• Gipfel
    Cimerol, Cima Stanga
    Höhe
    2505, 2550m
    Gebirge
    Dolomiten - Pala
    Art der Tour
    Bergtour
    Datum der Tour
    10. Juli 2022
    Ausgangspunkt
    Cant del Gat im Val Canali, 7 Euro; Zufahrt von Fiera di Primiero. Als Übernachtungsplatz etwas zu öffentlich - 2km talauswärts besser
    Gefahreneinschätzung
    gering

    Einsamkeit in wilder Umgebung.

    Der Talschluss des Val Canali gehört sicherlich zu den schönsten in den Dolomiten. Besonders sticht der Sass Maor mit seiner imposanten Ostwand hervor. Wer denkt da nicht gleich an Emil Solleder! Na, gut - das tun wohl die wenigsten, aber sei's drum...

    Zur Tour: Zunächst geht es durch zauberhaften Wald bis auf etwa 1600 Meter, wo ein Schild nach links zum Sentiero Cacciatore (solche "Jägersteige" gibt's in den Dolomiten wohl viele...)weist. Über diesen (mehr zu ihm später) hinauf bis zu einer Weggabelung auf etwa 2450m, wo links die Via ferrata Dino Buzzati angeschrieben ist. Ich bin hier zunächst nach rechts und hab noch die Cima Stanga mitgenommen (30 Minuten Mehraufwand). Die Dino Buzzati führt mehr oder weniger direkt über den Gipfel des Cimerol und anschließend auf der anderen Seite ins Tal hinunter, wo man weit unten auf einen Weg trifft, der wieder zum PP führt.

    Anforderungen:

    KS: C, mit viel Gehgelände zwischendrin

    Ansonsten sehr alpines Unterfangen, sowohl im Auf- als auch im Abstieg meist sehr steiles, ruppiges Terrain - T4/5 würde ich sagen.

    Trotz Sonntag und schönem Wetter war wenig los (10 Leute, dabei aber eine 7er-Gruppe).

    Nun zum Sentiero Cacciatore:

    1: Dieser wird manchmal als KS ausgewiesen, was er aber nicht ist. Es gibt zwar versicherte Stellen, doch braucht es da kein Set. Generell hab ich aber noch nie eine (teilweise) so unsinnige Sicherungsinstallation wie hier gesehen: An harmlosesten Stellen gibt es ein Seil (siehe Bild 4) und zwei Meter weiter, wo es ein bisserl ausgesetzt ist, ist dann keines. Die Krönung ist aber der Anfang der Versicherungen. Hier gibt es eine 10-Meter-Stelle, wo das Seil einen dazu verleitet, eine überhängende Hangelquerung 3 Meter über dem Boden zu machen (D), die aber völlig überflüssig ist, weil man unten rum auch gehen kann. Ich hab hier das Set angelegt und erst nachher gesehen, was für ein Quatsch das ist.

    2. Vermeintliche Wegsperrung: Bei der oben angesprochenen Weggabelung auf 2450m wird der Sentiero Cacciatore als gesperrt ausgewiesen, was aber irreführend ist - vielmehr ist ein Querweg viel weiter unten (zurecht wegen des Windwurfs von vor zwei Jahren, der noch nicht beseitigt wurde) gesperrt. Beim Beginn des Sentiero unten ist auch richtigerweise kein Sperrschild. Als ich bei der Weggabelung angekommen bin, stand dort gerade ein anderer Bergsteiger, der die Runde anders herum als ich gegangen ist. Er war natürlich sehr dankbar für die Info, dass der Weg in Ordnung ist. Nebenbei sind alle Leute, denen ich begegnet bin (und natürlich über die Sachlage informiert habe), anders rum gegangen, aber das nimmt sich nicht viel. Die Via ferrata Dino Buzzati ist im Abstieg sehr spaßig.

    Fazit: Sehr lohnende Tour auf einen unbekannten Gipfel. Grandiose Landschaft und viele seltene Blumen.


    Bilder:


    1: Der herrliche Talschluss des Val Canali, links Sass Maor

    2/3 Einfach Dolomiten, einfach schön

    4: Meinen ganzen Mut nehme ich zusammen! Dieser Stelle gilt es - und koste es mich das Leben! Unsinnige Installation am Sentiero Cacciatore

    5: Sass Maor Ostwand

    6: Via ferrata Dino Buzzati

    7: Die kennt a jeder.

    8: Keine Ahnung wie die heißen, aber wunderschön!

    9: Ein Glanzlicht der Tour: Aus einer Klemmblock-Höhle entspringt ein lustiger Quell.

    10: Cimerol vom Tal aus.



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