Skibergsteigen umweltfreundlich - dringende Bitte!

  • Liebe Skitouren-Freunde!


    Am Wochenende war ich auf eine DAV-Fortbildung zum Thema Skibergsteigen mit Schwerpunkt Umwelt. Der Referent hat dabei auch eine vorläufige Bilanz des Projektes "Skibergsteigen umweltfreundlich" gezogen.
    Ergebnis: die Schongebiete werden auf freiwilliger Basis überwiegen gut angenommen.


    Probleme gibt es aber im Rotwandgebiet. Neuralgische Punkte sind die Benzingspitze und die Maroldschneid.


    Bei der Benzingspitze war bisher die Betretung über den Verbindungsgrat zum Jägerkamp möglich. Doch weil die Skitourengeher danach immer wieder direkt vom Gipfel abgefahren sind, hat man nun die Benzingspitze komplett zum Schongebiet erklärt.


    Ich bitte alle Berg- und Naturfreunde das Schongebiet an der Benzingspitze zu respektieren! Ein Verzicht sollte hier auch nicht so schwer fallen, denn mit dem 5 Minuten entfernten Jägerkamp hat man ja wirklich ein schönes und auch höheres Alternativziel.


    Sollten sich die Probleme hier nicht auf freiwilliger Basis lösen lassen, droht eine Sperrung von Seiten der Behörden. Der demokratische Weg ist jedoch der freiwillige Verzicht, und so hoffe ich, dass wir gemeinsam das Problem im Guten lösen können. Gemeinsam, weil auch durch Informationsweitergabe und Aufklärung viel bewirkt werden kann.


    Ich habe den Referenten übrigens darauf hingewiesen, dass meiner Meinung nach die Hinweistafel zu weit rechts von der gängigen Route (von der Schönfeldhütte zum Jägerkamp) steht. Mittlerweile kann man sich aber auch schon unten am Ausgangspunkt an einer Tafel informieren. Außerdem natürlich auf tourentipp.de - hier unter Skibergsteigen umweltfreundlich.


    Mein Bitte gilt natürlich auch für die Maroldschneid. Hier wird nach Angaben des Referenten immer wieder nicht über den Auerspitzhang, sondern vom Maroldschneidkamm abgfefahren.

  • Servus Bernhard,
    wenn man die Benzingspitze auch von der Jägerkamp-Seite nicht mehr besteigen darf, ist das "Skibergsteigen umweltfreundlich"-Schild m. E. nicht korrekt. Ich war am 14.01. auf dem Jägerkamp und habe dabei das Schild fotografiert. Es lässt eindeutig eine Besteigung vom Jägerkamp her zu (siehe Bild). Der Gipfel liegt außerhalb der "Bitte-meiden"-Zone. Oder ist die Tafel nach dem 14.01. verändert worden?
    (damit jetzt keine Missverständnisse aufkommen: ich gehe sowieso immer zum Jägerkamp)
    Gruß Klaus

  • Du hast recht - das Schild vor Ort ist noch auf dem alten Stand.


    Die Verschärfung ist halt eine Auswirkung des Nichteinhaltens. Und darauf will ich auch hinweisen: funktioniert der Verzicht nicht auf freiwilliger Basis, kommt es zu offiziellen Sperrungen, und das wollen wir doch sicher alle vermeiden.

  • Auf meinem Weg von der Aiplspitz zum Jägerkamp bin ich gestern wieder an diesem (mittlerweile schlampig korrigierten) DAV-"Sperrschild" Benzingspitze vorbeigekommen. Dieses Schild sagt weiterhin nicht aus, dass die Benzingspitze komplettes Sperrgebiet ist, sondern lässt m. E. weiterhin eine Skibesteigung von der Jägerkampseite her zu. Wie soll ein Skitourengeher, der z. B. keine Veröffentlichung darüber gelesen hat, dieses Schild als Komplettsperrung interpretieren? Außerdem hätte man auch den Gipfelnamen und ein "Kreuz" spendieren können! Da muss man sich schon fragen, wie ernst es der DAV mit diesem Projekt meint! Aber der DAV hat ja eigentlich noch ein halbes Jahr Zeit......
    Gruß Klaus

  • ImPprinzip wäre Skibergsteigen umweltfreundlich ja eine gute Sache. Allerdings ist das DAV-Projekt
    dermaßen von den Interessen der Jagd dominiert, dass eine große Zahl absolut unachvollziehbarer Sperrgebiete entstanden sind. Zum Beispiel Gebiete, die so wenig frequentiert sind, dass sie nach gesundem Menschenverstand keine Belastung für die Natur darstellen können. Außerdem hat man die Skitourengeher vor Ort überhaupt nicht mitreden lassen, dafür aber den Wildbiologen Albin Zeitler, der schon von Gutachten, die zum Beispiel das Klettergebiet am Ifen in Vorarlberg einschränken bekannt ist.


    Ein wenig Googeln hat diesen Eindruck, den ich mir bei den Begehungen und "Vorstellrunden" des Projektes gemacht habe, bestätigt. Einige interessante Informationen zum Projekt habe ich gefunden:
    http://www.skibergsteigen-umweltfreundlich.de
    Insbesondere ist die Umfrage, die dort Eingestellt ist, ist interessant. Eine überwältigende Mehrheit der Befragten hält die Entscheidungsfindung für undemokratisch. Dennoch hat der DAV nichts geändert. Da wundert es nicht, dass sich offensichtlich keiner an die "Wald-Wild-Schongebiete" halten will. Das wird sich auch nicht ändern, bis das ganze wirklich Fair und Nachvollziehbar geregelt wird. Der DAV wird wohl immer mehr zum Vertreter des Verbotsnaturschutzes (unter dem Deckmantel von mehr oder minder freiwilligen Sperrungen)

  • Der Dav gibt auch hier wieder ein trauriges Bild ab, genauso wie damals am Ifen. Er versucht sich selbst mit solchen Pseudoprojekten den Anschein eines modernen "Umweltschutzvereins " zu geben. Wenn der DAV es ernst mit Umweltschutz meint, sollte er klar Position beziehen und nur nachhaltigen Umgang mit den Bergen propagieren. Dies würde z.B. bedeuten, dass keine Pistenskikurse mehr stattfinden oder die Anfahrten generell über ÖV oder Busse geregelt werden. Aber sowas geht der DAV nicht an, das wäre ja u.U. unpopulär. Stattdessen machen wir mal ein paar Pseudoprojekte wie "Skibergsteigen umweltfreundlich", die letztendlich aber nur die Jagdlobby und einen BUND ruhigstellen. Und mal ganz ehrlich: Die Benzingspitze ist jetzt nicht wirklich ein herausragendes Skiziel...wer sich in dem Latschenhügel verirrt...pah. Außerdem sprechen wir ja vom Rotwandgebiet, dem seilbahn- und menschenverseuchtesten Gebiet in den gesamten bayerischen Voralpen...auch Rauhfußhühner sind manchmal so clever sich Richtung Schinder etc. aufzumachen, wenn sie zu oft gestört werden...Auch der gesamte Bereich nördlich von der Aipelspitze zeichnet sich im Winter durch himmliche Ruhe aus...schon merkwürdig, dass ausgerechnet der mit Latschen übersähte Südhang der Benzingspitze gesperrt wird...und warum gibts sowas eigentlich in Tirol nicht in dieser Form...ein Schelm wer Böses dabei denkt....

  • Hallo!


    Den DAV bzw. seine großen Sektionen kann man mittlerweile vergessen, da es auch hier nur noch um den Kommerz und nicht um ernsthaften ver- und erträglichen Alpinismus geht. Beispiele die das untermalen gibt es ja mittlerweile massig, wie z.B.


    - das Tourenprogramm der großen Münchner Sektion, die so manchem Bergführerbüro langsam aber sicher das Wasser abgräbt


    - die Zusammenlegung der Oberland-Geschäftstelle mit dem großen Outdoor-Versandhändler


    - die "Sache" mit dem großem Autohersteller mit seinen achso umweltfreundlichen KFZ's


    - die wöchentlichen Skitouren-Tipps (eben u.A. im "Krisenjahr" 2010 ins Brauneck!) in den Münchner Lokalblättern um noch mehr Leute in den DAV & die Alpen zu locken.


    - Was sagt die große Münchner Sektion eigentlich zu http://www.mountainwilderness.…ws&cmd=details&newsid=123 ???


    Und das traurigste daran - UND DARAUF MUSS ICH HINWEISEN - von dem Allgemeinbild, das die großen Sektionen des DAV's hier abgeben, sind leider auch die kleinen Sektionen betroffen, die mit viel Liebe & Engagement den ursprünglichen Gedanken und dessen Ziel leben und umsetzen.


    Gruß,


    Kraftl

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