Eine sehr schöne Tour, die durch die winterlichen Verhältnisse aber deutlich länger gedauert hat als geplant!
Von den letzten Niederschlägen sind oberhalb von ca. 2700 noch 20 cm Neuschnee liegengeblieben. Dadurch mussten wir auf dem Nordgrat viel durchsichern und das meiste mit Steigeisen klettern. Wir hatten kurz überlegt, den Nordgrat wieder abzusteigen/abzulassen, aber beim Riepengrat konnten wir den Grat-Bereich schneller hinter uns bringen. Der restliche Teil hat dann eben länger gedauert, aber insgesamt war's für uns die bessere Option. Der Abstieg vom Schneegupf bis zum Riepenkopf hat auch lange gedauert, da man erst schauen musste, wo unter dem Schnee Löcher versteckt sind. Es gab einige davon!
Es war ein langer (14 h), aber toller Tourentag! Irgendwann muss ich nochmal dorthin, jetzt war ich im Gipfelbereich schon wieder in der Nebelsuppe
Wegen der chronischen Olpererhütten-Überfüllung haben wir die Tour gleich von der Geraer Hütte aus geplant (mit 2 Übernachtungen). Am ersten Tag sind wir nach dem Hüttenaufstieg schonmal bis ungefähr 2700 aufgestiegen, um uns den Zustieg zum Gletscher anzuschauen (gute Verhältnisse). Am zweiten Tag sind wir dann mit 3 anderen Gruppen zur Wildlahnerscharte aufgestiegen, dann über den Nordgrat zum Olperer-Gipfel und über den Riepengrat wieder runter zum Riepenkopf. Der Gegenanstieg zur Alpeiner Scharte war auch nochmal eine Fleißaufgabe, aber dafür gabs auf der Geraer Hütte eine schmackhafte Kaspressknödelsuppe zur Belohnung.
Auf der Querung zum Einstieg auf dem Nordgrat waren Steigeisen hilfreich, wie auch auf dem Großteil von Nordgrat + Riepengrat. Das kann sich natürlich nach ein paar wärmeren Tagen schnell ändern. Der Riepengrat war sehr gut zu gehen, beim Einstieg ist das alte Drahtseil nicht mehr vorhanden (siehe Bericht von guenthi vor 1 Monat), stattdessen eine 25m-Abseilstelle. Den fraglichen Felsblock zum Überklettern kurz vor dem Gipfel konnte ich auch nicht wiedererkennen.
Auf dem Weg zur Geraer Hütte, hinten der Fußstein mit Nordkante und Hüttengrat:
Zustieg zum Olpererferner, momentan gute Verhältnisse (auch beim Zustieg zum Nordgrat):
Kurz vor dem Gletscher, am nächsten Tag:
Am Einstieg von der Nordgrat-Route. Hier war die einzige Passage, bei denen wir ohne Steigeisen gegangen sind (hier war's besser ohne):
Normalerweise ist hier die Schlüsselstelle. Wegen Schnee, Eis und Nässe fand ich den Aufschwung davor aber kniffliger:
Nicht mehr weit bis zum Gipfel! Ab hier sind wir ganz im Nebel gesteckt, vorher gab's ab und zu ein paar Lücken in der Nebeldecke. Die störenden Geräusche vom Tuxer Skigebiet wurden durch den Nebel leider nicht gedämpft
Auf der Südseite beim Abstieg zum Riepenkopf. Ungefähr in der Bildmitte die Rampe zur Alpeiner Scharte. Auf der Südseite liegt hier fast gleich viel Schnee wie auf der Nordseite (Schneegrenze ca. 2700m), womit wir nicht gerechnet haben:
Am späteren Nachmittag wurde die Sicht besser. Unten der Schlegeis-Speicher, dahinter der Große Möseler:
Für eine kurze Strecke waren wir unterhalb der Schneegrenze, bevor es bald wieder hochging zur Alpeiner Scharte:
Um die Alpeiner Scharte herum war's mit dem Neuschnee auch etwas rutschig, aber sonst gut zu gehen. Hier sieht man die Nordseite Richtung Valsertal: