Da kann ich mich dem Andi und seinem Bericht vom Bettelwurf nur anschließen: Für gestern hat der Wetterbericht gar nicht getaugt. Erst wird die Vorhersage jeden Tag schlechter, dann heißt es aber doch noch, dass es südlich des Inntals weitgehend trocken sein soll. Statt dessen in der Nacht SA/SO länger Regen und untertags auch immer wieder, auf Gipfelniveau sogar Schneefall. "Höhepunkt" war dann der aktualisierte AV-Bericht gegen 13 / 14 Uhr mit teilweise Sonnenschein für das Stubaital, als es gerade besonders greislich war. Wenn es am Vortag vom Elfer nicht so ausgesehen hätte, dass südseitig der Schnee schon wieder stark zurückgegangen wäre und es am Sonntag bei kurzer Rast an der Kapelle der Schlicker Alm gerade freundlicher wurde, wäre ich wohl nicht in den langen Klettersteig eingestiegen. Was vielleicht auch sinnvoller gewesen wäre ... So ging es schon eher Richtung Hochtour.
Die steileren Passagen im unteren Teil des Klettersteigs waren am Sonntag häufig nass - dadurch auch mit guter Fußarbeit etwas "kraftiger", weil ich mich auf die Reibung der Sohlen häufig nicht verlassen wollte. Auf den Wiesenpassagen (ab ca. 2.300 m) lag auch südseitig noch Schnee - nicht viel, aber dadurch rutschig. Gleiches galt für die freien Kraxelpassagen im oberen Teil. Im Bereich des Gipfels selber lag eine geschlossene, durchaus nicht unerhebliche Schneedecke. So richtig erschwerend war der Schnee aber beim Abstieg - am Gipfelkamm war der Weg teilweise schlecht zu sehen und die Klettersteigpassagen (ohnehin für einen Abstiegs-Klettersteig mit bis C recht anspruchsvoll) auch teilweise eisig. Für diesen Teil hätte ich mir Steigeisen gewünscht, aber die lagen in Verkennung der Lage daheim. Und mit Snowlines kann man halt nicht vernünftig kraxeln. Durch Wetter- und Schneelage bedingt deutlich anspruchsvoller als wohl sonst.
Im südseitigen Klettersteig dürfte der Schnee mit der Erwärmung rasch weggehen, beim teilweise nordseitigen Abstiegs-Klettersteig wage ich insoweit keine Prognose. Wer es in der nächsten Zeit machen will, sollte sich jedenfalls auf eventuell erhöhte Anforderungen einstellen.
Bilder:
Beim Zustieg in der Schlick:
Am Vormittag sah es noch freundlicher aus, nachdem der Regen abgezogen war:
Der Einstieg in den Klettersteig:
Da meint man, es ist nicht mehr weit, und dann sieht man den Gipfelzacken:
Oberer Klettersteig-Teil:
Unter diesem beeindruckenden Zapfen geht es zum Gipfelkreuz durch - mit Schnee etwas ausgesetzt:
Gipfelkreuz Große Ochsenwand:
Sicht von der Großen Ochsenwand nach Süden - wenige Minuten später dann total im Nebel und mit Schneetreiben:
Links Teile der Riepenwand - rechts die höheren Berge im Senderstal:
Gipfelkreuz Kleine Ochsenwand: