Beiträge von Andreas84

    Route => Bergtour Harauer Spitze

    Heute habe ich das weiterhin fantastische Wetter für eine kleine Tour genutzt, die ich für eine der schönsten in den Chiemgauern halte: Vom Walchsee auf die Harauer Spitze. Ich habe dabei im Auf- und Abstieg die Route über den Kamm gewählt, weil die Buchenwälder in der kalten Jahreszeit herrlich lichtdurchflutet sind. Grundsätzlich kann man aber auch über die Ottenalm oder die Harauer Alm absteigen.

    Anforderungen: T2-3, 500 Hm, 6 Km, 2-3 Stunden. Wem das zu kurz ist, der kann noch die Rudersburg und/oder den Karkopf dranhängen, wo man ebenfalls von der Sonne verwöhnt wird. Die Route ist komplett schneefrei und trocken.


    Bilder:


    1/2: Walchseeblick zu Beginn der Tour.

    3-6: Viel Licht im Buchenwald.

    7: Hier sieht man die Rudersburg.

    8: Das Gipfelbankerl.



    Zur Falkenhütte aus dem Inntal?

    Oder anders herum wie in meinem Fall. Ich glaube, das ist jetzt nicht die gängigste aller Ideen. Machbar ist das aber auf jeden Fall, wie ich mir heute selber bewiesen habe.

    Es ist aber schon so: Bis zur Falkenhütte stand meine Tourenplanung. Danach hatte ich mir für den dritten Tag zwei Optionen offen gelassen: Via Karwendelhaus nach Scharnitz und mit dem Zug zurück nach Jenbach oder eben die Variante, für die ich mich entschieden habe. Die Bahn-Variante hätte nämlich 20-25 Euro gekostet und das Geld hab ich dann lieber in ein feines Mittagessen in der Gernalm investiert. Bei beiden Varianten steht am Ende aber eh ein langer Hatscher...

    Route: Von der Falkenhütte bin ich (komplett mit Schneeschuhen) durch das Lalider Tal abgestiegen. Wo sich dieses öffnet, nach rechts Richtung Eng und bei den Hagelhütten beginnt der Steig zur Plumsjochhütte. Die Forststraße, die viele Radler sicher kennen, kann meist auf einem schönen Steig abgekürzt werden. Nach dem Gipfelabstecher zum Satteljoch hinab zur Gernalm, wo der unattraktive Teil der Tour beginnt. Aber das gehört bei solchen Unternehmungen einfach dazu. Gernalm - Pertisau - Maurach, Ortsteil Lärchwiese. Ab hier folgt man der Beschilderung "Rodelhütte/Jenbach" und kommt genau da raus, wo alles angefangen hat.

    Anforderungen: 1000 Hm im Anstieg, 2200 im Abstieg, gute 25 Km, 9-11 Stunden. Nie über T3.

    Fazit: In der Gesamtschau sicher eine der lässigsten Touren, die ich in den letzten Jahren gemacht habe. Das winterliche Karwendel ist schon Bombe!

    Aber: Der im vorigen Bericht erwähnte Kollege hat sehr Recht: Im Karwendel kann man im Winter schnell in "Schwulitäten" geraten und Hilfe ist dann weit weg. Ich kannte vor der Tour schon 4/5 aus eigener Anschauung und deswegen hat die Geschichte auch funktioniert.

    Sonstiges: Die westseitigen Touren im Risstal (Fleischbank, Hölzeltaljoch und Co) sind fast komplett schneefrei.




    Bilder:


    1: Netter Effekt: Das Panorama aus dem Winterraum der Falkenhütte wirkt wie ein gerahmtes Bild.

    2/3: Morgenstimmung an der Falkenhütte.

    4: Die Falkengipfel im Sonnenglanz.

    5: Bei den Hagelhütten.

    6/7: Die Plumsjochhütte wird in dieser Jahreszeit nur kurz von der Sonne besucht.

    8: Hier ein Exkurs zum Material: Wer sich überlegt, Schneeschuhe anzuschaffen - Tubbs! Es gilt der Spruch "Wer billig kauft, kauft zwei Mal." Ich gehe seit 15 Jahren Schneeschuhtouren, wobei ich freilich Skitouren um den Faktor 100 bevorzuge. Tubbs sind die einzigen Schneeschuhe, die ein perfektes Handling beim An- und Ausziehen mit einer guten Performanz verbinden. Und ich krieg kein Geld für die Werbung...

    9: Belohnung für drei harte Tage: Hirschbraten in der Gernalm.

    10: Achensee im Abendlicht.





    Auf einen knackigen Beginn folgt der Genuss.

    Ein Bergspetzl von mir hat mal gesagt: "Wennst a Abenteuer wuist, dann muasst ned auf Expedition nach Patagonien oder Nepal - do gehst einfach im Winter ins zentrale Karwendl - do is a wuid und einsam und weg kemma duast so schnäi a ned!" Das stimmt auf jeden Fall, wobei ich auch nicht überdramatisieren will, aber getroffen habe ich in den drei Tagen außer drei Kollegen, die durchs Johannistal zur Falkenhütte aufgestiegen sind, tatsächlich niemanden.

    Gestern ging es mit der Querung von der Lamsenjochhütte zum Westlichen Lamsenjoch gleich knackig los. Im Sommer ist das ja ein gemütlicher Schartenweg. Im Winter hingegen handelt es sich um die Schlüsselstelle der gesamten Tour. Der in der Früh hart gefrorene Schnee ließ sich nur mit Grödeln und einigem Kraftaufwand beim Treten von Tritten begehen, wobei man sich die ganze Zeit im Absturzgelände befindet, wo ein Ausgleiten absolut keine Option ist. Wegen dieser Stelle (etwa 30 Minuten) muss man auch sagen, dass die Gesamttour nur machbar ist, wenn grundsätzlich wenig Schnee liegt. Bei hoher Schneelage gibt es dort nämlich keinen erkennbaren Steig mehr, sondern das Ganze ist dann eine 45 Grad steile Schneeflanke mit Abbrüchen unterhalb. Die Lawinengefahr ist in diesem Fall auch extrem hoch. Ich bin gestern über viele - bei der aktuellen Schneearmut freilich kleine - Lawinenkegel gestiegen. Freilich: Gestern ging das mit Umsicht eigentlich ganz gut, aber ich will ja nicht, dass jemand meine Tour bei anderen Verhältnissen nachgeht und dann passiert etwas.

    Vom Joch bin ich via Binsalm in die Eng abgestiegen und der Route des Sommerweges ins Hohljoch zur Falkenhütte gefolgt. Das kennt vermutlich jeder, aber im Winter hat das nochmal einen anderen Reiz - vor allem wenn man allein am Ahornboden ist. Bis auf die angesprochene Querung alles mit Schneeschuhen.

    Anforderungen: 800 Hm im Auf- und Abstieg, gute 12 Km, 6-7 Stunden. Ich darf vielleicht anmerken, dass Schneeschuhtouren in Summe in meinen Augen deutlich anstrengender sind als Skitouren. Bis auf die Querung ganz einfache Tour (T2-3).

    Winterraum Falkenhütte: Sehr modern, angenehme Betten, gute Sitzgelegenheiten, elektrische Heizung und elektrischer Herd. Dennoch nicht ganz mein Fall. Ich bevorzuge einfach Holzöfen, weil die (sofern von guter Qualität) den Schnee viel schneller schmelzen und auch die Sachen schneller (oder überhaupt - Schuhe) trocken werden. Das ist aber nicht wirklich als Kritik gemeint, sondern entspringt schlicht meiner persönlichen Präferenz: Ich möchte es gern urig haben, wenn ich im Winter am Berg bin.

    Danke an dieser Stelle auch an die zwei Kollegen und die Kollegin von der "Yeti-Fraktion" der Sektion München/Oberland, mit denen ich gestern einen schönen Abend hatte und die heute morgen dankeswerterweise die Aufräumarbeiten übernommen haben, weil ich schon sehr früh los bin!

    Ein spezieller Dank geht auch an Philipp aus Köln, der letzte Woche (wie ich den Hüttenbucheintragungen entnommen habe) eine Karwendel-Durchquerung von Scharnitz nach Schwaz gemacht hat. Seine dieser Tage noch erkennbaren Spuren (sonst ist da niemand gegangen) haben mir die Feinorientierung sehr erleichtert!


    Bilder:


    1: Der Tag dämmert im Stallental herauf.

    2: Erste Sonnenstrahlen umschmeicheln die Lamsenspitze.

    3/4: Vom Ziel (Westliches Lamsenjoch) aus schaut die Querung freilich harmlos aus. Das zweite Bild weist schon eher auf die Absturzgefahr hin, aber um ehrlich zu sein: Ich hab auch nicht die Nerven, um in kritischen Passagen das Handy zum Fotografieren rauszuholen...

    5: Vom Joch erblickt man die Karwendel-Hauptkette.

    6: Am Ahornboden.

    7: Im wörtlichen Sinne was für's Herz.

    8/9: Herzogkante - die ganz Alten erinnern sich - von fern und nah.

    10: Die Falkenhütte und das neue Nebengebäude. Der Winterraum ist allerdings in einem weiteren Gebäude etwas unterhalb.




    Wenn echte Skitouren wenig Sinn machen,

    heißt das ja noch lange nicht, dass man auf tolle Wintererlebnisse verzichten muss! Schließlich gibt es ja auch Schneeschuhe und dafür sind die Verhältnisse echt gut.

    Ich habe von Freitag bis heute eine große Runde im Karwendel gemacht, die mir schon länger im Kopf herum ging. Ursprünglich wollte ich die mal bei schneefreien Verhältnissen im Spätherbst machen, aber nun hat sich's eben so ergeben. Was es auf jeden Fall braucht, sind absolut sichere Schneeverhältnisse, da die Tour abschnittsweise sehr lawinengefährdet ist.

    Ich werde den Bericht in drei Teilen veröffentlichen, stelle hier aber schon mal die Eckdaten vor: Jenbach - Lamsenjochhütte - Falkenhütte - Jenbach. Gut 5000 Hm im Auf- und natürlich auch wieder im Abstieg sowie um 50 Km Strecke. Übernachtet wird in den Winterräumen der Hütten. Ohne Schneeschuhe ist die Tour momentan auf keinen Fall machbar - ich habe diese bei etwa 3/5 der Tour verwendet. Als Skitour eignet sich das Ganze eigentlich nicht, da es an wirklich überzeugenden Abfahrten fehlt. Für Schneeschuhe hingegen fast immer perfektes Gelände.

    Die Schneequalität ist durchgehend wilder Bruchharsch, was mit Schneeschuhen aber kein Problem darstellt.

    Nun zur Tour vom Freitag im Speziellen:

    Von Jenbach geht es gut ausgeschildert zunächst zum Brandköpfl und weiter zum Weihnachtsegg. Die Route ist durchweg steil bis sehr steil, wird nach dem Egg, wo ich die Schneeschuhe angelegt habe, aber deutlich flacher. Stanser Joch, Ochsenkopf und Gamskarjoch werden in großartiger Kammwanderung überschritten. Nun folgt lawinentechnisch die Schlüsselstelle, nämlich die Querung der sehr sehr steilen Südhänge unterhalb der Kaserjochspitze (40-50 Grad oberhalb des Steigs). Diese Passage muss eigentlich schneefrei sein wie am Freitag, sonst ist das in meinen Augen nicht zu verantworten. Hinunter zur Naudersalm (Bach zum Auffüllen der Wasservorräte) und hinauf zum Ritzuelhals. Auch hier braucht es wegen der steilen Flanken des Lunstkopfs oberhalb sehr sichere Verhältnisse. Es folgt ein längerer Abstieg zur Stallenalm auf 1300 Meter, wo man auf den Weg zur Lamsenjochhütte trifft, die in etwa 1,5 Stunden erreicht wird. Sicher der umständlichste Anstieg zur Hütte, aber landschaftlich einfach gewaltig.

    Anforderungen: 2400 Hm in Anstieg und 800 im Abstieg, gut 20 Km - 9-11 Stunden bei winterlichen Verhältnissen (und dem schweren Gepäck mit Essen für drei Tage). Max. T4, aber oft leichter.

    Winterraum Lamsenjochhütte: So muss das sein! Perfekt ausgestattet, urig und ein höchst potenter Ofen. Ich hab am Anfang zum Schneeschmelzen gleich ordentlich eingeheizt - mit dem Ergebnis, dass nach einer halben Stunde Saunaatmosphäre herrschte und ich lüften musste. Es gibt ja auch Öfen wie im Winterraum vom Solsteinhaus, die eher "nach draußen heizen", als dass sie den Raum erwärmen, aber hier ist alles tiptop. Herzlichen Dank an die Hüttenwirtin Katrin! Der Raum befindet sich übrigens im Nebengebäude.


    Bilder:


    1: Inntalblick vom Brandköpfl.

    2: Vom Weihnachtsegg sieht man erstmals Stanser Joch und Ochsenkopf (, das mancher vielleicht auch unter dem Namen Seierjoch kennt.)

    3-6: Herrliche Panoramen begleiten die Kammwanderung.

    7: Der Südhang der Kaserjochspitze ist realiter viel steiler als er hier aussieht. Bei Lawinengefahr strikt zu meiden!

    8: Sonnenuntergang (am Ritzuelhals) genau hinter dem Hochnissl.

    9: Erst in der Dunkelheit erreiche ich die Lamsenjochhütte.

    10: Einfach griabig, der Winterraum!












    Weil mir die winterliche Gleirschklamm gestern so gut gefallen hat, bin ich dort heute mit meiner Freundin Daniela gleich nochmal hin und wir haben eine nette Runde gemacht.

    Route: PP - Isarsteig - Scharnitzalm - Gleirschklamm - Oberbrunnalm - Zunterköpfl - Abstieg in den Kreidegraben - Teufelslochklamm - PP.

    Anforderungen: 800 Hm, 18 Km, 5-6 Stunden; T3, oft aber einfacher.

    Die Route ist fast komplett schneebedeckt und wir sind alles mit Grödeln gegangen, wobei diese in der heute noch mehr als gestern vereisten Klamm obligatorisch sind.

    Lawinengefahr bestand heute freilich keine, aber die Tour ist bei hoher Schneelage wegen kritischer Abschnitte ( vor allem Gleirschklamm, aber auch Abstieg in den Kreidegraben) eigentlich in dieser Form nicht machbar.


    Bilder:


    1: Scharnitzalm.

    2-6: In der Gleirschklamm.

    7: Immer wieder schöne Ausblicke.

    8: Oberbrunnalm.

    9: Ein kurzes schneefreies Wegstück.

    10: Schönes Abendlicht, das aber auch einen kleinen Wetterumschwung ankündigt.


    Ein feines Wintererlebnis.

    Da von der Schneequalität dieses Wochenende nicht viel zu erwarten war, hab ich die Ski im Keller gelassen und eine Tour mit Schneeschuhen im Karwendel gemacht. Traumhaft war's und komplett einsam: niemand unterwegs!

    Gestern bin ich von Hochzirl zunächst zum Solsteinhaus und hab da die Sachen zum Übernachten deponiert. Nun ging es mit Schneeschuhen weiter zum Großen Solstein, wo ich über eine Stunde das großartige Panorama genossen habe, bevor ich im mittlerweile angenehm weichen Schnee zur Hütte abgestiegen bin.

    Heute morgen ging es dann "nur noch" nach Scharnitz runter, weil ich mittags mit meiner Freundin in die Sauna gehen wollte. Bis zur Kristenalm erfolgte der Abstieg mit Schneeschuhen, danach bis Scharnitz mit Grödeln, wobei ich auch noch den tollen, teilweise vereisten Steig durch die Gleirschklamm mitgenommen hab. Fantastische Winterstimmung in den schattigen Karwendeltälern!

    Zur Ausrüstung: Ohne Schneeschuhe ist man da, wo ich sie verwendet habe, ein ganz armer Hund. Ich hätte keinen Bock, da im Schnee ohne Ausrüstung rumzuwühlen.

    Winterraum: Naja...eher auf der grinntigen Seite mit sehr alten Decken und unzureichenden Töpfen. (Nur ein kleiner Topf ohne Henkel zum Schneeschmelzen und dafür zwei Pfannen. Wer braucht Pfannen im Winterraum?) Für eine Nacht geht's schon, aber sicher nix für Bergromantik zu zweit.

    Fazit: Ein großartiges Berg- und Wintererlebnis auch ohne Ski!

    Gestern hatte ich nicht so viel Zeit für den Bericht, daher hier noch einige Ergänzungen:

    Anforderungen: 1900 Hm und gute 20 Km; auf zwei Tage aufgeteilt aber kein übermäßiges Pensum: Meine Netto-Gehzeit lag bei etwa 10-11 Stunden. Als Schneeschuh-Tour vom Schwierigkeitsgrad mittel bis gehoben. Gerade wenn der Schnee teilweise hart ist, wie bei mir im Gipfelanstieg, nicht ganz simpel - da braucht man schon ein bisserl Erfahrung mit Schneeschuhen. Der Große Solstein ist aber für ambitionierte Schneeschuh-Geher sicher ein Glanzlicht und bietet dafür grundsätzlich das perfekte Gelände.

    Lawinengefahr: Momentan nicht existent. Die Gleirschklamm allerdings muss man freilich bei relevanter Schneelage meiden, weil die sehr sehr lawinös ist und der Steig dann vielleicht auch nicht mehr begehbar ist.


    Bilder:


    1: Großartige Lage: Solsteinhaus.

    2: Kurz vor dem Gipfel.

    3/4: Eines der besten Panoramen Tirols am Großen Solstein.

    5: Sonnenuntergang auf der Hüttenterrasse.

    6/7: Frühmorgens im Karwendel.

    8-10: Gleirschklamm.




    Der bisher beste Tourentag der Saison.

    Heute bin ich mal ein Tal weiter östlich in den Kitzbühelern unterwegs gewesen und habe in der Wildschönau wirklich super Verhältnisse angetroffen. Wie ich gestern schon vermutet hatte, hat die klare Nacht zu einer deutlichen Verbesserung der Schneequalität mit klasse Pulver geführt.

    Ich bin über die Nordroute aufgestiegen, also über die Baumgartenalm. Die Spur tangiert diese aber momentan nicht, sondern hält sich landschaftlich attraktiv an den Kamm rechts der Alm. Am Gipfel entschied ich mich, zunächst die Westhänge zur Feldalm (1800m) abzufahren, da die Ostabfahrt, obwohl bereits gemacht und grundsätzlich sehr attraktiv, mir zu steinig erschien. Ich habe bei der Abfahrt darauf geachtet, Hänge/Mulden zu fahren, die nordwest-exponiert sind, da es hier genialen, tiefen Pulver hat. Sobald die Hänge in der letzten Woche nämlich Sonne hatten (also Richtung Westen/Südwesten), ist unter dem Pulver unangenehmer Harsch. Von oben kommend sieht man aber nicht, wo man hinfährt - also war der feine Schnee nur mit sehr guter Ortskenntnis zu finden.

    Bei der Feldalm hab ich wieder aufgefellt, bin zum Sattel vor dem Saupanzen und im Bereich des Sommerweges am Nordwestrücken wieder hoch. Da die zweite Abfahrt ebenso erbaulich wie die erste war, hab ich mir auch noch eine dritte gegönnt. Die Talabfahrt (Nord) war auch gut, aber oben war ein bisserl der Wind drin und unten raus (ab 1500) hab ich lieber die gewalzte Forststraße genommen, um die Ski zu schonen (und weil die Hänge da südost-ausgerichtet, also harschig sind.

    Lawinengefahr: In den von mir befahrenen Hängen keine, aber ich hätte heute eher auf LWS 2 getippt als 1, weil oben schon ordentlich Wind drin war und in den steilen Nordrinnen vom Lämpersberg Triebschnee lag, weshalb ich die auch nicht gefahren bin.

    Für mich sehr erstaunlich, dass auch heute wieder gar nicht los war - außer mir nur drei Kollegen unterwegs.

    Prognose: Soll ja warm werden, die nächsten Tage. Vielleicht hat man morgen Früh noch Glück, aber da leg ich nicht die Hand ins Feuer.


    Bilder:


    1: Das weitläufige Plateau nördlich des Lämpersbergs.

    2: Aussichtsreich geht es zum

    3: Gipfel.

    4: Feldalm.

    5: Aufstieg am Nordwestrücken.

    6-9: Jezad brauchma freile a baar Buiverbuidln! Ned, dassz es moants, i vazäi an Schmarrn.

    10: Guter Überblick von der Feldalm: Da, wo noch ein bisserl Schatten ist, waren heute die Pulverabfahrten.



    Route => Skitour Gamskopf Alpbachtal

    Eher so mittelprächtig.

    Heut hab ich mal im Greiter Graben nach dem Rechten geschaut. Und da ist der Gamskopf bei bescheidenem Wetter immer meine erste Wahl. Der Aufstieg erfolgte über die Standardroute. Ich hatte gehofft, vielleicht für die Abfahrt ein kleines Wetterfenster zu erwischen, aber dem war nicht so. Etwa 100 Hm unterm Gipfel habe ich es bei null Sicht gut sein lassen und bin abgefahren, bevor es mir die Spur zuweht und ich gar nicht mehr sehe, wo es hingeht. 1 Stunde früher und eine Stunde später hätte es vom Wetter her besser gepasst. Aber man kann ja nicht immer Glück haben.

    Verhältnisse: 3-10 cm Neuschnee bei einer Gesamtschneehöhe von 30-60cm , wobei es interessanterweise wie beim Schneefall letzte Woche nur ganz geringe Temperatur-Unterschiede gab: Inntal 0°, Inneralpbach 0° und selbst an der Messtation Widersberger Horn nur -2°. Die Folge davon war, dass der Schnee erst ab etwa 1600 Metern pulvrig wurde. Zudem ist die Unterlage meist weich (aber nicht harschig) und trägt daher in der Abfahrt nur partiell. In den steileren oberen Hängen musste ich deswegen (auch wegen der Sicht) vorsichtig abfahren, um einen blöden Sturz zu vermeiden: Wenn die Unterlage am Innenski hält, aber nicht am Außenski, kann's einen schon ungut aufstellen. In den flachen Hängen unten hingegen sehr schön zu fahren und auch die Forststraße läuft gut.

    Lawinengefahr: null.

    Prognose: Bei einer klaren Nacht würde ich davon ausgehen, dass es morgen deutlich besser ist.

    Und wie schaut's bei den anderen Touren im Greiter Graben aus?

    Standkopf: Oben sehr abgeblasen, fraglich, ob das Sinn macht.

    Großer Galtenberg: Oben komplett abgeblasen, macht gar keinen Sinn - auch weil es in der Ostflanke noch zu wenig Schnee hat, wie ich von letzter Woche weiß. (Da war ich ja drüben am Beil unterwegs.) Freilich wird man aber bei einem Aufstieg zu den Wiesen der Farmkehralm ein paar schöne Schwünge in den Mulden machen können.

    Kleiner Galtenberg: Könnte tatsächlich gehen - Spuren vorhanden, aber da war der Gipfel heute die ganze Zeit in den Wolken. Hinweis: Nur für sehr gute und erfahrene Skitourengeher geeignet, da sehr steiles Gelände!


    Bilder:


    1: Die Forststraße.

    2: Der Blick zum Großen Galtenberg zeigt gut, was Sinn macht und was nicht.

    3-5: Ein kurzes Wetterfenster zum Fotografieren genutzt.

    6: Schon zieht es wieder zu.

    7: Gut zu erkennen, dass die Unterlage hier nicht hält.

    8: Flache Hänge waren hingegen gut zu fahren.

    9: Farmkehr-Niederleger (nicht auf der Route, aber mit kurzem Anstieg zu erreichen).

    10: Erahnen kann man hier, dass die Hänge beim Standkopf etwas abgeblasen sind.


    Heute morgen dachte ich mir, es wär doch fein, ein Feierabend-Bier auf dem Wallberg zu trinken und so bin ich nach der Arbeit um kurz nach 15 Uhr am Parkplatz los. Aufstieg und Abfahrt erfolgten fast komplett auf der Forststraße bis zum Wallbergkirchlein. Auf den Gipfel habe ich verzichtet, weil es da eh zu wenig Schnee hat, um mit den Skiern ganz aufzusteigen. Die Forststraße hat genug Schnee und ist hart aber griffig. Für den Sonnenuntergang (um 16 Uhr) war ich zu spät dran, aber auch so war es oben sehr stimmungsvoll. Die Abfahrt ging dank des hellen Mondscheins sogar ohne Stirnlampe.

    Sonstiges: Alle gängigen Touren im Gebiet sind gespurt, also Setzberg (auch Ostabfahrt wurde schon gemacht) sowie die Plankenstein-Reibn. Bei der Reibn wurde aber noch nicht über die Siblie-Seite abgefahren, da es hier zu wenig Schnee hat.


    Bilder:



    Da der Wetterbericht erst im Laufe des Tages besseres Wetter angesagt hatte - momentan ist das Wetter ja oft schöner als angekündigt, siehe auch Michis Bericht von gestern -, habe ich es gemütlich angehen lassen und war erst um 10 am gähnend leeren Parkplatz. Hier erwartete mich freilich schon bestes Wetter und die letzten Wolken lösten sich gerade auf. Ich war ohne bestimmtes Ziel losgefahren und hab mich dann spontan für die Reibn entschieden, weil die einfach den größten Landschaftsgenuss bietet. Vom Schnee her war nicht viel zu erwarten: In der Nacht hatte es abgekühlt und 1-3cm geschneit. Folglich ist der Schnee da, wo er vorher feucht war (also in Höhenlagen unterhalb 2000 überall, auch nordseitig), harschig, aber mit graduellen Unterschieden.

    Route: Der Aufstieg zum Taubenstein ging heute dank des minimalen Neuschnees ohne Harscheisen. Danach bin zum Lempersberg hoch und hab mal in die steile Nordostabfahrt geschaut: Diese ist noch jungfräulich, aber mit gutem Grund - zu wenig Schnee. Und bevor ich da jetzt wieder negative Kommentare bekomme: Diese Abfahrt, die lange "verboten" war, ist mittlerweile sinnvollerweise erlaubt. Also weiter auf guter Spur zur Rotwand. Von hier bin ich über die Nebelrinne abgefahren, was trotz Harsch gut ging. Nach dem oberen Steilstück hab ich ziemlich weit nach links gequert, bis ich eine schöne Mulde fand, die nicht von den Lockerschneerutschen der letzten Tage malträtiert war. Vom Schnee her das beste heute: Tragfähiger Harsch, der sich bei entsprechender Schwungtechnik gut fahren ließ. Bei der Großtiefental-Alm hab ich dann entschieden, auf den Auerspitz, den ich sonst immer gerne mache, zu verzichten, weil die Abfahrt da noch sehr steinig ist und man die Ski ja nicht sehenden Auges kaputt machen muss. Daher ging es hoch zum Miesingsattel, im fahrbaren Bruchharsch runter ins Kleintiefental und via Taubensteinhaus zurück. Die Taubenstein-Abfahrt ist hart, aber nicht eisig; Steine muss man bei angepasster Fahrweise keine erwischen.

    Grundsätzlich sollte man bei den momentanen Verhältnissen aber schon gut auf dem Ski stehen - daher auch die Gefahreneinschätzung "mäßig", weil Sturzgefahr mit Verletzungsfolgen bei der geringen Schneemenge doch gegeben ist . Die Lawinengefahr ist hingegen sehr gering.

    Fazit: Ein wunderbarer Tag, an dem ich niemandem begegnet bin - das gibt's auf der Rotwand-Reibn auch nicht oft. Auch den "schlechten Schnee" sehe ich langfristig eher positiv, da die Wetterentwicklung der letzten Tage dazu geführt hat, dass nun eine kompakte Schneedecke/Unterlage vorhanden ist, die auch nicht gleich wieder wegschmilzt.


    Bilder:


    1-6: Die wunderschönen Landschaftseindrücke und Ausblicke erklären (neben der Nähe zu München) die Beliebtheit der Rotwand-Reibn.

    Zu Bild 4: Nicht von den schönen Spuren täuschen lassen: Hier (das wäre die Abfahrt Lempersberg - Wallenburger Alm) ist jetzt Bruchharsch.

    7/8: Einfahrt Nebelrinne von oben und unten.

    9: Besagte Mulde mit gut fahrbarem Harsch.

    10: Großtiefental-Alm.




    Viel Pulver, wenig Andrang.

    Die Verhältnisse im Hochfügener Tourengebiet sind für die Jahreszeit wirklich gut. Es liegen im Mittel 50-70cm Schnee und dieser ist (außer südseitig) trotz der höheren Temperaturen gestern und heute noch schön pulvrig. Freilich kann man schon noch den einen oder anderen Stein erwischen, aber wir sind heute gut durchgekommen.

    Umso erstaunlicher für mich, dass heute so gut wie nichts los war und auch in den letzten Tagen nicht. Der Rosskopf hat immer noch nicht mehr als 15 Befahrungen und an Gilfert und Kraxentrager schaut es ähnlich aus.

    Nun zu unserer Tour: Wir (Angie und ich) sind um kurz vor 8 am PP los und zunächst über die normale Skitouren-Route zum Kleinen Gilfert. Nach einer schönen Abfahrt bis zum Pfundsalm Hochleger ging es weiter zum Rosskopf (ebenfalls Standardroute). Nebenbei: Super Spuranlage bei beiden Anstiegen! Die Abfahrt erfolgte in tiefstem Pulver durch die steile (bis 40 Grad) Nordflanke - genial!

    Die Lawinengefahr schätze ich als sehr gering ein - allenfalls Geleitschneegeschichten in sehr steilen Südhängen.

    Hinweis zur allgemeinen Schneelage in den Tuxer Alpen: Das Hochfügener Gebiet war bei den Schneefällen deutlich begünstigt. In den benachbarten Tälern liegt zu wenig Schnee für sinnvolle Touren: So in den Osthängen des Nurpenstals oder Richtung Pangert auf der Zillertaler Seite.


    Bilder:


    1-4: Kleiner Gilfert.

    5-10: Rosskopf.



    Do is a - da Champagner-Buiver!

    Durch die klare, kalte Nacht ist genau das eingetreten, was ich im Beitrag vom Mittwoch schon erwähnt hatte: Dem etwas schweren Schnee wurde über Nacht die Feuchtigkeit entzogen und übrig blieb bester Pulver. Dem entsprechend war das heute natürlich das erste Glanzlicht der noch jungen Skitourensaison.

    Die Tour: Gestartet bin ich um 8 bei minus 10 Grad und zunächst über die Forststraße bis kurz vor die Faulbaumgartenalm. Die Straße ist noch nicht als Rodelbahn präpariert, aber es läuft runter auch so bestens. Was mich gewundert hat, ist, dass gestern noch niemand Richtung Beil ist, obwohl offensichtlich schon ein paar Kollegen in der Gegend unterwegs waren. Das bedeutete für mich, dass ich alles spuren durfte (und natürlich als erster abgefahren bin). Nach der Stadelkehralm bin ich aber nicht zum Beil, sondern erst mal auf den unbenannten Gupf über der Alm, weil ich mich für die Mühen mit einer ersten Abfahrt belohnen wollte. Außerdem ging ich eh davon aus, dass der Gipfelhang des Kleinen Beil eingeweht und zu gefährlich ist und anstatt Zeit und Kräfte darin zu investieren, das aus der Nähe genau zu sehen, bin ich lieber auf den "Stadlkehrbichl", wie ich den Gupf jetzt einfach mal nenne. Interessanterweise ist auch keiner der nach mit kommenden Kollegen Richtung Beil weitergegangen und beim zweiten Aufstieg bin ich mit einem einheimischen Paar noch so weit aufgestiegen, dass man sehen konnte, dass der Beil-Gipfelhang mindestens grenzwertig ist. Skifahrerisch am lohnendsten sind aber eh die Hänge zwischen 2050 und 1600m und die hab ich mir vier Mal gegönnt.

    Die Schneehöhe liegt oberhalb der Faulbaumgartenalm zwischen 50 und 70cm und ich hatte (bei etwas defensiver Fahrweise) keinen Steinkontakt.

    Die obige Gefahreneinschätzung "erheblich" bezieht sich übrigens nur auf den Gipfelhang, der Rest ist lawinentechnisch völlig unproblematisch.

    Sonstiges: In den ostexponierten Hängen auf der rechten Talseite (Mareitkopf, Galtenberg) liegt viel weniger Schnee - definitiv momentan nicht sinnvoll. Das ist aber keine für die Kitzbüheler allgemein gültige Aussage, da rund um den Windfänger Galtenberg immer eigene Gesetze herrschen. Die Ostabfahrt vom Lämpersberg zum Beispiel wurde heute auch gemacht und sieht toll aus.

    Prognose: Wird schlechter, wenn morgen die Warmfront kommt.



    Bilder:


    1: Auf der Forststraße - sehr frostig heute morgen.

    2/3: Spurarbeit mit famoser Aussicht.

    4: Am höchsten Punkt: Hier kann man sehen, dass der Beil-Gipfelhang stark eingeweht ist.

    5-8: So macht das richtig Spaß!

    9/10: Bei der Stadelkehralm lässt es sich gut in der Sonne sitzen.




    Des war heid doch glei deitlich kommoder wia gestan!

    Heute bin ich vor der Arbeit zum Spitzing hoch und hab die Kombination von Rauhkopf und Tanzeck gemacht. Wirklich gute Bedingungen - der Pulver ist zwar etwas schwer, lässt sich aber fein fahren. Am Tanzeck war's sogar einen Tick besser. Die Schneehöhe steigt von 30/40 cm unten bis auf etwa 60/70cm oben an.

    Wenn man auf die obersten 20 Hm am Rauhkopf verzichtet, ist die Gefahr von Steinkontakt gering. Von der Schneelage her gehen alle Touren im Gebiet, aber die Frage ist halt wie es mit der Unterlage ausschaut. Die Tanzeck-Reibn hab ich zum Beispiel heute wegen des steinigen Mittelteils nicht gemacht.

    Es war heute schon einiges los, sodass die Standardrouten morgen recht verspurt sein dürften.

    Prognose: Bleibt morgen fein, aber am Samstag könnte die angekündigte Warmfront zum Spielverderber werden.


    Bilder:


    1/2: In den unteren Hängen.

    3: Kleines Sonnenfenster.

    4-6: Rauhkopf

    7-10: Tanzeck


    2 Grad zu warm.

    Ein bisserl komisch ist die aktuelle Kaltfront ja schon, weil es anscheinend nur ganz geringe Temperatur-Unterschiede gibt. Bei mir daheim (500m) 0°, in Holzkirchen 0°, ebenso am Tegernsee und auch am Parkplatz. Die Folge davon ist, dass der Pulver insgesamt etwas auf der feuchten Seite ist und Hänge unter 30 Grad bei der enormen Neuschneemenge schon anstrengend zu fahren sind.

    Ich bin heute nach der Arbeit am frühen Nachmittag gestartet und zunächst via Siebli-Diensthütte zu den Röthenstein-Almen aufgestiegen. Bis hier war gespurt, aber nicht weiter. Mein Plan sah vor, über die "Waldroute" zum Röthenstein aufzusteigen und dann eine der steilen Abfahrten zu nehmen. Das hat aber nicht geklappt. Der Aufstieg durch den Wald war aufgrund vieler umgestürzter Bäume (da sind seit letztem Jahr wohl einige dazugekommen) mühsam und meine Spuranlage ist dementsprechend auch "gewöhnungsbedürftig", um nicht zu sagen grottig. Die Schneehöhe steigt von etwa 20cm am PP zu 40 an den Almen und wird dann im Wald immer noch höher (50-60cm). Als ich kurz unter dem Gipfel aus dem Wald kam, lag dann ein Meter Schnee. Und der war mir aufgrund der fehlenden Fluffigkeit sehr unsympathisch, sodass ich mich entschied wegen der offensichtlichen Lawinengefahr auf die 15 Hm zum Gipfel zu verzichten und wieder durch den Wald runterzufahren. Wie richtig meine Entscheidung war, zeigte sich, als ich im Wald an der Kante über einem Mini-40-Grad-Hang entlangfuhr und prompt ein Schneebrett auslöste. Überhaupt nicht gewundert hat es mich daher, dass der LLB für morgen einen 3er oberhalb von 1500 Metern ausgegeben hat. Bitte ernst nehmen!

    Freilich hatte ich mir etwas anderes erhofft und auch nicht mit so viel Neuschnee gerechnet (laut LLB oberhalb 1500 bis zu 60cm im Mittel), aber sonst wär's von der Winterstimmung her schon fein gewesen.

    Prognose: Sollte es in der Nacht schon aufklaren, ist es durchaus möglich, dass der Schnee morgen besser ist, wenn ihm die Abstrahlung die Feuchtigkeit entzieht.


    Bilder:


    1-3: Schöne Winterstimmung auf den Forstwegen.

    4: Ein paar der umgestürzten Bäume.

    5-7: Die Schneehöhe nimmt ständig zu.

    8/9: Ein paar brauchbare Schwünge im Wald.

    10: Das Schneebrett. Ich bin danach über den abgegangenen Hang abgefahren, um ein aussagekräftiges Foto zu machen.


    Vom Aussehen her, nicht aber dem Namen nach kennt wahrscheinlich jeder den Pletzachkogel. Es ist jener Berg mit der sehr markanten Felssturzzone, den man sieht, wenn man auf der Autobahn von Wiesing Richtung Kramsach fährt. Obwohl er ansonsten eher unscheinbar wirkt, gab es hier in der Vergangenheit verheerende Felsstürze - in der Römerzeit etwa verlegte der letzte große das gesamte Inntal, sodass der Fluß bis ins Zillertal hinein aufgestaut wurde.

    Die Besteigung des Pletzachkogels ist eine nette Sache, gerade an so halbschaarigen Tagen wie heute: Bei höheren Gipfelzielen hätte man sich bei dem Föhn wohl ordentlich durch nassen Schnee kämpfen dürfen. Am Pletzach liegen maximal 5-10cm, dafür aber durchgehend. Grödel brauchte es nicht - in den nächsten Tagen aber zu empfehlen, wenn es kälter wird.

    Route: Von Kramsach auf der Forststraße hoch, bis man aus dem Wald kommt. Nun gibt es einen steilen, nicht markierten oder beschilderten Steig zum Gipfel. Da gestern schon jemand den gemacht hat, war die Orientierung kein Problem - ohne Spuren bei Schnee und fehlender Ortskenntnis aber fast nicht zu finden, da es auch ziemlich durch's Unterholz geht. Abstieg auf dem normalen Weg bis zur Forststraße und hinab ins Tal. Grundsätzlich gibt es diverse Erweiterungsmöglichkeiten, wenn man Lust und Laune hat.

    Anforderungen: 1000 Hm, 12 Km, 4-5 Stunden. T2-3.

    Der Föhn heute könnte sich meiner Einschätzung nach positiv für uns Skitourengeher auswirken, weil durch das Antauen des Schnees und das Gefrieren in der Nacht normalerweise eine Unterlage für die kommenden Schneefälle entstehen sollte.


    Bilder:

    Die Tour ist doch ganz nett. Ohne dass es einen freilich vor Begeisterung aus den Latschen hauen würde...


    Heller die Dolomiten nie glänzen

    als in der Vorweihnachtszeit.

    Der Kolfuschger Höhenweg ist für mich so ein Paradebeispiel dafür, wie wichtig der richtige Zeitpunkt für ein außergewöhnliches Bergerlebnis ist. Die Tour ist ja wirklich einfach und zurecht sehr beliebt, sodass sich im Sommer die Leute fast über den Haufen rennen - heute war aber außer uns niemand unterwegs. Dazu Traumwetter und genau die richtige Menge Schnee, damit es schön winterlich ist, man aber noch gut ohne Schneeschuhe oder Ski gehen kann. Die Tour ist landschaftlich extrem schön und das Panorama umfasst die gesamte Dolomiten-Prominenz (Tofane, Antelao, Pelmo, Civetta, Marmolada, Sella, Langkofel).

    Route: Kirche Kolfuschg - Col Pradat - Edelweißhütte - Rifugio Forcelles - Jimmy Hütte. Zurück etwa eine halbe Stunde am Anstiegsweg und dann mit Steig 8b nach Kolfuschg.

    Anforderungen: 800 Hm, 12 Km, 4-5 Stunden. T2-3. Sehr einfache Tour und auch nicht lawinengefährdet.

    Schneelage: In den Dolomiten liegen etwa 10-20cm Schnee - heute auch südseitig noch sehr fluffig. Skitouren abseits der Pisten, wo momentan die Schneekanonen laufen (Saisonstart voraussichtlich 3. Dezember), machen wenig Sinn. Für Schneeschuhe bräuchte es auch 20cm mehr Schnee. Heute haben wir gar keine spezielle Ausrüstung benötigt.

    Trotz der wirklich niedrigen Temperaturen haben wir im Auto übernachtet - am Freitag bei Meran und nach einem Saunatag in Brixen gestern diese Nacht im Gadertal (nicht direkt in Kolfuschg). Ich möchte schon betonen, dass es ein sehr großes Glück ist, mit Daniela eine Partnerin zu haben, die auch bei minus 15 (Temperatur heute morgen in Alta Badia) ohne Heizung gerne mit mir im Auto übernachtet! Gute Schlafsäcke sind da freilich Pflicht.


    Bilder:


    1: Frostiger Morgenkaffee mit Fanes-Blick.

    2: Die Kirche von Kolfuschg.

    3-7: Ein Dolomiten-Wintertraum.

    8-10: Der Genuss darf an so einem Tag nicht zu kurz kommen. Punsch hatten wir dabei und bei der Jimmy-Hütte haben wir Nudeln gekocht.


    Gestern sind Daniela und ich wieder nach Meran gefahren, wo gerade ausnahmsweise keine Saison ist. Unsere Bekannten hier sagen nämlich, dass in Meran eigentlich immer Saison ist, außer vielleicht drei Wochen im November. Dem entsprechend haben wir auf unserer Tour gestern auch niemanden getroffen.

    Route: Bei Touren rund um Meran in den niedrigen bis mittleren Höhenlagen ist es grundsätzlich so, dass es gefühlt hundert Feinvarianten gibt und man mindestens an 30 beschilderten Kreuzungen vorbeikommt. Daher nur so grob, wie wir gegangen sind: Meran - Maiser Waalweg bis kurz vor Saltaus - hoch nach Verdins - Schenner Waalweg bis Schenna und mit Weg 10 von dort wieder nach Meran. Die Tour ist wirklich schön und die beiden Orte Verdins und Schenna sehenswert.

    Anforderungen: 700 Hm, knappe 20 Km, 6-7 Stunden. Durchweg T2.

    Schnee liegt um Meran erst ab 1000 Meter und auch weit oben nur wenig. In den Dolomiten hat es ein bisserl mehr geschneit, aber für Skitouren reicht das m.E. noch nicht - mehr dazu dann morgen... Das Wetter war gestern bewölkt, aber trocken und es ist (auch heute) deutlich wärmer als nördlich des Hauptkamms.



    Bilder:


    1-4: Spätherbst am Maiser Waalweg.

    5/6: Der Aufstieg nach Verdins.

    7/8: Eben dort.

    9: Burg Schenna.

    10: Mausoleum des Erzherzogs Johann in Schenna.



    Ein persönlicher Klassiker

    ist die Überschreitung von Heu-, Plessen- und Kienberg für mich, die ich mehrmals im Jahr mache. Ich bin ja gar nicht der Typ, der seinen "Hausberg" hat, weil mich ständige Wiederholungen langweilen, aber diese Tour ist schon so etwas wie meine "Hausrunde". Besonders schön sind die Ausblicke ins Inntal und die Tatsache, dass meistens nichts los ist.

    Route: Vom PP über den "Alten Steig" (steht auf dem Schild) zur Jocheralm - Kienberg - Plessenberg - Heuberg - Jocheralm - über die Forststraße zum PP.

    Anforderungen: 800 Hm, 10 Km, 3-4 Stunden. Maximal T3. Komplett schneefrei.

    Die Tour eignet sich übrigens wie die ganzen Brandenberger Alpen sehr gut für Schneeschuhwanderungen - es soll ja nun relevant Schnee kommen. Die lohnenden Skitouren im Gebiet sind hingegen rar und eher etwas für Kenner und stille Genießer.


    Bilder:


    1: Föhn erzeugt ja immer eigene Lichtstimmungen.

    2: Am Weg zum Kienberg.

    3: Interessant zu beobachten, wie sich die Föhnmauer von Westen kommend aufbaut. Den Venediger und den Glockner hat sie schon eingesackelt, das Wiesbachhorn erfreut sich (noch) der Sonne.

    4: Kienberg: "Gott schütze unsere Heimat". Da darf der liebe Mann sich aber mal gehörig anstrengen...

    5/6: Das kunstvolle Gipfelkreuz am Plessenberg.

    7: Ein kleines, schmuckes neues Kreuzerl am Heuberg.

    8/9: Schöne Blicke ins Inntal.

    10: Die verborgene Weltmacht: Maxlrainer Kirtabier.


    Ob man dem Nonsjöchl, das eigentlich nur ein bekreuzter Gupf im Westkamm des Gilfert ist, den Rang eines echten Gipfels zugesteht, sei mal dahin gestellt - die Tour ist auf jeden Fall wegen der schönen Ausblicke und der urigen Zirbenwälder sehr lohnend.

    Daniela und ich haben sie heute mit unseren Freunden vom Weerberg, Katrin und Michael, gemacht.

    Route: Vom PP zunächst neben der Skipiste hoch und dann bei einem Wegweiser in den Wald. Diesem Steig folgt man bis zum Gipfel. Wir sind dann über die Nonsalm nach Innerst, wo Michaels Onkel der Wirt ist, abgestiegen und zurück nach Weerberg, wo mein Auto stand. Es gibt für die Tour diverseste Varianten, wobei natürlich der Aufstieg bis zum Gilfert die lohnendste ist.

    Anforderungen: 800 Hm, 10 Km, etwa 4 Stunden, max. T3. Fast komplett schneefrei.


    Bilder:


    Wie gesagt prägen vor allem die schönen Wälder und Ausblicke die Tour.


    Heute war wieder so ein absoluter Sahne-Herbsttag, aber das schönste an der Tour war, dass mein jüngster Bruder Maxi mit dabei war, der sonst oft familiär und beruflich sehr eingespannt ist. Aber momentan hat er Elternzeit und so haben wir heute die Gelegenheit genutzt, eine meiner Lieblingstouren im Kaiser zu machen. Gestartet sind wir im Nebel, aber genau an der richtigen Stelle - dem Ausstieg aus dem Maiklsteig - haben wir die Sonne erreicht. Einfach herrlich, am Ursula-Kreuz genau 10 Meter über dem Nebelmeer zu sitzen!

    Route: PP - Maiklsteig - Ursula-Kreuz - Gscheuerkopf - Kaiserhochalm - Gamskögerl - Ackerlhütte - Schleierwasserfall - PP. Es gibt diverse Varianten, die Tour entweder abzukürzen oder zu erweitern. Zum Beispiel kann man noch zum Baumgartenköpfl gehen oder Ackerl- und/oder Maukspitze besteigen.

    Anforderungen: Maiklsteig T4 mit einigen Sicherungen (kein KS-Set nötig), der Rest T2-3. Etwa 1000 Hm und 15 Km Strecke, 5-6 Stunden.

    In der Nacht hatte es bis 1500 herunter leicht geschneit, aber das ist heute schon wieder weggeschmolzen und auch Ackerl- und Maukspitze werden morgen wieder fast komplett schneefrei sein.

    Durch die geringe Gipfelhöhe und die südseitige Exposition einfach die perfekte Herbsttour!


    Bilder:


    1/2: Nebelobergrenze erreicht!

    3: Der schöne Buchenwald am Kamm des Niederkaiser.

    4: Kaiserhochalm.

    5: So soll Herbst sein!

    6: Ackerl- und Maukspitze.

    7: Bei der Ackerlhütte.

    8-10: Der Schleierwasserfall ist auch bei wenig Wasser beeindruckend. Hier waren natürlich einige Kletterer zu beobachten.