- Gipfel
- Schwarzhorn
- Höhe
- 3.618 m
- Gebirge
- Walliser Alpen
- Art der Tour
- Bergtour
- Datum der Tour
- 7. Juli 2024
- Ausgangspunkt
- Saas-Fee
Viele werden es schon mitbekommen haben, dass es am vergangenen Wochenende (leider muss man sagen: schon wieder) ein Unwetter in der Schweiz gegeben hat, das auch das beliebte Tourengebiet um Saas-Fee in den Walliser Alpen erheblich betroffen hat. Die Bilder von den wirklich massiven Schäden v.a. in einem Ortsteil von Saas-Grund (beim Triftbach) sind ja durch die Presse gegangen. Gleichzeitig ist es keineswegs so, dass man jetzt im Gebiet nichts mehr machen könnte. Leider ist der Bergwanderbericht auf der Homepage von Saas-Fee Tourismus insoweit aber völlig unbrauchbar, weil ein großer Teil der Wanderwege als gesperrt verzeichnet sind, aber nicht differenziert wird zwischen a) "echten" Wegschäden, die unter Umständen ein Passieren unmöglich machen, b) Felssturzgefahr und c) Schneelage im Hochgebirge (die regelmäßig mit entsprechender Ausrüstung und Erfahrung) durchaus bewältigbar ist. Daher hier einige Kurzinformationen:
- Der (sehr schöne) Höhenweg Saas-Fee - Grächen hat nur geringe Wegschäden (bei verschiedenen Wildbächen) und ist gut machbar. Der in der Schweizer Landeskarte verzeichnete Direktabstieg nach Eisten-Tirbelwang (über Tirbja) war mit einem Band abgesperrt, ist aber gut machbar. Der Steig wird aber offenbar nicht mehr unterhalten.
- Saas-Fee Bergstation Heidbodme zum Antronapass hat ab der Wegverzweigung zum Almagellerhorn erhebliche Wegschäden. Für erfahrene Bergsteiger ist das aber passierbar, es dauert halt länger. Im hinteren Teil noch viel Schnee (Pickel + mindestens Grödel sehr sinnvoll), dabei auch zum Teil steile Schneefelder zu queren. Beim Weg durch das Furggtal zurück (d.h. im Talboden) ist ein Teil des Weges auf der orografisch linken Seite weggerissen worden. Das ist aber mit entsprechend Improvisation gerade noch so machbar. Auf dem Wanderweg auf der orografisch rechten Seite (der hat nur relativ wenig Schäden) aber sicher angenehmer.
- Bergstation Felskinn - Britanniahütte: Zur Zeit aufgrund des vielen Schnees sehr gut machbar. Ist teilweise gewalzt. Ab dem Egginerjoch mit dem Abstieg zu den Seen wie im Sommer (nicht die direkte Winterquerung).
- Bergstation Hannig - Mällig-Überschreitung (sog. Steinbockpfad): Gut machbar fast ohne Wegschäden. Allgemein scheint Saas-Fee besser weggekommen zu sein als Saas-Almagell und v.a. Saas-Grund
- Die Straße zum Mattmark-Stausee ist gesperrt (offenbar teilweise weggerissen). Soll zu Fuß aber gut machbar sein.
- Der Gsponer Höhenweg ist gesperrt, es soll eine Brücke weggerissen worden sein.
Heute ging es bei anfangs ziemlich wenig einladendem Wetter von der Bergstation Hannig zur Mischabelhütte und noch etwas weiter auf das Schwarzhorn (P. 3.618 m). Beim Torrenbach ist die Brücke weg. Es geht zur Zeit aber noch etwas oberhalb über ein Schneefeld. Alternativ der offiziellen Umleitung über die untere Brücke folgen (einige Minuten und Höhenmeter Verlust). Beim weiteren Anstieg unter den Distelhörnern liegen noch Schneefelder - hier genau auf die Spur achten, ich bin im Nebel einigen älteren Spuren folgend zu weit nach links gekommen (mehreren Spuren nach war ich da nicht der einzige mit einem Verhauer; ist aber nicht ganz angenehmes Gelände). Der Weiterweg ist dann eine Zeit lang unangenehm erdig. Ab Erreichen des "Klettersteigs" wieder gut. Von der Hütte zum Schwarzhorn ging heute auch gut. Gletscher Richtung Windjoch scheint gut eingeschneit zu sein. Der direkte Grat zur Lenzspitze sah recht "schneeig" aus.
Beim Abstieg sind mir zahlreiche Bergsteiger entgegengekommen, so dass die Hütte vermutlich gut gefüllt sein dürfte. Darunter auch zwei Enthusiasten mit Tourenski. Dürfte auch noch gehen, wobei es heute nach bedeckter Nacht und Regen etwas sumpfig war.
Bilder:
Schönes Rastbankerl auf dem Höhenweg Saas-Fee - Grächen mit Blick zum markanten Bietschhorn:
Blick von der Bergstation Heidbodme oberhalb Saas-Almagell zum Antronapass:
Steinböcke am Weg:
Blick hinüber zur Mischabelgruppe:
Erhebliche Schneemengen Richtung Antronapass - Vorsicht: Teilweise steile Schneefelder zu queren:
Hinter der Mischabelhütte auf dem Weg zum Schwarzhorn - sogar mit Leiter:
Blick vom Schwarzhorn zur Lenzspitze:
Blick vom Schwarzhorn zum Allalinhorn:
Tiefblick über die Mischabelhütte nach Saas-Fee (überwiegend im Nebel, links davon Saas-Grund):
Ulrichshorn rechts vom Windjoch (weiter oben war gerade Nebel in diese Richtung):