Tourenbedingungen Neue Bamberger Hütte - Skitour Kitzbüheler Alpen

  • Gipfel
    Steinbergstein, Schneegrubenspitze, Tristkopf, Kröndlhorn, Schafsiedel
    Höhe
    2215, 2237, 2361, 2444, 2447m
    Gebirge
    Kitzbüheler Alpen - Kelchsau
    Art der Tour
    Skitour
    Datum der Tour
    13. Januar 2024
    Ausgangspunkt
    Gasthof Wegscheid im Kurzen Grund. Zufahrt über Mautstraße von Kelchsau (5 Euro) problemlos
    Gefahreneinschätzung
    gering
    Exposition der Route
    Siehe Bericht

    Zwei Traumtage im Herzen der Kitzbüheler

    durften wir mit Übernachtung auf der Neuen Bamberger erleben.

    Voran stelle ich einige allgemeine Betrachtungen zu den Schneeverhältnissen und komme später zu den einzelnen Touren.

    Die Schneelage ist generell sehr gut, alle Gipfel im Umfeld der Hütte werden momentan gemacht. Die Schneequalität ist sehr unterschiedlich: Die besten Bedingungen finden sich im Sektor Nordost bis Nordwest sowie in windgeschützten schattigen Mulden mit schönem Pulver. Da der Wind in den letzten Tagen vorwiegend von Osten wehte (meist mäßig aber genug für Verfrachtungen) sind viele Ost- aber auch windexponierte Nordhänge von Windharsch geprägt, der sich aber meist gut fahren lässt. In Südhängen oft Bruchharsch.

    Lawinengefahr in meinen Augen gering; an einigen sehr steilen Hängen gab es kleine Lockerschneelawinen, die vermutlich aber von Dienstag oder Mittwoch stammen. Siehe auch Bilder.

    Die Neue Bamberger Hütte ist sehr zu empfehlen. Schöne Zimmer, sehr freundliches Personal und ein gewaltiges Frühstücks-Buffet, wie ich es in der Form noch nirgends angetroffen habe.


    Nun zu unseren Touren:

    Gestern ging es erstmal Richtung Steinbergstein, doch da hier oberhalb von 1700 Metern übelster Bruchharsch anzutreffen war, haben wir 300 Hm unter dem Gipfel entschieden, wieder umzudrehen und den schönen Tag nicht mit dieser Stopselei zu vertun. Bei der Trattenbachalm haben wir wieder angefellt und sind auf einer super Spur zur Schneegrubenspitze. Nach einer Klasse Abfahrt über die steile Nordflanke (oben gepresster, unten bester Pulver) hat sich unser Spezl Christian verabschiedet (hatte nur gestern Zeit) und wir sind zu dritt nochmal zum Gipfel hoch. Nun sah mein Plan vor, über die selten befahrene West-Abfahrt Richtung Bamberger Hütte abzufahren. Und da ist mir dann ein fetter Fauxpas unterlaufen. Nach den ersten steilen Hängen müsste man sich links halten und ein Stück aufwärts stapfen, um einen Rücken zu erreichen, von dem man zur Forststraße der Bamberger kommt und dann noch etwa 20 Minuten zur Hütte aufsteigen muss. Wir sind aber direkt abgefahren und - die letzten 300 Hm in durchaus spannendem Graben- und Strauchgestopsel - erst knapp über dem PP auf die Aufstiegsspur zur Hütte gestoßen. Also statt 20 Minuten nochmal 1,5 h hoch...

    Der Fehler lag da natürlich bei meiner oberflächlichen Tourenvorbereitung. Ich hatte eigentlich geplant, für ein paar Tage ins Tauferer Ahrntal zu fahren, aber das ging bei meinen Tourenpartnern kurzfristig terminlich nicht und so habe ich am Donnerstag Abend schnell umdisponiert und eine Tour zusammengeschustert. Im Panico-Führer las ich zur West-Abfahrt "trifft auf die Aufstiegsspur zur Bamberger Hütte" und hatte dann noch ein falsches Bild im Kopf, wo genau das wäre. Tja - wer's nicht im Kopf hat, der hat's halt in den Beinen! Grundsätzlich ist der obere Teil der West-Abfahrt großartig (auf Pallspitze-Nordost-Niveau) und auch der hakelige untere Teil gehört laut der Beschreibung von Markus Stadler (Autor Panico-Führer) dazu.

    Heute sind wir zunächst auf der üblichen Route zum Tristkopf und auf einer schönen Variante (Nord) bist etwa 1900 Meter abgefahren. Generell hat es am Tristkopf die besten Bedingungen im Gebiet, aber nach uns uns kam eine große Karawane, sodass hier mittlerweile fast alles verspurt ist. Anschließend ging es zum Kröndlhorn (Skidepot etwa 50 Hm unter dem Gipfel). Abfahrt um 12.30 in herrlichem Butterschnee (Südwest).

    Um nicht den skifahrerisch unattraktiven Hüttenweg inklusive Gegenanstieg auf der Forststraße absolvieren zu müssen, sind wir auf der Ostroute hoch zum Schafsiedel und von dort über die Manzenratalm abgefahren. Wir haben dabei die steile Nordabfahrt vom Oberen Wildalmsee gewählt, die aber extrem windharschig war. Unterhalb der Alm ist das Gelände dann sehr stark verspurt. Ergo ist diese Route momentan nicht zu empfehlen (wird ja gern als Tagestour gemacht: Wegscheid - Manzenkar - Schafsiedel).


    Bilder:


    1: Die steile Einfahrt in die Schneegruben-Nord (ca 38-40 Grad).

    2/3: Lockerschneelawinen in der Schneegruben Nord und -West.

    4: Kurz vor dem Tristkopf.

    5: Ebendort am Gipfel.

    6: Wenn ich noch ein bisserl üb, werd ich ja vielleicht ein großer Insta-Star! "Ich bin ja so gut drauf! Halts mich fest, sonst explodier ich!" Nächstes Mal mach ich einen Rückwärts-Purzelbaum, aber mit Ski!

    7/8: Pulver Tristkopf-Nord.

    9: Am Skidepot Kröndlhorn.

    10: Schöner kann doch eine Winterlandschaft nicht sein!



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