Beiträge von Andreas84

    Ein sicherer Hafen bei hoher Lawinengefahr.


    Das hat sich beim Hohen Kopf heute wieder einmal bestätigt. Während drüben in den steilen Osthängen zwischen Hirzer, Wildofen und Edmund Hillary Köpfl schon am frühen Morgen größere und kleinere Lawinen zu beobachten waren (meist lösten Lockerschneerutsche Schneebretter aus), gab es auf der Westroute zum Hohen Kopf perfekten fluffigen Pulver und gar keine Gefahrenzeichen. Im freien Gelände geht die Steilheit nie über 30 Grad und wenn es doch mal steiler sein sollte, verhindert der dichte Zirbenwald Lawinen. Ausdrücklich gilt dies aber nur für die Westflanke, da die steilen baumlosen Ostfhänge viel lawinöser sind und eine sichere Schneelage brauchen. Am Hillary-Köpfl löste eine 3er-Gruppe gegen 9 Uhr im Aufstieg übrigens ein Schneebrett aus - passiert ist nichts und die Gruppe hat ihre Tour dann abgebrochen.

    Wir (Claudia kam gestern Abend dann doch noch nach Schwaz) sind heute sehr früh (7.15) in Innerst gestartet und haben lange allein gespurt, bis uns kurz vor dem Gipfel ein Einheimischer ablöste. Route: PP - Hochsinnalm - Fiderissalm - Hoher Kopf. Wie gesagt super Pulver, aber für das flache freie Gelände fast zu viel, weshalb wir uns nach der ersten Abfahrt auf steilere Varianten im Zirbenwald verlegt haben. Um unser gutes Skitouren-Karma aufrecht zu erhalten, sind wir den ganzen Tag geblieben, um den Pulver auch voll auszukosten, und erst ins Tal, als es schon dunkel wurde. Ein wunderschöner Tag war das! Und für Innerst extrem wenig los. Vielleicht 15 Leute im Gebiet unterwegs.

    Die Rodelbahn zur Weidener Hütte ist übrigens schon präpariert!


    Bilder:


    1/2: Es gibt ja nix, wos i liaba dua, ois im tiefsten Puiver zu spuren...

    3: Endlich übernimmt moi wer anders!

    4/5: Okay; vielleicht gibt´s doch wos Bessers wia Spuren!

    6: Findet Claudia auch.

    7-10: Einfach schee!!


    Eine unverhofft geniale Tour!


    Heute morgen ging es erstmal sehr zäh los. Eigentlich wollte Claudia zu uns nach Schwaz kommen, doch das Schneechaos in Bayern verhinderte das. Ich war gottlob schon gestern nach Schwaz gefahren.

    Nach kurzer Überlegung entschloss ich mich dann, zum Achensee hochzufahren und durchs noch geschlossene Skigebiet (Karwendelbahnen) Richtung Bärenkopf aufzusteigen, ohne dabei aber im Sinn zu haben, den Gipfel zu besteigen (Lawinengefahr). Wenn man oberhalb der Bärenbadalm noch ein Stück in etwa dem Sommerweg zum Bärenkopf folgend aufsteigt, gibt es einige lohnende Varianten, die ob des waldigen Charakters weitgehend lawinensicher sind.

    Obwohl ich erst um 9 los bin, war heute der erste und durfte alles spuren. Beim zweiten Aufstieg gesellten sich dann aber noch zwei Kollegen zu mir und übernahmen auch die Spurarbeit (beim zweiten und dritten Mal sind wir weiter hoch als ich alleine). Der höchste Punkt dürfte dabei zwischen 1750-1800 Metern gelegen haben. Es folgten zwei tolle Abfahrten in perfektem Pulver!

    Die Neuschneemengen sind wirklich beachtlich: Unten 20-30 und oben geht's eher Richtung 50-70cm.

    Lawinengefahr wie gesagt auf der Route meines Erachtens gering, da sich fast alles im Wald abspielt.

    Heute bin ich nach der Arbeit

    noch mit Claudia Richtung Wendelstein aufgebrochen. Standardaufstieg über die Piste (mit Abstecher Lacherspitze) und Abfahrt über selbige.

    Die interessante Info und damit auch der Grund für den Bericht ist aber eigentlich, dass sie am Wendelstein heute angefangen haben, die Pisten zu präparieren - vielleicht machen die ja am Wochenende schon auf? Auf der Homepage hab ich dazu aber keine Informationen gefunden.

    Abwechslungsreich war heute das Wetter: Start um 13 Uhr bei -1 Grad und leichtem Schneefall. Um 15 Uhr begann es (auch oben!)leicht zu regnen mit entsprechender Auswirkung auf die Schneequalität. Da war es dann natürlich fein, für die Abfahrt die präparierte Piste (heute von oben bis etwa 1200m) zu haben. Am PP wieder -1 Grad und Regen. Nebenbei: Bei mir daheim im Mangfalltal hat es im Moment 0 Grad und es schneit stark...


    Bilder:


    Mein lieber Scholli!


    War des heut schön und anstrengend gleichzeitig!

    Kurzfristig war Claudia aus beruflichen Gründen verhindert und so bin ich um 8 allein vom PP los - die Claudia hätt ich heut gut zum Mitspuren brauchen können...

    Zunächst auf der Forststraße und dann über den Jägersteig (= Sommerweg) bin ich zur Schreckenalm. Die Variante mit dem Jägersteig wollt ich einfach mal ausprobieren - ist zwar ganz nett, aber die Standardroute ist definitiv die bessere Wahl. Von der Alm ging es in dichtem Nebel zur Mühlhornwand, von wo es eigentlich gleich mit einer Zwischenabfahrt zur Sulzingalm zum Geigelstein weiter gehen sollte. Wegen der schlechten Sicht bin ich aber zuerst einmal zur Schreckenalm zurück abgefahren (West). Nach dem Wiederaufstieg hatte sich auch die Sicht gebessert und nun ließ ich es bei der (zu kurzen) Abfahrt zur Sulzing in perfektem Pulver ordentlich stauben. Generell sind die Verhältnisse an der Mühlhornwand im ganzen Gebiet die besten. Edelpulver!

    Der Anstieg zum Geigelstein erfolgte auf der üblichen Route, wobei die Latschen im Gipfelhang noch nicht ausreichend eingeschneit waren. Dem Sommerweg folgend war es aber möglich mit Skiern hoch und auch wieder runter zu kommen. Runter halt vorsichtiges Abrutschen + Kurzschwünge. Auch die Beherrschung der Bergab-Spitzkehre ist hier von Vorteil. Grundsätzlich ist die Westflanke des Geigelstein stark abgeweht, aber die beiden Mulden lassen sich im Presspulver gut fahren.

    Da sich nun (13 Uhr) langsam Kaiserwetter einstellte, war ich motiviert, noch ein paar Pulverschmankerl an der Mühlhornwand mitzunehmen und bin über die Sulzingalm nochmals da hoch. Bis hier hatte ich alles selber gespurt, da andere Tourengeher sich erst am Nachmittag einfanden. (Daher die Überschrift des Beitrags.) Nach drei herrlichen Abfahrten zur Sulzing machte sich der Tag aber dann doch anheischig dem Abend zu weichen und so fuhr ich via Schreckalm ins Tal. Einen herrlichen Tag und einen bevorstehenden Muskelkater im Gepäck.

    Sonstiges: Am Geigelstein konnte ich sehen, dass die Kollegen von Schleching aus schon fleißig den Breitenstein besteigen und über den "Hirschen" abfahren. Auf den Geigelstein ist heute aber von Schleching aus wohl keiner. Grund vermutlich: Route von Sattel bis zum Gipfel komplett abgeblasen und Abfahrt über's Platt (Alternative zum Anstiegsweg, würde von der Schneemenge her sicher gehen) bei den aktuellen Verhältnissen lawinenträchtig.

    Auf meiner Route heute keine Lawinengefahr erkennbar, auch keine Gefahrenzeichen (Setzgräusche etc.).

    Steinkontakt hatte ich keinen einzigen, auch nicht bei der Talabfahrt. Gewaltige Bedingungen für diese Jahreszeit!


    Bilder:


    1: Schlechte Sicht beim ersten Anstieg zur Mühlhornwand.

    2: Recht abgeblasen präsentiert sich der Geigelstein.

    3: Über die Latschenschneise des Sommerwegs geht es mit Skiern hoch und runter.

    4: Am Gipfel war es so kalt wie es ausschaut.

    5: Sulzingalm.

    6-9: Genuss pur am Nachmittag an der Mühlhornwand.

    10: Des rundet den Tag ab! Es is zwar no ned Weihnachten, aber der Reutberger Weihnachtsbock hod ois, wos da Tourengeher braucht! Vor ollm a bisserl mehra PS wia a normals Bier - do gfriert er a ned glei, wanns koid ist!

    An Martin: Im Gegensatz zu deinem Hacker aus der Dose! 😉 Ich musste grad an einen Beitrag von dir letztes Jahr denken, wo du geschrieben hast, dass euch das Bier unterwegs eingefroren ist...



    Heid oiso doch zum Spitzing auffi


    hab ich mir nach der Arbeit gedacht und bin dort um 13 Uhr zur kleinen aber feinen Tanzeck-Runde aufgebrochen. Route: PP - Tanzeck - Krottental - Taubensteinsattel - Talabfahrt.

    Die Verhältnisse sind wirklich gut! In der Abfahrt vom Tanzeck ins Krottental sehr viel Schnee und feinster Puiver. Auch in der Taubensteinabfahrt konnte man noch schönen Schnee abstauben, wenn man sich weit rechts im Abfahrtssinne hielt.

    Ich war heute mit dem guten Material unterwegs und hatte keinen Steinkontakt.

    Generell hat es mich ein bisserl gewundert, dass gestern anscheinend nicht allzu viele Leute auf der Taubenstein-Seite unterwegs waren.

    Allgemeine Bedingungen: Nach dem, was ich heute gesehen habe, würde ich sagen, dass eigentlich alle Touren im Gebiet von der Schneelage her machbar sind. Westhänge sind zwar teils abgeweht, aber doch in den Mulden fahrbar. Siehe hierzu auch die Bilder.

    Heute auf meiner Route keine Lawinengefahr, aber das ist nach den angekündigten Schneefällen eh wieder neu zu beurteilen.

    Dennoch Gefahrenhinweis: In der Ostflanke der Bodenschneid sind einige Gleitschneerisse erkennbar, die nach den Schneefällen aber vermutlich wieder verdeckt sein werden.

    Hinweis: Bernhard sprach gestern an, dass es an der Spitzingstraße zurzeit eine Ampel gibt. Ich denke, das wird bald vorbei sein, weil es sich um eine fast fertige Baustelle handelt. Unten steht auch ein Schild, das auf Bauarbeiten im November hinweist.


    Bilder:


    1: Jägerkamp

    2/3: Rauhkopf

    4: Miesing und Rotwand

    5: Panorama vom Tanzeck

    6-8: Abfahrt ins Krottental



    Mir warn ned am Spitzing...


    sondern im Chiemgau, was zum Saisonstart anscheinend nicht mal bei den Einheimischen en vogue ist. Wir haben Samstag und Sonntag die gleiche Tour gemacht und genau einen einzigen (!) Kollegen getroffen. Dabei sind die Verhältnisse ausgezeichnet: Schnee (fast) vom PP weg und oberhalb von 1200 Metern etwa 50 cm Pulver. Natürlich muss man bei den Abfahrten noch ein bisserl mit Hirn navigieren und die eingeblasenen Bereiche nutzen - dann ist es aber möglich, ohne gröberen Steinkontakt durchzukommen.

    Während wir am Samstag im 100 Hm höher gelegenen Soilach (ca 800m) gestartet sind (hoch und runter komplett mit Ski), ging es heute an der Lederstube (700m) los. Zwar muss man da etwa 10 Minuten tragen, aber dafür entfällt bei der Talfahrt der Richtung Soilach nötige Gegenanstieg.

    Route grundsätzlich: PP - Laubenstein Almen - Abereck - Heuraffelkopf - Abergalmen - Predigtstuhl und dort diverse Varianten im freien Gelände und im Wald. Am feinsten waren die nordwestlich exponierten Abfahrten durch die Waldschneisen (die sogenannten "Nikolai-Abfahrten"). Talabfahrt entlang des Aufstiegs, wobei man aber am besten die Forststraße nutzt, die an der Frasdorfer Hütte vorbeiführt, da die Schneehöhe unterhalb von 1000m noch nicht für's freie Gelände reicht.

    Lawinengefahr: In den von uns befahrenen Hängen keine; genuine Osthänge sind aber massiv eingeweht und mit Vorsicht zu beurteilen (siehe Bild 1 hierzu).

    Hinweis: Ich hab die Tour ja schon öfter beschrieben, wiederhole es aber gerne nochmal: Wirklich Spaß werden hier nur gute Skifahrer mit sehr guter Kondition haben, da dem Skivergnügen im Kessel zwischen Heuraffelkopf und Predigtstuhl 1000 Hm Zustieg vorgeschaltet sind. Ich bin in dieser Hinsicht ein "gebranntes Kind", weil ich die Tour schon öfters Leuten aus meinem Umfeld empfohlen habe, die meine Begeisterung dann nicht nachvollziehen konnten, weil sie nur ein Mal hoch und dann gleich wieder runter sind. Ohne die Befahrung von mindestens 2-3 Varianten ist es keine "besondere" Tour.

    Fazit: Einfach genialer Saisonauftakt!


    Bilder:

    Die Buidln san vo Samstag und Sonntag bunt gmischt.


    1: Gleitschneelawine in der Klausen-Ost.

    2: Dabei waren Claudia und Herbert.

    3/4: Die herrlich vereisten Fichtenwälder bereichern die Tour ungemein.

    5: Gipfel Heuraffelkopf.

    6: Gipfel Predigtstuhl.

    7-10: No a bar Buidln vo uns in Aktion.





    Wenn ois basst!

    Dann ist die Rundtour über Heimgarten und Herzogstand einfach ein Traum. So wie heute - Prachtwetter, super Verhältnisse und wenig los.

    Ich bin über die Ostroute auf den Heimgarten, dann über den Grat zum Herzogstand und auf dem Südsteig wieder runter. Schnee liegt südseitig ab ca. 1500, nordseitig ab 1100. Die Schneehöhe liegt bei maximal 10-15 cm; zum Wandern also perfekt. Grödel brauchte es heute Nachmittag nicht (Ich bin mittags nach der Arbeit gestartet.)

    Tja - und wie schaut's skitourenmäßig aus? Gar nicht so schlecht, da vor den angekündigten Schneefällen wenigstens ein bisserl Unterlage da ist. Tatsächlich war heute schon ein ganz Ambitionierter mit Skiern am Herzogstand (bzw.eigentlich Fahrenbergkopf), aber ob diese Abfahrt Spaß gemacht hat?

    Die nordseitige Skiroute auf den Heimgarten hat schon deutlich mehr Schnee als diejenige zum Fahrenbergkopf. Allerdings ist da Richtung Wochenende neben Lawinengefahr auch die nicht einfache Routensuche bei der zu erwarteten schlechten Sicht mit ins Kalkül zu ziehen.


    Bilder:

    1/2: In schattigen Lagen hält sich der Pulverschnee.

    3/4: Einer der schönsten Aussichtsplätze in den heimischen Bergen: Heimgarten.

    5: Der Kamm zum Herzogstand.

    6: Ein äußerst merkwürdiges Verhalten legte dieses Birkhuhn an den Tag, das mehrere Minuten vor mir auf dem Weg herumdackelte und überhaupt nicht scheu war. Vermutlich krank?

    7: Blick auf die Skiroute zum Fahrenbergkopf.

    8: Etwas weiter unten kann man eine Abfahrtsspur erkennen.


    Eines der Jachenauer Sahnestücke


    haben wir uns heute bei sehr schönen spätherbstlichen Bedingungen herausgesucht. Die Rundtour auf den Latschenkopf ist sehr abwechslungsreich und landschaftlich einfach wunderschön.

    Unsere Route: PP - Lainbach-Wasserfall - Petern-Alm - Erbhoferalm - Latschenkopf - Laichhansen-Alm - Gopperalm - Kienstein - PP

    Technisch ist die Tour einfach (max. T3), aber die Orientierung ist nicht ganz ohne, da es meist weder Beschilderungen noch Markierungen gibt. Kurze Passagen sind sogar völlig weglos. Dennoch mit Karte und/oder App alles kein Hexenwerk.

    Obwohl nur gut 700 Höhenmeter zu absolvieren sind, sollte man die Dauer der Tour bei den kurzen Tagen in dieser Jahreszeit nicht unterschätzen (5-7 Stunden) , da die Distanz bei etwa 17 Km liegt.

    Schnee gab es heute nordseitig ab etwa 1100 Metern, sonnige Hänge waren aber bereits wieder aper. Im Gipfelbereich mit weichem Schnee + Laub + nassem Gras darunter sehr glitschig, sonst alles gut zu gehen.


    Anmerkung: Als Schneeschuh-Tour ist unsere Route aus Geländegründen nicht geeignet (viele lange Querungen steiler Hänge)!


    Bilder:


    1: Brücke über die Große Laine.

    2-5: Lainbach-Wasserfälle

    6/7: Schöne Waldpassagen gehören ebenso zur Tour wie gemütliche sonnige Rastplätze:

    8: Peteralm

    9: Gopperalm

    10: Schnee im Gipfelbereich.




    Route => Kienberg Heuberg Wanderung

    Lang hob i gestern Abend und heid in da Fria umanand überlegt, ob i ned doch auf Skitour gehen sollt... Wie des halt zum Saisonstart oft mal gern so ist. Nachdem ich mir einige Webcams von Skigebieten, die für eine Pistenskitour momentan in Frage kämen, angeschaut hab, war die Sache für mich dann klar. Überall laufen die Schneekanonen Vollgas und das muss ich nicht haben. Da doch lieber ruhig und beschaulich mit den Schneeschuhen in den Brandenbergern rumstapfen. Sehr schön war es! Bis zur Jocher Alm ging es im Wald gut ohne, doch ab dort lagen im freien Gelände 20-30 cm Neuschnee und ich war froh um die Schneeschuhe. Nach mir kamen dann auch ein paar Leute ohne, aber die konnten ja meine Spuren nutzen. Zuerst bin ich auf den Heuberg und anschließend auf den Kienberg. Den Plessenberg hab ich weggelassen, weil da bei ungünstig eingeschneiten Latschen kein Durchkommen war.

    Bei dem schönen Pulver oben hab ich mir dann natürlich doch wieder gedacht: "Hm... Da wär heut doch vielleicht auch was mit Ski im Gelände gegangen - Lampsenspitze zum Beispiel."

    Aber das war nur ein kurzer Gedanke und dann hab ich den schönen Tag einfach weiter genossen.


    Diese Tour ist vom Gelände her perfekt zum Schneeschuh-Wandern. Als Skitour wenig attraktiv, da zu flach.


    Bilder:


    Heute Nachmittag hab ich die wunderschöne Rundtour von Stuben auf die Hochalm mit Abstieg über die Höllei-Alm gemacht. Wunderbar winterliches Ambiente! Im Wald liegen 10cm Schnee, auf freien Wiesenflächen so um 20. Schneeschuhe sind hier noch nicht sinnvoll - ich würde sagen, dass man bei Touren, die deutlich über 1500 Meter gehen, aber welche dabei haben sollte. Grödel brauchte es auch nicht; bei einer kalten Nacht könnte sich das aber ändern, da der Schnee heute vom Boden her etwas antaute und wenn das gefriert, wird es glatt.


    Hier noch ein paar Impressionen:


    Tourentipp Route => Sonnwedköpfl und Taubensee Wanderung

    Ich hatte ja schon überlegt, heute nach Hochfügen zu fahren und eine Skitour zu machen, aber irgendwie ist dann bei dem halbschaarigen Wetter auch meine Aversion gegen Pisten-Skitouren wieder durchgekommen und ich hatte einfach mehr Lust auf einen schöne Wanderung. Die Tour zum Taubensee hat grundsätzlich viele Variationsmöglichkeiten, sowohl was den Ausgangspunkt als auch die Routenwahl angeht. Die heutige Route ist für mich persönlich die schönste Runde im Gebiet. PP - Frankenalm - Sauermöseralm - Sonnwendköpfl - Taubensee - Stoibermöseralm - Frankenalm - PP. Es hatte bis 900 Meter heruntergeschneit, aber nur in sehr geringer Menge, sodass der Schnee schon am Vormittag wieder schmolz. Entsprechend glitschig oder batzig wären dann auch die Wege, was bei der einfachen Tour (T2) aber auch kein Problem ist. Ca 550 Hm, 3-4 Stunden.

    Heute sehr eindrucksvolle Wolkenstimmung mit immer wieder kleinen Graupelschauern.


    Bilder:


    1/2: Nebel- und Wolkenreißen

    3: Sonnwendköpfl

    4: Taubensee. Leider hob i mei Badehosen vergessen, sunst war i freile dant eineghupft!

    5: Anzug eines Graupelschauers.

    6: Stoibermöseralm - a sonnigs Brotzeitplatzerl.


    Heute bin ich von Niederaudorf aus auf den Wildbarren. Die Tour bietet einige Varianten und Überschreitungsmöglichkeiten (teils markiert und ausgeschildert, teils auch nicht). Der Standardweg ist nicht schwierig (T3), aber manchmal ziemlich steil. Zudem ist zu berücksichtigen, dass trotz der geringen Gipfelhöhe aus dem Inntal fast 1000 Hm zu absolvieren sind. Im Abstieg hab ich noch das nette Felixköpfl mitgenommen. Hier gibt es keine Beschilderung; der Pfad, der in der Nähe der Felixalm abzweigt, ist aber leicht zu finden.

    Heute sehr schöne Herbststimmung und alles trocken sowie schneefrei. Ich mag die Tour sehr gerne.


    Bilder:


    1: Herbsteindrücke am Parkplatz.

    2: Schöne Waldsteige

    3: führen hinauf zum Gipfelkamm, wo es leider einnebelt.

    4: Farbenprächtig zeigt sich diese Buche.

    5: Am Felixköpfl

    6: Laubrascheln. Schön.


    Herbstleuchten, Teil 2


    Während am Samstag die golden glänzenden Lärchen im Ötztal sozusagen die Hauptdarsteller waren, sind es gestern die rot-gelb leuchtenden herbstlichen Buchenwälder am Niederkaiser gewesen, die für ein schönes Ambiente gesorgt haben. Ich habe die Tour ja schon mehrfach beschrieben, doch jedes Mal sehe ich neue Varianten, die ebenfalls überaus lohnend sind. Die Tour kann grundsätzlich je nach Belieben verkürzt oder verlängert werden - die Fixpunkte Maikl-Steig und Schleier-Wasserfall sollten aber immer dabei sein. Ich war wie am Samstag wieder mit meiner Freundin Daniela unterwegs.

    Route: PP - Ursulakreuz über Maikl-Steig - Gscheuerkopf - Kaiser Niederalm - Gamskögerl - Graspoint Hochalm - Granderalm - Schleier-Wasserfall über "die Leiter" - Diebsofen-Höhle - PP

    Anforderungen: T4 mit einigen Sicherungen am Maikl-Steig, sonst meist einfacher. Gute 1000 Hm bei so 20 Km Strecke. 6-8 Stunden.

    Im Koasa südseitig alles schneefrei.

    Nebenbei: Der letzte Woche durch die Medien gehende Unfall von Thomas Huber am Untersberg hat ja ein Mal mehr eindrucksvoll gezeigt, dass Routine und Erfahrung einen nicht vor unvorhersehbaren Ereignissen schützen. Bei Huber ist anscheinend im Zustieg ein Felsbrocken ausgebrochen, den er zuvor schon dutzende Male als Griff verwendet hatte. Wir hatten gestern ein ähnliches Erlebnis: Kurz vor den abschließenden Leitern am Maikl-Steig kamen von oben auf einmal zwei völlig wild gewordene Gemsen dahergesprungen, die wirklich Vollgas durch fast senkrechtes Gelände nach unten gelaufen sind und dabei auch gehörig Steinschlag ausgelöst haben. Obwohl die eine Gams nur einen Meter vor mir über den Weg gesprungen ist, waren wir eigentlich nicht im Gefahrenbereich, aber wenn weiter unten andere Wanderer auch nur 30 Meter weiter vorne gewesen wären, hätten sie vielleicht den Steinschlag abbekommen. Gut, dass nix passiert ist. Mein diesbezüglich krassestes Erlebnis hatte ich übrigens vor etwa 10 Jahren am Kleinen Solstein im Karwendel, als ein Steinbock, nachdem ich um ein Eck herumkam, erschrocken ist und tatsächlich über mich drüber gesprungen ist. Werd ich nie vergessen...


    Bilder:


    1/2: Durch farbenfrohen Buchenwald geht es

    3/4 den Maikl-Steig hinauf.

    5: Am Niederkaiser-Kamm weiterhin Buchen und wieder Buchen.

    6: Tiefblick vom Gamskögerl.

    7: Gestern waren anscheinend auch super Bedingungen zum Segelfliegen, weil die Zugmaschine wirklich im Akkord geflogen ist.

    8/9 Ackerl- und Maukspitze im Abstieg zur Graspoint Hochalm.

    10: Am Schleier-Wasserfall waren gestern einige tolle Sportkletterer zu beobachten.



    Ein Traum von einer Herbsttour!


    Gestern sind wir ins Ötztal und haben bei fantastischen äußeren Bedingungen eine herbstliche Tour erlebt wie sie schöner nicht sein kann. Es hatte bis auf etwa 2000 Meter heruntergeschneit und schattseitig hielt sich der Schnee auch, während Süd- und Westhänge am Nachmittag schon bis etwa 2800 Meter wieder aper waren. Für unsere Tour hatte der Schnee aber eh wenig Relevanz, da es auch am höchsten Punkt maximal 5cm waren.

    Route: PP - Stabele Alm - Innerbergalm - Rauher Oppen - am Kamm ein Stück weiter - an einem Wegweiser links ins obere Hauertal - Hauerseehütte - über das Hohe Egg wieder zum Rauhen Oppen und am Anstiegsweg zurück. Grundsätzlich bietet die Tour viele Variationsmöglichkeiten, die alle empfehlenswert sind, zum Beispiel die Vier-Seen-Runde.

    Hauerseehütte: Das ist eine kleine Selbstversorger-Hütte des DAV, die aber im Winter aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen generell geschlossen ist. Es ist sogar kürzlich neues Brennholz angeliefert worden... (War erst vor ein paar Wochen das letzte Mal hier).

    Hinweis: Der Talabstieg nach Längenfeld durch das untere Hauertal ist laut eines Schildes nicht begehbar.


    Bilder:


    1: Wunderschön herbstliche Lärchen bei der Stabele Alm.

    2/3: Am Bach geht es höher zur Innerbergalm und

    4: immer aussichtsreicher weiter zum

    5: Rauhen Oppen.

    6: Ein malerisches Hochmoor im oberen Hauertal.

    7: Langsam wird's leicht winterlich.

    8/9 Hauerseehütte.

    10: Am Abend leuchten die Farben noch intensiver als am Vormittag (ähnlicher Standort wie bei Bild 1).





    A gschmeidige Rundtour!


    Am Samstag konnte ich endlich mal wieder mit Claudia auf Tour gehen, nachdem diese in den letzten Wochen mit ihrem Freund eine Radl-Tour von Kärnten bis Korfu durch den gesamten Balkan absolviert hat - ohne E-Unterstützung natürlich!

    Unsere Route: PP - Bärenbadalm - Bärenkopf - Weißenbachsattel - Stanser Joch - Ochsenkopf - Kaserjoch - Rappenspitze - Dristlalm - Falzthurnalm - PP. Bis auf die weglose Überschreitung des Kaserjochs (lohnend!) alles ausreichend markiert und nicht schwierig (T3). Am Kaserjoch, das auch auf einem Pfad umgangen werden kann, auch nicht schwierig, da der Weg eh logisch ist, aber vielleicht kann man da auch mit T4 bewerten. Insgesamt etwas über 2000 Höhenmeter bei recht langer Strecke; ich würde knapp 20 Kilometer schätzen.

    Neben den herrlichen Ausblicken am Bärenkopf und auf der gesamten Kammwanderung vom Stanser Joch bis zur Rappenspitze, finde ich persönlich vor allem die herrlichen lichten Wälder oberhalb des Weißenbachsattels sowie in der Umgebung der Dristlalm herausragend schön.


    Bilder:


    1-3: Schöne Tiefblicke zum Achensee und urige Wälder wechseln sich bis zum Stanser Joch ab.

    4-7: Weglos, aber unschwierig geht es am Kaserjoch zu, solange man nicht auf der falschen Seites des Kamms nunterhupft.

    8-10: Umgebung der Dristlalm.


    Eine perfekte Herbsttour.


    Schon beim Blick in den Wetterbericht für heute hatte ich sofort die Idee, genau diese Tour zu machen, weil sie für magische Licht- und Landschaftsstimmungen im Herbst einfach prädestiniert ist. Vom PP bin ich hinauf zum Salfeinsee und dann über den Kamm weiter zu Gries- und Breitschwemmkogel. Die Tour könnte am Kamm noch deutlich weiter bis zum Schaflegerkogel ausgedehnt werden, doch fehlte mir dazu heute die Zeit, da im am Abend Karten für eine Kabarett-Veranstaltung in Rosenheim hatte. Daher vom BSK zurück bis zu einem Wegweiser zur Kemater Alm, wo es noch ein schnelles Weißbier im Angesicht der Kalkkögel gab, und auf der Mautstraße zurück zum PP. Die Tour ist sehr einfach (T2), besticht aber durch die schönen Wälder, die tollen Ausblicke zu den Kalkkögeln sowie ins Inntal und die vielen kleinen Bäche und Quellen, die es hier gibt. Das einzige Manko war heute, dass sich die Kögel, als im beim Salfeinsee war, in Nebel hüllten, was mich ein tolles Fotomotiv kostet: Die Kögel spiegeln sich bei guter Sicht zauberhaft im See.

    Sonstiges: Die Kemater Alm schließt heuer früher als üblich, nämlich am 26.10. Laut Aushang ist das krankheitsbedingt, aber mir scheint da eher ein bevorstehendes freudiges Ereignis der Grund zu sein. Die Mautstraße ist vermutlich aber weiterhin offen, weil laut Homepage der Alm Firmen- und Weihnachtsfeiern im November und Dezember weiter möglich sind.


    Bilder:



    Zur Haltbarkeit "wissenschaftlicher" Aussagen


    Heute ist das richtig, was morgen schon wieder falsch ist.

    Ich nehme hier als Beispiel das Buch "Die schönsten 3000er Südtirols" von Hanspaul Menara, ein ganz wunderbares Buch, das ich jedem empfehlen möchte. Ich habe die aktualisierte Ausgabe von 2014, aber unlängst fiel mir die erste Ausgabe des Buches aus den 80ern auf einer Berghütte in Südtirol in die Hand. Im Vorwort meiner Ausgabe (2014) heißt es " Seit der kleinen Eiszeit um 1600 (...) (mit Ausnahme der Gletschervorstöße um 1850) befinden sich die Gletscher in starkem Rückzug" (... Auslassung...) Größtenteils wird das Hochgebirge aber durch den Gletscherrückgang aber wohl unwegsamer (...) und schwieriger(....). Interessant ist hier, dass in der Erstausgabe "fast" genau das Gleiche steht - mit einem aber gewichtigem Unterschied...

    In der 1980er-Version schreibt Menara nämlich im Vorwort tatsächlich, dass die "Wissenschaft" davon ausgeht, dass es immer kälter wird und eine neue Eiszeit bevorsteht. Er informierte die Leser seines Buches sogar darüber, dass das unaufhaltsame Wachstum der Gletscher,was damals auch der "Common Sense" der Wissenschaft war, ggf genauso weitergehen würde... Man suche nur einmal das entsprechende Cover des "Spiegel" in dieser Zeit und diesem Kontext. Dieses Buch hab ich wie gesagt nicht vorliegen, bin mir dessen, was ich gesagt habe, aber sicher. Menara schreibt übrigens in beiden Büchern fast den gleichen Satz: Die Ausdehnung der Gletscher macht die Verhältnisse am Berg schwieriger. In der aktuellen Ausgabe steht da das Gleiche (nur, dass dort statt Ausdehnung Rückgang steht).


    Nun, lieber Oldbergler,

    habe ich einen ganzen Abend und hunderte Schriftzeichen vertan, um auf deine Vorwürfe zu reagieren. Das ist eigentlich schon exemplarisch, wie mit Leuten wie mir umgegangen wird.

    Meine (!) Theorie (!) zum Klimawandel


    Voran zwei Klarstellungen:


    1. Es gibt den Klimawandel.

    Ich müsste bei der vielen Zeit, die ich im Hochgebirge verbringe, schon blind sein, um nicht zu sehen, dass die Gletscher schmelzen.


    2. Es gibt viele menschengemachte Faktoren, die eine lokale Erwärmung bzw eine Veränderung der klimatischen Grundbedingungen verursachen.


    Nun zu meinen Thesen, die ich jetzt hier nicht sämtlich mit Quellen belegen werde, weil ich weder die Zeit noch die Möglichkeit habe, diese herauszusuchen. Meine Einstellung ist das Resultat einer vieljährigen situativen Beschäftigung mit dem Thema, weil ich zum Beispiel auf Berghütten in deren "Bibliothek" stöbere, wo sich manchmal echte historische Schätze verstecken, wie in Kleinstauflagen erschienene Bücher zur lokalen Geschichte.


    1. Es ist nichts Neues oder Ungewöhnliches, dass die Gletscher in dem Tempo schmelzen wie sie es zurzeit tun. Sie können sich auch genauso schnell wieder vergrößern.

    Beispiel 1) 1980 explodierte der Vulkan Mount St. Helens im Bundesstaat Washington. Im Krater bildete sich in den gut 40 Jahren seither ein Gletscher, der bis zu 200 Meter mächtig ist - 5 Meter Eis pro Jahr also durchschnittliches Wachstum. Der Gletscher liegt aber unterhalb von 2000 Metern. Es gibt hierzu einen Artikel von National Geographic.

    Beispiel 2) In einer alten Suldener (am Ortler) Ortschronik aus dem 19. Jahrhundert las ich, dass der Suldenferner sich in der Frühen Neuzeit jedes Jahr über 50 Meter an die Siedlungen heranfras und sie obersten Höfe schon kurz davor waren, aufgegeben zu werden, bis ein Umschwung eintrat. Ähnliches ist ja für den Aletsch-Gletscher in der selben Zeit verbrieft, da die dortige Bevölkerung ja sogar ein religiöses Gelübte (dem Papst gegenüber!) ablegte, sich fortan fromm zu verhalten, wenn der Gletscher aufhöre, zu wachsen. (Das Gelübdte haben sie mittlerweile übrigens widerrufen und hoffen nun, dass der Aletsch nicht weiter schrumpft. Es gibt eine Doku vom SRF oder BR dazu.


    2. Es war auch in historisch überblickbarer Zeit schon deutlich wärmer als es heute ist. Und das war nicht unbedingt schlecht für die Menschen.

    Hiermit meine ich vor allem die sehr günstigen Lebensbedingungen zur "Römerzeit" und das "klimatische Optimum" im Hochmittelalter.


    Beispiel 1) Hannibals Zug über die Alpen erfolgte weitgehend eisfrei. Die Truppen des Karthagers trafen im Spätherbst nur auf kleine Firnfelder, aber keine Gletscher. Quelle: Polybios (Sie überwanden sehr hohe Gebirgspässe mit den Elefanten und nicht etwa den Brenner.


    Beispiel 2) Im Stubaital liegen die Besiedlungsspuren aus der römischen Zeit deutlich höher als die heutigen.


    Beispiel 3: "Ötzi": Das Hauslabjoch war zu seiner Zeit sicherlich weitgehend eisfrei. Wie hätte er sonst "ganz unten" am Gletscher liegen können, als man ihn fand?


    3. Es gibt natürlich menschgemachte Faktoren, die zu einer Erwärmung beitragen. Als solche sehe ich an:


    1) Aridisierung durch Abholzung und Überweidung:

    Durch großflächige Abholzung von Wäldern erhöht sich in den betroffenen Regionen natürlich die Temperatur. Es ist ja eine Alltagserfahrung, dass es im Wald frischer ist als auf freiem Feld. Der gesamt Mittelmeerraum, der in Antike und Mittelalter für den Bau großer Kriegsflotten und zur Verhüttung von Metallen fast komplett entwaldet wurde, ist dafür ebenso ein Beispiel wie der Nahe Osten, wo man ein paar Jahrhunderte vorher das Gleiche machte (Phönizier und Griechen) und sich dann über die Versteppung oder Verwüstung der Landschaft wunderte...

    Das, was man beim Italienurlaub vielleicht als ortstypische Macchia wahrnimmt, ist tatsächlich eigentlich ein Wald, der durch Überweidung mit vornehmlich Ziegen daran gehindert wird, wieder zu wachsen. Steineichen zum Beispiel werden 25 Meter hoch, aber wenn die Ziegen jedes Frühjahr alle frischen Triebe abfressen, bleibt halt nur ein niedriges Gesträuch übrig.


    2) Eingriffe in den Wasserkreislauf.

    Hier sind wir bei genau dem, was ich im Schrankogel-Beitrag kritisiert habe. Grundsätzlich ist ja nichts dagegen einzuwenden, dass Menschen das Wasser so leiten, dass es ihnen hilft, ihr Leben besser zu bestreiten. Die Waalwege im Vinschgau sind dafür ein gutes Beispiel. Die modernen Formen übertreiben das aus meiner Sicht aber maßlos, indem ganze Ökosysteme zerstört werden, um noch ein weiteres vorgeblich ja so sauberes Wasserkraftwerk zu schaffen. Die Ableitung der Gebirgsbäche führt doch zwangsläufig zu einer Aridisierung der betroffenen Gebiete, wo das Wasser dann fehlt. Es wird doch niemand bestreiten, dass ein Bergtal, das vom sprudelnden Bach durchflossen wird, mehr Vitalität ausstrahlt, als eines ohne Bach.


    Nun, um Gottes willen... Ich sitze schon fast drei Stunden an dem Beitrag und habe eigentlich den für mich persönlich wichtigsten Punkt noch gar nicht angeführt, der nämlich sozusagen sie Synthese aus Wissenschaftstheorie und faktenbasierter Herangehensweise sein könnte.

    Ich schreib also noch einen dritten Beitrag.

    Lieber Oldbergler,

    danke für deine Sichtweise. Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich dich duze. (Du machst es beim Kollegen Bergindianer ja auch.)

    Meine Ausführungen werden jetzt ein bisserl ausführlicher, um die Genese meiner Position bezüglich Klimawandel und CO2 zu erklären.

    Voranstellen werde ich einige medien- und wissenschaftstheoretische Ausführungen:

    Ich interpretiere deine Aussagen im ersten und vor allem im zweiten Post so, dass du davon ausgehst, dass Bergindianer (und ich?) nicht über die Positionen der von dir angeführten Experten Bescheid wüssten. Für den Kollegen (, der übrigens ja auch einen Professor als Quelle benannt hat,) kann ich natürlich nicht sprechen, aber für meinen Teil sagen, dass mir diese Professoren allesamt satsam bekannt sind. Nur teile ich ihre Meinungen nicht. Um einmal Edenhofer als Beispiel herauszugreifen. Der arbeitet für das Institut zur "Klimafolgenforschung". Allein der Name des Instituts macht schon deutlich, dass man dort überhaupt nicht mehr in Frage stellt, dass der Klimawandel durch den CO2-Ausstoß verursacht wird. Gesetzt dem Fall, dass die Grundprämisse (auch nur teilweise) falsch sein sollte - was folgt daraus für den wissenschaftlichen Wert von deren Forschung? Bei allen von dir angeführten Forschungseinrichtungen lohnt es sich auch einmal den Blick auf deren finanzielle Ausstattung zu richten - neben staatlicher Finanzierung vor allem auch "Drittmittel", die von finanziell potenten Privatpersonen/Stiftungen/Unternehmen kommen. Oft sind diese auch gleichzeitig Profiteure der politischen Maßnahmen, die angeblich den Klimawandel stoppen sollen.

    Nun zum von dir ins Feld geführten Terminus "Verschwörungstheorie": Das ist ein medialer Rahmen (neudeutsch "Frame"), der seit einigen Jahren verwendet wird, um alle Kritik an der herrschenden Mehrheitsmeinung (bzw. was in den Medien als solche propagiert wird), mit einem Schlagwort abzubügeln. Es wird insinuiert, dass "Verschwörungstheoretiker" etwas unterbelichtete Menschen sind, die einfache Antworten auf eine komplexe Welt suchen und daher auf jeden Quatsch hereinfallen. Man darf sie also keinesfalls ernst-, soll sie vielleicht gar als Bedrohung wahrnehmen. Die Beispiele sind mittlerweile Legion: Kritik an der Migrationspolitik - Verschwörungstheorie, Kritik an der NATO bzw. an der Ukraine-Politik - VST, Kritik an den Corona-Maßnahmen - VST, Kritik an der Energiepolitik - VST. Gleichzeitig wird über diesen Menschen noch die Rechts-Keule geschwungen, indem gerne der Begriff "Leugner" ins Feld geführt wird. "Corona-Leugner", "Klima-Leugner", womit semantisch auf perfide Weise eine Parallele zum "Holocaust-Leugner" geschlagen wird.

    Interessant ist übrigens auch der Begriff "VerschwörungsTHEORIE" an sich. Besteht nicht Wissenschaft egal in welchem Bereich an sich daraus, dass der Forscher eine Theorie aufstellt, die er dann durch Argumente zu untermauern sucht? Andere Forscher können dann versuchen, diese Theorie zu widerlegen. Wissenschaftstheoretisch ist es äußerst fragwürdig, eine bestimmte Theorie zu einer Art Dogma zu erheben, an dem nicht gerüttelt werden darf. Wenn Wissenschaft immer so funktioniert hätte, hätte es nie neue Erkenntnisse gegeben. Mal Physik als Beispiel: Hier gibt es eine Fülle von Hypothesen zu den physikalischen Eigenschaften und der Entstehung des Universums, die oft mathematisch zum Teil unvereinbar sind: Relativitätstheorie, Quantenphysik, String-Theorie, Urknall etc.

    Dieses Problem ist auch denen bekannt, die gerne den Frame "Verschwörung" benutzen. Hier geht man mehr und mehr dazu über, von "Verschwörungserzählungen" zu schreiben, weil das den fiktionalen Charakter der angeblich abwegigen Aussagen unterstreicht. Analog dazu wird ja seit ein paar Monaten nicht mehr von "Erderwärmung" (Wärme könnte ja positive Emotionen ansprechen.), sondern von "Erderhitzung" gesprochen.


    Lieber Oldbergler, vielleicht ist dir in den letzten beiden Wochen der "Mind-Shift" aufgefallen, der in der massenmedialen Berichterstattung im Rahmen der schrecklichen Entwicklungen in Nahost bezüglich der Migrationspolitik stattgefunden hat: Forderungen nach mehr Kontrolle der Einwanderung nach Deutschland, die noch vor zwei Wochen als rechts/ausländerfeindlich geframet wurden, werden im Angesicht von Pro-Hamas-Kundgebungen auf einmal von Vertretern fast aller Parteien unterstützt. Plötzlich soll man Leute mit der "falschen" Meinung sofort abschieben können.


    Oh je, jetzt wird es doch noch ausführlicher als ich dachte... Ich hab schon so viel geschrieben und fast noch gar nichts zum Klimawandel gesagt. Ich schicke den Beitrag jetzt ab und schreibe einen zweiten... (Für einen reicht die maximale Zeichenanzahl nicht aus.)

    Die Überschreitung des Hemerkogels von Niederthai aus gehört sicher zu den schönsten Touren im vorderen Ötztal. Vor allem der Abstieg durch das Grastal mit dem gleichnamigen See ist landschaftlich äußerst reizvoll. Wir haben hier heute auf jeden Fall bei interessanten Wetterverhältnissen im Vorfeld einer Kaltfront einen ganz feinen Tag gehabt.

    Route: Vom PP zunächst durch die verstreuten Ortsteile von Niederthai und dann über die Hemmeracher Almen zum Gipfel. Obacht: Nach etwa einer knappen Stunde trifft der schöne Steig auf eine neu gebaute Forststraße von erlesener Hässlichkeit, die maximal viel Wald platt macht. Sicher dient sie einem höheren (jagdlichem) Zweck, der sich einem Bergdimpfel wie mir nicht erschließt... Auf jeden Fall nicht dieser Straße folgen, die mitten im Wald aufhört, sondern im Gewirr toter Bäume schauen, wo der eigentliche Weg weitergeht.

    Vom Gipfel geht es zunächst auf einem Panoramaweg zu einer Scharte, von der man perfekt markiert im Blockgelände zum Grastalsee "hinunter tanzt". Diese Passage ist T4, der Rest der Tour deutlich einfacher. Vom See aus geht es einfach das lange, aber malerisch schöne herbstliche Tal hinaus, bis man auf die Fortstraße trifft, die zum PP zurückführt.

    Insgesamt 1300 Höhenmeter bei beachtlicher Strecke - Dauer zwischen 7 und 9 Stunden.

    Uns hat die Tour wahnsinnig gut gefallen!


    Bilder:


    1: Im Aufstieg zur Hemmeracher Alm.

    2: Kurz vor dem Gipfel (hinten Breiter Grießkogel mit Grastalferner).

    3: Am Panorama-Weg.

    4: Das Blockgelände.

    5/6: Grastalsee.

    7: Wasserfall

    8-10: Unterwegs im malerisch herbstlichen Grastal.