Schneefernerkopf / Zugspitzplatt über Wiener-Neustädter-Hütte, Firngleiten Zugspitzplatt

  • Höchster Punkt: Zugspitze


    Art der Tour: Bergtour + Firngleitertour


    Datum der Tour: 30. Juni 2009


    Gebirge: Wetterstein


    Ausgangspunkt: Garmisch BZB (Endpunkt Ehrwald Bhf.)


    Exposition der Tour: alle



    Gestern ging es zum traditionellen Abschluss der Schneesaison nochmals hoch zum Zugspitzplatt, um die Kurzski / Firngleiter zu einem letzten Einsatz zu bringen. Eigentlich wollte ich vom Riffelriß über die Wiener-Neustädter-Hütte hoch gehen, aber wegen Überfüllung (!) der Zahnradbahn verzögerte sich die Auffahrt so sehr, dass ich es angesichts der angekündigten Gewitter etc. vorzug, für viel Geld (einfache Fahrt 26,50 Euro) gleich ganz hoch bis zum Platt zu fahren. Ehrliches Bergsteigen ist das natürlich nicht.
    Angekommen am Platt gegen Mittag war das Wetter aber erst gar nicht so schlecht. Zu Fuß ging es hoch zur Schneefernerscharte und über die klettersteigartige Anlage von dieser hoch zum Vorgipfel des Schneefernerkopfs (da wo das Gipfelkreuz steht + die aufgelassene Bergstation). Der "Klettersteig" scheint mir aber nicht mehr gepflegt zu werden, wobei man die eisernen Hilfsmittel zumeist aber auch nicht benötigt. Es liegt hier auch noch ein bißchen Schnee, der aber keine große Erschwerung bedeutete.
    Dann ging es mit den Kurzski vom Vorgipfel runter bis zur Talstation der Sonnenkar-SB. Durchgehend tiefer, aber sehr schön fahrbarer Sommerschnee; nur die ca. letzten 70 Hm waren von den Pistenraupen (ständig im Einsatz, warum eigentlich?) völlig zerpflügt und deswegen nicht so toll. Weil es so schön war bin ich gleich nochmals hoch zum Sonnalpin und wieder runter, Verhältnisse hier dito. Unterhalb von ca. 2300 m hätte es im Übrigen selbst im Brunntalgraben (Piste) nur noch häufig unterbrochene Schneereste gegeben.
    Für den Abstieg entschied ich mich diesmal für die Variante über den Zugspitzgipfel (Auffahrt vom Sonnalpin mit der Gletscherbahn, zu Fuß über das Schneefernerhaus wäre es mit restschneebedingten Erschwerungen aber auch gegangen) mit anschließendem Abstieg über die Wiener-Neustädter-Hütte: Am Gipfelgrat noch Schneereste - für trittsichere Bergsteiger kein großes Problem, aber dennoch Vorsicht. Auf dem Steig runter zur Hütte im oberen Teil ebenfalls noch Schnee (auch hier sollte man gerade im Abstieg etwas vorsichtig sein), im mittleren Teil aper + Seilsicherungen, Fels war durch den ganz leichten Regen, den es ab 14 Uhr immer wieder gegeben hatte, etwas nass (Vorsicht, die mit feinem Geröll bedeckten Felsplatten in der Mitte sind ohnehin nicht ganz untückisch - generell empfehle ich die Route über die W-N-Hütte eher im Aufstieg). Der Stopselzieher war zuletzt kein großes Problem, obwohl auch hier der nicht mehr immer tragende Schnee mehrfach umkraxelt werden musste. Die Schneefelder im Kar bei der Hütte waren dann kein Problem mehr, sorgten aber noch für ein bißchen Firngleiter-Spaß. Die Sicherungen auf dem Steig waren im Übrigen fast durchgehend in Ordnung.


    Fazit: Viel Abstieg, weniger Aufstieg wegen der Bahnbenutzung und insgesamt passables Wetter (jedenfalls besser als die Vorhersage - Gewittergrummeln gab es gestern nur von der Ferne) sorgten für einen doch ganz netten Saisonausklang. Jetzt heißt es wieder die schneefreie Jahreszeit beim Geröllkraxeln etc. unbeschadet überstehen.


    P.S.: Sehr wagemutige und sichere Skifahrer könnten die Rinne im oberen Teil der Felsen vom Zugspitzkamm runter zur Wiener-Neustädter-Hütte wohl auch abfahren, ist aber sehr steil und teilweise sehr eng. Mit den Bergschuhen auf den Kurzski war mir das zu wackelig, obwohl es schon lockt, da man sich das im Abstieg etwas unangenehme Gelände oben gespart hätte ...

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