Beiträge von Andreas84

    Am Montag bin ich nach der Arbeit am frühen Nachmittag zur Tölzer Hütte aufgebrochen, um dort im Winterraum zu übernachten. Aufstieg über den Reitsteig im Stuhlbachtal, noch schnell das Grasköpfl mitgenommen und dann zum Schafreuther-Gipfel, den ich just zum Sonnenuntergang um 16.45 Uhr erreichte.

    Nach einer stimmungsvollen Nacht mit tollem Sternenhimmel im vorzüglichen Winterraum der Tölzer Hütte bin am Dienstag früh zu einer großen Rundtour aufgebrochen. Route : Baumgarten Alm - Fleischbank - HTJ - Grasberg - Grasbergalm - Eiskönigalm - Forststraße Richtung Lerchkogel - Torjöcher - Stierjoch - Delpssee - Tölzer Hütte - PP. Hier hatte ich die enormen Distanzen etwas unterschätzt: Das sind sicher 30 Kilometer bei ca 1800 Hm. Mit den Talabstieg darf man mindestens 11-13 Stunden rechnen. Stirnlampe hatte ich natürlich dabei, was auch nötig war.

    Ansonsten recht einfache Tour, die nur ganz vereinzelt T3 übersteigt.

    Landschaftlich großartig und unter der Woche auch völlig einsam.

    Hinweis: Die Quelle bei der Tölzer Hütte schüttet momentan nur sehr spärlich. Unter 0,5 Liter in der Minute. Also vielleicht die Trinkwasser-Vorräte beizeiten auffüllen, was je nach gewählter Route ja an einigen Bächen möglich ist. Ich hab auch den großen Teekessel voll gemacht, damit die nächsten Besucher Wasser vorfinden. Abgekocht ist es ebenfalls, obwohl das eigentlich nicht nötig ist.


    Bilder:

    1: Wasserfall im Stuhlbachtal.

    2: Am Grasköpfl.

    3-5 Sonnenuntergang am Schafreuther.

    6/7: Der kleine, gemütliche Winterraum (4 Plätze).

    8: Grasberg.

    9: Da wächst auf der alten Buche doch tatsächlich eine Fichte.

    10: Gemsen im letzten Abendlicht.




    Genusswandern wie es im Buche steht!

    Zum Abschluss unserer Dolomitenwoche haben wir zwei Touren in bzw am Rand der Cimonega-Gruppe gemacht. Beide sind einfach wunderschön sowie unschwierig.

    Freitag: Sella Caltena Rundtour

    Start in Mezzano/Coppera (toller PP mit herrlichen Weiden) - Falasorni - Rifugio Caltena - Calchera - PP. Grundsätzlich gibt es dutzende Variationsmöglichkeiten der Tour. Die Tour ist

    landschaftlich sehr schön und die vielen liebevoll hergerichteten Ferienhäuser im Almgelände sind eine Augenweide. Allerdings soll auch nicht verschwiegen werden, dass die Hälfte der Tour auf Teerstraßen verläuft. Anforderungen: Auf unserer Route 700Hm, 20Km, T2.

    Samstag: Val Nagaoni Talschlussrunde

    Rifugio Fonteghi - el Belo - Rifugio Boz - Monte Alvis - Pass de Mura - Col San Piero - Scaorin - Fonteghi. Sensationell schön und dabei einfach: 1000Hm, 18Km, T3.

    Ganz grundsätzlich gehört die im deutschen Sprachraum fast gänzlich unbekannte Cimonega zu meinen absoluten Favoriten in den Dolomiten. Die Felsszenerien sind zwar nicht so spektakulär wie in der benachbarten Pala, aber die Landschaft mit ihren riesigen, malerischen Hochebenen sucht ihresgleichen. Ich habe im Oktober 2022 ein paar Berichte zu ausgedehnten Touren in der Cimonega geschrieben, falls jemand mehr wissen möchte.

    Fazit: Ach, war das wieder eine feine Woche in den Dolomiten! Großartige Touren und herrliche Übernachtungsplätze. Ich liebe ja dieses Vagabundieren mit dem Auto. Einen schönen Platz finden, Bach in der Nähe, Kochen, in dieser Jahreszeit auch mal einen Glühwein und ein kleines Lagerfeuer - dann bin ich glücklich!

    Nebenbei: Eine Woche Dolomiten für zwei Personen unter 100 Euro.🥳 Was manche vielleicht für spartanisch halten, ist für mich der pure Genuss: Allein die großartigen Sternenhimmel abseits der Touristenzentren...


    Bilder:

    1-4: Sella Caltena

    5-9: Val Nagaoni

    10: Ein Glühwein am Lagerfeuer ☺️



    Traumtouren am laufenden Band.

    Wir waren Mittwoch/Donnerstag in den Bergen rund um den Pian Meluzzo in den Friulanischen Dolomiten unterwegs. Im Gegensatz zum Sommer, wo es hier vor Mosquitos wimmelt, ist das im Herbst ein ganz zauberhafter, völlig abgelegener Übernachtungsplatz - grandioser Sternenhimmel inklusive.

    Zwei Touren haben wir gemacht.

    Mittwoch: Monte Ferrara

    Route: PP - Casera Roncada - Forcella della Lama - Monte Ferrara. Runter auf gleichem Weg, aber ohne den Schlenker zur Casera. 1200 Hm, 12 km, 6-7 Stunden.

    Es gibt übrigens die Variante über das Val Pezzeda abzusteigen, aber dann muss man zum Schluss 6 Km auf der Talstraße zum PP zurückgehen. Vermutlich eher im Sommer zu empfehlen, wenn die Chancen, eine Mitfahrgelegenheit zu finden, höher sind.

    Donnerstag: Campanile di Val Montanaia.

    Standardroute zum Wahrzeichen der Dolomiti Friulane. Auf jeden Fall sollte man ob der Tief- und Ausblicke noch die 250 Hm zur Forcella Montanaia anhängen! 1200 Hm, 8 km, 5-6 Stunden.

    Anforderungen: Trotz steiler Passagen (vor allem im Aufstieg zum Campanile) geht es nicht über T3 hinaus.

    Hinweis: Weitere, sehr ausgedehnte Tourenmöglichkeiten vom Pian Meluzzo habe ich in Beiträgen im Juli beschrieben. Die Tour auf den Monte Ferrara gefällt mir als Einzeltour am besten.

    Die Friulanischen Dolomiten sind in meinen Augen ein absolutes Muss für jeden Bergfreund!


    Bilder:

    1-6: Monte Ferrara

    1: Blick von der Casera Roncada (Biwak-Hütte).

    2: Im Mittelteil des Aufstiegs geht es durch schöne Wälder.

    3: Großartige Aussicht am Gipfelkamm.

    4: Der (sicher mindestens 20 Jahre alte), sehr kräftige Bursche ist natürlich nicht zur Seite gegangen...

    5/6: Gipfelschau auf die Monfalconi-Gruppe.

    7: Unser Übernachtungsplatz; der Kaffee ist gerade aufgesetzt.

    8-10: Tour zum Campanile.




    Eine wahre Traumtour!

    Haben wir heute in der Pramper-Gruppe für uns entdeckt. Auf dem Normalweg von Forno aus wird die Tour auf den Belvedere sicher oft gemacht, aber diese Runde wird dem Zustand der Wege zufolge nur sehr selten ausgeführt. Dabei führt sie durch sehr urtümliches, spektakuläres Dolomitengelände, ohne je schwierig zu werden. Ein großer Dank an diejenigen, die diesen Weg mit vermutlich viel Herzblut begehbar halten, indem sie die Latschen zurückschneiden! Und der "Belvedere di Mezzodi" hat seinen Namen wirklich verdient: Was für ein Panorama, unter anderem mit Civetta, Pelmo und Antelao!

    Route: PP - Casera Col Marsanch - Weg 532 zum Belvedere - Rifugio Angelini - Weg 534 nach Forno und auf unbezeichnetem Steig am Bachufer in 45 Minuten zum PP zurück.

    Anforderungen: Obwohl steile Abschnitte dabei sind, geht es nicht über T3 hinaus. 1400 Hm, 20 Km; 8-10 Stunden.

    Fazit: Kann ich nur jedem Dolomiten-Freund ans Herz legen!


    Bilder:


    1/2: Casera Col Marsanch (eine aufgelassene Alm) mit Blick in die Bosconero-Gruppe.

    3/4: Der sehr wenige frequentierte, herrliche Weg 532, mit eingebauter Duschmöglichkeit.

    5: Beeindruckend die gerundeten Schichtbändern am Sfornoi (Bosconero-Gruppe).

    6: In den Latschenfeldern

    7/8: Ein Teil der gewaltigen Panoramas am Belvedere.

    9/10: Licht- und Lärchenspiele bei der Angelini-Hütte.





    Eine glückliche Fügung

    war es im Nachhinein betrachtet, dass ich heute am frühen Morgen im Auto so angeregt eine Anekdote erzählt habe, dass ich glatt an der Ausfahrt Brixen vorbeigeschossen bin und wir dann erst in Klausen die Autobahn verlassen haben. Unser eigentliches Ziel in den nächsten Tagen sind nämlich mal wieder die Dolomiten südlich des Zoldotals. Dort sind wir nun halt einen Tag später und haben dafür heute spontan die Langkofel-Umrundung inklusive Besteigung des Plattkofels eingeschaltet. Diese Tour kannte ich noch nicht und es war wirklich ein Glücksfall, diese sonst meist äußerst frequentierte Route heute fast ganz für uns allein zu haben.

    Meine Freundin Daniela und ich übernachten wieder im Auto, was natürlich dann auch die nötige Flexibilität mit sich bringt, um spontan das Tourenprogramm zu ändern.

    Die Bedingungen sind ideal: alles trocken und schneefrei - in den Dolomiten liegt eh nur noch auf der Nordseite der Marmolada Schnee. Wir haben die klassische Standardroute rund um den Langkofel genutzt; vom Sellajoch zuerst Richtung Westen, was ich auch empfehlen würde, weil der unschöne Teil durchs Skigebiet (ca 1 Stunde) dann am Anfang kommt.

    Anforderungen: Plattkofel T3, die Rundtour eigentlich nur T2. 1500 Hm, 20 Km - 8-10 Stunden. Ohne Plattkofel drei Stunden kürzer.

    Fazit: Wirklich tolle Tour!


    Bilder:


    1/2: Am Vormittag war es noch leicht bewölkt, auch am Gipfel, aber

    3-10 am Nachmittag passte sich das Wetter der herrlichen Tour an.


    Ein Glück, dass dieser Gebirgszug noch in Bayern liegt...

    Für an echtn Tiroler ist der Name nämlich eine Herausforderung: "Heid wor ma lei am Kchropfnkcharkchamm - a bärige Gschicht!" Ungefähr so😉

    Die Verhältnisse könnten besser nicht sein: Alles trocken und natürlich schneefrei. Die Tour selbst ist eh der Hammer; gehört auch zu meinen Top 10 in den Hausbergen. Der Beginn ist allerdings nicht ausgeschildert. Man geht vom PP etwa einen Kilometer an der Straße zurück, biegt links in eine Forststraße ein, der man bis zur Paindlalm folgt. Ab hier (sehr alte) Beschilderung. Über die Almen von Grafenherberge nun zum Kamm hoch und über die Gipfel in der oben angegebenen Reihenfolge. Zurück bin ich auf dem gleichen Weg, weil der Tag einfach so schön sonnig war und ich einfach keine Lust auf den schattigen und stark verfallenen Steig durch die Schluchten und Gräben hatte, der sich sonst für eine Rundtour anbietet.

    Anforderungen: 1700-1800 Hm und sicher 20km Strecke. 7-9 Stunden. Bis Baierkarspitze T3, danach T4.


    Bilder:

    1: Ein schöner Waldsteig leitet zur

    2: Grafenherberge.

    3: Aussicht am Galgenstangenkopf.

    4: Der komplette Kamm bis zur KKS.

    5: Walchensee und Nebel im Voralpenland.

    6: Zugspitze

    7: Karwendel.

    8: An der Grafenherberge deponiere ich im Aufstieg immer ein Bier. 🍺

    9/10: Am Sylvensteinsee.



    Endlich wieder Winterraum!

    Dieser Herbst hatte ja kaum mal ein paar schöne Tage am Stück, damit es sich gelohnt hätte, eine größere Tour mit Winterraum-Übernachtung zu machen. In den letzten drei Tagen war nun die Gelegenheit endlich da und so bin ich nach Sölden ins malerische Windachtal gefahren. Vom Zeitpunkt her genau richtig, denn goldener leuchten die Lärchen heuer nicht mehr.

    Am Sonntag bin ich über Kleblealm und Laubkarsee zur Hochstubaihütte und noch auf den benachbarten Nebelkogel. Gestern ging es mit Zwischenabstieg ins Windachtal zur Siegerlandhütte und den Nachmittag habe ich mit einem "Bummel" zum Triebenkarsee verbracht, wobei ich aber auch noch zum Beginn des gleichnamigen Gletschers aufgestiegen bin, um mir ein Bild den Skitourenmöglichkeiten dort zu machen. Die Skibesteigung der Sonklarspitze über diese Route schaut machbar aus - sicher eine tolle Tour! Heute bin ich vor dem Talabstieg noch auf den Scheiblehnkogel hoch.

    Bedingungen/Schneelage: Ab 2800 Meter sind Schneefelder anzutreffen, ab 3000 geschlossene Schneedecke mit etwa 30-50cm Schnee im Durchschnitt. Morgens ist der Schnee hart gefroren (Steigeisen, nicht Grödel fast obligatorisch), aber sobald die Sonne reinkommt dauert es vielleicht eine halbe Stunde, bis daraus Faulschnee wird - leider kein Trittfirn. Im Aufstieg zur Hochstubai (gegen 13 Uhr kam ich in den Schnee) war es sehr mühsam, da ich ständig eingebrochen bin. Mal schauen, ob aus dem jetzigen Faulschnee im Winter ein Altschneeproblem in hohen Lagen wird. Der Anstieg zum Scheiblehnkogel (oben südwestexponiert) hat nur wenig Schnee. Dennoch waren im obersten, steilen Teil Steigeisen heute hilfreich.

    Aufgrund der Schneeverhältnisse habe ich darauf verzichtet, weitere Gipfel in Angriff zu nehmen oder Gletscher zu betreten. Am Wütekarferner zum Beispiel sind zurzeit fast keine Spalten zu sehen; da ich diesen aber gut kenne, weiß ich, dass da welche sind. Das muss ich dann nicht riskieren, nur um den Windacher Daunkogel mal wieder zu besteigen...

    Winterräume: Beide großartig! Perfekt ausgestattet und viel Brennholz vorhanden. In dem der Hochstubai bin ich ja fast schon Stammgast (5 mal in den letzten vier Jahren), der Siegerländer war für mich neu.

    Anforderungen: Diese gehen eigentlich auf meiner Route nicht über T3 hinaus, wobei der Schnee es aber sicher eine Kategorie anspruchsvoller macht.

    Etwa 3500 Hm, bei aber sehr beachtlicher Strecke von so geschätzt 50km.

    Fazit: Eine wunderbare Tour, die ich in völliger Einsamkeit genießen durfte. In drei Tagen habe ich wirklich niemanden getroffen.



    Bilder:


    10 Bilder bei so einer Tour sind schon eine "Herausforderung"! Ich verzichte daher auf Bilder vom Inneren der Winterräume - da müsst ihr mir halt vertrauen, dass die super sind.


    1: Laubkarsee

    2: Winterraum Hochstubai vor dem Wütekarferner. Links Windacher Daunkogel, rechts Warenkarseitenspitze.

    3: Sonnenuntergang mit Wildspitze.

    4: Der Mond steigt über dem Daunkogel herauf.

    5: Hoher Nebelkogel am Morgen.

    6-8: Herrliche Wälder und Bäche prägen das Windachtal.

    9: Hier ginge die Skitour auf die Sonklarspitze hoch.

    10: Wenig Schnee am Scheiblehnkogel.



    Route => Bergtour Gamsjoch


    Mein 500. Beitrag :)

    Heute bin ich in der Früh in die Eng gefahren und habe eine Rundtour aufs Gamsjoch gemacht. Hoch bin ich auf dem sehr steilen, aber unschwierigen Steig am Gumpenbach, der vor dem Gumpenjöchl auf den Hauptweg trifft. Über diesen zum Gipfel und wieder zurück ins Jöchl. Hier zweigt rechts unbeschildert und anfangs fast nicht zu erkennen ein Steig ins Lalider Tal ab, den ich sehr empfehlen möchte, auch wenn man dann zum Hohljoch nochmal 300 Hm Gegenanstieg hat. Diese Variante ist einfach wunderschön!

    Die Verhältnisse sind ideal: Alles schneefrei und trocken - erstaunlich, dass heute nur 7 Leute am Weg waren.


    Die *500* ist für mich schon ein sattes Jubiläum und ich hätte nie gedacht, dass ich dermaßen viele Beiträge schreiben werde, als ich im Januar 2020 damit angefangen habe. An dieser Stelle möchte ich nun Danke sagen. Zuallererst danke ich meinen Begleitern in den Bergen: meiner Freundin Daniela an erster Stelle sowie den anderen Tourenpartnern Claudia, Christoph, Herbert, Angie und Alban. Besonders muss ich dabei Claudia hervorheben, die mich auf sicher 150 Touren begleitet hat und sich nicht nur durch großartige Kondition und Leidensfähigkeit auszeichnet - wer geht schon mit, wenn man vorher sagt, dass 3000 Höhenmeter geplant sind... - , sondern auch eine phänomenale Skifahrerin ist. Wenn Claudia irgendwo runterpfeifft, dann bleiben fast immer die anderen Tourengeher stehen, um staunend zuzuschauen. Ein ganz lieber Mensch ist sie obendrein.

    Danken möchte ich aber auch den Lesern dieses Forums, die mir so viel positive Rückmeldung geben. Sei es in Form von "Likes", durch persönliche Kommentare auf meiner Pinnwand oder Nachrichten über die Konversations-Funktion des Forums. Mich freut es übrigens auch, wenn mich Leute auf einer Tour erkennen und ansprechen.

    Ein ganz großes Dankeschön geht natürlich auch an Bernhard, der uns dieses wunderbare Forum mit großem persönlichen Einsatz zur Verfügung stellt!!

    Ich schätze die Gipfelkonferenz wegen der fundierten Informationen der Mitforisten sehr und sie stellt für mich einen Gegenpol zu den oft sehr oberflächlichen Posts in Social Media Plattformen dar, wo es mehr darum geht, zu zeigen, was für einen tollen Tag man doch hatte, als darum, für andere hilfreiche Infos zur Verfügung zu stellen. Ich selbst bin auf keiner der Plattformen (Facebook, Insta, TikTok etc.), aber Claudia zeigt mir da öfters die "Beiträge". Die Leute erwischen immer den besten Powder bei bestem Wetter und schreiben dann zum Teil nicht mal hin, wo sie genau waren... Nicht mein Ding...

    Wenn ich schon mal dabei bin, meine Zeit hier in der Gipfelkonferenz zu reflektieren, sei mir noch eine weitere Anmerkung gestattet: Mir ist freilich bewusst, dass manche meiner Beiträge polarisieren, vor allem, wenn ich Einflechtungen politischer Natur mache. Jetzt kann man sagen, dass Politik nicht in ein Bergforum gehört, aber das lasse ich nicht gelten: Ich mache das ja nur, wenn es in Bezug zum Berg steht und auch nicht permanent, sondern vielleicht alle 20 Beiträge mal. Beispiel Jagd/Forst- Interessen und Naturschutz: Ich habe gar nichts gegen Jäger und finde es viel besser, wenn sich jemand selbst sein Fleisch "erschießt" als wenn man Produkte der Massentierhaltung konsumiert. Und der Jäger darf auch Spass an seinem Tun haben, aber mich stört es gewaltig, wenn temporäre oder generelle Betretungsverbote in den Bergen ausgesprochen werden mit dem Vorwand "Wild- oder Naturschutz", wenn ich genau weiß, dass es nur um Jagdinteressen geht. In den meisten Fällen sind die Besitzer der Jagdrechte in unseren Hausbergen Adelige oder andere sehr reiche Menschen und ich kann nicht anerkennen, dass deren "Rechte" höher stehen als die des Bergfreunds, der wandern möchte.

    Generell beobachte ich in den letzten Jahren, dass der Meinungskorridor egal bei welchem Thema - Corona, Russland, Klimawandel, Migration etc. - immer mehr eingeengt wird und alles, was dem über die Leitmedien von Tagesschau bis Spiegel verbreiteten Narrativ entgegenläuft, massiv bekämpft wird. Andere Meinungen werden auf der Moralschiene delegitimiert - "Wenn du dich nicht Impfen lässt, bist du unsolidarisch" (oder Schlimmeres), um es mal platt auszudrücken. "Da mach ich nicht mit", um den verstorbenen Gunnar Kaiser zu zitieren. Auch Meinungen, die dem Narrativ und/oder dem Regierungshandeln entgegenstehen, sind legitim. Sie dürfen (und müssen) in meinen Augen geäußert werden.

    In diesem Sinne: Liebe Grüße an alle Leser und immer gesunde Heimkehr von den Touren!!


    P.S.: Im Grundgesetz steht "Eine Zensur findet nicht statt". Dennoch wird vielerorts im Internet (YouTube, Facebook etc. - Zuckerberg hat das sogar vor dem US-Kongress gesagt) massiv zensiert. Das Alibi-Argument, Zensur liege nur dann vor, wenn es staatlich organisiert sei, greift hier nicht, da die großen Internet-Konzerne eben durch Gesetze wie den Digital-Service-Act o.ä. bei Androhung horrender Strafen dazu gezwungen werden. Interessant fand ich in diesem Zusammenhang den Kommentar eines (passiven) Nutzers des Forums, der forderte, meine Beiträge zu zensieren. Glücklicher- und irgendwie auch bezeichnenderweise schrieb er das aber nicht auf meine Pinnwand, sondern auf seine eigene, wo es außer mir vermutlich niemand gelesen hat.


    Bilder:


    Die Bilder 6 und 7 sind vom beschriebene Abstieg übers Lalider Tal.



    Eine Ideale Herbsttour

    war das heute. Gutes Wetter, stimmungsvolle Nebelspiele und herbstlich leuchtende Wälder.

    Route: PP - Seewaldhütte - Hochplatte - Seewaldhütte - Gröbner Hals - Schreckenspitze - Gröbner Hals - PP. Alles schneefrei, was beim steilen Aufstieg zur Zunterspitze und oben am herrlich aussichtsreichen Kamm auch wichtig ist, weil es sonst schnell gefährlich werden kann. Die Tour gefällt mir persönlich sogar noch besser als die gestrige, weil sie viel einsamer ist und es fast eine Garantie gibt, Steinböcke zu sehen. Heute war es eine ganze Schule von etwa 30 Tieren - Goaßn mit Nachwuchs, die sich am Kamm tummelten.

    Anforderungen: ca. 1500 Hm, ab Gröbner Hals T4 und meist ziemlich rutschig, sonst einfacher.


    Bilder:



    1-3: Schöne Stimmung bei Auflösung des Hochnebels

    4: Zunterspitze vom Gröbner Hals aus.

    5: Am Kamm.

    6: Vom Venediger bis zum Olperer - Gipfelschau an der Schreckenspitze.

    7: Herbstliche Farbenpracht.

    8-10: Die Steinböcke.





    Route + Video => Bergtour Seekarspitze - Seebergspitze

    Heute habe ich mir den Klassiker hoch über dem Achensee gegönnt - wie immer eine wunderschöne Tour, auch wenn wegen hoher Schichtbewölkung das letzte Quäntchen gefehlt hat. Die Lärchen würden bei strahlendem Sonnenschein einfach noch schöner leuchten...

    Route: PP - Seekaralm - Seekarspitze - Seebergspitze - zurück in den Sattel vor dem Gipfel und hinab Richtung Pasillalm - Seekaralm - PP.

    Die Bedingungen sind wirklich gut, da die Tour mittlerweile wieder komplett schneefrei ist. Ein bisserl rutschig ist es im Gipfelbereich der Seebergspitze noch.


    Bilder: Eine malerische Herbsttour!


    Route => Bergtour Großer Bettelwurf

    Dieses Wochenende war ich mit meiner Freundin nochmal bei Michael und Katrin auf der Bettelwurfhütte zu Gast. Die Hütte ist übrigens (wie in einem früheren Beitrag schon mal erwähnt) noch eine Woche bis zum 20. Oktober geöffnet.

    Alle Zustiege zur Hütte, inklusive Klettersteig, sind momentan schneefrei. Für die Besteigung bzw Überschreitung des Großen Bettelwurf brauchte es gestern wegen Schnee und Vereisung mindestens Grödel. Durch die Erwärmung und heute Regen bis ganz hinauf könnte es aber sein, dass diese Tour nächste Woche nochmal sehr gute Bedingungen bekommt.

    Nebenbei: Sagenhaft verkehrt war mal wieder der Wetterbericht. Am Donnerstag noch sollte es ab Sonntag richtig schön werden. Dann wurde das sukzessive herabgestuft, wobei noch gestern Abend für heute trocken gemeldet war. Den tatsächlichen Dauerregen hatte man wohl übersehen.


    Bilder:


    1-3: Morgenstimmung auf der Bettelwurfhütte (Samstag).

    4-7: Schneelage am Bettelwurf Stand Samstag.

    8: Meine Freundin, Michael und Sanny, die Hüttenhündin.

    9: Abstieg am ziemlich anspruchsvollen "Normalweg" (Steig 222), der mit T5 zu bewerten ist. Die Gehzeiten auf den Schildern sind hier übrigens sehr "gach" - die meisten Hüttengäste brauchen deutlich länger.

    10: Eindrucksvoller Blick ins wollkige Halltal.


    Die Überschreitung von Ochsenkopf und Stanser Joch aus dem Inntal ist eine wunderbare Tour, die sich vor allem im Herbst empfiehlt, da es dann am ebenso sonnigen wie steilen Anstieg durch lichten Kiefernwald nicht gar zu heiß wird.

    Route: PP - St. Georgen - Ochsenkaralm - Ochsenkopf. Normalerweise wähle ich ab der Alm die längere und reizvollere Route über die Gamskarspitze, doch da hier noch Schnee lag (sehr schlüpfrig bei dem Grasboden), bin ich der Beschilderung Richtung Stanser Alm gefolgt und bei erster Gelegenheit weglos über fast schneefreie Grashänge zum Gipfel hoch. Im Abstieg hab ich noch das Stanser Joch mitgenommen, und bin dann via Stanser Alm zurück nach St. Georgen. Hier empfiehlt es sich, den Steig 235 statt der Forststraße zu nutzen.

    Schnee liegt je nach Exposition ab 1800-2000 Metern.

    Anforderungen: T3, aber oft ziemlich steil. 1500 Hm, 6-7 Stunden.

    Tipp: Ochsenkopf und Stanser Joch sind der Mittelpunkt vielfältiger Touren- und Überschreitungsmöglichkeiten, die sich wiederum mannigfach variieren lassen. Zwei davon:

    1) Vom gleichen Ausgangspunkt: Stallenalm - Lunstkopf - Kaserjoch - Gamskarspitze - Ochsenkopf usw.

    2: Von Pertisau aus: Bärenkopf - Weißenbachsattel - Stanser Joch - Ochsenkopf - Gamskarspitze - Kaserjoch - Rappenspitze - Falzturnalm - Pertisau. Das ist eine wirklich herausragend schöne Tour!

    In beiden Fällen sind schneefreie Verhältnisse aber sehr zu empfehlen, da weglose Abschnitte über steiles Gras- und Schrofengelände dabei sind. Ich habe dazu in den letzten Jahren auch schon Berichte verfasst, in denen ich die Touren genauer beschreibe.




    Bilder:


    1: Majestätisch: Kloster St. Georgen auf steiler Felsklippe.

    2: Historisch: Die Brücke zum Kloster.

    3/4: Lichte Wälder im Aufstieg.

    5: Schnee an der Ochsenkaralm.

    6: Sehr wechselhaft war heute das Wetter. Hier zieht gerade ein kleiner Regenschauer durch.

    7: Wenige Minuten später klart es wieder auf.

    8: Panorama Richtung Karwendel und

    9: zum Achensee.

    10: Buchenkraft.



    TT-Route => Blauberg Überschreitung

    Ein geschenkter Tag.

    Nach dem nächtlichen Regen kündigte sich am Morgen ein strahlend schöner Tag an. Wenn der Tau in den ersten Sonnenstrahlen glitzert, der sich auflösende Hochnebel eine magische Stimmung zaubert und sich am Kamm die große Aussicht öffnet, dann hat man den perfekten Bergtag erwischt. Und die Tour selbst gehört natürlich eh zum Feinsten, was es in unseren Gefilden gibt.

    Ich bin über die Wolfsschlucht aufgestiegen, habe noch den Abstecher zum Schildenstein gemacht und den Blauberg-Kamm anschließend überschritten. Runter bin ich über die Nordseite.

    Die Verhältnisse sind sehr gut, da (fast) komplett schneefrei. Auch auf dem Nordsteig liegen nur noch wenige Schneefleckerl. Ein bisserl rutschig ist es dort halt - aber das ist ja im Herbst fast immer so.

    Anforderungen: Wolfsschlucht und erster Teil des Abstiegs T4, sonst einfacher.

    Interessant fand ich, dass es in der Wolfsschlucht so gut wie keinen Schneebruch gab, während es beim Abstieg, vor allem im Bereich des Weißenbachkopfs und unterhalb, doch viele Bäume umgeworfen hat. In erster Linie in dem Waldstück, das 2007 vom Orkan Kyrill verwüstet wurde. Mir kam da der Gedanke, dass die Bäume in der Wolfsschlucht einfach härtere Gesellen sein müssen als ihre Kollegen - so was wie "Nordwand-Bäume". Auf jeden Fall lassen sich die Stellen mit umgestürzten Bäumen unschwierig umgehen.

    Am Ende der Tour habe ich es mir nicht nehmen lassen, noch bei der herzoglichen Fischzucht vorbeizuschauen. Ich kehre ja eigentlich auf Touren selten ein, aber dem geräucherten Saiblingsfilet kann ich einfach nicht widerstehen!


    Bilder:


    1/2: Der Morgentau verdampft beim Kuss der ersten Sonnenstrahlen. (Siebenhütten)

    3-5: Magische Lichtstimmung bei Auflösung des Hochnebels. (in der Nähe der Blaubergalm)

    6-8: Großartiges Panorama am schneefreien Kamm.

    9: Die schönen Wälder sind für mich aber das eigentliche Glanzlicht der Blauberge.

    10: Folgen des Schneebruchs.




    Gestern haben meine Freundin und ich mal wieder die wunderschöne Niederkaiser-Überschreitung gemacht.

    Route: Vom PP über den Maikl-Steig zum Ursula-Kreuz - Gscheuerkopf - Einödalm - Kaiser Hochalm - Gamskögerl - Östliches Hochgrubachkar - Steig 824 bis kurz vor die untere Granderalm -"Leiter" hinunter zum Schleierwasserfall - Steig 822 zum PP zurück. Grundsätzlich sind viele Varianten denkbar (sowohl zur Tourenerweiterung als auch zur -abkürzung)

    Anforderungen: nur Maikl-Steig (kurz versichert) T4, sonst einfacher; Schnee liegt bloß noch zwischen Gamskögerl und Hochgrubachkar. Ich denke, dass die südseitigen, felsigen Touren im Kaiser mittlerweile auch wieder machbar sein müssten, weil fast nur noch in den Karen Schnee liegt.

    Fazit: Wie immer herrlich; die Tour gehört auch zum meinen persönlichen Top 10 in den Hausbergen.


    Bilder:


    1-3 Maikl-Steig

    4: Schöne Wälder prägen die Tour.

    5: Bei der Kaiser Hochalm mit Blick zu den Loferer und Leoganger Steinbergen.

    6: Panorama Gamskögerl.

    7: Die schneeige Passage

    8: mit Blick zu Ackerlspitze und Co.

    9/10: Schleier Wasserfall


    Herbstliche Frühlingsstimmung im Schnee.

    Mit diesem Oxymoron lassen sich die Eindrücke des heutigen Tages vielleicht am griffigsten auf den Punkt bringen. Das Laub der Bäume und die Wiesen sind noch von jeder herbstlichen Färbung unberührt und komplett grün, es ist angenehm warm und doch liegt Schnee. Wenn man sich die Bilder anschaut, würde man vermutlich eher auf Mai als auf September tippen.

    Ich bin heute über die Bodigbergalm zum Reitstein (Weg westlich des Stachelecks) hoch und auf dem gleichen Weg wieder zurück.

    Ab 1000m liegt Schnee, ab 1200 geschlossene Schneedecke und oben ein halber Meter Schnee. Da der Schnee sehr nass und weich ist, bezweifle ich, dass Schneeschuhe viel bringen würden. (Die Tour ist dafür wegen der langen westseitigen Querung am Stacheleck eh nicht besonders geeignet.) Auf der ganzen Strecke ab der Alm sind die Gleitschnee-Lawinen bereits abgegangen, sodass diesbezüglich nur noch eine sehr geringe Gefahr besteht. Sehr schwierig ist aber die Orientierung, da die Tour von Haus aus nicht beschildert und markiert ist und der Pfad unter dem Schnee fast nie zu erkennen war. Ich muss sagen, dass ich nur deshalb zum Gipfel gekommen bin, weil ich die Tour sehr sehr gut kenne.

    Es handelt sich dabei nämlich tatsächlich um meine absolute Lieblingstour in den Hausbergen. Natürlich nicht in der Version von heute, sondern mit Überschreitung der gesamten Blauberge bis zur Halserspitze. Oder bis zum Schildenstein und dann zurück auf einem ganz speziellen Geheimtipp...

    Ein Weiterweg nach dem Gipfel wäre heute aber nicht sinnvoll gewesen. Bis zur Plattenalm hätte ich mich zwar sicher noch durch den Schnee wühlen können, aber durch den Latschenverhau danach wär es wohl übel geworden.


    Der Schnee wird zwar recht schnell wieder schmelzen, aber für Touren oberhalb von 1500 Metern braucht man auch am Wochenende noch entsprechende Ausrüstung, Ortskenntnis und Erfahrung. Vorhin habe ich gelesen, dass auf der Tölzer Hütte am Schafreuther über 1 Meter Schnee liegt.

    Ich sehe jetzt schon die Überschriften "Verirrte Wanderer aus dem Schnee gerettet" vor meinem geistigen Auge. Es kommt ja hinzu, dass es vom Tal aus so wirkt, als liege nicht besonders viel Schnee, weil der schon von den Bäumen gefallen ist.


    Bilder:


    1: Kleiner Weiher bei der Jagdhütte unterhalb der

    2: Bodigbergalm.

    3: Der Schönberg (links) ist für mich in den nächsten Tagen noch so ein Lawinen-Kandidat, der mit Vorsicht zu genießen ist.

    4/5: Gleitschnee bei der Umgehung des Stachelecks.

    6-8: Schöne Guffertblicke.

    9: Gespurt ist die Tour ja jetzt.

    10: Prominentestes Opfer des Schneebruchs: Das Gipfelkreuz am Reitstein. Ansonsten auf der Route zwar viele herabgefallene Äste, aber keine größeren Hindernisse.



    Wenn's bei uns im Norden Sauwetter hat, ist es im Süden meist besser. Deswegen bin ich gestern nach der Arbeit über den noch schneefreien Brenner zum Lago gefahren. Von Föhnbewölkung und etwas Wind abgesehen hat es hier wirklich sehr gute Verhältnisse zum Wandern; alles trocken.

    Meine persönliche Gardasee-Lieblingstour, die Überschreitung der Cima della Nara, hab ich dieses Mal in etwas anderer Ausgestaltung als sonst (siehe Bericht von Februar) gemacht, weil man ja in der Saison nicht mehr nach Pregasina hochfahren darf. Genauso lohnend!

    Route: PP - Bocca da Le - Cima Bal - Cima della Nara - Passo Guil. Hier nun den Weg 113a nutzen (kein Schild, keine Markierung, in der Wiese am Pass leichte Trittspuren, im Wald dann deutlicher Pfad), um mit Überschreitung der Punta Mois auf den Carone zu kommen. Abstieg über Weg 131 zur Bocca Fortini. Von hier kurz auf dem Radweg hinunter und dann nach Lust und Laune nach Biacesa. Es gibt hier (und generell auf der ganzen Tour) so viele Weg-Varianten, dass ich darauf verzichte, meinen Abstieg im Detail zu schildern.

    Anforderungen: T4, aber oft einfacher. 1500 Hm, 7-9 Stunden.




    Bilder:

    1-7: Eindrücke von der Tour.

    8/9: Gipfelkreuz Monte Carone: Besteht aus Reliquien der Ersten Weltkriegs. Soll zum Frieden mahnen. Ist heutzutage leider bei vielen Entscheidungsträgern nicht mehr im Trend.




    Im Reich der Feuersteine.

    Eine ganz eigene, einsame Welt tut sich auf, wenn man es unternimmt, zu den Feuersteinen mit ihrem ungewöhnlich rotem Gestein, hinaufzusteigen.

    Schon bei der Tour auf den Freiger am Dienstag hatte ich mir aus der Ferne die Verhältnisse am Grübl-Ferner (Heißt genauso wie der östliche Gletscher am Freiger, weil die beiden früher mal ein Gletscher waren.) angeschaut und mir gedacht, dass diese ziemlich perfekt für eine Solotour sein müssten. Dieser Eindruck bestätigte sich heute auch: Alle Spaltenzonen aper und auf dem steileren Schlusstück noch eine leichte Firnauflage - geht nicht besser. Bei Schneelage auf dem Gletscher, die sich ja voraussichtlich ab Montag wieder einstellen wird, ist von einer Solotour eher abzuraten, da die Spalten zwar nicht besonders breit, aber tief und zahlreich sind.

    Route: PP - Nürnberger Hütte - Langentaler Bach - Grübl Ferner (am besten in der Mitte begehen, da hier weniger Spalten und keine Steinschlaggefahr) - Grat (kein Bergschrund zurzeit) - Östlicher Feuerstein. Für den Abstieg hab ich die Route über das Simmingjoch gewählt. Dazu den Grat zurück, am Gletscher 50 Hm absteigen und nach rechts zu der Stelle, wo Gletscher und Grat sich am nächsten kommen queren. Weiter zur Nürnberger Scharte und über die Gletscherschliffe des ehemaligen Aperer-Feuerstein-Ferners zu den Seen und mit kurzen Gegenanstieg zur Zollhütte (=Simmingjoch). Dieser Abschnitt ist nur sehr rudimentär markiert, bei guter Sicht ist es aber fast egal, wo man geht. Weiterer Abstieg via "Paradies" zur Nürnberger und ins Tal.

    Anforderungen: Hochtour WS-, T5, I. 2100 Hm, 10-12 Stunden. Ich persönlich finde, dass die Tour in vielen Beschreibungen schwieriger dargestellt wird als sie ist. Es gibt eigentlich fast keine "echten" Kletterstellen und die Gefahrenbereiche sind kurz: die Übergänge Fels/Eis sind sehr brüchig und steinschlaggefährdet. Für einen erfahrenen Bergsteiger eine echte Genusstour.

    Ich würde die Tour auf jeden Fall in dieser Reihenfolge begehen, da das von der Orientierung her viel einfacher ist als anders herum.

    Fazit: Landschaftlich ungemein abwechslungsreich und großartiges Panorama - eine der schönsten Touren im Stubai!


    Bilder:


    1: Herrliche Hochgebirgslandschaft.

    2/3: Ideale Verhältnisse am Gletscher.

    4: Der Gipfelgrat: optisch spektakulär, technisch einfach - Genuss pur.

    5: Feuerstein-Ferner und Südtiroler Wolkenmeer.

    6: Die Stelle, bei der man auf die Route zum Simmingjoch kommt.

    7: Einem Riesengletscher gleich walzen sich die Wolken zwischen dem Freiger und den Feuersteinen durch.

    8: Feuerstein Seen.

    9/10: Paradies.




    "Familientour" am Bettelwurf


    Gestern bin ich mit meiner Freundin Daniela und ihren Jungs über den Absamer Klettersteig zur Hütte aufgestiegen und heute haben wir dann die Bettelwurf-Überschreitung gemacht.

    Zwei Anmerkungen zur Tour:

    1) Absamer Klettersteig: Laut Alpiner Auskunft bzw ÖAV Innsbruck ist dieser wegen der laufenden Arbeiten an der neuen Materialseilbahn der Hütte offiziell gesperrt. Das ist in meinen Augen aber unsinnig, da der eigentliche KS von den Arbeiten gar nicht betroffen ist. Nur nach dem Ausstieg geht man einmal unter dem (in 5 Metern Höhe verlaufenden) Seil durch (dauert 10 Sekunden). Ich frage mich, wo da die Gefahr sein soll. Außerdem wird nur unter der Woche gearbeitet, weshalb die Sperre am Wochenende doppelt unsinnig ist.

    Aktualisierung 08.09: Der Bericht bei der Alpinen Auskunft wurde dahingehend geändert, dass die Sperre nicht am Wochenende gilt.

    2: Anforderungen/Schwierigkeit: Oft haben die Gäste, wenn sie über den Absamer zur Hütte aufgestiegen sind, Bammel vor der Bettelwurf-Überschreitung. Sie haben sich im Absamer schon schwer getan, obwohl dieser ja "nur" C ist. Und bei der Überschreitung muss man ja C/D klettern. Dazu sei gesagt, dass der Absamer wegen Länge und Hitze (Südexposition) deutlich anstrengender ist. Bei der Überschreitung gibt es nur kurze knackige Kletterstellen, nach denen wieder Gehgelände folgt, während es im Absamer vor allem im Mittelteil sehr lange recht kraftig (mit nur ganz wenigen Entspannungs-Stellen) zugeht. In meinen und Michaels (Hüttenwirt) Augen liegen die Hauptanforderungen bei der Überschreitung aber eh nicht in den kurzen KS-Stellen, sondern im alpinen Gesamtanspruch: Viel ungesichertes Absturzgelände, freies Klettern bis II und der karwendeltypische Schotter.

    Sonstiges: Die Bettelwurfhütte wird heuer wegen der Bauarbeiten ungewöhnlich lange geöffnet bleiben. Wenn das Wetter mitmacht bis 17. Oktober. Die Arbeiter müssen ja in der Hütte schlafen.


    Bilder:

    Hier gibt es jetzt keine besonders spektakulären Kletter-Bilder, weil ich es hasse, im KS mim Handy rumzufummeln.


    1: Daniela kurz vor dem Ende des Absamer Klettersteigs.

    2: Ihre Jungs.

    3: Alle drei.

    4: Unser Spezl Michael.

    5: Gipfelaufbau Bettelwurf: Der KS beschränkt sich im Wesentlichen auf die Steilstufen.

    6/7: Bettelwurf-KS.

    8: Die letzten Meter

    9: zum Gipfel.

    10: Gelöste Stimmung nach erfolgreicher Tour.



    Moi wieda schau, ob am Freiger no ois basst.

    Schließlich war ich ja schon drei Monate nicht mehr da oben.

    Natürlich ist noch alles in bester Ordnung und die Tour auf meinen Lieblingsberg ist nach wie vor mit zahlreichen landschaftlichen Glanzlichtern gesegnet. Einzig das Wetter hat heute nicht mitgespielt, da es schon um 10 zugezogen hat. Da hab ich mich blöderweise mal wieder auf die Schlümpfe vom Wetterbericht verlassen, aber da hat anscheinend der Praktikant Montag und Dienstag verwechselt, weil heute genau das für gestern angesagte Wetter herrschte. Heute labil, gestern stabil. Naja, war trotzdem sehr schön.

    Route: Grawaalm - Sulzenauhütte - Seescharte - Freiger - Roter Grat - Nürnberger Hütte - Mairspitze - Sulzenauhütte - Grawaalm. Die Schwierigkeiten gehen eigentlich nicht über T4 hinaus, aber die Route vom Freiger zum Roten Grat sollten man nicht unterschätzen; erst vor zwei Wochen ist hier ein junger Einheimischer tödlich abgestürzt. Die heikelste Stelle kann übrigens völlig problemlos am Gletscher umgangen werden, was viele Begeher aber nicht realisieren.

    2600 Hm, 11-13 Stunden.


    Bilder:


    1: Immer wieder beeindruckend: Das Amphitheater bei der Sulzenaualm.

    2: Grünausee und Ruderhofspitze.

    3: Die Feuersteine.

    4 und 6: Freigerferner. Der Gipfel nebelt schon ein.

    5: Ein kurzer Blick vom Roten Grat zum Übeltalferner.

    Reihenfolge irgendwie falsch, bin aber gerade zu faul es nochmal zu ändern.

    7/8: Panorama Mairspitze.

    9: Sulzenau-Wasserfall.

    10: Grawa-Wasserfall.


    Das Beste kommt zum Schluss.

    Obwohl die anderen Touren zum Teil natürlich spektakulärer sind, hat mich diese landschaftlich am meisten beeindruckt: Im hinteren Val di Rabbi befindet sich wirklich ein kleines Paradies mit schönen Bächen, Wasserfällen, malerischen Hochebenen, herrlichen Wäldern, großen Seen und einer gemütlichen Hütte, dem Rifugio Dorigoni. Besonders hervorzuheben ist dabei der Sentiero dei larchi monumentali, der von informativen Schautafeln begleitet durch einen uralten Lärchenwald führt. Der größte Baum misst 40 Meter und hat einen Stammumfang von 6 Metern; einige Bäume sind wohl über 400 Jahre alt.

    Route: Coler - auf der rechten Bachseite zu den Saent-Wasserfällen - nach der Steilstufe folgt ein malerisches Hochtal, an dessen Ende der Lärchen-Weg abzweigt - Malga Vecchia (aufgelassen) - Rifugio Dorigoni - Giro dei Laghi, der an den drei Sternai-Seen vorbei wieder zur Hütte führt. Es gibt auch die Möglichkeit, vom ersten See aus die Cima Sternai (3443m) zu besteigen. Dieser Berg ist manchen vielleicht besser als Hintere Eggenspitze bekannt, die als eine der rassigsten Skitouren im Ultental gilt. Ich bin tatsächlich aus Interesse auch noch ein Stück dieser Route bis zum Gletscher gefolgt, um mir einen Eindruck zu verschaffen. Der Gletscher schaut ungut aus: Total vom Steinschlag gezeichnet (siehe Bild). Ob der Aufstieg noch zu empfehlen ist, weiß ich nicht. Dagegen spricht der erste äußere Anschein (große Steinschlaggefahr). Dafür, dass die Route extrem gut markiert, also vermutlich doch recht frequentiert ist. Ich hatte übrigens gar nicht vor, zum Gipfel zu gehen, da das Wetter zu unsicher war und ich nach der Cevedale-Tour vom Vortag doch etwas müde war.

    Von der Hütte gibt es verschiedene Abstiegsvarianten, wobei ich den Weg über die Baita Campisol genommen habe.

    Anforderungen: T3, 1800 Hm (mit Abstecher zum Gletscher, sonst 300 weniger), 9-11 Stunden.


    Ich bekomme aus dem Familien- und Freundeskreis oft zu hören: "Warum musst denn immer so weit fahren? Bei uns ist es doch auch schön!" Ja, natürlich. Aber erstens kenne ich da fast jeden Berg schon in- und auswendig und mich interessieren eben vor allem mir unbekannte Touren. Zweitens muss ich doch auch ehrlich sagen, dass unsere Berge halt leider nicht mit dem Hochgebirge, den Südalpen, den Dolomiten mithalten können. Und drittens: Auch die Sache mit der weiten Anfahrt relativiert sich auf den zweiten Blick. In den sechs Tagen, die ich unterwegs war, bin ich ca 800 km gefahren. Wenn ich sechs Tagestouren in den Hausbergen mache, kommt da schnell ähnlich viel oder mehr zusammen, vor allem wenn es mal in Kaiser, Karwendel oder Rofan geht. Und auch kostenmäßig komme ich bei solchen Unternehmungen fast besser weg, weil die PP in Italien (außer am Lago) meist kostenlos sind. Die sechs Tage haben mich jetzt so ungefähr 100 Euro gekostet, also Sprit und Maut. Essen zähl ich nicht mit, weil das muss ich zuhause ja auch. Zuguterletzt kommt mir natürlich auch die italienische lascia-fare-Mentalität bezüglich des Wildcampens entgegen, wo ich bei mittlerweile hunderten Gelegenheiten nie Probleme gehabt habe.

    Fazit: Wer eh in der Gegend ist, sollte unbedingt mal im Val di Rabbi vorbeischauen.


    Bilder:


    1: Mittlerer Saent-Wasserfall.

    2: Aussichtspunkt oberhalb der Wasserfälle.

    3/4: Zwei der monumentalen Lärchen. (Bäume im Wald zu fotografieren, ist gar nicht so einfach, weil da immer die anderen Bäume im Weg stehen...)

    5: An der Malga Vecchia.

    6: Hochmoor unterhalb des Rifugio Dorigoni.

    7-9: Sternai-Seen. Bild 7 genau anschauen: Was für schöne Formen das Wollgras im mäanderndem Bach bildet!

    10: Der Sternai-Gletscher hat auch schon bessere Zeiten erlebt.