Skitour Saykogel - Überschreitung

  • Gipfel
    Saykogel
    Höhe
    3.355 m
    Gebirge
    Ötztaler Alpen
    Art der Tour
    Skitour
    Datum der Tour
    4. April 2024
    Ausgangspunkt
    Vent
    Gefahreneinschätzung
    mäßig
    Exposition der Route
    alle

    Heute setzte ich die Überschreitung des Saykogel von Vent aus aufs Programm. Heuer hat es in Vent in der Höhe mit Ausnahme von sonnseitigen Hängen relativ viel Schnee. Im Niedertal beim Aufstieg Richtung Martin-Busch-Hütte fiel mir auf, dass bisher nur wenig Lawinen abgegangen sind - es gab Jahre, da bin ich hier in erheblichem Umfang durch Lawinenkegel gestiegen. Könnte sich mit der massiven Wärme am Wochenende natürlich ändern. Auch ist die Skispur bisher erst dünn ausgeprägt - vielleicht auch die Folge davon, dass überraschenderweise heute neben mir nur eine einzige Gruppe unterwegs war? So wenig Andrang im Niedertal habe ich glaublich noch nie erlebt. Hinter der Schäferhütte war heute am Vormittag die obere Spur (= Sommerweg) noch nicht angespurt. Es sind alle hinab zum Bachbett (ohnehin meistens die sicherere Variante); allerdings gab es zwischendurch sehr steile Spuren aus dem Bachbett hinaus - da haben vielleicht welche gemerkt, dass sie eigentlich anders gehen wollten? Heute am Vormittag war alles noch ziemlich hart gefroren - m.E. wird bei der Tour ohnehin häufig die Abrutschgefahr unterschätzt.

    Ab der Martin-Busch-Hütte zum Gipfel gab es nur anfangs eine Spur, dann musste ich alles selber spuren. Die Spuranlage ist aber nicht ganz optimal, bin etwas zu hoch gekommen. Allgemein sah man - siehe oben zum Andrang - im Gebiet bisher nur wenige Spuren. Die letzten ca. 40 Hm zum kreuzlosen Gipfel bin ich hochgestapft - ein Pickel ist nicht schlecht, u.U. kann man auch Leichtsteigeisen gebrauchen.

    Abfahrt dann Richtung Hochjochtal direkt vom Skidepot - teilweise pulvrig, teilweise etwas windgepresst - insgesamt gut machbar. Es gibt viele Abfahrtsmöglichkeiten Richtung Hochjoch-Hospiz, siehe AV-Karte. Ziemlich viel los war am Hochjochferner zur Finailspitze und beim Hochjoch-Hospiz - sind dort die ganzen Tourengeher unterwegs gewesen?

    Die Rückkehr nach Vent durch bzw. oberhalb der Rofenschlucht war heute eher unangenehm. Die Südhänge haben im Bereich der Skispur und v.a. des Steiges oberhalb der Schlucht teilweise wenig Schnee - Gefahr von Steinkontakt. Der Schluchtsteig weist eine gute Skispur auf, es geht aber nervig auf und ab und das über längere Zeit auch sehr ausgesetzt und zum Teil bedroht von Lawinen und Steinschlag. Da ist man froh darum, bei der Materialstation der Vernagthütten-Seilbahn anzukommen. Allgemein empfehle ich, die Schlucht trotz der ausgesetzten Stellen mit Skiern zu machen (vielleicht auffellen für die Gegenanstiege). Zu Fuß ist sicher nicht besser (und wäre unfair, wenn die gute Skispur zertrampelt wird), höchstens falls es am Morgen extrem hart gefroren ist. Der restliche Weg nach Rofen und dann zurück nach Vent erfordert am Nachmittag erst recht mit schlecht laufenden Skiern viel anschieben / haxeln.


    Fotos:


    Am Vormittag nach der Martin-Busch-Hütte mit Blick zum Gipfel:



    Gipfelblick zur Wildspitze (hinten) - mittlerweile Schleierwolken aufgezogen:



    Gipfelblick zur Hochvernagtspitze:



    Gipfelblick zur Weißkugel:



    Gipfelblick zum Similaun - da gab es schon eine Spur:



    Blick vom Skidepot zurück zum Gipfelaufstieg:



    Bei der Abfahrt über die Reste des Hochjochferners:



    Am Hochjochferner Richtung Finailspitze sind offenbar die ganzen Tourengeher abgeblieben:



    Blick zurück auf dem Weg im Rofental Richtung Schlucht:



    An dieser Stelle ist der unangenehmste Teil des Schluchtweges geschafft:


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