- Gipfel
- keiner, Arenizas-Pässe
- Höhe
- 2413
- Gebirge
- Picos de Europa (Spanien)
- Art der Tour
- Bergtour
- Datum der Tour
- 9. September 2025
- Ausgangspunkt
- Poncebos
Diese Etappe war eine der beiden besonderen, daher erstelle ich dafür diesen separaten Bericht.
In der Alpina-Karte ist von der Cabrones-Hütte eine gepunktete Abstiegs-Route über den Canal del Agua eingezeichnet.
Abseits der Hauptwege sind die Routen teilweise schwierig zu finden und können ziemlich bröslig sein.
Daher haben wir bei mehreren Leuten nachgefragt, die sich in der Gegend gut auskennen. Alle haben von dieser Abstiegsroute abgeraten, wenn man das noch nicht vom Aufstieg schon kennt.
Es ist wohl ziemlich Steinschlag-gefährdet und teilweise schwierig zu finden.
Wir sind am Vortag 100 Höhenmeter in den Canal del Agua abgestiegen. Dieser Teil sah ok aus, man konnte es aber nicht weiter einsehen. Da man sich wegen der Sperrungen in der Cares-Schlucht sowieso kaum Höhenmeter spart, haben wir uns auch für den längeren Abstieg über die Arenizas-Pässe entschieden. Wegen der Sperrungen müsste man später wieder zur Collada del Cuebre aufsteigen (300 Hm), was nicht viel weniger ist als die Gegenanstiege über die Arenizas-Route (ca. 500 Hm).
Landschaftlich ist die Arenizas-Route wahrscheinlich sowieso reizvoller, es gibt sehr schöne Abschnitte! Die Aussicht von den Arenizas-Pässen ist toll, und auch am Ende von der Kanzel kurz vor Caín (Sedo Mabro).
Wir haben die übliche Arenizas-Route genommen (500 Hm Aufstieg, 2100 Hm Abstieg):
- Cabrones-Hütte zum Jou Negro: steile sandige Rampe am Ende, aber gut zu gehen
- Jou de Cerredo: Steinmannderl führen in die Richtung Torre de la Párdida, in unsere Richtung gibt es erst wieder welche unten im Jou de Cerredo
- Horcada Arenizas Altas: steile Rinne mit Sand / Splitt, meistens kann man sich aber am Fels gut festhalten / hochziehen
- Horcada Arenizas Bajas: Querung gut zu gehen, Variante linksherum etwas einfacher (unten)
- Hoyo Grande Bajero: Abstieg /Querung bis 2100 Metern im steilen Schotter, gut zu gehen
- Dobresengos: steiler Abschnitt mit Gras + Splitt, etwas anstrengend aber unproblematisch
- Canalón de Dobresengos: im oberen Bereich umgeht der Steig den Kanal, danach verläuft er im Bachbett. Es kommen ein paar unerwartete Kraxelstellen im SG 1-2. Die Alpina-Karten sind nicht schlecht, aber es sind wenige Untergrund-Informationen und keine Felsformationen eingezeichnet. Man muss sich das Gelände hauptsächlich mit den Höhenlinien vorstellen
- Sedo Mabro: superschöner Blick auf Caín herab! Danach wird's aber erstmal steil (Kraxelstellen im SG 1). Eventuell lohnt sich der Umweg über die Nordseite
Im Jou de los Cabrones kurz nach der Hütte, hinten in der Bildmitte führt die steile Rampe zum Jou Negro hinauf:
Im Jou de Cerredo, hinten in der Mitte sieht man andeutungsweise die steile Rinne, die man zum ersten Arenizas-Pass aufsteigen muss (Arenizas Altas bzw. Horcada de Don Carlos):
In der steilen Rinne - wenn der Untergrund kleinsplittrig wird, kann man sich meistens gut am Fels festhalten:
Blick vom Pass nach Südosten, am rechten Bildrand sieht man schon den unteren Arenizas-Pass:
Blick vom unteren Arenizas-Pass (auch "Horcada de Caín" genannt) nach Nordosten. Hinten schaut der Pico Uriellu aus den Wolken!
Abstieg im Mittelteil bei Dobresengos:
In den mittleren/oberen Lagen der Picos fühlt sich die kantabrische Gams sehr wohl! Wir haben Unmengen gesehen, die sind auch weniger scheu als bei uns in den Alpen. Das hier ist aber ein Zoom-Foto:
Beim Canalón de Dobresengos muss man noch ein paar Kraxel-Passagen überwinden, mit denen man zu dem Zeitpunkt nicht mehr rechnet:
Nach dem Canalón bekommt man bald einen Blick auf die Cares-Schlucht. Die verbrannten Stellen sieht man hier noch nicht, die sind weiter rechts um die Ecke (siehe nächster Bericht):
Blick auf Caín von Sedo Mabro aus. Hier wird's wieder steil (Kraxeln im SG 1), man kann aber einen nordseitigen Umweg machen. Das hätte sich mit den müden Beinen wahrscheinlich gelohnt
Wegen der Sperrung der Cares-Route ist in Caín momentan kaum was los!