Hochstubaihütte

  • Gipfel
    Windacher Daunkogel, Hoher Nebelkogel, Wildkarspitze
    Höhe
    3351, 3211, 3174 Meter
    Gebirge
    Stubaier Alpen
    Art der Tour
    Skitour
    Datum der Tour
    29. Dezember 2023
    Ausgangspunkt
    Amberger Hütte, bzw. Gries im Ötztal
    Gefahreneinschätzung
    mäßig

    Nicht jeder Plan ist dafür bestimmt, zu funktionieren.


    Unserer sah so aus: Gestern Aufstieg über den Wütekarsattel zur Hochstubaihütte - dort Übernachtung im Winterraum - über den Wütekarferner zur Warenkarscharte - Abfahrt ins Windachtal - Aufstieg zur "Jochdohle" im Stubaier Skigebiet - Hildesheimer Hütte Winterraum - Zuckerhütl - übers Skigbiet zurück ins Daunjoch und Abfahrt über die Amberger Hütte.

    Klappte nur bis Warenkarscharte, denn dort sah mir das Gelände heute zu heikel und die Frage, ob wir aus dem Windachtal nach einer Abfahrt dort hinunter auch wieder irgendwo sicher hochkommen nicht hinreichend geklärt aus, sodass wir die Tour abgebrochen haben. War aber trotzdem eine schöne, spannende Tour.


    Gestern sind wir von der Amberger wie im vorigen Beitrag beschrieben zum Wütekarsattel hoch und jenseits hinab zum gleichnamigen Gletscher. Liest sich jetzt leicht, aber man muss erstmal die richtige Einfahrt in den extrem steilen Südhang (mindestens 45 Grad) finden. Uns halfen dabei freilich Spuren von Kollegen, die am Vortag da runter sind. Der Aufstieg über den Gletscher zur Hochstubaihütte ist dann einfach. Den Hohen Nebelkogel in unmittelbarer Nähe der Hütte sollte man sich wegen des famosen Panoramas nicht entgehen lassen (monentan nur zu Fuß, da abgeblasen). Nach einer gemütlichen Nacht im gut belegten Winterraum haben wir dann unser Vorhaben in Angriff genommen, das aber wie oben gesagt schon in der Warenkarscharte sein Ende fand.

    Nach einer kurzen Zwischenabfahrt galt es nun, den steilen Südhang zum Wütekarsattel wieder mit Pickel und Steigeisen hochzusteigen, was wirklich sehr anstrengend war. Dennoch ließen wir es uns anschließend nicht nehmen, noch zwei Mal auf den Windacher Daunkogel zu steigen und von dort über verschiedene steile Varianten auf den Sulztalferner zu fahren.


    Nun noch ein kleiner Exkurs zum Verhalten in Winterräumen, weil anscheinend auch an so entlegenen Orten wie der Hochstubaihütte so manch einer meint, sich einen schlanken Fuß machen zu können...

    Claudia und ich waren dort gestern zusammen mit 6 anderen Leuten, was so ziemlich die Maximalbelegung des Winterraums ist, wenn es nicht ungemütlich werden soll. Außer uns eine 3er-Gruppe aus dem Salzburgischen mit der wunderbaren Hündin "Sky" sowie eine gemischt polnisch-kanadische ebensolcher Stärke, die zwei Nächte dort verbrachte. Wir haben uns gut arrangiert, aber auf was ich eigentlich hinaus möchte, ist, dass der Winterraum in einem ziemlich unsauberen Zustand war. Beispiel: In einem der Kochtöpfe waren die angebrannten, vermutlich wochenalten Reste einer Nudelmahlzeit. Ich habe sicher eine Stunde darauf verwenden dürfen, diesen Topf wieder sauber zu kriegen (keine Spülutensilien vor Ort). Auch Teile der Teller und des Bestecks waren in ähnlichem Zustand. Ich habe als "Winterraum-Fan" für solch ein Verhalten absolut kein Verständnis!

    Wie man es macht, haben die jungen Salzburger - um sie auch mit Namen zu nennen Jakob, Vanessa und Stefan - beispielhaft vorgemacht: Sie haben nicht nur gestern so viel Holz gehackt (das Brennholz im Lager hat nicht die passende Größe für den Ofen), dass es für mehrere Tage reicht, sondern haben den Winterraum heute auch eine Stunde lang so geputzt, dass er wieder einladend aussieht. Und sollte sich jemand fragen, warum wir nicht geputzt haben - wir sind als erste los, weil wir ja eigentlich noch diese Gewalttour vorhatten; es putzt sich halt schlecht, wenn noch sechs andere im Raum sind... Später haben wir die Kollegen dann wieder auf der Amberger getroffen und noch ein Bier getrunken.

    Mein Appell: Winterräume sind ein absolutes Kleinod für ambitionierte Tourengeher! Benutzt sie entsprechend sorgsam!


    Und: Die Hochstubaihütte kann nur für sehr gute Tourengeher und Skifahrer ein Ziel sein. Das ist keine Tour im Sinne "Mei, des werd scho geh"! Diese Anmerkung nur, weil mir Lydia Gstrein, die Hüttenwirtin der Amberger, erzählt hat, dass zurzeit viele Leute bei ihr (!) anrufen, wie es mit Sylvester auf der Hochstubai aussschaut...



    Bilder:



    1: Abfahrt Windacher Daunkogel - Wütekarsattel.

    2: Blick von dort zur Hochstubaihütte auf der Wildkarspitze.

    3: Der steile Südhang.

    4/5: Das Winterraum-Hütterl außen und innen.

    6: Mitarbeiterin des Monats: Sky

    7: Ihre Begleiter kommen dann auch noch an.

    8: Warenkarscharte (wo wir die Tour abgebrochen haben).

    9: Nachdem ich den steilen Hang zum Wütekarsattel hochgepickelt hab,

    10. leg i mi erst moi nieder und pump wia a Maikäfer!



Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!