Route: Vent - Auffahrt mit der Bergbahn (2 Sektionen 18 Euro) - Breslauer Hütte (geschlossen) - Mitterkarjoch - N-Gipfel der Wildspitze - Querung zum Joch bei P. 3.552 (im Nordgrat der Wildspitze) - Abfahrt Mittelbergferner - Wiederaufstieg zum Rettenbachjoch - Abfahrt durch das Söldner Skigebiet
insgesamt ca. 1.700 Hm Aufstieg und ca. 2.750 Hm Abfahrt, ohne leidige Materialprobleme wohl gute 7 h
Die Bergbahn in Vent fährt allerdings nur noch am Ostermontag (erste Bergfahrt offenbar 8:50 Uhr; in Vor-Corona-Zeiten hatte ich mehrfach Frühfahrten, wurden aber auf Frage verneint). Die Talabfahrt nach Vent ist seit zwei Tagen offiziell gesperrt und hat schon apere Flecken. Hinter der Breslauer Hütte gibt es zur Zeit kurze Tragestellen, egal ob man die untere oder die obere Spur nimmt. Aufstieg Mitterkarjoch habe ich dieses Mal durch die rechte Rinne gemacht (nicht den Klettersteig) - in der Mitte ganz kurz Blankeis und dummerweise fiel mir hier auch ein Steigeisen ab, welches auch im Verlauf sich immer wieder löste trotz aller Versuche des richtigen Einstellens. Ab dem Mitterkarjoch kommt man voll in den Trubel der Begeher vom Pitztaler Gletscher. Eigentlich wollte ich mich anderen Gipfeln widmen, entschied mich aber kurzfristig für die Wildspitze um und als ich die "Perlenschnur" der Begeher des Südgipfels sah, traf ich dann die Entscheidung für den Nordgipfel. Dieser wäre aus der Wanne unter dem Gipfel eigentlich gut zu erreichen, man sollte nur rechtzeitig (nämlich schon in der Wanne) die Steigeisen anlegen und wenn sie dann auch gehalten hätten, wäre es entspannt gewesen ... So durfte ich mich in der klassischen Technik des Stufenschlagens üben. Für eine Abfahrt direkt vom Nordgipfel ist der Schnee zur Zeit zu hart - 3 Steilwandfahrer sind die Rinne zwischen den beiden Gipfeln herunter, sah aber ziemlich hart aus. Vom Beginn der Skiabfahrt auf ca. 3.690 m ist die Querung unter der Kreuzerschneid zum Sattel bei P. 3.552 etwas nervig - am Ende Gegenanstieg (ohne Felle machbar). In dem Bereich gab es auch sichtbare Gletscherspalten. Die Einfahrt aus dem besagten Joch ist ganz links bei den Felsen, nicht links neben dem Fels, der die beiden "Scharten" trennt - hier trat ich auf eine einige Meter ausladende Wächte direkt oberhalb des Felsabbruchs. Nicht nachmachen! Abfahrt Mittelbergferner nur teilweise guter Schnee, häufig windgepresst. Der Nachmittagsaufstieg zum Rettenbergjoch zog sich dann doch nochmals ordentlich. Pisten am Rettenbachferner am Nachmittag schon wieder hart / eisig, mit alten Tourenski nicht ideal. Die Abfahrt durch das Rettenbachtal ist offenbar offiziell wegen Lawinengefahr gesperrt. Die Talabfahrt zur Gaislachkoglbahn war auch komplette Buckelpiste, offenbar seit heute / oder ab morgen dann auch offiziell gesperrt. Es wird halt Sommer! Trotzdem toll, noch komplett bis ins Tal fahren zu können, also ohne Skier tragen zu müssen. Ein Dankeschön dafür an die Söldener Bergbahnen.
Fotos:
Am Beginn des ehemaligen Mitterkarferners:
Es spät werden die beiden Aufstiegsmöglichkeiten zum Mitterkarjoch sichtbar:
Blick vom Mitterkarjoch auf den weiteren Aufstieg - jetzt mit den Begehren vom Pitztaler Gletscher:
Eine Perlenschnur an Begehern zum Südgipfel (mittlerweile der höhere der beiden Wildspitz-Gipfel):
Schneehang hoch zum Nordgipfel:
Blick vom Nordgipfel zum Südgipfel - den Gratübergang habe ich mit defekten Steigeisen lieber ausgelassen:
Hochalpines Ambiente bei der Abfahrt unter der Kreuzerschneid - die sichtbare Aufstiegsspur ist von drei Nordwandbegehern:
Auf dem Mittelbergferner Blick zurück auf die Abfahrt von der Scharte bei P. 3.552:
Nachmittäglicher Hitzeaufstieg zum Rettenbachjoch an der Braunschweiger Hütte (geschlossen) vorbei:
Zuletzt wird es steil hoch zum Rettenbachjoch: