Komperdell Faltstock "Carbon Expedition FXP.4 Vario" - Konstruktionsfehler?

  • Servus.


    Ich habe letztes Jahr für meine Freundin und mich Faltstöcke angeschafft, weil man diese schön im Rucksack verstauen kann und dann in Klettersteigen oder bei freien Kletterpassagen nicht irgendwo am Fels anstößt und aus dem Gleichgewicht kommt. Das funktioniert natürlich auch super, aber die Faltstöcke des oben genannten Modells haben sich leider als wenig robust erwiesen: Mir ist zwei Mal einer abgebrochen und meiner Freudin ist das gleiche vor zwei Wochen passiert. Es war nun aber nicht so, dass wir gestürzt wären oder irgendeinen Blödsinn mit den Stöcken gemacht hätten, sondern es reichten jeweils kurze Verhackelungen, was andere Stöcke problemlos aushalten. Auch ist die Bruchstelle immer genau die selbe gewesen: oberhalb des ersten Segments (der Stock hat drei Segmente). Während meine Stöcke immer sofort (kostenlos natürlich) durch den gleichen Typ ersetzt wurden, war dies bei denen meiner Freundin nun anders: Als ich letzte Woche mit diesen beim Bergsporthändler meines Vertrauens (Bergsport Mühlbauer) war, mussten die dort zwar erst mal lachen, weil ich schon wieder mit einem kaputten Stock kam, sagten aber, dass das Problem schon bei einigen anderen Kunden aufgetreten ist und es sich wohl um einen Konstruktionsfehler der Firma Komperdell handelt. Zwei Tage später war dann tatsächlich ein Vertreter von denen da und hatte das neue, überarbeitete Modell, das an der oben beschriebenen Bruchstelle ganz neu konstruiert ist, dabei. Wir haben nun beide (ohne Zusatzkosten) unsere Stöcke ausgetauscht bekommen (, was ich auch nur fair finde).

    Da es sich bei Stöcken durchaus um sicherheitsrelevante Ausrüstungsgegenstände handelt, dachte ich mir, ich schreibe das hier mal, damit vielleicht auch andere ihre Stöcke austauschen lassen, bevor es an einer vielleicht gefährlichen Stelle unvermittelt zum Stockbruch kommt. Offensichtlich liegt ja wirklich ein Konstruktionsfehler vor.

    Der Stockbruch bei meiner Freundin passierte übrigens bei der Querung des Rieserferner-Gletschers (siehe Foto). Ich hab aber tatsächlich nur zwei Minuten später einen Eispickel gefunden, den im Winter jemand verloren hat...


    Etwas würde mich aber auch noch interessieren: Ich habe den subjektiven Eindruck, dass die Ausrüstung in den letzten Jahren immer hochtechnischer und ausgefeilter, dabei aber auch immer anfälliger wird. So ist mir im vergangenen Winter innert vier Wochen zwei Mal mein (neuer, im November 2020 angeschaffter) Skitourenschuh "Scott Superguide" kaputtgegangen: Beide Male brach eine Gelenkniete aus (so etwas kann man auf Tour auch nicht reparieren!) Beim ersten Mal hatte der Schuh vielleicht 40 Touren auf dem Buckel, beim zweiten Mal etwa 20... Auch hier meinte mein Händler, dass Scott das Problem kenne und zur nächsten Saison einen völlig überarbeiteten Schuh auf den Mark bringe.

    Habt ihr in letzter Zeit ähnliche Erfahrungen gemacht??


    Viele Grüße,

    Andreas



    Das Bild is a bisserl unscharf, aber den kaputten Stecker kann man gut sehen.


  • Ja, da kann ich Dir nur zustimmen, finde auch, dass die Ausrüstung zwar ausgefeilter und von der Funktion oft schicker ist, allerdings tatsächlich nicht mehr hält ... Mir ist das mit den Stöcken (dreigeteilt) auch schon 2 Mal passiert - mit den Leki, die ich geschenkt bekommen habe ... und so ist es, dass ich mit meinen nicht geteilten alten seit ewigen Zeiten unterwegs bin, weil mir das zu unsicher ist (bei anderen Stöcken mit Schraubverschluss ist es mir mal passiert, dass ich eine Stufe runter bin und er sich eingedreht hat - was dazu führte, dass ich heftig umgeknickt bin - und das Wandern erstmal zu Ende)..

    Auch die neuen, mega-leichten Skitourenschuhe sind nix ...

    Ist irgendwie wie überall: nix mehr für länger - man soll wohl mind alle 2 Jahre neu kaufen ... - aber wenn das auf die Sicherheit geht, ist das schon fragwürdig ..

  • Hallo zusammen,

    mir ging es genauso mit dem Komperdell Faltstöcken, ist aber schon etliche Jahre her, die wurden damals kostenlos umgetauscht. Diesen Winter habe ich die ähnliche Erfahrungen mit einem neuen Thermoinnenschuh (ScarpaGea Cross Fit Pro Flex Touring Damen Innenschuhe) gemacht. Nach nur 10 Skitouren war der komplett durchgewetzt als ob ich 100 Skitouren gegangen wäre. Die gleiche Erfahrung habe ich auch mit neuen Khola Steigfellen gemacht. Nach nur 10 Skitouren waren die fertig wie nach 100 Skitouren. Kulanter Weise wurden der Innenschuh kostenlos umgetauscht und für die Felle bekam ich eine Gutschrift, wenigsten etwas, brauche ja definitiv im nächsten Winter neue Felle. Das Material wird definitiv schlechter von der Qualität. Früher hat das Bergequipment Jahrzehnte lang gehalten, gefühlte Ewigkeiten egal ob Ausrüstungsgegenstände oder Bergklamotten. Liegt das etwa an unser kurzlebigen Wegwerfgesellschaft, dass Qualität und Langlebigkeit nicht mehr gefragt sind?

    Viele Grüße

  • kleine Ergänzung: Oft kommt es mir auch so vor, dass Ausrüstungsgestände so konzipiert werden, dass diese während der Garantiezeit einwandfrei funktionieren und nach Ablauf der Garantie plötzlich wie aus heiterem Himmel kaputt gehen, ist mir mit meiner Polar Flow M600 so gegangen, gleiche Erfahrung habe ich auch mit meiner Suunto Lumi gemacht.

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