- Gipfel
- Gamskopf
- Höhe
- 2205m
- Gebirge
- KitzbĂŒheler Alpen - Alpbach
- Art der Tour
- Skitour
- Datum der Tour
- 20. April 2024
- Ausgangspunkt
- Inneralpbach - Greiter Graben, 3 Euro
- GefahreneinschÀtzung
- mĂ€Ăig
- Exposition der Route
- Nord bis Nordost
Route => Skitour Gamskopf
50 + X - Skitouren wie in den Glanzzeiten der CSUđ
"50 + X" - das war immer gerne das CSU- Wahlziel; jedenfalls in den Zeiten vor dem jetzigen MP, an dessen Namen du kein Suffix hÀngen sollst (oder du zahlst 14.850 Euro).
50cm + X Neuschnee ist aber auch fĂŒr den Skitourengeher ein wĂŒnschenswerter Zustand! Und der wurde mir heute am Gamskopf zuteil, wo oberhalb von etwa 1500 Metern tatsĂ€chlich diese enorme Menge ĂŒber Nacht zusammenkam - der gĂŒnstigen Lage der hohen Gipfel zwischen Standkopf und Galtenberg fĂŒr Nordwest-Stau sei Dank.
Ich hatte unter der Woche auf der Webcam vom Widersberghorn gesehen, dass hinten im Kessel oberhalb von etwa 1600 Metern noch eine Schnee-Unterlage vorhanden war und mein Gedanke war, dass man bis dorthin auf den ForststraĂen kommen mĂŒsste, wenn es genug schneit.
Ich bin heute erst um 9 am PP gewesen, um dem Schnee noch genug Zeit zu lassen, reichlich zu fallen. TatsÀchlich hÀtte man bei den 10cm dort schon gleich in die Bindung gehen können, doch hab ich die Ski lieber noch 20 Minuten getragen, damit die Felle nicht gleich waschelnass werden und es dann spÀter stollt. Runter ging es aber bis (fast) zum PP.
Genau ab Beginn der Mulde zwischen Trist- und Gamskopf war teilweise eine Unterlage da, die aber wegen des vielen Neuschnees gar nicht "nötig" war. Ich hatte heute ĂŒbrigens bei der zu erwartenden schlechten Sicht gar nicht vor, den Gipfel zu erreichen, sodass meine Spur auch nicht der ĂŒblichen Route folgt. Sollte man die Spur morgen noch sehen: Sie endet irgendwo im Nirgendwo bei den letzten Zirben auf etwa 2050m - allerdings kann man von ihrem Ende bei besserer Sicht auch zum Gipfel kommen.
Die Abfahrt war dann so fein, dass ich den lohnenden Teil (ca 300-400 Hm) noch drei Mal hoch bin.
Es hat fast ohne Unterlass geschneit, wobei die Sicht aber dank der Zirben in der NĂ€he passabel war. Nachdem mal die erste "Line" drin war, eh unproblematisch. Zwischendrin hat es fĂŒr vielleicht insgesamt 5 Minuten etwas aufgeklart: Das hab ich natĂŒrlich zum Fotografieren genutzt; deshalb sind die "Schönwetter-Bilder" stark ĂŒberreprĂ€sentiert...
Lawinentechnisch keine Gefahr heute (!), weil der Pulver total fluffig war.
Hinweis: Die Hauptgefahr besteht in der Abfahrt darin, durch eingeschneite Alpenrosen zu brechen; da kann es einen ganz ĂŒbel aufstellen, wenn man einfĂ€delt. (Ist mir nicht passiert.) Mit geĂŒbtem Auge fĂŒr die Bereiche mit Unterlage und defensiver Fahrweise kann das vermieden werden. Tipp: Nicht zu nah an die Zirben hinfahren.
Prognose: Schwierig. Ich hatte bei der letzten Abfahrt um 15 Uhr den Eindruck, dass es leicht wĂ€rmer wurde und unterhalb von 1500 war der Schnee auch schon pappig. Um diese Jahreszeit braucht es ja nicht viel, damit es den Pulver "dadarmt" (um ein urbayerisches Wort von Gerhard Polt zu zitieren). Es kann aber auch noch auf die bessere Seite fallen, wenn die Nacht kalt ist, der nasse Schnee auf der ForststraĂe gefriert und es dann nochmal drauf schneit.
Fazit: Der Gamskopf ist bei solchen Bedingungen wie heute mein persönlicher Joker, der sich heuer schon öfter bewÀhrt hat.
Ach ja: Weder Grund- noch Steinkontakt. Wobei ich auf der ForststraĂ wegen des Pappschnees aber auch gezwungenermaĂen sehr langsam unterwegs war.
ErgĂ€nzung: Nachdem ich den Bericht nochmal durchgelesen habe, dachte ich mir, dass ich vielleicht noch ergĂ€nzen sollte, dass man die Neuschneemenge bitte nicht fĂŒr das ganze Alpbachtal oder gar die KitzbĂŒheler pars pro toto ansehen darf: Richtung Sagtaler Spitze schaute es von der Greitalm fĂŒr die Abfahrt ĂŒber mindestens 200Hm zu mager aus. Ăhnliches gilt fĂŒr die beiden Galtenberge: Im Gegensatz zur nordseitigen Mulde zwischen Trist-und Gamskopf ist der Anstieg dorthin nach den ForststraĂen ja zunĂ€chst westseitig, hat also keine Unterlage bis mindestens 1800m. Tipp: Man kann, vorausgesetzt die Lawinensituation passt, dennoch zum Kleinen Galtenberg und seinen steilen NordhĂ€ngen aufsteigen und diese auch abfahren. Um die Ski heil zu lassen, gibt es nĂ€mlich fĂŒr die letzte Abfahrt eine Variante, die aber sehr lawinengefĂ€hrdet (vor allem bei ErwĂ€rmung) ist: Wer die Tour auf den Kleinen Galtenberg kennt: Da gibt es es am Normalweg die kleine Scharte, an der man fĂŒr den Aufstieg von der Nord- auf die SĂŒdseite wechselt. Von dieser aus sieht man eine steile, enge Mulde, die an den SteilwĂ€nden nördlich des Tristkopfs (von hier drohen Lawinen) vorbeifĂŒhrt. Hier kann man bis in die schon mehrfach angesprochene Mulde zwischen Trist-und Gamskopf abfahren.
Auf dem vorletzten Bild (Blick zum Tristkopf) sieht man die steile Mulde sogar.
Bilder:
1: Auf der ForststraĂe braucht man keine Angst haben, dass einem ein schon beblĂ€tterter Laubbaum auf den Kopf fĂ€llt, da Nadelhölzer dominieren.
2-10: Vom GefĂŒhl her eher wie die erste November/Dezember-Tour als wie FrĂŒhjahr.