Via ferrata Ivano Dibona - Bergtour Dolomiten (Cristallo)

  • Gipfel
    Col di Stombi, Zurlon, Padeon, Cresta Bianca, Cristallino d'Ampezzo
    Höhe
    2169, 2353, 2802, 2932, 3008 m
    Gebirge
    Ampezzaner Dolomiten - Cristallo
    Art der Tour
    Klettersteig
    Datum der Tour
    4. August 2025
    Ausgangspunkt
    Rifugio Ospitale an der SS51, kostenlos, aber nur wenige Stellplätze.
    Gefahreneinschätzung
    gering

    Ein mittlerweile weniger frequentierter Klassiker.

    Da ich zur Planung von Klettersteig-Touren immer den dicken Schinken von Axel Jentsch, den ich in der Ausgabe von 2015 habe, zu Rate ziehe, hatte ich um diese Tour bisher einen großen Bogen gemacht, weil mich die Nähe der Seilbahn zur Forcella Staunies und der damit verbundene Massenauflauf abgeschreckt haben. Als ich letztens doch mal schaute, wann die Seilbahn denn in der Früh aufmacht, stellte ich fest, dass der Betrieb seit ein paar Jahren eingestellt ist. Ich hatte freilich nicht vor sie zu nutzen, wollte aber gegebenfalls so früh starten, dass ich dem Trubel entgehen kann. Das war ja nun nicht mehr nötig und so ging ich zu christlicher Zeit um 7 am Rifugio Ospitale los.

    Route: Zunächst geht es auf dem Forstweg 203 bergan bis links beschildert der Abzweig zur Via ferrata Ivano Dibona kommt. Diesem folgt man bei guter Sicht ohne Orientierungsprobleme über die oben genannten Gipfel (meist kleine Abstecher vom Hauptweg nötig) bis in die Forcella Staunies. Bei Nebel kann es aber schon schwierig mit der Orientierung werden, weil die Markierungen in den allenthalben zu begehenden Schuttfeldern nicht gerade üppig gesetzt sind. Von der F. Staunies könnte man noch auf den Cristallo di Mezzo (3154m) über den Marino-Bianchi-Klettersteig gehen, was sicher toll ist. Ich hatte da heute aber keine Lust mehr drauf, da das Wetter im Laufe des Tages immer schlechter wurde und oberhalb von 2900 Metern ein saukalter Wind pfiff. Bei einem so wetterexponierten Steig wie dem Dibona ist natürlich halbwegs stabiles Wetter wichtig, aber auch wenn man in ein Gewitter geraten sollte, gibt es durch die Kavernen etc aus dem Ersten Weltkrieg sehr viele sichere Unterschlüpfe. Von der F. Staunies bin ich durch das sehr steile Kar - toll zum Abfahren im Schutt, aber hochochsen möcht ich da nicht - zum Rifugio Son Forca und auf dem Forstweg 203 gemütlich zurück zum Ausgangspunkt.

    Anforderungen: Durch die Gegenanstiege etwa 1800 Hm und 15 Km Strecke, 8-10 Stunden. Sehr anstrengend sind die vielen steilen Schuttpassagen zwischen Zurlon und Padeon. Der Klettersteig an sich ist sehr einfach - über B geht's nicht hinaus und wirklich exponiert ist es auch nirgends. Auf die Länge der Tour gesehen gibt es auch nur recht wenig Stahlseil, sodass eine Begehung ohne KS-Set gut machbar ist. Ich hatte meins freilich wieder dabei, weil ich das immer bei Neutouren mache, aber hergenommen hab ich es fast nicht.

    Fazit: Großartige Tour; und da ich heute nicht auf dem Cristallo di Mezzo war, hab ich auch einen Grund, bald wieder zu kommen.


    Bilder:


    1: In der Früh noch schönes Wetter; Blick auf die Pomagagnon-Gruppe.

    2: Tofane und Fanes.

    3: Da weiß man, was man noch vor sich hat.

    4: Großartige Ausblicke prägen die Tour: Hier Sorapis, Pelmo und Civetta.

    5: Geländerseil.

    6: Der Cristallo selbst rückt ins Blickfeld.

    7: Stahl von 1915 und Holz hoffentlich jüngeren Datums.

    8: Der Cristallino d'Ampezzo ist schon ein keckes Felshörndl, aber unschwierig zu besteigen.

    9: Die berühmte Hängebrücke am Ende des Ivano-Dibona. Gäbe es den Staunies-Lift noch, sicher einer der Top-10-Insta-Spots in den Dolomiten...

    10: Die Steilheit des Schuttkares unterhalb der F. Staunies (auf den oberen 300 Hm sicher 45 Grad) kommt hier nicht ganz heraus.



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