Mitterkar / Anderkar

  • Höchster Punkt: Karende des Anderkars, ca. 2070 m


    Art der Tour: Skitour


    Datum der Tour: 07.05.2009


    Gebirge: Karwendel


    Ausgangspunkt: Mittenwald


    Exposition der Tour: Nord, West


    Tourenverhältnisse: erste ca. 150 Hm hart gefrorene Lawinenboller, unterhalb gut fahrbarer Sulz (Abfahrt um 14:30)


    Gefahreneinschätzung: abstrakt gesehen hoch (Lawinen aus den umliegenden Wänden, Hänge zudem recht steil)


    Prognose: nach kalten Nächten Firn, ganz oben bleibt es wahrscheinlich hart


    Sonstiges: Heute ging es auf Skitour ins Mitterkar / Anderkar, eine eher selten ausgeführte Tour in ein Nachbarkar des Dammkars. Aufstieg von Mittenwald über den Ochsenboden-Forstweg bis zum Bankerl (kurz vor diesem Schneebeginn). Dann Querung des Dammkars ohne großen Höhengewinn durch die Latschen immer etwa dem Sommerweg folgend. Ich bin zunächst im Dammkar hochgestiegen, da ich weiter oben queren wollte, dies führt jedoch in unangenehm steiles Gelände und sollte lieber nicht gemacht werden. Zu Fuß dann weiter zum Sattel ins Mitterkar (man kann auch den Schneehang, den man schon von der Forststraße aus sieht, aufsteigen, muss dann aber hinsichtlich des Ausstiegs zum Rücken Obacht geben). Das Mitterkar wird stetig ansteigend gequert (am besten ungefähr den P. 1807 ansteuern). Dann ins Anderkar (eigentlich nur die Fortsetzung des Mitterkar nach oben) und zuletzt ziemlich steil bis zum Beginn einer sehr steilen Rinne zum Grat (heute zuletzt zu Fuß - der ganze Hang ist voll mit harten Lawinenbollern und in Aufstieg und Abfahrt wenig angenehm).
    Den Rastpunkt sollte man nicht in Falllinie der Rinne wählen, denn da kommen beständig Eis, Schnee und Steine runter (heute aber nur kleines Zeug). Aspiranten für die Rinne sollten unbedingt Pickel bzw. Eisgerät und Helm etc. mitnehmen. Sieht von unten bei viel Schnee machbar aus, aber halt steil. Ich kann allerdings nicht sagen, ob das auch die Route ist, die als Ausstieg aus dem Kar in dem AV-Führer mit UIAA II-III bewertet wird (schaut von unten eigentlich einfacher aus).
    Abfahrt um 14:30 war ganz oben sehr unangenehm, der gesamte Hang ist voll mit harten Lawinenbollern, die selbst zu dieser späten Tageszeit kein bißchen weich wurden. Weiter unten dann gut fahrbarer Sulz, nur die flache Passage beim Übergang der beiden Kare ist dann natürlich ein Anschieben. Zuletzt wieder Querung des Mitterkars und Direktabfahrt ins Kälberbachtal nach Norden bis auf ca. 1300 m (unterhalb ca. 1400 m aber nur noch Schneereste einer Lawine mit entsprechend viel Dreck). Dann zu Fuß entlang des derzeit schön dahinpletschernden Baches nach Mittenwald.


    Fazit: Doch ein gewisses Abenteuer, auch ohne die Rinne zum Grat. Skifahrerisch war es oben nicht so toll, so dass es für die entsprechenden Anstrengungen derzeit wohl besseres gibt. Aber ich wollte das unbedingt einmal gemacht haben.

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