Ein Geheimtipp ist die Runde zwar nicht mehr, sie wird aber trotzdem nicht so oft begangen (ca. 10 Gipfelbuch-Einträge pro Monat). Eine wirklich schöne Runde!
Ich hatte eine gute Textbeschreibung dabei, damit war die Route zum Großteil gut zu finden (bis auf den Abstieg). Ab dem Vorgipfel der Bettlerkarspitze war ich an vorderster Stelle und hatte die Routenfindungs-Aufgabe, meistens war's aber gut zu finden. Bei Interesse zu meiner Textbeschreibungs-Quelle bitte einfach melden!
Bis zur Bettlerkarspitze waren noch ca. 10 Leute unterwegs, weitergegangen sind nur die Hälfte. Von denen haben dann außer mir noch 2 die ganze Tour durchgezogen. Es ist schon eine eher anspruchsvolle Tour!
Beim Vorgipfel der Bettlerkarspitze (1. Gipfelkreuz) muss man kurz beim Aufstiegsweg zurück und in eine Rinne absteigen. Nach ein paar Minuten kommen blassgelbe Markierungspunkte, damit kann man den Weiterweg zum Hauptgipfel gut finden. Man "überholt" dabei den Hauptgipfel und steigt von hinten auf.
Ab der Bettlerkarspitze gibt es keine Punkte mehr, aber ausreichend Steinmanndl. Manchmal muss man der einfachsten Linie folgen und sieht dann wieder die nächste Stein-Markierung. Der Abstieg vom Vorgipfel der Bettlerkarspitze in den Sattel ist nicht ohne (bröslig), aber man kann eine brauchbare Linie finden. Wenn man hier schon Probleme hat, sollte man lieber umdrehen.
Für mich waren das die Schlüsselstellen (in meiner Gehrichtung):
- Felszacken in der Mitte, den man überklettern muss: wird oft als "die" Schlüsselstelle angegeben, fand ich aber in meiner Richtung problemlos zu überwinden
- Abstieg in die letzte Scharte vor dem Gipfelaufbau der Schaufelspitze: die Stelle fand ich ziemlich eklig. Man muss ein paar Meter abklettern, wo man nicht weiss ob alles hält und es ist ausgesetzt. Für mich war das die Schlüsselstelle
- Gipfelaufbau zur Schaufelspitze: ziemlich bröslig, steil und sandig. Ich bin das lieber auf der Nordseite umgangen und bin auf dem NW-Grat herausgekommen. Steinmanndl hab ich erst dort wieder gesehn
Der Abstiegsweg ist am Anfang gut zu finden (bis zu einer Schulter). Danach leiten einen die Steinmanndl in eine Schotterrinne nach Westen. Zwischendurch muss man auch etwas Latschen-Limbo tanzen. Irgendwann hab ich die Stein-Markierungen dann nicht mehr gesehen, angeblich verlassen die irgendwann die Rinne nach Norden (an der Stelle war ich wohl nicht aufmerksam genug). Ich bin die Rinne einfach weiter abgestiegen, bis der Wald licht genug geworden ist und bin dann weiter nach Nordwesten durch den Wald abgestiegen.
Insgesamt eine geniale Runde! Stellenweise kommt das vom Anspruch her aber schon an den Jubigrat heran!
Ich bin extra früh gestartet, um die Hitze einigermaßen zu umgehen (4:30 in München). Bis auf die letzte Stunde beim Abstieg war's auch ok! Nur war's wohl zu früh um noch Mitstreiter zu animieren. Als Belohnung musste ich mich natürlich noch kurz in den Rissbach legen
Die zwei Gipfel der Bettlerkarspitze von Norden:
Blick vom südlichen Vorgipfel der Bettlerkarspitze auf den weiteren Gratverlauf. Die Schaufelspitze ist rechts - der Weiterweg zum Sonnjoch (links hinten) wäre schwieriger:
Blick zurück auf den Abstieg durch die SO-Flanke des Vorgipfels:
Die oft beschriebene Schlüsselstelle, die in dieser Richtung aber gut zu klettern ist:
Blick zurück auf einen ausgesetzteren Gratabschnitt:
Blick von der letzten Scharte auf den Gipfelaufbau der Schaufelspitze. Beim direkten Anstieg fand ich alles zu wacklig und sandig, ich bin hier rechts aussenrum gequert:
Blick zurück auf die Stelle, die für mich die Schlüsselstelle war. Die Kollegen auf dem Bild sind hier auch umgedreht:
Blick vom Gipfel zurück auf den ganzen Gratverlauf (am Anfang sieht man die 2 Bettlerkarspitze-Gipfel). Hinten rechts sieht man den Achensee:
Blick ins Risstal und zur Falkengruppe:
Blick zur Abstiegsroute ins Risstal, über den NW-Rücken: