Skitouren und Piste - Garmisch geht einen anderen Weg als Spitzing und Brauneck

  • Folgende Presse-Info haben wir heute erhalten:


    Mehr Sicherheit und Qualität für Skifahrer und Tourengeher


    Neuer, präparierter Aufstieg für Tourengeher im
    Skigebiet Garmisch-Classic


    Für die kommende Wintersaison stellt die Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen und die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG (BZB) den ambitionierten Tourengehern im beliebten Skigebiet Garmisch-Classic kostenlos eine eigene Aufstiegsspur zur freien Benutzung zur Verfügung. Mögliche schwere Zusammenstöße zwischen abfahrenden Wintersportlern und den immer mehr werdenden aufsteigenden Tourengehern auf der Piste sollen so vermieden werden. Zudem macht die BZB damit auch einen weiteren Schritt in Richtung mehr Sicherheit, Qualität und Service. Die neue Tourengeher-Route wird betreut und dient nur dem Aufstieg.


    Tourengehen entwickelt sich immer mehr zum Trendsport. Das Skigebiet Garmisch-Classic haben die Tourengeher bislang Richtung Hausberg oder Kreuzeck erklommen – auf der Piste. Doch Tourengehen auf der Piste stellt sowohl für die aufsteigenden Bergsportler mit ihren befellten Skiern als auch für abfahrende Wintersportler eine extrem große Gefahr dar, da sie in Schrittgeschwindigkeit gefährliche Stellen wie Kurven, Kuppeln und uneinsichtiges Gelände bewältigen müssen und herannahenden Skifahrern und Snowboardern nicht ausweichen können. Peter Huber, Technischer Vorstand der BZB beschreibt ein weiteres Problem: „Oftmals steigen die Tourengeher nicht bloß am Rand einer Piste auf, sondern queren einen Hang oder gehen nebeneinander. Von den Tourengehern wird die Kollisionsgefahr einfach ignoriert oder unvernünftig missachtet!“


    Dabei ist die Verletzungsgefahr bei einem Zusammenstoß extrem groß. Bei einer Kollision eines abfahrenden Wintersportlers mit einem aufsteigenden Tourengeher wirken sogar so große Kräfte, dass diese tödlich enden kann. Wie hoch das Risiko eines Zusammenstoßes wirklich ist, verdeutlicht folgendes Beispiel: Im Normalfall fahren an einem gestürzten Skifahrer erfahrungsgemäß etwa 10-15 Personen vorbei, was 10-15 Gefahrensituationen und damit Verletzungsgefährdungen darstellt. Einem Tourengeher, der über eine Skipiste eine Stunde aufsteigt, kommen während des Aufstieges jedoch rund 1500 Skifahrer entgegen und somit potenzieren sich die gefährlichen Situationen um ein Vielfaches.


    So hat es im Skigebiet Garmisch-Classic schon mehrere, teilweise schwere Unfälle zwischen aufsteigenden Tourengehern und abfahrenden Wintersportlern gegeben, die im Krankenhaus endeten. Die beiden Betreiber der Pisten im Skigebiet, die Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen und die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG tragen der steigenden Anzahl an Tourengehern nun mit der extra Aufstiegsroute Rechnung, um Kollisionen zu verhindern und alle Beteiligten besser zu schützen.


    „Um schwerwiegendere Zusammenstöße zu vermeiden und das Sicherheitsrisiko zu minimieren, haben wir uns für diese separate Aufstiegsspur für die Aufsteiger entschieden“, so Mike Bräu. „Damit haben wir versucht allen Interessen gerecht zu werden und für mehr Sicherheit und Qualität auf unseren Pisten zu sorgen“, verdeutlicht der Pistenchef der Marktgemeinde abschließend. Die Pisten und vor allem die Talabfahrten sind für alle abfahrenden Skifahrer und Snowboarder geöffnet, außerhalb der Aufstiegsspur gilt jedoch ab dieser Wintersaison auf den Skipisten und Talabfahrten für aufsteigende Tourengeher ein Betretungsverbot.


    Die neue Route für Tourengeher führt von der Talstation der Hausbergbahn Richtung Horn-Abfahrt und dann weiter über die Standard-Tonihütten-Abfahrt nach oben. Weiter geht es über den neuen Nebenweg der Kreuzwankl-Umfahrung, durch den Fußgängertunnel unter dem Tröglhang durch und über den unteren Skiweg Richtung Hexenkessel und Kreuzeck. Der Skitunnel ist tabu. Ab dem Kreuzeck gibt es einen Winterwanderweg bis zur Hochalm. Nahezu die gesamte Route ist eine separate Spur, abgezäunt und nur für den Aufstieg bestimmt. Kreuzungsstellen auf den Pisten sind in beiden Richtungen als Gefahrenstellen gekennzeichnet. „Tourengeher werden gebeten am Parkplatz des Eisstadions ihr Auto zu parken.“ appelliert Peter Huber an die Tourengeher. „Sollten durch die Tourengeher zu viele Parkplätze am Hausbergparkplatz belegt werden und zahlende Wintersportler keinen Parkplatz mehr finden, wird es zukünftig eine für Tourengeher kostenpflichtige Parklösung geben müssen. Dies ist ein Schritt den wir nicht gerne gehen würden, in letzter Konsequenz aber dazu gezwungen sind.“


    Weiterhin veranstaltet GaPa-Tourismus zwei Tourenabende auf den Hausberg jeweils am Dienstag und Donnerstag mit Abfahrt über das Horn. An diesen Abenden werden die Pisten später präpariert und Tourengeher können gefahrlos abfahren. Der Aufstieg führt auch an den Abenden über die neu geschaffene Aufstiegsspur.

  • Die Garmischer Lösung ist sicher nicht verkehrt und wird wohl allen einigermaßen gerecht. Wobei mir persönlich das egal ist, ich verstehe eh nicht worin der Reiz besteht auf bzw. entlang einer Piste hinaufzusteigen, das ist für mich keine Skitour im klassischen Sinn sondern eine Art Open-Air-Fitness-Studio am Berg. Als Abendskitour ab und zu ganz nett, nur bei Tageslicht gibt es für mich lohnendere Ziele abseits der präparierten Skigebiete.


    Ich seh das so: Leben und Leben lassen - das Touren- oder sollte man vielelicht lieber sagen Pistengehen (?) ist nun mal Trendsport geworden, dem kann sich niemand verschließen. Und, je mehr Pistengeher umso weniger los ist im freien, alpinen Gelände, das kann man dann auch wieder positiv sehen. Übervölkerte Skitourenberge mag ja auch wieder keine/r von uns haben, oder?

  • ..leider ist das dieses Thema so heiß wie Diskussionen zwischen Hundefreund und Hundefeind. Offensichtlich gibts keinen Mittelweg. Oder noch nicht. Jedenfalls sind Hunde noch nicht verboten - generell...


    Habe auf einer österr.Seite z.B. dazu gelesen...


    http://bergrettung.at/News-Det…_ttnews%5Btt_news%5D=1780 dass die dortigen Unfälle allesamt nicht auf Pistengeher zurückzuführen waren, sondern auf "richtige" Kunden, die noch in der Hütte saßen und spät abgefahren sind. Natürlich "kann" es auch einem Pistengeher passieren. Nur möchte ich mich nicht generell schuldig machen lassen, wenn ich auf einer Piste "stehe" und ich von einem (mal angenommen - betrunkenen) Pistenfahrer umgefahren werden würde. Schließlich wäre ich wohl auch nicht schuld, wenn ich ein Pistenticket hätte und da nur rumstehe und mal Pause mache. Was will ich sagen - es können doch beide Seiten mal die Schuld haben? Die generelle Schuld beim Pistentourengeher abzuladen finde ich schon ein starkes Stück. Außerdem würde in vielen Fällen dann der DEPP geschützt... aber Gesetz wäre ja Gesetz... Sowas brauchen wir??


    Ich geh auch mal bei rot über die Ampel - und muss halt vorher schauen, ob ein Auto kommt (und kein Kind oder Polizist mir zuschaut). Mir gehts nicht darum, ob ich Recht oder Unrecht hatte, wenn ich umgefahren werde - ich versuche zu vermeiden, dass etwas passiert. Das Leben IST gefährlich - überall. Aber jeder kann ein wenig mehr aufpassen und schauen und sollte das auch nicht verlernen. Dafür bräuchte es m.E. auch gar nicht so viele Regeln. Regeln und Gesetze entbinden uns oft trügerisch vom eigenständigen Mitdenken - langsam hab ich das Gefühl unsere Gesellschaft verlernt das immer mehr.


    Ich gehe tagsüber mal auf der Piste hoch - und auch Nachts. Und möchte mir das auch nicht generell verbieten lassen. Bisher hatte ich noch NIE ein Problem. Außer wenn man drauf angesprochen wird, dass man gerade ein Problem ist. Das kommt mir so vor, wie wenn man mit dem Auto links abbiegen will und losfährt und dann kommt doch noch ein Auto aus der Kurve angeschossen - wild hupend. Ich denk mir immer - Du Depp - Du bremst UND hast Zeit zu Hupen - wo ist also das PROBLEM?? Aber so sind wir Deutsche halt ein wenig - sehr auf unser "RECHT" bedacht...


    Ich will wegen solcher Pistengeherei nicht kriminalisiert werden oder eine Pauschalschuld übernehmen. Fühl mich aber auch unwohl in der Rolle, dass ich etwas "verbotenes" mache. Wenn ich im alpinen Gelände unterwegs bin - hilft mir aber auch niemand, dass mir nichts passiert - und ich brauche auch niemanden der mir das sagt. Deshalb sollte mir das auch in diesem Gelände wohl gelingen. Die "Gefahren" sind mir durchaus bewußt.


    Die Argumente, dass das doch keine Skitour ist, wenn man eine Piste hochgeht finde ich doof. Leute - man will sich einfach bewegen und noch bisschen raus, wenn man den ganzen Tag im Büro gesessen hat. Dass man dann nicht noch zur Wildspitze fährt oder ins Sellrain oder sonst wo hin ist doch irgendwie auch nachvollziehbar - oder? Nichts desto trotz geh ich auch einen Hirschberg in der Nacht mal hoch... - aber es muss halt ein angemessenes Ziel sein wenns halt schon dunkel ist und man sonst keine Zeit und Gelegenheit dafür hat unter der Woche.


    Ich denke, dass wir uns hier nicht den diesen kleinen Spass kaputt machen lassen dürfen - und ein wenig mehr auf uns gegenseitig schauen sollten - weniger Rechthaberei mehr eigenverantwortliches Mitdenken und Leben und Leben lassen. Wo ist das wirkliche Problem, wenn die frisch präparierte Spur hinter einer Raupe wieder befahren wird. Nach dem ersten Skifahrer in der Früh schauts genauso aus... und nach dem 5. in der Früh merkt der 6. auch nicht mehr woher die vorherigen Spuren stammen... Ich finde das übertrieben und vorgeschoben... Wenns um finanzielles geht - bin ich gerade noch bereit eine Parkgebühr zu bezahlen. Aber sich den Zugang zu irgendeinem Berg verbieten zu lassen - geht irgendwie gar nicht... Wo kommen wir da noch hin?


    Bin ich jetzt für oder gegen eine Regelung? ich bin jedenfalls dafür, dass nichts passieren soll - sei es nun auf Strassen (Radler und Autofahrer teilen sich auch einen Verkehrsraum) oder auf Pisten - oder in den Bergen - oder oder oder... Aber das meiste davon haben wir selbst in der Hand und nicht unsere Gesetzgeber... schaut euch das ganze Pack mal an auf die wir uns verlassen sollen...


    Dankeschön für die Aufmerksamkeit

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