Skitour Jägerkamp mit Abfahrt Westrinne

  • Gipfel und Höhe: Jägerkamp (1.748 m)


    Gebirge: Bayerische Voralpen


    Art der Tour: Kurzskitour


    Datum der Tour: 07.04.2019


    Ausgangspunkt: Spitzingsee


    Tourenverhältnisse: um 12 Uhr westseitig Firn, ostseitig und südseitig wäre frühere Abfahrt sinnvoll; in der Westrinne viel Dreckschnee und herabgefallene Steine


    Gefahreneinschätzung: Jägerkamp Normalweg gering, Westrinne hoch


    Exposition der Route: alle (bei Abfahrt durch die Westrinne)


    Prognose: Jägerkamp Normalweg geht noch ein bißchen, die Westrinne geht grundsätzlich auch noch, aber der Dreck / Steine wird nicht weniger


    Sonstiges: Gestern gab es zunächst den Aufstieg zum Jägerkamp vom Spitzingsee - ich wählte die lange Variante von der Kirche über die Forststraße zur Schwarzenberghütte (zu Fuß), so spart man sich den Aufstieg durch den Lochgraben. Für Spitzingseeverhältnisse im gesamten Gebiet recht wenig los.
    Für die Abfahrt wollte ich die Westrinne hinunter zum Spitzingsattel ausprobieren - wobei es da ein verzweigtes Rinnensystem gibt und mir von unten nicht klar war, welche eigentlich die "richtige" Rinne ist. Diese beginnt in einer Art Sattel zwischen dem N-W-Kamm des Jägerkamp und einem kleinen nördlich vorgelagerten Buckel auf ca. 1.650 m. Oben ist es noch nicht sehr steil, die Rinne (man hält sich nach ca. 30 Hm links in die Hauptrinne) wird dann aber enger und steiler. Ich war mit den Kurzski unterwegs, was angesichts der vielen Steine (habe mir prompt Schäden an den neuen Skischuhen geholt) und Lawinenreste, den es auszuweichen galt, mir auch angenehm war. Grundsätzlich wäre die Rinne aber auch für die langen Latten breit genug. Auf ca. 1.400 m kommt die Abkletterstelle - zu dieser zuletzt vorsichtig abrutschen. Es handelt sich aber nicht um Abklettern im eigentlichen Sinne, sondern eher ein vorsichtiges Hinuntersteigen im Bröselfels. Unten geht es am besten mit einem beherzten Sprung über die Randkluft. Der untere Teil der Rinne war fast noch dreckiger, skifahrerisch aber kein Problem. Zuletzt ein toll aufgefirnter Hang.


    Insgesamt eher eine Tour für Liebhaber von solchen Abfahrten, denn eine gute Abfahrtsvariante. Ältere Ski sind angesichts der zu erwartenden Schäden sinnvoll, aber Kanten braucht man schon.


    Bilder / GPS-Track:


    Die Anstiegshänge (Normalweg):



    Blick vom Kreuzgipfel des Jägerkamp zum höchsten Punkt, da muss man hinüber:



    In den Vorbergen kaum noch Schnee, im Kessel der Jägerbauernalm hingegen schon noch:



    Kurz nach der Einfahrt in die Rinne - noch sehr moderat:



    Dann links in die Hauptrinne halten:



    Jetzt wird es steiler:



    Annäherung an die Abkletterstelle (abrutschen):



    Die bröselige und feuchte Abkletterstelle von unten:



    Die Rinne im unteren Teil - häufiges Ausweichen vor dem Lawinendreck erforderlich:



    Blick vom Spitzingsattel auf das Rinnensystem - die richtige Rinne ist jene in der Mitte, deren unterer Teil hier fast vollständig verdeckt ist (nicht die beiden rechteren Rinnen, die hier wesentlich markanter wirken):


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