Andreas84 tourentipp-extreme

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  • aus Oberbayern, Landkreis Rosenheim; Tirol, Bezirk Schwaz
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  • Wenn Du Deine Beiträge mit politischen Statements "anreicherst", musst Du damit rechnen, auch auf Kritk zu stossen. Das ist gelebte Demokratie!

    Im übrigen sind wir gar nicht so weit auseinander. Auch ich bin ein bekennender Linker, zudem anerkannter Kriegsdienstverweigerer und habe bereits als Gymnasiast in den Sechzigern gegen den Vietnamkrieg demonstriert. Auch Gewalt zur Lösung von Problemen lehne ich kategorisch ab. Zudem bin ich ein glühender Verfechter einer wertebasierten freiheitlichen Grundordnung, der Aufklärung und der daraus hervorgegangenen Gewaltenteilung. Dazu zählt natürlich auch das Wahlrecht. Das ändert aber nichts an der rechtlichen Situation, auf die Du leider nicht näher eingegangen bist, daher nochmal: nach einhelliger Meinung ist der Angriff Rußlands völkerrechtswidrig mit den sich aus der UN-Charta ergebenden Konsequenzen. Putin spricht dagegen der Ukraine, wie ich bereits dargelegt habe, die Staatlichkeit ab und faselt von "Entnazifizierung". Es ist Dir sicher nicht entgangen, was Putin in Wirklichkeit anstrebt. Damit nimmt er aber den Tod abertausender in Kauf.

    Deine weiteren, durchaus bedenkenswerten Ausführungen können wir gerne in einem philosophischen Seminar diskutieren.

    Bedanken möchte ich mich für Deinen kostenlosen Geschichtsunterricht in Sachen USA - imperium romanum. Hat mein inswoweit eingerostetes Wissen etwas aufgefrischt

  • Ich wollte eigentlich zu den Aussagen von Oldbergler gar nicht Stellung nehmen, weil es mir egal ist, was er über mich denkt. Da er sich aber bemüßigt fühlt, meine Pinnwand mit Beiträgen zu füllen, schreibe ich nun doch etwas.

    Zunächst würde ich einmal feststellen, dass die meisten seiner Beiträge in der letzten Zeit politischer Natur sind (sein Hauptvorwurf an mich) - in der Regel geht es dabei darum, seinen Unmut über mich und meine Haltung auszudrücken. Wahrscheinlich liest niemand meine Beiträge derart akribisch und antwortet dann impulsiv. Bei sieben Jahrzehnten Lebenserfahrung würde ich da doch etwas mehr Selbstreflexion und vielleicht auch Zurückhaltung erwarten, was auch bedeuten könnte, meine Beiträge einfach nicht zu lesen.

    Und nun zu meiner politischen Einstellung/Haltung: Oldbergler und Kofel würden mich sicher ins "rechte" Milieu einordnen, ich selbst nicht. Wenn ich älter wäre, würde ich meine Einstellung irgendwo zwischen "altlinks" und liberal verorten. Ich wähle auch nicht die AfD, sondern bin aus Überzeugung Nichtwähler. Mit Tucholsky: "Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie längst verboten".

    Außerdem bin ich Pazifist. In diesen Kontext sind auch meine Aussagen im Hundsalmjoch- und Monte Vioz-Beitrag zu verstehen. Von der Hand weisen lässt sich die Aussage, die NATO provoziere Russland permanent, nur, wenn man die Vorgeschichte des russischen Angriffs auf die Ukraine weglässt und sich seine Informationen ausschließlich in den (öffentlich-rechtlichen sowie privaten) Leitmedien holt. Aus russischer Sicht ist die militärische Unterstützung der NATO-Staaten für die Ukraine und vor allem die Erlaubnis, Marschflugkörper gegen russisches Gebiet einzusetzen naturgemäß eine Provokation und Bedrohung. Damit soll aber nun keineswegs Wladimir Putin verteidigt werden. Auch wenn ich als Historiker, der ich bin, die Handlungen der russischen Regierung aus strategischer Sicht ebenso nachvollziehen kann wie jene der westlichen Führung, erfüllt es mich mit Grauen, mir vorzustellen, dass an der Front auf beiden Seiten Abertausende Söhne, Väter, Freunde für angeblich hehere Ziele hingemetzelt werden.

    Ich schreibe gleich in einem weiteren Beitrag weiter, aber die maximalen Zeichen sind nun ausgereizt.

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    • Da komme ich nun zum Hauptpunkt: Massenmedial werden Frames und Narrative in die Köpfe gepflanzt, die jede sachliche gesellschaftliche Diskussion verunmöglichen. Wer der gängigen veröffentlichten Meinung widerspricht, ist wahlweise ein "Putin-Versteher", ein "Covidiot", ein "Antisemit" und natürlich sowieso "rechts", was den Rezipienten dieser Botschaften davon befreit, sich weiter mit einem Thema zu beschäftigen. Mit Volker Pispers "Ist der Feind bekannt, hat der Tag Struktur". Wer mit dem Narrativ mit schwimmt, kann sich ja immer darauf berufen. Wer stromaufwärts zur Quelle schwimmt, bekommt den ganzen Müll ab.

      In praxis: Es gibt zum Ukraine-Krieg eine westliche und eine russische Darstellung. Beide sind Propaganda - die "Wahrheit" ist aber nicht in der Mitte, sondern außerhalb sowohl unserer Wahrnehmungsfähigkeit als auch unserer Möglichkeiten. Weder Putin noch Selensky kennt sie. Als Zeitgenossen der Ereignisse mangelt uns der Überblick, den Historiker zu haben vermeinen (und nie haben können). Das ist ein grundsätzlich erkenntnistheoretisches Problem, aus dem es intellektuell keinen Ausweg gibt - Hegel, Nietzsche, Schopenhauer, Heidegger, Luhmann et. alt. haben es versucht.

      Wo finden wir aber nun einen Anker? Nur in uns selbst. In unserem Geist, in unserem Wertesystem. Möchte ich fremdbestimmt sein? Möchte ich nur auf die Worte anderer, der Experten, hören? Möchte ich jemanden hassen, den ich gar nicht kenne, nur weil ein Dritter es mir anbietet? Das sind freilich rhetorische Fragen und jeder wird instinktiv mit "Nein!" antworten, um aber im eigenen Leben oft aus Bequemlichkeit dennoch den Weg der Fremdbestimmung zu wählen. Ich natürlich auch.

      Deswegen ist es von hoher, ja höchster Bedeutung, wieder mehr dem Gefühl zu vertrauen und sich von positivistischen, d.h. wissenschafts- bzw. mediengläubigen Mustern zu befreien und eigenen Werten zu folgen. Gewalt ist falsch. Gewalt ist ein Zeichen von (argumentativer) Schwäche. Gewalt braucht nur, wer Macht über andere Menschen will.

      Für mich ist es wirklich erschütternd, dass in einer Zeit, wo alle Informationen grundsätzlich verfügbar wären, viele Menschen immer noch einfachen, psychologisch natürlich tiefgründig erforschten und daher in Permanenz von den Herrschenden angewandten Mustern (WIR gegen die...) folgen.

      Was ich damit konkret meine im nächsten Beitrag:

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    • Das amerikanische Imperium

      Nicht zufällig gewählt ist die Bezeichnung "Imperium" für die USA. Schon bei der Staatsgründung hatten die Gründerväter auf das Imperium Romanum, Sinnbild der absoluten Macht und eines hochorganisierten Staats, rekuriert. Nicht ohne Grund gibt es Capitol, Senat und einen Obelisken in Washington. Auch die Benennung des Bundesstaates Cincinnati nach einem römischen Diktator/Zensor und die Übernahme römischer Rechtspraxis (Wahl der Richter etc.) sind kein "Zufall". Von Anfang an ist auch das augenscheinlich zunächst einmal demokratisch anmutende Wahlprozedere dem römischen, mit oft indirekten Wahlen (Wahlmännerkollegium/Zenturiatskomitien) so angeglichen worden, dass nur Leute aus der Oberschicht zum Präsidialamt/Konsulat gelangen können.

      Das ist freilich an sich weltpolitisch noch nicht so spannend, aber wenn man sich die römische Außenpolitik anschaut, dann sieht man, dass die USA deren Ideen bis zur Perfektion vollendet haben:

      Caesar kennt man als großen Feldherrn, der er auch war. In seinen eigenen Schriften betont er aber, dass er nie von sich selbst aus angegriffen habe, sondern sich stets nur verteidigt habe, oder - argumentativ besser noch! - bedrohten Verbündeten selbstlos zu Hilfe geeilt sei. Wie die USA - der Helfer in der Not, der dir auch ungefragt Demokratie mit Massenbombardents und Millionen Toten ermöglicht. (Und dir für die Kosten selbstlos dein Öl abpumt.)

      Die Herrschaft der Stadt Rom bzw seiner Aristokratie über Italien usw fusste auf dem sogenannten "Bundesgenossen-System". Jede eroberte Stadt, jedes besiegte "Volk" schloss mit Rom einen Separatvertrag ab, in dem es Militär- und Außenpolitik komplett an Rom abtrat, die Einrichtung von römischen Garnisonen erlaubte, dafür aber innere "Souveränität" erhielt. Ist das nicht die Grundlage des Imperium amerikanum?

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  • Die Anmerkungen im Beitrag vom 01.12.24 zu Bild 7 haben in diesem Bergsteigerforum nichts verloren und widersprechen auch den Tatsachen. Rußland hat völkerrechtswidrig seinen Nachbarn Ukraine mit einem Krieg überzogen und dies angesichts des "Budapester Memorandums" vom Dez, 1994, in dem Rußland, die USA und Großbritannien die Unabhängigkeit und politische Integrität der Ukraine in den bestehenden Grenzen garantiert haben. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Es ist völlig absurd, eine angebliche Provokation der NATO für das putinsche völlig inakzeptable, ja verbrecherische Verhalten verantwortlich zu machen.

    Ich kann dem Autor nur empfehlen, seine Ansichten einer gründlichen, an Tatsachen und Fakten orientierten Überprüfung zu unterziehen.

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  • Diese Kommentare zur „Politik“ ……… altklug ………… frech und populistisch, Schade

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    • Mein Vorschlag: Vielleicht zur Abwechslung selber mal einen wertvollen Beitrag verfassen, statt sich über verdiente und beliebte Autoren wie Andreas auszulassen.

      Aber hier wie ein Oberlehrer aufzutreten, ohne je selbst Nennenswertes zu diesem Forum beigetragen zu haben, ist natürlich bequemer... lässt allerdings auch tief blicken. Schade.

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  • Deine teils langatmigen Ausführungen abseits der eigentlichen Tour könntest Du Dir eigentlich sparen. Auf Komfort scheinst Du jedenfalls wenig Wert zu legen, da Du bevorzugt im Auto oder in Winterräumen übernachtest.

    Apropos: Gefühlt bist Du mehr in den Bergen, als einer wie auch immer gearteten beruflichen Tätigkeit nachzugehen; davon können die meisten wohl nur träumen...

    Gefällt mir nicht 3 Danke 1
  • Herzlichen Glückwunsch zum 500. Tourenbericht. Ein ganz dickes DANKESCHÖN von meiner Seite für die vielen fundierten Tourenberichte! Ein Forum wie dieses lebt vom Informationsaustausch. Das unterscheidet Tourentipp ganz wesentlich von den teilweise nur auf Selbstdarstellung ausgerichteten Social Media Plattformen und daher sind wir mit unserer Webseite nicht mehr wegzudenken bei der Tourenplanung vieler Bergsteiger und Skitourengeher. Als Journalist war mir diese Ausrichtung der Inhalte immer das größte Anliegen und ich freue mich, dass es in diesem Forum immer mehr User gibt, die sich aktiv beteiligen.
    Der Andi hat hier einen großen Anteil und daher noch einmal DANKE!

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  • Nach meinem uralten AVF
    Stupffari - ursprünglich stoutpfaerrich = Stutenpfrech

  • Darf ich kurz fragen, ob der Weg St. Magdalena - Hochmahdkopf schon schneefrei war oder liegen noch Altschneefelder? Vielen lieben Dank inzwischen

    • Grüß dich, Engele.

      Die ganze Tour über Hochmahdkopf und Zunterköpfe ist komplett schneefrei. Ich hab das gerade noch in den Tourenbericht eingefügt.

      Liebe Grüße, Andreas

    • Super! Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort!

  • Hallo Andreas

    vielen Dank für Deinen Tourenbericht auf den Jochberg. Ich habe eine Frage. Du schreibst: "Nun weiter zum Graseck, von dort zum Sonnenspitz, wieder ein Stück zurück und über den Nordost-Anstieg auf den Jochberg." Auf meiner Karte ist nichts zum "wieder ein Stück zurück und über den Nordost-Anstieg auf den Jochberg" eingetragen. Wie weit zurück und gibt es hier einen sichtbaren Pfad?

    Ich wollte diese Tour schon lange machen und Du hast mich inspiriert es endlich zu machen.

    Beste Grüße
    Hans

    • Grüß dich, Hans.

      Freut mich, dass mein Beitrag dich inspiriert hat, die Tour zu machen!

      Zu deiner Frage: Vom Sonnenspitz geht man vielleicht 10 Minuten auf dem Weg zurück, den man hochgegangen ist (aber nicht wieder zum Graseck. Dann kommt ein Schild, auf dem aber, glaub ich, nicht der Jochberg angeschrieben ist, sondern "Kochelsee". Diesem Pfad folgen, bis eine Forststraße kreuzt. Hier geradeaus weiter auf deutlichem Pfad. Da kommt dann gleich das rote Warnschild (Bild 2). In meiner Kompass-Karte Isarwinkel ist der Weg schon sichtbar: Wenn man vom Sonnenspitz Richtung Jochberg schaut, gibt es da ein paar gepunktete Linien.

      Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen und wünsche dir eine schöne Tour!

      Viele Grüße, Andreas


      P.S.: Das Hauptproblem bei der Orientierung auf der Tour ist, dass eigentlich alle paar Minuten irgendwelche Seiten- und Schleichpfade abzweigen und man beim ersten Mal dauernd in die Karte schauen muss. Und es natürlich keine Beschilderung gibt - aber deswegen ist die Tour ja auch so schön einsam.

  • Hallo Andreas,

    zum Ende der Skitourensaison möchte ich nur vielen Dank für deine Beiträge sagen. Als leidenschaftlicher Tourengeher lese ich Deine Berichte mit großem Interesse.

    Sehr informative Tourenberichte mit super Bildern.

    Vielen herzlichen Dank

    Toni

    • Servus Toni.

      Vielen Dank, das freut mich sehr!

      Liebe Grüße und allzeit gesunde Rückkehr von den Touren!

      Andreas

  • Hi Andreas,


    auf einem anderen Kanal wurde mir dein Eintrag hier zum We auf der Winnebachseehütte bzw. der Amberger Hütte weitergeleitet. Kam mir dann doch bissle bekannt vor diese 3 A's. So klein isch dann doch die Welt. Hoffe ich habe nicht zuviel Holz gesägt im Lager nachts :)


    Bin Sonntags doch zuerst auf den westlichen Seeblaskogel, wo es vlt. 30min vorm Gipfel dann doch etwas heller wurde bzw. die Abschattung etwas wegging und erst danach auf den WW (Winnebacher Weisskogel). Abfahrt vom westlichen Seeblaskogel fand ich oben in der Wanne noch ganz gut, unten waren dann die alten Spuren beim Überfahren etwas ruppig und auch der Deckel etwas störend. Am WW kam zu meinem Erstaunen bis ca. 11;30 bei der Abfahrt niemand mehr. Schnee war ganz oben ab SKidepot noch 100hm pulvrig, darunter ostseitig leicht gedeckelt und Ri Winnebachjoch südseitig schon weich, aber auch noch kein echter FIrn.

    Weiterhin schöne Touren Sommers wie Winters wünsche ich und allseits gute Heimkehr!


    VG

    Sven aka Grimpeur

  • Servus Andreas,

    danke für deine Anfrage / Angebot für gemeinsame Touren:

    Ich bin grundsätzlich für solche Vorhaben zu haben und melde mich deshalb auch jetzt.

    Allerdings wird es bei mir diesen Winter nichts mehr, da ich bedingt durch schwere Krankheit meiner Frau immer nur kurz weg von zuhause kann. Deshalb bringe ich aktuell auch nur Halbtagestouren unter, mache sonst aber auch gerne längere Aktionen.

    Ich hoffe, dass sich das wieder bessert und würde dann - immer positiv denken - im nächsten Herbst / Frühwinter bei dir anklopfen.

    Viele Grüße,

    Rainer ("Kaiman")

    • Lieber Rainer.

      Ich wünsche deiner Frau gute Genesung und euch beiden viel Kraft in der sicher schwierigen Zeit, die ihr gerade habt. Positiv Denken ist auf jeden Fall die richtige Einstellung.

      Gerne kannst du dich jeder Zeit wegen einer gemeinsamen Tour melden.

      Alles Gute, Andreas

    • Danke vielmals!

  • Servus Andreas, kann man den Forstweg in Richtung Gabler bis zur materialseilbahn bereits mit dem Rad befahren? Danke und Grüße. Philip

    • Grüß dich, Philip.

      Nein, das geht sicher noch nicht. Am Dienstag konnte man mit Skiern die gesamte Forststraße abfahren.

      Viele Grüße!

  • Servus Andreas, du schreibst von einer Einkehr auf der Schaubachhütte. Die war doch eine Zeitlang zu, ist die wieder offen? Auch zum Übernachten?

    Vielen Dank und viele Grüße Willi

    • Servus Willi.

      Die Schaubachhütte war tatsächlich geschlossen. Eingekehrt sind wir im Restaurant am Lift knapp darüber.

      Ob die Hütte in absehbarer Zeit wieder öffnet, scheint unklar zu sein - soll wohl verkauft werden.

      Viele Grüße und noch eine schöne Zeit im Villgratental!

      Andreas

    • Servus Andreas,

      vielen Dank - für die Auskunft und die guten Wünsche, hat beides geholfen. :-)

      Viele Grüße

      Willi

  • Hallo Andreas!

    Gratulation zu eurer Grandiosen Tour im Marteltal. Ich war selber an dem besagten Tag auf der Zufallhütte und habe mit Euch kurz gesprochen. Zu deinem Bericht bezüglich Seil am Gletscher, muss ich dir einfach voll beipflichten. 80% der möchte Hochtourengeher sind mit Material am Gurt bestückt, wo auch ich immer wieder den Kopf schütteln muss. Aus Erfahrung weis ich, dass aber der Großteil mit diesen Karabiner, Rebschnüre u.s.w. im Ernstfall nichts anfangen kann. Fragt man einen, was ist ein Prusikknoten? keine Ahnung.

    Das selbe ist ja auch mit dem LVS-Gerät. Sehr viele keine Ahnung im Ernstfall.

    Ich wünsche dir und deiner Partnerin noch schöne Touren.

    lg. herbert

    • Grüß dich, Herbert.

      Vielen Dank für die positive Rückmeldung! Das war ja auch eine überaus feine Rundtour, die wir uns da ausgesucht haben...

      Zum Thema Seil nochmal: Gerade hier freut es mich, dass du das ähnlich siehst. Bei Hochtouren (in den Ostalpen) achte ich im Winter bei der Planung sehr darauf, ob die Gletscher genügend eingeschneit sind, um sie ohne Seil begehen zu können - man muss da ja meist auch wieder runterfahren können und auf was ich ganz sicher keine Lust habe, sind Abfahrten am Seil. Ein Klassiker, den ich mir normalerweise jedes Jahr im April/Mai (sofern 4-5 Meter Schnee liegen) gönne, ist das Zuckerhütl mit Abfahrt über den kompletten Sulzenauferner. Heuer sind die Spalten bislang aber wohl nicht komplett eingeschneit, also mach ich die Tour einfach nicht, anstatt da mit Seil und Co rumzueiern.

      Besonders zu unterstreichen ist deine Beobachtung, dass es nichts bringt, die komplette Gletscherausrüstung dabeizuhaben, sie aber nicht sinnvoll nutzen zu können. Das war auch am Skidepot vom Cevedale zu beobachten: Eine mit Seil verbundene Gruppe legt die Ski ab und die Steigeisen an - nach dieser Aktion stehen sie teilweise mit den Steigeisen auf dem Seil, welches sich auch total verheddert hat und wollen losgehen, ohne diese ganzen Kalamitäten zu bemerken. (ich hab dann kurz was gesagt.)

      Grundsätzlich halte ich es für wichtig, am Berg situationsbedingt adäquate Entscheidungen zu treffen. Die Essenz des Bergsteigens ist für mich, dass man in den Bergen eigenverantwortlich unterwegs ist und nicht einfach Regeln folgt. "Am Gletscher immer mit Seil" ist für mich da ein Beispiel. Das angenommene Sicherheitsplus kann in bestimmten Situationen eben auch zu einem Risiko werden (z.B. Zeitmanagement). Ich bin natürlich auch schon öfters aufgrund von Fehleinschätzungen in brenzlige Lagen hineingeraten, aber das ist dann eben meine eigene Verantwortung.

      Ich hätte es mir natürlich auch sparen können, die Passage über das Seil in den Cevedale-Beitrag aufzunehmen, aber ich habe irgendwie immer das Bedürfnis, das Thema eigene Einschätzung und Verantwortung zu propagieren. Bemerkenswert finde ich übrigens das Buch "Leichte Skihochtouren" von Michael Pröttel, der ja auch hier im Forum aktiv ist, da er dort Gletschertouren empfiehlt, die ohne Seil machbar sind. Das muss man sich in der heutigen Zeit, wo überspitzt gesagt bei jedem persönlichen Unfall ein externer Schuldiger gesucht wird, erstmal trauen!

      Ich wünsche auch dir weiterhin viele schöne Touren!

      Viele Grüße,

      Andreas

  • Servus Andreas,

    danke, dass ich den Läng. WEisskogel auch bei Sonne sehe! bin auf den Wetterbereicht reingefallen und war am Dienstag....Aber Auch Superabfahrt.

    Was hattet Ihr ursprünglich geplant?

    VG; Stephan

    • Grüß dich, Stephan.

      Der Wetterbericht für Dienstag hatte ja auch viel besser ausgeschaut als es letztlich war.

      Ursprünglich war eine Tour auf den Kleinen und/oder den Falschen Kaserer aus dem Schmirntal geplant, aber da hat man ja neben der Route steile Flanken, weswegen wir aufgrund der Gefahr von Nassschneelawinen umdisponiert haben.

      Viele Grüße,

      Andreas

  • Hallo Andreas! War voll nett Euch auf der Martellerhütte zu treffen! Hatten heute auch eine perfekte Tour auf den Cevedale und die Cima Marmotta, super Wetter und Fernsicht.

    Alles Liebe Max

    • Servus Max.

      Ja, es war fein auf der Hütte! Wir haben euch auch in der Abfahrt vom Cevedale gesehen, als wir am Samstag da nochmal hoch sind.

      Beste Grüße und immer guten Schnee!

      Andreas

  • Servus Andreas, ich bin der Skitourenveteran und gratuliere Dir zu der schönen Kotalmjoch und Klobenreibn. PS Wax hielt gut durch, habe neue Felle gekauft....

    • Grüß dich, Goasserer.

      Freut mich, dass Du mir geschrieben hast und vielen Dank nochmal für die kleinen Tipps zum Klobenjoch. Viele Grüße und in Zukunft hoffentlich stollenfreie Felle!

  • Servus Andreas84,

    danke für den Bericht ab Praxmar, reizt mich sehr dort zu starten. Ich habe da eine Frage wegen der Anfahrt. Ich war jetzt schon öfters auf Skitour ab Kühtai und fahre meist mit meinem Wohnmobil. Das geht auch bei Schneetreiben aufs Kühtai, bisher ohne Schneeketten aufzuziehen. Aber nach Praxmar ins Seitental habe ich mich bisher nicht getraut, weil ich nicht weiß, ob die Straße breitgenug ist für Gegenverkehr - und weil ich die Parkplatz-Situation nicht kenne. Ich will auch nicht 3 von u.U. nur 10 Plätzen belegen (mein WoMo ist 6,76m lang, Alternative wäre VW-Bus).

    Kannst du was dazu sagen, z.B. Straßenbreite, Steilheit, Parkplatz-Situation? Natürlich ohne Garantie.

    Ich bin auch schon Hochfügen hochgefahren, aber da ist der Parkplatz sehr groß und die Straße war trocken. Aber bei Gegenverkehr ist es z.T. schon kritisch.

    Danke schon mal!

    Viele Grüße, Kaiman

    • Grüß dich!

      Ich denke, das sollte schon hinhauen. Die Straße nach Praxmar ist nur kurz recht steil (drei Haarnadelkurven vor dem Ort). Der PP ist groß und hat sicher für mehr als 100 Autos Platz. Wenn du in deinem Wohnmobil übernachten möchtest, könnte es aber sinnvoller sein, Richtung Lüsens zu fahren (Abzweig etwa 1km vor Praxmar), weil es dort zwei PP gibt, die nicht wie in Praxmar direkt neben einem Hotel liegen.

      Viele Grüße, Andreas

    • Servus Andreas,

      herzlichen Dank für deine Tipps! Auf der Bergfex-Karte ist das sicher der Parkplatz bei 2 kleinen Seen / Teichen. Von dort ist auch eine Tour eingezeichnet, die über Praxmar geht, d.h. da kann ich dann ca. 100 Höhenmeter mehr machen, was mir immer entgegen kommt.

      Viele Grüße, Rainer

  • Servus Andreas, danke vielmals für deine ausführlichen Beschreibungen. Ist die Zufahrt zum Rifugio, wo ma zum Cima Presanella startet, denn zumindest geteert oder ohne allzu große Schlaglöcher? I würd da gern mit einem Tesla rauffahren... Würde mi über deine Einschätzung freuen. VG

    • Grüß dich.

      Die letzten 2km zur Amola-Alm sind nur geschottert und nicht mehr geteert. Alternativ kann man die Tour aber auch beim Rifugio Cornisello starten; bis zum dortigen PP sollte die Straße geteert sein - ich bin da aber noch nie gefahren. Die Straße ist generell einfach sehr ruppig mit vielen kleinen und größeren Wellen (richtige Schlaglöcher eher nicht). Ich hoffe, das hilft dir ein bisserl weiter.

      Viele Grüße,

      Andreas

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  • Hallo Andreas, vielen Dank für die Rückmeldung. Viele Grüsse Karl-Heinz

  • Hallo Andreas, kann man bis zur Finkau auch mit dem Wohnmobil (6m) reinfahren?LG Karl-Heinz ps: sind uns diesen Winter am Plankenstein begegnet und gemeinsam abgefahren.

    • Grüß dich, Karl Heinz.

      Ja, ich erinnere mich.

      Mit dem Wohnmobil sollte das kein Problem sein. In die Finkau hinter gibt es keine besonderen Hindernisse.

      Viele Grüße, Andreas.

  • Ich teile Deine Begeisterung für den Gabler - ich muß da jede Saison mehrmals rauf. Ich war am Donnerstag (28.4) oben, hab auf Deinen Fotos sogar meine Spur noch erkennen können (die nicht ganz so schöne). Erstaunlich, daß sich der Pulver noch so gut gehalten hat!

    Es haben einige den Zustieg mit dem MTB probiert, aber das war Käse, ich war zufuß schneller. Aber in zwei Woche wird man bis zur Materialseilbahn fahren können, denke ich.

  • Cooler Bericht von der Pforzheimer!

    Da sind wir uns am Sonntag wahrscheinlich über den Weg gelaufen...

  • Vielen Dank, Andreas, für Deinen aktuellen Bericht über die Martin-Busch-Hütte. Genau dort wollen wir demnächst auch hin.


    Eine Frage zur Fineilspitze: Hattet Ihr den Gipfel vom Hauslabjoch kommend mit aufgebundenen Ski überschritten und seid über den Südgrat abgestiegen? Falls ja, wie waren die Bedingungen dort?


    Danke für eine Info.

    • Grüß dich, Jonny.


      Wir haben die Ski am Hauslabjoch gelassen und nicht die Überschreitung gemacht. Von daher kann ich zum Südgrat wenig sagen. Auffällig war aber, dass der Schnee auf den letzten 20 Höhenmetern, wo die Exposition auf Süd-West wechselt, vom zuvor guten Trittfirn abrupt zu Faulschnee überging.


      Viele Grüße und eine gute Zeit im Ötztal!


      P.S.: Ich weiß ja nicht, was ihr genau vorhabt, aber der Berg, der skitourentechnisch - wenigstens aus der Ferne betrachtet - den besten Eindruck macht, ist die Weißkugel.

  • Hallo Andreas,


    würdest du einen .gpx File von deiner Tour im Zillertal teilen?

    So als backup falls ich da oben den Weg auf die ZT-Plattenspitze nicht auf Anhieb finde.


    Danke!

  • Vielen Dank, für die Aktualisierung der Tourenbeschreibung am Hohen Tenn.
    Die Sache mit der Wettereinschätzung sehe ich genau wie Du!
    LG Michael

  • Servus Andreas,

    die Fanny spricht mir aus der Seele, auch ich fand deinen letzten Bericht absolut köstlich: die „hormonbedingte Unaufmerksamkeit“ :-))).

    Ich lerne jetzt schon seit etlichen Jahren die (Skitouren-)Berichte auf Tourentipp auswendig und deine les ich mit besonderem Vergnügen, auf jeden Fall wegen der detaillierten Wiedergabe der aktuellen Verhältnisse, aber eben auch wegen der Anekdoten zu allerlei Begegnungen mit Mensch und Natur. Allgemein aber sind die Posts nicht mehr so „trocken“, und vielleicht haben ja deine Berichte so manchen langjährigen Berichterstatter dazu animiert, schreibtechnisch a bisserl aus sich herauszugehen….

    Was den Beruf betrifft, so tippe ich auf Landwirt, der nach dem frühmorgendlichen Vieh füttern erstmal auf Skitour geht ;-) oder freiberuflicher Journalist – das würde deine Sprachgewandtheit erklären. Hauptsache, du hast weiterhin so viel Zeit und erfreust die Community noch oft mit deinen Tourenberichten. Dankeschön :-)


    PS Da jetzt der Anfang gemacht ist, könnte man ja künftig selber hier ab und zu Erfahrungen zum besten geben…

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    • Grüß dich, Eli und vielen Dank für dein Lob!

      Bei dem, was du schreibst, werd ich fast ein bisserl rot...

      Ich verstehe Bergsteigen und Skitourengehen als eine ganzheitliche Sache, bei der neben technischen Aspekten vor allem die Begegnung mit der Natur und anderen Menschen im Vordergrund steht. Letztlich machen eben diesen Dinge in meinen Augen den Wert der Unternehmung aus und ich versuche, das in meinen Berichten darzustellen. Zu schreiben "Nordhang mit 38,7 Grad Gefälle, optimaler Firnzeitpunkt 11.47 Uhr ist zwar für den Spezialisten sicher hilfreich, aber erzählerisch nicht ansprechend.

      Viele Grüße und viele schöne Touren!

      Andreas

  • Grias di Andreas, gerade habe ich deinen Bericht über die Skitour zum Soinkessel gelesen, die zu dieser Zeit m. E. nur mehr was für "Liebhaber" zu sein scheint. Ich hab mich köstlich amüsiert, über deine Gedanken zu den Fröschen, „dass dir schleierhaft ist, wie man bei 3-4 Grad Wassertemperatur dermaßen in Fahrt kommen kann“. Wie schon gesagt, das ist halt auch nur was für „Liebhaber“.


    Bei dieser Gelegenheit möchte ich aber nicht unerwähnt lassen, dass ich sehr gerne deine Tourenberichte lese und die eine oder andere Tour (wenn sie nicht so schwer ist) aufgrund dessen schon gemacht habe. Eins interessiert mich aber schon ganz lange, was machst du eigentlich beruflich, dass du soviel Zeit für Touren hast? Ich weiss, ich bin neugierig und wenn du nicht antworten magst ist das auch o. k. Auf weiterhin schöne Touren(berichte).

    • Servus Fanny.

      Deine positve Rückmeldung freut mich wirklich wahnsinnig, weil ich mir auch Mühe gebe, die Berichte ansprechend zu gestalten und ein eigens verfasster Kommentar wie von dir doch a bisserl mehr zählt als ein schnell angeklickter Like-Button . Meiner Meinung nach kann das Berg- bzw. Skitourenerlebnis bei entsprechender Sensibilität weit über den reinen "Sport" hinausgehen und ein echtes Naturerlebnis werden, aber dafür muss man halt schauen, was um einen herum so passiert. Manche Leute tun das meiner Erfahrung nach nicht wirklich, sondern laufen eine Spur/einen Weg hoch und beachten Flora und Fauna nur oberflächlich. Schade, denn es gibt da so viel zu sehen. Wenn ich mal beim Beispiel Soinsee bleibe, dann ist es so, dass die Frösche nach und nach aus der Winterstarre (, die sie in den Hängen um den See halten,) erwachen und zum See (oft recht ungelenk/steif) zu ihren Artgenossen runterhoppeln. Dass ich da am Ufer sitze und zuschaue, stört die nicht im Geringsten.

      Viele Grüße und immer eine gute Zeit in den Bergen!

      Andreas

  • Hallo Andreas, du bekommst von mir den goldenen Tourenbericht - Orden am Bande, für die wirklich sehr informativen Berichte und aufschlussreichen Bilder. Die Saison habe ich für dieses Jahr schon beendet, aber in der nächsten Saison werde ich paar von Deinen „Inspirationen“ umsetzen. Auf einen tollen Sommer und mIt einem kräftigen Horrido Jochen

    • Servus Jochen.

      Vielen Dank für deine schöne Rückmeldung! Den Orden nehme ich natürlich gerne an und hefte ihn mir an mein LVS-Gerät, auf dass er mich und meine Begleiter ewig vor Lawinen beschirme. : )

      Obwohl ich zu den Leuten gehöre, für die der Winter erst vorbei ist, wenn es im Karwendel oder Sellrain auch auf letzten Schneeresten nicht mehr möglich ist, abzufahren, freue ich mich natürlich auch auf schöne Sommertouren und wünsche dir eben solche!

      Viele Grüße und immer gesunde Rückkehr,

      Andreas