- Gipfel
- Großer Löffler, Trippachspitze (in den Karten auch Tribbachspitze)
- Höhe
- 3.379, 3.271 m
- Gebirge
- Zillertaler Alpen
- Art der Tour
- Hochtour
- Datum der Tour
- 25. Juni 2023
- Ausgangspunkt
- Ginzling (Tristbachalm oder im Ort)
- Exposition der Route
- Nord-West
Gestern ging es zum Abschluss meiner Skisaion und Start in die Hochtourensaison auf den Großen Löffler und die benachbarte Trippachspitze.
Mit schwerem Gepäck für mich (inklusive Kurzski und Skischuhe) und leichterem Gepäck für die Spezln Max und Evelyn zunächst mit dem Radl bis zum Radlparkplatz kurz nach der Materialseilbahn der Greizer Hütte. Dann zu Fuß hoch zur Greizer Hütte und weiter bis auf ca. 2.550 m - zieht sich etwas. Weiter mit Steigeisen und Pickel die hart gefrorene, nach oben hin steilere Flanke hoch. Die Nacht war endlich mal wieder überwiegend klar, wenngleich speziell hinten im Zillertal nicht so kalt wie erwartet. Dennoch alles bockhart gefroren. Entsprechend haben wir auch auf das Anseilen verzichtet wegen Mitreißgefahr. Im Bereich der Route waren keine offenen Spalten zu sehen (anders ist das bei der beliebteren Route Richtung Schwarzensteinhütte gewesen - der Hang ist aber auch nordostseitig und damit am Morgen schon viel früher weich). Der Übergang vom Floitenkees hoch zum oberen Schneehang ist auf wenigen Metern wegen Eis in Kombination mit sandigem Gelände etwas unangenehm. Der restliche Anstieg ging wieder gut inklusive des letzten Gipfelanstiegs (schaut von unten schlechter aus als es ist). Wenngleich es mich im Gipfelhang wegen einem Hakeler mit den Steigeisen im Abstieg zum Glück weitgehend folgenlos geschmissen hat. Für den ganzen Anstieg waren Stahlsteigeisen und ein langer Pickel (zum Einrammen; lieber kein Leichtpickel) sehr sinnvoll, weil es überwiegend eine wirklich hart gefrorene Schneedecke hatte.
Die Aussicht vom Gipfel war auf Grund dessen freier Lage und des guten Wetters schön. Der Abstieg bis zum Übergang zum Floitenkees war dann auch mit entsprechender Vorsicht schnell gemacht. Auf einen direkten Gratübergang zur Trippachspitze verzichteten wir auf Grund fehlender Informationen, für mich sah es grundsätzlich machbar aus, wenngleich eventuell zeitraubend. Daher über das nordwestliche Schneefeld gequert und dann auf verschiedenen Linien hoch zum Gipfel - insgesamt anspruchsvoller als am Großen Löffler. Da oben Bohrhaken vorhanden sind, konnte ich auch noch eine Nachstiegssicherung anbringen. Im Abstieg zur Trippachscharte hängt kurz ein hilfreiches Fixseil und nach einigen sandigen Metern waren die Schwierigkeiten dann auch geschafft. Alles zusammen gute Verhältnisse, aber etwas anspruchsvoller, als ich es nach der Lektüre von Internetberichten (allerdings zu Skitouren) vermutet hatte.
Wegen der Tageserwärmung verzichteten wir auf eine Fortsetzung nach Süden Richtung Schwarzensteinhütte und Floitenspite und stiegen bzw. fuhren ab der Scharte ab. Um kurz nach 13 Uhr oben für die Kurzski (schlechter Kantengriff) noch ein ganz bisschen hart, dann firnig (mit den langen Latten wäre es wohl von Anfang an gut gewesen) und unten gute Verhältnisse. Zuletzt Sommerschnee. Heute mit Skiern (anders zu Fuß) fast kein Einbrechen / Durchbrechen. Bis ca. 2.550 m ging es gestern noch praktisch ununterbrochen herunter, danach wurden die Schneefelder zusammengestückelt und so kam ich noch bis ca. 2.360 m hinab. Und habe dabei leider noch ein sehr schönes Schneefeld, welches mich in Hüttennähe gebracht hätte, übersehen. Ein würdiger Abschluss einer merkwürdig verlaufenen Skitourensaison. Die aber am Ende doch viel besser wurde, als zwischenzeitlich angenommen. Und die wie so häufig viele der besten Touren erst im April, Mai und Juni brachte. Ich sage ja immer: Die Skier nur nicht zu früh verräumen! Jetzt ist aber auch für mich Schluss und ich freue mich, endlich wieder mit weniger Gepäck unterwegs zu sein ...
Vor dem endgültigen Abstieg gab es noch eine nette Einkehr in der Greizer Hütte. Seit diesem Jahr mit neuem Hüttenpächter. Es war aber - wie auch schon bei meinem letzten Besuch zuvor - nett. Der weitere Weg ins Tal gestaltete sich dann als Hitzeschlacht, aber das ist auch bald vergessen.
Bilder:
An der Greizer Hütte - hinten der Anstieg zur Schwarzensteinhütte bzw. Winterweg zum Schwarzenstein:
Jetzt geht es mit Steigeisen los (man kann auch noch ein paar Meter weiter ohne gehen), hinten der steile Schneehang für den Aufstieg:
Gipfelkreuz Großer Löffler:
Blick vom Löffler zum Schwarzenstein:
Blick vom Löffler nach Südtirol:
Die Gipfelflanke des Großen Löffler - man kann sich eher im Schnee halten oder in den Felsen:
Blick zurück zur Trippachspitze - Gipfelanstieg recht vereist:
Der etwas unangenehme Übergang vom Floitenkees auf das obere Schneefeld gesehen aus der Trippachscharte:
Sehr schöne Abfahrt mit den Kurzski im unteren Bereich:
Das waren dann jetzt die letzten Schwüngerl der Skisaison 2022/2023 - es wäre aber auch noch weiter unten was gegangen: