Höchster Punkt: Westliche Hochgrubachspitze (2277 m)
Art der Tour: Kurzski-Tour
Datum der Tour: 02.06.2012
Gebirge: Kaisergebirge
Ausgangspunkt: Ghs. Griesner Alm
Exposition der Tour: v.a. Nord
Tourenverhältnisse: s.u.
Gefahreneinschätzung: erheblich - für das Schönwetterfensterl würde ich beim nächsten Mal zumindest einen Pickel, wahrscheinlich auch Steigeisen und Helm mitnehmen (s.u.)
Prognose: wird am nächsten Wochenende auch noch gehen
Nachtrag: Ich habe wohl auf den Wiesen der Russenleiten oder am Weg kurz vor der Brücke ein Paar schwarze dünne Fingerhandschuhe verloren. Falls sie jemand findet, würde ich mich über entsprechende Mitteilung (oder Abgabe im Gasthof) freuen.
Bericht:
Eigentlich sollte es heute höher hinaus in die Berchtesgadener gehen, aber da entgegen des BR-Wetterberichts es bei der ohnehin schon eher späten Anfahrt ins Chiemgau von oben plätscherte, wurde kurzfristig in das doch etwas einfacherere Griesnerkar umdisponiert (Beschreibung siehe Tourentipp-Archiv). Am Vormittag gab es teilweise so wenig Sicht, das die eigentlich kaum zu verfehlende Rinne zum Schönwetterfensterl erst einmal bestimmt werden musste. Eigentlich wollte ich die Rinne überwiegend mit Skiern gehen, aber für die Kurzski ist es - erst recht wenn sich die Felle lösen - schon bald zu steil. Also zu Fuß hochgestapft, was aber ziemlich unangenehm war - bei der Steilheit darf man keinesfalls wegrutschen. Es hatte zwar Trittschnee, aber das ständige Tritte schlagen / treten ist auch anstrengend. Beim nächsten Mal würde ich auf jeden Fall einen Pickel mitnehmen, vielleicht auch Steigeisen (war aber heute nicht vereist). Da ich scheinbar bis Mittag heute ohnehin der einzige Besucher des Griesnerkars war, kam von oben nichts entgegen, ansonsten wäre aber wohl ein Helm auch nicht schlecht.
Das Schönwetterfensterl machte dann aber seinem Namen Ehre und vom Gipfel der Westlichen Hochgrubachspitze (auch mit Skischuhen gut zu erkraxeln) hatte man einen wunderbaren Blick zu den Hohen Tauern, insbesondere zum Großvenediger. Allerdings hat doch ein erheblicher Wind geblasen und Wolkenschwaden zogen im Minutentempo durch. Trotzdem ein toller Aussichtspunkt, da kann man es länger aushalten.
Die Abfahrt mit den kurzen Brettln beginnt ein paar Meter unterhalb der Scharte, oben sind die Kurzski perfekt, da es doch etwas eng ist. Und bei der Abfahrt im guten Sommerschnee merkt man ja weder die Anstrengungen noch die Anspannungen des Aufstiegs.
Weil es so schön war, ging es gleich noch hinüber zum Goinger Törl, habe diesmal die rechtere der beiden Scharten genommen, welche ganz oben noch ein bißchen steiler als die linke ist. Von der Scharte würde nach Abklettern einer 4 m-Stufe (mit einem alten Seil) auch eine sehr enge Steilrinne hinunter in das Kübelkar gehen.
Die Abfahrt vom Goinger Törl am Nachmittag war schon ein bißchen tiefer, aber immer noch sehr gut. Allerdings wird hier der Schnee knapp, 1x muss man sogar 2 m abschnallen. Nächste Woche wohl besser Kleines Törl oder Schönwetterfensterl machen, da liegt noch genügend Schnee.
Auf der Direktabfahrt musste man - wenn man den Hauptabfahrtsspuren folgt - auch noch 1x kurz abschnallen, ansonsten geht es fast durchgehend runter bis zum Karende (ca. 1280 m). Der Schnee in der Bachrinne nach dem Wald (neben der "Russenleite") besteht praktisch nur aus Lawinenbrocken, lohnt nicht.
Auf Grund der Wetterbesserung wurde es insgesamt doch noch eine tolle Tour, erstaunlicherweise praktisch kein Betrieb mehr im Kar, es haben wohl schon alle die Skier in den Keller gestellt oder sich zu höheren Zielen orientiert?