Beiträge von Andreas84

    Pulver von oben bis unten.

    Das hätte ich tatsächlich nicht erwartet, denn die Tour auf die Rötspitze hat ja so ungefähr die gleiche Ausrichtung wie jene gestern auf die Dreiherrenspitze. Allerdings war das sozusagen "frischer Pulver", der durch den starken Wind aus dem benachbarten sehr schattigen Windtal hereingeblasen wurde und auf dem harten Altschnee zu liegen kam. Ziemlich perfekte Bedingungen also! Landschaftlich ist die Tour eh ein Traum.

    Ich hab das Ganze als Rundtour angelegt: Aufstieg durch das wunderschöne, aber mit langen Flachstücken sowie kleinen Gegenanstiegen für die Abfahrt etwas suboptimale Röttal und Abfahrt durch das Windtal. Hier wirklich bis 2000 Meter runter Pulver, der auf dem letzten Stück nahtlos in sehr schnellen Sulz überging.

    Hier ein Gefahrenhinweis. Die riesigen Nordhänge im Windtal, die man bei der Abfahrt quert, haben sich heuer überhaupt noch nicht entladen. Wenn es wieder wärmer wird, ist hier auf ein gutes Zeitmanagement zu achten, da die Hänge sicher noch als Nassschneelawinen abgehen.

    Lawinengefahr heute: gering, da eher kühl und windig.

    Anforderungen: 1800 Hm und eine sehr lange Strecke; man darf für die Röttal-Route mindestens 5 Stunden Aufstieg einplanen. Für das Rötkees gilt das Gleiche wie gestern geschrieben. Im linken Teil spaltenlos und auch sonst eher harmlos.

    Fazit: Der perfekte Abschluss meiner kleinen Südtirol-Exkursion.


    Bilder:


    1: Hier sieht man gut die Schneeuntergrenze in den Südhängen. Der Talgrund ist auf 1650 Metern.

    2-6: Einfach gewaltig schön, der Aufstieg durch das Röttal.

    7: Der Wind ist nicht nur der Baumeister der Lawinen, sondern auch ein Künstler.

    8/9: So gefällt mir das.

    10: Da in der Nähe ist mein Übernachtungsplatz im Ahrntal. Ich hab da in den letzten Jahren sicher schon mindestens 20 Mal geschlafen.


    Der "leichteste" Weg auf die Gigantin.

    Schon lange hatte die Dreiherrenspitze auf meiner Wunschliste gestanden. Ich habe aber immer ein bisserl mit einer Solo-Besteigung gezögert, weil in den meisten Beschreibungen vor dem spaltigen Gletscher (Lahnerkees) gewarnt wird. Und hier auch gleich wieder der Dank an Sigi (siehe Bericht Magerstein von gestern)! Den hatte ich Samstag nämlich genau dazu befragt. "Ah na, desch is koa Problem - mit gangan do immer ohne Soal." war die vielversprechende Antwort. Das hat sich heute auch bestätigt: Das Lahnerkees hat nur im rechten Teil (von unten gesehen) gut sichtbare Spaltenzonen und im Aufstieg nutzt man die linke Talseite.

    Dennoch habe ich mir den Gipfelerfolg heute durch einen Verhauer unnötig erschwert. Man steigt ja zunächst eine gute Stunde recht flach zur Kehreralm. Hier ginge es am Bach entlang weiter zur Lahneralm. Blöderweise ist an der Brücke aber ein Schild, das einen zur Lahneralm in die enorm steilen Hänge (40 Grad) gerade über der Kehreralm schickt. Da war zudem noch eine frische Spur von zwei Kollegen, die den gleichen Fehler gemacht haben... Die hab ich später überholt und als mir klar wurde, dass ich im falschen Tal bin, habe ich glücklicherweise eine Abfahrtsmöglichkeit direkt ins Lahnertal gefunden. Waren halt 300 Hm umsonst (,aber wenigstens eine feine Abfahrt über pulvrige Steilhänge).

    Nun ging es auf der richtigen Route hoch. Landschaftlich unglaublich beeindruckend und heute total einsam; niemand unterwegs. Die Dreiherrenspitze ist aber so ein klassischer Täuscher, was die Distanzen angeht. Als ich die Schlüsselstelle gesehen habe, dachte ich "in einer Stunde bin ich dort". Dauert aber eher zwei: Noch ein Buckel, noch ein Flachstück etc. Als ich am oberen Ende des Gletschers (bei 3150m) war, hab ich mich für "leicht und schnell" entschieden und Skier sowie Rucksack liegen lassen und bin nur mit Steigeisen, Pickel und einem Stock los, weil mir der Augenschein sagte, dass es oberhalb der steilen Rinne, die nicht mit Skiern machbar ist, keinen guten Schnee haben würde. Das war freilich ein bisserl gepokert, aber ich hatte Recht: Harter Schnee und perfekt zum Stapfen. Hoch eine knappe Stunde und runter 20 Minuten - schneller ist man Ski (+ zweifachem Umsteigen auf Steigeisen) auch nicht. Das war so richtig geil heute; ich bin bei dem grandiosen Panorama in eine regelrechte Euphorie gekommen.

    Um 15.30 Uhr bin ich vom Skidepot abgefahren. Der Schnee wechselte von hart aber griffig, leicht pulvrig zu ganz sachte firnig. Richtig aufgefirnt hat es wegen einer kühlen Brise allerdings nicht. Kein Vergleich zum Sturm von gestern - da hätte man die Tour sicher abbrechen müssen. Die Abfahrt ist einfach großartig!

    Allgemeine Schneesituation: Von Kasern aus gerade noch ausreichende Schneelage, um die Tour ohne Abschnaller machen zu können. Ab 2000 Meter viel Schnee. Die südseitigen Touren im Ahrntal sind hingegen bis 1800/2000 Meter meist aper.

    Lawinengefahr: Heute nicht existent, aber das Lahnertal heißt ja nicht umsonst so: Lahn = Lawine für nicht Dialektsprecher.

    Anforderungen: 1900 Höhenmeter (ohne Verhauer). Ich hatte mir die Tour von den Beschreibungen her schwieriger vorgestellt und würde sich als Hochtour WS+ einstufen. Es gibt keine Kletterstellen und die Schlüsselstelle ist kurz. Sollte diese komplett vereist oder aper sein, kann's freilich anders ausschauen.

    Fazit: Ich bin von diesen Erlebnis heute immer noch total euphorisiert!



    Bilder:


    1: Das Tal vor der Kehreralm.

    2: Da geht's NICHT hoch.

    3: So - nun im richtigen Tal...

    4: Die Schlüsselstelle rückt ins Blickfeld.

    5: Das ist sie.

    6: Gewaltiges Panorama mit Rötspitze im Vordergrund beim Gipfelanstieg.

    7: Erst wenn wir am Gipfel stehn können wir den Venediger sehn!

    8: Passendes Gipfelzeichen. Die "Drei Herren" sind übrigens der Erzherzog von Tirol, der Fürstbischof von Salzburg und der Fürstbischof von Brixen, deren Herrschaftsgebiete sich ehedem (also vor dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803/06) hier trafen.

    9: Ich freue mich einfach.

    10: Abfahrt mit ganz sachten Firntendenzen.



    Danke an Sigi.

    Der war gestern mit seinen Tourenkollegen auch an der Aglsspitze und wir ham ein bisserl geratscht. Sigi ist aus dem Ahrntal und berichtete von sehr guten Verhältnissen. Ich wollte ursprünglich in die Dolomiten, hab aber dann spontan umdisponiert, was kein Problem ist, wenn man eh im Auto schläft. War sicher die richtige Entscheidung - in den Dolomiten heute auf Firn zu spekulieren, wäre bei der Abkühlung + Wind wohl nicht aufgegangen.

    Am Magerstein war's heute auf jeden Fall toll - landschaftlich eh großartig und der Schnee hat auch gepasst.

    Vom PP geht es zunächst gemütlich los bis zum Steilstück auf dem Sommerweg der Kasseler Hütte (hat offen). Zunächst mit Harscheisen und im steilsten Stück mit Steigeisen werden etwa 250 Hm überwunden, bis es wieder gemütlicher wird. Es geht auch mit Skiern komplett hoch, aber ich hab auf so kraft- und nervenraubendes Herumgeeiere einfach keine Lust und ich war mit den Steigeisen auch schneller als die Leute mit Ski - trotz An- und Ausziehen.

    Freilich, die Einheimischen wie der Schneebige Sepp, der nockige Norbert und der Magerstein-Manni gehen so was gleich ohne Felle 😉. Vor dem steilsten Stück überlegen sie vielleicht, ob sie die montieren sollen, aber wenn dann der wortkarge Walter vom Außerkofler Hof, der Bauer mit de meischtn Hektar und der größte Buckler vom Dorf, ums Eck kommt und kurz "Mander!" knurrt, lassen sie es doch lieber...

    Der Rest der Tour ist dann einfach: Kasseler Hütte und über den Gletscher zum Magerstein. Ich bin allerdings zunächst zum Fernerköpfl abgezweigt, weil am Magerstein Massenauflauf war. Nach einer Abfahrt über den westlichen Ast des Rieserferners bis zu dessen Ende bei etwa 2600 Metern, hab ich wieder aufgefellt und bin dieses Mal zum Magerstein, wo nur noch ein Pärchen mit einem wunderschönen und sehr braven Husky war. Abfahrt auf der Standardroute.

    Schneeverhältnisse: Auf dem Gletscher pulvrig, aber windbeeinflusst und zerfahren, danach hart und griffig. Es hat auch weiter unten im Wald so gut wie nicht aufgefirnt. Da muss man auf der engen, steilen Trasse schon sehr gut auf den Skiern stehen, da bei Stürzen hohes Verletzungspotenzial gegeben ist und auch Abstürze im steilsten Teil (da hat der Hang - aber nicht die Trasse - locker 50 Grad. Diese Passage ist für mich auch der Grund, den Magerstein nicht als "Einsteiger-Skihochtour" zu klassifizieren - außer es ist nicht so hart wie heute oder man hat Steigeisen dabei.

    Wind: Oberhalb von 3000 Metern heute sehr stürmisch und auf den Gipfeln sicher über 100 km/h. Obwohl es an sich nicht übermäßig kalt war, Potential für Erfrierungen bei nicht ausreichenden Schutz.

    Da haben sogar Norbert, Sepp und Manni die dünnen Handschuhe rausgeholt. Norbert hat sogar kurz überlegt, ein Stirnband aufzusetzen, es aber beim Gedanken an die Gespräche in der Dorfbar doch lieber sein lassen. "Magerstoan mit Stirnbandl! Hod ma sell scho ghert?" " I muass die Hilda glei mol frogn, ob da Norbert koan mehr aufkriagt!" "Norbert, mir hon dir an Radler bstellt. Sollman for dir no anwärmen?" Ein Radler ist für den gestandenen Südtiroler das gleiche Sakrileg wie eine Weißwurst mit Ketchup bei uns.

    Diese Exkurse in die Südtiroler Psyche sind nebenbei gesagt durch den Youtuber Buonomemes beeinflusst - dessen Videos kann ich sehr empfehlen. Genau mein Humor.

    Lawinengefahr: Heute nicht existent.

    Sonstiges: Gute Schneelage auch am Schneebigen Nock; war aber heute wegen des fehlenden Auffirnens sicher eher spaßbefreit in der Abfahrt.

    Fazit: Was für ein toller Tag wieder!!


    Bilder:


    1: Er hat mich heute durch seine Folgsamkeit sehr beeindruckt - bzw vielmehr sein Besitzer. Kein Geschreie oder Gepfeife nötig - der Husky wusste genau, was er zu tun hat.

    2: Am Beginn des Gletschers.

    3: Schon ein bisserl was los heute.

    4: Der Hochgall dominiert das Panorama.

    5: Blick vom Fernerköpfl zum Magerstein.

    6: Schneebiger Nock.

    7: Traumtag.

    8: Mit Husky am Magerstein.

    9: Saukalt am Gipfel, aber der Hund wollte sein Fell nicht herleihen.

    10: Nochmal der formschöne Hochgall.


    Was für eine herrliche Tour!

    Die Aglsspitze hatte ich bisher nur im Sommer von der Ridnauner Seite her bestiegen und so war es höchste Zeit, auch mal im Winter hier vorbeizuschauen, eilt der Tour doch ein sehr guter Ruf voraus. Völlig zurecht! Landschaftlich wie skifahrerisch eine absolute Toptour! Heute waren zudem die Verhältnisse auch noch perfekt.

    Aber der Reihe nach: Bei der Anfahrt im Pflerschtal können einen ob der vordergründigen Schneearmut schon Zweifel beschleichen und auch am PP schaut es mau aus. Dennoch geht es hoch wie runter komplett mit Skiern, wobei es auf der Forststraße bis zum PP "Hölle" (ca 100 Hm) ein paar kurze apere Stellen gibt - da muss man aber nicht abschnallen. Ab der Furtalm (1650m) wirklich gute Schneelage. Ab hier gibt es mehrere Möglichkeiten, um zum Feuersteinferner aufzusteigen - hängt immer von den Verhältnissen ab. Ich bin einer südtiroler Gruppe gefolgt, die über einen anfangs sehr steilen (um 40 Grad) Hang gestiegen sind. Ging aber gut und da der Hang wegen der Steilheit schon um 9 (bin um 7 gestartet) leicht auffirnte, auch ohne Harscheisen. Am Gletscher hat mich dann der schöne Pulver unter der Rocholspitze (nordexponiert) dazu verführt, erst da hoch zu gehen (die letzten Meter zu Fuß). Herrliche Abfahrt in bestem Pulver zurück zur Aufstiegsspur Aglsspitze (300 Hm). Nun hoch und Skidepot in der Magdeburger Scharte. Da ich Steigeisen dabei hatte, habe ich den Gipfelanstieg mit diesen gemacht. Nötig wären sie aufgrund des perfekten Stapfschnees nicht gewesen. Der Gipfelgrat ist am Ende sehr ausgesetzt, aber nicht schwierig - keine echte Kletterstelle.

    Die Abfahrt um 12.30 Uhr war einfach ein Traum: Oben Pulver, dann Firn und in den Steilhängen Sulz - viel später hätte man aber nicht dran sein dürfen. Wenn es jetzt wieder kälter wird, wird sich aber voraussichtlich auch der Firnzeitpunkt nach hinten verschieben.

    Lawinengefahr: Heute sehr gering. Die Route ist aber grundsätzlich aus den steilen Flanken bedroht, wie mehrere alte Lawinenkegel zeigen.

    Anforderungen: Aglsspitze 1800 Hm, mit Rochol 2100 Hm. Für Erfahrene aber eher einfache Tour. Der gar nicht so kleine Feuersteinferner ist fast spaltenlos.

    Sonstiges: Nicht besonders viel los heute - so etwa 15 Leute am Weg. Etwa gleich viele haben heute aber die Schneespitze gemacht - eine Tour, die nur selten gute Bedingungen hat: Unten sehr steile Südhänge und oben dann ein 45-Grad-Nordhang.

    Fazit: Die Tour schafft es ansatzlos in meine persönliche Top 10 Tagesskitouren.


    Bilder:


    1: Gute Schneelage.

    2: Auf dem Weg zum Hauptast des Feuersteinferners.

    3: Schneespitze im Aufstieg zur Rochol.

    4: Abfahrt von dieser (der unscheinbare Gupf in der Mitte).

    5: Schon groß, der Gletscher. Auf der ganzen Tour traumhaftes Panorama.

    6: Die letzten Meter zur Magdeburger Scharte.

    7: Gipfelgrat.

    8: Grandioses Gipfelpanorama.

    9: Wie gesagt: Oben Pulver,

    10: unten Firn.🥳




    Der Hohe Kopf (oder auch Kogel) ist immer mein Joker, wenn die Lawinengefahr recht hoch und die Sicht eher schlecht ist, weil man zumindest im Zirbenwald immer genug sieht. Hat sich auch heute wieder bewährt.

    In Innerst lagen am Morgen um 9 zwar 15cm Schnee, aber ich habe dennoch bis zur Rodelbahn der Weidener Hütte getragen, um mir die Felle nicht zu versauen. Weiter über Hochsinn- und Fiderissalmen. Bei deren Hochleger hab ich dann abgefellt, weil im freien Gelände oberhalb gar nichts zu erkennen war. Herrliche Abfahrt durch den Wald und wieder hoch. Dieses Mal mit besserer Sicht bis 150 Hm unter den Gipfel. Bei dieser Abfahrt traf ich den einzigen Kollegen, der außer mir am Weg war und wir taten uns für den Rest des Tages zusammen. Bei unserem letzten Aufstieg sind wir um 16.15 auch zum Gipfel hoch und hatten da wenigstens ein bisserl Glück - es riss zwar nicht auf, aber die Sicht war ausreichend für die Abfahrt.

    Schneelage: Auf der Forststraße/Rodelbahn 30cm (ohne Unterlagen), ab Hochsinn im Mittel 50cm und teils auch mehr. Allerbester Pulver! Wo keine Unterlage vorhanden war (unterhalb 1600), aber vom Boden her feucht werdend.

    Lawinengefahr: Die Route ist so gut wie bombensicher. Im Gipfelbereich war der Schnee aber leicht windgepresst.

    Ausblick: Da es den ganzen Tag bewölkt war, bleibt der Pulver erhalten. Wer morgen frei hat, wird einen Sahnetag erleben, gute Tourenwahl und Timing vorausgesetzt. Ich sag's mal so: Abseits des Hochgebirges wird der frühe Vogel den Pulver fangen, während für den späten vielleicht nur der Wurm bleibt.😉 Der Ausgangspunkt sollte wohl nicht viel tiefer als Innerst (knapp 1300 Meter) liegen.

    Noch ein Wort zur "Rodelbahn": Präpariert im eigentlichen Sinne war sie nicht, nur mit RacTrack oder wie das Zeug heißt planiert. Naja, vielleicht wär's ganz ohne am besten geblieben - siehe Bilder.


    Bilder:


    1/2: Rodelbahn vor und nach der Präparierung. Bild 2 ist aber wenig aussagekräftig, wie ich gerade sehe. In den Kurven hat das Gerät ordentlich Steine rausgeackert, aber da hab ich kein Bild.

    3: Gipfelanstieg bei passabler Sicht. Danke an Jochen für's Spuren!

    4-10: Ein Wintertraum!


    Als ich heute in der Früh die Schnee-Messstationen angeschaut habe, war gleich klar, dass nur oberhalb von mindestens 1500 Metern Schnee gefallen ist. Und so fiel die Wahl wieder auf's Sellrain und wie letzten Sonntag bin ich auf die Schöntalspitze. Bei den Touren im Gebiet des Westfalenhaus dachte ich mir, dass da die Flachstücke im Tagesverlauf Bremsschnee bekommen werden. Um 9 bin ich los und gegen 10 hat es (fast etwas zu früh für die Schneequalität) angefangen, aufzureißen. Ich hab mir daher den Gipfelhang erstmal geschenkt, um guten Schnee zu haben. Hat um 11 gerade noch so geklappt (jedenfalls ohne in die Linie investieren zu müssen, um die schattigeren Bereiche auszunutzen). Danach bin ich nochmal hoch und dieses Mal bis zum Gipfel - die letzten 100 Hm trotz viel Schnees (50cm) im Gipfelhang zu Fuß, weil der ja letzte Woche noch aper war. Ging sehr gut zum Stapfen. Die Scharte, in der ich letzte Woche war, kam für mich heute wegen Triebschnee nicht in Frage; hat auch sonst keiner gemacht. Bei der zweiten Abfahrt um 14 Uhr im Schatten immer noch schöner Pulver bis etwa 2000m. Für die Talabfahrt hab ich wieder die steile Schneise genommen - allerdings ist da irgendwann letzte Woche fast der ganze Hang als Grundlawine abgegangen, sodass es den gesamten Altschnee ausgeräumt hat.

    Im Mittel hatte es gestern so 15-20 cm geschneit.

    Lawinengefahr heute auf der Route gering, aber einige Lockerschneegeschichten abseits davon.


    Bilder:


    1-3: Landschaftlich einfach herrlich, das Schöntal.

    4: Ich war heute der zweite, der abgefahren ist. Meine Spur ist die rechte - den Unterschied zur etwa 30 Minuten älteren ersten Spur sieht man schon deutlich.

    5: Der steile und steinige Gipfelhang.

    6/7: Die letzten Meter zu Fuß.

    8: Auch nachmittags bei richtiger Linienwahl noch schöner Pulver.

    9: Der Schnee, der unten liegt,

    10: fehlt jetzt da oben.


    Nach den Sellrainer Klassikern der letzten Tage, habe ich mir heute eine mittlerweile eher einsame Tour ausgesucht - man könnte auch von einem Ex-Klassiker sprechen. Seitdem der Grieskogelferner auf der Südseite so stark zurückgegangen ist, ist die Besteigung des Breiten Grieskogels durch das Larstigtal nämlich ein sehr alpines (und zeitaufwendiges) Unterfangen geworden, da man mittlerweile sicher 30-50 Meter (hab's nicht so genau sehen können) in heiklem Gelände ab- und später gegebenenfalls wieder hochklettern muss; Seilsicherung sicher kein Luxus ...

    Aber das war ja heute eh nicht das Ziel, sondern ich wollte die Tour ins Larstigtal einfach mal kennenlernen, weil das die einzige Tour im Bereich des Grieskogels war, die ich noch nicht gemacht habe.

    Route: Niederthai - Larstigalm - Larstigtal - Scharte.

    Die Rodelbahn zur Schweinfurter Hütte hat (fast) durchgehend Schnee und auch sonst geht alles ohne Abschnallen, sofern man die Ski im engen Waldstück nach der Alm gut unter Kontrolle hat. Es hatte über Nacht oberhalb von 2000 Metern 5-10cm geschneit und auch untertags schneite es zwischendrin ziemlich stark, sodass nochmal ein paar Zentimeter dazu kamen. Das hat aber nicht nur Vorteile, denn im langen Flachstück von der Waldgrenze bis etwa 2400 Meter hat der frische Pulver dazu geführt, dass der Altschnee sich über Nacht nicht verfestigen konnte. In der Konsequenz Faulschnee mit Durchbrechen bis zum Boden, sobald man die alte Aufstiegsspur nur ein wenig verlassen hat. Ging in der Abfahrt dann erstaunlich gut, aber ich bin das Stück auch einfach nur Schuss auf der Spur gefahren.

    Weiter oben super Verhältnisse und auf dem Gletscher etwa 30cm Pulver. Für die anstrengende Spurarbeit (ab 2500 alte Spur nicht mehr auszumachen) habe ich mich dann mit einem zweiten Aufstieg und vor allem natürlich einer zweiten herrlichen Abfahrt belohnt. Ich bin über den östlichen (oder von unten gesehen linken) Gletscherast (=Standardroute) aufgestiegen. Tatsächlich hatte ich beim zweiten Aufstieg damit geliebäugelt - gute Sicht vorausgesetzt - eine Abfahrt über den etwas steileren und im Ruf einer gewissen Spaltigkeit stehenden westlichen Gletscherast zu versuchen, aber dafür war das Wetter zu instabil. Es war ganztags stark bedeckt, wobei die Wolken aber fast immer über 3000 Meter waberten, sodass die Sicht in Ordnung war.

    Lawinengefahr: Gering, weil der Neuschnee ganz locker war. Schlüsselstelle diesbezüglich ist die bis etwa 38 Grad steile Rinne (in schneereicheren Wintern würde man hier von einem Hang sprechen müssen), die vom Toteis zum Gletscher hochführt.

    Hinweis: Das Toteis hat oben eine tiefe Randkluft (siehe Bild 10). Wenn man durch die Rinne steigt/fährt kein Problem, aber Abfahrtsvarianten gehen genau dort vorbei. Da habe ich heute unweigerlich an den tragischen Unfall gestern am Gurgler Ferner denken müssen.

    Fazit: Eine wunderschöne Skitour, die in meinen Augen aber nicht ganz mit der im benachbarten Grastal mithalten kann - und das nicht nur, weil man durchs Grastal auch auf den Gipfel des Breiten Grieskogels kommt. Die Grastal-Abfahrt (, die ich ja schon mehrmals beschrieben habe,) ist sowohl landschaftlich abwechslungsreicher als auch skifahrerisch homogener; allerdings auch deutlich stärker und über weite Strecken lawinengefährdet.


    Bilder:


    1: Das schmale Schneeband im Wald erfordert sichere Skitechnik in der Abfahrt.

    2: Im Larstigtal: Ab hier im Flachstück heute Zone des Faulschnees.

    3: Diese ist nun überwunden. Die Route zieht links an dem Felsklotz auf der rechten Bildseite vorbei und über die Rinne hoch zum Gletscher.

    4: Spitzkehren-Festival in der Rinne (ist steiler als es das Bild vermittelt).

    5: Larstigscharte. Das Bild ist natürlich von meinem zweiten Anstieg, da zu dieser Zeit die Sicht besser war.

    6: Da muss runter, wer zum Grieskogel will.

    7-9: Pulvertraum auf dem Larstigferner.

    10: Besagte Randkluft.



    Natürlich darf der Zischgeles im Reigen der Sellrainer Klassiker nicht fehlen und daher stand er heute auf dem Programm.

    In der Früh hab ich noch meine Freundin in die Arbeit gefahren und bin um kurz nach 9 in Praxmar los. Aufstieg über die üblichen Route auf einer sehr angenehm angelegten Spur (Harscheisen nicht nötig). Um 11.30 Uhr bin ich entlang der Aufstiegsroute abgefahren - wo der Hang am steilsten ist, geht's am besten. Obwohl natürlich schon alles maximal verspurt ist, super Abfahrt: oben eher pulvrig, nach unten hin firnig werdend. Ich bin ungefähr bis zur Wetterstation abgefahren und anschließend wieder hoch. Die zweite Abfahrt um 13.30 erfolgte bei mittlerweile deutlich schlechterem Wetter und leichtem Schneefall über das Sattelloch. Hier zwar viele alte Spuren, aber schöner Pulver bis 2500 Meter hinab. Der letzte Hang, bevor man wieder die Standardroute erreicht, apert aber schon aus - ich bin hier eine kurz sehr steile, enge Rinne runter (unproblematisch). Die Talabfahrt war dann schon sulzig und sehr spaßig.

    Da ich nun noch zwei Stunden Zeit hatte, bis ich meine Freundin wieder abholen musste, bin ich noch auf der Lampsenspitz-Route bis zur Koglhütte aufgestiegen und über die herrlich seifige Rodelbahn abgefahren. Das war wegen des Praxmarer Zauber-Zirbenwaldes und der schönen Lichtstimmung fast der schönste Teil des Tages.

    Lawinengefahr: minus 1

    Ausblick: Bleibt gut und es soll ja auch wieder Schnee kommen.


    Bilder:


    1-4: Zischgeles Standardroute bei Traumwetter.

    5: Sattelloch bei deutlich schlechterer Sicht.

    6: Die Steilrinne.

    7-9: Der Zauberwald.

    10: Genuss bei der Koglhütte.



    Weiter geht es mit dem Klassiker-Sammeln im Sellrain.

    Als ich heute morgen um 7 auf die Sellrainer/Kühtaier Webcams schaute, schneite es dort leicht. Ich ließ es also gemütlich angehen und startete erst um kurz vor 10 bei 4 Grad plus und mittlerweile strahlendem Sonnenschein in Lüsens. Die Verhältnisse waren wirklich super: Es hatte oberhalb von 1800 Metern ein bisserl geschneit und die Schneelage im Schöntal, das seinen Namen absolut zurecht trägt, gehört momentan sicher zu den besten im ganzen Sellrain. In der Abfahrt war es zwar kein richtiger Firn (wegen den vielen Befahrungen/Spuren der letzten Zeit), aber so was ähnliches. Hat riesig Spaß gemacht.

    Der Anstieg erfolgte auf der üblichen, ausgeschilderten Route. Hinweis: Auch wenn es da, wo die Route in den Zirbenwald geht, ein kurzes aperes Stück gibt (2 Minuten tragen), ist der Waldaufstieg viel schöner und weniger anstrengend als ein Spitzkehren-Festival durch die steile Schneise, die gerne in der Abfahrt gemacht wird, zu veranstalten.

    Ich gehe bei dieser Tour fast immer nicht auf den eigentlichen Gipfel, da die letzten 100 Hm stets abgeweht und steinig sind, sondern nehme eine der Scharten rechts davon als Ziel. Die Abfahrt um 12 war so bärig, dass ich an der Waldgrenze nochmals angefellt habe und wieder hoch bin. Zweite Abfahrt um 14 Uhr war identisch fein. Die steile Schneise ins Tal hat sehr viel Schnee und fährt sich zurzeit Klasse. Los war für Sonntag und tolles Wetter im Grunde gar nichts (vielleicht 15 Leute).

    Anmerkung: Als ich zum zweiten Mal hoch bin, hab ich zu einer Gruppe lustiger, netter Tschechen aufgeschlossen, als gerade von oben ein Einheimischer dahergrimmte. Im Vorbeifahren schrie er "Kinnts ja glei um 3 losgian! Wahnsinn!"

    Der Capo del gruppo der Tschechen fragte mich (auf Englisch) erstaunt, was der Typ gesagt habe. "He's angry, because you're so late in the ascent... But he's not right."

    Und warum ich das gesagt habe und warum ich das Verhalten des Einheimischen in jeder Hinsicht unmöglich finde, führe ich nun aus. Erst war mir die dahergeplärrte Aussage egal, aber je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto mehr dachte ich mir, der Typ hat hier eine negative Erwähnung verdient.

    1) Sachlich völlig falsch: Zwar sind die Tschechen (, die gar nicht vorhatten, den Gipfel zu erreichen ,)tatsächlich spät gestartet, aber aufgrund des speziellen Profils der Tour auf die Schöntalspitze ist das kein Problem. Wegen der großen Felswände südlich kommen Teile der Tour schon ab 12 Uhr in den Schatten, um 14 Uhr betrifft dies bereits die Hälfte der Abfahrt. Wer spät dran ist riskiert also maximal schlechten Schnee in der Abfahrt, aber gefährlich wird das deswegen nicht. Heute hätte man auch noch um 16 oder 18 Uhr problemlos abfahren können.

    2) Sollte der Typ von einer echten Gefahr für Leute, die zu spät gestartet sind, ausgehen - in der Regel starten ja eher Unerfahrene zu spät - dann hätte er anhalten und ihnen die Gefahrenlage erklären müssen. Darum ging's ihm aber offensichtlich nicht.


    Bilder:


    1/2: Die herrlichen Zirbenwälder im unteren Teil der Tour.

    3-6: Ideales Skigelände und gute Schneelage im Schöntal.

    7: Die Scharten

    8: rechts des Gipfels sind bis oben skibar.

    9: 🥳

    10: Die steile Schneise.


    Eine richtig feinen Tag hab ich heute wieder im Sellrain erwischt. Ich hatte mich bewusst für einen frequentierten Klassiker entschieden, weil ich mir dachte, dass es da nicht gar so relevant ist, wie die nächtliche Abstrahlung ist (war sehr gut) oder wann und ob es auffirnt, weil die Touren eh eingefahren sind. Los war dann für einen Samstag erstaunlich wenig - hauptsächlich Übernachtungsgäste des Westfalenhauses unterwegs.

    Die Schneelage ist zwar nicht üppig, aber völlig in Ordnung - bei guter Sicht kann man Steinkontakte vermeiden.

    Ich bin zunächst auf den Seeblaskogel und von dort um 11.15 Uhr abgefahren. Wegen Wind und Wolken hat es nicht aufgefirnt, aber die Abfahrt war trotzdem gut: hart und griffig, kein Bruchharsch. Anschließend bin ich noch bei stetig besserem Wetter und nachlassendem Föhn zum Längentaler hoch; Abfahrt hier um 14.15 Uhr. Auf dem Gletscher Pulver (aber stark verspurt), darunter zunächst hart und weiter unten firnig. Die enge Buckelpiste zum Fernerboden runter war ein seifiges Vergnügen! Die ganze Abfahrt ist einfach ein Genuss. Ein zusätzliches Schmankerl gibt es am Längentaler momentan: Am Gletscherende befindet sich eine große Eishöhle.

    Anforderungen: Je nachdem wie weit man vom Seeblaskogel abfährt bei der Kombination der beiden Touren etwa 2500 Hm. Die Abfahrt vom Seeblaskogel ist rassiger, aber die vom Längentaler hat fast immer den besseren Schnee. Harscheisen fand ich am Seeblaskogel angenehm, zwingend waren sie nicht notwendig.

    Lawinengefahr: Null.

    Sonstiges: Südseitig Richtung Westfalenhaus sehr wenig Schnee; die Touren dort sind vermutlich momentan nicht die erste Empfehlung für Tagesunternehmungen.



    Bilder:


    1-4: Seeblaskogel.

    5-8: Längentaler Weißer Kogel.

    9/10: Die Eishöhle kommt auf den Bildern nicht so eindrucksvoll rüber wie in Natura.


    Fein im Sellrain.

    Das war heute wirklich ein großartiger Skitourentag im Sellrain: Es zeigten sich nicht nur Schnee und Wetter von der besten Seite, sondern es klappte auch endlich, eine Tour mit Stefan B zu machen.

    Start war um 7.30 in Haggen bei fast zweistelligen Minusgraden. Auf dem üblichen Weg sind wir zunächst zum Zwieselbacher hoch, wobei wir die Untere Zwing im Aufstieg umgangen haben, um uns das Anlegen der Harscheisen zu ersparen. In der Abfahrt war diese unproblematisch, da nicht eisig. Die abwechslungsreiche Route finde ich jedes Mal wieder herrlich.

    Vom Gipfel des Zwieselbachers (hoch wie runter gut mit Skiern machbar) sind wir bis etwa 2600 Meter in bestem Pulver abgefahren, haben dann nochmals aufgefellt und sind zur Weitkarspitze. Im südseitigen Gipfelhang hatte es heute fast schon Firn. Die weitere Abfahrt erfolgte über die herrliche, steile Variante über den Krapessee (durchgehend Edelpulver), wo erst drei Spuren drin waren.

    Lawinengefahr: Heute gefühlt eher LWS 1 als 2 wie im LLB. In meinen Augen total sicher. Die von uns gewählte Variante geht bis 40 Grad und knapp darüber.

    Ausblick: In Nordhängen hält sich der Pulver und in den anderen Expositionen wird sich voraussichtlich morgen (Süd) oder übermorgen (Ost, West) Firn einstellen. Wird bombig für diejenigen, die nicht arbeiten müssen. Die Standardabfahrt vom Zwieselbacher ist schon komplett verspurt.

    Sonstiges: Ein spezieller lieber Gruß geht an Hilde!


    Bilder:


    1-4: Anstieg Zwieselbacher.

    5/6: Weitkarspitze.

    7-10: Edelpulver auf der steilen Variante.




    Schlechte Sicht, aber guten Schnee gab es heute am Hohen Kopf. Im Gegensatz zu den letzten beiden Tagen ist es heute Nacht leicht kälter gewesen und die Luft war nicht mehr so warm-feucht, was dazu führte, dass der neu gefallene Schnee (5-10cm) schön pulvrig war und es auch den ganzen Tag über geblieben ist.

    Das Stück vom PP zur Rodelbahn muss man tragen, sonst hoch wie runter durchgängig mit Skiern möglich. Die Rodelbahn war heute nicht präpariert. Hoffentlich geschieht das noch, damit sie ein paar Tage länger hält. Ich bin dann auf der üblichen Route über die Hochsinn- und Fiderissalmen zum Gipfel. Im Wald passable Sicht, darüber aber gegen Null tendierend. Hoffentlich sieht man meine Abfahrtsspuren morgen nicht mehr... Trotzdem bin ich noch ein zweites Mal in der Hoffnung auf Wetterbesserung hoch, aber da war heute nichts zu holen.

    Bei der Abfahrt bin ich leicht in den harschigen Schnee unter dem Pulver eingebrochen, aber ich glaube, das wird morgen nach einer kalten Nacht besser sein. Wenn man Sicht hat und entsprechend schneller fahren kann, wohl eh kein Problem.


    Bilder:


    1: Rodelbahn zur Weidener Hütte.

    2-6: Im Wald und unterhalb passable Sicht und guter Schnee.

    7: Gipfelkreuz im dichten Nebel.

    Wenn ich gewusst hätte, dass der Wetterbericht überhaupt nicht stimmt, hätte ich heute sicher eine Hochttour gemacht, aber bei der angekündigten schlechten Sicht, hab ich es bei einem gemütlichen Ziel bewenden lassen - der Seespitze am Gerlos, wo ich heuer ja schon öfter war.

    Schon bei der noch regnerischen Fahrt ins Zillertal dachte ich mir: "Oh, das reißt ja bald auf" und am PP war es dann auch so weit. Für mich allerdings kein Grund zum Jubeln, da die diffuse Strahlung gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit um diese Jahreszeit den Pulver (auch schattseitig) gleich abwatscht. So war der Torhelm eigentlich von Anfang an aus dem Rennen und ich setzte meine Hoffnungen auf die Seespitze und die schöne Riesenmulde unter dem Brandberger Kolm. Hier war mir das Glück hold - super Pulver (,weil der Nebel/die Wolken nicht in die Mulde hinein sind). Am Anstiegsweg hingegen war der Schnee schon ziemlich pappig.

    Schneelage grundsätzlich ausreichend, aber unterhalb 1500 Meter keine verlässliche Unterlagen. Etwa 15 cm Neuschnee, aber den hat es wie gesagt außer in der Mulde schon "erwischt".

    Am Ende 15 Minuten Skitragen, weil die Rodelbahn zur Schwarzachalm zu wenig Schnee hat.

    Lawinengefahr: Keine. Bei defensiver Linienwahl wird man in der Mulde kein Schneebrett auslösen. Gefahr droht eher nach starkem Schneefall aus den steilen Flanken, aber da liegt momentan so gut wie nichts.

    Ausblick traue ich mich keinen geben, da dem Wetterbericht, der sich jeden Tag massiv ändert, nicht zu trauen ist.


    Bilder:


    1-3: Sonne, diffuse Strahlung und hohe Luftfeuchtigkeit führen dazu,

    4: dass der Schnee auch auf 2000 Metern schon pappig ist.

    5/6: Schöne Landschaftseindrücke.

    7-9: Pulver in der Riesenmulde.

    10: Potentieller, heute aber harmloser Lawinenhang am Rand der Route.


    Heute in Früh haben Daniela und ich den Rio-Sallagoni-KS gemacht. In den letzten Jahren war hier der obere Teil oft gesperrt, aber nun ist der KS wieder durchgängig begehbar und im oberen Teil gibt es mittlerweile neben einer teilweise geänderten Routenführung auch ein Stahlseil zum Einhängen (früher nur Klammern). Einfach immer wieder ein schönes Erlebnis, durch die spektakuläre Schlucht zu steigen.

    Am Nachmittag bin ich allein noch auf den Colodri. Auch hier wurde letztes Jahr die Routenführung (wegen Steinschlag) geändert und es geht im unteren Teil nun direkter und kurz über eine Leiter hoch (B/C). Das Stahlseil geht auf der Route nun komplett durch (früher kurze Passagen ohne). Der Charakter des Colodri als einfacher, familienfreundlicher KS bleibt erhalten.


    Bilder:

    1-6: Rio Sallagoni

    Vom Colodri hab ich keine Bilder.

    7-9: Gestern haben wir die Überschreitung der Roccheta (Cima Giochello und Cima Valdés) von Biacesa aus gemacht.

    10: Die große Zeder von Arco.



    TT-Route => Klettersteig Cima Capi


    Harter Szenenwechsel.

    Auf das vergletscherte Hochgebirge folgt der schon frühlingshafte Gardasee, wo ich beim Schreiben des Berichts tatsächlich noch (mit Pulli) auf dem Balkon unserer Unterkunft im Arco sitzen kann.

    Heute früh bin ich mit meiner Freundin Daniela daheim losgefahren und wir haben am Nachmittag die bekannte und zurecht beliebte leichte (KS B) Klettersteig-Kombination (Susati, Folleti, Camminamenti) auf Cima Capi und Rocca gemacht. Eine der schönsten Touren am Gardasee und heute war außer uns fast niemand unterwegs.

    In den Bergen der Gardasee-Region liegt nordseitig Schnee ab etwa 1500 Metern, südseitig ab 2000. Es blühen schon Maiglöckchen und Schlüsselblumen.


    Bilder:

    Wir sind natürlich auch wieder nach Sulden zurückgekommen, aber gestern Abend wurde es mir dann für den vierten Bericht zu spät.

    Der südseitige Anstieg zur Casati Hütte war am Morgen ziemlich hart, sodass Harscheisen angenehm waren. Die letzten 50Hm liegt wenig Schnee und man ist zu Fuß (ich) deutlich schneller als mit Skiern (Alban)

    An der Hütte haben wir uns entschlossen, noch die drei Kanonen aus dem Ersten Weltkrieg anzuschauen, die seit über 100 Jahren am Rand des Zufallferners stehen. Sehr eindrucksvoll, aber für mich immer wieder bedrückend, für was für einen Schwachsinn Menschen ihre Energie verschwenden. 120 Mann (Österreicher) haben die drei 10 Tonnen schweren Geschütze vier Monate lang über den Gletscher heraufgezogen, nur um dann damit u.a. auf die Königsspitze und das Trafoier Eisjoch zu schießen, wo die italienischen Stellungen waren.

    Nach einer kurzen Zwischenabfahrt sind wir schließlich hoch zur Suldenspitze und von dort ins Tal. Die Abfahrt ist oben eingefahren, aber der Kenner findet schon seine pulvrigen Varianten. Die Piste des Skigebiets ist ebenfalls super in Schuss. Hinweis: Die Talabfahrt ab der Mittelstation ist nachmittags oft wegen Lawinengefahr gesperrt. Bei der momentanen Schneelage fand ich es aber vertretbar, die Sperre zu ignorieren. Nach ergiebigem Neuschnee und dann folgender starker Erwärmung ist hier aber wirklich Vorsicht geboten.

    Anforderungen: Aufstieg 800 Um, Abfahrt 1500. 4-5 Stunden.


    Bilder:


    1: Aufstieg zur Casati.

    2-4: Die Kanonenrohre sind in einem unglaublichen gutem Zustand. Die würden heute noch funktionieren.

    5/6: Gipfelpanorama Suldenspitze.

    7-10: Grandiose Abfahrt im Schatten der Königsspitze.


    Der geschenkte Tag.

    Üblicherweise ist die Überschreitung des Monte Pasquale die Standardroute von der Branca- zur Pizzini - aber das war mir zu kurz für so einen Prachttag. Außerdem winkten uns zwei "erste Linien" auf meiner Variante

    Und so ging es auf der gestrigen Abfahrtsroute wieder hoch zum Palon und drüben hinab zur Zunge des Gletschers. Super Abfahrt (Ost)! Oben hart, unten Pulver. Nun hoch zum Cevedale und über die extrem spektakuläre Abfahrt den Cedec-Gletscher hinab zur Pizzini (Nord und West). Wenn hier wie gestern noch keine Spuren drin sind, muss man sich gut auskennen, um von oben die richtige Route durch die Eisbrüche zu finden. Zum Glück habe ich ein gutes Gedächtnis und weiß, wo man da fahren muss.

    Die Krönung dieses fantastischen Tags war am Ende aber die Ankunft auf der Pizzini-Hütte. Offiziell zwar noch geschlossen, war die komplette Hüttenmannschaft aber schon da und Claudio, der Wirt, stellte es uns frei, ob wir uns selbst versorgen oder ihren Service in Anspruch nehmen wollen. Für uns keine Überlegung: Gemütliches Zimmer, Dusche, Bier und gutes Essen - das rundet den Tag doch erst ab! Tolle Hütte!

    Anforderungen: 2000 Hm Aufstieg, 1800 Abfahrt. 9-10 Stunden.


    Bilder:


    1/2: Aufstieg zum Palon mit Punta di San Matteo im Hintergrund.

    3: Monte Vioz und Co.

    4/5: Ost-Abfahrt Palon.

    6: Cevedale-Panorama.

    7-10: Die Cedec-Abfahrt spielt skifahrerisch wie landschaftlich in der Champions League.


    Was für ein gigantisches Erlebnis!

    Der erste Tag unserer Tour war ja schon fantastisch, wurde aber durch die zweite Etappe mehr als getoppt. Zunächst Aufstieg zum Cevedale über den Zufallferner - ideale Verhältnisse: Randspalte nicht mal zu erkennen und mit Skiern bis zum Gipfel möglich. Es folgte die wahrlich berauschende Abfahrt über den grandiosen Skihang des Cevedale-Gletschers (35-40 Grad, Pulver und Firn) bis zum Gletscherende auf 3000 Metern. Nun durfte ich den Aufstieg zum Palon über den von unten gesehen linken Gletscherast des riesigen Mare-Gletschers spuren, weil hier tatsächlich noch niemand unterwegs war. Vom Palon sind wir etwa 150 Hm zu Fuß abgestiegen (Gipfelhang abgeweht) und dann über den Gletscher zur Brancahütte gefahren (Nordwest, meist Pulver, manchmal windgepresst; im letzen Hang viele Steine.

    An der Hütte trafen wir den Hüttenwirt, der die Hütte für die Eröffnung am Wochenende vorbereitete und uns freundlicherweise mit Bier versorgte bevor er wieder ins Tal fuhr. Interessantes Detail: Er erzählte mir, dass er (und auch der Wirt der Pizzini-Hütte) eigentlich schon letzte Woche aufmachen wollten, was aber daran scheiterte, dass sich die Gemeinde St. Catharina ohne Grund weigerten, die Zufahrtsstraße freizugeben.

    Winterraum: Heizung, Betten und Decken vorhanden, aber weder Ofen noch Geschirr. Ich hatte damit aber als Kenner italienischer Winterräume schon gerechnet, sodass wir Gaskocher, Topf und Geschirr dabei hatten. Sonst schaust du blöd aus der Wäsche. Bach direkt neben der Hütte. Das Gleiche gilt übrigens auch 1 zu 1 für den Winterraum der Pizzini-Hütte.

    Anforderungen: 1800 Hm Aufstieg, 2000 Abfahrt. 9-10 Stunden. Für gute Skifahrer nicht schwierig.


    Bilder:


    1: Zufallspitze von der Marteller Hütte.

    2: Die letzen Meter zum

    3: großem Panorama am Cevedale.

    4/5: Die überwältigend schöne Südabfahrt vom Cevedale.

    6/7: Allein am Mare-Gletscher.

    8: Palon della Mare: Blick in den Forno-Kessel.

    9: Abfahrt Palon-Gletscher.

    10: Eisbrüche im Forno-Gletscher.





    4 Traumtage rund um den Cevedale.

    Ich war von Montag bis heute mit Alban aus dem Allgäu in der Cevedale-Gruppe unterwegs und werde den Bericht dazu jetzt in mehreren Teilen ins Forum einstellen - allein schon weil 10 Bilder zu wenig für diese großartige Unternehmung in gewaltiger Landschaft sind.

    Zunächst einige allgemeine Informationen:

    Eckdaten der Tour: Sulden - Marteller Hütte - Branca Hütte - Pizzini Hütte - Sulden

    Die Schneelage ist im Vinschgau und speziell rund um den Cevedale deutlich besser als in den Nordalpen. Mit entsprechend hohem Ausgangspunkt (über 1500m) sind fast alle Touren machbar.

    Die Lawinengefahr ist sehr gering.

    Die Gletscher sind sehr gut eingeschneit und wir haben von vorne herein darauf verzichtet, Seil etc mitzunehmen. Da mag manch einer ob der großen zu begehenden Gletscher den Kopf schütteln, aber in meinen Augen ist das vertretbar. Ich kenne die Gletscher aber auch vom Sommer im aperen Zustand und kann das daher gut einschätzen. Außerdem war das auch eine Gewichtsfrage, da wir Essen für zwei Winterraum-Übernachtungen dabei hatten. Pickel und Steigeisen kamen nicht zum Einsatz. Auch Harscheisen waren für kurze Strecken zwar komfortabel, aber nicht zwingend notwendig. Insgesamt also annähernd perfekte Bedingungen, zu denen sich vier Tage Traumwetter mit angenehmen Temperaturen in der Höhe gesellten - bei minus 20 hätte der Spaß nämlich schnell ein Loch...


    Nun zur Tour am ersten Tag: Natürlich kann man die Marteller Hütte von Sulden aus recht einfach über das Madritschjoch oder die Suldenscharte erreichen, aber das ist dann sehr skigebietslastig im Aufstieg. Daher hatte ich die Idee, den Übergang ins Martelltal über die Plattenspitze anzugehen. Dazu steigt man vom PP zunächst durch das Rosimtal zum gleichnamigen Gletscher auf. Bis hier ist die Route identisch mit jener zur Vertainspitze. Nun aber nach rechts über den Gletscher und hinauf zu einer steilen Rampe (35-40 Grad), die etwas ausgesetzt den Weg auf den Grat vermittelt. Über diesen noch 10 Minuten unschwierig mit Skiern am Rücken zum Gipfel. Die Abfahrt zur Enzianhütte (Ende der Straße ins Martelltal) führt über großartiges Skigelände, wobei der Schnee gemischt war: Oben Firn und Pulver, unten Harsch und im Wald tiefer Sulz.

    Von der Enzianhütte gind es anschließend via Zufallhütte hoch zur Marteller Hütte.

    Anforderungen: 2100 Hm im Anstieg und 1400 in der Abfahrt. 9-10 Stunden. Für die ganzen vier Tage gilt, dass neben den Höhenmetern enorme Distanzen zu bewältigen sind. Bis auf die steile Rampe eine einfache Skitour.

    Marteller Hütte: Schöne Unterkunft, grandiose Lage und sehr freundlicher Hüttenwirt. Bruno erkannte mich tatsächlich wieder: "Ah, Andreas - du warst schon mal da, aber nicht letztes Jahr... Es muss vor zwei Jahren gewesen sein. Mit einer blonden Frau." (Das war Claudia.)


    Bilder:


    1: Das Suldener Dreigestirn vom Rosimboden aus.

    2: Plattenspitze.

    3: Alban spurt über den Rosimferner in Richtung der steilen Rampe.

    4: Vertainspitze hat oben wenig Schnee.

    5: Die Rampe.

    6/7: Firn und Pulver in der Abfahrt.

    8: Herrliche Zirbenwälder mit Veneziaspitzen im Hintergrund.

    9: Sonnenuntergang im Langental.

    10: Marteller Hütte.



    Dass heute die richtigen "Gabler-Verhältnisse" sind, dachte ich mir eh. Die Frage, die sich stellte war nur, wann losgehen? Weil grad Fasching ist, dachte ich an das Motto vom Monaco Franze und dem Kopfeck-Manni - "Franze, mir machans wia immer: Mir kemman genau richtig: ned z fria, ned z spad" (Folge "Der Herr der sieben Meere"). Und so bin ich um halb 8 los - ein paar Leute vor mir sorgten für eine gute Spur und die meisten kamen erst später nach mir.

    Die Spur - gestern angelegt - ist übrigens großartig: Der direkteste Weg und doch nicht zu steil. Nur 3,5 Stunden haben ich und ein paar andere hoch gebraucht.

    Auf der Anstiegsroute ist es weiterhin zu steinig für die Abfahrt, aber der geniale Steilhang hat einen halben Meter Edelpulver abbekommen (sonst um 30cm). Da musste ich natürlich gleich nochmal hoch!

    Obacht aber am Gletscherende: Hier nicht Vollgas auf der Spur ins Flachstück, da da fiese Steine rumliegen.

    Lawinengefahr: Keine.

    Ausblick: Bleibt so. Die erste 5-10 Leute morgen haben noch Platz für eigene Spuren.


    Bilder:


    1-8: Was für ein Traumtag.

    9: Gut, dass nicht ich den Burschen erwischt habe.

    10: So sieht der Steilhang aktuell aus. Danach kam nur noch meine zweite Spur dazu.