiden Gipfeln zu und besteigt dann beide unschwierig am Kamm entlang. Anders als in oben genannter Beschreibung (von 2017) gibt es hier keinen Gletscher mehr, sodass Steigeisen obsolet sind. Wieder am See zurück, wollte ich noch auf den Rabenkopf, wobei ich nur den Vorgipfel erreicht habe. Von unten sieht es so aus, als wäre es vom Vor- zum Hauptgipfel nur noch ein kurzer Weg, doch dort angekommen sah ich, dass es doch noch einiges an Auf und Ab gewesen wäre, was mich so 45-60 Minuten gekostet hätte. Des Abendessens auf der Hütte zuliebe ließ ich es dann sein... Beim Aufstieg hatte ich einen Teil meiner Ausrüstung an einer Stelle namens Klamm (ca 2250m), wo ein Steig zur Hütte abzweigt, zurückgelassen. Erst später sah ich, dass auch weiter oben ein lohnender Steig mich ebenfalls zur Hütte geführt hätte. Naja - hilft nix - wieder runter und nochmal gute 400 Höhenmeter Aufstieg... Insgesamt ca 2100 Hm Aufstieg und 1400 Abstieg; Zeitbedarf 8-10 Stunden


    Donnerstag: 2 Touren

    1) Oberetteshütte - Höllerscharte (3280m) - Schönblickkopf - Hütte. Tolle Panoramatour; 3-4 Stunden.

    2) Hütte - "Klein-Tibet" (Scharte mit vielen Stupas auf gut 3000m) - Südliche Schwemserspitze - Klein Tibet - Saldurnseen - Glieshöfe. Wunderschöne Tour - vor allem die vielfarbige Seenplatte und der herrliche Schlussanstieg durch Zirben/Lärchenwald am Wasserfall entlang. 5-7 Stunden. Der Weg zur Schwemser ist erst seit kurzem markiert und taucht daher in gängigen Karten/Apps nicht auf.


    Anforderungen: Keine der Touren geht über T4 hinaus, meist einfacher. Die Wege sind super in Schuss! (Wenn man von unten in die schuttreichen Hänge schaut, stellt man sich innerlich schon auf ein ordentliches Gewürge ein und ist dann erstaunt, wie gut es sich letztlich gehen lässt. Kompliment an die Wegebauer!


    Bedingungen Weißkugel:

    Natürlich hätte es mich gejuckt, da ein Solo zu probieren - aber dafür ist (mir) die Tour einfach ein bisserl zu heikel. Von der Höllerscharte konnte ich mir jedoch ein gutes Bild von den Verhältnissen machen (siehe auch Bilder hierzu): Der Matscher Ferner ist weitgehend aper; nach meinem Dafürhalten mittlerweile auch spaltentechnisch ziemlich unproblematisch. Die Schlüsselstelle, das steile Matscher Wandl, sieht aber nicht so toll aus: Unten schon blank und weiter oben auch nicht mehr viel Schnee. Da könnte es ratsam sein, mit Eisschrauben zu sichern.


    Oberetteshütte: Sehr saubere Unterkunft mit schönen Zimmern und gutem Essen (alles regional). Sehr zu empfehlen! Viele Familien nutzen das Angebot der "Bergferien".


    Sonstiges: Die Berge der Saldurn/Lazaun-Gruppe schauen grauenhaft bröslig aus, die Gletscher sind vom Steinschlag gezeichnet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da im Sommer noch jemand hochgeht. Als Skitour vermutlich schon machbar.


    Bilder:


    1: Charakterzirbe: Lebt noch, obwohl 3/4 der Rinde fehlen. Es gibt auch eine Sage von einem Heiligen, der vor langer Zeit genau an dieser Stelle gelebt haben soll.

    2: Der Rabenkopf schaut ein bisserl aus wie der kleine Bruder vom Cevedale. Sicher auch eine feine Skitour!

    3: Blick vom Freibrunnerkamm zur Weißkugel und den Bärenbartkogeln; hinten Gepatschferner.

    4: Weißbier mit Ortlerblick.

    5/6: Höllerscharte: Verhältnisse Weißkugel/Matscher Ferner. Ich hoffe, man kann das Wandl gut erkennen.

    7: Bereits am Weg von der Höllerscharte zum Schönblickkopf konnte ich ein Rudel ganz junger Steinböcke beim Spielen beobachten; dieser etwas ältere (aber immer noch junge) Geselle verfolgte meinen in seinen Augen sicher täppischen Aufstieg zum Gipfel mit Belustigung. 8: Blick von der Schwemserspitze Richtung Similaun und Co.

    9: Die Vielfarbigkeit der Saldurnseen kommt bei diesem Licht leider nicht gut hervor.

    10: Zirben und Wasserfall.



    Ursprünglich hatte ich heute vor, über die Bodigbergalm zum Reitstein zu gehen, dann dem Kamm bis zum Schildenstein zu folgen und über die Königsalm abzusteigen. Unterwegs fiel mir aber ein, im äußerst empfehlenswerten Buch "Vergessene Pfade in den Bayerischen Hausbergen" von Joachim Burghardt von einer Aufstiegsmöglichkeit über den ebenso schönen wie schaurig klingenden "Totengraben" gelesen zu haben. Da ich den Einstieg in diese Tour auch gleich fand, habe ich das ausprobiert. Ganz tolle Tour! Und ich habe tatsächlich den ganzen Tag niemanden getroffen.

    Nun eine etwas ausführlichere Beschreibung der Route: Vom PP in Bayerwald ein Stück an der Straße zurück und bei der Trifthütte über die Weißach, wo unmittelbar die Fortstraße zur Bodigbergalm ansetzt. Auf dieser geht es einige Zeit dahin, bis in einer auffälligen 180 Grad (nicht 360, Frau Baerbock) Rechtskurve links ein Steig (unbeschildert, nicht markiert) abzweigt. Dieser gabelt sich nach wenigen Metern: hier rechts bergauf. Durch wunderschönen Wald geht es auf guten Steig nach oben, bis der Weiterweg nach einer Bachquerung nicht gleich offensichtlich ist, da verschiedene Trittspuren vorhanden sind. Wenn sich nicht nach spätestens 20 Metern wieder ein deutlicher Pfad einstellt, ist man falsch. Wenig später verliert sich der Pfad für kurze Zeit ganz (in einem faszinierenden Urwald - dazu später mehr). Hier einfach flach zum nächsten Bachgraben gehen - auf der anderen Seite ist der Pfad wieder deutlich. Nun kommt von der Orientierung her das Schwierigste: Bliebe man auf dem Steig, kommt man bei der Königsalm heraus. Allerdings kann man auch völlig weg- und spurlos zum Platteneck aufsteigen. Hierzu auf ca 1300 Metern vor einem Bachgraben (der Weiterweg auf dem Steig verlöre hier markant an Höhe) zunächst über einen steilen Hang, später über einen schönen Höhenrücken nach oben. Bei Erreichen der Latschenzone lasse man sich etwas Zeit, um eine sachte Trittspur zu finden, welche die einzige Möglichkeit ist, um durch die Latschen zu kommen. Den Kamm erreicht man schließlich etwas oberhalb der Plattenalmen. Der Weiterweg zum Reitstein ist nicht durchgängig zu erkennen, aber man kann sich gut an den Grenzsteinen orientieren. Vom Reitstein geht es über die Bodigbergalm wieder ins Tal hinunter, wobei man ein Gumpenbad nicht versäumen sollte.

    Nun zu besagtem Waldstück: Ich hatte gelesen, dass es auf der Route ein kleines Fleckerl Wald gäbe, das anscheinend noch nie abgeholzt worden ist. Tatsächlich ist das ein ganz besonderer Ort! Ich bin so vor mich hingegangen und habe plötzlich ein starkes Gefühl von Freude gespürt. Als ich mich umblickte, merkte ich, dass ich nun mitten in dem Urwald (, der sich optisch nicht sehr von vorigen Wald unterscheidet) stand. Irgendwie ist an diesem Platz eine ganz besondere Energie: heiter und friedvoll.

    Leider wird die Harmonie durch einige Insektenfallen gestört, wofür ich gar kein Verständnis habe. Was will man beweisen? Dass in diesen Wald mehr Insekten leben, als in einer Forstplantage weiß man auch, ohne es durch Zahlen zu belegen...

    Anforderungen: Von der Orientierung abgesehen nicht schwierig. T3.

    Die Tour eignet sich aufgrund der nordseitigen Exposition, des Waldes sowie der vielen Abkühlungsmöglichkeiten sehr für heiße Tage.


    Bilder:

    1: In dieser Kurve zweigt der Steig ab.

    2: Hier setzt nach dem weglosen Stück im Urwald der Pfad wieder an.

    3: Vor diesem Bachgraben verlässt man den Steig.

    4-6: Waldimpressionen.

    7/8: Panorama.

    9: Bodigbergalm.

    10: Do hupf i doch dant eine!


    Herrliche Ausblicke, aber das wissen auch andere...

    Heute sind wir vom Campingplatz über die Coldai-Hütte zur gleichnamigen Scharte. Von dort (nicht beschildert) rechts auf gutem Pfad zum Gipfel. Sehr einfache Tour - nur die letzten 50 Höhenmeter sind steil und ausgesetzt (T3+). Danach zum traumhaft gelegen Coldai-See und noch zwei Scharten weiter, um einen direkten Blick in die "Wand der Wände", also die berühmte Civetta-Nordwestwand zu werden. Die Älteren erinnern sich: Solleder/Lettenbauer - erste Route im VI.Grad in den Dolomiten (1925).

    Die Tour ist wirklich wahnsinnig schön, aber (bis auf den Gipfelabstecher) auch wahnsinnig überlaufen. Da sind hunderte (wenn nicht mehr) unterwegs. Ich bin ja so einer, der denkt: "Wenn so viel los ist, kann die Tour nix Gescheites sein." Wenn ich wie letztens am Bosconero allein in einem riesigen Kar steh, dann denk ich mir "Basst, ois richtig gemacht, super Tour!" Ist natürlich a bisserl übertrieben, aber ned ganz unwahr. Im Falle Coldai mach ich mal ne Ausnahme: Die Tour ist ein Knaller, auch wenn so viel los ist.


    Exkurs: Ja, der Hitzesommer...mir schmelzen do in de Dolomiten wie as Eis aus'm Zoldotal. I nimm glei bloß no rohe Eier ois Brotzeit mid und wenn i Hunger hob, dann schmeiß i oans auf'n Felsn und hau a Soiz drauf - fertig ist mei Spiegelei! Na - tatsächlich ist es ziemlich zapfig - Haum und Handschuh san koa Luxus - heute Nacht 4 Grad hier am Campingplatz (ca 1500m). Aber wenn da Lauterbach Charlie und sei Bagage vom heißesten Juli aller Zeiten faseln/delirieren, dann glab i des freile dant, weil i bin ja a braver Bürger. Und de Regierung - de werd's scho wissn!


    Bilder:


    1/2: Der Pelmo is einfach brutal schee!

    3/4: Lago Coldai und Civetta

    5: Daniela, Lärche, Civetta

    6: Etwas steil und ausgesetzt sind nur die letzten 50 Höhenmeter.

    7: Die größte Verletzungsgefahr geht von den beiden (!) kaputten Gipfelkreuzen aus.

    8/9: Civetta-Nordwestwand

    10: Saukoid is da Coldai.



    Weit und schön.


    Wenn man sich den Monte Pelmo so aus der Ferne anschaut, verwundert es einen sicher nicht, dass seine Umrundung keine Spritztour ist. Nachdem ich im Sommer 2020 auf dem Pelmo war (Infos und Bericht hier im Forum vorhanden), bin ich nun mit Daniela um den mächtigen Felskoloss herum.

    Los ging's am Campingplatz Palafavera, wo wir momentan übernachten. Diesen kann ich nur empfehlen: Sauber, günstig, nette Leute, kein überflüssiger Schnickschnack - pro Nacht 30 Euro für 2 Personen + Stellplatz. Die Route in Stichpunkten: Palafavera - Col de la Crepe - Passo Staulanza - Rifugio Citta di Fiume - Forcella Forata - Forcella Val d'Arcia - Rifugio Venezia - Col der la Crepe - Palafavera.

    Hinweise:

    1) Das ist die "Schattenroute", da man fast immer genau da ist, wo die Sonne nicht ist. (West - Nord - Ost - Süd - West ist die Reihenfolge der Exposition). Geht man andersrum, hat man am Abend vermutlich einen massiven Sonnenbrand.

    2) Vom Passo Staulanza zur Forcella Val d'Arcia gibt es eine Abkürzung, die mindestens eine Stunde einspart.

    3) Den Abstecher zu den Dinosaurier-Spuren (+1h) kann man sich definitiv schenken - da gibt's nicht viel zu sehen und ich frag mich schon, ob die paar Löcher in der Steinplatte nicht auch anderen Ursprungs sein könnten... Mir taten die vielen Kinder Leid, die auf dem Weg dahin waren. Die erwarten wahrscheinlich einen leibhaftigen Brontosaurier-Abdruck und müssen dann mit so ein paar Löchern im Fels vorlieb nehmen.

    Anforderungen: Meist einfach (T2/3), aber: der Aufstieg zur und der Abstieg von der Forcella Val d'Arcia sind sehr steil und für Ungeübte schon grenzwertig (T4). Das nur, weil manche Beschreibungen (z.B. bei Rother) die Tour einfacher darstellen als sie ist. Etwa 1500 Höhenmeter und 20 Kilometer Strecke. 8-10 Stu den.

    Fazit: Eine sehr vielseitige Tour im Herzen der Dolomiten mit entsprechenden Ausblicken. Magisch schön ist der Abschnitt zwischen Rifugio Venezia und Palafavera.


    Bilder:


    1: Civetta im Morgenglanz

    2: Die Dinosaurier-Spuren

    3: Der steile Anstieg ins Val d'Arcia

    4: Zwischendrin wieder lieblicheres Gelände; links Marmolada

    5: Der ruppige Abstieg von der Forcella

    6: Cristallo und Antelao

    7: Des sind für mich eher versteinerte Dinosaurier...

    8-10: Der herrliche Wegabschnitt nach dem Rifugio Venezia


    I hob gar ned gwusst, dass es im Schwarzwald so steile Zapfen gibt...

    Bosconero heißt auf Deutsch ja "Schwarzwald".


    Diese Tour war neu für mich und ich muss sagen, dass ich mehr als begeistert bin - ganz großes Dolomitenkino und eine sehr feine Hütte am Weg!

    Wir sind zunächst zum prachtvoll gelegenem, urigen Rifugio Casera di Bosconero - Einkehr unbedingt empfehlenswert! Es gibt hier zwei Aufstiege, die sich natürlich gut als Rundtour kombinieren lassen: Hoch haben wir den Steig Nummer 485, runter den 490er genommen. Egal, welchen man nimmt; keinesfalls sollte man sich den Zot-Wasserfall und den nur wenige Minuten davon entfernten kleinen Waldsee entgegen lassen! (Beides ausgeschildert).

    Während Daniela es mit dem Rifugio bewenden ließ, bin ich noch auf den Sasso di Bosconero, den höchsten Gipfel der gleichnamigen Berggruppe. Hierzu folgt man zunächst weiter dem 490er ins Val Toanella, ein sehr steiles Kar, das spektakulär zwischen Rocchetta Alta und Sasso di Bosconero liegt. Enorm steil (40 Grad+ ; sicher eine tolle Frühjahrsskitour) geht es auf passablem Steig hinauf in die Toanella-Scharte, wo die farbigen Markierungen enden. Nun nicht dem Pfad durch das Schotterkar auf der anderen Seite folgen, sondern gleich im Aufstiegssinne links auf gut erkennbaren Steigspuren nach oben steigen. Der weitere Weg zum Gipfel ist aufgrund der Steigspuren und vieler Steinmandln eigentlich nicht zu verfehlen. Runter auf dem gleichem Weg, wobei man das Toanella-Kar komplett im Schotter direkt abfahren kann - auf diese Weise lassen sich die 1000 Höhenmeter vom Gipfel zur Hütte auch in unter einer Stunde bewältigen.


    Anforderungen/Charakter der Tour:

    Bis zur Hütte geht es einfach (T2/3) durch wunderschönen Wald.

    Ab Val di Tonella T4, ganz wenige leichte Kletterstellen (I), nie ausgesetzt, aber über 800 Höhenmeter enorm steil. Konditionell schon gehoben, da insgesamt 1700 Hm Aufstieg.


    Die Landschaftseindrücke sind einfach famos: Zunächst die Civetta und später der nahe Monte Pelmo dominieren lange Zeit das Panorama. Am Gipfel dann umfassende Dolomitenschau: Antelao, Sella, Marmolada und und und.


    Zur Schneelage: In den Dolomiten hat es so gut wie gar nicht geschneit. Der Gipfel der Civetta war heute Morgen leicht angezuckert, aber mittags war das schon wieder weg. Perfekte Bedingungen also.


    Bilder:


    1: Der verwunschene kleine Waldsee.

    2: Zot-Wasserfall

    3/4: Casera di Bosconero: Welch geniale Lage! Auf der einen Seite Rocchetta Alta und Sasso di Bosconero, auf der anderen Civetta.

    5: Im spektakulären Val di Tonella.

    6: Blick von der gleichnamigen Scharte.

    7: Der Pelmo ist für mich der schönste Dolomitenberg.

    8: Am Gipfel: Tolles Panorama, aber ob des dräuenden Gewitters bin ich froh zu wissen, dass der Abstieg schnell gehen wird. Gerade rechtzeitig erreiche ich die Casera di Bosconero dann auch, trinke ein Bier, esse gut, probiere den sensationellen Grappa al Arancia und mache mich nach 20minütigem Gewitter auf den Weg ins Tal. Von jetzt auf gleich strahlender Sonnenschein...


    Am Übernachtungsplatz

    9: Weltmeister im Blödschaun bin ich auch. Das Wasser ist aber a koid...

    10: Bei dem Ausblick muss es schmecken - auch, wenn ich gekocht hab...


    Gestern sind wir in der Früh in die Dolomiten gefahren und haben als erste Tour den Monte Pizzocco gemacht, einen der besten Aussichtsberge in den Südlichen Dolos. Mittags waren wir vor Ort und sind über die Forcella des Intrigos auf den Gipfel. Abstieg dann über das Bivacco Palia. Die Tour ist nicht besonders schwierig (meist T3), aber recht steil.

    Interessant war gestern das Wetter: Es hat durchgehen leicht geregnet, aber so dass man nicht nass wurde, weil die Körperwärme das bisserl Niederschlag gleich wieder getrocknet hat. Hab ich so auch noch nicht erlebt: Eine trockene Regentour.


    Grundsätzlich eine der Touren vom Schlage "Muss man mal gemacht haben."


    Hier noch ein paar Bilder. Wer die Tour bei perfektem Wetter sehen will, kann sich gerne meinen Beitrag vom 5. Oktober 2022 anschauen.




    Der "Glücksgrat" - ein vielversprechender und doch etwas irreführender Name für einen Berg.


    Sein Glück kann man auf dieser landschaftlich außerordentlich schönen Tour zwar finden, einen rassigen Grat hingegen vergeblich suchen. Der ungewöhnliche Gipfelname leitet sich nämlich aus Zeiten her, als hier Bergbau betrieben wurde, wovon allerdings mittlerweile nichts mehr zu sehen ist. Die Tour zeichnet sich in den unteren Teilen durch urige Wälder (viele Zirben) und weiter oben durch großartige Blicke zu den Stubaier Hauptgipfeln aus.

    Route: Neugasteig - Mischbachalm (einfach bewirtet) - Glücksgrat - Bachwandalm - Volderau - Neugasteig. Auf dem letzten Abschnitt noch sehr lohnender Abstecher zum Mischbachfall möglich.

    Anforderungen: Obwohl ab der Mischbachalm schwarz markiert, nie schwerer als T3. Der Abstieg vom Gipfel zur Bachwandalm ist allerdings ziemlich steil und erdig (also gerne mal batzig und rutschig wie heute). 1300 Höhenmeter Aufstieg.

    Fazit: Eine absolut empfehlenswerte Genusstour!


    Anmerkung: Der beliebte Weg von der Bachwandalm zur Falbesoner Nockalm ist momentan wegen Unwetterschäden gesperrt (vermutlich aber nicht mehr lang).



    Bilder:


    1: Zirbenwald mit Habichtblick

    2: Die urige Mischbachalm, die hoffentlich für alle Zeit von einer Forststraßenzufahrt verschont bleibt.

    3: Der Gupf ist der Glücksgrat.

    4: Das kecke Rothörndl ganz in Nähe.

    5: Stubaier Paradegipfel.

    6: Tiefblick ins Tal.

    7: Schafe auf der Oberen Bachwandalm (unbewirtschaftet).

    8: Auch im Wald immer wieder tolle Ausblicke.

    9: Do kannt ma glatt a Hoibe dringa! Bachwandalm

    10: Mischbachfall





    Große Rundtour mit Biwak


    Am Samstag ist Claudia ins Gschnitztal nachgekommen und wir sind gemeinsam zu einer etwas größeren Unternehmung aufgebrochen. Da alle Hütten in der Gegend komplett belegt waren, haben wir uns dafür entschieden, unterwegs zu biwakieren.

    Zunächst ging es über den sehr schönen Jubiläumssteig zur Innsbrucker Hütte, von dort auf den Habicht und wieder zurück zur Hütte. Ich war schon öfter auf dem Habicht, aber sonst immer auf dem Weg durch das Pinnistal (natürlich ohne Taxi-Shuttle...), der zwar landschaftlich ebenfalls toll ist, sich aber gegenüber der direkteren Route aus dem Gschnitztal schon sehr zieht. Ab der Hütte ist der Aufstieg ja eh identisch. Anforderungen: Ab Innsbrucker T4 und durchweg ziemlich steil, ohne aber (mit wenigen Ausnahmen) wirklich ausgesetzt zu sein. Die Route ist fast schneefrei und Geübte brauchen keinerlei spezielle Ausrüstung (v.a. kein KS-Set). Wenn man so ein feines Wetter hat wie wir gestern, ist der Habicht einfach eine herrliche Tour mit fantastischem Panorama.

    Nach einer kleinen Stärkung auf der Innsbrucker Hütte haben wir gegen 15 Uhr den Marsch Richtung Bremer Hütte angetreten. Es handelt sich hierbei um einen wunderschönen Höhenweg, bei dem allerdings nochmals 1000 Höhenmeter Aufstieg und 10 Kilometer Strecke zu bewältigen sind, sodass unser Pensum letztlich schon so bei gut 3000Hm Aufstieg lag. Insgesamt waren wir mit Pausen etwas über 13 Stunden unterwegs. Obwohl die Route an sich nicht schwierig ist (max. T3+), ist an einigen Stellen doch Vorsicht geboten, wie nicht nur Gedenktafeln am Weg zeigen: Erst am Donnerstag ist hier leider ein älterer Herr tödlich abgestürzt.

    Kurz vor der Bremer Hütte haben wir am Lautersee dann unseren Biwakplatz erreicht, wo wir eine sehr stimmungsvolle, Sternennacht erleben durften (Neumond!). Ein weiteres Glanzlicht war dabei die Beobachtung eines Rudels von sieben männlichen Steinböcken, die sich ganz in der Nähe aufhielten.

    Heute sind wir zunächst zur Bremer Hütte und dann auf die Innere Wetterspitze (T5, mehr siehe meine Berichte aus den letzten Jahren). Zurück zur Bremer und hinab ins Tal. Eine spannende und landschaftlich gewaltig schöne Tour! Grundsätzlich hatten wir noch die Option im Kopf, von der Bremer über den Jubiläumssteig zur Gschnitzer Tribulaunhütte (und von dort ins Tal) zu gehen, aber das wären nochmal 7-8 Stunden gewesen und da hat das schwüle Wetter heute nicht ausreichend sicher ausgeschaut.


    Bilder:


    Samstag

    1: Steil und felsig ist die Route auf den Habicht.

    2: Herrliche Ausblicke (Tribulaun-Gruppe) begleiten den Aufstieg.

    3: Einziger Schneekontakt auf der Route.

    4: Umfassendes Gipfelpanorama: Stubaier Prominenz + Wildspitze und Weißkugel

    5: Des bassiert, wann bloß de Mandern den gonzn Summer beinond san...


    Sonntag

    6: Am Lautersee haben wir biwakiert.

    7: Die Spiegelung...

    8: Wasserfälle sind im Gschnitztal ständige Begleiter.

    9: Abstieg von der Wetterspitze

    10: Im Hochmoor unterhalb der Bremer Hütte.




    Eine ganze feine Runde!

    Ich bin heute am sehr frühen Morgen ins Gschnitztal gefahren und dort um 7 zu einer mir noch unbekannten Rundtour aufgebrochen. Von Trins aus zunächst auf einer Forststraße, die man am besten so früh wie möglich (unbeschildert an einem Weidegatter) verlässt, um über den wirklich wunderschönen Herrensteig zum Padasterjochhaus zu gelangen. Von dort aus zum gleichnamigen Joch, von dem aus es ein Katzensprung zum aussichtsreichen Kogel gleichen Namens ist. Weiter geht es in einen Sattel (in der Kompass-Karte ohne Namen), Punkt 2427m, und von dort zur Kirchdachspitze. Zurück in den namenlosen Sattel und über den oberen Teil des 2021 sanierten Rohrauersteigs in die Hammerscharte mit kurzem Abstecher zum gleichnamigen Gipfel. Nun immer am Kamm oder knapp darunter über die anderen oben angeführten Gipfel bis zum blumenreichen Blaser (Edelweiß!) und von dort wieder nach Trins runter.

    Diese Tour ist wirklich in jeder Hinsicht zu empfehlen! Landschaftlich abwechslungsreich, botanisch zauberhaft und über Stunden ein herrlicher Panoramagang.

    Anforderungen: Technisch wenig schwierig: überwiegend T3, nur an wenigen Stellen leicht darüber (v.a. die letzten 100 Höhenmeter zur Kirchdachspitze). Konditionell aber fordernd: 2500 Höhenmeter und eine beachtliche Strecke. Ich war mit kurzen Pausen 10 Stunden unterwegs. (Ich würd mich aber ganz unbescheiden als eher schnell einordnen, gerade wenn ich allein unterwegs bin...).

    Ein weiterer Vorzug der Tour liegt darin, dass es nach (fast) jedem Gipfel die Möglichkeit gibt, abzubrechen und ins Tal abzusteigen. Zudem stehen mit dem Padasterjochhaus und der Blaserhütte zwei Unterkünfte zum Übernachten zur Verfügung. Auch von der Stubaier Seite kann man auf verschiedenen Steigen aus den Pinistal zum Kamm gelangen.

    Nicht verschwiegen werden soll auch die Option, den Kamm bis zur namensgebenden Serles weiter zu verfolgen, was für eine Tagestour dann aber schon a bisserl arg wird (jedenfalls, wenn man wieder zum Ausgangspunkt zurück muss).

    Fazit: Das Gschnitztal ist einfach ganz grundsätzlich super! Mit ist da noch nie irgendeine fade oder anderweitig ungute Tour untergekommen.



    Bilder:


    1/2: Am Herrensteig.

    3: Vorne Orchideen (Kohlröschen), hinten Olperer.

    4: Blick vom Padasterjoch zu den Tribulaunen: Der Pflerscher hat schon sein föhnübliches Mützchen angezogen, das er dann erfahrungsgemäß auch den ganzen Tag nicht mehr ablegt...

    5: Alles supergut beschildert: hier im Joch ohne Namen.

    6: Zwei kleine einsame Edelweiß vor der Kulisse des mächtigen Habicht (an der Wasenwand, nicht am Blaser).

    7: Die Kalkkögel präsentieren sich im Schaufenster.

    8: Seine wilde Schauseite hat der Serles-Kamm auf jeden Fall Richtung Pinistal - auf der Gschnitztaler Seite ist er viel gemächlicher.

    9/10: Die Serles macht aus der Ferne immer bella figura, aber aus der Nähe ist sie eigentlich nur ein arger Schutthaufen! Ich war selten von einer Tour so enttäuscht, wie von der auf die Serles vor einigen Jahren...



    Eher ein Anti-Tipp...


    Heuer ist meine Tourenauswahl regional durch die oftmalige wochenendliche Mitarbeit auf der Bettelwurfhütte doch etwas beschränkt, aber ich flechte immer die eine oder andere Tour in den Auf/Abstieg ein, um nicht ganz außer Form zu kommen.

    Am Freitag ging es daher erst mal auf den Großen Lafatscher - eine mir noch unbekannte Tour. Zunächst bin ich von der Materialseilbahn der Hütte (Ich darf ja ins Halltal mit dem Auto - wenn man am PP in Absam startet, wird's natürlich viel länger und noch unattraktiver...) über den blumenprächtigen Issanger in Richtung Lafatscherjoch. Etwa 100 Höhenmeter vor diesem links abzweigen in den "Wilde-Bande-Steig". Nun beginnt die Wegsuche: Das erste Kar, das man quert, ist das Lafatscherkar - hier soll es eine Anstiegsmöglichkeit zum Südrücken des Lafatschers geben, die ich aber nicht gefunden habe. Nach einer verplemperten Stunde bin ich auf dem Wilde-Bande-Steig noch weiter bis zum nächsten Kar, dem Bachofenkar. Dort hab ich am Rand der Latschen den Durchstieg zum Südrücken gefunden (sehr vereinzelte Steinmandln). Was nun folgt, sind 600 Höhenmeter Rumgekrebse auf einem steilen Schotterhang, wobei die vorhandenen Steinmandln im Aufstieg nur schwer zu sehen sind (im Abstieg besser). Auch verlieren sich Wegspuren immer wieder - letztlich ist die Feinroutenführung aber eigentlich egal, weil man überall irgendwie hochkommt. Die letzten 100 Höhenmeter sind dann wirklich nochmal nerviger, weil es noch steiler und brüchiger wird - da krabbelt man eher als dass man steigt... Hier auch sehr hohe Steinschlaggefahr, da es vollkommen unmöglich ist, nichts loszutreten. Wobei: In aller Regel wird man eh allein unterwegs sein - das Gipfelbuch hat heuer bisher drei Eintragungen...

    Nun zu den positiven Dingen: Großartiges Panorama, Einsamkeitsgarantie, schneller Abstieg im Schotter (unter 20 Minuten für 600 Hm).

    Fazit: Der Große Lafatscher steht nun im Tourenbuch und da kann er auch bleiben. Empfehlen kann ich die Tour wirklich nicht.

    Schwierigkeitsbewertung: Obwohl keine Kletterstellen dabei sind, würde ich wegen des unguten, weglosen Geländes T5 sagen, auch wenn in anderen Beschreibung T4 steht. Bei fehlender Sicht ist dringend abzuraten!

    Anmerkung: Als ich später auf der Bettelwurfhütte ankam, waren auch ein paar der einheimischen Habitues da. Es ergab sich folgendes Gespräch:

    Clemens: Na, warsch heid scho am Berg?

    Ich: Ja, Großer Lafatscher

    Clemens: Mpf... (lacht) Gons a scheene Tour! (ironisch)

    Ich: Ja! Sensationelle Murkserei.

    Clemens: Aber a rassige Skitour im Frühjahr!


    Bilder:


    1: Wunderschön ist der Aufstieg zum

    2: Issanger (rechts ist der gleichmäßige Südrücken des Lafatschers zu sehen)

    3/4: Kohlröschen und Türkenbundlilie sind nur die auffälligsten Blumen im herrlichen Issanger.

    5: Zu diesen frischem Kleinod kam ich während des Verhauers im Lafatscherkar.

    6: Blick zur spektakulären Vorderen Bachofenspitze.

    7: In der Schotterwüste des Lafatscher-Südrückens.

    8: Auf den letzten Höhenmeter ist der versierte Schuttkrabler in seinen Metier.

    9: Gipfelblick zum Bettelwurf.

    10: Gipfelbuch: Heuer nur drei Eintragungen bisher. Interessant find ich ja die oberste aus den letzten Jahr: "Jonas" Ich dachte da gleich an jemanden, der hier auch hin und wieder einen Beitrag schreibt.😉


    Nicht von der Nähe des Skigebiets abschrecken lassen!

    Ist hier das Motto, da die Gegend rund um Obertauern zum Wandern wirklich wunderschön ist. Heute hat das Wetter zwar nicht mitgespielt (viel Nebel, teils Regen), aber dennoch ist diese Tour (oder eine abgespeckte Variante davon) landschaftlich sehr zu empfehlen!

    Route: Felseralm - Wildsee - Glöcknerin - Hintere Großwand - Großer Pleißlingkeil - Hengst - Scheibenkogel - Südwiener Hütte - Spirtzinger und Spazeck - Südwiener Hütte - Hirschwandsteig (herrlicher Wald) - Felseralm (später noch sehr lohnender Abstecher zum Johannes-Wasserfall). Das hört sich lang an, aber dank des hohen Ausgangspunktes (ca 1600m) dauert die Tour nur so 6-8 Stunden.

    Die Anforderungen liegen maximal bei T4 (überwiegend leichter); Schneefelder gibt es noch einige, aber nur an harmlosen, flachen Stellen.


    Bilder:


    1: Blumenpracht und uriger Wald prägen den Beginn der Tour.

    2: Wildsee und

    3: Glöcknerin (bevor die Gipfel alle im Nebel verschwanden).

    4: Der Nebel zwingt dazu, das Schöne in der Nähe zu suchen, statt auf Panorama zu hoffen.

    5: Blick vom Scheibenkogel zum Hengst

    6/7: Der malerische Hirschwandsteig.

    8/9: Johannes-Wasserfall

    10: Charakterbaum



    Ausklang eines schönen Hüttenwochenendes


    Am Freitag Nachmittag bin ich bei teils strömendem Regen zur Bettelwurfhütte, um da über's Wochenende wieder ein bisserl mitzuhelfen.

    Heute Nachmittag hab ich mir dann noch die Tour auf die Speckkarspitze gegönnt. Von der Hütte ging es zunächst ins Lafatscherjoch, wo ich die markierte, aber nicht ausgeschilderte Route über den Südwestgrat genommen habe. Diese zweigt am Joch direkt rechts ab. Lange Zeit herrscht etwas ruppiges Gehgelände vor, bis es Richtung Gipfel steiler und luftiger wird. Mehrere Kletterstellen (max. II) und einige ausgesetzte Gratpassagen sind zu überwinden (keine Sicherungen, Bewertung T5). Der Südwestrat ist viel reizvoller, aber eben auch eine Stufe schwieriger als der Normalweg (T4), den ich im Abstieg genommen habe. Um den Gegenanstieg ins Lafatscherjoch zu vermeiden, kann man auf gut sichtbarem Pfad am Beginn des großen Schotterkares ohne Höhenverlust ins Joch zurückqueren. Tour komplett schneefrei.

    Hinweis: Macht man die Speckkarspitze als Tagestour, wird man normalerweise nicht über die Bettelwurfhütte gehen, sondern von Absam über St. Magdalena (am Wochenende mit Bus-Shuttle möglich) und den Issanger ins Lafatscherjoch gelangen.


    Sonstiges:

    1) Kleiner und Großer Bettelwurf: Mittlerweile nur noch kleinere Schneefelder; für Geübte daher gut machbar. Die Anforderungen bleiben aber auch ohne Schnee T5 mit freier Kletterei bis II bzw Klettersteig bis D bei der Überschreitung. Also nix für Anfänger! Das nur deshalb so explizit, da sich in dieser Woche ein Bergfreund bei der Sektion Innsbruck über den Hüttenwirt beschwert hat, da dieser ihn angeblich falsch informiert habe. Dazu später noch mehr.


    2) Stempeljoch (=Übergang zur Pfeishütte): Nur noch wenig Schnee, aber eben an steilen Stellen. Zudem sind die (wenigen) Sicherungsinstallationen noch nicht wieder an Ort und Stelle. Auch hier ist zu sagen, dass einigermaßen Geübte da keine größeren Probleme haben. Dennoch warnt der Wirt der Pfeishütte seine Gäste anscheinend so eindringlich davor, dass in den letzten beiden Tagen sicher 10-15 Leute ihren Aufenthalt in der Bettelwurfhütte kurzfristig abgesagt haben, weil ihnen das Stempeljoch zu gefährlich und der lange Umweg über Thaurer Alm und Thaurer Jöchl zu lang erschien. Trotz der Warnungen haben einige Leute den Übergang "gewagt" und fanden das relativ problemlos. Zum Hintergrund der Warnungen muss man aber auch wissen, dass es Anfang der Woche einen Rettungseinsatz unterhalb des Stempeljochs gab, da einige Wanderer hier nicht mehr weiter wussten. (Details weiß ich leider nicht). Da lag aber eben auch noch deutlich mehr Schnee als jetzt.


    Wenn man diese beiden Dinge jetzt zusammennimmt, sieht man, wie schwierig es für Hüttenwirte sein kann, ihre Gäste über die Verhältnisse zu informieren. Die objektiven Informationen (Schneefelder, Anspruch, Gefahrenstellen etc.) können völlig richtig sein und dennoch kann sich der Gast falsch informiert sehen. Soll man deshalb aber immer die Gefahren überbetonen, nur damit sich nachher niemand beschwert? Für mich natürlich eine rhetorische Frage, weil Bergsteigen immer gleichzeitig maximale Eigenverantwortung ist, aber das gilt wohl nicht für alle, die in den Bergen unterwegs sind. (Eine relativ banale Erkenntnis, die mir auch nicht direkt neu ist...)

    Persönlich handhabe ich es so: Wenn mich die Gäste auf der Bettelwurfhütte nach den Verhältnissen und den Schwierigkeiten fragen, dann erkläre ich das und versuche im Gespräch herauszufinden, wie erfahren der Gast ist. Wenn sich jemand unsicher ist, ob er es schafft, rate ich (bei gutem Wetter...) dazu, es einfach zu probieren und umzudrehen, wenn man sich unwohl fühlt. Selber zu entscheiden, was geht und was nicht - das ist für mich Bergsteigen! Da die meisten Gäste nach der Besteigung oder dem Versuch wieder zur Hütte kommen, kann man danach auch nochmal drüber sprechen. Eine tolle Erfahrung in den letzten Wochen für mich ist, dass auch diejenigen, die umgedreht haben, meistens irgendwie glücklich sind, weil sie jetzt ihre (momentane) Grenze gesehen haben sowie persönlich eine richtige und vor allem eigene Entscheidung getroffen haben. Das ist doch so viel wertvoller, als wenn sie es gar nicht versucht hätten!

    Abraten tu ich nur, wenn jemand sagt, er habe den Hüttenzustieg schon als grenzwertig empfunden - da macht es dann keinen Sinn, den Gipfel anzuvisieren.


    Bilder:


    Freitag

    1/2: In einer Regenpause bildet sich dieser herrliche Regenbogen, der sich von St. Magdalena bis zum Gipfel des Bettelwurf zu ziehen scheint.


    Samstag

    3: In der gmiatlichen Stubn der Bettelwurfhütte: Hüttenwirt Michael und ein Spezl (die Tiroler würden "Kollege" sagen) von uns, der mal vorbeischauen wollt, was wir auf der Hütte so treiben.


    Sonntag

    4: Blick von der Hüttenterrasse

    5: Beginn der Kletterpassagen an der Speckkarspitze

    6: Der Grat wird manchmal schmal, aber nie wirklich schwierig.

    7: Oben

    8: Tiefblick zum Halleranger

    9/10: Im malerischen Issanger



    Eine eindrucksvolle Rundtour


    Claudia und ich wollten dieses Wochenende endlich mal wieder gemeinsam auf Tour, doch hatte sie erst ab Freitag Mittag Zeit und ich nur bis Samstag Mittag. Daher entschieden wir uns zu einer Biwak-Tour im Rofan und haben es nicht bereut: Ein herrliches Naturerlebnis war's!

    Wobei ich am Freitag Vormittag noch skeptisch war, weil sich statt des angekündigten klarem Hochdruckwetters schon vor 9 die ersten Quellwolken im Gebirge bildeten - ich sehe das von meinem Zuhause im Mangfalltal gut. Dennoch sind wir hingefahren, weil man ja im Rofan nicht ganz abgeschieden unterwegs ist und zur Not auch wieder schnell ins Tal kommt. Tatsächlich gab es gegen 15 Uhr (wir sind um 13 Uhr am PP los) einige Schauer, doch um 17 Uhr war klar, dass sich die restlichen Wolken auflösen werden und so einer schönen Biwak-Nacht nichts im Wege steht. Das hat mir übrigens nicht irgendeine Wetterapp verraten, sondern vieljährige Erfahrung bei der Einschätzung des Wetters. Den kleinen Seitenhieb auf die Wetterfrösche konnte ich mir jetzt einfach nicht verkneifen, weil die in meinen Augen mittlerweile viel zu oft falsch liegen (siehe auch den einen oder anderen Bericht von Jonas oder mir in diesem Jahr).

    Nun aber zur Tour: Schwarzenau - Kotalm Mitterleger - Kotalmjoch (keine Markierungen o.a. - einfach weglos da hochgehen, wo es am sinnigsten erscheint) - Steinernes Törl - Dalfaz Alm - Erfurter Hütte - Rofanspitze (der schönste Anstieg auf diese führt vom Grubasattel unmarkiert zunächst weglos zum Kamm und dann auf gutem, teils etwas ausgesetzten Weg über diesen zum Gipfel (siehe Bilder). Von der Rofanspitze über den "Schafsteig" zum Zireiner See bzw Marchgatterl. Dieser Steig ist die "schwierigste" Passage der Tour (T4) und recht batzig/rutschig, aber mittlerweile an den relevanten Stellen schneefrei.

    Anmerkung: Wenn man den Steig vom Marchgatterl aus begehen will, warnt einen ein Schild vor dessen Unbegehbarkeit wegen abgebauter Sicherungen. Stimmt aber nicht - die Stahlseile (,die ein Geübter aber eh nicht braucht,) sind vorhanden.

    Nun folgte eine Biwak-Nacht im Angesicht der imposanten Nordwände des Rofan. Herrlich!

    Am Samstag dann: Zireiner See - Bayreuther Hütte - Sonnwendjoch - Sagzahn - Erfurter Hütte - Maurach - Bus nach Schwarzenau. Natürlich könnte man da noch einige Gipfel mehr mitnehmen, aber wie gesagt musste ich mittags im Tal sein...

    Sonstiges: Obwohl wir überwiegend (wegen den Tageszeiten und der gewählten Route) sehr einsam unterwegs waren, generell heftiger Andrang im Rofan. (PP an der Rofanseilbahn in Maurach Samstag Mittag mehr als voll).

    5-Gipfel-Klettersteig sehr stark frequentiert.

    Schneefelder gibt es noch viele, aber fast keine mehr an "gefährlichen" Stellen.


    Bilder:


    1: Am Kotalmjoch erwischt uns der Regen.

    2: Zwei Stunden später ist an der Dalfaz Alm klar, dass das Wetter wieder auf die schöne Seite schlägt.

    3: Am Kamm zur Rofanspitze. Herrliche Abendstimmung!

    4: Besagtes (mittlerweile) unsinniges Schild.

    5/6: Für mich der schönste Platz im Rofan.

    7: Die Sonne versinkt hinter der Benediktenwand.

    8: Die Felsen erglühen schon,

    9: bevor die Sonne für uns sichtbar wird.

    10: Grandioses Panorama am Sonnwendjoch





    Ein Karwendel-Klassiker

    Heute in der Früh hab ich mit Michael, dem neuen Hüttenwirt, die Überschreitung von Kleinem und Großem Bettelwurf gemacht. Die Verhältnisse sind anspruchsvoll, da es vor allem beim Anstieg zum Kleinen Bettelwurf noch einige steile und morgens gefrorene Schneefelder gibt, bei denen Ausrutschen absolut Tabu ist. Grödel (hatte ich dabei) und ein leichter Pickel (hatten wir nicht) sind zu empfehlen. Auch im Abstieg vom Großen BW gibt es noch Schneefelder, aber die sind nicht so steil und enden nicht in irgendwelchen Abbrüchen. Momentan sollten nur erfahrene Leute die Überschreitung wagen.

    Grundsätzliches zur Tour: Der Weg auf den Kleinen Bettelwurf und weiter auf den Großen wird gerne als Klettersteig ausgegeben, doch weckt das vielleicht falsche Erwartungen: Es gibt zwar im Übergang zwischen beiden Gipfeln mehrere kurze D-Passagen, doch sind diese für mich nicht das Kriterium, ob man der Tour gewachsen ist. Vielmehr muss man gut in ausgesetztem, brüchigem Gelände (ungesichert!)zurechtkommen und auch einige 2er-Stellen ohne Seil meistern.

    Sonstiges: Gestern sind meine Freundin und ich über den schönsten, aber auch längsten Weg zur Bettelwurfhütte hoch: über den Issanger und das Lafatscherjoch. Sehr gute Bedingungen, nur noch harmlose Schneefelder. Übergang zum mittlerweile ebenfalls geöffneten Halleranger daher ebenfalls gut machbar. Richtung Stempeljoch (Übergang zur Pfeishütte, die allerdings erst am 15. Juni aufmacht) noch viel Schnee.


    Bilder:


    1: Traumwetter heute Morgen

    2/3: Über Fels und steilen Schnee geht es zum

    4: Kleinen Bettelwurf

    5: Die letzten Meter zum Großen BW

    6: Oben

    7: Der Gipfelaufschwung des Großen BW, in dem sich die D-Stellen befinden.

    Gestern:

    8/9: Unterwegs im herrlichen Issanger

    10: Abendstimmung zwischen Lafatscherjoch und Bettelwurfhütte





    Heute bin von Vorderriß über eine mir noch unbekannte Route zum Staffel, der ja meist aus der Jachenau angegangen wird. Eine sehr schöne und empfehlenswerte Tour! Weg: PP - Rißsattel - Luitpolder Alm - Lainer Alm - Staffel - Lainer Alm - Staffelgraben - Isar und an dieser mehr oder weniger entlang zurück zum PP (Es gibt hier mehrere Möglichkeiten, wieder zum Ausgangspunkt zurückzukommen.)

    Der "Einstieg" von der Lainer Alm in den Staffelgraben ist aufgrund fehlender Beschilderung, nicht vorhandener Trittspuren sowie etwas unklarer Routenbeschreibungen nicht ganz einfach zu finden. Ich habe an der Alm ein Paar getroffen, die auch gerade geschaut haben, wo es da lang geht. Ich hatte den Kompass- und sie den Rother-Führer und in beiden ist die Sache etwas unklar (und auch zu kompliziert) beschrieben. Deshalb hier ein Tipp: Man muss schauen, dass man auf die (von oben gesehen) linke Seite des Baches kommt und nach einigen hundert Metern wird dann ein gut ausgetretener Pfad sichtbar. Nach kurzer Zeit teilt er sich und man folgt dem unteren (bzw. rechten) Weg, obwohl dieser erst mal etwas verfallen und morastig daherkommt. Danach keine Orientierungsprobleme mehr. Der Steig durch den Staffelgraben ist an sich nicht schwierig, quert aber mehrmals steil abfallende Hänge, weshalb man schon trittsicher und schwindelfrei sein sollte. Bei trockenen Verhältnissen wie heute würde ich ihn mit T3 bewerten, bei Nässe aber T4 wegen dem dann rutschigen Gras. Der Rest der Wanderung ist sehr einfach (T2).

    Der Staffelgraben ist ja bekannt für den hier häufig anzutreffenden Frauenschuh und in dieser Beziehung hab ich heute auch wieder was gelernt: Man sollte keinesfalls vom Weg in die Wiese zu diesen Pflanzen hinsteigen, um sie zu fotografieren, da dadurch der Boden zu sehr verdichtet wird und das verhindert, dass der "Nachwuchs" austreiben kann, wie mich eine offensichtlich botanisch besser aufgestellte Wanderin freundlich informierte. Es wachsen direkt am Weg aber eh genug der schönen Blumen, sodass man das wirklich nicht machen muss.


    Bilder:


    1: Durch schönen Wald geht es mit Isarblick zum Rißsattel.

    2/3: Liebliche Almwiesen

    4: Staffel von der Lainer Alm

    5/6: Aufstieg zum Staffel

    7: Gipfelblick zum Walchensee

    8: Frauenschuh im Staffelgraben

    9/10: Fern- und Nahblick auf den Staffelbach



    Von Lenggries zum Tegernsee: Der umständliche (aber wohl schönste) Weg


    Ich hab Mittwoch und Donnerstag eine sehr feine Tour mit Biwak-Übernachtung an der herrlich gelegenen Bodigbergalm (in den Blaubergen) gemacht. Los ging es am Lenggrieser Bahnhof und hier gleich eine erste Anmerkung: Ich bin über den Nordanstieg (also nicht vom Schloss Hohenburg aus) auf den Geierstein, wobei dieser aber eigentlich (und auch völlig zurecht) wegen Forstarbeiten im oberen Teil gesperrt ist. Ich kannte den Steig aber noch nicht und bin daher aus Neugier dennoch da hoch, weil ich mir dachte, man wird schon irgendwie vorbeikommen. Das ging auch, indem ich das Holzschlaggebiet weglos weit rechts ausholend umgangen bin. Ist aber meist weglos und der Durchstieg zum Kamm durch steilen Gries am Ende recht ruppig. Kann ich nicht empfehlen.


    Nun die an Gipfeln reiche Route in Stichpunkten.

    Tag 1: Lenggries - Geierstein - Fockenstein - Hirschtalsattel - Kampen-Überschreitung - Seekarkreuz - Schönberg - Röhrlmoosalm - Glashütte - Bodigbergalm

    Anmerkung: Der Anstieg von Glashütte zur Bodigbergalm ist nicht leicht zu finden, da es keine Beschilderung oder Markierung gibt und die Forststraße in der Realität nicht mit der auf meiner Kompass-Karte übereinstimmte. Ich wusste, dass von der Forststraße irgendwann ein Weg abzweigt, aber da kommen in kurzer Zeit mehrere, die sich aber dann im Wald wieder teils verlieren. Nach ein paar Verhauern, bin ich letztlich zufällig beim "Querwaldein-Gehen" auf den richtigen Weg gestoßen. Von Bayerwald/Trifthütte lässt sich die Alm sicher unproblematischer finden.

    Die Bodigbergalm bietet einen ausgesprochen schönen Biwakplatz mit Quelle/Trinkwasser etc. Allerdings ist das vermutlich nur sinnvoll, solange die Kühe noch nicht da oben sind.

    Tag 2: Bodigbergalm - Reitstein - Plattenalm - Platteneck - Schildenstein - Gernalm - Wildbad-Kreuth und mit Bus und Bahn heim.

    Eine der schönsten und einsamsten Touren in den heimischen Bergen mit urigen Wäldern und malerischen Almen! Man könnte natürlich auch noch bis zur Halserspitze weitergehen, aber da fehlte mir gestern wegen eines Termins am Nachmittag die Zeit...

    Der Anstieg zum Reitstein ist nicht ausgeschildert oder markiert, aber nicht zu verfehlen. Beim Übergang vom Reitstein zum Platteneck sind nur Trittspuren zu sehen und über längere Passagen gibt es nicht mal solche. Dennoch (außer bei schlechter Sicht) Orientierung unproblematisch, da man sich einfach an die vielen Grenzsteine halten kann.

    Tipp: Eine Einkehr in der Herzoglichen Fischzucht sei wärmstens empfohlen! Aber nur, wenn man Fisch mag...

    Hinweis: Siebenhütten momentan wegen Umbau geschlossen. Es scheint noch nicht klar zu sein, ob die heuer überhaupt aufmachen.


    Bilder:


    Hier konzentriere ich mich auf Eindrücke aus den Blaubergen, da die Isarwinkler Gipfel eh sattsam bekannt sein dürften.


    1/2: Malerisch: Bodigbergalm

    3: Wichtig beim Biwakieren: Bierkühlung! Und Trinkwasser... Das Tegernseer Hell hat mir übrigens spontan ein junger Bursche am Schönberg geschenkt. Danke nochmal!

    4: Sonnenuntergang

    5: Idealer Schlafplatz: Flach und weich.

    6-8: Herrliche Wälder und schöne Ausblicke rund um den Reitstein.

    9/10: Plattenalm


    Ein Hüttenwochenende mal anders.


    Ich bin am Freitag nach der Skitour auf die Hohe Wand ins Halltal gefahren und mit meiner Freundin, die ich zwischenzeitlich abgeholt hatte, am späten Nachmittag noch zur Bettelwurfhütte hoch, um dort übers Wochenende zu bleiben. Die Hütte öffnet zwar erst am Pfingstsonntag (28.Mai), aber die neuen Hüttenpächter Michael und Katrin sind gute Freunde von uns und so haben wir ihnen dieses Wochenende bei den Vorbereitungen für die Eröffnung geholfen. Dazu später mehr, aber zunächst zu den Tourenverhältnissen: Der Absamer Klettersteig sowie der "Normalweg" vom Bettelwurfbründl sind in gutem Zustand und fast schneefrei es müssen am Normalweg lediglich zwei frische Lawinenkegel überstiegen werden. Der Weg zum/vom Lafatscherjoch (normalerweise der technisch einfachste Zugang zur Hütte) ist zurzeit noch nicht zu empfehlen! Erstens liegt hier viel Schnee, der sehr weich ist, sodass man mühsamst wühlen müsste und zweitens drohen große Lawinen aus den Hängen zwischen Kleinem Bettelwurf und Speckkarspitze, die noch nicht vollständig entladen sind. Überhaupt die Lawinen: Schon eindrucksvoll, wenn man vor der Hütte arbeitet und es dauernd irgendwo poltert, staubt und rutscht... Wobei der Höhenpunkt am Donnerstag und Freitag war, wie Hüttenwirt Michael meinte.

    Kleiner Tipp noch zum Absamer Klettersteig: Genug zu trinken mitnehmen! Der KS ist extrem sonnig und schweißtreibend - fast alle KS-Geher kamen zur Hütte mit den gleichen Bitte: "Kennan mir bei enk insere Floschn auffüllen?" Ja natürlich - und natürlich auch gratis.

    Sehr spannend war es, dabei mitzuhelfen, die Hütte nach der Winterpause wieder auf Vordermann zu bringen, wobei die Arbeiten noch lange nicht abgeschlossen sind. Man hat ja vielleicht die eine oder andere Doku zum Leben von Hüttenwirten gesehen, aber in natura ist das etwas ganz Anderes. Nur ein Beispiel: Die Wasserversorgung ist immer ein großes Thema und im Karwendel noch viel mehr. Die Bettelwurfhütte hat eine Quelle, die einige hundert Meter weit entfernt (und nicht direkt oberhalb) ist. Um das Wasser in der Hütte zum Laufen zu kriegen, muss die Leitung, die nicht immer nur bergab geht, an verschiedenen Stellen entlüftet werden. Diese Stellen lassen sich aber teils nicht so einfach erreichen, sondern liegen an sehr ausgesetzten Punkten, die nur in heikler, brüchiger Kletterei (I-II) im Absturzgelände zu erreichen sind. Ich habe Michael bei dieser Arbeit am Samstag begleitet - Schnee lag da auch noch und machte die Sache noch riskanter... Ein Glück, dass Michael ein erfahrener Kletterer (im Gegensatz zu mir) ist und das Ganze souverän gemeistert hat. Ich wäre da teilweise nicht hingestiegen, wo er locker rüber ist. Er wollte mich sozusagen nur zur Sicherheit als Beobachter dabei haben, falls was passiert (und um zu schauen, ob das mit der Entlüftung funktioniert und das Wasser auch an der nächsten Station ankommt).

    Ansonsten habe ich das Wochenende hauptsächlich mit Malerarbeiten verbracht und bin heute Abend wieder ins Tal, weil morgen leider Arbeit... Ach ja: Mein persönlicher Lerngewinn - Bedienung einer Materialseilbahn! 😃

    Zusatzbonus: Fahrerlaubnis im Halltal - spart 300 Höhenmeter/45 Minuten 😉


    Bilder:


    1/2: Der Normalweg zur Hütte beginnt mit einer steilen, sonnigen Schotterreißen - da ist man froh, sie hinter sich zu haben!

    3: Die beiden Bettelwürfe

    4: Diesen Lawinenkegel quert man etwa 20 Minuten vor der Hütte. Michael hat die Lawine am Donnerstag beobachtet. "Brutal" meinte er: 1000 Höhenmeter Lauflänge...

    5: Vorfreude und Spannung: Wie wird die Saison?

    6: Noch ist viel zu tun!

    7: Der schöne Kachelofen der Hütte - hier hab ich gewirkt...also frisch geweiselt.

    8-10: Lohn der Mühen: Sonniges Brotzeitplatzerl bei fantastischer Aussicht!


    Die Mautstraße zum Schlegeis ist seit gestern geöffnet und das hab ich heut gleich zu einer Tour genutzt. Die Straße öffnet zwar offiziell erst um 7 Uhr, was um diese Jahreszeit für die meisten Touren im Gebiet viel zu spät ist, aber man kann die Ampel selbst per Hand auf grün schalten - der Knopf dafür befindet sich direkt unter der Ampel.

    Die Schneelage ist recht passabel - nur etwa 30 Minuten bis zum Aufschwung vor der Laviz-Alm. Ein Radl lohnt sich - zumindest dieses Wochenende - also noch nicht. Unterhalb von etwa 2400 Metern liegt fast nur der Neuschee der letzten Woche; darüber wird es aber gleich deutlich mehr und auch die Qualität wird besser, da es hier, wenigstens im Aufstieg, trägt. Generell war die Schneequalität heute eher mau, was ich aber auch erwartet hatte, da die Nacht nicht klar war. Vielleicht gibt es in den nächsten Tagen ja mal Firnbedingungen, wohl eher Sonntag als Samstag. Alle Touren im Gebiet des Stauschnees schauen mit mehr oder weniger langen Tragepassagen machbar aus, wobei mir aus der Ferne der Tuxer Riffler von der Schneelage her am lohnendsten erschien.


    Bilder:


    Frühlings Erwachen auf der Sonnenseite der Alpen


    Meine Freundin und ich sind letzte Woche am Dienstag zum Comer See bzw Lago Maggiore gefahren und gestern Abend zurückgekommen. Dieser Beitrag ist jetzt sozusagen ein Sammelbericht über unsere Touren, da es für mich keinen Sinn macht, jede der Wanderungen einzeln darzustellen. Voranstellen werde ich einige grundsätzliche Gedanken und dann kurz die einzelnen Touren beschreiben.

    Allgemeine Verhältnisse: Im Gebiet rund um die beiden großen Seen sind die Berge auch nordseitig schon bis auf 2000 Meter (fast) schneefrei - das heißt: alle gängige Touren sind machbar. Einzige Ausnahme könnte die Grignetta bilden, die am Mittwoch in den obersten Bereichen noch weiß schimmerte. Genaueres weiß ich aber nicht, da wir dort nicht unterwegs waren. Gut möglich, dass die schönen warmen Tage auch dort den Schnee verschwinden haben lassen.

    Zu den Ausgangspunkten der Touren: Für die Tourenplanung habe ich die Rother-Wanderführer "Comer See" (Eugen Hüsler, 2017) und "Lago Maggiore" (Schmidt et.alt., 2017) genutzt und bin gerade bei den angegebenen Ausgangspunkten mit diesen nur sehr mäßig zufrieden. Diese sind dort immer nach dem Motto "so hoch wie möglich" angegeben (ohne tiefergelegene Alternativen aufzuzeigen). Dies bedeutet in der Konsequenz, dass man äußerst serpentinenreiche Bergsträßchen hochfährt, was auch mir, einem leidenschaftlichen Autofahrer, keinen Spaß macht. 30-40 Minuten 1. oder 2. Gang ist halt nicht so geil... Das hat uns auch zu einer Umgestaltung der Planung veranlasst: Ursprünglich wollten wir immer einfach auf den Parkplätzen im Auto schlafen, also "Wildcampen", aber nach der zweiten Serpentinenquälerei am Donnerstag - wenn dir das Navi für 35 Kilometer Strecke zwei Stunden Fahrzeit anzeigt... - sind wir dann doch zu dem Entschluss gekommen, die restlichen Tage auf einem Campingplatz in Maccagno am Lago Maggiore zu verbringen und die Touren von dort aus mit Hilfe der "Öffis" zu starten. Die Öffis sind in diesem Fall übrigens ein Schiff, aber dazu später mehr. Der Campingplatz "Lago Camp" ist sehr zu empfehlen!

    Wichtig zu erwähnen ist noch, dass die Wahl eines niedrigeren Ausgangspunkts nicht heißt, dass man auf der Teerstraße zum obersten Parkplatz gehen muss, sondern es gibt schöne Steige, die vom letzten Ort durch die Wälder bis zum PP führen. Ich gebe diese Orte im Folgenden auch an (betrifft die ersten beiden Touren). Allerdings sind dann halt 400-700 Höhenmeter mehr zu absolvieren!


    Mittwoch: Monte Bregagno (2107m) und Monte Grona (1736m)

    Route: PP oberhalb von Breglia auf 1080m - San Amate - Monte Bregagno - San Amate - Monte Grona - Via panoramico - Rifugio Menaggio - PP

    Charakter: Bis auf den Abstieg vom Monte Grona über den Panorama-Weg (T3-4) sehr einfach (T2). Ab San Amate ungemein aussichtsreich mit Blick zu den 4000ern des Wallis und des Berner Oberlands (Monte Rosa, Mischabel-Gruppe, Finsteraarhorn, Mönch usw.). Der Monte Bregagno ist wohl einer der besten Aussichtsberge überhaupt!

    Alternativer Ausgangspunkt: Breglia (750m). Der PP, wo wir los sind (kostenlos), liegt auf 1080 Metern; wir haben dort zwei Mal übernachtet (nach der langen Anfahrt am Dienstag und nach der Tour nochmal). Guter Übernachtungsplatz!

    Besonders war übrigens die Fahrt durch den Ort Breglia am Dienstag: Es war schon dunkel und ganze Herden von Hirschen und Wildschweinen waren im Dorf unterwegs. Toll!


    Donnerstag: Poncione di Breno (1654m), Monte Lema (1620), Moncucco (1517)

    Route: PP (Rifugio Campiglio) - Madonna della Guardia (eine wunderschöne Kapelle) - Poncione - Monte Lema - Moncucco - Alpe Fontana - Alpe Dumenza - PP

    Charakter: Wunderschöne, sehr einfach Wanderung (T2/3). Obacht: Der Weg vom Moncucco zur Fontana-Alm ist nicht ausgeschildert und nur schwer zu sehen und nicht ausgeschildert. An einer Art Markierungsstein geht es rechts hinab zum Wald, wo dann erste Markierungen auftauchen. Diesen Weg sollte man aber nicht verpassen, da er sehr besonders ist: Weiter unten wird daraus ein Hohlweg, in dem man durch knietiefes Buchenlaub watet. Hab ich so noch nicht erlebt - herrlich!

    Alternativer Ausgangspunkt: Curiglia (670 Meter) oder schon das noch tiefer gelegene Dumenza. Vor dem Rifugio Campiglio (1157m) als PP kann ich nur warnen! Wir hatten das Glück, dass zurzeit noch fast nichts los ist und wir somit kurz vor dem Rifugio am Straßenrand parken konnten (max für 10 Autos Platz, kostenlos). Das Rifugio selbst hat auch einen PP, aber der ist nur für Gäste und auch sehr klein. Ich kann mir vorstellen, was für ein Chaos im Sommer zu italienischen Ferienzeit auf der steilen Zufahrtsstraße herrschen muss, die zu schmal ist, um deren Rand zuzuparken... Und wenden kann man auch nur sehr sehr schlecht...

    Anmerkung: Der von der Schweizer Seite seilbahnerschlossene Gipfel des Monte Lema ist bautechnisch von erlesener Hässlichkeit; sonst ist die Tour aber wirklich unwirklich schön.


    Nach dieser Tour sind wir auf den angesprochenen Campingplatz am Lago Maggiore gefahren, der direkt am See liegt. Maccagno selbst hat nicht übermäßig attraktive Wanderungen zu bieten, das am See gegenüberliegende Cannobio, dafür umso mehr. Welch Glück, dass man dorthin mit dem Schiff fahren kann (7 Euro andata e ritorno pro Person). Cannobio selbst ist ungemein hübsch und pittoresk! Umso schöner, dass man bei den Wanderungen zunächst einmal durch die ganze Stadt mit ihren blumenreichen Gärten schlendert!


    Freitag: Monte Giove (1294m), Monte Faierone (1706m), Monte Fronzina (1699m)

    Route: Maccagno - Schiff - Cannobio - Sant Agata - Alpe Biessen (verfallen) - Alpe Rombiago - Faierone - Fronzina - Faierone - Rombiago - Monte Giove - Marcalone (tolle Einkehr im Agrotourismo) - Sant Agata - Cannobio - Schiff - Maccagno

    Charakter: Einfache, aber lange Tour: T2-3; nur Aufstieg zu Fronzina T4 mit kurzen Sicherungen.

    Anmerkung: Mit dem niedrigen Ausgangspunkt (220 Meter) kommen natürlich mit Gegenanstiegen fast 2000 Höhenmeter zusammen. Mein ursprünglicher Plan (ich war an dem Tag allein ohne meine Freundin unterwegs) war, vom Monte Faierone über den in den Wanderschildern in Cannobio eingezeichneten Weg S4, der vom Faierone in einer Rundtour nach Cannobio zurückführen sollte, abzusteigen, doch ließ sich dieser Weg auch mit hartnäckiger Suche nicht finden. Ich bin vom Faierone bis in den Sattel zum Fronzina und auch noch diesen hochgestiegen, doch war da keine Markierung, kein Schild und auch kein deutlicher Pfad, der die inaugurierte Route erkenntlich gemacht hätte. Also wieder am Abstiegsweg runter.

    Grundsätzlich wäre aber auch ein Weiterweg auf den Monte Limidario (2186m) möglich, aber das hätte ich in dem von der Schifffahrt vorgegebenen Zeitfenster nicht geschafft (beträgt nur 11 Stunden zwischen 8 und 19 Uhr).

    Diese Tour ist in jeder Hinsicht empfehlenswert: Herrliche Wanderung durch verschiedene Vegetationsstufen, die malerische Alpe Rombiago mit ihrem Birkenhain, das gewaltige Panorama, das Kleindorf Marcalona, die Kirche Sant Agata, die... Einfach machen!

    Exkurs: Auf der Tour durchquert man im Bereich der (schon lange verfallenen) Alpe Biessen ein Waldbrandgebiet. In den Außenbereichen des Brandes ist auffällig, dass etwa die Hälfte der Bäume trotz der offensichtlichen Brandschäden wieder austreiben (immer dann, wenn die Rinde der Hitze Stand gehalten hat und nicht geplatzt ist). In der Kernzone hingegen stehen die Baumskelette nackt da; allerdings schlagen dort von der Wurzel der beschädigten Bäume her bereits neue Triebe aus - und zwar bei jedem Baum! Das heißt, dass der Waldbrand letztlich keinen einzigen Baum wirklich "getötet" hat! Natürlich handelt es sich hier ausschließlich um Laubbäume, da Nadelbäume nicht über die Fähigkeit verfügen, vom Stamm her nochmals neu auszuschlagen. Es werden im Gebiet auch keine Maßnahmen ergriffen, die "toten" Baumstämme abzutransportieren, und das ist in meinen Augen gut so: Was Blöderes, als nach einen Waldbrand oder auch nach einem Sturm mit dem Harvester die toten Bäume aus dem Wald zu holen kann es doch nicht geben. Wen das Thema Wald noch mehr interessiert, dem seien die Bücher von Peter Wohlleben empfohlen.


    Samstag: Monte Carza (1116m)

    Route: Erst wieder mim Schiff nach Cannobio - Orrido di Sant Anna (unglaublich beeindruckender Schluchtdurchbruch, muss man gesehen haben!) - Monti Pianoni (malerisch ist für diese gewaltig schöne Bergsiedlung mit quiriligem Bach noch milde ausgedrückt) - Alpe Gallona (verfallen) - Pro Retond - Monte Carza - Pro Retond - Cannobio.

    Hinweis: Eigentlich ist die ganze Route (max. T3 und das nur kurz) gut markiert und ausgeschildert, nur an der entscheidenden Stelle nicht - vor dem Aufstieg zur Alpe Gallona überquert man mehrere Schluchten und kommt dann zu einem leeren Schilderbaum (also ohne Schilder). Die Markierungen scheinen (scheinen, weil ein alter Baumstumpf samt Markierung wohl in den Hang hinuntergefallen ist) nach unten zu weisen. Zudem weisen Pfeile an einem Baum ebenfalls nach unten. UNSINN! Der Pfad geht erst einmal gerade weiter, doch auch der ist der falsche! Es geht tatsächlich nach oben durch eine die Markierungen überdeckende Laubschicht. Ich hab hier eine Stunde lang den richtigen Weg gesucht...

    Geht man die Tour anders herum, was ich empfehlen würde, da man dann den Orrido di Sant Anna mit Restaurant und Badeplatz am Ende hat, gibt es diese Schwierigkeit nicht.


    Sonntag: Sassariente (1767m)

    Diese Tour müsste streng genommen in der Rubrik "Schweiz" erscheinen, aber ich nehm mir die Freiheit, sie in diesem Beitrag einfließen zu lassen.

    Ausgangspunkt: Monti di Motti (wunderschöner Weiler mit Gaststätte und herrlichem Ausblick); Zufahrt auf enger Bergstraße; alternative Ausgangspunkte auch nur mit ähnlichem Aufwand zu erreichen.

    Route: PP - Alpe Foppiana - Sassariente und auf dem gleichen Weg zurück.





    Bilder:


    1/2: Hoch über dem Comer See am Monte Grona


    3/4: Traumwandeln in Buchenwäldern: Monte Lema


    5: Sant Agata

    6: Rombiago


    7/8 Wie wunderschön ist doch der südliche Frühling!


    9: Kirschblüte


    10: ...