Höchster Punkt: Schneefernerkopf (2874 m)
Art der Tour: Kurzski-Tour
Datum der Tour: 14.05.2011
Gebirge: Wetterstein
Ausgangspunkt: Garmisch-Partenkirchen Bhf.
Exposition der Tour: in den abfahrtsrelevanten Passagen v.a. Ost
Tourenverhältnisse: s.u.
Prognose: geht noch ein bißchen; jetzt erst mal Neuschnee, der wohl bald wieder wegtaut
Sonstiges: Gestern gab es die jährliche "Quältour" auf das Zugspitzplatt. Start in Garmisch um 01:00, dank Vollmond und einer zunächst noch relativ klaren aber warmen Nacht gings weitgehend ohne Stirnlampe bis zur Bockhütte (wird gerade neugebaut). Ab hier beginnt der schönere Teil des Reintales, und ab kurz nach 5 Uhr auch leichter Regen. Irgendwie hat sich entweder der Wetterbericht geirrt oder ich habe ihn falsch gelesen, denn ab ca. 6:30 ging der leichte Regen in Dauerregen und miserable Sicht über, was auf dem Zugspitzplatt gute Ortskenntnis voraussetzt. Nachdem die Moral so einen Tiefpunkt erreicht hatte und der Zeitplan bei den widrigen Verhältnissen auch eine Verschiebung nach hinten erfuhr, was es richtig wohltuend, ab der Talstation der Sonnenkarbahn kurz Schneefall zu erleben, ab ca. 9 Uhr klarte es sogar auf. Da die erste Bahn erst ca. 9:30 Uhr oben ist, war es um diese Zeit sogar am Sonn-Alpin angenehm. Aber auch so blieb es - möglicherweise dem eher mäßigen Wetterbericht geschuldet - ruhig, bis auf eine größere Gruppe der Bundeswehr gleichfalls mit Skiern.
Nachdem es doch deutlich besser wurde, entschied ich mich, den ursprünglichen Plan durchzuziehen und auf den Schneefernerkopf zu gehen. Den steilen Hang vorm Schneefernerkopf-Vorgipfel muss man wegen der darunter liegenden Felsen vorsichtig begehen, oben angekommen gab es einen starken, eisigen Wind - immer wieder unglaublich die Temperaturdifferenzen, die im Frühsommer möglich sind. Der Weiterweg zum Gipfelplateau des Schneefernerkopfs geht nur zu Fuß, ist aber leicht. Dann folgte die Direktabfahrt (nach längeren Pausen erst ca. 11:30) vom Gipfel durch die N-O-Felsen: Am besten fährt man vom höchsten Punkt direkt die Flanke zwischen den beiden bereits von hier sichtbaren Sprengstationen ab. Dann rechts neben der linkeren, unteren Sprengstation gibt es zwei Möglichkeiten: Direkt durch die Felsen (wäre wegen Schneemangels nicht unproblematisch gewesen) oder links durch eine wannenförmige Rinne. Ich wählte diese Variante, war aber auch nicht ganz einfach zu fahren, da der Schnee hier schon recht tief war (eine merkwürdige Variante von feuchtem Pulver mit aufweichendem Harschdeckel darunter - bin gleich zwei Mal mit einem Bein steckengeblieben ...). Insgesamt war es wegen der Schneeverhältnisse und der Anspannung wegen des unmittelbar darunter liegenden Felsabbruchs nur mittelprächtig.
Danach ging es dann problemlos und schön über die Reste der Lifttrassen und Pisten bis zur Talstation Sonnenkarbahn (weiß jemand, welchem Zweck die großen Bauarbeiten dort dienen? Neubau Wetterwandecklift? Pistenarrondierung? Verlegung von Speicherrohren?) und nach kurzer Querung dann bis zur Talstation Brunntal. Mit zwei aperen Stellen ging es im Brunntalgraben noch bis knapp unter die 1900 m-Marke. Dürfte - mit mehr aperen Stellen und etwas weniger weit runter - schon noch ein bißchen gehen, obwohl seit dem Ende des Skibetriebes vor zwei Wochen scheinbar sehr viel Schnee geschmolzen ist.
Der Rückmarsch nach Garmisch mit schwerem Gepäck zieht sich gefühlt jedes Jahr länger hin ... Leider zuletzt auch noch im Starkregen, aber das war auch schon egal.
Fazit: Die klassische Saisonabschlusstour heuer leider über einen Monat zu früh (hoffentlich geht noch was ...) ist zwar jedes Mal wieder toll, ohne Benutzung der Bahnen mit knapp 2250 Hm und 17 Stunden Gehzeit (inkl. Pausen) aber doch recht anstrengend.