Beiträge von Jonas

    Zum Abschluss der Skitourensaison wollte ich noch einmal hoch hinaus und da bietet sich das Monte Rosa-Gebiet an. Auffahrt mit der Seilbahn (40 € bis zur Bergstation Punta Indren bei Rückfahrt am selben Tag), was angesichts der recht kurzen Tour ("klassisches" Viertausendersammeln ...) jedenfalls bei vorhandener Akklimatisierung mit Skiern recht gut geht. So spart man sich eine Hüttenübernachtung, noch dazu in großer Höhe und am verlängerten Wochenende wohl mit zahlreichen anderen Gipfelaspiranten.

    Allein ist man im Monte Rosa-Gebiet bei gutem Wetter am verlängerten Wochenende natürlich nicht - und anders als am Vortag am Gran Paradiso war hier ein Teil der Begeher mit Tourenski, so dass ich mir nicht ganz so "deplatziert" vorkam. Aber auch hier war die Mehrheit schon im Sommermodus.

    Von der Indren-Bergstation ging es zur bereits sichtbaren Schneerinne zum Lysgletscher und diese mit Steigeisen, letztlich aber einfach, ziemlich direkt hoch zum Lysgletscher. Vom Anstieg her wenn machbar ein sehr schneller Zugang ins Tourengelände - die Sommerroute über das Rifugio Citta di Mantova wurde aber auch begangen. In der Rinne unbedingt bereits den Helm aufsetzen - bei den vielen Begehern kommt schnell was herunter (etwa ein nicht ordentlich am Rucksack befestigter Helm - hätte der Trägerin auf dem Kopf wohl besser gestanden?). Nach der Rinne ging es gut und in nur moderater Steigung mit Skiern weiter. Harscheisen sollte man natürlich dabei haben, wobei ich diese am Samstag nicht gebraucht habe. Ich habe mich Richtung Lisjoch gehalten und bin dann von Norden aus dem Sattel zwischen Parrotspitze und Ludwigshöhe zu letzterer aufgestiegen - das wäre aber auch direkt von Süden gegangen (mich hat da die Tourenbeschreibung verwirrt; und im Sattel kamen prompt Gedanken auf, ob nicht die Signalkuppe oder zumindest die Parrotspitze auch noch mitgenommen werden könnten ...). Es ging bis zum kreuz- oder sonstwie markierungslosen Gipfel bei bestem Wetter, nur etwas durch Dunst / Wolken eingeschränkter Fernsicht, mit Skiern.

    Nach kurzer Abfahrt dann mit Steigeisen die kurze, aber steile Flanke zum Schwarzhorn mit etwas Kraxelei zum höchsten Punkt und zur Gipfel-Madonna (zu dieser kommt man am besten, wenn man einige Meter unterhalb des Schneegrats bereits in die Felsen einsteigt).

    Dann wiederum eher kurze Abfahrt und zu Fuß über den Klettersteig auf das Balmenhorn mit der großen Christusstatue - schon die dritte Madonnen-/Christusstatue in zwei Tagen, willkommen im katholischen Italien!

    Dann wiederum eine nur kurze, gegen Mittag aber schön aufgefirnte Skiabfahrt in den Sattel vor der Vincent-Pyramide und mit Fellen hoch zu dieser.

    Zuletzt am frühen Nachmittag Abfahrt direkt vom Gipfel zurück zur Bergstation Indren - mit Skiern ist man rasch unten. Oben noch etwas hart, dann toller Firn, unten etwas tiefer Schnee und zuletzt Sommerschnee. Ich bin die Aufstiegsrinne abgefahren / abgerutscht, was aber nicht so toll war und auch eher nicht zu empfehlen ist. Wohl besser über das Rifugio Citta di Mantova abfahren und in der Felsstufe kurz die Skier tragen.


    Etwas nervig ist die Talfahrt mit der Seilbahn: Typisch italienisch machen sie eine längere Mittagspause. Da ich am Morgen nicht recht losgekommen war und deswegen nicht mit der ersten Bahn aufgefahren war, reichte es für ein Tourenende vor der Mittagspause nicht. Und 14.15 Uhr für die erste Talfahrt mit der Indren-Seilbahn bedeutet halt etwas Warten, was mir angesichts einer angekündigten und auch sichtbar aufziehenden Regenfront nicht ganz genehm war. Immerhin war aber so der Schnee auch für die Steinski mit schlechten / teilweise fehlenden Kanten gut fahrbar - bei den Vormittagsabfahrern hatte es noch recht "gekratzt" und gerade der Sommerschnee-Teil ist bei solchen Verhältnissen nicht schön zu fahren. Die Abfahrtsverhältnisse waren aufgrund eines im oberen Teil weitgehend glatten Harschdeckels aber ohnehin besser als am Vortag am Gran Paradiso mit dem vielen Sommerschnee. Ein Wort noch zu den Seilbahnen: Sie haben zwar einen ausgefeilten Fahrplan, aber der scheint mir eher "indikativ" zu sein. Also vielleicht am besten zuwarten, der Masse nach und ggf. die Wartezeiten auf die italienische Art mit einem Drink oder Kaffee überbrücken.


    Zum Thema Ski- / Fußaufstieg: Es kann natürlich jeder machen, wie er will. Allerdings verstehe ich die vielen Sommer-Bergsteiger zur Zeit trotzdem nicht. Schon herauf geht es mit Skiern bei Verhältnissen wie am Samstag etwas besser und schneller. Herunter ist man ohnehin viel schneller und natürlich angenehmer (selbst wenn die Schneebeschaffenheit mal mäßig sein sollte, ist es immer noch viel schneller - das ist für mich auch eine Frage der Sicherheit, gerade wenn eine Schlechtwetterfront aufzieht). Und zuletzt wird das Spaltensturzrisiko mit Skiern auch etwas gesenkt. Die genannten Touren sowie die vielen weiteren Gipfel im Gebiet - gerade auch zur Signalkuppe - führen ja über teils spaltige Gletscher. Ich bin in der Abfahrt auch an mehreren noch kleinen Spalten und Löchern vorbeigekommen. Und natürlich gibt es auf der Route die große, zu umgehende Spalte auf ca. 4.000 m. Ansonsten v.a. auf Höhe von ca. 3.900 m mehrere Spalten - das sind die unangenehmsten, weil es da am Nachmittag schon recht weich war.


    So, und jetzt gilt für die Skitourensaison 2024/2025 auch für mich: Aus is und gar ist - aber gut war es! Dass es gerade gegen Ende noch einmal so gut wird, hätte ich angesichts des schneearmen Winters in Bayern im Februar oder März nicht gedacht ...



    Sehe gerade beim Einstellen der Bilder, dass mir die Tour in die Rubrik "Schweiz" geraten ist. Das ist zwar für die Ludwigshöhe nicht falsch, aber eigentlich passt es doch eher nach Italien (Ausgangspunkt und die meisten Gipfel).



    Bilder:


    Von der Bergstation Indren sieht man schon die besagte Schneerinne für den Aufstieg:



    Am Gletscher auf Höhe der Gnifetti-Hütte:



    An der Verflachung auf ca. 4.000 m mit Blick auf die spätere Abfahrt von der Vincent-Pyramide:



    Weiter geht es links am Balmenhorn vorbei:



    Zumsteinspitze, Signalkuppe und Parrotspitze von der Ludwigshöhe:



    Vincent-Pyramide und Schwarzhorn von der Ludwigshöhe:




    Madonna auf dem Schwarzhorn vor der Ludwigshöhe:



    Das Balmenhorn wird natürlich auch noch mitgenommen:



    Bei der Abfahrt mit Blick zur "Naso" unterhalb des Lyskamms:



    Die Regenfront zieht herein - schnell weg hier, da bin ich froh um die Skier:


    Am Brückentag (Freitag) konnte ich nach von Bayern aus sich wirklich ziehender Anfahrt am Vortag (für absolute Skitouren-Fanaten: Am Großen Sankt Bernhard-Pass liegen noch letzte Schneefelder - bei früherem Aufbruch wäre sich da vielleicht noch eine "Anfahrtstour" ausgegangen) den Gran Paradiso von Pont im Valsavarenche-Tal aus besteigen. Im Tourentipp-Archiv gibt es eine Routenbeschreibung, wobei die sich auf die "klassische" Skitourenzeit bezieht.

    Bis zur Vittorio-Emanuele-Hütte geht es auf schönem Steig, anfangs noch im Wald. Allgemein ist die Landschaft im Gran Paradiso-Nationalpark ja sehr ansprechend. Nach der Hütte muss man recht mühsam Blockgelände queren und dann zu einer Kuppe (ca. 2.900 m) aufsteigen. Da hatte ich am Morgen etwas Mühsal mit der Routenfindung - es gibt zwar zahlreiche Steinmandl, aber keinen wirklichen Steig. Die beste Route ist, wie ich am Abstieg gesehen habe, recht weit unten querend. Am Freitag konnten die Skier sinnvoll auf ca. 2.900 m angezogen werden und dann geht es ohne Abschnallen bis zum Gipfelaufbau. Wegen der harten Schneedecke habe ich allerdings in einem kurzen Steilhang die Skier gegen die Steigeisen getauscht. Der Schnee hat praktisch bis zum Gipfel bereits sommerschneeartige Konsistenz, d.h. die bekannten "Kacheln". Die Fußspur passiert den Bergschrung kurz vorm Skidepot an einer für das Auge noch gut eingeschneiten Stelle. Bei der Abfahrt etwas versetzt habe ich aber gesehen, dass sich der Bergschrund doch schon öffnet. Ansonsten direkt auf der Route nur eine sichtbare Spalte. Die meisten Begeher sind unangeseilt gegangen, wobei das jetzt keine Empfehlung sein soll, das unbedingt so zu machen. Den Gipfelanstieg vom Skidepot fand ich entgegen zahlreicher Berichte im Internet recht problemlos - rauf bin ich ohne Steigeisen, herunter mit wegen einiger Eispassagen. Die letzten 10 m zur Madonna sind mit den vorhandenen Krampen kein Problem. Auch der Aufstieg auf den höchsten Punkt erwies sich mit Steigeisen und Pickel als gut machbar (kurz UIAA II). "Dank" meines im Vergleich zu den Hüttenstartern späten Starts hatte ich den Gipfel auch für mich alleine - am Paradiso soll das ja nicht unbedingt der Regelfall sein. Ich war aber auch der einzige Begeher mit Skiern. Vielleicht wollten die Fußgänger lieber bei noch harten Schneeverhältnissen absteigen oder es lag an der Wetterprognose.

    Die Abfahrt um 13 Uhr bot oben noch recht harten Schnee, der Mittelteil war recht gut und dann erwiesen sich die tiefen "Kacheln" des Sommerschnees als etwas mühsam. Aber natpürlich immer noch besser als zu Fuß. Auf dem letzten Schneeband ging es noch bis ca. 2.850 m hinunter. Aufgrund der Wetterprognose (Regen / Gewitter am Nachmittag) und der sichtbaren Quellungen habe ich auf eine Einkehr in der Hütte verzichtet und kann zu dieser mithin nichts sagen. Allerdings lockte mich der im Umkreis der Hütte massiv herumliegende Müll auch nicht gerade - keine Ahnung, warum sich die Hüttenwirte oder die zuständige CAI-Sektion nicht bemüßigt fühlen, etwas zu machen. Ganz so viel Müll faste meine kleine Mülltüte auch nicht ...

    Kurz vor dem Tal kam dann auch der Regen, wobei ich es gerade noch so vor dem beginnenden starken Regen geschafft habe.


    Zum Material: Ich habe neben den Skiern inklusive zugehöriger Ausrüstung auch Steigeisen, Pickel und das Gletscher-Geraffel mitgeschleppt. Bei guten Verhältnissen könnte man das Material aber stark reduzieren - wahrscheinlich hätten gar die Snow Lines statt der schweren Stahlsteigeisen genügt.


    Bilder:


    Am Morgen kurz vor der Vittorio-Emanuele-Hütte:



    Bei diesem Tälchen können im Aufstieg die Skier angeschnallt werden:



    Blick zurück nach dem ersten Teil des Skianstiegs:



    Beim Skiaufstieg hält man sich am besten in Schleifen im Bereich der Rücken (die Fußgänger-Spur war in Bildrichtung weiter links):



    Am oberen Gletscher-Plateau:



    Der letzte Aufstieg zum Skidepot:



    Das obligatorische Bild mit der Madonna - diese steht aber nicht am höchsten Punkt (den viele allerdings nicht besteigen):



    Blick von der Madonna zum eigentlichen Gipfel - man sieht die frei zu überwindende Felsstelle (letztlich aber relativ leicht):



    Blick vom Hauptgipfel auf den Madonna-Gipfel:



    Etwas ausgesetzt ist der kurze Schnee-/Felsgrat zum höchsten Punkt, für Schwindelfreie aber kein Problem:


    Am Samstag nach der Kristallspitzenrunde am Vortag fast ohne andere Tourengeher das komplette Kontrastprogramm: Aufstieg frühmorgens gefühlt mit fast allen verbliebenen Skitourengehern im Gebiet. Die Schneearmut diesen Winter machte sich allerdings insofern bemerkbar, als man von der Passstraße zunächst über eine Stunde die Skier bis zum Anschnallpunkt beim großen Wasserfall tragen musste. Dabei gibt es kurz vor dem Anschnallpunkt eine etwas hakelige Querung eines gut wasserführenden Bachs (eine Brücke / Steg für den offiziellen Wanderweg wäre schon fein - ich glaube, ich war zuletzt zuviel in der Schweiz mit ihrer guten Wegebewartung unterwegs ...). Ich habe es noch vorgezogen, den ersten Hang am Morgen zu Fuß aufzusteigen, statt sehr steil mit Skiern hochzustieren. Der weitere Skianstieg ist dann eher flach, mit der Ausnahme einer kurzen Steilstufe beim Gletscherabbruch. "Dank" des Regens am Vorabend und der eher hohen Temperaturen war die Schneedecke aber da nicht mehr pickelhart und außerdem gab es aufgrund der vielen Begeher eine perfekte Spur. Allerdings sorgte der Regen am Vorabend am Gletscherplateau dann für eine ca. 2 cm harte Eisschicht, was mich doch etwas ausbremste. Mit einer Kombination von Skiern nur mit Fellen, kurzer Tragepassage und Skier mit Harscheisen ging es aber doch ganz passabel bis zum Steilhang unter der Scharte zwischen Punta San Matteo und Cima Dosegu. Den Hang sind zwar einige mit Harscheisen hoch, mir erschien es mit Steigeisen aber sicherer (wobei etwas unangenehm war, dass man zu Fuß teilweise durch den Eisdeckel in die weiche Schicht darunter brach). In der besagten Scharte war dann Skidepot und es geht - Steigeisen zwingend - über eine kurze Steilstufe (dort herauf wie herunter längere Wartezeit; ein Teil der Begeher schien auch etwas überfordert, obwohl es eigentlich kein schwieriges Gelände ist) und dann den wieder flacheren und breiteren Kamm zum sehr aussichtsreichen Gipfel mit Gipfelkreuz. Die Zeit der einzigen deutschsprachigen Tourenbeschreibung im Internet, wo der Anstieg vom Gaviapass beginnt (die Routenbeschreibung im Tourentipp-Archiv ist von der Nordseite, wo aber nur noch vergleichsweise wenig Schnee liegt), mit 3 h Aufstieg erscheint mir aber nach wie vor ziemlich ambitioniert und eher etwas für Rennläufer. Wenngleich es bei durchgehender Schneedecke und besseren Verhältnissen sowie weniger Wartezeit sicherlich schneller geht als bei mir.


    Die längere Aufstiegszeit als nach Beschreibung sowie die Tatsache, dass ich erst deutlich nach den ersten Tourengehern gestartet bin, sorgte dann aber dafür, dass die Abfahrt über den Steilhang vom Skidepot schon recht gefahrlos zu machen war (bei meinem Aufstieg musste ich ansehen, wie da verschiedene Gegenstände - zum Glück nur Gegenstände und keine Personen - herrunterschossen; darum bei Fußaufstieg auch am besten ganz links halten, um nicht in die "Schusslinie" zu kommen) und der Eispanzer auf dem Gletscher sich soweit aufgelöst hatte, dass es sich recht gut abfahren ließ. Zwar kein Idealfirn, aber nach den Spuren zu urteilen, hatte ich deutlich bessere Verhältnisse als viele der frühen Abfahrer. Für mich auch insofern Bestätigung, als ein erheblicher Teil der (vollständig italienischen) Skitourengeher mit Rennausrüstung bzw. zumindest äußerst leichter Ausrüstung unterwegs war. Ich glaube ja noch immer nicht, dass das außerhalb von Skitourenrennen irgendeinen Vorteil hat. Ein schwererer Ski und eine entsprechend solide Bindung sowie übrigens auch ein langer Pickel für den Gipfelanstieg eignen sich halt doch besser für eine gute Abfahrt bzw. einen sicheren Fußaufstieg bzw. -abstieg. Auch wenn ich bei meinem Anstieg doch etwas neidisch auf die vielen Rennläufer, deren Ausrüstung und Rucksack wahrscheinlich maximal ein Drittel von meinem Geraffel gewogen hat, geschaut habe.

    Man konnte bis zum Talboden des Valle Dosegu beim großen Wasserfall auf durchgehender Schneedecke abfahren. Wer im Tälchen dort nicht Laufschuhe deponiert hat, kann auch einen Gegenanstieg mit Skiern Richtung Sforzellina machen und dann durch verschiedene schneebedeckte Rinnen bis weit Richtung Ausgangspunkt abfahren. Es hat aber dort schon vergleichsweise wenig Schnee, also muss man das Gelände gut kennen bzw. den Spuren vertrauen. Und ich hatte mich am Morgen schon gewundert, dass fast alle Begeher mit Skitourenschuhen gestartet waren - diese Möglichkeit war also der Grund ...


    Grundsätzlich eine tolle Skihochtour und auch der Andrang stört eigentlich nicht so sehr - abgesehen von den genannten Wartezeiten beim Gipfelanstieg. Wer das vermeiden will, kann auch statt dessen Cima Dosegu oder Pizzo Tresero machen (letzterer am Samstag allerdings schon mit recht wenig Schnee).

    Wohl nur mit der landestypischen Lärmigkeit und fehlenden Rücksichtnahme zu erklären ist aber, warum die einen sich bis Mitternacht laut unterhalten und dabei Türen schlagen und die anderen, die um kurz nach vier Uhr anreisten, gleich noch viel mehr Lärm bei ihrem Aufbruch machen mussten. Aber damit ich jetzt nicht mit so bitteren Worten schließen muss: Es ist schon bemerkenswert, welchen Elan und Eifer die italienischen Skitourengeher haben (Mitte Juni wird man in den hiesigen Gefilden ja selbst in besseren Jahren häufig komisch angeschaut) und auch wie sportlich viele Personen da sind - die Rennradfahrer den Gaviapass hinauf (und erst recht hinab) waren jedenfalls wirklich schnell unterwegs. Und am Gipfel habe ich auch einen sehr netten italienischen Tourengeher getroffen.


    Bilder:


    Vom Ausgangspunkt kann man den oberen Teil der Tour gut erkennen - der Gipfel ist die schneebedeckte Spitze etwas rechts vom Bild:



    Beim Zustieg zu Fuß - man verliert leider einige Höhenmeter (wahrscheinlich ein weiterer Grund für die Variante mit Gegenanstieg Richtung Szforzellina):



    Endlich gemütlich mit Skiern weiter:



    Am Gletscherplateau:



    Eispanzer auf dem Gletscherplateau, hier der Blick zum finalen Anstieg zum Skidepot:



    Vom Skidepot Richtung Gipfel:



    Nach der kurzen Steilstufe wird das Gelände deutlich zahmer:



    Die letzten Meter zum Gipfelkreuz:



    Gipfelblick zum Suldener Dreigestirn, nur halt von der anderen Seite:



    So stelle ich mir eine Skitour im hochalpinen Gelände vor - Blick zurück zum Gletscherabbruch:


    Am Freitag konnte ich doch noch einmal die Tourenski ihrem Bestimmungszweck zuführen und bin vom Stilfser Joch zu den Kristallspitzen im Ortler-Hauptkamm (die sind östlich neben der Payerspitze und nicht zu verwechseln mit der Hohen Schneide = italienisch Monte Cristallo und der Punta del Cristallo westlich der Payerspitze; warum haben die Berge da eigentlich so ähnliche Namen?). Über die am Freitag noch frisch präparierte Piste direkt vom Parkplatz zunächst durchs Skigebiet hoch bis in den Sattel zwischen Livrio und Geisterspitze. Es sind zur Zeit praktisch nur Rennläufer unterwegs, die sind aber nur im oberen Bereich des Skigebiets. Zudem noch Langläufer (wohl ein Profiteam?), die oben am Gletscher trainierten und am Morgen auf der bockharten Piste an mir vorbei sind - alle Achtung! Der ostseitige Hang aus dem Sattel hinab zum Madatschferner war am frühen Vormittag gut zu fahren, aber noch nicht weich. Der weitere, nordseitige Aufstieg zum Tuckettjoch ging ohne Harscheisen. Vom Joch muss man ca. 70 Hm in einer Rinne recht steil südseitig abfahren zum Gletscher und dann wieder auf der anderen Seite nordseitig zuletzt sehr steil hoch zum östlichen Gipfel der Kristallspitze. Ging herauf wie herab bis zum höchsten Punkt mit Skiern, aber Vorsicht auf den letzten Metern.

    Nach kurzer Abfahrt in den Sattel zwischen den beiden Gipfeln der Kristallspitze bin ich dann noch zu Fuß auf den westlichen Gipfel (= höchster Punkt). Hier waren Steigeisen erforderlich und es muss auch kurz gekraxelt werden. Dann wiederum kurzer Fußabstieg weiter entlang des Grates und auf den nördlichsten Gipfel der Kristallspitze (in den Karten meist nicht separat verzeichnet). Da ich nicht den Anstiegsweg (mit den beiden Gegenanstiegen) zurück wollte und entgegen der Karten ein Weg über den Passo di Campo aufgrund des massiven Gletscherrückgangs nicht mehr möglich ist (es stellt sich jetzt ostseitig eine vermutlich kaum zu überwindende bröselige Felswand entgegen), bin ich von dem Sattel zwischen der westlichen und der nördlichen Kristallspitze eine steile S-W-Rinne im harten Schnee herunter und skifahrend in den Sattel zwischen Payerspitze und Kristallspitze gequert. Das geht zumindest derzeit gut. Wieder einmal zeigt sich, dass im vergletscherten Gelände aufgrund der massiven Geländeveränderungen den Karten kaum mehr zu trauen ist.

    Vom genannten Sattel kann man eine Rinne steil nordseitig zum Madatschferner abfahren und dann über einen kurzen rampenartigen Hang bis zur Bergstation des ehemaligen Geister-Schleppliftes (soll laut Website des Skigebietes dieses Jahr wieder neu aufgebaut werden) aufsteigen. Alternativ ginge es aus dem Sattel auch noch weiter zur Payerspitze und dann südlich um die Geisterspitze - ist aber zumindest bei Skibetrieb etwas mühselig, weil zum Teil Pisten weitläufig abgesperrt sind und daher Umwege erforderlich sind.

    Angesichts der sehr hohen Temperaturen ist eine Prognose schwierig. Hinsichtlich der Abfahrt bis zum Joch würde ich vermuten, dass es noch ein paar Tage durchgehend geht, dann an einigen Stellen vermutlich Lücken. Oben liegt grundsätzlich noch recht viel Schnee für diesen eher schneearmen Winter.


    Bilder:


    Blick aus dem Sattel zwischen Livrio und Geisterspitzen auf das weitere Tourengelände:



    Auf dem Madatschferner, rechts die beliebte Tuckettspitze:



    Tuckettspitze hinter einem verfallenden Gebäude; die Biwakschachtel liegt auf der anderen Seite und etwas über dem Tuckettjoch:



    Aus dem Tuckettjoch sieht man gut den weiteren Anstieg auf den westlichen Gipfel der Kristallspitze:



    Nach der zweiten Zwischenabfahrt - der östliche und der nördliche Gipfel der Kristallspitze:



    Blick von der Kristallspitze auf die südlichen Ortler-Alpen:



    Zebru und Königsspitze:



    Und der Ortler mal aus für bayerische Augen ungewöhnlicher Perspektive:



    Die Rinne in der Bildmitte geht es aus dem Tuckettjoch kurz hinab:



    Blick auf den Anstieg zum östlichen Gipfel der Kristallspitze - zur Zeit Steigeisen zwingend wegen Vereisung:


    Zum Ende der Skitourensaison wollte ich noch einmal etwas Besonderes machen:


    Pfingstsonntag als "Anreisetour" vom Furkapass auf das Gross Muttenhorn:

    Später Start und zunächst zu Fuß über die Militärstraße bis zum Anschnallpunkt in der Falllinie des (ehemaligen?) Muttgletschers. Aufstieg dann unrpoblematisch bis kurz unter die steile Stufe unterhalb der Scharte Gross Muttenhorn - P. 2.985. Da war eine Lawine abgegangen (Teile der noch immer drohenden Wächte?), weshalb es in eher hartem Schnee aber durchgehend mit Skiern hochging. Andere Tourengeher bevorzugten es, hoch zu stapfen - ich ziehe (fast) immer den Anstieg mit Skiern vor. Ab dem Kamm ging es dann mit 1x Abschnallen für wenige Meter mit Skiern hoch bis zum sehr aussichtsreichen Gipfelkreuz.

    Die Abfahrt ab dem Gipfelkreuz war dann mit Ausnahme der kurzen Meter durch die Lawinenablagerungen ziemlich gut: Im Kar selber oben noch etwas saugend, nach unten hin zunehmend Sommerschnee. Wenn ich das vorher geahnt hätte, hätte ich auch gemütlich ausschlafen können ... Ich bin bis kurz vor den Bahnhalt "Muttbach-Belvédère" abgefahren und dann zu Fuß 300 Hm wieder hoch bis zum Furkapass. Natürlich könnte man auch über die Militärstraße ohne Höhenverlust zurück zum Pass und dabei Teile noch auf der Böschung abfahren. Aber da die Tour ohnehin kurz ist und die Abfahrtsverhältnisse gut waren, habe ich den (Wieder-)Anstieg gerne in Kauf genommen. Einziges Manko der beliebten Skitour auf das Gross Muttenhorn ist eigentlich, dass man den Verkehr der Passstraße fast durchgehend hört. Muss es denn wirklich sein, liebe Motorrad- und Sportwagenfahrer, dass nach jeder Kurve kilometerweit zu hören stark beschleunigt wird?


    Pfingstmontag Skihochtour auf das Strahlhorn:

    Zumeist wird das Strahlhorn ja von Saas-Fee über die Britanniahütte angegangen, wobei bis zum Felskinn (auf fast 3.000 m) mit der Seilbahn aufgefahren wird. Zur Zeit ist allerdings die Hütte und die Seilbahn wohl noch geschlossen.

    Alternativ kann man wie ich das Strahlhorn auch vom Mattmark-Stausee angehen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Aufstieg bzw. Abfahrt über die Moräne nördlich der Staumauer und der vom Gletscher herabfließenden Bäche (siehe die Eintragung im Online-Tourenportal des SAC) oder kurz entlang des Stausees und Aufstieg über den Schwarzbergchopf mit Verlust von knapp 100 Hm. Da ich bei der Erkundung am Vorabend keine Aufstiegsspuren nach Ende des Fahrweges bis zu den beiden Wasserfassungen gesehen hatte und mich die Aussicht auf 400-600 Hm Aufstieg im lockeren Geröll nicht lockte, entschied ich mich für die zweite Variante. So hieß es die Skier bis kurz unterhalb des Schwarzbergchopf (2.869 m) tragen. Dann mit Steigeisen kurz weiter zum höchsten Punkt und Abstieg zum Gletscher. Ab dort problemlos über den östlichen Gletscherast und vorbei am markanten Felsturm P. 3.452 mit einer längeren Querung (etwas Höhenverlust nicht zu vermeiden) zum Normalweg von der Britanniahütte und hoch zum Adlerpass. Anschließend mit Skiern hoch zum Gipfel, der sogar bis zum Gipfelkreuz mit Skiern erstiegen werden konnte.

    Die Aussicht von diesem markanten Gipfel ist natürlich grandios, war aber in die Ferne eingeschränkt durch Dunst / (Sahara-?)Staub. Abfahrt ganz oben windgeprägter Schnee, dann in der Steilstufe beim Adlerpass noch hart und dann hervorragend aufgefirnt bis unterhalb des Schwarzbergchopfs. Definitiv eine der besten Abfahrten der ganzen Saison! Andrang nur drei andere Tourengeher, die vor mir (wie immer reichlich spät gestartet) oben waren und noch das Fluchthorn anhingen, wo die Verhältnisse offensichtlich auch sehr gut sind. Den kurzen Gegenanstieg zum Schwarzbergchopf habe ich mit Fellen gemacht - je nach Verhältnissen kann das auch zu Fuß mit Steigeisen gehen. Vom Schwarzbergchopf ging es dann noch einmal ca. 120 Hm mit den Skiern herunter, bevor wieder auf den Fußabstieg umgestiegen werden musste.


    Noch eine Warnung: Unterhalb des Schwarzbergchopfs sollte man keinesfalls den verlockenden Hängen weiter herunter folgen! Man kommt da in sehr unangenehmes Gletscherschliffplatten-Gelände mit den reißenden Gletscherbächen, wobei die Schneedecke durch diese auch schon unterbrochen ist. Immer wieder versuchen das auch im Sommer welche, aber es geht wirklich nicht vernünftig. Wer ohne Gegenanstieg ins Tal will, muss sich am Gletscher in Abfahrtsrichtung ganz links halten und den oben erwähnten Weg über die Moräne nehmen (derzeit unterhalb ca. 2.700 m natürlich zu Fuß). Vom Gelände her würde ich sagen, dass es am sinnvollsten ist, die "mittlere Moräne" zu nehmen und sich nicht wie bei Opentopomap eingezeichnet unter dem Klein-Allalin zu halten (schon wegen der Querung der zur Zeit viel Wasser führenden Bäche).


    Auffällig war, dass die Gletscher und die Felshänge nordseitig im Gebiet noch augenscheinlich sehr gut eingeschneit sind. Im Bereich der Route waren fast keine Spalten zu sehen, obwohl es diese natürlich gibt - das ist ja gerade ein "Markenzeichen" des Strahlhorn. Da haben wohl die starken Niederschläge in der Gegend im Frühjahr und v.a. noch einmal im Mai ihr Positives bewirkt. Das gilt aber nur für die großen Höhen (d.h. oberhalb ca. 2.800 Meter) und nur für die Gegend. Bemerkenswert finde ich auch, dass ausgerechnet zwei Gebiete in den Alpen, die große Teile der Skitourensaison besonders wenig Schnee hatten (Bernina und Walliser Hochalpen), zur Zeit vergleichsweise gut eingeschneit sind. Ist ja irgendwie ein Hoffnungsschimmer für alle, die angesichts schlechter Schneelage bis in den Frühling hinein "verzweifeln" - wobei die späten Schneefälle natürlich nur im Hochgebirge etwas bewirken können.


    Die Pfingstouren hatte ich fest als Abschluss der Skitourensaison angesehen, aber angesichts der wirklich guten Verhältnisse komme ich ins Grübeln ... Auf jeden Fall allen Lesern einen guten und v.a. unfallfreien Bergsommer und in der kommenden Schneesaison hoffentlich viel Schnee auch im Bayerischen!


    Bilder:


    Blick zum Gross Muttenhorn von der Furka-Passstraße:



    Auf dem Schwarzbergchopf:



    Unterhalb des Punkts 3.454 m mit Blick zum Adlerpass - es zieht sich:



    Anstieg oberhalb des Adlerpasses:



    Gipfelblick zur Zermatter Bergprominenz:



    Monte Rosa:



    Das Gipfelkreuz auf dem Strahlhorn vom höchsten Punkt:



    So soll das Ambiente bei hochalpinen Skitouren sein:



    Bei der Abfahrt über die wirklich großen Gletscherflächen:



    Super Abfahrtsverhältnisse:


    Das Auffahrts-Wochenende mit stabiler Witterung Freitag und Samstag habe ich noch einmal für zwei Skihochtouren nutzen können.


    Freitag Piz Zupo & Piz Argient:

    Bergfahrt mit der Seilbahn (einfach 31 CHF). Eigentlich wäre schon die erste Bergfahrt 8:20 Uhr etwas spät gewesen, aber die habe ich ohnehin nicht geschafft. Früher ist sicherlich sinnvoll, geht aber wohl nur bei Übernachtung vor Ort. Der Hang von der Diavolezza hinab zum Persgletscher hat zur Zeit bereits wenig Schnee, der am Morgen noch hart gefroren war. Der wenige Schnee durchsetzt mit Felsen erfordert gute Kanten (also besser nicht die Steinski nehmen, wenn diese solche nicht mehr haben) und etwas Skiakrobatik. Zwei Mal muss auch schon abgeschnallt werden. Insgesamt ist dieser Hang halt der "Entrittspreis" für die beliebten Skihochtouren ab der Diavolezza. Von den am Freitag schon überschaubaren Skitourengehern / Schneeschuhgehern (man merkt, die Saison neigt sich zu Ende) gingen fast alle zum Piz Palü. Ich hatte eigentlich den Piz Cambrena geplant (daher auch der späte Start), aber die steile Rinne vom Persgletscher gab es noch gar keine Spur und oben eine Anrisskante einer großen Lawine (gerissen im Altschnee?), was mich doch abschreckte. Später gab es aber eine Spur.

    Daher über den Persgletscher bei enorm hoher Temperatur und knapp unter dem Gipfelfelsen der Gamsfreiheit Richtung Fortezzagrat. Dieser Grat schreckte mich für eine Winterbesteigung doch ab, aber man konnte kurz bevor die Felsen beginnen nach Westen über einen steilen Schneehang auskneifen (Harscheisen sinnvoll) und so zur Route über das "Foura" kommen. Bemerkenswerterweise gab es da keine Spuren, so musste ich alles spuren. Was bei einigen Centimentern Pulver auf einem Harschdeckel nicht nur zu Anstollen, sondern v.a. auch (gedanklichem) Fluchen wegen Wegrutschens führte. Mit Harscheisen und ohne Steighilfe ging es dann wieder etwas besser. Angekommen auf der Bellavista-Terrasse galt es einen Weg Richtung des Kares zwischen Piz Zupo & Piz Argient zu finden. Um es kurz zu fassen: Es geht nicht ohne Höhenverlust. Am besten fährt man gleich mit Fellen auf gut 3.700 m ab. Mein Versuch einer sehr hohen Querung führte nur dazu, dass ich sehr steile Hänge (abfahrend ohne Felle) zu queren hatte, wobei ich am Ende doch die Höhenmeter verlor. Im relativ flachen Kar angekommen "wurde die Luft dann dünner" und ich habe mich doch etwas abgeplagt, bis ich endlich am Skidepot auf ca. 3.920 m (deutlich oberhalb der Scharte 3.844 m, wo häufig das Skidepot gemacht wird) angekommen war. Den Rest ging es mit Steigeisen relativ problemlos bis zum schmucklosen Gipfel. Immerhin der zweithöchste Gipfel der Ostalpen! Man hätte auch die Skier mit hochschleppen und dann teilweise sehr steil die Westflanke abfahren können. Wenn ich mich schon einmal da hochgeplagt habe, dann musste natürlich auch noch mit gut 100 Hm Zusatzaufwand der Piz Argient mitgenommen werden - der offenbar beliebter ist, weil es fast bis zum Gipfel mit Skiern geht.

    Abfahrt: Ganz oben jeweils gut fahrbare, harte Schneedecke. Dann viel Presspulver. Leider kommt dann noch ein Gegenanstieg von ca. 70 Hm wieder hoch zur Bellavista-Terrasse (bei der direkten Abfahrt über den "Buuch" letztes Jahr gab es auch einen Gegenanstieg; daher habe ich diese Route gewählt; keine Ahnung, ob es heuer ohne Gegenanstieg gegangen wäre). Im "Foura" tiefer Schnee, ging aber angesichts der Steilheit doch ganz gut. Ich entschied mich gegen eine Abfahrt über den Morteratsch-Gletscher und kilometerlanges Hatschen im ausgeaperten Tal bis zur Bahnstation und für eine Rückkehr zur Diavolezza. Deshalb aus dem "Foura" die kurze, steile Querung unter dem Fortezzagrat (im aufgeweichten Schnee am Nachmittag natürlich sicherheitstechnisch nicht optimal) und dann Abfahrt im etwas tiefen, aber gut fahrbaren Schnee vorbei an Gemsfreiheit hinab Richtung P. 2.853 m und weiter zum Persgletscher. Hier ist die Schweizer Landeskarte nicht mehr ganz aktuell aufgrund der Veränderungen des Gletschers: Man kann wegen einer Steilstufe sich nicht direkt über den Gletscher halten, sondern muss einen langen Bogen nach Süden machen. Zuletzt ging es vom Anfellpunkt am Morgen wieder den Hang hoch zur Diavolezza: Teilweise im Schnee, teilweise im Geröll und manchmal beides kombiniert. Es hat schon seinen Grund, warum dieser Gegenanstieg am Nachmittag in vielen Tourenbeschreibungen als die Hölle bezeichnet wird ... Selten habe ich für ca. 250 Hm so lange gebraucht und war so erschöpft. Also wenn ich da noch einmal hinkommen sollte, werde ich glaube ich doch die Abfahrt über den Morteratschgletscher und kilometerlanges Skitragen selbst mit Skitourenschuhen bevorzugen. Immerhin: Von der Diavolezza konnte man dann am Abend zunächst an der mittlerweile vollumfänglichen Vermattung der Reste des Diavolezzafirns vorbei im Bruchharsch auf der Piste ins Tal fahren. Nach unten hin immer besser (Pistenfirn). Und am Freitag noch bis ca. 100 m Wegstrecke vor die Talstation.

    Insgesamt gute Verhältnisse für diese Skihochtour. Angesichts der erheblichen Wegstrecke und der großen Höhe sollte man aber wohl besser deutlich früher dran sein als ich - und sich nicht von den an sich überschaubaren Höhenmetern blenden lassen. Oberhalb ca. 3.000 m liegt noch gut Schnee. Unterhalb taut es angesichts der starken Sonneneinstrahlung und der Hitze stark (Naturschneegrenze im Gebiet in günstigen Lagen zur Zeit ca. 2.250 m mit rasch steigender Tendenz). Bis Pfingsten könnte schon noch was gehen, sicherlich aber im unteren Teil rasche Verschlechterung / Ausaperung.


    Samstag:

    Nach der Gewalttour von Freitag habe ich mich am Samstag nur noch für eine eher kurze Tour auf den Sassal Mason motivieren können. Start an der Berninapassstraße beim Lej Pitschen oder Lago Bianco und ca. 25 min flach hatschen bis zum Skianschnallpunkt. Die beim Skitourenguru angezeigte Route über den See erfordert zur Zeit ein Boot. Im Hochwinter mag es sein, dass der See zu betreten ist, derzeit schwimmen da eher Eissschollen. Gestern sind alle Tourengeher die natürliche Route Richtung Caral-Scharte und dann mit Querung auf 2.600 m gegangen - auch hier wäre zur Zeit die Route vom Skitourenguru nicht logisch (führt auch teilweise in steiles Gelände). Bis zum Kamm auf ca. 2.960 m geht es mit Skiern hoch. Dann muss man ca. 20 Hm am stark überwächteten Kamm herunterstapfen und hoch zum Gipfel des Sassal Mason mit einem winzigen Kreuz des AC Silvaplana (warum haben die quasi auf der gegenüberliegenden Seite der Bernina denn ein Kreuz aufgestellt?). Herauf bin ich ohne Steigeisen, runter kamen Steigeisen und Pickel dann doch zum Einsatz. Abfahrt dann je nach Exposition Harsch, Sulz, Bremsschnee und Sommerschnee. Insgesamt aber sehr gute Abfahrtsverhältnisse, hat wirklich noch einmal Spaß gemacht. Und unten dann die Hitze (20 Grad auf über 2.200 m), zahlreiche Radler und Angler sowie Touris, die Schnee schauen wollten.

    Noch eine Bemerkung zur Südroute auf den Piz Cambrena (kurz identisch mit meiner Route): Es sah so aus, als ob in der Querung nach dem Cambrena-Gletscher auf einigen Metern eine Felsplatte bereits ausgeapert ist. Könnte von daher unangenehm sein.


    Bilder:


    Das obligatorische Foto von der Diavolezza:



    Bei der Gemsfreiheit mit Blick zum Fortezzagrat:



    Querung unter dem Fortezzagrat zum "Foura":



    Querung auf der Bellavista-Terrasse:



    Blick vom Piz Zupo zum Piz Bernina - Sicht bis zur Monte Rosa (diese schon außerhalb des Fotos):



    Piz Zupo vom Piz Argient:



    Das Foto lässt schon erahnen, warum der Rückweg zur Diavolezza so ätzend ist:



    Beim Lej Pitschen hat man einen schönen Blick auf die Route zum Sassal Mason:



    Schon nach der Querung auf ca. 2.600 m mit Blick auf den letzten Skianstieg:



    Der Fußanstieg zum Sassal Mason:


    Im Hochgebirge ist er ein zäher Bursche, der Winter! Eigentlich wollte ich für das Wochenende höher hinaus, aber der im Berninagebiet erhebliche Neuschnee begleitet von starkem Wind und damit erheblicher Lawinengefahr ließ mir die ursprünglichen Pläne als zu ambitioniert erscheinen.

    So ging es am Samstag nur von der (bereits länger geschlossenen) Talstation der Lagalb-Seilbahn über die in Aufstiegsrichtung rechte Piste hoch zur Bergstation und noch weiter zum aussichtsreichen Gipfel. Aufgrund des Windes ziemlich kalt für Ende Mai, nichts mit Firngefühlen. Da wo der Wind arbeiten konnte, sah man entsprechende Windzeichen (Verfrachtungen, Gangeln, Dünen) - die Vorhersage des Schweizer Lawinenwarndienstes (SLF) erschloss sich mir da ohne weiteres. Allerdings sah man beim Blick rundherum, dass auch steilere Hänge befahren worden waren - und zumindest aus der Gegend habe ich nichts von Lawinen mit Personenbeteiligung gehört. Die Abfahrt bot dann einen Wechsel aus windgepresstem Schnee, Bremsschnee (die Sonne ist Ende Mai ja sehr kräftig) und im Nordhang auch (etwas schwerer) gewordenen Pulver. Grundsätzlich war die Altschneelage gut, durch den Neuschnee konnte ich aber nicht alle offenliegenden Felsen sehen und zumindest 1x hat es da am Ski mächtig gerumpelt. Dank des Neuschnees Abfahrt praktisch bis zur Talstation, noch reicht eine dünne Altschneedecke aber ohnehin bis fast ganz herunter. Unverständlich blieb mir, warum sich eine italienische Wandergruppe für ihren Samstagsausflug ausgerechnet den von Norden noch gut schneedeckten Piz Lagalb ausgesucht hat und dann die Skiaufstiegsspur für ihren Aufstieg benutzte ...

    Sonntag war das Wetter leider schon am Morgen schlechter als ursprünglich vorhergesagt - am Morgen gar kurz Schnee/Regen. Da bin ich dann nur über die ebenfalls schon länger geschlossene Talabfahrt des Diavolezza-Skigebiets hoch. Der Schnee reicht mit einer ganz kurzen Unterbrechungsstelle grundsätzlich noch bis ganz unten. Die Seilbahn fährt auch noch, die Talabfahrt ist mit den vielen Spuren im schweren, teils angefrorenen Neuschnee kein großer Genuss. Bei der Abfahrt wegen der Erwärmung dann etwas besser, der Neuschnee bremst aber - typisch halt für Neuschnee im Mai. Der Piz Trovat wurde auch angegangen und man sah auch Spuren am Persgletscher (wäre mir angesichts der Lawinenlage und der Wetterlage zu heikel gewesen).


    Bilder:


    Start schon wieder im Grünen zum noch völlig weißen Piz Lagalb:



    Nicht mehr weit bis zur Bergstation des Piz Lagalb, Gipfel dahinter:



    Ja, genau da sind wir:



    Ausblick vom Piz Lagalb zu Piz Morteratsch & Munt Pers:



    Piz Palü und Piz Bernina:



    Mai-Pulver auf der Nordseite des Piz Lagalb:



    Beim Start an der Diavolezza-Talstation reicht der Schnee gerade noch, wird aber schon nach dem ersten Hang deutlich mehr:



    Schon ein bisschen weiter oben:



    Blick vom Sass Queder hinüber zum am Vortag besuchten Piz Lagalb:



    Bei der Sesselbahn läuft die Vermattung der letzten Gletscherreste auf vollen Touren:


    Heute habe ich mich auf die alljährliche Skitour ins Dammkar begeben. Etwas früher als meistens sonst, dafür mit den langen Latten. Und musste gleich feststellen: Der schneearme Winter hat sich auch im Dammkar gezeigt. Da beim Bankerl am Ende der Forststraße nur noch kleine Schneefleckerl zu sehen waren, bin ich gleich zu Fuß weiter und habe die Skier letztlich erste bei der Dammkarhütte angelegt. Der Aufstieg durchs Vordere Dammkar ging dann problemlos, beim Hinteren Dammkar dürfte das ähnlich sein (Gefahr sind bei diesem v.a. Schneerutsche aus den umliegenden Felswänden).

    Der Bereich der Scharte im Vorderen Dammkar erwies sich als sehr steinig - noch mehr, als ich im Aufstieg geahnt habe, wo es bis auf wenige Meter ganz gut ging. Aber im oberen Bereich war der Schnee heute sehr weich, so gingen die Schwünge dort (zu) tief, nämlich bis auf die Felsen unter der Schneedecke. Das tat selbst mit den Steinski ein bisschen weh. Nach wenigen Metern wurde es aber besser - ganz passabel zu fahrender, jedoch etwas tiefer Schnee. Je weiter unten, desto besser - geht schon in die Richtung von Sommerschnee (insbesondere im ungefähren Höhenbereich der Dammkarhütte schön zu fahren). Nach einem Zwischenaufstieg Richtung Hinteres Dammkar zur Zeitvernichtung war die weitere Abfahrt dann auch deutlich besser als von unten gedacht: Zwar liegen im "Kanonenrohr" eigentlich nur noch 3-4 längere Schneefelder, aber am Ende konnte ich die so zusammenstückeln, dass es wider Erwarten doch bis ca. 50 Hm vors Bankerl mit Skiern ging (dazwischen kurz Skier tragen).


    Der Skitourengeher-Andrang im Dammkar war heute gering - habe 3 andere gesehen. Im Grunde genommen ist dort die Saison jedenfalls für die langen Latten auch vorbei - vielleicht besser mit Kurzski / Snowblades / Firngleiter. Etwas überrascht war ich über eine Wandergruppe, die sich zu Fuß (also auch ohne Schneeschuhe) das Vordere Dammkar hochgeplagt hat und dabei nach der wohl bedeckten Nacht auch häufig tief einbrach: Ob das Spaß gemacht hat und gute Tourenplanung war? Achtung Wanderer: Wenn ich hier von wenig Schnee schreibe, dann ist das die Perspektive des Skitourengehers. Im Karwendel liegen nordseitig durchaus noch beachtliche Schneefelder - auch wenn sie sicherlich kleiner sind als sonst um diese Jahreszeit. Aber das ist definitiv dort nicht ideal zum Wandern.


    Für mich war das jetzt die letzte Skitour in den heimischen Gefilden - auch wenn ich hoffe, dass es nicht die letzte Skitour in dieser Saison gewesen ist.


    Bilder:


    Das Vordere Dammkar von nahe der Dammkarhütte:



    Problemfreier Anstieg im Vorderen Dammkar (allerdings steiler, als es auf dem Foto wirkt):



    Später geht es dann auch noch diesen Hang zur Bergwachthütte im Hinteren Dammkar hoch:



    Blick vom Endpunkt über die Viererspitze ins grüne Isartal und hinüber zum Estergebirge:



    Bei der Abfahrt im Vorderen Dammkar:



    Insbesondere unten gute Abfahrt, da nicht mehr tief / schon Richtung Sommerschnee:



    Noch ein kurzer Zwischenaufstieg zur Bergwachthütte:



    Blick auf das Vordere Dammkar:



    Im "Kanonenrohr" liegen eigentlich nur noch solche Schneeblecker /-bänder - konnte man heute aber gut "zusammenstückeln" und waren spaßig:


    Heute gab es zum Osterabschluss für mich nur eine recht kurze Skitour auf den Furgler - den östlichsten Dreitausender der Samnaungruppe und angeblich der Hausberg von Serfaus. Ich bin dieses Mal aber von Norden, d.h. von See im Paznaun, hinauf. Dafür Auffahrt mit dem Tourengeherticket (35 Euro) mit der Medrigbahn, dem Zeinis-6er und der neuen Kabinenbahn Furglerblick. Diese 2022 gebaute Bahn ist noch nicht in allen Karten eingezeichnet bzw. in Tourenbeschreibungen berücksichtigt und verkürzt die Tour nochmals, wobei man von der Bergstation zunächst auf der Piste etwas abfahren muss, bevor es ins Tourengelände geht. Eigentlich wollte ich ja nur mit der Medrigbahn hinauffahren und dort die Tour starten, laut Kassa wird an Tourengeher aber nur das Tourengeherticket mit den drei Sektionen verkauft - etwas merkwürdig, nähere Auskünfte wurden mir aber nicht erteilt. Der Preis ist sicher in Ordnung im Vergleich mit anderen Tourengehertickets (die ja mittlerweile sauber teuer geworden sind ... Bringen halt doch Geschäft, die Tourengeher), aber eigentlich sollte doch der Ausgangspunkt dem Kunden überlassen werden? Wanderern wird ja offenbar auch ein Ticket für die einfache Bergfahrt verkauft.

    Durch den höheren Start besteht die Tour in erheblichem Umfang aus Querungen, erst unter dem Furglerjoch kommt ein "klassischer" Anstieg. Heute war der Weiterweg ab dem Furglerjoch gut eingespurt und es kein Problem, mit Skiern bis zum riesigen Gipfelkreuz zu kommen.

    Für die Abfahrt folgte ich schon von unten erspähten Spuren, welche vom Westkamm des Furgler in das Kar nach Norden hinabführten. Dafür muss man knapp 100 Hm durch die steinige Westflanke abrutschen - ging leider nicht komplett ohne Belagschäden, weil doch recht wenig Schnee liegt. Zu Fuß wäre es aber auch nicht ideal (ggf. Steigeisen; u.U. Gefahr des Einbrechens zwischen Felsen). Nach den ersten sehr steilen Abfahrtsmetern in das Nordkar wird es rasch flacher. Hier noch Pulver. Leider dann ab ca. 2.400 m ziemlich tief bzw. bald Sumpfschnee. Ich habe es noch bis ca. 2.050 m versucht, dann aber entnervt aufgegeben und mich für einen Fußaufstieg zurück ins Skigebiet entschieden (praktisch vollständig schneefrei). Wahrscheinlich wäre es aber leichter gewesen, noch bis zur Medrig-Alpe durchzuhalten und von dort zurück ins Skigebiet zu queren. Die Winterabfahrt direkt zur Talabfahrt ist vermutlich nicht mehr machbar.

    Ich habe mich dann im Wissen darum, unten tragen zu müssen dennoch für die Talabfahrt entschieden (im Tourengeherticket wäre die Talfahrt aber beinhaltet). Oben schon zahlreiche kurze apere Stellen, danach noch überraschend gut. Mit weiteren kleinen Unterbrechungen ging es noch bis ca. 100 Hm oberhalb der Talstation. Das dürfte aber rasch ausapern, da teilweise nur noch schmale Schneestreifen liegen. Positiv zu würdigen ist, dass anders als andernorts zumindest bisher die Talabfahrt im Wesentlichen nicht "aufgebrochen" wurde. Allerdings war heute der letzte Tag des Skibetriebs, insofern könnte sich das ab morgen ändern (auch bei den anderen Pisten, die im Übrigen meistens noch sehr gut in Schuss sind - das ist ein Saisonschluss bei wirklich bemerkenswerten Verhältnissen!).


    Die Tour als Anregung entweder für die kommende Saison oder halt mit zunehmend mehr Skier tragen ab See (sind dann aber fast 2.000 Hm). Den Furgler kann man auch ab Serfaus besteigen, dort liegt im Mittelteil südseitig aber nur noch wenig Schnee.


    Bilder:


    Blick von der Skipiste auf den Tourenanstieg:



    Schon unterwegs - die Route geht hier links durch eine Art Tälchen:



    Nach kurzer Fellabfahrt der finale Aufstieg ins Furglerjoch:



    Blick zurück auf die Querung (schaut auf dem Foto schneearm aus; in Realität lag aber genug Schnee):



    Anstieg vom Furglerjoch zum Gipfel auf guter Spur:



    Der letzte Hang zum Gipfel:



    Das riesige Gipfelkreuz des Furgler:



    Steile Abfahrt vom Gipfel und Einfahrt in das Nordkar:



    Unten im Kar leider nur bis ca. 2.400 m brauchbare Schneebeschaffenheit:



    Blick zurück nach Fußaufstieg Richtung Skigebiet:


    Heute war es am Morgen in Vent noch sonnig und auch die Nacht war teilweise klar. Leider behielt der Wetterbericht mit der Ansage einer deutlichen Wetterverschlechterung ab dem späten Vormittag Recht. In Vent ist seit gestern das Skigebiet dicht (m.E. hätten sie bis morgen die Pisten oben schon noch halten können; die Entscheidung zur vorzeitigen Schließung wurde aber offenbar schon vor einigen Tagen angesichts der massiven Regenfälle getroffen), also muss "by fair means" über die Piste aufgestiegen werden. Diese hat schon zahlreiche apere Stellen, heute ging es aber im Aufstieg noch gut (jedenfalls mit alten Fellen) und auch abgefahren werden konnte mit 2x Skier abschnallen und einer rustikalen Einstellung noch bis ins Tal. Die Talabfahrt hält aber nicht mehr lange ...

    Der weitere Anstieg über die Breslauer Hütte ins Mitterkar ging am frühen Vormittag problemfrei, Harscheisen dann nicht mehr nötig (aber natürlich gehören diese für eine Tour auf die Wildspitze in den Rucksack). Den Anstieg aus dem Mitterkar ins Mitterkarjoch fand ich heute etwas unangenehm: In der normalen Aufstiegsrinne gibt es eine apere Stelle mit recht bröseligem Fels, alternativ einige Meter Blankeis. Es braucht jedenfalls die Stahlsteigeisen und angesichts der Steilheit des Geländes ist das auch nichts für schwache Nerven gewesen. Vielleicht wäre es besser gewesen, diese Passage über den Klettersteig zu umgehen (wobei ich nicht weiß, ob der wieder voll hergerichtet worden ist nach der Beschädigung durch Steinschlag).

    Leider trübte sich die Sicht ab 11 Uhr ein und am Taschachferner herrschte dann dichter Nebel - Wegfindung nicht ganz leicht (und ich war schon zuvor oben und kenne das Gelände; welches sich aber in den letzten Jahren angesichts des Gletscherrückgangs stark zu verändern scheint). Auch die Abfahrer zurück ins Pitztaler Gletscherskigebiet hatten teilweise ihre Mühen. Auffällig ist heuer, wieviel Blankeis-Stellen es ab ca. 3.500 m gibt.

    Mangels jeglicher Sicht und einem kühlen Wind ging es vom Südgipfel (Anstieg auch hier mit Steigeisen) direkt weiter über den sog. "Jubiläumsgrat" zum Nordgipfel, der grundsätzlich nicht schwierig ist, aber an einigen Stellen doch ausgesetzt. Der Abstieg vom Nordgipfel über die Kreuzerschneide (P. 3.677) war dann angesichts des dichten Nebels in der Orientierung nicht ganz einfach, obwohl es ja eigentlich nur geradeaus geht. Auf eine Abfahrt vom Nordgipfel mit Skiern habe ich da gerne verzichtet. Die Einfahrt aus der Scharte unter dem Turm P. 3.545 m ins Rofenkar weist eine große Wächte auf und ist auf den ersten Metern auch sehr steil. Schon angesichts der sehr schlechten Sicht zog ich hier ein vorsichtiges Abrutschen bzw. den "Kaiser-Wilhelm-Gedächtnisschwung" (Schrägfahrt - Spitzkehre - Schrägfahrt) dem "Ballern" vor. Weiter unten dann übler Bruchharsch, erst ab ca. 3.200 m (mit Sicht und einer gewissen Aufweichung durch die diffuse Strahlung) besser. Unten dann etwas tief / die Piste sulzig, aber insgesamt passabel. Wenn man früher dran ist sicher besser, heute haben aber die Verhältnisse bei mir wirklich massiv Zeit gefressen. Andrang heute von Vent scheinbar kein anderer, vom Pitztal auch nur wenige (oder sie waren schon wieder unten). Möglicherweise ist der Andrang auch reduziert, weil die Vernagthütte bereits geschlossen hat.


    Bilder:


    Aus dem (schon geschlossenen) Skigebiet geht es jetzt zur (im Winter geschlossenen) Breslauer Hütte:



    Schön gelegen ist sie schon, die Breslauer Hütte - erste Schleierwolken deuten aber schon auf die angekündigte Wetterverschlechterung hin:



    Blick ins Mitterkar - das zieht sich doch:



    Blick aus dem Mitterkar auf den Anstieg durch die Rinne hoch zum Mitterkarjoch:



    Gipfelkreuz Wildspitze heute ohne jegliches Panorama (na ja, ich weiß ja, wie es da oben aussieht - aber schöner ist es halt schon mit Aussicht):



    Am Jubiläumsgrat - die Sicht war auch in Realität nicht viel besser als auf dem Foto (Ängstliche würden dann immerhin nicht sehen, wie tief es an beiden Seiten herunter geht):



    Im Rofenkar endlich wieder unter der Nebelgrenze:


    Endlich mal über Nacht Aufklarung und nicht zu hohe Temperaturen, so dass auch in den südlichen Ötztaler Alpen die Schneedecke durchfror. Aufstieg von Vent durch das schon stark ausgeaperte Niedertal. Es gibt jedenfalls bis zur ersten Hütte zahlreiche apere Stellen und teilweise ist die vorhandene Skispur auch nur zwei Ski breit. Ab der zweiten Hütte etwas mehr Schnee, aber auch schon Lücken. Ich bin mit alten Skiern & Fellen dennoch fast durchgehend mit Skiern aufgestiegen. Zum Abfahren wäre es aber wohl nicht gut gewesen. Ein Radl wiederum würde derzeit angesichts der noch vorhandenen Schneedecke auch keinen Sinn ergeben; zudem gibt es mindestens zwei harte Lawinenkegel (da habe auch ich sicherheitshalber abgeschnallt).

    Ab der Martin-Busch-Hütte wird die Schneelage deutlich besser, wenngleich es im Vergleich zu normalen Wintern dennoch sehr wenig Schnee hat. Etwas lästig war ein starker Wind, der vom Niederjoch (der Similaunhütte) herunter blies. Aufstieg bis zum Skidepot auf ca 3.350 m ansonsten problemlos. Zum Gipfel führt auf dieser Seite (Normalweg) eine gute Stapfspur. Steigeisen fand ich dennoch angenehm, es sind auch fast alle so ausgerüstet gewesen - zwei Tourengeher waren aber auch ohne Ausrüstung unterwegs. Im Gipfelbereich ist es ausgesetzt.

    Leider drückte von Süden her schon am Vormittag die dortige Wolkenschicht (Hochnebel?) herüber, bei mir war am Ende nur noch der Gipfel frei. Auf der Nordtiroler Seite wurde das zu einem sehr dichten Nebel, der bei der Abfahrt über den Hochjochferner nur ein Herunterstochern orientiert an alten Spuren, Kompass, Höhenmesser und Karte möglich machte. Schade um die schönen Hänge. Ab ca. 2.700 m lichtete sich der Nebel, aber dann kommt nicht mehr viel Abfahrt bis zur Rofenache unter dem Hochjoch-Hospiz. Der restliche Weg über die Rofenschlucht und Rofen nach Vent ist bis auf wenige Schneefelder schneefrei, also heißt es doch 2 h die Skier tragen.


    Insgesamt somit wegen der geringen Schneelage und der starken Ausaperung der Südseiten sowie der Täler schlechte Skitourenverhältnisse ab Vent gerade für Tagestouren ab dem Ort. Ab Ebene der Hütten etwas besser, hier wird aber die weitere Wetterentwicklung zu berücksichtigen sein.


    Bilder:


    Im Niedertal kurz vor der ersten Hütte:



    Gleich an der Martin-Busch-Hütte:



    Unterwegs im Niedertal mit Blick zum Hauslabkogel:



    Der Gipfel rückt näher:



    Nähe des Ötzi-Denkmals (Tisenjoch)::



    Noch eine Querung zum Skidepot:



    Die letzten Meter zum Gipfelkreuz der Fineilspitze:



    Gipfelkreuz mit Wildspitze im Hintergrund - da war die Sicht noch gut:



    Similaun noch über dem Nebel:



    Venter Gipfelprominenz beim Blick nach Norden:


    Heute nochmals "Flucht in den Norden". Zum Pirchkogel geht es bis fast zur Kaiserbahn-Bergstation über die Pisten, also auch gut, wenn die Schneedecke im freien Gelände ein Durchbrechen befürchten lässt. Aktuell kann man auf der Piste ganz links (bei der Kaiserbahn) entspannt aufsteigen, da diese für den Pistenbetrieb schon gesperrt ist, aber noch durchgehend Schnee hat. Im freien Gelände angekommen gilt es sich unbedingt an die Aufstiegsspur bzw. die eingefahrenen Bereiche zu halten, sonst droht tiefes Einbrechen. Eine kurze Querung zu den oberen Hängen hat schon recht wenig Schnee - ging heute im Aufstieg und in der Abfahrt noch mit Skiern (kurz Felskontakt). Das dürfte sich vermutlich bald ändern. Sind aber nur wenige Meter.

    Die Abfahrt war dann besser als der Aufstieg befürchten ließ - meistens kein "Versacken" und bei Vorsicht kaum Felskontakt. Die Pisten des Kühtaier Skigebiets sind sowieso noch sehr gut in Schuss (an einigen Stellen auch auf den geöffneten Pisten erste Felsen, also etwas Vorsicht mit den guten Skiern).


    Bilder:


    Über die schon aufgelassene Piste bei der Kaiserbahn ist ein entspannter Aufstieg möglich (die anderen Pisten gehen natürlich auch noch):



    Bei der Bergstation der Kaiserbahn - die kurze schneearme Querung ist zu sehen:



    Der obere Hang am Pirchkogel:



    Letzter Aufschwung zum Gipfel:



    Blick vom höchsten Punkt des Pirchkogel zum vorgelagerten Gipfelkreuz:



    Von Süden her drückt das Gewölk:



    Blick auf einen Teil der Anstiegshänge:



    Richtung Marlstein ist wohl eine sinnvolle Abfahrt nicht mehr möglich:



    Abfahrt nach Norden auch möglich, heute aber wohl kaum sinnvoll wegen der Schneebeschaffenheit:



    Gute Verhältnisse auf den Pisten:


    Heute habe ich mich auf der Suche nach brauchbarem Schnee im freien Gelände Richtung Kühtai begeben - in die Richtung sollte es über Nacht aufklaren und tagsüber zunächst sonnig werden, im Gegensatz zum südlichen Ötztal.

    Es konnte direkt am Ausgangspunkt (Issbrücke) mit Skiern gestartet werden und der hakelige Waldaufstieg am Anfang ging heute bis auf eine kurze Blankeisstelle auch gut; Harscheisen nicht nötig, sollten aber für die Tour dabei sein. Ein paar Stellen im Wald haben nur noch wenig Schnee oder sind aper und etwas steinig, es ging aber überraschenderweise herauf wie herunter auch mit den guten Skiern ohne Abschnallen. Etwas unschön sind immer wieder vorhandene Fußstapfen in den eingefahrenen Bereichen - ich werde nie verstehen, warum manche Tourengeher die Neigung haben, an jeder auch nur irgendwie hakeligen Stelle die Skier abzuschnallen und dann tiefe Fußspuren zu hinterlassen (und leichter als mit Skiern wird das auch nicht gehen ...). Nach dem Waldteil (ca. 200 Hm) landschaftlich sehr schön und ein problemloser weiterer Aufstieg zum Wetterkreuzkogel.

    Leider hatten der Gebietskenner Lukas Ruetz und der LWD mit der Einschätzung, dass es nur ein sehr kurzes Zeitfenster für Firn geben würde, heute recht: Im Aufstieg bis auf den Gipfelhang am Vormittag noch gefroren, war der ostseitige Gipfelhang bei der Abfahrt gegen Mittag schon recht tief. Ich bin dann noch aus der Mulde unter dem Gipfel nordseitig zu einem namenlosen Gupf im Grat Wetterkreuzkogel - Wörgegratspitze (die letzten Meter am Drahtseil zu Fuß). Abfahrt hier deutlich besser, wenngleich kein Idealfirn. Die restliche Abfahrt bleibt man am besten im Bereich der eingefahrenen Spuren, dann geht es weitgehend ohne Feindkontakt und Durchbrechen. Das Waldstück dürfte sich angesichts der hohen Temperaturen (heute gemildert durch einen starken Wind insbesondere in den Gipfellagen) und des Regens rasch verschlechtern.


    Noch eine Information zu den Schneeverhältnissen in den südlichen Ötztalern: Kurz gesagt mies. In Vent hat es extrem wenig Schnee. In Obergurgl bin ich gestern im Rotmoostal sogar in der Spur zum Teil 30-50 cm eingebrochen (kompletter Faulschnee). Die Wetterlage seit dieser Woche mit über den Hauptkamm drängenden Wolken / Niederschlag bei hohen Temperaturen und häufig bedeckten Nächten sorgt einfach für schlechte Verhältnisse. Und es regnet munter weiter - vor Samstag soll es auch nicht besser werden (höchstens absinkende Schneefallgrenze, aber das ist um diese Jahreszeit meistens auch nichts Gescheites). Konsequenterweise habe ich auch keine Skitourengeher Richtung Niedertal in Vent gehen sehen - sonst war um die Jahreszeit ja meistens Hochbetrieb.


    Fotos:


    Bei der Knappenhütte - landschaftlich sehr ansprechend:



    Im Mittelteil der Tour recht flach:



    Der Gipfelhang - oben hängen ganz schöne Wächten - vielleicht besser schnell nach rechts ausweichen:



    Da geht es anschließend noch hoch:



    Blick zum vorgelagerten Gipfelkreuz des Wetterkreuzkogel (man sieht nur den fiesen Blasius auf dem Foto nicht ...):



    Der alles dominierende Acherkogel:



    Ein Teil des Anstiegsgeländes mit der Hinteren Karlesspitze (auch ein schönes Skiziel):



    Blick vom namenlosen Gupf zu Wörgegratspitze & Acherkogel:



    Gar nicht so schlechte Abfahrt oben:



    Waldteil ganz unten - man sollte schon Skifahren können:


    Route => Arlberger Winterklettersteig

    Gestern konnte ich endlich mal den "1. Arlberger-Winterklettersteig" machen. Am Morgen über die Rendlpiste hoch - extrem hart gefrorene Schneedecke. Schon nach kurzem Anstieg bei einer Steilstufe sogar neben der Piste merkte ich, warum man die Harscheisen am besten gleich anlegt und das im Flachen macht ... Ab ca. der Bergstation der Rendlbahn dann mit einigem Betrieb durch das Skigebiet und zuletzt den Freeridehang hoch zur Bergstation der Riffelbahn II. Natürlich geht es auch gemütlicher mit der Auffahrt mit der Rendlbahn (Tourengeherticket) bzw. gleich bis ganz hoch mit den Liften. Vor dem Arlberger Winterklettersteig bin ich noch auf den offenbar namenslosen Gupf P. 2.700, der in der AV-Karte oberhalb der Bergstation verzeichnet ist.

    Den Klettersteig habe ich mit Snowlines und einem Stock in der Hand gemacht, was meistens gut ging. Der Klettersteig ist relativ leicht und weist längere Schneepassagen auf (Drahtseil dort z.T. auch im Schnee). Nervig ist allerdings, dass man wiederholt unter dem Drahtseil queren muss und dann leicht mit den Skiern am Seil hängenbleibt. Eine Stelle von wenigen Metern mit einem hoch hängenden Drahtseil ist zur Zeit (vermutlich wegen der niedrigen Schneelage) mit den Skiern am Rucksack nur mühsam / kraftig zu bewältigen (so Schwierigkeit D, ohne diese Zusatzschwierigkeiten und auf Reibung wohl maximal C). Von der Vorderen Rendlspitze geht es wieder hinab, der Ausstieg des Klettersteigs ist auch direkt der Beginn der Skiabfahrt. Für diese hat man viele Varianten: Durchs Malfontal nach Pettneu (ost- und nordseitig), Querung für eine Einfahrt ins Rendlkar oder S-W-seitig zur Roßfallalpe - das habe ich gemacht und bis fast ganz unten schönen Firn gehabt (besser nicht zu früh dran sein, sonst ist es noch hart bzw. stören die vielen alten Spuren). Im Gebiet ist arlbergtypisch so ziemlich jeder Gipfel, jede Scharte befahren worden - zum Teil auch äußerst steile Varianten (die Freerider sind halt doch wagemutiger als der klassische Skitourengeher). Wer zur Roßfallalpe abfährt, muss dann unten im Moosbachtal "büßen" - lange flache Stellen, kurz geht es sogar etwas hoch. Alternativ könnte man natürlich wieder hoch ins Skigebiet steigen.


    Bilder:


    Die Südhänge sind auch in St. Anton schon weit hinauf aper abseits der beschneiten Pisten:



    Blick vom Gupf P. 2.700 auf den ersten Teil des Klettersteigs:



    Einstiegstafel Klettersteig direkt neben der Bergstation der Riffelbahn II:



    Blick zurück auf den ersten Teil des Klettersteigs - hier recht viel gehen:



    Der weitere Verlauf des Klettersteigs:



    Schlussteil:



    Blick zurück auf den Abstieg von der Vorderen Rendlspitze:



    Beginn der Skiabfahrt - entweder links ins Malfontal oder rechts nach der Scharte hinab ins Moosbachtal:



    Schöne Firnhänge S-W hinab zur Roßfallalpe:



    Im Moosbachtal - zunächst läuft es noch, doch bei der Ebene heißt es anschieben / haxeln:


    Am Samstag konnte ich endlich die schon lange geplante Besteigung des Kaltenbergs am Arlberg durchziehen - von Norden ist der ja wirklich imposant. Start in Stuben und Auffahrt mit der Albonabahn I + II (Tourengeherticket 26,50 €) - der Start dort hat den Vorteil, dass man dann vom Endpunkt in Langen leichter zurückkommt (entweder ca. 4 km laufen oder mit dem Bus) als zur Alpe Rauz, von wo direkt die Albonabahn II genommen werden könnte. Zunächst geht es zu den Maroiköpfen, dort am Samstag Hochbetrieb. Also schnell weg und über schöne Firnhänge hinab ins Maroital. Der weitere Aufstieg zum Kaltenbergsee (natürlich zugefroren und zugeschneit um diese Jahreszeit) ist landschaftlich ansprechend. Anschließend geht es noch den riesen Nordhang (den man von weitem sieht und der die Tour so anziehend macht) hoch bis kurz unter den Gipfel. Das letzte Stück hoch helfen verschiedene Seile und Trittbügel. Ging am Samstag nur mit Snowlines, es gab sogar welche, die ohne Zusatzausrüstung hoch sind - mit Steigeisen aber definitiv entspannter; der Anstieg sollte auch nicht unterschätzt werden. Die Aussicht von dem relativ freistehenden Gipfel ist wie erwartet grandios.

    Die Abfahrt durch den Nordhang war sehr schön pulvrig. Anschließend geht es noch schweißtreibend kurz mit Fellen hoch in die Krachelscharte bzw. gleich noch zur Krachelspitze. Abfahrt von dieser nordseitig meistens pulvrig, zum Teil aber auch etwas gepresste Stellen bzw. Lawinenknollen. Ab ca. 2.200 m am Nachmittag leider sehr saugender Schnee bzw. Sumpfschnee. Die Engstelle am Albonabach konnte man gut abrutschen. Die dann folgenden Hänge bis zur Unteren Bludenzer-Alpe sind weitgehend mit Lawinenkegeln übersäht (positiv betrachtet: Viel ist schon unten). Die restliche Abfahrt über den Forstweg nach Langen weist häufig schon apere Stellen auf, so dass es ein ständiges An- und Abschnallen ist. Dennoch mit Skiern sinnvoll, nicht gleich oben in den Tragemodus wechseln.


    Bilder:


    Der Weg zu den beliebten Maroiköpfen:



    Über schöne Hänge geht es jetzt hinab ins Maroital, hinten Gstanskopf:



    Landschaftlich ansprechend geht es hoch Richtung Kaltenbergsee:



    Der riesige Nordhang des Kaltenbergs:



    Die (kurze) Stufe hoch zur Krachelspitze muss bei der Abfahrt schweißtreibend erklommen werden:



    Blick zum Gipfelaufbau des Kaltenbergs:



    Viel Platz ist oben am Kaltenberg nicht:



    Traumhafte Aussicht vom Kaltenberg in die Silvretta:



    Gipfelkreuz Krachelspitze:



    Und nochmals der riesige Nordhang des Kaltenbergs von der Krachelspitze:


    Heute hatte ich nur wenig Zeit und wollte noch einmal die Pisten des seit Wochenanfang geschlossenen Skigebiets in Garmisch-Partenkirchen ausnutzen, aber: Schon in anderen Beiträgen im Forum wurde ja erwähnt, dass andernorts die Pisten nach Skigebietsschließung malträtiert wurden und in gewissen Maße ist man das als Tourengeher in den vergangenen Jahren ja (leider) auch gewöhnt gewesen, aber im Classic-Skigebiet haben sie derart gründlich gewerkelt, dass man eigentlich von einer Tour nur abraten kann (Vermutung von mir: Genau dazu soll es auch dienen. Erstens generelle Abschreckung von Tourengehern, zweitens will man keine Beobachter für die massiven Bauarbeiten im Hausberggebiet).

    Grundsätzlich würde für den Aufstieg über die Dreh (Kochelbergabfahrt) für Tourengeher noch genügend Schnee liegen. Der ist aber ordentlich umgegraben worden (vielleicht wäre es später, wenn der Schnee weicher ist, besser gewesen - aber musste ja auch noch arbeiten). Vollends umgeackert ist es dann ab Erreichen des "Plateaus" am Hausberg: Hier ist die volle Breite der Pisten umgeackert, Wege sind teilweise bis zum Grund freigeschoben und es wurden auch massiv Bäume gefällt. Passend dazu ist auch die Kreuzwankl-Webcam deaktiviert. Einzig der Trögelhang von der Kandahar-SB-Bergstation hinunter bis zur Trögelhütte war noch brauchbar. Für die Talabfahrt habe ich dann die Olympiapiste genommen, die aber auch schon malträtiert wurde - und im gesamten Skigebiet wurde laufend weiter herumgeschoben. Ganz unten gibt es auch schon einige Lücken.


    Schade das alles und bei mir blieb die Frage, ob der Liftneubau eigentlich auch mit öffentlichen Mitteln gefördert wird - für die Beschneiung gab es doch erinnerlich Fördermittel?


    Bilder:


    Noch knapp ausreichend Schnee direkt ab der Talstation der Hausbergbahn:



    Spätestens im Hausbergbereich trifft einen aber der Schlag: Neben den umgegrabenen Pisten wurden auch zahlreiche Bäume gefällt und dazu kommen noch Bagger- und Lasterfahrten - schnell weg:



    Der Trögelhang war heute eigentlich der einzige Lichtblick (vor dem nervigen Pistenraupengepiepse mussten allerdings die Ohren verschlossen werden):



    Das etwas vorgelagerte Gipfelkreuz des Kreuzjochs:





    Blick vom höchsten Punkt zur Alpspitze:



    Der pulvrige Hang unter der Kandahar-Bergstation blieb heute leider die Ausnahme:



    Immerhin schöner Blick talauswärts:



    Nach dem Trögelhang kommt man wieder in die mäßigen Pisten:


    Gestern konnte ich das Zwischenhoch für eine Skitour ausnutzen: Der Imster Muttekopf von Hochimst nach Saisonende der Lifte, d.h. ohne Liftunterstützung. Die Piste hatte gestern bis auf den ersten Hang noch eine gute Schneeauflage - dürfte aber mit Regen und Wärme rasch größere Lücken geben. Ab Ende des Skigebiets beim Malbach-SL gab es eine gut eingefahrene Spur durch die Latschen in der Art einer "Bobbahn". Landschaftlich gerade ab der (geschlossenen) Muttekopfhütte ansprechend. Es zieht sich aber und gerade der letzte Steilhang hoch zur Muttekopfscharte fordert noch einmal Körner bei der starken Sonneneinstrahlung. Ich bin aus Zeitgründen nur bis zur Scharte gegangen - ohnehin sah es so aus, als ob man ab der Scharte nur noch ein kleines Stück vernünftig mit Skiern weitergehen könnte.

    Die Abfahrt um kurz nach 13 Uhr war schon etwas spät für idealen Firn, wobei ich nicht ausschließen würde, dass es den am Freitag auch gar nicht gab, weil es ja der erste schöne Tag war und die Nacht auch nicht ganz klar. Insgesamt aber gute Abfahrtsverhältnisse. Die "Bobbahn" war auch sehr spaßig, die Piste läuft ohnehin (da ist es wegen vieler Spuren gar nicht mal so schlecht, wenn es schon etwas weicher ist).

    Richtung Scharnitzsattel ist der Hang nach dem Skigebiet schon recht aper. Rotkopf wurde zuletzt wohl auch gemacht.


    Bilder:


    Nach Verlassen des Skigebiets im Bereich der Latschen-"Bobbahn":



    Bei der Muttekopfhütte - Sonnenhänge mit sehr wenig Schnee:



    Der Anstieg ist gerade im oberen Bereich landschaftlich sehr ansprechend:



    Diesen Steilhang geht es jetzt schweißtreibend hoch zur Muttekopfscharte:



    Blick von der Muttekopfscharte zum Gipfel:



    Abfahrt über schöne Firnhänge - je flacher, desto besser war der Schnee:



    Blick zurück auf das schöne Skigelände:



    Bei der Mittelstation - die steile Piste direkt oberhalb ist schon erheblich ausgeapert:



    Auf der Talabfahrt im oberen Bereich:



    Der letzte Hang hat schon größere Lücken in der Schneedecke:


    Gestern konnte ich abermals eine für mich neue Gegend erkunden, das lange Almajurtal von Kaisers aus. Vom Ortsteil Boden aus geht es den langen Fahrweg zur Boden-Alpe - hier schon mehrfach apere Stellen und einige Zwischenabfahrten bzw. Gegenanstiege bei der Abfahrt (zieht sich daher auch). Vermutlich ist es gut, oben in Kaisers zu parken oder deutlich vor Boden - der in Karten eingezeichnete Parkplatz am Beginn des Fahrwegs ist ein reiner Sommerparkplatz und liegt zur Zeit auch noch unter dem Schnee.

    Die Steilstufe nach der Boden-Alpe habe ich im Aufstieg über den teilweise ausgeaperten Wanderweg gemacht. Später in der Abfahrt dann über die äußerst steile direkte Schneise, was aber nicht besonders toll ist: Steil, steinig, teilweise schneearm und die Schneeverhältnisse mit Nassschnee auch nich toll. Nach der Steilstufe und einigen noch folgenden, eher schneearmen Metern im Wald liegt dann gut ausreichend Schnee für den Aufstieg und die Abfahrt. Im Aufstieg bin ich einer alten Spur folgend über die Gloggerspitze (d.h. deutlich direkter als die Skiroute in der AV-Karte; am Grat sind die Skier kurz zu tragen). Danach geht es bis zum Skidepot recht problemlos hoch, die letzten Meter entlang der Gratschneide sind etwas ausgesetzt. Ab dem Skidepot bin ich gestapft, gestern ging das gut ohne Steigeisen. Wie ich erst in der "Nachbereitung" der Tour gesehen habe, gehen manche auch mit Skiern bis zum höchsten Punkt - wäre vielleicht gar nicht so schlecht, um dem Einsinken zu Fuß entgegenzuwirken. Die Aussicht vom höchsten Punkt bzw. dem etwas vorgelagerten Gipfelkreuz ist wirklich toll. Gestern war das Wetter auch besser als angesagt, schon ab dem Vormittag bis spät in den Nachmittag niederschlagsfrei und immer wieder auch sonnig. Nur der kalte Föhnwind und das massive Anstollen angesichts von 1-2 cm Neuschnee nervten.

    Bei der Abfahrt habe ich dann noch (ohne Anfellen) den Hirschpleiskopf mitgenommen, ebenfalls schöne Aussicht. Die restliche Abfahrt folgte dann mehr der AV-Skiroute und bot so ziemlich alle Schneearten: Etwas Pulver (da wo es total schattig ist), Firn, Schnee mit Deckel und Nassschnee. Unterhalb ca. 2.000 m wurde es leider immer sumpfiger - da musste ich bzw. die Schneedecke einfach der Tatsache Tribut zollen, dass es (auch nachts) sehr warm war und wohl in der Nacht auch nur teilweise aufgeklar hatte.

    Insgesamt eine schöne, wenngleich lange Tour. Und mit der sicher rasch zunehmenden Ausaperung des Fahrwegs zur Boden-Alpe könnte es unten recht mühsam werden.


    Bilder:


    Im Almajurtal:



    Nicht mehr weit bis zur Boden-Alpe:



    In den freien Hänge nach der Steilstufe und dem Wald oberhalb der Boden-Alpe (hier schon abseits der Normalroute):



    Der letzte Hang zum Skidepot, hinten ist schon das Gipfelkreuz des Stanskogel sichtbar:



    Noch ein paar Meter mit Skiern, dann geht es zu Fuß weiter:



    Blick vom höchsten Punkt über das vorgelagerte Gipfelkreuz zum Hohen Riffler:



    Blick hinab nach St. Anton:



    Das Gipfelkreuz auf dem Hirschpleiskopf (so dunkel war es dann doch nicht, fotografischer Effekt):



    Blick vom Hirschpleiskopf zurück zum Stanskogel:



    Bei der Abfahrt unterhalb der Leutkircher Hütte im Bereich der AV-Skiroute:


    Extrem warm und das offenbar auch die Nacht über - jedenfalls war der Schnee schon am Vormittag sehr weich, teilweise gar grundlos. Die Forststraße Richtung Birchetsgump hat schon einige apere Stellen, die bei der Hitze und mangels Gefrieren über Nacht vermutlich rasch zunehmen werden. Ich bin in etwa der Aufstiegsroute laut der AV-Karte Arlberg gefolgt (von der Birchtesgump zunächst über einen Steig nach Süden und dann über die steilen Osthänge hinauf), das war aber nichts - man kommt in enorm Grundschneelawinen-gefährdetes Gelände, wobei die Gefahr heute überschaubar war, da der steile Osthang schon in erheblichem Umfang aper gewesen ist. Besser wohl der Route laut Internetbeschreibungen direkt über den Nordrücken mit einer kurzen Passage im Wald folgen. Überraschenderweise war scheinbar schon einige Tage keiner mehr oben, jedenfalls fand ich im oberen Bereich keine Aufstiegsspur - spuren dort recht anstrengend.

    Die Abfahrt habe ich vom Gipfel direkt über die steilen Nordhänge gemacht, unten muss man nach links ausqueren (erschließt sich im Gelände). Eine Mischung aus schwerem Pulver, teilweise mit Deckel, unten auch Faulschnee.


    Schön war es, ein mir unbekanntes neues Gebiet zu erkunden. Aber der Schnee ist einfach schon wenig und dann auch noch meistens von schlechter Qualität, was sich angesichts der Wetterprognose auch nicht zum besseren ändern dürfte.


    Bilder:


    Bei der Birchetsgump mit Blick zur Höllenspitze:



    Das Foto sagt eigentlich schon alles, warum (zumindest zur Zeit) der Aufstieg entlang der Skiroute aus der AV-Karte schlecht ist:



    Endlich am Rücken oben, jetzt wird das Gelände wieder angenehmer (zwei kurze Steilstufen folgen aber noch):



    Der Aufschwung zum wenig markanten Gipfel:



    Blick vom Gipfel hinüber zum Biberkopf:



    Blick vom Gipfel zur Rappenspitze & Höllenspitze:



    Blick zu den Wösterspitzen:



    Blick vom Gipfel das Lechtal auswärts:



    Bei der Abfahrt über den steilen Nordhang:



    Typisches Gelände bei der Nordabfahrt im mittleren Teil (in besseren Wintern ist das vielleicht auch hindernislos):


    Gestern konnte ich die eigentlich für das vergangene Wochenende geplante Skirunde Tannheim - Vilsalpsee - Geierköpfle - Schochenspitze - Neunerköpfle nachholen. Der Liftbetrieb in Tannheim ist bis auf einen Tallift eingestellt und die Saison gefühlt auch insgesamt vorbei (kaum mehr was los). Dabei liegt auf der Loipe von Tannheim zum Vilsalpsee bis auf wenige apere Stellen noch ausreichend Schnee. Auch vom Vilsalpsee hoch zum Traualpsee geht es mit Skiern durchgehend hoch (für die Abfahrt wäre es vom Gelände her aber nicht skifahrerfreundlich). Gestern alles zu spuren. Am Geierköpfle ist ein Teil des Hangs als Grundlawine abgegangen, deshalb muss man etwas nach links ausweichen. Abfahrt hier schön aufgefirnt.

    Nach der Zwischenabfahrt bis kurz vor den Traualpsee kommt der (lange) Rückweg: Die kurze Steilstufe unter der Landsberger Hütte war noch nicht eingestapft und ziemlich mühsam, Snowlines waren angenehm (zwei Gedenktafeln mahnen auch zur Vorsicht). Zur Schochenspitze ging es dann gerade so bis knapp unter den Gipfel mit Skiern. Abfahrt über die Gappenfeldscharte und unter der Sulzspitze zur Strindenscharte - auf dem Almweg hier einige ganz kurze apere Stellen. Nach der Strindenscharte empfiehlt es sich nicht, zu versuchen, die Hänge möglichst hoch zu queren - führt nur in steiles Gelände und am Ende muss man doch fast bis zur Oberen Strindenalpe abfahren. Letzter Fellaufstieg dann zum Neunerköpfle und nachmittagliche Abfahrt auf der Talabfahrt des Skigebiets, die sogar in einem Streifen noch einmal präpariert wurde nach Liftschluss (vielen Dank dafür; aber warum wird das Skigebiet bei einer solchen Schneelage vorzeitig geschlossen?).


    Insgesamt zieht sich die Tour doch, was vor allem auch an der Länge und wiederholtem Ab-/Anfellen liegt, nicht so sehr an den Höhenmetern. Im Tannheimer Tal hat es relativ wenig Schnee, es ging aber noch gut und ein paar Tage dürften sich die Tragestellen vermutlich auch noch in einem überschaubaren Rahmen bewegen (ohne Gewähr bei der erheblichen Erwärmung).


    Bilder:


    Blick über den noch zugefrorenen Vilsalpsee (betreten würde ihn aber dennoch nicht mehr ...):



    Die Steilstufe zum Traualpsee - mit Skiern möglich, aber für die Abfahrt eher nichts:



    Oberhalb der Staumauer des Traualpsees sieht man schon den Weiterweg inklusive der kurzen unangenehmen Steilstufe zur Landsberger Hütte:



    (Kleines) Gipfelkreuz auf dem Geierköpfle:



    Blick zurück auf den Anstieg zum und die Abfahrt vom Geierköpfle:



    Blick von der Schochenspitze auf den Weiterweg über Gappenfeld- und Strindenscharte:



    Rote Spitze und Geierköpfle von der Schochenspitze:



    Am Ende zieht sich der Rückweg zum Neunerköpfle doch etwas:



    Blick vom Neunerköpfle ins weitgehend braun-grüne Tannheimer Tal:



    Talabfahrt unten - die bräunlichen Stellen hier waren aber auch wirklich die einzigen etwas schneeärmeren Stellen: