Beiträge von Andreas84

    Heute Nachmittag hab ich die wunderschöne Rundtour von Stuben auf die Hochalm mit Abstieg über die Höllei-Alm gemacht. Wunderbar winterliches Ambiente! Im Wald liegen 10cm Schnee, auf freien Wiesenflächen so um 20. Schneeschuhe sind hier noch nicht sinnvoll - ich würde sagen, dass man bei Touren, die deutlich über 1500 Meter gehen, aber welche dabei haben sollte. Grödel brauchte es auch nicht; bei einer kalten Nacht könnte sich das aber ändern, da der Schnee heute vom Boden her etwas antaute und wenn das gefriert, wird es glatt.


    Hier noch ein paar Impressionen:


    Tourentipp Route => Sonnwedköpfl und Taubensee Wanderung

    Ich hatte ja schon überlegt, heute nach Hochfügen zu fahren und eine Skitour zu machen, aber irgendwie ist dann bei dem halbschaarigen Wetter auch meine Aversion gegen Pisten-Skitouren wieder durchgekommen und ich hatte einfach mehr Lust auf einen schöne Wanderung. Die Tour zum Taubensee hat grundsätzlich viele Variationsmöglichkeiten, sowohl was den Ausgangspunkt als auch die Routenwahl angeht. Die heutige Route ist für mich persönlich die schönste Runde im Gebiet. PP - Frankenalm - Sauermöseralm - Sonnwendköpfl - Taubensee - Stoibermöseralm - Frankenalm - PP. Es hatte bis 900 Meter heruntergeschneit, aber nur in sehr geringer Menge, sodass der Schnee schon am Vormittag wieder schmolz. Entsprechend glitschig oder batzig wären dann auch die Wege, was bei der einfachen Tour (T2) aber auch kein Problem ist. Ca 550 Hm, 3-4 Stunden.

    Heute sehr eindrucksvolle Wolkenstimmung mit immer wieder kleinen Graupelschauern.


    Bilder:


    1/2: Nebel- und Wolkenreißen

    3: Sonnwendköpfl

    4: Taubensee. Leider hob i mei Badehosen vergessen, sunst war i freile dant eineghupft!

    5: Anzug eines Graupelschauers.

    6: Stoibermöseralm - a sonnigs Brotzeitplatzerl.


    Heute bin ich von Niederaudorf aus auf den Wildbarren. Die Tour bietet einige Varianten und Überschreitungsmöglichkeiten (teils markiert und ausgeschildert, teils auch nicht). Der Standardweg ist nicht schwierig (T3), aber manchmal ziemlich steil. Zudem ist zu berücksichtigen, dass trotz der geringen Gipfelhöhe aus dem Inntal fast 1000 Hm zu absolvieren sind. Im Abstieg hab ich noch das nette Felixköpfl mitgenommen. Hier gibt es keine Beschilderung; der Pfad, der in der Nähe der Felixalm abzweigt, ist aber leicht zu finden.

    Heute sehr schöne Herbststimmung und alles trocken sowie schneefrei. Ich mag die Tour sehr gerne.


    Bilder:


    1: Herbsteindrücke am Parkplatz.

    2: Schöne Waldsteige

    3: führen hinauf zum Gipfelkamm, wo es leider einnebelt.

    4: Farbenprächtig zeigt sich diese Buche.

    5: Am Felixköpfl

    6: Laubrascheln. Schön.


    Herbstleuchten, Teil 2


    Während am Samstag die golden glänzenden Lärchen im Ötztal sozusagen die Hauptdarsteller waren, sind es gestern die rot-gelb leuchtenden herbstlichen Buchenwälder am Niederkaiser gewesen, die für ein schönes Ambiente gesorgt haben. Ich habe die Tour ja schon mehrfach beschrieben, doch jedes Mal sehe ich neue Varianten, die ebenfalls überaus lohnend sind. Die Tour kann grundsätzlich je nach Belieben verkürzt oder verlängert werden - die Fixpunkte Maikl-Steig und Schleier-Wasserfall sollten aber immer dabei sein. Ich war wie am Samstag wieder mit meiner Freundin Daniela unterwegs.

    Route: PP - Ursulakreuz über Maikl-Steig - Gscheuerkopf - Kaiser Niederalm - Gamskögerl - Graspoint Hochalm - Granderalm - Schleier-Wasserfall über "die Leiter" - Diebsofen-Höhle - PP

    Anforderungen: T4 mit einigen Sicherungen am Maikl-Steig, sonst meist einfacher. Gute 1000 Hm bei so 20 Km Strecke. 6-8 Stunden.

    Im Koasa südseitig alles schneefrei.

    Nebenbei: Der letzte Woche durch die Medien gehende Unfall von Thomas Huber am Untersberg hat ja ein Mal mehr eindrucksvoll gezeigt, dass Routine und Erfahrung einen nicht vor unvorhersehbaren Ereignissen schützen. Bei Huber ist anscheinend im Zustieg ein Felsbrocken ausgebrochen, den er zuvor schon dutzende Male als Griff verwendet hatte. Wir hatten gestern ein ähnliches Erlebnis: Kurz vor den abschließenden Leitern am Maikl-Steig kamen von oben auf einmal zwei völlig wild gewordene Gemsen dahergesprungen, die wirklich Vollgas durch fast senkrechtes Gelände nach unten gelaufen sind und dabei auch gehörig Steinschlag ausgelöst haben. Obwohl die eine Gams nur einen Meter vor mir über den Weg gesprungen ist, waren wir eigentlich nicht im Gefahrenbereich, aber wenn weiter unten andere Wanderer auch nur 30 Meter weiter vorne gewesen wären, hätten sie vielleicht den Steinschlag abbekommen. Gut, dass nix passiert ist. Mein diesbezüglich krassestes Erlebnis hatte ich übrigens vor etwa 10 Jahren am Kleinen Solstein im Karwendel, als ein Steinbock, nachdem ich um ein Eck herumkam, erschrocken ist und tatsächlich über mich drüber gesprungen ist. Werd ich nie vergessen...


    Bilder:


    1/2: Durch farbenfrohen Buchenwald geht es

    3/4 den Maikl-Steig hinauf.

    5: Am Niederkaiser-Kamm weiterhin Buchen und wieder Buchen.

    6: Tiefblick vom Gamskögerl.

    7: Gestern waren anscheinend auch super Bedingungen zum Segelfliegen, weil die Zugmaschine wirklich im Akkord geflogen ist.

    8/9 Ackerl- und Maukspitze im Abstieg zur Graspoint Hochalm.

    10: Am Schleier-Wasserfall waren gestern einige tolle Sportkletterer zu beobachten.



    Ein Traum von einer Herbsttour!


    Gestern sind wir ins Ötztal und haben bei fantastischen äußeren Bedingungen eine herbstliche Tour erlebt wie sie schöner nicht sein kann. Es hatte bis auf etwa 2000 Meter heruntergeschneit und schattseitig hielt sich der Schnee auch, während Süd- und Westhänge am Nachmittag schon bis etwa 2800 Meter wieder aper waren. Für unsere Tour hatte der Schnee aber eh wenig Relevanz, da es auch am höchsten Punkt maximal 5cm waren.

    Route: PP - Stabele Alm - Innerbergalm - Rauher Oppen - am Kamm ein Stück weiter - an einem Wegweiser links ins obere Hauertal - Hauerseehütte - über das Hohe Egg wieder zum Rauhen Oppen und am Anstiegsweg zurück. Grundsätzlich bietet die Tour viele Variationsmöglichkeiten, die alle empfehlenswert sind, zum Beispiel die Vier-Seen-Runde.

    Hauerseehütte: Das ist eine kleine Selbstversorger-Hütte des DAV, die aber im Winter aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen generell geschlossen ist. Es ist sogar kürzlich neues Brennholz angeliefert worden... (War erst vor ein paar Wochen das letzte Mal hier).

    Hinweis: Der Talabstieg nach Längenfeld durch das untere Hauertal ist laut eines Schildes nicht begehbar.


    Bilder:


    1: Wunderschön herbstliche Lärchen bei der Stabele Alm.

    2/3: Am Bach geht es höher zur Innerbergalm und

    4: immer aussichtsreicher weiter zum

    5: Rauhen Oppen.

    6: Ein malerisches Hochmoor im oberen Hauertal.

    7: Langsam wird's leicht winterlich.

    8/9 Hauerseehütte.

    10: Am Abend leuchten die Farben noch intensiver als am Vormittag (ähnlicher Standort wie bei Bild 1).





    A gschmeidige Rundtour!


    Am Samstag konnte ich endlich mal wieder mit Claudia auf Tour gehen, nachdem diese in den letzten Wochen mit ihrem Freund eine Radl-Tour von Kärnten bis Korfu durch den gesamten Balkan absolviert hat - ohne E-Unterstützung natürlich!

    Unsere Route: PP - Bärenbadalm - Bärenkopf - Weißenbachsattel - Stanser Joch - Ochsenkopf - Kaserjoch - Rappenspitze - Dristlalm - Falzthurnalm - PP. Bis auf die weglose Überschreitung des Kaserjochs (lohnend!) alles ausreichend markiert und nicht schwierig (T3). Am Kaserjoch, das auch auf einem Pfad umgangen werden kann, auch nicht schwierig, da der Weg eh logisch ist, aber vielleicht kann man da auch mit T4 bewerten. Insgesamt etwas über 2000 Höhenmeter bei recht langer Strecke; ich würde knapp 20 Kilometer schätzen.

    Neben den herrlichen Ausblicken am Bärenkopf und auf der gesamten Kammwanderung vom Stanser Joch bis zur Rappenspitze, finde ich persönlich vor allem die herrlichen lichten Wälder oberhalb des Weißenbachsattels sowie in der Umgebung der Dristlalm herausragend schön.


    Bilder:


    1-3: Schöne Tiefblicke zum Achensee und urige Wälder wechseln sich bis zum Stanser Joch ab.

    4-7: Weglos, aber unschwierig geht es am Kaserjoch zu, solange man nicht auf der falschen Seites des Kamms nunterhupft.

    8-10: Umgebung der Dristlalm.


    Eine perfekte Herbsttour.


    Schon beim Blick in den Wetterbericht für heute hatte ich sofort die Idee, genau diese Tour zu machen, weil sie für magische Licht- und Landschaftsstimmungen im Herbst einfach prädestiniert ist. Vom PP bin ich hinauf zum Salfeinsee und dann über den Kamm weiter zu Gries- und Breitschwemmkogel. Die Tour könnte am Kamm noch deutlich weiter bis zum Schaflegerkogel ausgedehnt werden, doch fehlte mir dazu heute die Zeit, da im am Abend Karten für eine Kabarett-Veranstaltung in Rosenheim hatte. Daher vom BSK zurück bis zu einem Wegweiser zur Kemater Alm, wo es noch ein schnelles Weißbier im Angesicht der Kalkkögel gab, und auf der Mautstraße zurück zum PP. Die Tour ist sehr einfach (T2), besticht aber durch die schönen Wälder, die tollen Ausblicke zu den Kalkkögeln sowie ins Inntal und die vielen kleinen Bäche und Quellen, die es hier gibt. Das einzige Manko war heute, dass sich die Kögel, als im beim Salfeinsee war, in Nebel hüllten, was mich ein tolles Fotomotiv kostet: Die Kögel spiegeln sich bei guter Sicht zauberhaft im See.

    Sonstiges: Die Kemater Alm schließt heuer früher als üblich, nämlich am 26.10. Laut Aushang ist das krankheitsbedingt, aber mir scheint da eher ein bevorstehendes freudiges Ereignis der Grund zu sein. Die Mautstraße ist vermutlich aber weiterhin offen, weil laut Homepage der Alm Firmen- und Weihnachtsfeiern im November und Dezember weiter möglich sind.


    Bilder:



    Zur Haltbarkeit "wissenschaftlicher" Aussagen


    Heute ist das richtig, was morgen schon wieder falsch ist.

    Ich nehme hier als Beispiel das Buch "Die schönsten 3000er Südtirols" von Hanspaul Menara, ein ganz wunderbares Buch, das ich jedem empfehlen möchte. Ich habe die aktualisierte Ausgabe von 2014, aber unlängst fiel mir die erste Ausgabe des Buches aus den 80ern auf einer Berghütte in Südtirol in die Hand. Im Vorwort meiner Ausgabe (2014) heißt es " Seit der kleinen Eiszeit um 1600 (...) (mit Ausnahme der Gletschervorstöße um 1850) befinden sich die Gletscher in starkem Rückzug" (... Auslassung...) Größtenteils wird das Hochgebirge aber durch den Gletscherrückgang aber wohl unwegsamer (...) und schwieriger(....). Interessant ist hier, dass in der Erstausgabe "fast" genau das Gleiche steht - mit einem aber gewichtigem Unterschied...

    In der 1980er-Version schreibt Menara nämlich im Vorwort tatsächlich, dass die "Wissenschaft" davon ausgeht, dass es immer kälter wird und eine neue Eiszeit bevorsteht. Er informierte die Leser seines Buches sogar darüber, dass das unaufhaltsame Wachstum der Gletscher,was damals auch der "Common Sense" der Wissenschaft war, ggf genauso weitergehen würde... Man suche nur einmal das entsprechende Cover des "Spiegel" in dieser Zeit und diesem Kontext. Dieses Buch hab ich wie gesagt nicht vorliegen, bin mir dessen, was ich gesagt habe, aber sicher. Menara schreibt übrigens in beiden Büchern fast den gleichen Satz: Die Ausdehnung der Gletscher macht die Verhältnisse am Berg schwieriger. In der aktuellen Ausgabe steht da das Gleiche (nur, dass dort statt Ausdehnung Rückgang steht).


    Nun, lieber Oldbergler,

    habe ich einen ganzen Abend und hunderte Schriftzeichen vertan, um auf deine Vorwürfe zu reagieren. Das ist eigentlich schon exemplarisch, wie mit Leuten wie mir umgegangen wird.

    Meine (!) Theorie (!) zum Klimawandel


    Voran zwei Klarstellungen:


    1. Es gibt den Klimawandel.

    Ich müsste bei der vielen Zeit, die ich im Hochgebirge verbringe, schon blind sein, um nicht zu sehen, dass die Gletscher schmelzen.


    2. Es gibt viele menschengemachte Faktoren, die eine lokale Erwärmung bzw eine Veränderung der klimatischen Grundbedingungen verursachen.


    Nun zu meinen Thesen, die ich jetzt hier nicht sämtlich mit Quellen belegen werde, weil ich weder die Zeit noch die Möglichkeit habe, diese herauszusuchen. Meine Einstellung ist das Resultat einer vieljährigen situativen Beschäftigung mit dem Thema, weil ich zum Beispiel auf Berghütten in deren "Bibliothek" stöbere, wo sich manchmal echte historische Schätze verstecken, wie in Kleinstauflagen erschienene Bücher zur lokalen Geschichte.


    1. Es ist nichts Neues oder Ungewöhnliches, dass die Gletscher in dem Tempo schmelzen wie sie es zurzeit tun. Sie können sich auch genauso schnell wieder vergrößern.

    Beispiel 1) 1980 explodierte der Vulkan Mount St. Helens im Bundesstaat Washington. Im Krater bildete sich in den gut 40 Jahren seither ein Gletscher, der bis zu 200 Meter mächtig ist - 5 Meter Eis pro Jahr also durchschnittliches Wachstum. Der Gletscher liegt aber unterhalb von 2000 Metern. Es gibt hierzu einen Artikel von National Geographic.

    Beispiel 2) In einer alten Suldener (am Ortler) Ortschronik aus dem 19. Jahrhundert las ich, dass der Suldenferner sich in der Frühen Neuzeit jedes Jahr über 50 Meter an die Siedlungen heranfras und sie obersten Höfe schon kurz davor waren, aufgegeben zu werden, bis ein Umschwung eintrat. Ähnliches ist ja für den Aletsch-Gletscher in der selben Zeit verbrieft, da die dortige Bevölkerung ja sogar ein religiöses Gelübte (dem Papst gegenüber!) ablegte, sich fortan fromm zu verhalten, wenn der Gletscher aufhöre, zu wachsen. (Das Gelübdte haben sie mittlerweile übrigens widerrufen und hoffen nun, dass der Aletsch nicht weiter schrumpft. Es gibt eine Doku vom SRF oder BR dazu.


    2. Es war auch in historisch überblickbarer Zeit schon deutlich wärmer als es heute ist. Und das war nicht unbedingt schlecht für die Menschen.

    Hiermit meine ich vor allem die sehr günstigen Lebensbedingungen zur "Römerzeit" und das "klimatische Optimum" im Hochmittelalter.


    Beispiel 1) Hannibals Zug über die Alpen erfolgte weitgehend eisfrei. Die Truppen des Karthagers trafen im Spätherbst nur auf kleine Firnfelder, aber keine Gletscher. Quelle: Polybios (Sie überwanden sehr hohe Gebirgspässe mit den Elefanten und nicht etwa den Brenner.


    Beispiel 2) Im Stubaital liegen die Besiedlungsspuren aus der römischen Zeit deutlich höher als die heutigen.


    Beispiel 3: "Ötzi": Das Hauslabjoch war zu seiner Zeit sicherlich weitgehend eisfrei. Wie hätte er sonst "ganz unten" am Gletscher liegen können, als man ihn fand?


    3. Es gibt natürlich menschgemachte Faktoren, die zu einer Erwärmung beitragen. Als solche sehe ich an:


    1) Aridisierung durch Abholzung und Überweidung:

    Durch großflächige Abholzung von Wäldern erhöht sich in den betroffenen Regionen natürlich die Temperatur. Es ist ja eine Alltagserfahrung, dass es im Wald frischer ist als auf freiem Feld. Der gesamt Mittelmeerraum, der in Antike und Mittelalter für den Bau großer Kriegsflotten und zur Verhüttung von Metallen fast komplett entwaldet wurde, ist dafür ebenso ein Beispiel wie der Nahe Osten, wo man ein paar Jahrhunderte vorher das Gleiche machte (Phönizier und Griechen) und sich dann über die Versteppung oder Verwüstung der Landschaft wunderte...

    Das, was man beim Italienurlaub vielleicht als ortstypische Macchia wahrnimmt, ist tatsächlich eigentlich ein Wald, der durch Überweidung mit vornehmlich Ziegen daran gehindert wird, wieder zu wachsen. Steineichen zum Beispiel werden 25 Meter hoch, aber wenn die Ziegen jedes Frühjahr alle frischen Triebe abfressen, bleibt halt nur ein niedriges Gesträuch übrig.


    2) Eingriffe in den Wasserkreislauf.

    Hier sind wir bei genau dem, was ich im Schrankogel-Beitrag kritisiert habe. Grundsätzlich ist ja nichts dagegen einzuwenden, dass Menschen das Wasser so leiten, dass es ihnen hilft, ihr Leben besser zu bestreiten. Die Waalwege im Vinschgau sind dafür ein gutes Beispiel. Die modernen Formen übertreiben das aus meiner Sicht aber maßlos, indem ganze Ökosysteme zerstört werden, um noch ein weiteres vorgeblich ja so sauberes Wasserkraftwerk zu schaffen. Die Ableitung der Gebirgsbäche führt doch zwangsläufig zu einer Aridisierung der betroffenen Gebiete, wo das Wasser dann fehlt. Es wird doch niemand bestreiten, dass ein Bergtal, das vom sprudelnden Bach durchflossen wird, mehr Vitalität ausstrahlt, als eines ohne Bach.


    Nun, um Gottes willen... Ich sitze schon fast drei Stunden an dem Beitrag und habe eigentlich den für mich persönlich wichtigsten Punkt noch gar nicht angeführt, der nämlich sozusagen sie Synthese aus Wissenschaftstheorie und faktenbasierter Herangehensweise sein könnte.

    Ich schreib also noch einen dritten Beitrag.

    Lieber Oldbergler,

    danke für deine Sichtweise. Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich dich duze. (Du machst es beim Kollegen Bergindianer ja auch.)

    Meine Ausführungen werden jetzt ein bisserl ausführlicher, um die Genese meiner Position bezüglich Klimawandel und CO2 zu erklären.

    Voranstellen werde ich einige medien- und wissenschaftstheoretische Ausführungen:

    Ich interpretiere deine Aussagen im ersten und vor allem im zweiten Post so, dass du davon ausgehst, dass Bergindianer (und ich?) nicht über die Positionen der von dir angeführten Experten Bescheid wüssten. Für den Kollegen (, der übrigens ja auch einen Professor als Quelle benannt hat,) kann ich natürlich nicht sprechen, aber für meinen Teil sagen, dass mir diese Professoren allesamt satsam bekannt sind. Nur teile ich ihre Meinungen nicht. Um einmal Edenhofer als Beispiel herauszugreifen. Der arbeitet für das Institut zur "Klimafolgenforschung". Allein der Name des Instituts macht schon deutlich, dass man dort überhaupt nicht mehr in Frage stellt, dass der Klimawandel durch den CO2-Ausstoß verursacht wird. Gesetzt dem Fall, dass die Grundprämisse (auch nur teilweise) falsch sein sollte - was folgt daraus für den wissenschaftlichen Wert von deren Forschung? Bei allen von dir angeführten Forschungseinrichtungen lohnt es sich auch einmal den Blick auf deren finanzielle Ausstattung zu richten - neben staatlicher Finanzierung vor allem auch "Drittmittel", die von finanziell potenten Privatpersonen/Stiftungen/Unternehmen kommen. Oft sind diese auch gleichzeitig Profiteure der politischen Maßnahmen, die angeblich den Klimawandel stoppen sollen.

    Nun zum von dir ins Feld geführten Terminus "Verschwörungstheorie": Das ist ein medialer Rahmen (neudeutsch "Frame"), der seit einigen Jahren verwendet wird, um alle Kritik an der herrschenden Mehrheitsmeinung (bzw. was in den Medien als solche propagiert wird), mit einem Schlagwort abzubügeln. Es wird insinuiert, dass "Verschwörungstheoretiker" etwas unterbelichtete Menschen sind, die einfache Antworten auf eine komplexe Welt suchen und daher auf jeden Quatsch hereinfallen. Man darf sie also keinesfalls ernst-, soll sie vielleicht gar als Bedrohung wahrnehmen. Die Beispiele sind mittlerweile Legion: Kritik an der Migrationspolitik - Verschwörungstheorie, Kritik an der NATO bzw. an der Ukraine-Politik - VST, Kritik an den Corona-Maßnahmen - VST, Kritik an der Energiepolitik - VST. Gleichzeitig wird über diesen Menschen noch die Rechts-Keule geschwungen, indem gerne der Begriff "Leugner" ins Feld geführt wird. "Corona-Leugner", "Klima-Leugner", womit semantisch auf perfide Weise eine Parallele zum "Holocaust-Leugner" geschlagen wird.

    Interessant ist übrigens auch der Begriff "VerschwörungsTHEORIE" an sich. Besteht nicht Wissenschaft egal in welchem Bereich an sich daraus, dass der Forscher eine Theorie aufstellt, die er dann durch Argumente zu untermauern sucht? Andere Forscher können dann versuchen, diese Theorie zu widerlegen. Wissenschaftstheoretisch ist es äußerst fragwürdig, eine bestimmte Theorie zu einer Art Dogma zu erheben, an dem nicht gerüttelt werden darf. Wenn Wissenschaft immer so funktioniert hätte, hätte es nie neue Erkenntnisse gegeben. Mal Physik als Beispiel: Hier gibt es eine Fülle von Hypothesen zu den physikalischen Eigenschaften und der Entstehung des Universums, die oft mathematisch zum Teil unvereinbar sind: Relativitätstheorie, Quantenphysik, String-Theorie, Urknall etc.

    Dieses Problem ist auch denen bekannt, die gerne den Frame "Verschwörung" benutzen. Hier geht man mehr und mehr dazu über, von "Verschwörungserzählungen" zu schreiben, weil das den fiktionalen Charakter der angeblich abwegigen Aussagen unterstreicht. Analog dazu wird ja seit ein paar Monaten nicht mehr von "Erderwärmung" (Wärme könnte ja positive Emotionen ansprechen.), sondern von "Erderhitzung" gesprochen.


    Lieber Oldbergler, vielleicht ist dir in den letzten beiden Wochen der "Mind-Shift" aufgefallen, der in der massenmedialen Berichterstattung im Rahmen der schrecklichen Entwicklungen in Nahost bezüglich der Migrationspolitik stattgefunden hat: Forderungen nach mehr Kontrolle der Einwanderung nach Deutschland, die noch vor zwei Wochen als rechts/ausländerfeindlich geframet wurden, werden im Angesicht von Pro-Hamas-Kundgebungen auf einmal von Vertretern fast aller Parteien unterstützt. Plötzlich soll man Leute mit der "falschen" Meinung sofort abschieben können.


    Oh je, jetzt wird es doch noch ausführlicher als ich dachte... Ich hab schon so viel geschrieben und fast noch gar nichts zum Klimawandel gesagt. Ich schicke den Beitrag jetzt ab und schreibe einen zweiten... (Für einen reicht die maximale Zeichenanzahl nicht aus.)

    Die Überschreitung des Hemerkogels von Niederthai aus gehört sicher zu den schönsten Touren im vorderen Ötztal. Vor allem der Abstieg durch das Grastal mit dem gleichnamigen See ist landschaftlich äußerst reizvoll. Wir haben hier heute auf jeden Fall bei interessanten Wetterverhältnissen im Vorfeld einer Kaltfront einen ganz feinen Tag gehabt.

    Route: Vom PP zunächst durch die verstreuten Ortsteile von Niederthai und dann über die Hemmeracher Almen zum Gipfel. Obacht: Nach etwa einer knappen Stunde trifft der schöne Steig auf eine neu gebaute Forststraße von erlesener Hässlichkeit, die maximal viel Wald platt macht. Sicher dient sie einem höheren (jagdlichem) Zweck, der sich einem Bergdimpfel wie mir nicht erschließt... Auf jeden Fall nicht dieser Straße folgen, die mitten im Wald aufhört, sondern im Gewirr toter Bäume schauen, wo der eigentliche Weg weitergeht.

    Vom Gipfel geht es zunächst auf einem Panoramaweg zu einer Scharte, von der man perfekt markiert im Blockgelände zum Grastalsee "hinunter tanzt". Diese Passage ist T4, der Rest der Tour deutlich einfacher. Vom See aus geht es einfach das lange, aber malerisch schöne herbstliche Tal hinaus, bis man auf die Fortstraße trifft, die zum PP zurückführt.

    Insgesamt 1300 Höhenmeter bei beachtlicher Strecke - Dauer zwischen 7 und 9 Stunden.

    Uns hat die Tour wahnsinnig gut gefallen!


    Bilder:


    1: Im Aufstieg zur Hemmeracher Alm.

    2: Kurz vor dem Gipfel (hinten Breiter Grießkogel mit Grastalferner).

    3: Am Panorama-Weg.

    4: Das Blockgelände.

    5/6: Grastalsee.

    7: Wasserfall

    8-10: Unterwegs im malerisch herbstlichen Grastal.





    Heute bin ich vom Pitztal aus auf die Verpeilspitze. Bis zur Kaunergrathütte (ca 2800m) ist die Tour einfach (T3), dann geht es gut beschildert und markiert durch Schuttgelände (T4) zum Einstieg der Südroute (=Normalweg). Dieser ist mit T5 zu bewerten, da recht anhaltend gekraxelt werden muss (I-II). Es wird aber ganz überwiegend in seichten Rinnen geklettert und wirklich ausgesetzt ist es nie - da gibt es T5-Touren, die mental deutlich anspruchsvoller sind (zum Beispiel der Westgrat der gegenüberliegenden Hohen Geige). Die Routenführung ist zwar verwickelt, aber in sich total logisch; orientieren kann man sich außer an Stoamandln auch an zahlreichen Bohrhaken mit Reepschnüren. Ein Helm schadet bei höherer Frequentierung sicher nicht. Knapp 2000 Höhenmeter, 8-10 Stunden.

    Insgesamt eine wunderschöne, abwechslungsreiche Tour mit grandiosem Finale!


    Bilder:


    1/2: Sollte es etwa doch schon langsam Herbst werden?

    3/4: Die Watzespitze dominiert die Szenerie eindeutig.

    5: Ihm scheint das ebenso wurscht zu sein wie dass ich fast über ihn drübersteige.

    6: Der Beginn der Kraxelei ist gut markiert.

    7/8: Macht Laune und ist deutlich einfacher als es ausschaut.

    9/10: Beim Hochklettern wird das Panorama immer gewaltiger.



    Tourentipp-Route => Schrankogel Bergtour

    Moi wieder an richtigen Traumtag erwischt!

    Gestern Nachmittag bin ich nach der Arbeit noch nach Gries gefahren und zur Amberger Hütte aufgestiegen, um dort im perfekt eingerichteten Winterraum zu übernachten. Ich mag das einfach: Allein abends in schöner Natur sitzen, ein knisterndes Feuer im Ofen zu machen und immer wieder rausgehen und den Sternenhimmel anschauen. Wobei dieser Genuss doch etwas durch die ganznächtliche Beleuchtung einer Baustelle in der Nähe der Hütte beeinträchtigt wurde... Dazu aber später mehr.

    Heute Morgen bin ich schließlich über den Westgrat auf den Schrankogel gestiegen. Eine vor allem vom Panorama her überwältigend schöne Tour und dabei für einen Berg dieser Höhe ziemlich einfach; nur die letzten 300 Höhenmeter sind mit T4 (leichte Kletterei, I) zu bewerten, sonst ist es deutlich einfacher. Als Tagestour vom Tal (2000 Hm) aus läge die Begehungszeit bei 8-11 Stunden (ohne Radl bis zur Amberger).

    Auf die Überschreitung via Ostgrat habe ich verzichtet, denn dieser hat bezüglich Steinschlag (im Sommer) keinen guten Ruf. Den geh ich dann lieber mal im Winter zur Skitourenzeit: Die sehr steile Nordabfahrt vom Schrankogel steht schon länger auf meiner Wunschliste...


    Nun zur Baustelle im Sulzbachtal: Hier werden gerade Stollen und Wasserfassungen angelegt, um das Wasser in den neuen Speicher im Längental zu transportieren. Schaut hässlich aus und ist brutal laut, wenn gesprengt wird. Die Bäche um die Amberger Hütte werden ebenso wie die bei der Franz-Senn-Hütte und der Winnebachseehütte in den neuen Speicher geleitet. Naturzerstörung wie sie im Bilderbuch steht. Natürlich ist das alles dann super klimafreundlich...weil saubere Energie! Ich warte nur darauf, bis andere ähnliche Projekte, die vor Jahrzehnten nach Protesten auf Eis gelegt wurden, auch wieder aus der Versenkung verschwinden, wie zum Beispiel der Vernagtstaudamm oberhalb von Vent. Es ist sicher alles nur zu unserem und der Natur Besten! Denn wer will schon den Klimawandel leugnen? Ich auch nicht, aber könnte es vielleicht, vielleicht sein, dass die Geschichte mit dem CO2 nicht stimmt? Vielleicht hat da die Sonnenaktivität auch noch ein Wörtchen mitzureden? Vielleicht betonen die Modellierer ja die CO2-Geschichte über, wenn sie uns mit ihren Schreckenszenarien in eine bestimmte Richtung stupsen wollen? Ja, wer weiß das schon?


    Bilder:


    1/2: Gmiatlich ist es im Winterraum.

    3: Blockgelände auf den letzten 300 Hm zum Gipfel.

    4-8: Grandiose Ausblicke schon während der Tour und vor allem am Gipfel.

    9: Schwarzenbergsee und Wilde Leck.

    10: Die Baustelle.



    Söldens stille Seite.


    Bereits am Montag Nachmittag bin ich nach der Arbeit ins Ötztal gefahren und habe ein kleine, aber sehr sehr schöne Runde von Lehn zur Hauerseehütte gemacht. Das erwähne ich hier nur deshalb, um darauf hinzuweisen, dass der Weg von Längenfeld zur Hütte durch das Hauertal momentan gesperrt ist.

    Übernachtet habe ich danach im Auto auf besagtem Parkplatz.

    Gestern ging es schließlich zur Hochstubaihütte, um dort im frisch renovierten Winterraum (eigenes Hütterl) zu übernachten. Ich fand ja den alten schon gut, aber der neue ist wirklich gelungen und mit allem ausgestattet, was man braucht. Es ist nominell Platz für 6 Leute, aber 8 wird man zur Not schon auch unterbringen. Besonders schön finde ich, dass man den alten, leistungsstarken und ganz simpel zu bedienenden Ofen beibehalten hat. Ich glaub, ich hab gestern nicht mehr als 10 größere Scheite gebraucht, um es wohlig warm zu haben und nebenbei aus Schnee 8 Liter Wasser nicht nur zu schmelzen, sondern auch abzukochen. Die 8 Liter hab ich natürlich nicht selbst gebraucht, sondern hauptsächlich für Nachfolger hergerichtet. Es ist nämlich im ganzen Umfeld der Hütte fast kein Schnee mehr vorhanden. Wenn man nicht sicher mit Schnee zum Schmelzen rechnen kann, sollte man seine Wasservorräte schon an einem der Seen deutlich weiter unten auffüllen.

    Nun zur Tour selbst: Ich bin über die Kleblealm und das Laubkar zur Hütte hoch, womit auch schon der erste 3000er eingesackelt ist, da die Hochstubai ja auf dem Gipfel der Wildkarspitze steht. Nach Deponieren des Übernachtungszeugs bin am Anstiegsweg ein Stück zurück und hinab zum Wütekarferner. Dieser ist zwar grundsätzlich schon spaltig, aber die Route in die Warenkarscharte kann man so legen, dass man die Spaltenzonen umgeht. Zudem sind momentan eh alle Spalten offen. Einen Pickel braucht es ob des flachen Geländes (max. 25 Grad, eher etwas weniger) nicht. Von der Scharte bin ich zunächst Steigspuren und Stoamandln folgend auf den Windacher Daunkogel, dessen echten Gipfel man sinnvollerweise mittlerweile nur noch auf dieser Route erreicht. (Auf dem Weg aus dem Wütekarsattel, den viele vielleicht als Skitour von der Amberger Hütte aus kennen, kommt man nur noch zu einem Vorgipfel, von dem aus der Weiterweg nach einem großen Felsausbruch vor einigen Jahren extrem schwierig geworden ist.) Zurück in der Scharte folgt nun die schöne Überschreitung der Warenkarseitenspitze (Sapperlot! Wer denkt sich denn so einen schiachen Namen aus?). Dafür sollte es aber schneefreie Verhältnisse haben, da die beiden Schlüsselstellen (eine im Auf-, eine im Abstieg) plattige Reibungskletterei (II, aber mit Seilen entschärft) beinhalten. Etwas ungut ist aber grundsätzlich die Platte, die ich im Abstieg begangen habe (siehe auch Foto), da die Sicherungen stark beschädigt sind (jede zweite herausgerissen). Diese Stelle kann man auf dem Gletscher umgehen, aber hier gibt es zwei große Spalten und zudem erhebliche Steinschlaggefahr.

    Nach einer schönen Nacht im Winterraum mit fantastischem Sternenhimmel (die Kaltfront zog an den zentralen Stubaiern größtenteils vorbei) bin ich heut morgen noch schnell auf den Hohen Nebelkogel, der von der Hütte aus in 15 Minuten erreicht werden kann und anschließend über die sogenannte "Himmelsleiter" (etwas übertriebener Begriff) und die Seekarseen zu Fiegls Gasthaus und zurück zum PP.

    Anforderungen: Hüttenauf- und abstieg sowie Windacher Daunkogel T4, Überschreitung Warenkarseitenspitze T5, Hochtour L. Ca. 2400 Hm, Zeitbedarf gesamt 11-14 Stunden.

    Um auf die Überschrift zurückzukommen: Sehr still ist auf der von der Touristikern so beworbenen "Stillen Seite Söldens" nach Schließung der Hütten in der Tat: Mir ist in diesen beiden Tagen niemand begegnet. Auch das Hüttenbuch des Winterraums lässt auf sehr wenige Besucher schließen. Seit meinem letzten Aufenthalt vor 2 Jahren vielleicht 12-15 Einträge. Der Winterraum war wegen Renovierung im Winter 22/23 aber auch nicht nutzbar.


    Bilder:


    1: Einer der Laubkarseen.

    2: Windacher Daunkogel und Warenkarseitenspitze von der Hütte aus gesehen. Den spaltenfreien Weg in die Scharte kann man gut erkennen.

    3: Rückblick vom Wütekarferner zur Hütte.

    4: Vom Daunkogel aus ist die WKSS ein spektakulärer Gipfel.

    5: Mit brüchigem Gelände muss man gut umgehen können.

    6: Gewaltiges Gipfelpanorama.

    7: Die Schlüsselstelle im Abstieg von der WKSS - selbsterklärend, warum bei Vereisung/Schneelage nicht ratsam. Etwas komisch ist es, dass auf den unteren 4-5 Metern keine Krampen angebracht sind. Klar geht das mit dem Seil auf Reibung, aber das ginge ja weiter oben, wo es etwas "flacher" ist, auch...

    8/9: Winterraum Hochstubaihütte.

    10: Der Hohe Nebelkogel macht seinem Namen heute Morgen alle Ehre.



    Um Längen attraktiver als sein "großer Bruder"!


    Diese Wochenende war wieder "Hackln" auf der Bettelwurfhütte angesagt, aber beim Aufstieg am Freitag hab ich dieses Mal noch den Kleinen Lafatscher mitgenommen - eine super Tour, die vor allem jetzt im Herbst sehr zu empfehlen ist, wenn es sich auf der Südseite nicht mehr gar so aufheizt wie im Sommer.

    Zunächst gilt es, zum Lafatscher Joch aufzusteigen. Wenn man nicht auf dem Karwendel-Höhenweg unterwegs ist und die Besteigung als Tagestour plant, empfiehlt es sich, vom PP mit dem Radl so hoch wie möglich zu fahren, um sich den langen Hatscher zu ersparen. Das Joch erreicht man natürlich auch vom Halleranger aus, wobei hier ein Radl für die Strecke von Scharnitz aus bei Tagestouren eigentlich obligatorisch ist.

    Am Joch ist die Route zwar nicht ausgeschildert, aber dennoch unschwierig zu finden. Man folgt Steigspuren und Stoamandln den Südostrücken hinauf. Auf den letzten 300 Höhenmetern wird aus dem Rücken erst ein Kamm, dann ein Grat - nette Kraxelei (I) immer knapp links der Abbruchkante, nur ganz selten wirklich exponiert. Eine Stelle könnte man auch mit II bewerten. Für Karwendel-Verhältnisse (!) wenig Schotter und fester Fels. Macht echt Laune! Am Gipfel grandioses Panorama.

    Anforderungen: T5 auf den letzten 300 Hm, ca 1600 Hm bei aber sehr beachtlicher Strecke.

    Die Tour ist eine wirklich schöne Alternative zur viel begangenen Speckkarspitze und wie im Titel angeführt um Längen lohnender als die auf den Großen Lafatscher, die ich ja unlängst auch beschrieben habe.

    Bei schlechter Sicht ist aber abzuraten.


    Sonstiges: Die Bettelwurfhütte hat noch eine Woche offen. (Nächstes Wochenende ist aber schon ausgebucht.)



    Bilder:


    1/2: Der Issanger ist im Herbst zwar nicht mehr so blumenprächtig wie im Frühling oder Sommer, aber immer noch ungemein reizvoll.

    3/4: Einfache Kraxelei am Grat.

    5: Am Gipfel: Der Übergang zum Großen Lafatscher ist zwar kurz, aber sehr brüchig und bis III.

    6: Speckkarspitze

    7: Panorama Richtung Stubai.

    8/9: Nächtliche Impressionen von der Bettelwurfhütte.



    Eine der schönsten Wanderungen im Stubai.


    Ich hab die Tour zwar unlängst erst beschrieben, möchte nach dem wundervollen Tag heute aber nochmal dafür Werbung machen: Herrliche Wälder, abwechslungsreiche Steige, traumhafte Ausblicke und nichts los. Wir haben heute niemanden getroffen.

    Route: Neugasteig - Mischbachalm - Glücksgrat - Bacherwandalm - Falbesoner Nockalm (Verbindungssteig mittlerweile wieder begehbar) - Doadler Alm - Falbeson - mit dem Bus zurück (letzte Fahrt 18.11 Uhr, aber der Fahrplan ist nur noch bis Ende September gültig - also vorher besser noch mal nachschauen).

    Anforderungen: T3, teilweise recht steil, aber kein Absturzgelände. 1400 Hm, 5-7 Stunden.

    Die meisten Hütten und Almen im Stubai haben nur noch diese Woche offen, manche sind auch schon in die Winterpause gegangen, zum Beispiel die Nürnberger.

    Schneelage: Es hatte zwar bis 2000 Meter heruntergeschneit, aber nur geringe Mengen. Heute Mittag waren ostseitige Hänge schon bis 3000 wieder schneefrei und ich würde von perfekten Tourenbedingungen bis zum nächsten Schneefall ausgehen.


    Bilder:


    1-9: Einfach schön, oder?

    10: Unser Abendessen haben wir auch gleich noch gefunden - Steinpilze (und Rotkappen).


    Gmiatlich aber schee!


    Heute gab's bei dem mäßigen Wetter eine kleinere Tour. Route: PP - Mittagskopf - Zäunlkopf - Oberbrunnalm - hier der Beschilderung "Kreidegraben" folgen - Teufelslochklamm - Scharnitz. Nun lohnender über Mühlberg- und Bärenklamm zurück zum PP (+ 150 Hm) als auf dem Talweg. Die Wanderung führt durch sehr schöne Wälder und ist aufgrund der kiesigen Wege auch bei Nässe nicht batzig oder rutschig - ideal für Tage wie heute, an denen man hier auch alleine unterwegs sein kann. Die "Klammen" sind übrigens nicht sonderlich spektakulär - es tät auch reichen, diese als "Gräben" zu bezeichnen...

    Anforderungen: ca 1000 Hm (einige kleinere Gegenanstiege, 10km, 4-5 Stunden. Sehr einfache Tour (T2-3).

    Sehr kühle Witterung heute; die Schneefallgrenze lag ziemlich genau bei 2000 Metern wie ich sehen konnte, als am Nachmittag die hohen Berge mal kurz aus dem Nebel kamen. Diese sind aber nur angezuckert und ich würde davon ausgehen, dass der Neuschnee spätestens am Montag wieder weg ist.


    Hier ein paar Impressionen


    Ruppig geht´s zu am Mainzer Höhenweg!


    Schon vor einigen Jahren war ich hier unterwegs, damals aber mit Übernachtung auf der Rüsselsheimer Hütte und Besteigung der Hohen Geige (sehr lohnende Tour!). Nun wollte ich den Mainzer mal als Tagestour machen - das ist schon ein ziemlicher Schlaucher, wenngleich natürlich eine fantastische Tour.

    Zur Route möchte ich gar nicht viel sagen, denn die ist vielerorts (vor allem von Michael Pröttel) gut beschrieben. Vom PP geht es über die Rüsselsheimer zum Weißmaurachjoch und dann in der oben angegebenen Reihenfolge über die genannten Gipfel zur Braunschweiger Hütte. Von dort hinab nach Mittelberg und mit dem Bus zurück zum PP (letzte Fahrt 19 Uhr).

    Einige, hoffentlich hilfreiche Hinweise möchte ich aber geben:

    1) Anforderungen und Ausrüstung: T5 mit einigen kurzen versicherten Passagen, die KS B aber nicht übersteigen. Ich würde allein schon aus Gewichtsgründen empfehlen, auf KS-Ausrüstung zu verzichten. Zudem gibt es genügend anspruchsvolle Passagen, wo keine Sicherungen vorhanden sind, sodass man die Tour eh nur machen sollte, wenn man sich freie Kletterei bis II zutraut. Ich würde zudem mittlerweile auch tatsächlich Steigeisen und Pickel nicht mitnehmen (außer bei Vereisung in Folge niedriger Temperaturen), weil die einzige Eistraverse (am Südlichen Puitkogelferner, den man mittlerweile eher als Eisfeld denn als Gletscher bezeichnen sollte), umgangen werden kann, indem man zum unteren Ende des Eises absteigt und dann im Schotter (unter dem sich aber Eis befindet) wieder zur ursprünglichen Route hochsteigt. Ich hatte Steigeisen dabei, habe mich aber aus Sicherheitsgründen für die Umgehungsvariante entschieden, da sowohl der Beginn als auch das Ende der Traverse ganz offensichtlich massiv von Steinschlag bedroht sind. Nach mir hat eine 3er-Gruppe die Traverse mit Steigeisen gemacht, wobei die beim Übergang Eis-Fels meiner Beobachtung nach ziemlich ins Schludern gekommen sind, weil da so viel loses Zeug auf dem Eis lag. Im frühen Sommer bei gutem Firn ist vermutlich der "alte" Weg übers Eis weiterhin der bessere.

    Interessant finde ich, dass man sich auf dem Mainzer Höhenweg viel öfter auf Gletschern/Eisfeldern bewegt als man meint: Wenn man ganz genau hinschaut, sieht man, dass unter den großen Schotterfeldern in den Karen meist noch Eis sein muss, was auch gut zum nächsten Punkt überleitet und diesen auch mit erklärt.

    2) Begehungszeit und Orientierung: Grundsätzlich ist der Mainzer Höhenweg sehr gut markiert, aber von einem "Weg" sollte man eigentlich nicht sprechen, da es über Stunden durch sehr sehr ruppiges Block- und Schuttgelände geht. Hinzu kommt, dass durch die Gegebenheiten des Geländes (ehemalige Gletscher), jedes größere Unwetter zu massiven Vermurungen führen kann (, was durch das Vorhandensein von Eisfeldern unter dem Schutt erleichtert wird) und so Teile der Markierungen einfach verschwinden - das war heute an zwei Passagen zu beobachten. Daher ist es auch schwierig, eine allgemeingültige Angabe zur Begehungszeit zu machen. Nimmt man allein die objektiven Daten von gut 2000 Hm und rund 16-18 Km Strecke (Gesamttour vom Tal aus), greift das zu kurz und man würde vielleicht die auf den Schildern angegebene Zeit von 10 Stunden allein von der Rüsselsheimer zur Braunschweiger für übertrieben befinden. Aufgrund des anspruchsvollen Geländes ... Ich eier grad ein bisserl rum; vielleicht versuche ich es so: Die Begehungszeit kann (für die Gesamttour vom Tal aus) locker zwischen 8 und 16 Stunden liegen, je nachdem wie man in dem Gelände zurecht kommt. Eine gute Richtschur könnte sein, dass man das Weißmaurachjoch in 3 Stunden erreichen sollte, ohne sich komplett zu verausgaben.

    Vielleicht noch ein persönliches Beispiel: Die beiden Touren auf den Wilden Freiger, die ich letztens beschrieben habe, empfand ich als wesentlich weniger anstrengend, obwohl da viel mehr Höhenmeter zu überwinden waren.

    3) Tipp: Variante Pollesköpfe. Nach der Überschreitung der ersten drei Gipfel kommt man zu einem Schild, das einen über den "Franz Auer Steig" zur Braunschweiger Hütte leitet. Da dieser Weg aber erstens einen steilen 150 Hm Gegenanstieg zum Pitztaler Jöchl beinhaltet und zweitens eher semiattraktiv ist, schlage ich vor, die beiden Pollesköpfe mitzunehmen und über diese ins Jöchl zu gelangen. Da muss man zwar auch ein bisserl (Richtung Söldener Skigebiet) absteigen, aber mehr zusätzliche Hm sind es auch nicht wirklich.



    Bilder:


    1: Rüsselsheimer Hütte.

    2: Weißmauracher See mit Watze- und Verpeilspitze.

    3: Am Joch weitet sich der Blick Richtung Gurgler Kamm

    4/5: Die beiden versicherten "Schlüsselstellen"; je im Abstieg zu begehen.

    6: Der Südliche Puitkogelferner. Die klassische Route führt oberhalb der von Steinschlagergebnissen umrahmten Felseninsel herüber. Wie gesagt kann man auch unten umgehen.

    7: Das Reinland-Pfalz-Biwak auf dem Wassertalkogel.

    8: Rückblick: Steine, Steine, nichts als Steine.

    9: Wolkeninferno über den großen Pitztalern.

    10: Das erste sinnvolle Verbotsschild, das ich in meinem Leben gesehen hab...



    Eine überaus empfehlenswerte Tour!


    Viele Bergsteiger pilgern ja wegen eines ganz bestimmten Ziels ins Pitztal. Genau! Auf den berühmten Seirlöcherkogel wollen sie alle!

    Natürlich nicht, aber deswegen möchte ich die Tour allen ans Herz legen, die gerne einsam in wunderschöner Landschaft unterwegs sind - wir haben gestern bei bestem Wetter bis zur Tiefentalalm niemanden getroffen.

    Die Route: Vom PP durch herrlichen Wald hinauf zur Arzler Alm und weiter zum Rappenkopf. Von dort kurz in einen Sattel hinab und weiter zum SLK. Diesem vorgelagert ist noch ein malerisches Seenplateau. Wenn man die Tour zu einer schönen Runde ausweiten will, was ich unbedingt anraten würde, geht es vom Gipfel zurück zu den Seen und ein längeres Stück weglos (aber ohne Orientierungsprobleme) auf der linken Seite des Bachs hinab bis man wieder auf einen Steig trifft, der noch eine Zeit lang bergab führt, bis auf ca 2100 Metern die Beschilderung zum Rosskopf erreicht wird. Dort hinauf und auf der anderen Seite hinunter zu den bezaubernden Böden der Tiefentalalm mit uralten Lärchen. Von der Alm zurück zum PP.

    Anforderungen: 1400 Höhenmeter, 5-7 Stunden. Meist sehr gemütliche Wanderwege, nur die letzten 200 Hm zum SLK sind recht steil. T3.


    Bilder:


    1: Herrlicher Waldaufstieg.

    2: Die Rofelewand dominiert das Panorama.

    3: Am Weg zum Rappenkopf.

    4: Das Seenplateau.

    5: Kurz vor dem Gipfel zeigen sich auch Wildspitze und Co.

    6: Rofelewand und Totenkar.

    7: Rückblick zum Rappenkopf.

    8-10: Die malerischen Almböden des Tiefentals.



    Am Freiger wird's mir nie langweilig.


    Eigentlich war heut etwas a bisserl Anspruchsvolleres geplant, doch meine Tourenpartnerin sagte mir kurzfristig ab und so fiel die Wahl auf eine solo-geeignete Hochtour, nämlich den Lübecker Weg auf den Wilden Freiger. Eine wunderschöne und abwechslungsreiche Tour!

    Zunächst geht es an den rauschenden Wasserfällen vorbei zur Sulzenauhütte und dann immer der Beschilderung "Müller Hütte/Wilder Freiger" folgend über die Blaue Lacke Richtung Fernerstube. Das ist ein Gletscher (mit etwas komischem Namen), der etwa auf 2750 Metern betreten wird und keinerlei Schwierigkeiten aufweist: Er ist flach, momentan aper und weist nur ganz wenige kleine Spalten auf. Die Route ist ebenfalls logisch: Es geht immer etwas links der Mitte hoch, denn rechts ist der Gletscher übersät vom Steinschlag aus der Ostflanke des Wilden Pfaffs (siehe Bilder). Den Pickel ließ ich am Rucksack. Nun wird die Lübecker Scharte angesteuert, wobei man wenige Meter im losen Geröll unterwegs ist, bevor man Scharte und Grat erreicht. Man lasse sich hier nicht von den häufigen Steinrutschen aus der Flanke des Aperen Freiger verunsichern - man befindet sich bei umsichtiger Routenwahl außerhalb der Gefahrenzone. Nun geht es über die Freiger Scharte zum Gipfel. Eine wunderschöne, einfache, aussichtsreiche Kraxelei, die an allen etwas ausgesetzten Stellen versichert ist. Auch bei Verzicht auf die Seile geht es nicht über II hinaus und das Gestein ist viel solider als es den Anschein hat. Der Geübte wird auf ein KS-Set gut verzichten können. Und der Ungeübte? Sollte vielleicht üben, bevor er die Tour macht 😉.

    Anforderungen: Hochtour L und Grat (wegen der Seile bei trockenen Bedingungen) T4+. In einigen Beschreibungen (zum Beispiel "Leichte Hochtouren" aus dem Bruckmann-Verlag) wird die Tour recht unsinnigerweise so beschrieben, dass man aus der Scharte zur Müller Hütte absteigt, dann zum Becherhaus geht und von dort auf den Gipfel. Erstens ist das viel viel länger (+300 Hm) und zweitens ist der Grat vom Becherhaus auch nicht einfacher als der direkte Anstieg aus der Scharte zum Gipfel.

    Runter bin ich auf dem Normalweg über die Seescharte zur Sulzenauhütte. Ich hatte ja noch mit der Leo-Schöpf-Route über den Freigerferner geliebäugelt, aber da dort noch eine dünne Schneeauflage vorhanden war, und die Spalten nicht ohne sind, hab ich's gelassen. Gehzeit 9-11 Stunden, 2100 Hm.

    Sonstiges: Beim Bier auf der Sulzenauhütte traf ich zufällig Clemens, einen unserer Stammgäste auf der Bettelwurfhütte (ich hab ihn im Lafatscher-Beitrag schon erwähnt). Er erzählte mir, dass er vor zwei Wochen die Route Aperer Freiger - Lübecker Scharte - Wilder Freiger gemacht habe. Für mich eine interessante Info, da es vom Gipfel des Aperen zur Lübecker grauselig brüchig ausschaut, aber meinte, dass das recht passabel geht. Diese Route ist meines Wissens nach übrigens der ursprüngliche Lübecker Weg, der als weitgehend gletscherfreie Route zur Müllerhütte in grauer Vorzeit mal angelegt wurde.

    Fazit: Super Tour mit hohem Einsamkeitsfaktor bis zum Gipfel. Auf dem Lübecker Weg hab ich niemanden getroffen.


    Bilder:

    Ich hab die Touren auf den Freiger ja schon öfters beschrieben und beschränke mich daher hauptsächlich auf Bilder vom Lübecker Weg.


    1: Die Blaue Lacke und der mäandernde Sulzenaubach.

    2: Die richtige Route über den Gletscher ist offensichtlich: Respektabstand zur Ostflanke des Wilden Pfaffs.

    3: Gemütliche Gletscherwanderung,

    4: bei der diese Spalte schon die "spektakulärste" ist.

    5: Die Lübecker Scharte ist der niedrigste Punkt im Gratverlauf.

    6: Grandioses Panorama ab der Freigerscharte.

    7: Der Gratverlauf schaut brüchiger aus als er ist.

    8: Schlüsselstelle.

    9: Botzer, schön eingerahmt.

    10: Grünausee am Abstieg zur Sulzenauhütte.