Ziegspitz & Hirschbühel

  • Höchster Punkt: Hirschbühel (1934 m)


    Art der Tour: Skibergsteigen (Bergwanderung und Skitour)


    Datum der Tour: 06.01.2013


    Gebirge: Ammergauer Alpen


    Ausgangspunkt: Untergrainau; Endpunkt: Farchant


    Exposition der Tour: Abfahrtshänge v.a. Nord


    Tourenverhältnisse: s.u.


    Gefahreneinschätzung: beide Skiabfahrtshänge sind steil - nur bei sicheren Verhältnissen


    Prognose: in Abhängigkeit von der Temperaturentwicklung u.U. Bruchharsch


    Sonstiges: Am Dreikönigstag gab es eine kombinierte Wander- & Skitour mit Abenteuercharakter:


    1) Zunächst zu Fuß von Untergrainau über den Steig über das Gelbe Gwänd hoch zur Stepbergalm - bis kurz vor die Alm kein Schnee, praktisch kein Eis, Grödel / Steigeisen nicht notwendig. Der Neuschnee von Sonntag gab der Tour im oberen Teil dennoch einen winterlichen Anschein. In normalen Winter ist der Aufstieg durch das Gelbe Gwänd im Winter nicht anzuraten (egal ob zu Fuß oder mit Skiern) - üblicher Skitourenanstieg in das Stepberggebiet ist von Griesen bzw. der Forststraße 3 km vorher am Nudelberg über die Rotmoosalm. Bahnfahrer müssten allerdings die im Winter sehr eingeschränkten Verbindungen nach Griesen beachten.


    Nach längerer Rast bei der warmen Witterung (nur getrübt durch einige hohe durchziehende Wolken und einen aufkommenden Wind) ging es dann weiter mit dem Skiteil:


    2) Per Ski zum Sattel zwische Ziegspitz und Hirschbühel und den steilen Nordhang hoch. Sehr mühsam, da der Schnee (durchschnittlich ca. 50 cm) ohne jegliche Unterlage auf den Latschen, Steinen und Büschen liegt. Aussicht am Vorderen Ziegspitz natürlich toll, insbesondere zu Zugspitze & Waxensteinkette. Die Abfahrt war dann eher katastrophal selbst mit den Steinski - man hatte im oberen Teil ständig Boden- / Steinkontakt. Über die völlig fehlende Unterlage hilft auch die für diesen Winter gar nicht mal so schlechte Schneelage nicht hinweg. Im unteren Teil dann recht nett. Anschließend gab es noch nach Westen eine Abfahrt bis zur Waldgrenze (Gatter auf 1.380 m) - zumeist pulvrig, aber nur in den wenigen steilen Passagen gingen sich Schwünge aus, ansonsten Geradeausfahrt / Anschieben. Landschaftlich unter dem Ziegspitzkamm aber toll.
    Dann mit Skiern wieder hoch zum Sattel zwischen Hirschbühel und Ziegspitz - hier entschied ich mich für einen Aufstieg zu den ausgeaperten Südhängen und Fußaufstieg. Das ist aber sehr mühsam, steile Grashänge, oben Latschen, zum Kamm hin etwas Kraxelei. Trotz Höhenverlusts ist wohl der Aufstieg auf der Normalroute (Sommerweg) sinnvoller, auch wenn man auch dort u.U. teilweise die Skier abschnallen muss.


    Zuletzt gab es noch die Abfahrt über die Nordhänge des Hirschbühel - unerwartet steil, unerwartet gut. Nur wenig Bodenkontakt. Da ich mir allerdings über die Abfahrtsroute nicht sicher war und hier insbesonder, ob man bei direkter Abfahrt zum Graben diesen gut queren kann, entschied ich mich für eine Querung zur Ennig-Alm. So schenkt man aber schöne Höhenmeter her, zudem quert man sehr steile Hänge und es ist mühselig (kurzer Gegenanstieg mit Skiern). Da mir die Einfahrt in den Hang unter dem Krottenstein zu steil erschien, fuhr ich dann recht wild durch einen Graben und im Wald querend zur Ennig-Alm ab. Insgesamt wohl die schlechteste aller Varianten. Aber es war schon spät und so wollte ich keine Experimente wagen.
    Der Sommerweg von der Ennig-Alm bis zur Forststraße ist nicht durchgehend mit Skiern befahrbar, auf der Forststraße dann erstmal einiges Schieben. Leider hat die Straße entgegen dem Anschein von vorgestern vom Fricken teilweise nur ein hauchdünnes Schneeband, welches nicht durchgehend für eine Abfahrt reicht. Mit den Steinski ging es mit Vorsicht und kurzem Abschnallen noch bis zur Baustelle fast durchgehend, danach bis zur Wegkreuzung auf 1.100 m noch sporadisch.


    3) Zuletzt zu Fuß ins Tal, es zieht sich. Die Wege bei den Reschbergwiesen sind komplett mit einer Eisschicht überzogen, ohne Grödel war es keine Freude. Daher z.Z. trotz geringer Schneelage auch für Mountainbiker nicht geeignet.



    Insgesamt eine teilweise abenteuerliche Durchquerung im Ammergebirge, die zwei Skitouren auf ungewöhnlichen Routen kombinierte. Als reine Skitour zur Zeit nicht lohnend, die Tragestrecken sind zu weit. Ziegspitz ist erst wieder bei Ausbildung einer Unterlage und Neuschnee (wegen der vielen Latschen) lohnend.


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