- Gipfel
- Hochgall
- Höhe
- 3.436 m
- Gebirge
- Hohe Tauern, Rieserfernergruppe
- Art der Tour
- Bergtour
- Datum der Tour
- 31. August 2024
- Ausgangspunkt
- Rein in Taufers - Bachertal bzw. Kasseler Hütte
- Gefahreneinschätzung
- mäßig
- Exposition der Route
- alle
Am Samstag bn ich von der Kasseler Hütte in der Rieserfernergruppe (Infos zur Hütte siehe im Beitrag Schneebiger Nock - Magerstein) den Hochgall angegangen. In der Nacht von Freitag auf Samstag hatte es geregnet, deshalb waren die Felsen am Morgen noch nicht ganz trocken - im Abstieg trotz fehlender Sonne schon angenehmer. Die ganze Route ist völlig eis- und schneefrei. An drei Stellen gibt es kurz Drahtseile, die ich schon wegen der Feuchtigkeit herangenommen habe. Ein Klettersteig-Set würde ich nicht mitnehmen. Material zum Sichern ebenfalls nicht - wer ungesichert in solch einem Gelände sich nicht sicher fühlt, wird mit der Tour ohnehin keine Freude haben. Zudem dürfte das Sichern ziemlich lange dauern, allzumal es eher anhaltend Kraxelgelände mit immer wieder auch Gehgelände ist als einzelne schwere Stellen. Am Samstag hat offenbar auch kein Begeher gesichert - bei Schnee oder Vereisung schaut es sicher anders aus.
Die schwierigsten einzelnen Kraxelstellen kommen direkt nach dem Grauen Nöckl. Nach dessen wenig markanten Gipfel muss man sich an der Gratschneide halten. Weiter unten gibt es Steigspuren, die mich zunächst auch angelockt haben, das ist aber von der Route falsch. Bei einem der ersten Grattürme dort ist - wie ich erst beim Weg zurück nach dem Gipfel feststellte - der entscheidende (große) Felsen locker. Wahrscheinlich hält der noch viele Hundert Bergsteiger (von denen die meisten ihm auch "blind" vertrauen werden), aber wenn er gerade unter dem eigenen Gewicht nachgeben sollte, dürfte das der Absturz nach Norden sein. Als ich das zurückzu bemerkt habe, bin ich es auf der Südseite umgangen. Hier war es 2-3 m recht griffarm, für mich eindeutig die schwerste Einzelstelle. Oben drübe wäre deutlich leichter, aber wenn man erst einmal gemerkt hat, dass der entscheidende Fels locker ist ... Ganz überwiegend ist die Felsqualität am N-W-Grat aber gut, auch wenn es von der Ferne nicht so aussieht.
Bilder:
Die urige Kasseler Hütte im Abendlicht:
Kurz vor dem Gipfel des Hochgall - ganz so dunkel war es aber nicht:
Blick vom Hochgall zu Magerstein & Schneebiger Nock:
Gipfelkreuz Hochgall - Samstag leider meistens ohne Fernsicht:
Bei den Platten im oberen Bereich sind die Drahtseile doch angenehm:
Typische Stellen am Grat:
Blick vom Grauen Nöckl auf den ganzen N-W-Grat:
Der Anstieg zum Grauen Nöckl - hier gibt es nicht die einzige Route: Je weiter am Grat, desto mehr Kraxelei:
Blick vom Hüttensee zum Hochgall:
Die Aussicht vom Hüttensee: