Beiträge von Andreas84

    Route => Skitour Schildenstein

    Der Feind des Pulvers

    ist um diese Jahreszeit natürlich die Sonne. Auch heute ging es nach der Arbeit wieder hinter den Tegernsee und dieses Mal Richtung Schildenstein. Den Pulver hab ich dabei um circa eine Stunde verpasst - am Vormittag war er noch da, aber dann ist er in den Urlaub ins Stubai geflogen...

    Zunächst hieß es die Ski etwa 20 Minuten tragen, weil die Rodelbahn wegen Forstarbeiten mit schwerem Gerät geräumt ist. Diese sind auch noch im Gange, aber die sehr freundlichen Arbeiter ließen mich passieren. Der Fahrer des Harvesters fragte mich sogar, als ich vorbei ging: "Soi i dir den Baam no weghem, dassd bessa durchkimmst?"

    Ich bin nicht zum Gipfel, weil die Abfahrt von dort trotz der üppigen Schneelage wohl doch zu ernsten Ski- und Personenschäden hätte führen können - die Passagen am Sommerweg sind ja sehr felsig. Den schönen Hang hinter der Königsalm bin ich aber freilich noch hoch und die Abfahrt war wider Erwarten richtig gut; zwar kein Pulver mehr, aber auch kein Pappschnee. Bin dann noch zweimal hoch.

    Der Schildenstein ist ja jetzt wahrlich wegen des langen Flachstücks nicht die Oberhammer-Skitour, aber genau deswegen (und weil's landschaftlich schön ist) bin ich da heute hin, weil ich davon ausging, dass ich allein bin. Durfte dann natürlich auch Spuren.


    Bilder:


    1-5: Schöne Landschaft mit Charakterbäumen.

    6-9: Ein paar gschmeidige Schwünge gingen sich an meinem heutigen Privathang schon aus.

    10: I sog immer: "Wenn oana woaß, wia's geht, dann da Wasensteiner Jackl!"



    Route => Skitour Röthenstein

    Noch besser als erwartet!

    Ich hatte ja schon spekuliert, dass es heute hinterm Wallberg ganz gute Verhältnisse haben könnte, aber dass dermaßen viel Schnee liegt...

    Los ging es nach der Arbeit um halb 3 am PP, wo man sofort in die Ski kann. Spätestens ab der Siebli-Diensthütte hat es durch die wiederholten Schneefälle der letzten Tage auch eine solide Unterlage. Bei der sehr sehr schlechten Sicht heute entschied ich mich für den Waldaufstieg zum Röthenstein und gegen die Plankenstein-Runde. Die Schneehöhe nahm permanent zu und im Wald oberhalb der Röthenstein-Almen liegen sicher 70-80cm Pulver. Günstigerweise konnte ich einer Spur folgen und holte den wackeren Kollegen kurz vor dem Gipfel ein.

    Und siehe da: ein bekanntes Gesicht! Der Stefan B war es, der hier den Schnee durchpflügt hatte. Vielen Dank nochmal für die Spurarbeit! Wir sind dann zusammen im Bereich des Aufstiegs abgefahren. Die Obstgarten-Abfahrt wurde von uns wegen der komplett unsichtigen Verhältnisse ebenso verworfen, wie die große, steile Nordwest-Schneise. Hier wäre die Lawinengefahr zu groß gewesen, wie ein kleines, aber mächtiges Schneebrett zeigte, das Kollegen, die anders aufgestiegen waren, in Gipfelnähe ausgelöst hatten. Siehe auch Bild hierzu. Die Abfahrt im Wald war super: massiv Pulver und ausreichend Sicht. Aber Obacht: Es ist ein Naturwald und kein aufgeräumter Forst! Heißt: Viele mehr oder weniger verdeckte Hindernisse (umgefallene Bäume etc.) lauern unter dem Schnee, sodass eine umsichtige Fahrweise von Vorteil ist.

    Stefan ist nach der Abfahrt dann runter (er war zuvor schon bei null Komma null Sicht am Setzberg) und ich hab mir den Spaß nochmal gegönnt.

    Was für ein feiner Nachmittag/Abend!

    Hinweis zum Anspruch der Tour: Der Röthenstein ist wirklich nur für gute Skifahrer: Jede Abfahrt ist steil und die Waldabfahrt ist ein Baumslalom, bei dem man die Ski sicher beherrschen muss. Dies nur, damit da nicht Neulinge sich von meiner Begeisterung für die Tour hinreißen lassen.

    Prognose: So lange das Wetter "schlecht", also "skifahrergut" bleibt, lohnend.


    Bilder:


    1/2: Die Schneemenge nimmt auf der Forststraße schnell massiv zu. Ein bisserl leid taten mir heute die Buchen in der Nähe des PP; sie hatten im Gegensatz zu ihren Kollegen weiter oben ihre Blätter zwei Tage zu früh ausgerollt.

    3-7: Für mich gibt es wenig, was schöner ist, als ein malerisch verschneiter Hochwald. Eines davon: Durch diesen mit Skiern runterhuschen.

    8: Das Schneebrett kurz vorm Gipfel: Es wurde offensichtlich in der Abfahrt ausgelöst, als die Kollegen oberhalb des Anrisses vorbeifuhren.

    9: Mein Feierabendbier in der Schaumrollenkühlung.

    10: Ein "Reutberger Weihnachts-Bock übrigens! Passend zum Wetter gewählt 😄



    Heute war das Wetter einfach ein bisserl zu gut: Längere Sonnenfenster haben dem Schnee doch zugesetzt. Konnte ich am Morgen vom PP weg in die Bindung, war die Forststraße ein paar Stunden später unterhalb der Faulbaumgartenalm fast komplett ausgeapert, was dann etwa 45 Minuten Skitragen bedeutet. Natürlich hätte man auch neben der Straße irgendwie runterschlumpfen können, aber außer einer neuen Belagstrukturierung wär da nicht viel rausgekommen. Weiter oben gute Verhältnisse mit schönem Pulver, der im Tagesverlauf aber schwerer wurde. Tatsächlich bin ich auch heute nicht zum eigentlichen Gipfel, weil da eine längere Passage mit "nicht tragfähig eingeschneiten" Alpenrosen gewartet hätte. Stattdessen bin ich auf einen kleinen Gupf, den ich jetzt einfach mal "Vorderes Stadelkehralmjoch" taufe, und der etwa 2000m hoch ist. Hier gibt es eine schöne Mulde mit viel Schnee. Die Abfahrt von dort bis zur Alm habe ich mir dann mehrfach gegönnt.

    Trotz komplett fehlender Unterlagen nur marginaler Bodenkontakt.

    Fazit: Ein schöner Tourentag, wieder völlig einsam.


    Bilder:


    Route => Skitour Gamskopf

    50 + X - Skitouren wie in den Glanzzeiten der CSU😉


    "50 + X" - das war immer gerne das CSU- Wahlziel; jedenfalls in den Zeiten vor dem jetzigen MP, an dessen Namen du kein Suffix hängen sollst (oder du zahlst 14.850 Euro).

    50cm + X Neuschnee ist aber auch für den Skitourengeher ein wünschenswerter Zustand! Und der wurde mir heute am Gamskopf zuteil, wo oberhalb von etwa 1500 Metern tatsächlich diese enorme Menge über Nacht zusammenkam - der günstigen Lage der hohen Gipfel zwischen Standkopf und Galtenberg für Nordwest-Stau sei Dank.

    Ich hatte unter der Woche auf der Webcam vom Widersberghorn gesehen, dass hinten im Kessel oberhalb von etwa 1600 Metern noch eine Schnee-Unterlage vorhanden war und mein Gedanke war, dass man bis dorthin auf den Forststraßen kommen müsste, wenn es genug schneit.

    Ich bin heute erst um 9 am PP gewesen, um dem Schnee noch genug Zeit zu lassen, reichlich zu fallen. Tatsächlich hätte man bei den 10cm dort schon gleich in die Bindung gehen können, doch hab ich die Ski lieber noch 20 Minuten getragen, damit die Felle nicht gleich waschelnass werden und es dann später stollt. Runter ging es aber bis (fast) zum PP.

    Genau ab Beginn der Mulde zwischen Trist- und Gamskopf war teilweise eine Unterlage da, die aber wegen des vielen Neuschnees gar nicht "nötig" war. Ich hatte heute übrigens bei der zu erwartenden schlechten Sicht gar nicht vor, den Gipfel zu erreichen, sodass meine Spur auch nicht der üblichen Route folgt. Sollte man die Spur morgen noch sehen: Sie endet irgendwo im Nirgendwo bei den letzten Zirben auf etwa 2050m - allerdings kann man von ihrem Ende bei besserer Sicht auch zum Gipfel kommen.

    Die Abfahrt war dann so fein, dass ich den lohnenden Teil (ca 300-400 Hm) noch drei Mal hoch bin.

    Es hat fast ohne Unterlass geschneit, wobei die Sicht aber dank der Zirben in der Nähe passabel war. Nachdem mal die erste "Line" drin war, eh unproblematisch. Zwischendrin hat es für vielleicht insgesamt 5 Minuten etwas aufgeklart: Das hab ich natürlich zum Fotografieren genutzt; deshalb sind die "Schönwetter-Bilder" stark überrepräsentiert...

    Lawinentechnisch keine Gefahr heute (!), weil der Pulver total fluffig war.

    Hinweis: Die Hauptgefahr besteht in der Abfahrt darin, durch eingeschneite Alpenrosen zu brechen; da kann es einen ganz übel aufstellen, wenn man einfädelt. (Ist mir nicht passiert.) Mit geübtem Auge für die Bereiche mit Unterlage und defensiver Fahrweise kann das vermieden werden. Tipp: Nicht zu nah an die Zirben hinfahren.

    Prognose: Schwierig. Ich hatte bei der letzten Abfahrt um 15 Uhr den Eindruck, dass es leicht wärmer wurde und unterhalb von 1500 war der Schnee auch schon pappig. Um diese Jahreszeit braucht es ja nicht viel, damit es den Pulver "dadarmt" (um ein urbayerisches Wort von Gerhard Polt zu zitieren). Es kann aber auch noch auf die bessere Seite fallen, wenn die Nacht kalt ist, der nasse Schnee auf der Forststraße gefriert und es dann nochmal drauf schneit.

    Fazit: Der Gamskopf ist bei solchen Bedingungen wie heute mein persönlicher Joker, der sich heuer schon öfter bewährt hat.

    Ach ja: Weder Grund- noch Steinkontakt. Wobei ich auf der Forststraß wegen des Pappschnees aber auch gezwungenermaßen sehr langsam unterwegs war.


    Ergänzung: Nachdem ich den Bericht nochmal durchgelesen habe, dachte ich mir, dass ich vielleicht noch ergänzen sollte, dass man die Neuschneemenge bitte nicht für das ganze Alpbachtal oder gar die Kitzbüheler pars pro toto ansehen darf: Richtung Sagtaler Spitze schaute es von der Greitalm für die Abfahrt über mindestens 200Hm zu mager aus. Ähnliches gilt für die beiden Galtenberge: Im Gegensatz zur nordseitigen Mulde zwischen Trist-und Gamskopf ist der Anstieg dorthin nach den Forststraßen ja zunächst westseitig, hat also keine Unterlage bis mindestens 1800m. Tipp: Man kann, vorausgesetzt die Lawinensituation passt, dennoch zum Kleinen Galtenberg und seinen steilen Nordhängen aufsteigen und diese auch abfahren. Um die Ski heil zu lassen, gibt es nämlich für die letzte Abfahrt eine Variante, die aber sehr lawinengefährdet (vor allem bei Erwärmung) ist: Wer die Tour auf den Kleinen Galtenberg kennt: Da gibt es es am Normalweg die kleine Scharte, an der man für den Aufstieg von der Nord- auf die Südseite wechselt. Von dieser aus sieht man eine steile, enge Mulde, die an den Steilwänden nördlich des Tristkopfs (von hier drohen Lawinen) vorbeiführt. Hier kann man bis in die schon mehrfach angesprochene Mulde zwischen Trist-und Gamskopf abfahren.

    Auf dem vorletzten Bild (Blick zum Tristkopf) sieht man die steile Mulde sogar.


    Bilder:


    1: Auf der Forststraße braucht man keine Angst haben, dass einem ein schon beblätterter Laubbaum auf den Kopf fällt, da Nadelhölzer dominieren.

    2-10: Vom Gefühl her eher wie die erste November/Dezember-Tour als wie Frühjahr.



    Route => Skitour Gilfert Hochfügen

    Ähnlich wie bei Jonas heute bei halbschaarigen Verhältnissen auch eine "Verlegenheitstour". In Hochfügen hatte es eher noch weniger Neuschnee als am Hoadl (oben max. 10cm außer es war eingeweht), weshalb ich darauf verzichtete, zu den Touren hinter der Pfundsalm (Kraxentrager und Co) aufzubrechen und stattdessen den Gilfert ins Visier nahm, da hier die Aufstiegsroute bis etwa 1900 Meter auf der Piste verläuft, was gleichbedeutend mit einer vorhandenen Unterlage ist. Unterhalb von 1700-1800 gibt es außerhalb der Pisten (fast) keine. Der Skibetrieb ist auch in Hochfügen eingestellt, aber die Pisten sind nicht übermäßig umgeackert worden.

    Ich bin heute nicht zum Gipfel des Gilfert, sondern nur bis zum Kammansatz (ca 2300 Meter). Hier war es sehr stürmisch und folglich das Gelände auch total abgeweht, weshalb es für mich keinen Sinn machte, weiterzugehen.

    Abfahrt bis zur Piste passabel, wobei die nasse Altschneedecke unter dem Pulver leider oft nicht getragen hat. Piste dann okay, aber sehr zerfahren. Es waren schon ziemlich viele Leute am Start, aber fast niemand ist Richtung Gilfert.

    Lawinengefahr sehr gering; in den Flanken Richtung Gilfert war auch alles schon abgegangen, was bezüglich Gleit- und Nassschnee in Frage kommt.



    Bilder:



    Schöne Touren mit Übernachtung im Winterraum der Berliner Hütte.


    Am Samstag in der Früh habe ich mich mit Philip und seinem Spezl Patrick am Breitlahner getroffen, um gemeinsam auf Tour zu gehen. Philip hatte sich nach meinem Weißkugel-Beitrag, in dem ich ja nach Tourenpartnern gefragt hatte, bei mir gemeldet.

    Die Ski müssen momentan mindestens bis zur Graue-Wand-Hütte (etwa eine Stunde) getragen werden und auch danach muss mehrfach länger wieder abgeschnallt werden. Erst ab der Alpenrosenhütte liegt durchgehend Schnee. Tipp: Ab hier nicht dem südseitigen Sommerweg folgen, sondern im breiten Talgrund bleiben und erst zur Berliner Hütte hoch, wenn man diese sieht. Obacht auch mit den viel Wasser führenden Bächen unter dem Schnee!

    Nachdem wir unser Zeugs im Winterraum, der abends dann voll belegt war, deponiert hatten, ging es weiter in Richtung Schwarzenstein/I. Hornspitze, wobei wir uns für die kürzere und direktere Route auf die Hornspitze entschieden haben. Auch so war es lang genug: Mit Pausen 8 Stunden für den Aufstieg und viel Spurarbeit im weichen Nachmittagsschnee für mich. Abfahrt um 15.30 in weichem, aber gut fahrbaren "Pulver".

    Heute war dann die III. Hornspitze, besser bekannt als "Berliner Spitze", das Ziel. Es hatte trotz warmer Nacht gut durchgefroren, sodass der Aufstieg zügig und unproblematisch von statten ging. Momentan ist es sinnvoller, nach der Gletscherzunge des Hornkees zunächst nach rechts aufzusteigen, was dann aber eine sehr lange Querung unter der IV. Hornspitze zur Folge hat. Auf dem skifahrerisch interessanteren Normalweg (vor dem Maul des Gletschers links hinauf) liegt auf den 200 Metern über dem Gletscher zu wenig Schnee + Gefahr von Gleitschneelawinen. Die letzen 120 Hm geht es zu Fuß mit Steigeisen hoch. Abfahrt um 11.30. Oben (Nordwest-Hang) Bruchharsch, unten (Nordost) weich und gut fahrbar, aber kein Firn.

    Lawinengefahr: Am gefährdetsten ist grundsätzlich der Zustieg zur Berliner Hütte wegen der steilen Flanken - da war aber alles schon entladen. Die beiden Gipfelanstiege sind bei richtigen Timing recht sicher. Auch die späte Abfahrt am Samstag um 15.3O Uhr war in Ordnung, weil man bei sinnvoller Einschätzung/Nutzung der Feinexposition der Hänge das Risiko von Nassschneelawinen weitgehend minimieren kann.

    Andere Touren: Auch Großer Möseler wurde gemacht - hier ist aber bei so warmen Wetter wie heute ein sehr früher Aufbruch (4 Uhr) nötig, da der Anstieg nach dem Waxeggkees auf die Südtiroler Seite rüberwechselt und dann eben südostexponiert ist. Wir haben das Paar, das diese Tour gemacht hat, am PP wieder getroffen: Gute Bedingungen.

    Fazit: Ein tolles Ski-Wochenende, bei dem die gewaltige, wilde und im Winter völlig einsame Landschaft des Zillertaler Hauptkamms bleibende Eindrücke hinterlässt. Vielen Dank an Philip und Patrick für die gute Zeit!

    Hinweis zu den Begehungszeiten: Die Distanzen im Zemmgrund sind riesig. 8 Stunden für 2000 Höhenmeter hört sich vielleicht langsam an, auch wenn alles selbst zu spuren ist. Die Strecke beträgt aber einfach fast 18 Kilometer...


    Sonstiges: Bitte den Beitrag "Weißseespitze" von Michael Pröttl lesen, den Link anklicken und die Petition gegen die weitere Erschließung von Gletschern durch Skigebiete unterstützen!

    Danke Michael für eure wertvolle Arbeit!


    Bilder:


    Samstag

    1: Auch solch tosende Bäche müssen auf Schneebrücken überquert werden.

    2/3: Im Aufstieg zur 1. Hornspitze.

    4: Beginn der Abfahrt: Philip mit seinem Splitboard.

    5: Berliner Hütte.


    Sonntag

    6: Die ersten Sonnenstrahlen auf dem Hornkees.

    7: Blick zu Turnerkamp und Großem Möseler.

    8: Der untere Teil der Abfahrt war der bessere.

    9: Gletschermaul des Hornkees.

    10: Ich blüh jetzt einfach! Mein Lieblingsfoto von diesem Wochenende.




    Skitragen im Oberbergtal

    ist auf jeden Fall eine passende Überschrift, da man die Ski leider tatsächlich erst kurz vor der Alpein-Alm anlegen kann. Das bedeutet etwa 90 Minuten Tragen oder - vorteilhaft - mit dem Radl bis zur Oberissalm. Schade, dass die Straße dorthin bei Bedingungen wie zurzeit nicht geöffnet wird. Ab der Senn-Hütte ordentliche Schneelage; dennoch meiner Einschätzung nach weniger als andernorts. Unterhalb von 2500 darf man schon ein bisserl auf versteckte Steine achten.

    Ich bin heute tatsächlich gar nicht wirklich auf der Sommerwand gewesen, sondern der vorhandenen Hauptspur gefolgt, die in einer Scharte in der Nähe endet, weil hier der beste Schnee war. Oberhalb von 2700 Pulver, darunter gut fahrbare Mischung aus leichtem Harsch und Sulz. Für Firn hat es heute nicht gereicht; da waren die 30cm Neuschnee von Dienstag/Mittwoch noch nicht so weit. Morgen würde ich aber von gutem Firn ausgehen. Für Tagestouren ist das Gebiet um die FSH aber wegen der Schneearmut unten sicher nicht die erste Wahl.

    Lawinengefahr: Am Hüttenzustieg sind alle relevanten seitlichen Hänge bereits entladen und die Tour auf die Sommerwand ist bis auf den Gipfelhang eh ziemlich sicher.


    Bilder:


    1-3: Unten überwiegen die frühlingshaften Eindrücke doch deutlich.

    4: Ein Iglu vermittelt dann doch das richtige Winterflair.

    5-7: Aufstieg zur Scharte

    8: Beobachtung einer Abfahrt von der Seespitze.

    9: Eigene Abfahrt .

    10: Das zum Wetter passende Bier: Flötzinger Maibock.






    Firn wie er im Buche steht.


    Am Samstag bin ich nach der Tour auf den Cevedale noch ins Kaunertal gefahren, um es mit in der dortigen Sauna gut gehen zu lassen. In dieser war ich schon öfter und kann sie sehr empfehlen: Ist zwar klein, aber sehr gemütlich mit guten Aufgüssen. Tageskarte mit 20 Euro auch deutlich günstiger als die Maut für die Gletscherstraße...

    Am Sonntag bin ich dann hoch zur Talstation der Ochsenalmbahn und hab von dort die Rundtour auf den Glockturm gemacht. Dabei habe ich den längeren und einsamen Aufstieg über das Krummgampental gewählt und bin über das skifahrerisch attraktivere Riffltal abgefahren. Den Gipfel kann man momentan mit Skiern erreichen. Steigeisen für die letzten Meter sind aber oft sinnvoll. Bei Abfahrt um 11 Uhr von oben bis unten perfekter Firn - da konnt ich's richtig krachen lassen. Das Riffltal ist diesbezüglich aber auch einfach super: Die steileren oberen Hänge firnen meist gleichzeitig mit den flacheren unteren auf.

    Die Tour bei der Ochsenalmbahn zu beginnen empfiehlt sich besonders bei der Rundtour. Außerdem sind die Parkmöglichkeiten am Beginn des Riffl- und vor allem des Krummgampentals sehr begrenzt.

    Als ich wieder beim Auto war, war die Gletscherstraße wegen Lawinengefahr gesperrt und erst um halb 4 haben sie wieder aufgemacht. War aber definitiv sinnvoll, weil eine Lawine auch wirklich abgegangen ist. Auch am Samstag gingen mehrere Lawinen auf die Straße ab. Die machen das dort schon echt gut und verantwortungsvoll; vor allem haben sie einen sehr sympathischen "Straßenwart", der die Leute informiert. Ich hab mich auch früher, als ich noch Pistenskifahren war, bei den Kaunertalern immer sehr wohl gefühlt. Spannend war, dass wir gestern auf einer Schotterpiste sozusagen durch den fast leeren Gepatschstausee fahren durften, weil beide Uferstraßen durch Lawinen blockiert waren. Da ist man dann froh über ein geländegängiges Auto und der Porschefahrer klar im Nachteil.

    Lawinengefahr: Im Krummgampental grundsätzlich sehr gering. Im deutlich steileren Riffltal rechtzeitige Abfahrt bei Frühjahrsbedingungen wichtig.



    Bilder:


    1: Am Eingang der Krummgampentals können maximal 2 Autos parken.

    2: Im KGT

    3: Da spitzt er raus, der Glockturm.

    4: Kurz bevor die beiden Routen zusammentreffen.

    5: Blick zum Gepatsch-Ferner.

    6: Gipfelaufbau Glockturm.

    7: Blick Richtung Kaunergrat und Wildspitze.

    8/9: Firn.

    10: Durch den Stausee.



    Traumtour an einem Traumtag

    beschreibt es kurz und bündig. Mein Gedanke bei der Tourenwahl für heute war, die Gefahr von Nassschneelawinen durch die Nutzung des Suldener Skigebiets zu umgehen. Wenn es zu kritisch geworden wäre, hätte ich ja zur Not mit der Bahn runterfahren können.

    Los ging es um kurz nach 5 mit Stirnlampe über die Pisten bis knapp unter die Schaubachhütte. Ich war aber bei weitem nicht der früheste Vogel, sondern die Aspiranten für die Königsspitze waren weit voraus wie ich an der Lichterkette dort erkennen konnte. Die ersten sind schon um 8 am Gipfel gewesen; nach 10 Uhr war (sinnvollerweise) niemand mehr an der Königsspitze unterwegs. Es war natürlich toll, heute den langsam dämmernden Tag zu erleben und zu beobachten, wie die großen Berge plötzlich von den ersten Sonnenstrahlen geküsst wurden.

    Zum Cevedale bin ich auf der üblichen Route. Sehr gute Bedingungen im Aufstieg, mit Skiern bis zum Gipfel möglich. Die Zufallspitze kann man schnell (aber nur zu Fuß) mitnehmen, weil die aktuelle Aufstiegsspur eh direkt zu ihr hinführt.

    Abfahrt stark windgepresst bis Casati-Hütte und dann noch schnell auf die Suldenspitze, um die spektakuläre Abfahrt über den Suldenferner (spaltenreich, aber super eingeschneit) zu machen. Hier gibt es viele Klasse Varianten abseits der Hauptroute. Schnee eher auf der harten Seite. Überhaupt war es oberhalb von 2500 Metern nicht übermäßig warm, was in erster Linie einer kühlen Brise geschuldet war; weiter unten aber schon echt heiß; ich war um kurz nach 12 unten. Die Talabfahrt ist ab der Mittelstation offiziell gesperrt, aber in gutem Zustand. Lawinentechnisch günstig ist dabei die Tatsache, dass vermutlich letztes Wochenende schon eine Monsterlawine hier abgegangen ist (siehe Bild) und daher nicht mehr gar so viel nachkommen kann.

    Grundsätzlich scheinen die Tourenbedingungen in der Region sehr günstig zu sein. Vom Gipfel des Cevedale sieht man, dass alles Denkbare mittlerweile auch schon gemacht wurde.

    Sonstiges: Interessant ist, dass im ganzen Gemeindegebiet von Sulden/Trafoi etc ein ganzer Schilderwald existiert, der auf ein Campingverbot hinweist. Sehr erfreulicher Weise hält sich aber niemand daran und es wird wohl auch nicht kontrolliert. Ich hab gestern in Trafoi am PP geschlafen und als ich heute in der Früh nach Sulden kam, war gefühlt der halbe Seilbahn-PP mit Campern o.ä belegt.😄 Ich hab auch schon oft in Sulden im Auto übernachtet und wurde nie behelligt.


    Bilder:


    1: Die ersten Sonnenstrahlen auf dem Suldener Dreigestirn.

    2: Die Königsspitze stiehlt dem Ortler von Sulden aus schon ordentlich die Schau.

    3-5: Aufstieg Cevedale

    6/7 Am Gipfel

    8/9: Abfahrt Suldenferner

    10: Die Monsterlawine. Interessant: Da diese fast einen halben Wald mitgerissen hat, riecht es hier sehr gut nach ätherischen Ölen...

    Landschaftlich gewaltig, skifahrerisch großartig


    lautet das Fazit zur heutigen Tour auf die Tuckettspitze. Aber der Schöpfer hat es sinnreich so einzurichten gewusst, dass vor den Genuss die Mühsal geschaltet ist.

    Heute ging es nämlich wirklich zaaach los: Die Stilfserjoch-Straße ist gesperrt (hatte ich erwartet), aber bis über das Gasthaus "Weißer Knott" geräumt (hatte ich nicht erwartet). Das heißt dann eine Stunde Skitragen. Ein Radl wäre hier jedoch momentan auch noch nicht die beste Wahl, weil etwa 1/3 der Straße noch eine Eisauflage hat. Nun: 500 Meter nach dem Gasthaus motiviert in die Bindung und los!

    Ohje! Der Schnee ist harschig, trägt aber nicht. Das wäre jetzt ein Moment gewesen, wo man durchaus umdrehen hätte können. Aber was dann? Glei zum Wirt? Na, da probier ich es doch lieber noch ein bisserl. Und tatsächlich: Nach 300 Hm (auf ca. 2200m) trägt der Schnee, auch dank a Lawinenschnees. Ich habe mich im unteren Teil weit links entlang des gewaltigen Felskolosses gehalten, was kürzer ist als die übliche Route, aber nur gemacht werden sollte, wenn die Felsen schon vom Schnee entladen sind wie heute (siehe Bilder). Am Gletscher war ich froh, dass der Pulver ziemlich windgepresst war, da dies das Spuren sehr erleichterte. In der Abfahrt dennoch herrlich! Bis 2200 Meter Pulver und dann gut fahrbarer Sulz.

    Schlüsselstelle war heute der ebenso stark abgewehte wie vereiste Gipfelhang - mit Harscheisen aber gut machbar.

    Die Tour kann man skifahrerisch gut mit dem Hocharn vergleichen - mit dem Bonus einer immens eindrucksvollen Landschaft. Eine der schönsten Touren, die ich kenne. Hinzu kam heute noch, dass ich ganz allein in dieser wie von Riesen geformten Landschaft war - einfach ein gigantisches Erlebnis!

    Lawinengefahr: Heute nicht relevant, aber der steile Gipfelhang (geschätzt bis 38 Grad) ist mit Vorsicht zu genießen. Heute war es auch noch "relativ" kühl, auch im ganzen Gebiet erst wenige Locker- und Nassschneelawinen: da wird morgen der "große Tag" sein.

    Gletscher: Der Madatsch-Ferner ist diesbezüglich nicht harmlos. In der Steilstufe (3000-3200 Meter) gibt es eine veritable Spaltenzone bzw einen Gletscherbruch. Aufgrund der hohen Schneelage kommt man aber in der Mitte ohne Probleme durch.


    Bilder:


    1: Zurecht, zurecht: Der König ist der König! Auf der Ortler will ich auch noch, aber sicher nicht "solo".

    2: Guter Überblick für den ersten Teil des Anstiegs bis zum Gletscher: Ich habe mich entlang des mächtigen Felsberges gehalten. Ist aber nur der Vorbau der Vorderen Madatschspitze.

    3/4: Am Beginn des Gletschers.

    5: Blick auf die gut erkennbare Spaltenzone.

    6: Der glasige Gipfelhang.

    7: Ortler, Königsspitze, Cevedale samt Trabanten.

    8-10: Die herrliche Abfahrt.



    Route => Skitour Weißkugel

    Andreas allein im Hochgebirge - Tourenpartner gesucht.


    Zum zweiten Teil der Überschrift komme ich am Ende des Beitrags; nun aber erst mal zur Tour:

    Heute morgen klingelte der Wecker um 3 Uhr und ich fuhr über den Reschen ins Vinschgau, wo ich die nächsten Tage noch einige Touren machen werde. Tagestouren mit Übernachtung im Auto. Natürlich hätte ich auch Lust gehabt, was mehrtägiges mit Hüttenübernachtung zu machen, aber um Gerhard Polt leicht abgewandelt zu zitieren: "Da faxen sie dir ja die Plätze von dahoam aus (im Original von Australien aus) weg.

    Um kurz nach 7 bin ich los - knapp 10 Minuten Gehstrecke und dann rein in die Bindung. Es hat gestern so 3-10 cm Neuschnee gegeben und da heute niemand außer mir auf dieser Route unterwegs war, durfte ich bis zum Matscher Wandl, wo die Kollegen vom Schnalser Gletscherskigebiet oder vom Hochjochhospiz in die Route einmünden, alles spuren. Bis zum Gletscher war das kein Problem, da der wenige Neuschnee auf harter Unterlage angenehm war. Ab dem Gletscher (ca 2900m) deutlich tiefer, da mehr Pulver. Ich habe zum Gletscher vermutlich deutlich zu weit links gespurt, weil ich zu diesem fast 100 Hm abfahren musste, aber meine Linienwahl erschien mir lawinentechnisch am sichersten. Matscher Wandl völlig unproblematisch. Für den Aufstieg habe ich gut 6:30 Stunden gebraucht. Abfahrt war wirklich fein: Am Gletscher Pulver (am Nachmittag schon ganz leicht angesonnt) und danach zwar weich, aber noch gut fahrbar. Für das lange Flachstück zwischen Klamm (2300m) und PP braucht es grundsätzlich schnellen Schnee; heute musste ich da Recht viel schieben.

    Lawinengefahr: Die Route an sich ist bis zum steilen Matscher Wandl (~40 Grad) ziemlich sicher, da man bei passender Linienwahl fast immer unter 30 Grad bleiben kann. Obacht ist aber wegen der steilen Hänge seitlich der Route bei starker Erwärmung angesagt.

    Gletscher: Für mich als Solist bei der sehr guten Schneelage momentan seilfrei absolut vertretbar. Ich hab mir den Matscher Ferner auch im Sommer schon in aperem Zustand angeschaut (siehe Beitrag Oberetteshütte von August oder so) und fand ihn da spaltenarm. Tendenziell eher rechts im Aufstiegsinn halten.

    Prognose: Morgen bei entsprechend frühem Aufbruch vermutlich gute Verhältnisse, danach wird es aber ja noch wärmer...


    Tourenpartner/in gesucht: Grundsätzlich hab ich zwar das Motto, dass ich in Touren, die ich mir allein nicht zutraue oder für zu gefährlich halte, auch keine anderen mit hinein schlonze, aber oft wär es schon fein, noch jemanden dabei zu haben. Claudia ist eine super Tourenpartnerin, mit der ich auch in Zukunft Touren machen werde, hat aber zu oft keine Zeit bzw den Fokus nicht so wie ich voll auf das Bergsteigen/Skitourengehen. Daher dachte ich mir, ich schreibe mal in einen Beitrag, dass ich in dieser Hinsicht auf der Suche bin. Welche Arten von Touren ich gerne mache, kann man ja in der Gipfelkonferenz sehr gut ersehen. Es ist übrigens nicht nötig, jedes Mal 3000 Hm oder so zu absolvieren - das mach ich auch nur, wenn ich in so einen "Gespinnerten" reinkomm...😉

    Solide Grundkondition für 1500-2000 Hm wär aber schon fein.

    Kontaktmöglichkeiten: Über die Konversations-Funktion im Forum. Zudem habe ich auch in meinem Profil (Rubrik "Über mich") jetzt eine E-Mail angegeben und einen Telegram-Kanal mit dem Namen Berg und Wohlsein gestartet. In diesen werde ich voraussichtlich auch Touren reinstellen, die in meinen Augen "nicht in Gipfelkonferenz gehören", weil sie keinen Mehrwert für die Tourenplanung haben; zum Beispiel sommerliche Wanderungen im Chiemgau oder so...😉 Zudem könnt ihr dort auch Kommentare zu meinen Touren abgeben.

    Würde mich freuen, wenn sich jemand meldet! Auch an bestehende Tourengruppen schließe ich mich gern an.


    Bilder:


    1: Eine ganz spezielle Zirbe: Lebt, obwohl 80% der Rinde fehlen .

    2-4: Anstieg zum Matscher Ferner

    5: Spuren am Gletscher

    6: Die letzen Meter zu Fuß

    7: Blick zum Gepatsch-Ferner.

    8-10: Abfahrt




    Route => Skitour Zwieselbacher Rosskogel

    Der nächste Sellrainer Klassiker.


    Karfeitag = Fischessen = Forellenhof. Diesen Dreisatz kann man dann ja glücklicherweise mit der Tour auf den Zwieselbacher garnieren. Für die, die jetzt ein Fragezeichen im Kopf haben: Der Forellenhof ist ein Gasthaus am Ausgangspunkt in Haggen.

    Die Bedingungen waren heute Vormittag super: Gestern Abend gab es 10-15cm Neuschnee auf eine harte Unterlage. Die Nacht war zudem klar und kühl; um 7.15 Uhr -2 Grad am PP. Die Zwing ging dank des Neuschnees sogar ohne Harscheisen. Ab dem Gletscher dann sehr windig, aber noch erträglich. Abfahrt um 10.45 genau zur rechten Zeit: Bis zur Oberen Zwing bester Pulver, darunter schon wegen der Sonneneinstrahlung schwerer werdend. Auch gingen im Bereich der Zwingen bereits im Minutentakt Lockerschneerutsche ab.

    Es war in der Früh sehr wenig los - erstaunlich, dass mir bei der Abfahrt dann sehr viele Leute noch weit unten entgegenkamen - die sind wahrscheinlich erst um 10 oder noch später los. Finde ich vom Zeit- und Sicherheitsmanagement her bei der vorhersehbaren starken Erwärmung spannend. Davon abgesehen, dass die natürlich alle den guten Schnee verpasst haben...


    Bilder:


    1: Angenehm kühl am Morgen.

    2: Zwing mal ganz einfach.

    3: Super Schneelage.

    4: Obere Zwing.

    5: Gletscher und Wind.

    6: Föhnpanorama.

    7/8: Perfekte Bedingungen in der Abfahrt.

    9: Auf der Terrasse des Forellenhofs




    Route => Skitour Zischgeles

    Keine Experimente - Zischgeles.

    Die ganz Alten erinnern sich vielleicht noch an diesen Wahlkampfspruch der CDU aus dem Jahr 1957...

    Bei der unsicheren Wettervorhersage hab ich mir bei der Tourenplanung keine besondere Mühe gegeben und bin einfach nach Praxmar gefahren - ursprünglich aber mit dem Ziel Lampsenspitze. Da aber schon vom PP zu sehen war, dass es deutlich weniger geschneit hatte als angekündigt, hab ich auf den Zischgeles umdisponiert, weil ich davon ausging, dass der 3er im LLB bei dem wenigen Neuschnee (3-5 cm oberhalb von 2000m) Makulatur ist.

    Heute war nur ganz wenig los und ich bin gemütlich hoch; das kenn ich auch anders, wenn einen der "Pulverneid" bei besten Bedingungen und viel Betrieb dazu verleitet, wie ein Blöder hochzupumpen...😉

    Als ich das Skidepot erreichte, nebelten die umliegenden Gipfel schon ein und ich verzichtete zugunsten guter Sicht auf den Gipfel und fuhr gleich ab. War auch gut so, denn genau nach dem Ende des Steilhangs zog auch hier eine Wolke rein. Der obere Teil war sehr schön zu fahren, aber in der Mitte (zwischen Steilhang und Almen) sehr ruppig wegen gefrorener alter Spuren.


    Bilder:


    1-6: Nach schönem Beginn trübt es zunehmend ein.

    7: Diese Wolke wird gleich den Steilhang einnebeln.

    8/9: Aber erst fahr ich noch runter!

    10: Zack - trübe Suppe...


    Schwaz, 7 Uhr morgens: 10 Grad + und sehr windig. Also keine Tour in den Bergen ums Inntal. Direkter Hauptkamm fällt wegen Föhnmauer auch raus, aber im Sellrain sollte es doch passen. Die Tour auf die Schöntalspitze müsste ja im Windschatten liegen.

    Lüsens, 9 Uhr: -1 Grad, windstill, gutes Wetter. Da hat es der innere Tourencomputer ja mal wieder richtig erraten.

    Ich wollte die Tour so gehen, wie es in der Tourentipp-Beschreibung steht. (Hab sie heute zum ersten Mal gemacht.) Allerdings bin ich dann doch über die steile Schneise hoch, weil der Beginn der neuen Route ziemlich ausgeapert aussah. Keine gute Entscheidung! Über den steilen, sehr harten Hang ging es nur mühsam in vielen Spitzkehren hoch. Oben sah ich dann die Hauptspur aus dem Wald kommen. Naja, immerhin eine Trainingseinheit für Spitzkehren bei hantigem Schnee...

    Ab der Schwelle ins Schöntal bombige Verhältnisse mit 20-30 cm Pulver. Schon ziemlich gut befahren, aber mit ein bisserl Linien-Investment gingen sich noch viele schöne Schwünge aus. Lediglich der Gipfelhang ist sehr abgeweht - ich würde da die Ski nicht zu weit mit hoch nehmen, weil diesen sonst Ungemach droht.

    Lawinengefahr: Heute null.




    Bilder:


    1/2: Die unangenehme Schneise zu Beginn und der steinige Gipfelhang können

    3-9: den herrlichen Tag nur marginal trüben.





    Der Berg der unbefleckten Jugend.


    Den seltsamen Titel löse ich am Ende des Beitrags auf...

    Die super Schneeverhältnisse und das prachtvolle Wetter galt es heute auszunutzen und so klingelte der Wecker um kurz nach 4 und los ging's nach Osttirol ins Virgental.

    Die ersten 20 Minuten müssen die Ski getragen werden, doch hat die Schneearmut im unteren Dorfertal auch sein Gutes: Man musste (heute! - es soll ja demnächst wieder gar nicht so wenig schneien) keine Angst vor Nassschneelawinen bei der Talabfahrt am Nachmittag haben. Einige ältere und neuere Lawinenkegel waren unschwierig zu übersteigen. Ab der Johannishütte gute, ab 2500 Metern sehr gute Schneelage mit etwa 30cm Neuschnee. Aufstieg auf der klassischen Route über Johannishütte, Deferegger Haus, Mullwitzer Aderl (kurzer Abstieg, besser zu Fuß als mit Skiern (viele Felsen) und Inneres Mullwitzkees zum Gipfel. Was für ein sagenhaftes Panorama an diesem Traumtag heute!

    Bei der Abfahrt habe ich mich doch ein bisserl gewundert, warum sicher 2/3 der heute zahlreich vorhandenen Kollegen dafür den skifahrerisch nicht oberbombigen Anstiegsweg wählen, wo es doch mit der direkten Abfahrt ins obere Dorfertal so eine schöne Alternative gibt. Wenn man am Anstieg abfährt, schenkt man sicher 2/3 des idealen Skigeländes auf dem Gletscher her. Route: Gletscher bis zum Ende fahren, dann eher rechts halten und über verschiedene Mulden ins Tal hinunter. Von dort zur Johannishütte muss teilweise geschoben werden.

    Lawinengefahr: Heute am Venediger gering, aber der Übergang für die Leute, die von der Essener/Rostocker Hütte zur Johannis wollten, hatte ein paar Kalamitäten auf Lager (siehe letztes Bild).

    Sonstiges: Hochtourenausrüstung im Grunde bei der momentanen Schneelage überflüssig. Ich hatte für alle Fälle einen Gurt dabei. Angeseilt ist anscheinend niemand gegangen (auch nicht auf der Kürsinger-Route oder der vom Matreier Tauernhaus über das Schlatenkees - diese Route sind zwei Salzburger hoch, die alles spuren durften.)

    Fehlt noch was? Ah ja - die Auflösung der Überschrift!

    Vor gut zehn Jahren war ich auf der Kürsinger Hütte und als eben das Abendessen serviert werden sollte, setzte sich ein älterer Herr aus Schwaben - unverkennbar am Dialekt - zu mir an den Tisch. Seine Begrüßungsworte klagen verheißungsvoll: "Guten Tag. Ich bin ja geistig behindert!" Nachdem er mir zunächst erzählte, dass er aus seiner betreuten Einrichtung am Bodensee "ausgebüxt" und von dort mit dem Rad nach Neukirchen am Großvenediger gefahren sei, wobei er im Vorraum von Sparkassen geschlafen habe, musste er mir natürlich auch noch seine ganze Lebensgeschichte erzählen - ich konnte ja nicht weg, weil das Essen gerade serviert wurde... Die Geschichte war tragisch genug: Katholisches Waisenheim in den 50er oder 60er Jahren mit allem, was dazugehört. Zwischendrin immer wieder sehr abgefahrene religiöse Fantastereien. Die Conclusio hat mich dann aber doch so aus den Socken gehauen, dass ich sie bis heute nicht vergessen habe: " Und ich danke Gott, dass ich mich in meiner Jugend und bis auf den heutigen Tag unbefleckt (also jungfräulich) erhalten habe! Deschwege isch da Venediger für misch der Berg der unbefleckte Jugend!" Und jedes Mal, wenn ich den Venediger seitdem sehe, denke ich an diese seltsame Begegnung.


    Bilder:


    1: Johannishütte

    2: Deferegger Haus

    3/4: Aufstieg über das Mullwitzkees

    5/6: Am Gipfel

    7/8: Edelpulver am Gletscher

    9: So geht die Abfahrt nach dem Gletscher weiter.

    10: Von Lawinen umzingelt ist die schmale Rinne, durch die heute einige durch mussten, die von der Essener zur Johannis wollten.




    Ein idealer Skitourentag!

    Es griff heute einfach ein Rädchen ins andere, sodass am Ende eine grandiose Rundtour stand, die ich so gar nicht geplant hatte.

    Am Morgen ging es bei dichtem Schneetreiben erst einmal 15 Minuten zu Fuß los in Richtung Torhelm, bis die Ski angelegt werden konnten. Bis zur Weißbachalm geht es nur auf der Forststraße, da im Gelände zu wenig Schnee. Weiter oben dann viel viel besser. Ich durfte bis zum Gipfel spuren und bin dann bei ziemlich schlechter Sicht bis zum Weißbach-Mittelleger abgefahren. Hier Mittagspause und wieder anfellen. Mittlerweile waren auch zwei Kollegen (Ein Paar vom Tegernsee wie sich später herausstellte.) meiner Spur gefolgt und hatten dann - für mich natürlich sehr günstig - den Weg zur Seespitze schon gespurt. Am Gipfel holte ich sie ein und gemeinsam ging es in bestem Pulver durch die steile Ostmulde Richtung Schwarzach Alm hinab. Eine super Abfahrt! Etwa 300 Hm über den Almen hielten wir an und die beiden stiegen nochmals zur Seespitze auf, während ich mich auf den Weg ins Schafkar machte, um noch auf den Äußeren Falk zu gehen. Das hört sich jetzt ziemlich lapidar an, doch den Aufstieg hat es in sich: Nochmal fast 1000 Hm in sehr steilem Gelände (im Mittel 35 Grad würd ich sagen, teilweise auch darüber). Hier gilt es nun, einer 4er-Gruppe aus Rosenheim zu danken, die bereits hoch gespurt hatten. Ohne die Spur hätt ich diesen Anstieg sicher nicht mehr im Tank gehabt. Das hab ich mit den ineinander greifenden Rädchen am Beginn des Beitrags gemeint: Immer wenn ich eine Spur brauchte, war sie auch da. Hinzu kam das Wetter: Meist war es stark bewölkt mit wiederholtem Schneefall und mäßiger Sicht, doch just für die beiden großen Abfahrten kam die Sonne raus. Die Abfahrt von Falk ist übrigens einfach phänomenal - in einer Liga mit dem Gabler!

    Die Abfahrt ist bis zur Schwarzach Alm möglich, ab dort muss zurück getragen werden (gut 30 Minuten). Wer "nur" ins Schafkar oder eines der anderen großen Kare hinter den Almen will, kann mit dem Rad auffahren, da die Forststraße komplett schneefrei ist.

    Schneelage: Ab 1500m gut; im Durchschnitt 20-30cm Neuschnee (Edelpulver); im Schafkar geht es eher Richtung 50cm.

    Lawinengefahr: Gering, da total fluffiger Pulver; man lasse sich nicht von der Gleitschneelawine auf einen der Bilder irritieren.

    Fazit: Absolut geniale Tour, aber konditionell schon gehoben (rund 3000 Hm).


    Bilder:


    Hier sind die Schönwetterbilder naturgemäß deutlich überrepräsentiert!


    1: Weißenbach Mittelleger: Viel Schnee und schlechte Sicht.

    2-4: Aufstieg zur Seespitze

    5/6: Abfahrt von dieser.

    7-10: Pulverfreuden im Schafkar. Wow!!🥳



    Hitze und Pulver.

    Der LLB für Tirol hatte für heute einen 3er unterhalb von 2400 Metern mit der Prognose von Nassschneelawinen schon am Vormittag wegen fehlender nächtlicher Abstrahlung ausgegeben; darüber im Hochgebirge LWS 2. Daher habe ich mich für eine Tour entschieden, bei der der kritische Bereich im Skigebiet überwunden werden kann. Letztlich war es aber so, dass im Tiroler Oberland schon Teile der Nacht klar waren und es zudem offensichtlich am Ende der Niederschläge bereits kälter wurde, da sich schon in 1800 Metern erste Spuren von Neuschnee fanden. Unterhalb von 2200 Metern morgens bockharter Schnee. Für das Inntal und die Regionen östlich davon stimmte die Prognose aber wohl, da es hier bei der Anfahrt (bin um 4 Uhr aufgestanden) noch sehr bewölkt war.

    Zur Tour: Start um 8 Uhr und über die Piste der Talabfahrt des Riffelsee-Skigebiets zum gleichnamigen See hoch. Dauert etwa eine Stunde und spart 22 Euro, die man sonst für eine Bergfahrt berappen müsste. Sinnvollerweise wird man hier beim PP des Gletschers starten, wo die Piste ja vorbei führt, und nicht in Mandarfen bei der Riffelsee-Gondel (da würde sich die Strecke um einen guten und unattraktiven Km verlängern.

    Nach dem Riffelsee (Links oder rechts rum ist wurscht.) beginnt dann die eigentliche Tour. Ich hatte ehrlich gesagt ein bisserl darauf spekuliert, dass einige Kollegen die Annehmlichkeiten der Gondel-Auffahrt nutzen und dafür dann die Spurarbeiten übernehmen. Es waren auch ein paar Leute am Riffelsee vor mir, aber die waren sehr "bummelig" unterwegs, sodass ich sie schon schnell einholte und letztlich 800 Hm selbst spuren durfte. Und das war heute schon eine zache Geschichte. Zwischen 2500 und 3000m etwa 10 cm Neuschnee und darüber 20-30cm. Der kalte Pulverschnee hat angepappt vom feinsten. Und zwar nicht am Fell, sondern auf der warmen Oberseite der Ski und an den Skischuhen. Mit Abwechseln beim Spuren war auch (fast) nichts, da die Kollegen nicht aufschließen konnten/wollten. Und heiß war's! Fast ein Wunder, dass der Schnee dennoch für die Abfahrt super war! (Oberhalb 3000 bester Pulver, darunter fast Firn.) Am Gipfel (Rostizkogel) wirklich sensationelles Panorama.

    Ich bin bis etwa 2900 Meter abgefahren, wo ich auf eine schöne Spur zum K2 stieß. Obwohl ich schon ein bisserl müde war, bin ich da dann natürlich auch noch hoch - wenn ich schon mal da bin... Ein nettes, lohnendes Plus; wenn man aber nur einen der Gipfel machen möchte, dann würde ich doch den Rostizkogel empfehlen.

    Kleiner Tipp für die Abfahrt: Ziemlich genau an dem Punkt, wo die Routen auf die beiden Gipfel zusammenkommen, gibt es die Möglichkeit, sich deutlich rechts (in Abfahrtsrichtung) der gemeinsamen Aufstiegsspur zu halten und über ein System von kleinen Hängen und steilen Rinnen in den Talboden zu fahren. Das sollte man sich aber schon im Aufstieg gut anschauen (hab ich natürlich gemacht), weil man sich da schnell bös vertun kann. Diese Varianten gehen aber nur bei sicheren Verhältnissen.

    Anmerkung: Die Tour auf den Rostizkogel ist von ihren Charakteristika her sehr gut mit dem Stubacher Sonnblick zu vergleichen: Erst durch's Skigebiet, dann flacher Hatscher um einen See, gefolgt von gut kupiertem Gelände mit Felseinsprengseln, flacher Gletscher, steiler Gipfelaufbau.

    Die Gletscher auf der Route sind übrigens harmlos.


    Bilder:

    Ich glaub, ich hab eh schon wieder so viel geschrieben, dass ich jetzt auf eine exakte Bilderbeschreibung verzichten kann. Echte Schlüsselstellen gibt es auf der Tour eh nicht.




    Route => Skitour Gabler

    Abrakadabra - zwei Mal weißer Gabler!

    Das war heute mein Motto, weil ich bei den genialen Verhältnissen gleich zwei Mal hoch bin.

    Heute galt es, das Schönwetterfenster auszunutzen, das für den Vormittag angesagt war, sich dann aber doch noch bis weit in den Nachmittag hinein hielt. Gestern hatte es geschneit: oben so 20cm, nach unten hin immer weniger; die Grenze lag dabei etwa 100Hm unter der Materialseilbahn. Dank einer recht kalten Nacht und einer kühlen Brise heute hielt sich der feine Pulver ganztags.

    Los bin ich mit leichter Verspätung (Verschlafen) um halb 8. Forststraße hat durchgängig noch einiges an Schnee. Vor mir waren schon gut 20 Leute gestartet, doch hatte ich das Glück, dass die fast alle den Grat zum Gipfel hoch wollten und ich so vom Skidepot aus tatsächlich die fünfte Spur in den tiefen Pulver legen durfte. Abfahrt (wie eigentlich immer bei mir) nicht über die Anstiegsroute, sondern über den steilen Riesenhang links (in Abfahrtsrichtung). Die Abfahrt ist einfach jedes Mal wieder der Wahnsinn! Geht sicher bis 40 Grad, Edelpulver bis zum Ars... (unter dem Neuschnee liegt ja auch noch "alter" Pulver) und danach feines Hinauswedeln über das Wildgerloskees und die große Mulde darunter. An deren Ende (auf ca 2100m) hab ich wieder angefellt, bin nochmal hoch und die zweite Abfahrt war exakt genauso geil wie die erste.

    Lawinengefahr: Das ist hier ein spannendes Thema, da der steile Riesenhang eigentlich ziemlich gefährlich sein müsste und bei den gängigen Methoden der Risikoeinschätzung wohl bei LW2 wie heute im roten Bereich landet. Zwei Faktoren wirken hier aber günstig: Der Hang ist ziemlich windgeschützt und wird häufig befahren. Das ist natürlich kein Freifahrtschein, könnte aber erklären, warum da eigentlich nie was passiert.


    Bilder:


    1: Blick vom Skidepot zum Gipfel. Die Spur links vom Grat im steilen Schnee ist schon stark. Hätte ich mich nicht getraut.

    2-10: Da muss ich jetzt nicht viel dazu schreiben, denk ich...



    Ein wunderbarer Dolomiten-Klassiker.

    Heute bin ich um 8 am PP gestartet und über die Tschantschenon Hütte zum Kreuzjoch aufgestiegen. Der große, steile Hang vor dem Joch ist komplett von größeren und kleineren Nassschneerutschen/Lawinen überspült. Diese sind aber schon mindestens 2 Tage alt und es führt eine gute Spur unproblematisch hinauf. Am Kreuzjoch traf ich glücklicherweise einen Einheimischen, der mir empfahl, nicht den Hang nachs rechts leicht fallend zum Beginn des Anstiegs in die Roascharte zu queren, sondern über den schönen Südhang ins Tal hinab zu fahren und dort die Anstiegsspur von Campil aus zu erreichen. Das bedeutet etwa 400 Hm mehr, ist aber sehr lohnend!

    Anschließend ging es über den pulvrigen Nordhang (aber schon gut zerfahren) auf einer genial angelegten Spur in die Scharte. Da hätt mich eine zusätzliche Abfahrt über den schönen Hang natürlich gejuckt, aber weil ich nicht wusste, wie die Verhältnisse auf der weiteren Tour sind und es schon sehr warm war, bin ich doch gleich über den firnigen Südhang in den Talboden.

    Hier wieder angefellt und über die steile Rinne hoch zur Mittagsscharte. Trotz der sonnigen Exposition und der Steilheit des Geländes keine Lawinengefahr, da die Wände am Rand der Rinne schon entladen sind und in der Rinne selbst nicht viel Schnee liegt.

    Die Abfahrt über den riesigen Nordwest-Hang war fein - oben Pulver (wenn auch sehr zerfahren) und unten um 14 Uhr schön weich (aber noch kein Firn. Ein letzter Aufstieg brachte mich zur Gschmagenhart-Alm, von wo es via Rodelbahn zum PP geht.

    Schneeverhältnisse allgemein: Auch nordseitig sollte der Ausgangspunkt in den Dolomiten nicht unter 1500 liegen, ab 2000 Meter super Schneelage und in schattigen Rinnen/Karen auch noch Pulver.

    Lawinengefahr heute sehr gering (LW1), aber grundsätzlich sind auf der Route natürlich schon einige steile Hänge (35 Grad +) dabei.

    Die Bedingungen im Aufstieg waren heute sehr günstig; keine Harscheisen nötig. Insgesamt kommen etwa 2000 Hm zusammen.

    Fazit: Eine landschaftlich gewaltig schöne Tour mit tollen Abfahrten bei Traumwetter - Dolomiten-Klassiker halt!



    Bilder:


    1/2: Durch herrlichen Zirbenwald geht es nach der ersten Abfahrt

    3/4: die Roascharte hinauf und

    5: jenseits wieder hinab.

    6/7: Aufstieg zur Mittagsscharte und

    8/9: Abfahrt von dort.

    10: Geislerspitzen von der Gschmagenhart-Alm aus.



    Bekannter ist das Pfoner Kreuzjöchl sicher als klassische Firntour von Navis aus, aber auch von Ellbögen gibt es hier eine schöne Route.

    Da vormittags noch ein bisserl gearbeitet werden musste, ging es heute erst um 1 bei sehr frühlingshaften Temperaturen los. Was mir bei der Planung nicht aufgefallen war - in der von mir konsultieren Führerliteratur war nur Nordwest als Exposition angegeben - , ist, dass der Beginn des Anstiegs auf der Forststraße an einem Südhang entlang führt - dementsprechend war erst mal 20 Minuten Skitragen angesagt und auch später gibt es ein paar apere Stellen (batzig), wo man besser abschnallt. Erst ab der Arztaler Hütte (auch als Eisenbahnerhütte bekannt) auf 1800 Metern dreht die Exposition auf Nordwest und es liegt viel Schnee. Die Abschnaller kann man vermeiden, wenn man bei der ersten Möglichkeit auf die rechte (in Aufstiegsrichtung) Bachseite wechselt. Bei einem kleinen Wasserhütterl gibt es da eine Brücke. Das habe ich im Aufstieg gemacht, aber für die Abfahrt macht das skifahrerisch wenig Sinn - vor allem bei dem Sumpfschnee hier heute Nachmittag.

    Was mir die Tour heute sehr erleichtert hat, war, dass ab der Eisenbahnerhütte eine schöne Aufstiegsspur vorhanden war. Ab hier eine wirklich nette Tour. In der Abfahrt gemischte Verhältnisse: Die Nordmulde unter dem Gipfel hatte guten Pulver, von 2200 Metern bis zur Hütte gut fahrbarer "Nasspulver" und auf der Forststraße langsamer Pappschnee. Der Altschnee war kompakt und es gab kein Durchbrechen.

    Es hat über Nacht und vormittags ungefähr 10cm Neuschnee gegeben, aber der ist im Laufe des Tages weiter unten auch schnell wieder weg geschmolzen.

    Die Lawinengefahr ist auf dieser Route generell gering, weil es nie steil wird.

    Prognose: Die Tragestecke wird auf der Forststraße schnell zunehmen, ohne dass ein Radl große Vorteile bringt.

    Fazit: Nette Tour, aber nichts, was ich in den nächsten Tagen wirklich empfehlen würde. Die Wettervorhersage Richtung Wochenende ist ja eher gemischt. Ich würde entweder gleich voll auf firnige Südhänge setzen oder stramm nordseitige Touren auf 3000er.


    Bilder:


    1/2: Steter Wechsel von Sonne und Wolken prägte heute das Wetter.

    3: Bei den permanenten Licht/Schattenwechseln ist Fellwachs des Tourengehers bester Freund!

    4: Eingeschränktes Gipfelpanorama Richtung Zillertaler Alpen.

    5/6: Schöner Pulver auf fester Unterlage in der Nordmulde.

    7: Weiter unten wird der Schnee dann nässer.

    8: Ausblick von der Eisenbahnerhütte.