Gipfel und Höhe: Österreichischer Schinder (1.808 m)
Gebirge: Bayerische Voralpen (Mangfallgebirge)
Art der Tour: Kurzski-Tour
Datum der Tour: 19.04.2015
Ausgangspunkt: Wildbad Kreuth, Endpunkt: Sutten
Tourenverhältnisse: oben selbst am Nachmittag noch hart, unten Firn
Gefahreneinschätzung: mittel, der Abstieg über das Schindertor erfordert jedes Mal Vorsicht
Exposition der Route: in den abfahrtsrelevanten Passagen Nord
Prognose: unten wird es m.E. schnell ausapern, oben hat es noch ordentlich Schnee
Sonstiges: Heute entschied ich mich für eine Variation der klassischen Skitour auf den Schinder: Start in Wildbad Kreuth (Bushaltestelle), dann zu Fuß durch die Lange Au (nomen est omen) bis kurz vor die Bayr-Alm und über die Rieselsberg-Alm und den direkten Südanstieg zum Gipfel des Österreichischen Schinder. Ab der Bayr-Alm längere Schneepassagen, ab der Rieselsberg-Alm praktisch durchgehend Schnee. Nach der heutigen klaren und kalten Nach trug der Schnee aber zunächst gut; später kleinere Einbrücke. In der Rückschau würde ich spätestens bei der Rieselsberg-Alm aber doch die Skier anlegen. Am Gipfel gab es heute grandiose Fernsicht und schinderuntypisch war nichts los (es waren ohnehin nicht viele unterwegs und die waren schon wieder weg).
Nach dem ich die Skier ja (anders als sonst bei der "klassischen" Skitour) dabei hatte, wurden sie auch gleich beim Gipfel angeschnallt und mit 2x kurz abschnallen ging es hinunter bis zum Vorgipfel. Dort bin ich eine steile Latschenrinne nach Süden gefahren, nicht wie sonst üblich die Schrofenrinne abgestiegen. Super aufgefirnt und mit Kurzski ideal, da an einigen Stellen ziemlich eng. Nach nicht ganz 100 Hm (beim Beginn der dichten Latschen) musste man aber noch mal auf die Füße umsteigen und einige Meter ziemlich mühsam durch die Latschen (am besten direkt unterhalb der Felsen) zum Steig von der Schrofenrinne queren und dann zur Skischarte. Da der Hang unterhalb bis zum Schindertor auch um 14 Uhr (!) noch ziemlich hart war und außerdem mit vielen Fußstapfen versehen, schwang ich auch nur einige Meter ab und stieg den Rest vorsichtig ab. Das Schindertor ist offen. Die Abfahrt danach war auf den ersten 100 Hm auch am Nachmittag noch ziemlich hart, dann wurde es schön aufgefirnt. Unten am Beginn det Latschen hat man die Möglichkeit, eine enge Rinne zu fahren - mit Kurzski heute ideal. In den flacheren Passagen aber dann mühsam, die langen Brettl wären da besser gewesen sowie die Abfahrt mindestens eine Stunde früher. Bis 1.100 m geht der Schnee durchgehend, auf letzten Schneeresten konnte noch bis fast 1.000 m abgefahren werden. Danach heißt es Zähne zusammenbeißen und mit dem ganzen Skigraffel zur Sutten laufen (oder alternativ zum Spitzingsee). Die Straße in die Valepp ist noch gesperrt und z.Z. ein Paradies für Rennradler, MTBler und Kinderwagenschieber ...
Hinweis für Radlfahrer für die Runde "Rund um den Schinder": Bei der Bayr-Alm liegt auf der Straße noch etwas Schnee. Die Lange Au wurde aber beradelt, wohl weiter Richtung Erzherzog-Johann-Hütte, wobei ich nicht sagen kann, wie es da ausschaut - insgesamt noch sehr wenig los.
Bilder / GPS-Track: