- Gipfel
- Plattenspitze
- Höhe
- 3422m
- Gebirge
- Ortler-Alpen/Cevedale
- Art der Tour
- Skitour
- Datum der Tour
- 3. März 2025
- Ausgangspunkt
- Sulden, Rosimbahn, kostenlos
- Gefahreneinschätzung
- mäßig
- Exposition der Route
- Abfahrt Südost
4 Traumtage rund um den Cevedale.
Ich war von Montag bis heute mit Alban aus dem Allgäu in der Cevedale-Gruppe unterwegs und werde den Bericht dazu jetzt in mehreren Teilen ins Forum einstellen - allein schon weil 10 Bilder zu wenig für diese großartige Unternehmung in gewaltiger Landschaft sind.
Zunächst einige allgemeine Informationen:
Eckdaten der Tour: Sulden - Marteller Hütte - Branca Hütte - Pizzini Hütte - Sulden
Die Schneelage ist im Vinschgau und speziell rund um den Cevedale deutlich besser als in den Nordalpen. Mit entsprechend hohem Ausgangspunkt (über 1500m) sind fast alle Touren machbar.
Die Lawinengefahr ist sehr gering.
Die Gletscher sind sehr gut eingeschneit und wir haben von vorne herein darauf verzichtet, Seil etc mitzunehmen. Da mag manch einer ob der großen zu begehenden Gletscher den Kopf schütteln, aber in meinen Augen ist das vertretbar. Ich kenne die Gletscher aber auch vom Sommer im aperen Zustand und kann das daher gut einschätzen. Außerdem war das auch eine Gewichtsfrage, da wir Essen für zwei Winterraum-Übernachtungen dabei hatten. Pickel und Steigeisen kamen nicht zum Einsatz. Auch Harscheisen waren für kurze Strecken zwar komfortabel, aber nicht zwingend notwendig. Insgesamt also annähernd perfekte Bedingungen, zu denen sich vier Tage Traumwetter mit angenehmen Temperaturen in der Höhe gesellten - bei minus 20 hätte der Spaß nämlich schnell ein Loch...
Nun zur Tour am ersten Tag: Natürlich kann man die Marteller Hütte von Sulden aus recht einfach über das Madritschjoch oder die Suldenscharte erreichen, aber das ist dann sehr skigebietslastig im Aufstieg. Daher hatte ich die Idee, den Übergang ins Martelltal über die Plattenspitze anzugehen. Dazu steigt man vom PP zunächst durch das Rosimtal zum gleichnamigen Gletscher auf. Bis hier ist die Route identisch mit jener zur Vertainspitze. Nun aber nach rechts über den Gletscher und hinauf zu einer steilen Rampe (35-40 Grad), die etwas ausgesetzt den Weg auf den Grat vermittelt. Über diesen noch 10 Minuten unschwierig mit Skiern am Rücken zum Gipfel. Die Abfahrt zur Enzianhütte (Ende der Straße ins Martelltal) führt über großartiges Skigelände, wobei der Schnee gemischt war: Oben Firn und Pulver, unten Harsch und im Wald tiefer Sulz.
Von der Enzianhütte gind es anschließend via Zufallhütte hoch zur Marteller Hütte.
Anforderungen: 2100 Hm im Anstieg und 1400 in der Abfahrt. 9-10 Stunden. Für die ganzen vier Tage gilt, dass neben den Höhenmetern enorme Distanzen zu bewältigen sind. Bis auf die steile Rampe eine einfache Skitour.
Marteller Hütte: Schöne Unterkunft, grandiose Lage und sehr freundlicher Hüttenwirt. Bruno erkannte mich tatsächlich wieder: "Ah, Andreas - du warst schon mal da, aber nicht letztes Jahr... Es muss vor zwei Jahren gewesen sein. Mit einer blonden Frau." (Das war Claudia.)
Bilder:
1: Das Suldener Dreigestirn vom Rosimboden aus.
2: Plattenspitze.
3: Alban spurt über den Rosimferner in Richtung der steilen Rampe.
4: Vertainspitze hat oben wenig Schnee.
5: Die Rampe.
6/7: Firn und Pulver in der Abfahrt.
8: Herrliche Zirbenwälder mit Veneziaspitzen im Hintergrund.
9: Sonnenuntergang im Langental.
10: Marteller Hütte.