- Gipfel
- Urtiola, Piz Cotschen, Piz Starlex
- Höhe
- 2909, 2768, 3062m
- Gebirge
- Sesvenna-Gruppe, Avignatal
- Art der Tour
- Bergtour
- Datum der Tour
- 11. September 2025
- Ausgangspunkt
- Urtjerabruck (eine Brücke) im Avignatal, kostenlos. Zufahrt von Taufers im Münstertal. Im Avignatal gibt es keine ausgewiesenen PP - einfach am Straßenrand parken, wo man losgehen möchte. (Es sind auch andere, höher gelegene Startpunkte möglich.)
- Gefahreneinschätzung
- mäßig
Abgeschieden und schön
ist auf jeden Fall eine gute Kurzbeschreibung für das Avignatal oberhalb von Taufers im Münstertal.
Vorausgeschickt sei aber, dass man das auch am Zustand der "Wege" merkt. So ist der gesamte Aufstieg zur Urtiola zwar markiert, aber eine Pfadspur gibt es nicht. Außerdem möchte ich eine Bemerkung von Kai, der bei HIKR unter dem Namen "Steppenwolf" seine großartigen Touren publiziert, unterstützen: Für die südliche Sesvenna-Gruppe kann man analoge wie digitale Karten in die Tonne treten. Da sind Wege drin, die es nicht gibt und dafür fehlen andere, die sogar ausgeschildert sind (zum Beispiel von der Starlex-Scharte rüber in die Schweiz). Hinzu kommt, dass offenbar jüngst die Nummerierung der Wege geändert wurde, weshalb die bei Kompass angegeben Wegenummern nicht mehr stimmen.
Nebenbei: Über den Kai, den ich mal im Winterraum der Berliner Hütte getroffen habe, gibt es einen Artikel beim AV. Ein spannender Mensch!
Route: Von der Brücke mit dem komischen Namen zur Stieralpe und weiter zur Urtiola. Ab der Alpe sind die Markierungen sehr spärlich mit teilweise 70-100 Metern Abstand. Bei guter Sicht wie heute kein Problem, weil der einfachste Weg für den, der das Gelände lesen kann, eh logisch ist, aber bei Nebel möchte man da nicht rumtappen. Von der Urtiola (auch Piz Terza genannt) ein Stück (100 Hm) zurück und dann über den Kamm zum Piz Cotschen und in die Starlex-Scharte. Obwohl es auf diesem Wegabschnitt gar keine Markierungen gibt, ist witzigerweise ein durchgehender Pfad vorhanden. Von der Scharte empfiehlt es sich, nicht dem beschilderten Steig zu folgen, sondern weglos unterhalb des Schuttkares des Starlex zu queren (einfach), da man sich sonst 150 unnötige Höhenmeter einhandelt. Man erreicht den Steig zum Starlex dann bei etwa 2750m. Nun gilt es noch die objektiv gefährliche Steilrinne (mindestens 40 Grad) zu überwinden. Hier herrscht wirklich erhebliche Steinschlaggefahr und einen Helm sollte man auf jeden Fall tragen. Es ist unmöglich, hier nichts loszutreten, aber der versierte Steiger sollte es schon schaffen, wenigstens nicht einen der größeren Steine in Bewegung zu setzen. Ich war auf jeden Fall froh, dass ich heute ganz allein am Weg war... Der Abstieg erfolgte dann über die wunderschöne Starlexalm und am Ende nicht über die Straße, sondern über einen alten Forstweg rechts (von oben gesehen) des Baches.
Anforderungen: 1900 Hm, etwa 18 Km, 7-9 Stunden. Ab Stieralpe T4, Gipfel Starlex T5, sonst T3.
Fazit: Wunderschöne Tour mit großartigem Panorama und herrlichen Wäldern im unteren Bereich (riesige, uralte Zirben und vor allem Lärchen).
Sonstiges: Die Schneefallgrenze lag bei den gestrigen Niederschlägen im Vinschgau bei etwa 3200 Metern. Die Verhältnisse am Ortler sollten heute sehr gut gewesen sein.
Bilder:
1: Auf dem Weg zur Stieralpe.
2: Stieralpe und Urtiola.
3: König Ortler zeigt sich erstmals.
4: Blick zum Starlex; über den Kamm wird dessen Aufstiegsroute erreicht.
5: So steil wie hier zu vermuten ist die Rinne aber auch nicht.
6: Aber das reicht schon... Gut zu sehen die vielen größeren Steine/Felsen, die man tunlichst nicht abtreten sollte.
7: Rinne von oben mit Ortler-Panorama.
8: Zoom Richtung Ortler.
9: Wahre Baumriesen.
10: Starlex-Alm.