Piz Linard

  • Gipfel
    Piz Linard
    Höhe
    3.410 m
    Gebirge
    Silvretta
    Art der Tour
    Bergtour
    Datum der Tour
    24. August 2024
    Ausgangspunkt
    Lavin oder Sagliains
    Gefahreneinschätzung
    mäßig
    Exposition der Route
    Süd

    Gestern bin ich entsprechend der Beschreibung aus dem Tourentipp-Archiv auf den Piz Linard, den höchsten Gipfel der Silvretta.

    Aktueller Zustand: Bis auf ganz wenige Meter liegt keinerlei Schnee. Man braucht also Steigeisen und Pickel nicht mitnehmen. Sehr zu empfehlen sind dagegen ein Helm und Stöcke.


    Die Tour ist, wenn man schon vor Ort ist, auch als Tagestour gut machbar (ca. 2.000 Hm). Ich bin zu Fuß aus dem Tal aufgestiegen, man könnte aber auch mit dem Bergradl bis "Plan da Bügl" auf ca. 1.960 m auffahren und damit die Tour etwas abkürzen. Die sehr urige Chamanna dal Linard war von Freitag auf Samstag voll belegt, wobei der Hüttenwirt berichtete, dass das keineswegs immer der Fall sei (z.B. diesen Samstag auf Sonntag). Es könnte sich also für Kurzentschlossene lohnen, da ggf. anzufragen - anders als bei vielen Hütten, wo an Wochenenden während der Hochsaison eigentlich kurzfristig keine Plätze mehr zu bekommen sind (ich frage mich ja immer, wie das mit dem Charakter von Hütten als Stützpunkt für hochalpine Touren - die zwingend sicheres Wetter benötigen - zu vereinbaren ist, wenn man gleich am Anfang der Saison oder zumindest Wochen im Voraus buchen müsste ...). Das Hüttenteam wechselt bei dieser Hütte übrigens regelmäßig.


    Ergänzung zur Tourentipp-Tourenbeschreibung: Stand 2024 ist der Weg gut zu finden dank vieler Steinmänner. Sinnvoll fände ich noch, die wichtigsten Wegabschnitte beim Gipfelanstieg mit Höhenmetern zu bezeichnen, nachdem heute fast jeder Bergsteiger auf dem Handy einen Höhenmesser hat. Nach meinem (allerdings gestern nicht kalibrierten) Höhenmesser ist der Einstieg in die untere Rinne auf etwas unter 2.900 m und die Querung zum Band zur Kraxelstelle hoch zum oberen Schotterfeld auf nicht ganz 3.000 m. Es sind ziemlich genau etwas unter 100 Hm, die man in der unteren Rinne (oder daneben) aufsteigt. Für die Kraxelstelle nach dem queren Band gibt es die Möglichkeit, dass UIAA II kurz nach dem Band zu machen oder etwas leichter noch einige Meter weiterzugehen. In der zweiten Rinne bzw. genau genommen deren rechten Begrenzung oberhalb des oberen Schotterfeldes gibt es die einzige "echte" Kraxelstelle bei einem glatten, grünlichen Band. Die kann man aber auch in der Bröselrinne umgehen. Ansonsten sind fast alle Kletterstellen ziemlich leicht.

    Aufpassen sollte man, keinen Steinschlag auszulösen - wobei das für geübte Bergsteiger weitgehend möglich ist, anders als an so manchem Bröselberg im Karwendel.


    Fotos:


    Erster Blick zur Hütte und dem Gipfelziel:



    Am Einstieg des Gipfelanstiegs (Beginn untere Rinne):



    Am Gipfel gestern leider Sicht durch Wolkenfetzen stark eingeschränkt - die markanten Plattenhörner waren aber gut zu sehen:



    Wie in der Schweiz häufig - Gipfelsteinmann statt Gipfelkreuz:



    Blick über das Inntal:



    Beim Abstieg - Inntal hinter den pitoresken Lai Glims:



    Die Kraxelstelle nach der unteren Schuttrinne und dem Band - einfach und kurz, da muss man nicht einmal die Stecken wegpacken:



    Blick zurück auf die untere Rinne - im Abstieg kann man das Schotterfeld / die Blockhalde unter dem eigentlichen Gipfelaufbau direkt absteigen:


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