Ortler (Überschreitung Hintergrat- Normalweg)

  • Gipfel und Höhe: Ortler (3905m)


    Gebirge: Ortlergruppe


    Art der Tour: Hochtour


    Datum der Tour: 18.07.


    Ausgangspunkt: Sulden bzw. Hintergrathütte


    Tourenverhältnisse: Sehr gut. Wie in tourentipp.de beschrieben am Vortag auf die Hintergrathütte und über den Hintergrat zum Gipfel. Die Beschreibung entspricht auch heute noch der Realität. Erwähnenswert ist, dass die Querung des Signalkopfes nur ganz wenige (höchstens fünf) Meter unterhalb desselben beginnt, dort ist auch eine Stange angebracht. Sobald man nach Umgehung des Signalkopfes wieder auf dem Grat ist, kommt bereits nach wenigen Metern die Schlüsselstelle. Diese ist heute genauso abdrängend und im Zweifel noch abgeschmierter als im Zeitpunkt der Beschreibung, dafür steckt nun ein Bohrhaken und ist das Drahtseil durch eine solide Kette ersetzt worden. Die Stelle ist rund vier Meter hoch, dann wird es wieder leichter. Nicht erwähnt ist, dass es nach der zweiten IVer-Stelle nach dem zweiten, teilweise steilen, Firnfeld noch ein kurzes drittes, deutlich flacheres als das zweite, gibt. Alle drei Firnabschnitte waren gut gespurt und hätten an diesem Tag sogar ohne Steigeisen begangen werden können. Ansonsten war der Grat komplett schneefrei und auch im Kar unterhalb des Unteren Knott lag nur noch ein Schneefeld auf dem Weg (welches früh morgens das härteste von allen war). Den totalen Kontrast zum Hintergrat bildet dann der Normalweg. Weite und über längere Strecken steile Gletscherflächen, aber mit breit ausgetretener Spur. Ins Bärenloch hinab dürfte es gut 40 Grad steil sein und hier kommt an manchen Stellen bereits Blankeis raus. Nach diesem letzten steilen Gletscherstück quert man nach rechts waagrecht (Stahlseil) zum Grat raus. Es folgt eine Abseilstelle (kann man sicher auch in der Nähe abklettern, ist ja auch der Aufstiegsweg) und ein steiles Gratstück, das mit einer langen Kette gesichert ist. Anschließend geht es etwas verwickelt weiter und wer den Weg nicht vom Aufstieg kennt, muss sehr aufpassen, keinen Verhauer einzubauen, insbesondere im Bereich unterhalb der Tabarettaspitze (man achte darauf, wie in der Beschreibung angegeben, leicht ansteigend eine letzte Scharte zu erreichen!, Wegspuren und auch Steinmänner verleiten einen hier, abzusteigen).


    Gefahreneinschätzung: am Hintergrat gering, am Normalweg sind einige, auch größere, Spalten zu queren und steile Stellen, die beginnen blank zu werden


    Exposition der Route: Aufstieg Südost, Abstieg Nord


    Prognose: Speziell der Weg ins Bärenloch wird wegen zunehmendem Blankeis anspruchsvoller, hier wird es wohl bald besser sein, direkt am Biwak vorbei (über den Grat) abzusteigen; momentan in der Höhe wahrscheinlich etwas Neuschnee


    Sonstiges: Hintergrathütte war mit etwa 20 Personen belegt, es waren neun Seilschaften unterwegs, davon einige mit Bergführern, daher keinerlei Stau, Payerhütte schien ebenfalls nur wenig belegt


    Bilder / GPS-Track:

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