Wir hatten eine sehr schöne und spannende Tourenwoche in den Picos!
Zwei der Touren waren so speziell, dass ich demnächst separate Tourenberichte dafür erstellen werde. Unter anderem waren sie speziell wegen der Teil-Sperrung der Cares-Schlucht.
Kurzversion davon: Aktuell (Stand 10.9.) ist die Schlucht zwischen Pasarela los Martínez und Canal el Escaleru gesperrt, wegen der Auswirkungen der Waldbrände. Dadurch ist in der Cares-Schlucht viel weniger los als sonst, speziell bei Caín. Weitere Infos dazu siehe Bericht zur Alternativ-Route von Caín nach Poncebos (folgt bald).
Unsere Tourentage:
1. Tag: Bulnes - Pandébano - Refugio Uriellu
2. Tag: Peña Castil und zurück zur Hütte
3. Tag: Cabaña Verónica und zurück (über Horcaos Rojos)
4. Tag: Refugio Uriellu - Refugio Cabrones und von dort zum Torreceredo
5. Tag: Erkundungstour Richtung Jou de Cerredo, zurück zur Hütte
6. Tag: Abstieg nach Caín über die Arenizas-Pässe und Dobresengos (separater Bericht)
7. Tag: Erkundungstour zur Collada del Cuebre
8. Tag: von Caín nach Poncebos über Alternativ-Route (separater Bericht)
Tag 1: Der Aufstieg am ersten Tag zur Uriellu-Hütte war bei unserer Tour die einzige Etappe, die für normale Wanderer gut machbar ist. Die meisten anderen Etappen erfordern Erfahrung mit solchen Bergtouren und einen guten Orientierungs-Sinn.
Die Hauptwege zu den Hütten sind gut mit Fähnchen markiert, die Wege dazwischen (vor allem im Inneren Bereich der Picos) meistens mit überschaubaren Steinmannderln. Diese sind oft in größeren Abständen gesetzt, wie bei uns auf weglosen Touren wie zum Laliderer Falk. Wenn man solche Touren öfters macht, ist der Weiterweg aber bei guter Sicht meistens gut vorauszusehen.
Tag 2: Die Tour auf den Peña Castil hatte eine tolle Wegführung zuerst durch eine dunkle Schlucht (Canal de la Celada), dann ein steiler Abstieg, eine sanfte Querung zum Cambureru-Pass und zuletzt ein steiler Aufstieg über die Gipfelflanke. Beim Rückweg kamen auch viele Kletterer vom Pico Uriellu durch die Celada-Schlucht herunter.
Tag 3: Vor dem Übergang zur Verónica-Biwakschachtel (Horcaos Rojos) wird oft gewarnt, aber das ist hauptsächlich an die Wanderer gerichtet. Dort ist die Warnung auch berechtigt. Die Sicherungen am Übergang waren beschädigt und wurden abgebaut. Jetzt muss man die Steilflanke ohne versichterte Stellen überwinden, aber für geübte Bergsteiger ist das gut machbar (Kraxelei bis SG 2).
Am Übergang angekommen, gab es einen kleinen Kulturschock: es waren massenweise Leute unterwegs! Später haben wir gesehen, dass man von Süden aus ziemlich einfach von Fuente Dé über die Seilbahn zur Cabaña Verónica kommt. Die Biwakschachtel hat nur Übernachtungs-Plätze für 6 Personen, wird aber gerne auch von Tagesgästen besucht. Beim Rückweg waren wir ab dem Sattel wieder fast allein unterwegs.
Tag 4: Beim Übergang zur Cabrones-Hütte hatten wir starken Wind, aber dadurch gab es auch tolle Wolkenspiele zu sehen! Der Weg war im Vergleich zu den anderen Etappen wieder ziemlich einfach, es gab nur eine versicherte Leiter-Stelle zu überwinden (Kategorie A/B). Am Nachmittag sind wir noch zur Collada del Agua aufgestiegen, weil wir das als Abstiegs-Variante nach Caín überlegt hatten. Dort gab es auch einigermaßen Handy-Empfang (wie sonst selten im Zentralbereich der Picos).
Dabei haben wir dann gesehen, dass sich die Wettervorhersage für den nächsten Tag ziemlich verschlechtert hat, für den aktuellen Tag aber noch bis abends gut bleibt. Ich hab dann spontan beschlossen, das Wetterfenster noch auszunutzen und den Torreceredo zu versuchen. Praktischerweise gibt's auf den Hütten erst um 20 Uhr Abendessen, so dass es noch knapp gereicht hat. Eine schöne Route auf den Torreceredo (mit Kletterei im SG 2 im Gipfelbereich)! Die Steinmannderl sind nicht üppig gesetzt, aber meistens folgen sie der logischen Linie.
Tag 5: Die Cabrones-Hütte ist supergemütlich! Dort konnten wir gut einen halben Schlechtwetter-Tag verbringen. Man muss sich nur darauf einstellen, dass das Klo 3 Minuten oberhalb der Hütte, und die Wasserquelle 5 Minuten unterhalb der Hütte ist
Wir sind dann noch Richtung Jou de Cerredo gewandert, um etwas den Weg für den nächsten Tag zu erkunden - und nicht den ganzen Tag auf der Hütte zu hocken.
Tag 6: langer Abstieg über die Arenizas-Pässe nach Caín. Vom Canal de Agua wurde uns von mehreren Ortskundigen abgeraten. Details dazu siehe separater Bericht (folgt bald)
Tag 7: Die Wettervorhersage war für die erste Tageshälfte sowieso mau, da haben wir mal ausgeschlafen. Später wurde es besser, da habe ich schonmal den Weg zum Collado Cuebre erkundet. Davon wurde berichtet, dass er schwierig zu finden wäre, da das eine alte, selten begangene Route ist, die nicht mehr gewartet wird. Ich fand es von der Orientierung her ok, aber durch die Vor-Erkundung haben wir am nächsten Tag sicher eine halbe Stunde Zeit gespart
Tag 8: Die lange Alternativ-Route von Caín nach Poncebos war schon eine Abenteuer-Tour, aber sehr schön! Details dazu siehe separater Bericht (folgt bald)
Eine tolle Tourenwoche mit vielen unterschiedlichen Eindrücken!
Kurz vor dem Collau Cambureru, beim Aufstieg zum Peña Castil. Hinten links der Pico Uriellu, hinten rechts das Gelände beim Weiterweg zur Cabrones-Hütte:
Auf dem Peña Castil, der Pico Uriellu (rechts vom Kanal) sieht aus dem Blickwinkel weniger markant aus als sonst:
Blick Richtung Collado de la Celada, auf dem Rückweg zur Uriellu-Hütte. Nach dem steilen Gegenanstieg geht es vor dem Pico Uriellu rechts hinunter in den Canal de la Celada:
Kurz nach dem Einstieg in den nicht mehr versicherten Steig auf der Nordseite der Cabaña Veronica (Horcaos Rojos):
Typische Landschaft im Zentralbereich der Picos (beim Jou sin Tierre):
Pico Uriellu von Südwesten, mit Hütte links daneben:
Blick zurück zum Pico Uriellu auf dem Weg zur Cabrones-Hütte. Links dahinter der Peña Castil:
Blick zum Pico de los Cabrones vom Torreceredo-Gipfel aus gesehen:
Beim Abstieg vom Torreceredo. Die 2 haben vorhin die Grat-Überschreitung auf dem vorherigen Bild gemacht. Respekt! Ansonsten war an dem Nachmittag niemand auf dem Torreceredo unterwegs (wahrscheinlich wegen dem kurzen Wetterfenster):
Nahaufnahme vom Torreceredo-Gipfelbereich 2 Tage später. Mitte rechts sieht man noch 2 Personen im Aufstieg: