Beiträge von Andreas84

    Die Tour über den Krapfenkarkamm gehört zu meinen absoluten Karwendel-Lieblingen. Heute sind wir aber recht spät gestartet und daher nur bis zur Baierkarspitze gegangen. Die Bedingungen sind gut: Fast schneefrei und nur wenig Batz. Ab der Dreierspitze liegt dann aber durchgehend Schnee, wie man auf den Bildern auch gut erkennen kann, aber so weit sind wir ja gar nicht gegangen.

    Es war wie eigentlich immer herrlich einsam und wir konnten viele Gamsrudel beobachten.


    Bilder:


    1: Durch lichten Wald geht es zur

    2: Grafenherberge

    3: Auf der Baierkarspitze mit Blick Richtung Soiernkessel.

    4/5: Am Abstieg.


    Um dem zähen Nebel im Alpenvorland zu entkommen (und weil ich eigentlich immer Lust auf eine Bergtour habe), bin ich heute nach der Arbeit noch die kurze Runde über Platteneck und Schildenstein gegangen. Es hat sich sehr gelohnt!

    Vom PP geht es zunächst gemütlich auf der Forststraße zur Königsalm; der Anstieg von hier zum Platteneck (als Germanist würde ich ja schon behaupten, dass der Name eine ziemliches Oxymoron ist...) ist weder beschildert noch markiert, aber bei guter Sicht dennoch unschwer zu finden: An der Alm nicht links der Beschilderung zum Schildenstein folgen, sondern nach rechts (Südwesten) zunächst weglos über die Almwiesen. Nach ein paar Minuten sieht man erste Steigspuren, die nach oben hin (, wo es in den Wald geht,) immer deutlicher werden. Nun recht steil bergan, bis der Kamm erreicht wird. Hier verzweigt sich der Weg: rechts geht es zur Plattenalm und links zum Eck. Hier ist der Pfad nicht immer ganz eindeutig, aber mit ein bisserl Gespür wird man den völlig unscheinbaren, wenig aussichtsreichen "Gipfel" (markiert nur durch einen Grenzstein) schon finden. Ab hier auf gutem Pfad durch urigens Latschen/Hochwald-Gelände hinab, bis man auf den Steig zum Schildenstein trifft und in wenigen Minuten dessen Gipfel erreicht. Abstieg über den Normalweg zur Königsalm

    Die Bedingungen sind sehr gut: nur wenig Schneekontakt und sonst alles trocken. Und den Schildenstein als famosen Aussichtspunkt zu rühmen, hieße eh Eulen nach Athen tragen.


    Anmerkung, die nichts zur Sache tut (und die ich mir dennoch nicht verkneifen kann): Bei der Königsalm hängt ein Schild, das die Geschichte der Alm in gröbsten Zügen wiedergibt; die russische Zarin war hier mal über Nacht und Kaiserin Elisabeth (Sisi) wohl gar ein paar Tage vor Ort. Ja, Entschuldigung..., aber soll sich der Wanderer nun erhaben fühlen, weil er sich dort bewegt, wo einst solch erlauchte Persönlichkeiten von ihrer servilen Entourage begleitet wandelten?

    Die Königsalm ist übrigens bis heute im Besitz der Wittelsbacher (Helene von Bayern). Ich könnte jetzt noch weiter ausholen und den Wittelsbacher-Ausgleichsfond erwähnen, der dieser ach so armen, 1918 ihrer Herrscherprivilegien durch demokratische Demagogen beraubten, seit 1180 in freilich zutiefst christlicher Absicht sich stets am Volk bereichernden Familie, erstens eine jährliche staatliche Apanage von rund 15 Millionen Euro (natürlich aus Steuergeldern) zubilligt und zweitens den Wittelsbachern weiterhin den Besitz von umfangreichen Ländereien sowie wertvollsten Immoblien zugesteht. Das Gesamtvermögen des Fonds dürfte bei 450-500 Millionen liegen.

    Aber, hey, was haben sie nicht alles in brennender Sorge um das schöne Bayernland und vor allem seine Bevölkerung gelitten...





    Bilder:


    1: Am Plateau der Königsalm mit Blick zum Leonhartstein.

    2: Kurz vor dem Platteneck-Gipfel bietet sich diese schöne Aussicht zum Achensee.

    3: Die Nebelkrake verschlingt das Tegernseer Tal.

    4: Panorama vom Schildenstein; rechts im Vordergrund das Platteneck.


    Oberhalb von 1900 Metern etwa 15cm Pulverschnee, unterhalb 5 cm Pappschnee. Es fährt sich sehr fein auf den Pisten. Im freien Gelände ist aber nichts zu holen, weil da in den letzten Tagen zu viel weggeschmolzen ist.

    Aufstieg in dichtestem Nebel, aber oben hat es dann plötzlich aufgerissen - ein Traum!

    :)


    Hinweis: Der sogenannte kleine Grenzverkehr ist von der Reisewarnung für Österreich nicht betroffen. 😉



    Traumtag am Rande des Steinernen Meeres.


    Schon lange hatte ich meiner Tourenpartnerin Claudia versprochen, dass wir mal zusammen auf die Schönfeldspitze steigen, aber immer, wenn sie danach fragte, eine passende Ausrede parat: "Wos? Im Juli/August?! I bin doch ned wahnsinnig, do is so hoaß und an Schatten gibt´s nirgends - a Wasser sowieso ned. Na, im August mog i ins Ötztal oda ins Stubai!" "Im September? Na, do san ja olle do, do hod de Hittn no auf! Und außerdem mecht i im September in de Dolomiten!" "Und da Oktober is eh mei Karwendel-Monat!"

    Nun hat es heute auf den wohl letzten Drücker in dieser Saison doch noch geklappt und wir durften bei perfekten Bedingungen einen Traumtag erleben. Wir sind zunächst zum Riemann-Haus (gut ausgestatteter Winterraum nebenbei bemerkt) und dann hoch zum Kamm, der vom Sommerstein über Schönegg und Wurmkogel zur Schönfeldspitze leitet. Zurück ging es über den gleichen Weg, da uns die beiden Abstiegsalternativen zu schattig erschienen und auch weniger Aussicht bieten als der Kammweg. Zurück am Riemann-Haus, entschlossen wir uns, auch noch das Breithorn zu besteigen, was erstaunlich schnell geht (hin und zurück insgesamt eine gute Stunde).

    Der Großteil des Weges war heute aper, aber immer wieder kommen schattseitig längere Passagen mit meist gefrorenem Schnee, wo man schon ein bisserl Vorsicht walten lassen darf. Wir sind ohne Grödel hoch, was gut ging, haben sie bergab aber mit Gewinn genutzt, da es einfach viel schneller geht, wenn man nicht versuchen muss, umständlich am Schnee/Eis vorbei auf die Steine zu treten. Anforderungen maximal T4+.

    Insgesamt einfach eine herrliche Tour! Ich verstehe gar nicht mehr, warum ich mich so lang davor gestreubt habe...


    Bilder:


    1: Kurz vor dem Riemann-Haus entfalten sich die Hohen Tauern in voller Pracht

    2: Die Hütte mit Blick auf das Breithorn

    3: Über diesen Grat geht es zur Schönfeldspitze

    4: Gesamtübersicht der Tour vom Breithorn aus

    5/6: Leichte Klettereien und harter Schnee sind heute die Hauptschwierigkeiten

    7: Ein Reutberger Aegidius-Trunk, bereits im Ausfstieg unter einem kühlen Stein deponiert, bildet den Lohn der Mühen.

    8: Schönfeldspitze im letzten Abendlicht.


    Feine Rundtour zwischen Zahmen und Wilden Kaiser


    Route: PP - Kohlalm - Scheibenkogel - Kohllahnersattel - Stripsenkopf - Feldberg - Obere Scheibenbichlalm - Kohlalm - PP


    Die Bedingungen sind absolut perfekt, alles trocken. Auch (fast) alle Touren auf der Nordseite des Wilden Kaisers sind mittlerweile wieder schneefrei - nur auf der Nordroute zur Ackerlspitze könnte im oberen Teil noch ein bisserl Schnee liegen.

    Da der starke Föhn, den Bernhard ja am Schafreuter zu spüren bekam, auch am Wochenende eine Rolle spielen wird, sei gesagt, dass die Tour sehr windgeschützt ist. Bernhards Tipp, nicht zu früh aufzubrechen, kann ich nur beipflichten: Bin heute auch erst um 10 los und da hatte es -2 Grad am PP.

    Die oben genannte Route ist ziemlich lang, aber schön und (bis auf das Teilstück Stripsenkopf-Feldberg) sehr wenig frequentiert. Die Schwierigkeiten halten sich dabei sehr in Grenzen, es gibt nur ganz wenige leicht ausgesetzte Stellen.



    Bilder:


    1: Am Scheibenkogel

    2: Stripsenkopf

    3: Schneefrei präsentiert sich auch die Kaiser-Nordseite

    4: Am Feldberg

    5: Blick Richtung Rofan/Karwendel

    6: Berchtesgadener, Loferer- und Leoganger Steinberge

    Karwendel-Einsamkeit, Teil 3.


    Heute ging es über den Gröbner Hals auf Zunter- und Schreckenspitze. Die Bedingungen sind gut, es liegt nicht mehr viel Schnee (morgen vielleicht schon ganz aper). Grödel sind aufgrund des vormittags gefrorenen Bodens hilfreich, aber nicht zwingend notwendig. Los war wieder gar nix; erst im Abstieg sind mir ein paar Leute entgegen gekommen.

    Sonstiges: Am Nordhang unterhalb des Gröbner Halses haben ein paar Verwegene (gestern oder vorgestern)schon die Skitourensaison eröffnet. Ein kurzes Vergnügen: Ca. 50 Höhenmeter Abfahrt, handgezählte 7 Schwünge.


    Bilder:


    1-3: Stimmungsvolle Herbsteindrücke im Unterautal

    4: Blick vom Gröbner Hals zur Zunterspitze

    5: Am Grat zur Schreckenspitze

    6: Ein kleiner Ausschnitt des Gipfelpanoramas

    7: Ich hoffe, man kann die Skispuren erkennen.


    Ein echter Klassiker hoch überm Achensee


    Und den hatte ich heute dank recht frühen Starts und nicht ganz einfacher Bedingungen ganz für mich allein...

    Route: Seekaralm - Seekarspitze - Seebergspitze - Pasill-Alm - Seekaralm - PP

    Oberhalb der Seekaralm liegt auf fast der ganzen Tour Schnee, was diese Unternehmung um eine Stufe schwieriger (T4-5), aber eben auch noch deutlich eindrucksvoller macht. Eine Begehung ohne Grödel war heute problemlos möglich.

    Prognose: Der Schnee wird morgen zwar etwas weniger sein, aber ich vermute, dass die Verhältnisse eher anspruchsvoller werden, da es heute nach mir sicher auch noch ein paar Begegnungen gab und die Spur dadurch vermutlich morgen härter/eisiger wird.


    Bilder:


    1/2: Aufstieg zur Seekarspitze

    3-6: Gratübergang zur Seebergspitze






    Der Oktober ist einfach mein Karwendel-Monat.


    Heute hab ich mal wieder eine Tour gemacht, die ich noch nicht kannte. Vom PP geht es gemütlich über eine Forststraße durch schönen herbstlichen Laubwald zur Stallenalm. Ab hier führt ein Steig bis zu einem Sattel oberhalb der Naudereralm (diese käme erst nach dem Sattel.). Der Gipfelanstieg schließlich ist weder markiert noch beschildert und es gibt auch keine durchgehende Spur. Dennoch ist der richtige Weg unschwer zu finden, da man im Sattel schon die Latschengasse sieht, durch die es geht. Am weitläufigen Gipfelplateau ist es dann eh wurscht, wo man läuft. Die Tour ist unschwierig, max. T3., landschaftlich aber überaus lohnend und auch am Wochenende sicher wenig frequentiert.

    Schnee liegt zurzeit in sonnigen Lagen ab etwa 1900-2000m, schattseitig aber schon ab 1400-1500m.

    Aus der Ferne sah es so aus, als ob es im Kaiser mehr geschneit hat als im Karwendel, da dort die Südseite auch am Nachmittag noch ziemlich weiß war.

    Hinweise:

    1) Der Weg vom PP zum Kloster Georgenberg ist zurzeit wegen Forstarbeiten gesperrt; alternativ gelangt man von den oberen Höfen in Stans dorthin (und damit zu Touren Richtung Ochsenalm/Ochsenkopf/Stanser Joch).

    2) Die Tour kann durch einen Start beim PP Bärenrast (Auffahrt über eine Forststraße) um etwa 30-45 Minuten verkürzt werden. Ich kannte diesen PP vorher noch nicht.


    Bilder:


    1-4: Impressionen am Aufstieg bis zum Sattel

    5: Die oben angesprochene Latschengasse

    6/7: Gipfelpanorama

    8: Stallenalm


    Feine Tour mit Einsamkeitsgarantie.


    Heute ging es mal wieder ins Karwendel zu einer überaus schönen Unternehmung.

    Die Route: PP - Seewaldhütte - Hochplatte - Großzemmalm - Marbichler Spitze - gesamter Kafell-Kamm - Lochalm Hochleger - Gröbener Hals - PP.

    Zwischen Zemmalm und Lochalm ist der Weg weder beschildert noch markiert und es gibt nur hin und wieder Trittspuren. Bei gutem Wetter ist die Orientierung dennoch einfach, da man bis auf eine kurze Stelle nach der Marbichler Spitze immer am Kamm bleibt. Kraxeln muss man eigentlich nicht; heute war die "Schlüsselstelle" der auch mittags noch überreifte steile Grashang zur Marbichler Spitze, wo es ein bisserl rutschig war. Insgesamt T4. Auch der Abstieg zur Lochalm ist sehr steil und man sollte sich die Route vorher genau überlegen, um nicht in heikles Gelände zu geraten.


    Bilder:


    1: Seewaldhütte

    2: Blick zum Guffert

    3: Ein Teil des Kamms.

    4/5: Am Kamm

    6: Lochalm

    7: Karwendelblick vom Gröbner Hals

    8: Auch eine schöne Tour: Zunder- und Schreckenspitze


    Gemütlich unterwegs in den Brandbergern


    Ich hab heut mit meiner Mutter eine feine Wanderung zum Köglhorn gemacht. Route: PP - Kölglalm - Köglhorn - Höhlensteinhaus - PP. Grundsätzlich ist der Weg gut ausgeschildert, nur zwischen Köglalm und Gipfel fehlt ein Wegweiser: Man halte sich hier einfach geradeaus Richtung eines Kreuzes mitten auf der Wiese und von dort hinauf zum Lärchenwald, wo die Pfadspur wieder deutlich wird. Auf der Almwiese gibt es hier zwar Markierungen, aber aufgrund der wenigen Begehungen fast keine Trittspuren. Aufpassen: An der Köglalm gibt es einen Wegweiser zum Höhlensteinhaus (nach links). So kommt man zwar auch auf den Gipfel, aber dann ist es halt keine Rundtour mehr.

    Anforderungen: Sehr einfach, Forstwege und gemütliche Steige, T2


    BILDER


    1: Auf der Köglalm

    2-5: Im Gipfelbereich

    6: WIR


    Große Gipfelrunde im Sagenreich der Fanes

    Die Gipfel rund um das Fanes-Hochplateau kannte ich zwar schon alle, doch war ich bisher immer von Pederü gestartet und über die (fantastische) Lavarella-Hütte gegangen. Nun weiß ich, dass die Touren von der anderen Seite (Gadertal) genauso lohnend sind.

    Unsere Route: Kassian - Heiligkreuz-Hospiz - Kreuzkofelscharte - Heiligkreuzkofel - Scharte - Medesc-Scharte - La Varella - Cunturines - Passo Tadega - Capanna Alpina - Kassian

    Anforderungen: Sehr lange und anstrengende Tour (2300 Höhenmeter, 30 km), aber überaus lohnend! Neben vielen einfachen und flachen Passagen ist auch einiges T4-Gelände mit Sicherungen dabei, die Schlüsselstellen sind aber folgende:

    1: Medesc-Scharte - La Varella: Auf etwa 500 Höhenmetern sehr steiler Steig im Schottergelände, teils ausgesetzt mit einigen Kletterstellen I-II, T5. Der Steig ist markiert, aber an der Scharte nicht ausgeschildert - die Trittspur ist dennoch problemlos zu erkennen. Kleine Anmerkung: Die Routenführung ist hier echt genial! Ich habe mich beim Weg zur Scharte die ganze Zeit gefragt, wo es da zur Varella hoch gehen soll, weil es eigentlich sehr abweisend ausschaut, aber die markierte Route findet einfach immer genau den richtigen Durchschlupf.

    2: Cunturines: Einfacher, kurzer Klettersteig (B) mit einigen Leitern, wird normalerweise ohne Set begangen.

    Die Bedingungen waren heute perfekt.

    Sonstiges: Die Sagen, die sich um das Fanes-Plateau ranken, sind sehr interessant; die ladinische Musikgruppe Ganes hat diesem Sagenzyklus sogar ein ganzes Album gewidmet.



    Bilder:


    1: Blick zu Marmolada und Sella

    2: Gut, dass Claudia keine Höhenangst hat... (kurz vor dem Heiligkreuzkofel)

    3: Aufstieg zur La Varella

    4-7: Von der Varella zur Cunturines

    8: Ohne die Leitern wäre es scho arg...

    9: Am Gipfelgrat der Cunturines

    10: Tofane im letzten Abendlicht


    Große Rundtour im Banne der Geislerspitzen.

    Wir haben heute eine wunderbare, herbstliche Tour auf die Sass Rigais gemacht. Ich kann jedem nur empfehlen, diesen Gipfel vom Villnösstal aus anzusteuern, da man nur so weiß, welch fantastischen Dolomiten-Berg man bestiegen hat. Geht man von der Grödener Seite aus (und vielleicht auch noch mit Seilbahnunterstützung), entgeht einem nämlich einfach die Schauseite, nämlich die Nordwände der Geisler.

    Unsere Route: Zanser Alm - Gschmagenhartalm - Mittagsscharte - Sass Rigais über Westroute - Abstieg über Ostgrat, runter bis etwa 2300 Meter - Wasserscharte - Kreuzscharte - Zanser Alm (2000 Höhenmeter, 20 km).

    Die Bedingungen sind perfekt, da es in den Dolomiten auch auf den hohen Gipfeln nicht geschneit hat. (Im Gegensatz zu den Nordalpen, wo es bis ca 2500m runtergeflockt hat, wie ich heute früh auf der Fahrt nach Südtirol sehen konnte, z.B am Habicht.)

    Eine Anmerkung zu den Anforderungen: In Beschreibungen zu den beiden an sich einfachen Klettersteigen (B mit ein paar C-Stellen) heißt es oft "Ungeübte sollten ein KS-Set verwenden" . Das ist insofern richtig, als dass Erfahrene tatsächlich auch drauf verzichten können, wir hatten es dabei und haben es auch genutzt. Aber: Meiner Meinung nach sollten "Ungeübte" ganz auf die Sass Rigais verzichten! Sowohl auf dem West- als auch auf dem Ostanstieg gibt es keine durchlaufenden Sicherungen, sondern viel T4-Gelände mit ungesicherten Ier-Stellen. Ich würd nicht darauf hinweisen, wenn ich heute nicht einige deutlich überforderte Leute gesehen hätte. Die konditionell moderaten Anforderungen bei Benutzung der Seilbahn von Gröden aus, verführen wohl auch manchen "Anfänger".

    Mit einem gewissen Quantum Erfahrung ist die Tour aber nicht schwierig und auch für Kinder zu machen - Reinhold der Große stand ja bekanntlich mit fünf Jahren schon oben.

    Hinweis: Der Rückweg über die Pana-Scharte und die Brogles Alm ist zurzeit laut eines Aushangs am PP zurzeit gesperrt; näheres weiß ich aber nicht.


    Bilder:


    1-3: Einfach magisch, oder?

    4: Blick vom Gipfel zum Langkofel

    5/6: Aufstieg über die Westseite

    7: Am Gipfel

    8/9: Abstieg über den Ostgrat



    Unterwegs auf Söldens stiller Seite


    Auch wenn der Begriff "Söldens stille Seite" natürlich dem Marketing-Sprech der Ötztaler Touristiker entstammt, ist er dennoch zutreffend, denn ich habe auf meiner Tour in den letzten beiden Tagen wirklich keinen anderen Bergsteiger getroffen!

    Meine Route in Stichpunkten: PP - Fiegl´s Hütte - Seekarsee - Warenkarseitenspitze - Hoher Nebelkogel - Hochstubaihütte (Übernachtung im Winterraum) - Seekarsee - Stubaier-Gletscher-Skigebiet (Jochdohle) - Schußgrubenkogel - Hildesheimer Hütte - Ludwig Aschenbrenner Weg - Fiegl´s Hütte - PP; insgesamt etwas über 3000 Höhenmeter bei 33 Kilometern Strecke.

    Die Tourenzusammenstellung erfolgte dabei ziemlich spontan, denn eigentlich wollte ich von der Hochstubaihütte gestern gleich wieder ins Tal absteigen, doch als ich dort vorbeikam und einen Blick in den unverschlossenen, mit allem Nötigen (Decken, Brennholz) versehenen Winterraum warf, kam ich ins Überlegen: "Hm, zum Essen hab ich eigentlich genug dabei, Schnee kann ich schmelzen und dann einen Nacht ganz allein an diesem fantastischen Ort..." Den Ausschlag gab dann aber ehrlich gesagt der (mittlerweile nicht mehr ganz volle) Bierkasten, der im Winterraum stand... Auf jeden Fall war es die richtige Entscheidung! Es war einfach nur schön: Die Landschaft, das Panorama, das Traumwetter, der herrliche Sternenhimmel abseits jeder "Lichtverschmutzung". Um mir am Nachmittag - ich war um 15 Uhr oben - noch ein bisserl die Zeit zu vertreiben, hab ich noch eine Stunde Holz gehackt, wovon auch die nächsten Besucher des Winterraums profitieren können.

    Natürlich überlegte ich mir auch, was ich am Sonntag machen könnte, da mir einfach absteigen ein bisserl fad gewesen wäre und kam so auf die Idee den Übergang zur Hildesheimer Hütte nebst Besteigung des Schußgrubenkogels zu machen. Auch eine feine Tour!

    Zu den allgemeinen Verhältnissen: In schattigen Lagen hält sich der Schnee oberhalb von 2800 Metern hartnäckig, was zu Schwierigkeiten führen kann (dazu später mehr). Der Großteil der Route ist aber schneefrei und die Gletscherpassagen am Windach- und Gaißkarferner im Stubaier Skigebiet sind bei sinnvoller Routenwahl nicht spaltengefährdet. Daher habe ich bei "Art der Tour" auch Bergtour und nicht Hochtour angegeben.

    Warenkarseitenspitze: Die Besteigung dieses herrlichen Berges mit äußerst unattraktivem Namen habe ich leider auf etwa 3150 Metern aufgrund der ungünstigen/gefährlichen Verhältnisse abbrechen müssen. Die Route auf den Gipfel ist mittlerweile übrigens mit roten Punkten markiert: Kurz bevor man, vom Seekarsee kommend, das Plateau erreicht, auf dem die Hochstubaihütte steht, zweigt nach rechts ein Steiglein ab (am Abzweig kein Schild sondern ein markanter Blecheimer). Nun geht es über Blockgelände weiter ... oder eben nicht, wie bei mir gestern: Es lag noch recht viel Schnee und es war immer ein "Abenteuer", zu testen, ob man da gehen kann oder ob der Schnee ein Loch verdeckt, in dem man sich dann den Hax bricht. Schließlich gelangte ich zu einer schneebedeckten, glatten, abschüssigen Platte, die auch nicht umgangen werden kann, und ließ es dann sein. Schade, denn der Anstieg zum Gipfel schaut grundsätzlich echt lohnend aus.

    Anforderungen: Überwiegend wenig schwierig (bei schneefreien Verhältnissen), T4 wird nicht überschritten, nur die letzten Meter zum Schußgrubenkogel sind sehr ausgesetzt.

    Sonstiges: Die Winterräume der beiden genannten Hütten sind unverschlossen und frei zugänglich. Derjenige der Hildesheimer Hütte ist deutlich komfortabler, der der HSH etwas rustikaler.


    Bilder:


    1: Seekarsee - rechts Wildspitze und Co, mittig Gurgler Gruppe

    2: Dieser Blecheimer markiert den Einstieg zur Warenkarseitenspitze.

    3: Die sogenannte "Himmelsleiter" zur Hochstubaihütte ist eigentlich mehr eine Treppe.AA

    4: Am Hohen Nebelkogel

    5: Hochstubaihütte und Winterraum-Hütterl

    6: Der urige Winterraum

    7/8: Ein Traum, hier sein zu dürfen!

    9: Kleinod am Weg zur Hildesheimer Hütte.

    10: Winterraum der Hildesheimer



    Steinböcke am Sonnjoch

    Heute hab ich mal die mir bisher unbekannte Route über den Bärenlahnersattel auf das Sonnjoch ausprobiert - eine sehr feine Sache mit vielen Steinböcken! Weg: PP - Bärenlahnersattel - Sonnjoch - Gramai Hochleger - Hahnkampl - Lamsenjochhütte - PP.

    Anforderungen: Der überaus gut markierte Anstieg zum Sonnjoch ist durchgehend sehr steil, aber erst kurz vor dem Gipfel darf man ein paar Mal Hand anlegen (I). T4, der Rest ist meist deutlich einfacher.

    Bedingungen: Perfekt, alles trocken, im Karwendel hat es in den letzten Tagen nicht geschneit.

    Hinweis: Natürlich kann man das Hahnkampl auch weglassen und beim Gramai Hochleger direkt ins Tal absteigen, aber davon würde ich abraten: 1. Verpasst man dann landschaftlich einiges. 2. Ist der direkte Weg teilweise unheimlich steil und unangenehm, weil da vor wenigen Jahren eine Art "Fahrstraße für Unimogs" angelegt wurde, der den alten (auch steilen, aber besser gehbaren Serpentinensteig) ersetzt hat. Keine Ahnung, wie man so was genehmigen kann - für mich auf jeden Fall der hässlichste Weg im Karwendel!


    Bilder:

    1: Ein spezieller Wasserfall

    2/3: Die Böcke

    4: Goaß mit Anhang

    5: kurz vor dem Gipfel

    6: Links das Hahnkampl, dahinter Lamsenspitze

    7: Jez woass i, warum de so lange Hörner hom: A echta Kerl muass si hoid am moi am A... kratzen!


    Im Banne der Watzespitze: Auf die Parstleswand


    Zugegeben: Der Name des Gipfels "Parstleswand" macht erst mal nicht viel her, doch handelt es sich bei dieser Tour um eine äußerst beeindruckende Unternehmung in der wilden Landschaft des Kaunergrats, die ich jedem, der sie noch nicht kennt, wirklich ans Herz legen möchte, denn während sich die Schwierigkeiten sehr in Grenzen halten, sind die landschaftlichen Eindrücke einfach grandios.

    Meine Route: PP - Karlesegg - Steinbockjoch - Parstleswand - Steinbockjoch - Auf dem Sassen (das ist ein Joch) - Mittelberglsee - Trenkwald (ein kleiner Ort im Pitztal) - PP

    Ursprünglich wollte ich nach dem Gipfel eigentlich über die Kaunergrathütte absteigen, aber als ich unterwegs die Beschilderung zum Mittelberglsee sah (und dieses Kleinod vom Gipfel aus erblickte), änderte ich meine Pläne, was sich als sehr lohnend herausstellte. Wenn ich die Tour nochmal mache (, was ich sicher tue), würde ich im Aufstieg über die Hütte gehen, da dann wirklich eine komplette Rundtour herauskommt.

    Anforderungen: Für einen Gipfel dieser Höhe wirklich moderat: Die Steige sind zwar teilweise recht steil und mitunter ruppig (vor allem vom Sassen-Joch zum See), aber maximal mit T3 zu bewerten. Die letzten 50 Meter zum Gipfel sind ein bisserl "schwieriger" - es geht über Blockgelände und hier und da kommen die Hände zum Einsatz, aber eigentlich ist nicht einmal eine Ier-Stelle dabei; ob das schon T4 wie in manchen Beschreibungen zu lesen, ist? Ich würde der Parstleswand auf jeden Fall das Prädikat "3000er für Einsteiger" verleihen, da sich auch die konditionellen Anforderungen, zumal bei einer Übernachtung auf der Kaunergrathütte, sehr in Grenzen halten. Allerdings sollte der Anstieg vom Steinbockjoch zum Gipfel (150 Höhenmeter) nur bei guter Sicht unternommen werden, da ab hier lediglich Steinmänner in recht großen Abständen den Weg weisen - da kann man sich schnell verlaufen und in heikles Gelände geraten. Insgesamt 1800 Höhenmeter (davon 300 bei Gegenanstiegen auf dem Rückweg) bei knapp 18 Kilometern Strecke.

    Fazit: Selten kann man derartig schöne landschaftliche Eindrücke bei verhältnismäßig geringen Schwierigkeiten genießen.


    Noch etwas Persönliches: Die Parstleswand ist mein 1000. Gipfel - also nicht heuer oder so, aber ich habe nun in den letzten 11 Jahren auf genau 1000 verschiedenen Gipfeln in den Alpen gestanden. Dafür bin ich sehr dankbar und vor allem freut es mich, dass heute auch das Wetter mitgespielt hat: Bei der Anfahrt war es noch sehr bedeckt, doch kurz bevor ich am PP war (um 11 Uhr) riss es plötzlich auf. Einfach ein gigantischer Tag!

    An dieser Stelle möchte ich auch meinen Begleitern auf vielen dieser Touren danken. In erster Linie natürlich meiner Freundin Daniela und meiner Tourenpartnerin Claudia (, die auf vielen der Fotos, die ich eingestellt habe, zu sehen sind). Auch meine Brüder Sebastian und Maxi sowie meine Cousine Julia und meine Eltern haben mich auf mancher Tour begleitet.

    Ich widme meinen 1000. Gipfel meinem lieben Papa Helmut, der heuer im Juni völlig unerwartet aus dem Leben gerissen wurde und bei uns allen ein tiefes Loch hinterlassen hat. Er begleitet mich auf all meinen Touren, da bin ich sicher.

    Lieber Papa, danke für alles, was du für mich getan hast: für die Unterstützung in jeder Lebenslage, für die Liebe zur Natur, zu den Bergen... Ich erinnere mich an Touren auf Farrenpoint, Brecherspitze, Rotwand als ich noch ein kleiner Bub war und da muss eine Bergsucht in mir geweckt worden sein, die zwar zeitweise in der Jugendzeit verdrängt wurde, aber danach umso stärker hervorbrechen sollte. Danke, einfach danke.


    Bilder:



    1: Blick vom PP zum Puitkogel: Es reißt auf!

    2: Die Watzspitze dominiert die Tour

    3: Am Steinbockjoch

    4: Der 1000. Gipfel: Partleswand

    5: Wildspitze

    6: Wenn der See schon so schimmert, muss ich einfach da hin!

    7: Am See

    8: Herrliche Schwemmlandschaft mit Blick zur Hohen Geige

    9: Meine Eltern (rechts) nebst sehr lieben Verwandten auf dem Schlern (2019)

    10. Familienfoto unterhalb des Großen Muntanitz in den Hohen Tauern



    So weit die Füße tragen...

    ... war heute mal wieder unser Motto bei dieser doch sehr ausgedehnten Unternehmung. Wir waren mit Pausen fast 14 Stunden unterwegs und die "Gesamtleistung" summiert sich auf 2850 Höhenmeter bei 31 Kilometern Strecke. Natürlich tut man sich das nicht an, wenn die Tour nicht äußerst attraktiv ist: Die Landschaft ist überaus eindrucksvoll, die beiden Gipfel bieten eine grandiose Fernsicht und der Eissee unterhalb der Zillerplattenspitze gehört einfach zu den schönsten Bergseen überhaupt. Einfach moi einehupfa!

    Die Route: Bärenbad - Stausee - Plauener Hütte - Richterspitze - Richterhütte - Windbachscharte - Zillerplattenscharte - Zillerplattenspitze - ZP-Scharte - Plauener Hütte - Bärenbad.

    Von den kondtionellen Anforderungen, die aber durch Übernachtung auf der Plauener und/oder der Richterhütte deutlich gesenkt werden können, abgesehen, halten sich die Schwierigkeiten meist in Grenzen, da man sich auf sensationell gut eingerichteten und markierten Wegen bewegt (T2-3). Schwieriger wird es an folgenden Stellen, die aber halt auch nicht umgangen werden können:

    1. Klettersteig zur Gamsscharte: B/C - Verwendung von Set und Helm empfohlen. Hinweis: In älteren Beschreibungen wird oft vor diesem KS gewarnt, da er sehr steinschlaggefährdet sein soll. Die Trasse wurde allerdings schon vor einigen Jahren verlegt, sodass man sich genau in den früher gefährdeten Bereichen nun unter einem schützenden Überhang bewegt. Die Überreste der alten Anlage sieht man heute noch und ist doch froh, da nicht rumsteigen zu müssen. Oft muss zum Einstieg ein recht steiles Altschneefeld kurz betreten werden, was heikel sein kann - heute aber schneefreier Zustieg möglich.

    2. Gamsscharte-Richterspitze: Nur anfangs versicherter Blockgrat mit leichten Kletterstellen (I), T4

    3. Gamsscharte-Richterhütte: Im oberen Bereich recht ruppiger Steig (T3+), der aber anscheinend unterhalb von etwa 2800 Metern jüngst saniert wurde und sich jetzt deutlich schöner gehen lässt als ich das von früheren Touren kannte.

    4: Gipfelanstieg Zillerplattenspitze: Nur mit Steinmännern markierte spaßige Blockkletterei mit einigen leichten Kletterstellen (I), aber nie wirklich ausgesetzt, T4. Hinweis: Dieser Anstieg ist nicht ausgeschildert! Er beginnt an der Zillerplattenscharte, wo man sich unmittelbar nach rechts wendet (bei Aufstieg vom Eissee wie bei uns heute; kommt man von der Plauener Hütte, wendet man sich folglich nach links) und dort schon den ersten Steinmann erblickt.

    Die Bedingungen waren heute perfekt, da die gesamte Route schneefrei ist.

    Sonstiges: Die Fassade der Plauener Hütte wurde sehr schön renoviert (siehe Foto). Auf ihrer Homepage ist übrigens noch die alte Fassade zu sehen...

    Auch der Winterraum der Richterhütte wurde anscheinend renoviert - schaut sehr einladend aus!



    Bilder:


    1: Plauener Hütte in neuem Glanz

    2: Kuchelmooskess flankiert vom gleichnamigen "Kopf" (links) und der Reichenspitze (rechts)

    3: Im Klettersteig zur Gamsscharte

    4: Klassisches "Heldenfoto" kurz vor dem Gipfel der Richterspitze

    5: Am Gipfel

    6-8: Der äußerst fotogene Eissee aus verschiedenen Blickwinkeln

    9: Leichte Blockkletterei zum Gipfel der Zillerplattenspitze


    Auf die Innere Wetterspitze - leichter als gedacht!

    Ich bin gestern vom Gasthof Feuerstein im Gschnitztal über die Bremer Hütte auf die Innere Wetterspitze. Bis zur sogenannten "Aussichtsscharte", 2787m, (, die aber keine gar so überragende Aussicht bietet,) führt der Steig unschwierig durch eine traumhaft schöne, mit Bächen, Wasserfällen und Seen geschmückte Landschaft. Danach wird es aber etwas schwieriger, aber nicht so schwierig wie ich angenommen hatte:

    Die Beschreibungen, die ich zur Inneren Wetterspitze gelesen hatte (zum Beispiel Mark Zahel im Rother-Führer "Stubai-Wipptal), sprechen alle von einer im Gipfelbereich recht wilden Tour mit dem Anspruch T5 und vielen sehr exponierten Passagen. Dem entsprechend ging ich die Tour mit einem gewissen Respekt an, doch entpuppte sich das Ganze (für mich) als recht entspannte Genusskletterei, was daran liegt, dass alle wirklich exponierten Passagen perfekt versichert sind. Die Sicherungen sind aber dem Augenschein nach alle ganz neu, sodass es sein kann, dass sie erst in jüngster Zeit angebracht wurden und dies noch keinen Niederschlag in den verfügbaren Beschreibungen gefunden hat. Absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind aber definitiv nötig und auch die Bewertung mit T5 für die letzten 250 Höhenmeter würde ich beibehalten, da die Sicherungen nicht durchgehend sind und ein Fehltritt schnell weit unten endet; der versierte Berggeher wird kein KS-Set benötigen. Die Route in Stichpunkten: Feuerstein - Lapones Alm - Simmingsee - Bremer Hütte - Wetterspitze. Der Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg.

    Wobei...: Als großer Freund des Rundwegs hatte ich in der Karte eine Möglichkeit gesehen, noch einen Teil des Bremer Jubiläumswegs (das ist der Steig von der Bremer Hütte zur Tribulaunhütte) mitzunehmen und dann etwa nach der ersten Hälfte über einen Steig zur Lapones Alm zu gelangen. Landschaftlich ist das großartig, aber sonst ziemlich schei... Der erwartete Abzweig kam und kam nämlich einfach nicht und als ich mir völlig sicher war, eigentlich schon längst viel zu weit Richtung Tribulaun-Hütte gestiegen zu sein, bin ich einfach weglos über steiles Grasgelände etwa 500 Höhenmeter bis zu einer von oben sichtbare Forststraße abgestiegen, was eher nervig als gefährlich war. Kurz vor der Forststraße bin ich dann tatsächlich auf eine Pfadspur gestoßen und es waren auch einige sehr verblasste, alte Wegmarkierungen zu erkennen. Ich reime mir das Ganze so zusammen, dass es hier früher einen Steig gab, der aber seit vielen Jahren aufgelassen ist. Oder ich hab den richtigen Abzweig übersehen oder bin zu blöd, Karten zu lesen...

    Wie dem auch sei: Die Innere Wetterspitze ist ohne meinen abenteuerlichen Schlenker eine gewaltig schöne Tour!


    Bilder:


    1: Ein formschöner Berg: Die Innere Wetterspitze dominiert des Gschnitzer Talschluss.

    2-4: Bäche und Seen zieren die Landschaft.

    5: Bremer Hütte

    6: Versicherungen kurz vor dem Gipfel

    7: Schneespitze und Feuersteine

    8: Freiger and Friends

    9/10: Diese Blicke hat man nur, wenn den "Schlenker" über den Bremer Jubiläumsweg nimmt.


    Heute bin ich ins Stubai gefahren und auf die Östliche Knotenspitze gegangen. Die Bedingungen sind perfekt (schneefrei) und abgesehen von den konditionellen Anforderungen (bei Mitnahme der Plattenspitze etwas über 2000 Höhenmeter) ist diese Unternehmung bis auf die letzten Meter auch nicht sonderlich schwierig, dafür aber landschaftlich sehr lohnend. Die Route: Waldcafe - Ochsenalm - Regensburger Hütte - Jedlasgrübl (Verzweigung der beiden Gipfelwege) - Knotenspitze - Jedlasgrübl - Plattenspitze - retour.

    Anforderungen: Bis zum kreuzgeschmückten Vorgipfel der Knotenspitze (mit dem sinnigen Namen "Kreuzspitze") überwiegend einfach mit einer ausgesetzten, aber gut gesicherten Passage. Der kurze, max. 10 minütige Übergang zum Hauptgipfel schaut dann wilder aus als er ist: Über nicht immer ganz vertrauenswürdiges Blockgelände geht es hinauf, wobei eine leicht abdrängende IIer-Kletterstelle und ein paar Schritte (2-3 Meter) auf einer sehr schmalen, maximal exponierten Gratschneide die Schlüsselpassagen sind. Bei der Plattenspitze sind die steileren Passagen sämtlich gesichert.

    Tipp: Beim Abstieg unbedingt noch einen Abstecher ins Hochmoos knapp oberhalb des Hütte machen - eine Feuchtlandschaft von ganz eigenem, bezaubernden Charakter!


    Bilder:


    1: Bei der Ochsenalm

    2: Neue Regensburger Hütte

    3: Habicht

    4: Am Vorgipfel (Kreuzspitze)

    5: Die Stubaier Prominenz gibt sich die Ehre: Wilder Freiger, Wilder Pfaff und Zuckerhütl

    6: Blick vom Haupt- zum Vorgipfel

    7/8: Impressionen aus dem Hochmoos

    9: Hochmoos aus der Vogelperspektive (Gipfel Plattenspitze)

    Einsame Runde in den Ammergauern

    Ich gehe diese Tour, die für mich zu den schönsten in den Ammergauern zählt, immer genau anders herum (und mit einigen Extra-Gipfeln), als sie hier bei Tourentipp beschrieben ist - https://www.tourentipp.com/de/…ienjoch-Bergtour_338.html - , weil man dann beim Abstieg den Kuhalpbach schön zur Abkühlung nutzen kann.

    Dies stellt allerdings leicht erhöhte Anforderungen an die Orientierung, da dieser Aufstieg zum Kienjoch weder beschildert noch markiert ist, aber dennoch einem guten Steig folgt, der auch auf den gängigen Karten eingezeichnet ist.

    Dabei gilt es ab kurz nach dem PP zunächst die Beschilderung Richtung Kienjoch (nach links) zu ignorieren und sich auf der Forststraße rechts zu halten bis man zu einem breiten Bachbett kommt, das meist nur von einigen Rinnsalen durchflossen ist (dennoch am besten Schuhe ausziehen). Am jenseitigen Ufer erblickt man eine Forststraße, auf die man zusteuert. Wiederum wird ein Wegweiser zum Kienjoch ignoriert und es geht nach rechts, bis sich die Straße gabelt - hier links bergauf. Und dann heißt es genau aufpassen: Nach etwa 15 bis 20 Minuten zweigt in einer sachten Rechtskurve ein kleines Steiglein in dichten Jungwald ab. Bis vor wenigen Jahren war hier noch ein alter Wegweiser zum Kienjoch, aber der ist mittlerweile verschwunden. Ab hier keine Orientierungsprobleme mehr. Bis zum Kieneckspitz verläuft der Steig durch schönen, aber wenig aussichtsreichen Wald, aber dann wandelt man stundenlang auf dem Kamm mit grandiosen Ausblicken zu Wetterstein und Karwendel. Am Kienjoch kann man schon gut den Steig erkennen, der nach einem kurzen Zwischenabstieg in Serpetinen zum Windstierlkopf führt. Aufpassen muss man aber dennoch: Bevor der Hauptsteig die Flanke hinab Richtung Kuhalm leitet, geht es geradeaus weiter (keine Beschilderung/Markierung, Steig genau an der Abzweigung etwas überwachsen). Der Steig ist bis auf ein kurzes Stück nach dem Windstierl (hier einfach am Kamm halten) immer deutlich zu erkennen. Nach dem Felderkopf gabelt sich sich der Weg abermals und sinnvollerweise nimmt man die Route über den Zunderkopf, da sonst einige Höhenmeter mehr zu absolvieren sind. Beim Brünstelkopf (der Rückweg ist ab hier beschildert) links hinab ins Hasenjoch und dort wiederum links zur Kuhalm (Steig durch Kuhtritte in ziemlich schlechtem Zustand). Rechts hinuter zum Kuhalpbach, der bis auf ein kleines Stück leider aus meiner Sicht ganz grauslig durch Verbauungen verschandelt ist. Möcht gar nicht wissen, was das gekostet hat, wo doch der neue Steig von der Taubensteinbahn zum Rotwandhaus schon 67.000 Euro gekostet hat...

    Auf jeden Fall ist aber die Vegetation am Bach wunderschön (zurzeit blühen unter anderem Doldenstern und Schwalbenwurzenzian).

    Ein Tipp: Es gibt einen malerischen Wasserfall (siehe Bild 4), unter dem man sich den Schweiß des Tages sehr schön wieder abduschen kann; allerdings sieht man diesen nicht vom Weg aus. So kommt man hin: Genau da, wo der Weg wieder für einige Höhenmeter ansteigt, zweigt rechts ein Trampelpfad ab. Diesem folgen, den Bach überqueren und schon ist man da.

    Fazit: Eine wunderschöne Tour, die überwiegend einfach ist (nur wenige ausgesetze Passagen), aber Kondition für etwa 1500 Höhenmeter auf 20km Strecke voraussetzt. Keine Einkehrmöglichkeiten und daher auch nicht sonderlich frequentiert.


    Bilder:


    1: Blick vom Kienjoch Richtung Windstierlkopf: Wenn man hinzoomz, sollte man die Serpentinen des Weiterwegs sehen

    2: Vorderer Felderkopf

    3: Im Hasenjöchl mit Blick auf das Estergebirge

    4: Die Wasserfall-Dusche

    5: Abendstimmung im Graswangtal


    Eine unverhoffte "Erstbegehung"


    Wir sind gestern zum Abschluss unserer neuntägigen Südtirol-Reise vom Brenner zum Reschen im Langtauferer Tal gewesen und auf den Schmied gestiegen. Zunächst ging es auf dem normalen, wunderschönen Hüttenweg zur Weißkugel-Hütte. Von hier aus gibt es zwei Optionen, um auf den Schmied zu gelangen, die sich natürlich sehr gut zu einer Rundtour verbinden lassen. Ich hatte den steileren Weg für den Aufstieg (bei der Hütte links abzweigen) geplant und so folgten wir Beschilderung und Markierung, bis uns nach etwa einer halben Stunde der Hüttenwirt entgegenkam und uns fragte "Wisscht´s es eigentlich, dassch es heit a Erschtbegehung machtsch?" Auf unsere etwas verwunderten Blicke klärte er uns auf, dass er in den letzten Tagen einen neuen Weg auf den Schmied markiert habe, der weniger steil und dafür landschaftlich attraktiver sei als der alte. Und wir seien nun die ersten, die den Steig begehen... Ohne den alten Steig zu kennen, gebe ich ihm recht, da der neue Weg an einem kleinen, flachen See auf etwa 2700 Metern vorbeiführt (ganz toller Platz zum Fotografieren!), in dem man im August oft sogar Baden kann, da er sich schnell erwärmt. Vom Gipfel (, der seit gestern eine Markierungsstange sowie ein Gipfelbuch hat; das "Gipfelkreuz steht rund 70 Meter tiefer auf der sogenannten Adlerhöhe,) sind wir dann auf dem anderen Steig wieder zur Hütte und auf dem Weißkugel-Höhenweg nach Melag zurück. Insgesamt eine landschaftlich gewaltig schöne und abwechslungreiche Tour! Anforderungen: Überwiegend einfach (T2-3); nur auf den letzten 200 Höhenmetern muss man hin und wieder Hand anlegen, wobei es nie wirklich ausgesetzt ist (T4-).


    Bilder:


    1: Schon auf dem Weg zur Hütte bieten sich großartige Ausblicke zur Weißkugel und den Bärenbartkogeln

    2: Weißkugelhütte

    3/4: Die Landschaft wird mit jedem Höhenmeter spektakulärer.

    5: Der angesprochene kleine See.

    6: Wuchtig! (Vorder- und Hintergrund!)

    7: Mal kurz Hand an den Fels legen.

    8/9: Schon ein gewaltiger, formschöner Berg, die Weißkugel (Ich persönlich mein ja immer noch, dass die Weißkugel und die Weißseespitze bei der Erstellung der ersten Karten vertauscht worden sind, denn weder habe ich je an der Weißkugel kuglige Formen wahrnehmen können, noch hat die Weißseespitze eine Spitze...)

    10: Der Blaue Eisenhut gedeiht hier prächtig.