Kurzski-Tour Keeskogel - Venedigergruppe

  • Gipfel
    Keeskogel
    Höhe
    3.291 m
    Gebirge
    Hohe Tauern - Venedigergruppe
    Art der Tour
    Skitour
    Datum der Tour
    31. Mai 2022
    Ausgangspunkt
    Neukirchen am Großvenediger - Hopffeldboden im Obersulzbachtal
    Gefahreneinschätzung
    mäßig
    Exposition der Route
    v.a. Süd

    Gestern konnte ich das bessere Wetter als am Wochenende für eine Tour in der Venedigergruppe nutzen. Mit dem Radl (Stromradl von Vorteil, es geht teilweise zackig steil hinauf) ging es durch das Obersulzbachtal bis hinauf zur Materialseilbahn der Kürsingerhütte. Von dort zu Fuß über den Klammlsteig hinauf zur Kürsingerhütte. Offiziell ist dieser wegen Steinschlag gesperrt, das bezieht sich offenbar auf zwei große abgerutschte Felsblöcke, die den Weg an einer ausgesetzten Stelle verlegen. Ist aber gut machbar. Tatsächlich ist aber wohl nicht der ganze Steig gesperrt, sondern nur der erste Teil beim Klamml. Man könnte - und soll wohl auch (wenngleich leider nirgendwo angegeben) - von der Materialseilbahn erst dem Weg zum Gletschersee folgen, um dann über den Wanderweg hinauf zum Klammlweg zu kommen. Es ist also für den Anstieg zur Kürsingerhütte nicht erforderlich, den Klettersteig beim Gletschersee zu nehmen, den ich mit den Skiern auf dem Rücken vermeiden wollte.


    Die Kürsingerhütte hat geöffnet, gab sich aber nicht gastfreundlich: Der Hüttenhund entdeckte mich im Anstieg zur Hütte und verteidigte "sein" Revier schon weit vor der Hütte (und auch als ich schon längst und weit an der Hütte vorbei war) derart "pflichtbewusst", dass ich keine Lust hatte, mir das in der Abfahrt / Abstieg nochmals anzutun. Um die Ski-Stecken war ich jedenfalls froh und verstehe nicht recht, wieso der Hüttenwirt einen ihm nicht folgenden Hund frei herumlaufen lässt.


    Schon ab der Materialseilbahn lag nordseitig Neuschnee, das Vorankommen war daher etwas erschwert. Insbesondere nach der Hütte war dann durchgehend zu spuren. Im Vergleich zu vielen Beschreibungen im Internet, die den Keeskogel als kleine und einfache Tour darstellen, fand ich es bei diesen Verhältnissen durchaus anstrengend. Immer wieder brach man (zu Fuß) auch in Hohlräume bei verschneiten Felsen ein. Der Blockgrat zum Gipfel ist oben mit Drahtseilen versehen, die ich bei den gestrigen Verhältnissen gerne annahm.


    Abfahren konnte man ab ca. 3.100 m (nach dem Blockgrat; zum Gipfel hatte ich die Skier nicht mitgenommen - bei guten Verhältnissen kann auch direkt über die Westwand abgefahren werden). Durch den Neuschnee war der Schnee recht feucht. Bis ca. 2.600 m ging es bei richtiger Spurwahl durchgehend, die Stufe hinab zum Gletscher / oberen Gletschersee ist weitgehend ausgeapert und das Abfahren über Schneereste gepaart mit Tragen, Schneesuche etc. war eher nervig. Es wäre wohl besser gewesen, direkt hinabzusteigen oder sich gleich am Anfang der Abfahrt stark links zu halten, um zum Venedigerkees zu kommen (bei dem man im unteren Teil aber schon einige Spalten sehen konnte). Vom oberen Gletschersee bis zum unteren See konnte man noch durchgehend auf den Nordhängen unter dem Obersulzbachtörl abfahren. Äußerst mühsam ist die Querung im Blockgelände vom einen Ende des Sees zum Wanderweg am anderen Ende des Sees (im Winter geht es über den See oder an den angrenzenden Hängen über Schnee, dann angenehmer).


    Bilder:


    Beim Zustieg zur Kürsingerhütte über den Klammlsteig, hinten Großer Geiger:



    Die Hütte kommt in Sicht (und bald bin ich v.a. mit Hundeabwehr beschäftigt):



    Blick vom vorgelagerten Kürsingereck zum Krimmlertörl Kees:



    Der Blockgrat zum Gipfel - eigentlich unschwierig, aber mit Schnee mit Vorsicht zu genießen:



    Die "weltalte Majestät" hinter dem Gipfelkreuz des Keeskogel:



    Blick vom Gipfel zur Schlieferspitze - von dieser Seite auch eine Skitour:



    Blick vom Gipfel zum Krimmlertörl Kees mit der Dreiherrnspitze, Großer Geiger links:



    Abfahrt oben in Ordnung, aber nicht perfekt - der Neuschnee sorgt für etwas tiefen Schnee:



    Beim oberen Gletschersee sieht man gut, dass die Stufe 2.600 - 2.400 m weitgehend aper ist (auf Bändern allerdings vom Aufnahmestandort nicht sichtbarer Schnee):



    Nach mühsamer Querung vom Seeende endlich wieder am Wanderweg:


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