Skitour Wildspitze

  • Gipfel
    Wildspitze (Süd- und Nordgipfel)
    Höhe
    3.768 m, ca. 3.765 m
    Gebirge
    Ötztaler Alpen
    Art der Tour
    Skitour
    Datum der Tour
    20. April 2025
    Ausgangspunkt
    Vent
    Gefahreneinschätzung
    erheblich
    Exposition der Route
    alle

    Heute war es am Morgen in Vent noch sonnig und auch die Nacht war teilweise klar. Leider behielt der Wetterbericht mit der Ansage einer deutlichen Wetterverschlechterung ab dem späten Vormittag Recht. In Vent ist seit gestern das Skigebiet dicht (m.E. hätten sie bis morgen die Pisten oben schon noch halten können; die Entscheidung zur vorzeitigen Schließung wurde aber offenbar schon vor einigen Tagen angesichts der massiven Regenfälle getroffen), also muss "by fair means" über die Piste aufgestiegen werden. Diese hat schon zahlreiche apere Stellen, heute ging es aber im Aufstieg noch gut (jedenfalls mit alten Fellen) und auch abgefahren werden konnte mit 2x Skier abschnallen und einer rustikalen Einstellung noch bis ins Tal. Die Talabfahrt hält aber nicht mehr lange ...

    Der weitere Anstieg über die Breslauer Hütte ins Mitterkar ging am frühen Vormittag problemfrei, Harscheisen dann nicht mehr nötig (aber natürlich gehören diese für eine Tour auf die Wildspitze in den Rucksack). Den Anstieg aus dem Mitterkar ins Mitterkarjoch fand ich heute etwas unangenehm: In der normalen Aufstiegsrinne gibt es eine apere Stelle mit recht bröseligem Fels, alternativ einige Meter Blankeis. Es braucht jedenfalls die Stahlsteigeisen und angesichts der Steilheit des Geländes ist das auch nichts für schwache Nerven gewesen. Vielleicht wäre es besser gewesen, diese Passage über den Klettersteig zu umgehen (wobei ich nicht weiß, ob der wieder voll hergerichtet worden ist nach der Beschädigung durch Steinschlag).

    Leider trübte sich die Sicht ab 11 Uhr ein und am Taschachferner herrschte dann dichter Nebel - Wegfindung nicht ganz leicht (und ich war schon zuvor oben und kenne das Gelände; welches sich aber in den letzten Jahren angesichts des Gletscherrückgangs stark zu verändern scheint). Auch die Abfahrer zurück ins Pitztaler Gletscherskigebiet hatten teilweise ihre Mühen. Auffällig ist heuer, wieviel Blankeis-Stellen es ab ca. 3.500 m gibt.

    Mangels jeglicher Sicht und einem kühlen Wind ging es vom Südgipfel (Anstieg auch hier mit Steigeisen) direkt weiter über den sog. "Jubiläumsgrat" zum Nordgipfel, der grundsätzlich nicht schwierig ist, aber an einigen Stellen doch ausgesetzt. Der Abstieg vom Nordgipfel über die Kreuzerschneide (P. 3.677) war dann angesichts des dichten Nebels in der Orientierung nicht ganz einfach, obwohl es ja eigentlich nur geradeaus geht. Auf eine Abfahrt vom Nordgipfel mit Skiern habe ich da gerne verzichtet. Die Einfahrt aus der Scharte unter dem Turm P. 3.545 m ins Rofenkar weist eine große Wächte auf und ist auf den ersten Metern auch sehr steil. Schon angesichts der sehr schlechten Sicht zog ich hier ein vorsichtiges Abrutschen bzw. den "Kaiser-Wilhelm-Gedächtnisschwung" (Schrägfahrt - Spitzkehre - Schrägfahrt) dem "Ballern" vor. Weiter unten dann übler Bruchharsch, erst ab ca. 3.200 m (mit Sicht und einer gewissen Aufweichung durch die diffuse Strahlung) besser. Unten dann etwas tief / die Piste sulzig, aber insgesamt passabel. Wenn man früher dran ist sicher besser, heute haben aber die Verhältnisse bei mir wirklich massiv Zeit gefressen. Andrang heute von Vent scheinbar kein anderer, vom Pitztal auch nur wenige (oder sie waren schon wieder unten). Möglicherweise ist der Andrang auch reduziert, weil die Vernagthütte bereits geschlossen hat.


    Bilder:


    Aus dem (schon geschlossenen) Skigebiet geht es jetzt zur (im Winter geschlossenen) Breslauer Hütte:



    Schön gelegen ist sie schon, die Breslauer Hütte - erste Schleierwolken deuten aber schon auf die angekündigte Wetterverschlechterung hin:



    Blick ins Mitterkar - das zieht sich doch:



    Blick aus dem Mitterkar auf den Anstieg durch die Rinne hoch zum Mitterkarjoch:



    Gipfelkreuz Wildspitze heute ohne jegliches Panorama (na ja, ich weiß ja, wie es da oben aussieht - aber schöner ist es halt schon mit Aussicht):



    Am Jubiläumsgrat - die Sicht war auch in Realität nicht viel besser als auf dem Foto (Ängstliche würden dann immerhin nicht sehen, wie tief es an beiden Seiten herunter geht):



    Im Rofenkar endlich wieder unter der Nebelgrenze:


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