- Gipfel
- Ortler
- Höhe
- 3905
- Gebirge
- Ortlergruppe
- Art der Tour
- Skitour
- Datum der Tour
- 2. Mai 2025
- Ausgangspunkt
- Trafoi, Parkplatz Dreibrunnen
- Gefahreneinschätzung
- mäßig
- Exposition der Route
- NW, N
Wir haben die Tour mit einer Übernachtung auf der urigen Berglhütte verkürzt. Bleibt aber trotzdem noch ein Anstieg von 1700 Höhenmeter am Gipfeltag. Der Zustieg zur Hütte, ist über 500 Höhenmeter aper, lediglich die letzten 100 Höhenmeter konnte man mit Ski aufsteigen, wobei über kurze Stücke auch immer wieder abgeschnallt werden musste. In der Hütte selbst haben wir die Gastfreundschaft von Hilli genossen, und sind um kurz vor Fünf (noch im Dunkeln) von der Hütte gestartet.
Die Querung nach der Hütte ist teilweise schon ausgeapert; hier ist ein mehrfacher Wechsel von Ski an und Ski wieder ab notwendig. Die Querung des anschließenden großen Kars ist der vielleicht unangenehmste Teil der Tour, weil es durch mehrere Lawinen- bzw. Eislawinenfelder geht, und oberhalb die Seracs des Gletschersabbruchs bedrohlich herunterschauen. Hier heißt es, möglichst schnell durchzuqueren., Aber auch im Zustieg zur Trafoier Eisrinne liegt ein ordentlicher Eisrutsch, der an dieser Stelle zu vielen Spitzkehren zwingt. Der Anstieg durch die Eisrinne selbst ist mit Harscheisen gut machbar. Nur der Ausstieg ist ein bisschen heikel, und wurde zum Teil gestapft. Der anschließende Aufstieg am großen Eisbruch links vorbei ist von ähnlicher Qualität. Auch dieser konnte prinzipiell vollständig auf Ski bewältigt werden. Danach hat man die Höhe des Lombardibiwaks erreicht. Von hier aus geht es zunächst über noch moderate Steilheit zum letzten Aufschwung auf das Ortlerblatt. In diesem letzten steilen Hang sind nur noch die allerbesten Skimo-Spezialisten noch mit Ski aufgestiegen. Der Großteil hat diesen Bereich mit Steigeisen bewältigt (ca. 50hm). Zumal oben schon ein paar Blankeisrippen ausgeapert sind, und die Firnauflage auf den schmalen Bändern dazwischen recht dünn war. Je nach persönlichem Sicherheitsbedürfnis ist hier auch ein Pickel ganz angenehm, Oberhalb dieser Stelle sind die Verhältnisse dann gut und der Anstieg zum Gipfel (wir sind wie fast alle den flacheren Weg, rechts am oberen Eisbruch vorbei gegangen) ist problemlos.
In der Abfahrt sind wir dann von oben gesehen rechts am Eisbruch vorbeigefahren, und haben dort sogar noch guten Pulverschnee vorgefunden. Die Abfahrt über den Steilhang mit den zuvor erwähnten Blankeisstellen ist nur mit scharfen Kanten und entsprechend hohem skifahrerischem Können zu empfehlen. Wir sind — wie die meisten anderen — mit Steigeisen abgestiegen. Nach dieser Stelle ist dann alles recht gut fahrbar.
Im Bereich unterhalb des Lombardibiwaks bis zum unteren Teil der Trafoier Eisrinne waren die Schneeverhältnisse in unserem Fall (nach klarer Nacht) um 12h immer noch sehr hart, erst nach der Eisrinne gab es ein paar firnige Abschnitte, die aber den rasch in recht weichen, tiefen Schnee übergingen.
Fazit: im Großen und Ganzen sind die Verhältnisse rund um den Ortler recht gut. Allerdings ist auch hier der schneearme Winter ganz deutlich bemerkbar. Die Verhältnisse entsprechen wohl eher denen gegen Ende Mai in üblichen Jahren.
Bilder der Tour:
Ankunft auf der Berglhütte
Bedrohlich: der Abbruch des Ortlerferners
In der Trafoier Eisrinne
Oberhalb der Eisrinne im Bärenloch.
Der letzte Steilhang vor dem Ortlerplatt.
Am Platt mit Blick auf den Gipfel
Nochmal Konzentration im Abstieg
Die Eislawinenfelder im Kar auf dem Rückweg