Bergfreunde aufgepasst: Ich gebe meine alpinen Magazine und Hefte gegen sinnvolles Gebot in gute Hände ab. „Bergsteiger“ und „Alpin“ seit ca. 2007, dazu „Panorama“ sowie etwa 60 Bände des einstigen Kultmagazins „Berge“.
Beiträge von Martin
-
-
Die Touren rund ums Karwendelhaus kenne ich so ziemlich alle - nur den Brendelsteig mit der Überschreitung der drei Ödkarspitzen hatte ich noch nie gemacht. Also dann...
Weil die eigentliche Tour ja am Karwendelhaus beginnt, ging es dorthin mit dem Pedelec-MTB in flotten 54 Minuten ab der Mautstelle in Hinterriss (übrigens, weil manche ja glauben, so ein E-Bike fährt den Berg von selbst hinauf: Irrtum, der Puls war durchweg zwischen 140 und 150 - es geht halt nur schneller, und das was ja das Ziel, nämlich zügig am Karwendelhaus zu sein).
Der Rest zu Fuß: zwischen den Lawinenverbauungen hinauf ins untere Schlauchkar bis zum Abzweig Brendelsteig. Ein paar bröselige Kletterstellen sind anfangs dabei, nix Wildes - danach durch mondähnliche Landschaft auf die Westliche Ödkarspitze. In typischem Karwendelbruch hinüber auf die Mittlere und weiter auf die Östliche Ödkarspitze. Der anspruchsvollste Teil des Brendelsteigs ist wohl der Abstieg hinunter zum Birkkarhütterl mit nicht immer ganz festen Drahtseilversicherungen, viel bröseligem Gestein, einer gewissen Luftigkeit und Potenzial für Verhauer (wenn man dem falschen Band folgt). Im Vergleich dazu ist die Birkkarspitze in Auf- und Abstieg der reinste Spaziergang.
Hinunter durchs Schlauchkar zum Apres-Weißbier am Karwendelhaus, ehe es sich in der Abendsonne angenehm hinunter zum Kleinen Ahornboden und weiter durchs Johannistal nach Hinterrss rollte.
Schöne Runde mit insgesamt knapp 2300 Höhenmetern (davon etwa 1000 mit dem Bike).
-
Von Hintersee im BGL auf dem Böslsteig hinauf zum Wagendrischlhorn Normalweg), über den Klettersteig zur Mayerbachscharte und weiter über den Schaflsteig ins Klausbachtal (dort zurück mit dem Bus). In der Summe 1640 Hm, Klettersteigschwierigkeiten bis C, dazu teils ausgesetzte, aber einfache Kletterstellen (II).
-
An der Rofanseilbahn in Maurach verlangen sie jetzt 8 Euro Tagesparkgebühr - die wird beim Kauf eines Bergbahntickets zwar erstattet. Blöd bloß, dass a) der Parkplatzkassenautomat nur Münzen nimmt (Kartenzahlung funktioniert nicht, Scheine nimmt er nicht), man also erst an der Bergbahnkasse wechseln muss, sich dann neu am einzigen Kassenautomaten anstellt und im zweiten Anlauf an der Bergbahnkasse Ticket minus Erstattung bekommt. Sinnvolles Corona-Kontaktmanagement sieht anders aus...
Die Tour an sich: prima: Über den alten Normalweg auf die Haidachstellwand, im Abstieg über den ersten Teil des Fünf-Finger-Klettersteigs hinunter zum Krahnsattel (B/C), dort erste Brotzeitpause. Dann rüber zum Roßkopf und den steilen Klettersteih mit senkrechten bis abdrängenden Passagen (C/D) hinauf zum Gipfelkreuz, kurzer Abstieg ins Wandergelände - die restlichen drei Klettersteiggipfel haben wir uns fürs nächste Mal aufgehoben und lieber ein flüssiges Brot aus der Dose genossen.
Die Klettersteige sind prima gesichert, man sollte sie aber nicht unterschätzen in puncto mentalen und physischen Anforderungen.
-
Für mich ist die Zugspitzbesteigung über die Höllentalroute die wohl schönste Bergtour in Deutschland - die abwechslungsreiche Kombination aus wilder Klamm, Wandergelände, ersten Klettersteigpassagen, wieder Wandergelände mit Nepal-Flair, Gletscherpassage und finaler Kletterei macht für mich den Reiz aus. Deshalb mache ich diese Tour immer wieder gern, so wie heute.
Und so gut wie heute (natürlich auch in den nächsten Tagen) sind die Verhältnisse nicht immer. Man kann sie getrost als optimal bezeichnen. Nach er erfrischenden Klamm um 7.45 Uhr ein Frühstücksradler (5,20 Euro) in der neuen Höllentalangerhütte, weiter zu Leiter un Brett (wo der Stau sich vor uns wie von Geisterhand aufgelöst hatte). Über den grünen Buckel zum Gletscher, der früh beginnt und eine gute, teils etwas steil angelete Stapfspur hat. Ich bin alles ohne Steigeisen/PIckel gegangen - wer sich unsicher fühlt, sollte nicht so spartanisch unterwegs sein. Die Randkluft: am oberen (linken) Einstieg perfekt einfach, die beiden Varianten rechts davon nicht erreichbar. 8 Minuten Stau an der Randkluft das war für solch einen Schönwettersamstag okay. Danach, im Klettersteig, gab es einige Bremser; u.a. einen Holländer, der zusätzlich zum Klettersteigset eine Steigklemme ins Drahtseil einhängte und eeeewig brauchte. Da half nur beherztes und ungesichertes Überholen - nach sechseinhalb Stunden Aufstieg war der Gipfel erreicht, ohne die Stockungen wäre es schneller gegangen.
Fazit: Immer wieder eine tolle Tour - und besser als im Moment können die Verhältnisse kaum sein.
-
Zehn Jahre nach meinem letzten Besuch ging's mal wieder auf die Vogelkarspitze (https://www.tourentipp.com/de/…ur-Karwendelhaus_742.html). Die Tageshitze umging ich durch einen sehr zeitigen Aufbruch (6.30 Uhr im Risstal). Mit dem MTB durchs Johannistal in den Kleinen Ahornboden, hinauf zum morgens noch einsamen Hochalmsattel und weiter zum Bikedepot. Beim Weiterweg zu Fuß traf ich auf ca. 25 Gämsen, drei Murmeltiere und eine Schlange sowie im Abstieg auf einen weiteren Gipfelstürmer. Tolle Aussicht von diesem ruhigen Gipfel (das Gipfekbuch reicht zurück bis 2002). Die Schrofen ließen sich gut gehen, im oberen Teil ist der Fels teils brüchig-bröselig. Zwischendurch Mini-Schneefelder zur Erfrischung. Trotz gelegentlicher Steinmandl braucht man ein gewisses Gespür für die Wegfindung - gegenüber an der markierten Östlichen Karwendelspitze war deutlich mehr los. Danach noch kurz ein Abstecher ins Karwendelhaus zum Andi Ruech, der diesmal eine mir bis dato unbekannte Spezialität einschenkte: Latschenschnaps.
-
Unterwegs auf https://www.tourentipp.com/de/…ountainbiketour_1832.html
Heute mal Strom-Experiment in den Bergen: Wie weit komme ich mit meinem MTB-Pedelec? Die Teststrecke: Karwendelrunde (68 km, 1800 Höhenmeter). Das Bike: Trek Rail 9.8 mit aufgeladenem 625er Akku und Bosch Performance CX-Motor. Ergebnis: Test locker bestanden - dank sehr biobikemäßiger Fahrweise zu Beginn schaffte ich 990 Höhenmeter mit den ersten 20 Prozent Strom (von Hinterriss bis zum Karwendelsteg = zwei satte Anstiege im Eco-Modus), am Ende hatte ich 35 Prozent Akku-Reserve (2000 plus x wären in diesem Stil also gegangen).
Und sonst: Herrliche Landschaft - und den Andreas Ruech habe ich beim verdienten Weißbier am Karwendelhaus leider knapp verpasst. Schneelage: In der Abfahrt vom Hochalmsattel zum kleinen Ahornboden zwei kleine Schneefelder auf Höhe der Kaltwasserkarspotze, 2x20 Meter schieben (willkommene Erfrischung).
-
Vom Wanderparkplatz in Geitau (5 Euro Tagesgebühr, Parkster-App macht's online für Kleingeldmuffel) mit dem Mountainbike über die Schellenbergalm zum Soinsee (am Schluss sehr steile Auffahrt, E-Zusatzantrieb ist hier hilfreich). Dort Radldepot und zu Fuß über Ruchenkopfhütte und Gamswandhütte über einen unmarkierten, aber unschwierigen Steig auf die eher unbekannte Gamswand (Gipfelbuch reicht bis 2013 zurück). Ein wenig Klein-Kanada in Bayern - und die angekündigten Gewitter blieben zumindest am zeitigen Vormittag noch aus.
-
In Kühtai sind noch vom Parkplatz weg Skitouren möglich. Wir hatten us heute für den Sulzkogel entschieden, der seinem Namen alle Ehre machte: Sulz im steilen Gipfelhang, tiefer Sulz bis Sumpf bei der weiteren Abfahrt Richtung Speichersee. Sumpfkogel wäre auch ein passender Gipfelname. Anders als an der Rotbachlspitze gestern war der Schnee heute nach bewölkter Nacht und bei wärmeren Temperaturen nicht mehr durchgefroren. Keine Chance auf schönen Firn. Immerhin, vom Skidepot zum Gipfel gibt es eine gute Stapfspur. Im Stausee ist extrem weng Wasser, die Spur verläuft entsprechend tief - das Rumgerutsche auf Schollen ud Platten hat etwas Arktisches. Skifahrerisch die schönsten Hänge waren die am Schluss vom Graf-Ferdinand-Haus hinunter zur Alpenrose. Prognose: Schnee hat es noch genug, aber die Qualität...
-
Vom Zamsgatterl am Schlegeis knapp 3 km Fußmarsch, ab dann mit Skiern durchgehend Schnee bis zum Gipfel. Die Westexposition blieb im Aufstieg recht hart, Harscheisen waren kein Luxus im ewa 35 Grad steilen Gipfelhang. Sehr konzentriertes Steigen nötig, mit Skiern bis zum aussichtsreichen Gipfel auf der Grenze zwischen Österreich und Italien. Abfahrt um 12 Uhr - oben noch hart, ab etwa 2700 m perfekter Firn. Geringes Lawinenrisiko heute, eher die Gefahr des Abrutschens im Aufstieg.
-
Vom Parkplatz am Alpengasthof Praxmar (hat geöffnet fürs Apres-Weißbier) muss man die Ski nur die erste "grüne Stufe" hinauftragen, etwa 20 Minuten. Ab dann durchgehende Schneedecke mit sehr guten Verhältnissen: oben windverpresster Pulver, unten herrlicher Firn. Und kein Buckelpisten-Massenandrang mehr wie im Hochwinter: Heute waren insgesamt sieben Skitourengeher unterwegs.
Was das Thema Einreise nach Österreich angeht: a) unbedingt vorher die digitale Online-Anmeldung ausfüllen (Pre Travel Clearance) und b) die nötigen 3-G-Unterlagen parat haben (nur Geimpfte, Genesene oder Getestete dürfen über die Grenze); hat man alles ordnungsgemäß dabei, dauert der reguläre Grenzübertritt keine 2 Minuten (so jedenfalls heute in Scharnitz).
-
Super Bedingungen in der Eng, wo seit gestern die Mautstraße geöffnet ist. Oben Pulver, unten Sulz und Firn im angenehmen Mix, fahrbar bis in den Großen Ahornboden. Gute Stapfspur in die Scharte. In der Rinne hinauf zum Hochglückgipfel sind, was uns erzählt wurde, zwei Personen etwa 50 m abgestürzt, haben sich aber anscheinend nicht schwerer verletzt. Mit der Wärme am Sonntag steigt die Lawinengefahr (es liegt noch vergleichsweise viel Schnee im Hochglückkar) und die Schneequalität dürfte leiden. Gamsjoch wurde auch gemacht, ebenso Lamsenjoch (direkt beim Parkplatz links rauf).
-
-
Am Spitzingsee geht’s immer noch direkt mit Skiern vom Parkplatz am Kurvenlift weg. Heute zuerst zum Stümpfling, Abfahrt zur Unteren Firstalm, wieder rauf und weiter zum Roßkopf, dann zweite schöne Abfahrt. Der nächtliche Regen hat der kompakten Schneedecke kaum geschadet, firnige Frühjahrsverhältnisse.
-
Von kleinen Parkplatz oberhalb der Kreut-Alm ca. dreieinhalb Kilometer Ski tragen bis zum Anfellen (Abfahrt möglich bis auf 970 m). Schneedecke wächst mit jedem Höhenmeter, ab der Kaser Alm ordentliche Unterlage. Mächtige Wechte am Gipfel. Wetter hielt einigermaßen, gegen Mittag nahm die Bewölkung zu - dafür war dann der Harschdeckel, den wir teilweise im Aufstieg vorfanden, überall aufgeweicht: schöner schwerer Pulver zum Abfahren. Etwas nervig: die unglaublichen vielen Bergschuhwanderer, die mangels adäquater Ausrüstung bis übers Knie im Schnee versinken und leider regelmäßig auf die tolle Idee kommen, deshalb in der Skitourenspur herumzudappen bzw. diese zu zerstören.
-
Eigentlich wollte ich heute die Tanzeckreibn im Taubensteingebiet machen, aber als am Parkplatz der Pulver von gestern verharschter Knochenbrecherschnee war und zudem das Wetter weniger einladend wirkte als prognostiziert und ein Auffirnen nicht erwartest schien, habe ich kurzfristig auf die „Sicherheitsvariante“ umdisponiert. Also rüber zum Kurvenlift und über die Dreitannenroute hoch zum Stümpfling. Ein bisschen habe ich mich über meine Entscheidung nun schon geärgert, denn schon bald war hier kein Harschdeckel mehr, nordseitig hat sich der Pulverschnee gehalten.
Naja, also die Stümpflingpiste runter - sie war zu meiner Überraschung frisch präpariert, das war ja mal ein netter Service. Weiter Richtung Albert Link Hütte, dort die Felle wieder drauf und über die Grünseeroute, mit kleinem Schlenker Richtung Stolzenberg, hinauf zum Roßkopf. Dort in der Abfahrt zunächst nicht über die Nordhangpiste, sondern die kurze und steile Abenteuervariante rechts von der Bergstation des Sessellifts. Man muss halt rechtzeitig die Kurve kriegen... Weiter über die Piste zurück zum Kurvenlift.
Fazit: massig Neuschnee (bis 40 cm), der mit der Wärme schwerer wird. Der anfängliche Deckel löste sich ab 12 Uhr überall auf. Wer sich ein bisschen umschaut, findet hier noch teils unverspurtes Terrain. Auf den Pisten geht’s noch länger, daneben setzt die Wärme in den nächsten Tagen wohl dem schönen Schnee zu.
-
Zum x-ten Mal in diesem Winter aufs Brauneck. Streidlhang im Aufstieg noch weiß, bei der Abfahrt halb grün (man kann sich aber runtermogeln, Weltcuphang geht unten besser). Oberhalb genug Schnee - auf der Garlandseite griffig, ein Mix aus Pulverresten und beginnenden Firn. Als Zugabe sind wir zuvor noch via Tölzer Hütte zur Finstermünzalm gefahren und ein zweites Mal zum Gipfel aufgestiegen (320 Höhenmeter extra).
-
Alle Jahre wieder an diesem Tag ist es Zeit für den höchsten Karwendel-Dreitausender, ca. 2014 erstbegangen vom Neumayr Thomas und seitdem zur Modeskitour gereift. Sonniges Wetter schon in der Früh, aber Harscheisen waren zeitweise angenehm. Schon beim Traglhang wurde der Schnee weicher, und ab dem Kreuzjochferner: ois easy! Auch die Schwergänge waren angespurt, wie ich auf dem Weiterweg gesehen habe. Schade bloß, dass am Pfingstfelderkopf die To-go-Wirtschaft heute geschlossen war - aber dafür hat der gewiefte Alpinist ja eine Bierdose im Rucksack...
++++
Ach ja, auf dem Heimweg haben die Grenzer was von Virusquarantäne gemurmelt, zehn Tage gar! Na, ehe ich mich jetzt alpin isoliere, hab ich auf dem Heimweg schnell noch die Alpspitze drangehängt. Und, jetzt mal ganz im Ernst, die geht super über die Olympiapiste zum Kreuzeck und weiter über die Hochalm. Harscheisen indes, kein Aprilscherz, schaden streckenweise nicht.
++++
Na, dann warten wir mal wieder ein Jahr bis zur nächsten Tour auf den Gamsrüsselkopf - ob er 2022 wohl mit virenfreiem Pulverfirn lockt?
-
Unterwegs auf https://www.tourentipp.com/de/…metsberg-Skitour_476.html
Unten 20 Minuten Skier tragen, dann im Aufstieg durchgehende Schneedecke - in der Abfahrt gab es am Schluss ein paar Tragestrecken mehr, dafür aber auch keine Kratzer im Skibelag.
Erstaunlich: Trotz der Schneemengen im oberen Bereich waren heute wesentlich mehr Wanderer unterwegs als Skitourengeher - entsprechend durchackert sieht das Gelände aus. Mit umsichtiger Fahrweise gibt es trotzdem gute Schwünge - allerdings ist der Schnee zum Teil schon recht sumpfig.
-
Bike & Ski im Vorkarwendel (präziser geht's leider nicht). Südseitig ab 1400 m genialer Firn, 11.30 Uhr war ein perfekter Zeitpunkt für die Abfahrt. Weiter unten etwas sumpfig. Insgesamt 8 Leute auf dieser Tour unterwegs heute - also kein Corona-Risiko.