- Gipfel
- Schaufelspitze, Pfaffenschneide
- Höhe
- 3.332 m, 3.501 m (je nach Karte auch 3.498 m)
- Gebirge
- Stubaier Alpen
- Art der Tour
- Skitour
- Datum der Tour
- 9. November 2024
- Ausgangspunkt
- Stubaital, Mutterbergalm (Parkplatz Stubaier Gletscherbahnen)
- Gefahreneinschätzung
- mäßig
- Exposition der Route
- alle, im Skiteil Nord
Am Wochenende konnte ich meine Skitourensaison am Stubaier Gletscher fortsetzen.
Samstag ging es auf die Schaufelspitze - wohl die klassische Skitour im Herbst / Frühwinter am Stubaier Gletscher. Geöffnet waren die Pisten bis zum Gamsgarten (ca. 2.627 m). Ich bin aber von der Talstation zu Fuß hoch über den Wanderweg bis zur Mittelstation Fernau (dabei Achtung auf die Eisgallen am Weg) und dann weiter auf der Gamsgartenpiste, wo man mit einigen Malen abschnallen schon hoch kam. Natürlich kann man auch mit den Bergbahnen hochfahren, was die wenigen erspähten anderen Tourengeher wohl auch gemacht haben. Ab dem Gamsgarten bei sehr viel Betrieb am Pistenrand bis zur Bergstation der Schaufelspitzbahn - bemerkenswert, wie sich hier in den letzten Jahren das Gelände durch den Gletscherrückgang geändert hat. Zuletzt bin ich die Südflanke ziemlich steil hoch und die letzten ca. 30 Hm sicherheitshalber zu Fuß zum Gipfelkreuz. Am Nachmittag war dann die Flanke teilweise leicht aufgefirnt, teilweise hart - aufgrund alter Spuren allerdings kein großer Genuss. Die geöffneten Pisten weisen schattseitig eine zumeist sehr harte Schneedecke auf, häufig ist es sogar Eis. Mit den alten Tourenski nicht so toll, aber die guten Skier würde ich angesichts der Steine im freien Gelände lieber nicht nehmen.
Sonntags dann wiederum hoch von der Mutterbergalm, dieses Mal über den staubtrockenen, aber sehr steilen Fahrweg. Eigentlich wollte ich dann die Piste hoch zum Fernaujoch steigen, aber ab der Mittelstation Fernau lief die Beschneiung "volles Rohr / Kanone" und so bin ich lieber weiter zu Fuß abseits hoch. Im Bereich des Fernauferners und etwas unterhalb liegt extrem wenig Schnee. Ab dem Fernaujoch bin ich dann alles zu Fuß weiter mit Steigeisen und Pickel. Zunächst am Grat / Kamm Richtung Aperer Pfaff, dann die südliche Umgehung des Gipfels zum Pfaffenjoch. Zum Teil sind die Hänge sehr steil, am Vormittag ging es aber noch gut mit den Steigeisen, die im harten Schnee gut greifen; auf dem Rückweg nachmittags war der Schnee tiefer, da bin ich sicherheitshalber teilweise länger am Grat gekraxelt als in der Flanke zu gehen. Stahl-Steigeisen sind in jedem Fall da zur Zeit kein Luxus. Ab dem Pfaffenjoch gibt es auf dem Sulzenauferner derzeit einen unangenehmen Eispanzer, somit wäre es mit Skiern auch nicht gut gewesen. Ich bin sicherheitshalber (Vermeidung von Gletscherspalten) am Kamm mit dem Pfaffenkogel hoch und runter, nicht den üblichen Anstieg durch das Gletscherbecken. Die letzten Meter zur Gipfelmadonna ("Mutter aller Völker") auf der Pfaffenschneide (auch "Zuckerhütl-Westgipfel" genannt; was aber wohl Marketing ist, da der Zuckerhütl-Haupftgipfel aufgrund der Steinschlagproblematik jedenfalls von geführten Gruppen kaum mehr begangen wird und ein prestigeträchtiger Ersatz her musste - der Hauptgipfel ist jedenfalls durch eine tiefe Einsattelung von der Pfaffenschneid-Madonna getrennt) erfordern dann noch einmal ordentliche Kraxelei - die spärlich angebrachten Krampen erwiesen sich als sehr hilfreich (erkennt man erst im Nachhinein; für Menschen unter 1,70 m vermutlich schwerer - ich musste mich ziemlich lang machen).
Die Abfahrt vom Fernaujoch erfolgte über zumeist harten Schnee, weiter unten konnte ich mich mit 2x abschnallen bis zur Piste durch die schneearmen Hänge auf Skiern bewegen. Die Piste zur Mittelstation Fernau war seit Samstag fast durchgehend beschneit worden und hat jetzt eine ordentliche Schneeauflage. Allerdings war diese am Sonntag untertags von den Pistenbullys grob bearbeitet worden, so dass man sich jetzt über die groben, gefrorenen Spuren drüber hinweg quälen musste bzw. teilweise am Pistenrand abfahren konnte. Das hatte ich mir am Morgen noch besser erhofft.
Angesichts der auf Hochtouren laufenden Beschneiung vermute ich, dass sie bald weitere Pisten öffnen werden, insbesondere die Abfahrt zur Mittelstation Fernau. Bis zu einer Präparierung dürfte es eher schlecht bleiben (s.o.). Bei geöffneter Piste wird es aber natürlich zu einer Pistenskitour. Ob der Wetterwechsel ordentlich Schnee in den Hochlagen bringen wird, bleibt abzuwarten.
Bilder:
Über die Südflanke der Schaufelspitze erfolgt der Aufstieg und die Abfahrt mit Skiern (Sommernormalweg eher am Kamm):
Gipfelkreuz Schaufelspitze:
Der Snowpark auf dem Gaiskarferner mit dem Schussgrubenkogel dahinter:
Blick vom Fernaujoch zum Snowpark - schon merkwürdig, dieses Gebilde (aber großer Andrang ...):
Diesen Kamm / Grat hoch zum Aperer Pfaff geht es jetzt mit Steigeisen hoch:
Sehr steile Querung unter dem Aperen Pfaff - man kann weiter oben oder unten gehen, unangenehm bleibt es in jedem Fall:
Ab der Südrippe des Aperen Pfaffs geht es etwas angenehmer (flacher) weiter zum Pfaffenjoch:
Wäre eine sehr schöne Skitour - der Pfaffenkogel (nur nicht am Sonntag aufgrund des Eispanzers):
Zur Gipfelmadonna warten noch einige Meter Kraxelei - gar nicht so einfach für einen beliebten Gipfel in Seilbahnnähe:
Die Gipfelmadonna - viel Platz ist nicht auf dem sehr abschüssigen Gipfel: