- Gipfel
- Abereck, Heuraffelkopf, Predigtstuhl
- Höhe
- Zwischen 1450 und 1500m
- Gebirge
- Chiemgauer
- Art der Tour
- Skitour
- Datum der Tour
- 13. April 2021
- Ausgangspunkt
- Frasdorf, Lederstube (kostenlos)
- Gefahreneinschätzung
- mäßig
- Exposition der Route
- überwiegend Nord
Pulverskirchen liegt heuer halt einfach am Predigtstuhl! Die Tour enttäuscht mich wirklich nie. Im Kessel oben haben so 30-50cm feinster Pulver heute nur darauf gewartet, abgeholt zu werden.
Los ging es um 7 Uhr zunächst zu Fuß, aber schon beim Zeller Bauern (nach einer knappen halben Stunde) konnte ich die Ski anlegen. Da der sonst übliche Aufstieg über den Steig zu wenig Schnee hat, bin ich der Forstraße über die Frasdorfer Hütte zum Eiskeller gefolgt. Mir ging es ähnlich wie Jonas am Heimgarten: Es war niemand außer mir unterwegs, sodass ich alles spuren durfte. Damit hatte ich ob meines frühen Aufbruchs zwar eh gerechnet, aber ich dachte schon, dass später noch der eine oder andere Kollege hochkommt. Erst bei der Talabfahrt gegen 15 Uhr kamen mir dann zwei Frauen entgegen. Für meine Spurarbeit habe mich aber außer mit einem Bier auch noch durch mehrere (ich glaube 6) Abfahrten vom Predigtstuhl belohnt.
Lawinenlage/Schneedeckenaufbau: Die Schneedecke fand ich heute sehr interessant. Schon beim Spuren war zu bemerken, dass der Neuschnee gar keine Bindung zum Altschnee hat. Anhand der abgewehten Bäume war zu erkennen, dass der Großteil der Scheefälle von recht starkem Wind begleitet war. Nun stellte sich mir die Frage, ob vielleicht Triebschneepakete vorhanden sind - zu sehen waren keine und auch vom Gefühl beim Spuren her, hätte ich gesagt, dass der Neuschnee völlig ungebunden ist. Da aber weit und breit niemand anders da war, hab ich an einer offensichtlich eingewehten Stelle zur Sicherheit ein Schneeprofil gegraben, das meine Vermutungen auch bestätigte. Bei den Abfahrten ist, sobald es steiler wurde, einiges an Schnee mitgerutscht, aber lawinentechnisch alles total sicher. Bei den Bildern unten zeig ich das auch - ich hoffe man kann es dort erkennen, da die Sicht heute nicht die beste war. Eine spannende Frage ist, wie das hier morgen ausschaut. Als ich gegen 14 Uhr mein Bier bei der Abergalm getrunken habe, hat wirklich nur für wenige Augenblicke die Sonne herausgespitzt; diese kurze Zeit hat aber (typisch für die Jahreszeit) schon gereicht, um den Schnee zu verändern, denn nun konnte man Schneebälle machen, was vorher nicht ging - Der Schnee ist somit nicht mehr ungebunden, Schneebretter theoretisch also denkbar. Später hat es dann wieder zu schneien begonnen. Ginge ich morgen wieder dorthin, würde ich sicherheitshalber vor der ersten Abfahrt noch mal "in den Schnee schauen" oder die steileren Varianten meiden.
Prognose: Die Tragestrecken werden schnell länger, da der Schnee überall, wo keine Unterlage da ist, vom warmen Boden her taut. Eine Unterlage hat es aber erst ab dem Eiskeller. Oben wird es von der Schneemenge her noch einige Zeit gehen.
Bilder:
1: Der Hang ist rechts (ich schätze etwas über 35°) ein paar Grad steiler als links - da "geht dann glei vui mid", wie meine heute leider verhinderte Tourenpartnerin sagen würde.
2: Detail
3: Die Bäume sind größtenteils abgeweht.
4/5: Es gibt einfach nix Scheenas wia Skifahn! (Oder fast nix...)